Die Verklärung Jesu, Mt 17, 1-9 Die Verklärung entspricht dem Gefühl, in Strahlen durch das Land zu schreiten. Einer spricht mit verklärten Augen über seine erste Jugendliebe. Die Verklärung richtet sich auf eine andere Wirklichkeit. Blaise Pascal sagte, "dass der Mensch den Menschen unendlich übersteigt." Er kann als ein sich übersteigendes Wesen sein Gefallen an etwas finden, das sich unserer rational geprägten Erfahrung entzieht. Das Ungenügen am Endlichen führt zur Sehnsucht nach dem Unendlichen. Im Matthäus-Evangelium wird (17, 1 - 13) wird berichtet über die Verwandlung Jesu auf einem hohen Berg: "sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie Licht". Jesus und den ihn begleitenden Aposteln erschienen Mose und der Prophet Elia[1] und aus den Wolken sprach zu ihnen eine Stimme: "Siehe, das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe". Doch kaum hat er es ausgesprochen, schiebt sich schon eine Wolke in die Sonne und ihr Dunkel fällt auf die Jünger. Und die Stimme aus der Wolke sagt zwar nichts Neues ("Dies ist mein geliebter Sohn"), aber sie ist zum Fürchten. In Gott sind Güte und Gewalt, Milde und Schrecken ununterscheidbar gemischt. Als Jesus vom Berg der Verklärung hinabsteigt, weiß er, wohin ihn sein weiterer Weg führen wird. Und die Jünger wissen es auch. Aber aus der Verklärung empfing Jesus die Kraft, den Weg nach Jerusalem zu gehen, obwohl er wusste, dass er dort sterben muss. ________________________________ [1] der auf dem Berg Karmel 450 Propheten Baals tötete