Ivar Lissner SO HABT IHR GELEBT Die großen Kulturen der Menschheit PERSIEN Er behandelte die Angehörigen des Darius mit großer Höflichkeit. Er heiratete des Darius Tochter Roxane. Die Mutter des Darius -war so angetan vom großen Mazedonier Alexander, daß sie nach dessen Tode, aus freiem Willen verhungerte. Alt-Persien war untergegangen. Seine faszinierende Geschichte liegt in Trümmern vor uns. Mühselig graben Gelehrte Stein um Stein dieses glänzenden einstigen Weltreiches aus. Es ist immer das Zeichen für das Ende eines Volkes und seiner Könige, wenn der Eroberer soviel größer und edler ist als der Geschlagene. Darius wurde auf der Flucht von seinen eigenen Offizieren umgebracht. Alexander aber verurteilte die Mörder seines Feindes zum Tode und ließ Darius in einem Staatsbegräbnis zu Persepolis beisetzen. So prunkvoll und großartig war dieses Begräbnis, daß die Menschen Westasiens noch Jahrhunderte später davon erzählten. Zu Tausenden strömten die Perser zum großen Alexander. Sie waren geblendet von seiner Männlichkeit, von seiner Jugend, von seinem Großmut. Sein Name überstrahlt selbst Persiens bedeutendste Könige Kyros und Darius. PERSIEN Die Könige starben -die Bürokratie schien ewig •»Was ist fünftens der Erde am leidvollsten? Darauf erwiderte Ahura-Mat^da: Wenn man, o Zarathustra, eines reinen Mannes Weib oder Knaben als Beute wegführt auf staubigen trockenen Straßen, und die Gefangenen weinen.«. Awesta, 3.Kapitel des »Wendidad«. unter König Darius i. dem Großen [521-485] umfaßte das persische Reich 20 Provinzen, »Satrapien«, die von je einem »Achsadrapan«, einem Satrapen, verwaltet wurden. Das Weltreich hatte seine größte Ausdehnung erreicht. Es reichte von Ägypten über Palästina, Phönizien, Phry-gien, Ionien, Kappadozien, Cilizien, Armenien bis Assyrien. Es erstreckte sich über den Kaukasus, Babylonien, Medien, das heutige Persien, das jetzige Afghanistan, Belutschistan, Indien westlich des Indus, Soktrien und Baktrien. Es reichte weit bis zu den Steppen Zentralasiens. Kein König vorher hatte ein so großes Gebiet unter sein Zepter gebracht. Viele Völker, alles in allem wohl 50 Millionen Menschen, lebten in diesem Weltreich der Achämeniden. Dabei war die Zahl der Perser, die Zahl der Bewohner des Kernlandes Persis, nicht größer als rund joo 000. Zweihundert Jahre lang waren diese wenigen Perser die Herren der Welt. Die Menschenrasse, diese harten Bergvölker, die wir Indogermanen nennen, sollten wir eigentlich Indoeuropäer heißen. Sie hatten das weiße, lange europäische Gesicht. Sie waren die Urväter der meisten europäischen Völker, nicht nur der Germanen. Sie kamen aus Südrußland über den Kaukasus. Sie hatten früher schon Afghanistan durchquert. Sie wanderten ijoo Jahre v. Chr. in das Tal des Indus. Viele Sprachen wurden im Perserreicb. gesprochen. Aber die Hofsprache zur Zeit der Regierung des Darius 1. war Altpersisch. Dieses Altpersisch ist dem indischen Sanskrit verwandt. Seit langem wurde die erstaunliche Tatsache festgestellt, daß viele Wörter in Europa wie im Tal des Indus gleichen Ursprungs sind. Wer denkt daran, daß etwa das Wort »Bruder« so weit entfernt in einem Urstromtal unter dampfenden Dschungeln altindisch »bhratar« hieß, im altpersischen »Zend-Avista« »bratar«, im Griechischen »phrater«, im Lateinischen »frater«, im Altirischen »brathir«, im Altslawischen »bratru«, 96 97 PERSIEN im Althochdeutschen »bruoder« und im Englischen »brother«. Das Sanskritwort »pitar« heißt altpersisch ebenso, griechisch »pater«, ebenso lateinisch, im Englischen »father« und im Deutschen »Vater«. »Mutter«: Sanskrit »matar«, ebenso altpersisch. Griechisch »meter«, lateinisch »mater«, russisch »match«, english »mother«. »Stehen«: Sanskrit »stah«, altpersisch »cta«, griechisch »istemi«, lateinisch »sto«, russisch »stojatch«, englisch »stand«. Die Perser übernahmen aus etwa 300 babylonischen Silbenzeichen 36 Buchstaben, die in Keilschrift geschrieben wurden. Aber Schreiben erschien den Persern als eine unmännliche Kunst. Viel wichtiger war ihnen der Krieg, die Jagd und der Harem. So tief »hinabzusteigen«, um Literatur zu produzieren, hielten sie für anrüchig. Darum haben sie uns kaum etwas Schriftliches von Bedeutung hinterlassen. Nur die Geschichte ihres großen Propheten ist durch mündliche Überlieferung und einige Aufzeichnungen bis zu uns gekommen. Lange vor Christus erschien in der Urheimat Ary-ana-Vaejo ein gewisser Zarathustra, den die Griechen Zoroaster nannten. Seine Schüler schrieben seine Lehren und Gebete nieder. Und diese »Bibel« des Zarathustra wurde später Zend-Awesta genannt: übersetzt etwa »Erklärung und Text«. Der römische Historiker Plinius berichtete, es habe ursprünglich zwei Millionen Verse des Zoroaster gegeben, und die Perser berichten, daß das ursprüngliche Werk auf 12000 Kuhhäuten in goldenen Lettern in der großen Bibliothek zu Persepolis aufbewahrt war. Als Alexander der Große den Palast von Persepolis niederbrannte, soll dieser Urtext in Flammen aufgegangen sein. Erhalten sind ein Buch und einige Fragmente. Wann lebte dieser Zarathustra? Die moderne Forschung setzt ihn um etwa 700 v. Chr. an. Die Griechen aber meinten, er habe 5 joo Jahre vor ihrer Zeit gelebt. Wir wissen nicht viel von Zarathustra. Seine wirkliche Heimat mag Ostiran oder Baktrien gewesen sein. Der Prophet soll sich wie Christus in eine Bergwildnis zurückgezogen haben. Er mied eine Zeitlang die Gemeinschaft der Menschen. Der Teufel versuchte ihn, aber ohne Erfolg. Zarathustra wurde verlacht und verfolgt. Aber er setzte sich durch. Er wurde sehr alt und stieg schließlich in einem großen Licht in den Himmel. Viele Worte und Sätze der Awesta ähneln den indischen Veden, andere alten babylonischen Überlieferungen. So sei die Erde in sechs Zeiten geschaffen worden, alle Menschen stammen von einem ersten Mann und einer ersten Frau ab, und es gab ein irdisches Paradies. Zarathustra glaubte, wie die Propheten unserer Bibel, an einen höchsten Gott. Er trat 98 PERSIEN PERSIEN als Religionsstifter in eine Welt, die von den alten volkstümlichen Göttern der Indogermanen beherrscht war. Zwar waren diese Götter unsichtbar, zwar gab es -wahrscheinlich unter den Ariern Alt-Irans keine menschlichen oder tierischen Nachbildungen von Göttern, aber die Idee eines einzigen allumfassenden unsichtbaren Gottes -war noch nicht geboren. Der Götterkult Irans lag vor Zarathustra in den Händen der Magier. Über diese Magier ist uns wenig überliefert. Sie waren ein sehr phantasiebegabter, hochreligiös veranlagter Volksstamm der Meder, und sie saßen im westlichen Iran. Die Metropole ihres Priesterstaates war die Stadt Raga, unweit des heutigen Teheran. Wenn wir das Wort »Magie« gebrauchen, ist uns kaum mehr bewußt, daß wir damit den Geist eines uralten iranischen Volkes zitieren. Nun waren die Magier aber keine Zauberkünstler, sondern Priester. Ohne Beisein eines Magiers, so berichtet Herodot, durfte man nicht opfern. Der Magier stand dabei und sang die Opferliturgie. Das Töten gewisser Tiere mit eigener Hand, vor allem wohl Schlangen und Vögel, gehörte zum religiösen Kult der Magier. Auch wurden die Magier nach ihrem Tode nicht mit Wachs übergössen und begraben wie die anderen Menschen in Iran. Sie wurden ausgesetzt und von Vögeln und Hunden aufgefressen. Spätere Zeiten zählten Zarathustra zu den Magiern—oder die Magier zu Zarathustra—obgleich Zarathustras Ideen und die Magier-Priesterschaft ursprünglich in schärfstem Kampf lagen. Aus der späteren Verwischung der Gegensätze hat sich der Brauch des Aussetzens erhalten: gerade die einstigen Gegner der Magier, die letzten noch überlebenden Anhänger Zarathustras, etwa ioo oooParsen in Indien, dürfen ihre Toten weder verbrennen noch bestatten. Sie legen sie auf freistehende Türme, Türme des Schweigens, und überlassen sie den Geiern zum Fraß. In Persien gibt es heute nur noch rund 10 ooo Anhänger des Zarathustra. Unter den Göttern der iranischen Vergangenheit nahmen Mithra und Anahita eine hervorragende Stellung ein. Mithra war ursprünglich ein altiranischer Kriegsgott. Anahita war die Göttin der Fruchtbarkeit und hatte ihre Urheimat wohl im semitischen Babylon. Als Zarathustra nun um 700 v. Chr. bei den Vorfahren der Meder erschien, stellte er fest, daß die Menschen Tiere und viele Götter anbeteten. Zarathustra empörte sich über »solches Heidentum« und über die Magier, das Priestervolk, das von der Anbetung so vieler Götter lebte. Es gibt nur einen Gott, so predigte Zarathustra, und dieser eine, Ahura-Mazda, ist der Gott des Lichts und des Himmels. Von Uranfang an bis zur Gegenwart lag Ahura-Mazda im Streit mit dem bösen Geist. Dieser böse Geist heißt Ariman-Angramanyu. Auf der einen 100 PERSIEN Seite ist die Wahrheit, das Gute, das Licht, das Feuer und alles das umfassend Ahura-Mazda. Auf der anderen Seite ist die Gewalt der Finsternis, das Böse, getragen - immer angriffslustig - von Ariman. Beide Mächte, das Gute wie das Böse, ringen seit Ewigkeiten um die Beherrschung der Welt. Es ist ein ununterbrochener Kampf, und die Macht der Finsternis ist sehr erfinderisch. Die interessanteste Seite des indogermanischen Teufels ist seine schöpferische Kraft. Zarathustra hat damit die Frage nach dem Ursprung des Bösen in seiner ganzen Kompliziertheit und Vielfältigkeit gestellt und versucht, sie zu beantworten. Mazdas Kampf gegen die sehr aktiven und schöpferischen dunklen Mächte ist somit tatsächlich das ewige Ringen des Guten gegen die unvorstellbare Gewalt des Bösen. Zwischen Mazda und Ariman liegen Welten. Nichts verbindet sie, alles trennt sie. Nichts ist ihnen gemeinsam, »weder Gedanke noch Lehre, weder Wille noch Ansichten, weder Worte noch Taten, weder unser Selbst noch unsere Seele«. Was aber machte Zarathustra mit den alten Naturgöttern? Sie wurden in Zarathustras Lehre zu Dämonen — »daevas« —, und diese daevas, zu denen wahrscheinlich auch Mithra und Anahita gehörten, schlugen sich auf des bösen Geistes Seite und steckten — wie immer falsche Götter — die Menschen an. In der geistigen Schlacht zwischen Ahura-Mazda und Ariman steht der Mensch. Er kann frei wählen, aber er muß sich entscheiden. Er muß dauernd wählen, bis er drei Tage nach seinem Tode vor dem Gericht steht über Lebende und Tote. Hier erwarten den Gottlosen, den Bösen, den Lügner ewige Höllenqualen; den Rechtschaffenen Gnade sowie Unsterblichkeit seiner Seele. Außer diesem Gericht über den einzelnen gibt es noch ein Weltende, Auferstehung aller Toten und ein jüngstes Gericht. Bei diesem Weltgericht wird der Kampf des Lichtes gegen das Dunkel endlich entschieden. Siegen wird der gute Geist, und die Menschheit wird erlöst. Das Böse hört für immer auf. Alle guten Menschen kommen mit Ahura-Mazda im Paradies zusammen. Die Bösen aber werden in eine Schlucht ewiger Dunkelheit fallen. Die Pflicht jedes Menschen, so heißt es in der Awesta, ist dreifach: Seinen Feind zum Freund zu machen, den Bösen zur Güte zu bekehren, den Unwissenden zum Wissen. Dieser Sieg des Ahura-Mazda in Zarathustras Lehre ist entscheidend: Trotz des »Dualismus«, also trotz der doppelten Macht »gut und böse« ist somit Zarathustras Religion »monotheistisch«, eine Lehre also von einem Gott. Ihm war dieser Gott erschienen, Erhalter des Firmaments und 101 PERSIEN der Erde, Herr aller Winde, Wolken und Wasser, Lenker der Sonnen und der Sterne, Schöpfer der Pflanzen und Tiere, Erschaffer der Seele. Zu diesem Gott konnte man an jedem beliebigen Ort beten, und in dieser Religion gab es weder Götterbilder noch Gotteshäuser. Niemals hat man dem Ahura-Mazda einen Tempel erbaut. In den Burgen von Pasargadae und Persepolis fand man keine religiösen Bauten. Nur Feuer-Altäre auf den Bergen der Umgebung mögen einst mit ihrem Opferrauch auch den Gott des Zarathustra gegrüßt haben. Von den Griechen.wissen wir, wie sehr die Perser zur Zeit des Darius auf die Völker herabsahen, die Götter in Menschen- oder gar Tiergestalt darstellten und sie dann noch in ein enges, dem Gott des Alls so gar nicht angemessenes Haus zwängten. Persiens Könige, die Achämeniden, folgten nicht eindeutig der Lehre des Zarathustra und den Geboten der »Gathas«, den Versen der Awesta. Sie anerkannten die Götter der unterworfenen Nationen und huldigten ihnen. Vielleicht war das nur Politik. Wahrscheinlicher aber ist, daß Zarathustras Religion 200 Jahre brauchte, ehe sie sich endgültig durchsetzte. Erst König Darius 1. nahm Zarathustras Lehre an und schaffte die alten Götter und die Priesterschaft der Magier ab. Mehr oder weniger! Denn das Volk hing sicher auch weiterhin der Naturreligion an, und die Magier starben nie. Darius aber erklärte den Zarathustra-Glauben zur Staatsreligion. Wieweit Persiens Könige vor Darius an Zarathustra glaubten, wissen wir nicht, denn außer den fünf Worten der Grabinschrift des Kyros existieren keine persischen Inschriften von ihnen. Nur Darius spricht vom »größten aller Götter«, und auf seinen Inschriften dominiert Ahura-Mazda. Für Darius ist Mazda Schöpfer der Erde, des Himmels, des Weltalls, der Menschen und vor allem seines eigenen Wohlergehens. Die Nachfolger des Darius scheinen sich von Zarathustra wieder entfernt zu haben. Artaxerxes 11. betet nicht nur zu Ahura-Mazda, sondern auch zu Mithra und Anahita. Berossos, der Bel-Priester aus Babylon, berichtet um 2jo v. Chr., Artaxerxes n. sei der erste König gewesen, der die Perser gelehrt habe, Götter in Menschengestalt zu verehren. Unter ihm fand der Kult des Mithras und der Göttin Anahita staatliche Anerkennung. Die Mithras-Religion eroberte schließlich die ganze Welt, nachdem sie sich in Kleinasien an den dortigen Mysterien-Lehren sattgetrunken hatte. Im Rö-mertum wurde der Mithras-Glaube Soldatenreligion und schließlich die größte Gegnerin des Urchristentums. Und Zarathustra? Wo blieb die Lehre des alten, gewaltigen, religiös so unerhört schöpferischen Mannes? Zarathustra hatte keine nationale Religion geschaffen. Er wandte sich mit 102 PERSIEN seiner Lehre an alle, und jeder konnte den einen Gott annehmen. Alt-Per-siens politische Geschichte hörte mit der Zerstörung von Persepolis durch Alexander auf. Alt-Persiens und Mediens formender Geist aber lebte in der orientalischen und dann in der westlichen Religionsgeschichte weiter. Es gibt eben - wie der große Mithras-Forscher Franz Cumont betont hat -in der Geschichte der Religion nicht nur einen »Hellenismus«, es gibt auch einen »Iranismus«, eine heimliche, kaum mehr erkennbare uralte schöpferische Kraft. Vielleicht ist Ahura-Mazda die erste Zusammenfassung all der Kräfte in der Religionsgeschichte der Menschheit, die Moral und Gerechtigkeit als höchstes Gesetz ansehen. Zarathustras Lehre strahlte tief in die Glaubensgeschichte der europäischen Menschen. Von ihm aus entwickelte sich die jüdische Jahve-Vorstellung, von ihm der universale Himmelsgott, der Dualismus Gott und Teufel, der Erlösungsgedanke und das Weltgericht. Ewig ringen Gut und Böse um die Herrschaft dieser Welt. Wo in den Steppen und Gebirgen Ostirans stand Zarathustras Wiege? Wann hat er gelebt? Einmal und irgendwo erschien ihm sein Gott, und unheimlich scharf erkannte er, daß die Menschheit in Tausenden von Jahren noch die Feuerfackel des Guten in die Finsternis tragen würde. Rund 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung predigte Zarathustra, rund 700 Jahre nach Beginn unserer Zeitrechnung Mohammed. Zwischen beiden steht der Christus unserer Religion. An der Spitze der Staatsorganisation des größten irdischen Reiches vor Christi Geburt stand der König. Alle anderen Herrscher waren seine Vasallen. Darum nannte er sich »König der Könige, König der Länder vieler verschiedener Völker, König dieser großen, weiten Erde«. Der König besaß viele Ehefrauen. Dazu hatte er einen sehr großen Harem mit Nebenfrauen, »so viele wie Tage im Jahr«, sagten die Griechen. Keine durfte des Königs Lager zweimal besuchen, es sei denn, »der König fand an ihr Gefallen«. Wir wissen das aus dem 2. Kapitel des Buches Esther [12 ff.]. »Am Abend ging sie hinein; am Morgen kehrte sie zum Frauenhaus zurück, in die Obhut des Aufsehers der Weiber.« Vorher wurde jede einzelne zwölf Monate lang einer kosmetischen Kur unterzogen, mit Myrrhenöl, Balsamen und anderen Schönheitsmitteln. Herodot berichtet, daß jeder vornehme Perser viele rechtmäßige Ehefrauen hatte, »aber noch viel mehr Freundinnen in den Harem nahm«. Reiche gingen ohne einen Troß von Weibern niemals in den Krieg. Unter den Frauen des Königs befanden sich viele Ausländerinnen. Kyros und Kambyses besaßen auch medische und ägyptische Prinzessinnen. Darius 1. hatte den Harem des Kyros übernommen und heiratete zwei Töchter 103 PERSIEN dieses Königs, die Atossa und die Artystone. Atossa, die schon vorher mit ihrem Bruder Kambyses vermählt -war, war die Mutter des Thronfolgers Xerxes. Artaxerxes Ii. nahm sogar zwei seiner eigenen Töchter in den Harem. Der Harem wurde von Eunuchen bewacht, joo verschnittene Knaben wurden alljährlich als Teil der babylonischen Tributleistung für diesen Beruf als Pagen an den persischen Königshof gesandt und angelernt. Durch ihren Einfluß auf die Frauen, die dem König nahestanden, wurden die Eunuchen zur großen Klatsch- und Intrigenplage aller persischen Höfe. Ihr Einfluß war so groß, daß sie Könige stürzten, Palastrevolutionen anzettelten, daß sie Meuchelmorde anstifteten und die Eifersüchteleien der Weiber nach ihrem Ermessen ausnutzten. In den späteren Jahren des persischen Reiches wurde die Thronfolge grundsätzlich durch Mord und Revolution geregelt. Die Perserkönige stützten ihre Macht auf riesige Heere, eine »Orient-Armee« mit babylonischer Sprachverwirrung. Sie setzten ihre Hoffnung immer nur auf die große Zahl ihrer Soldaten und wurden dementsprechend oft geschlagen. Die Expeditionsarmee des Xerxes nach Griechenland bestand nach Herodot aus 170000 Mann. Wenn auch diese Zahl ungeheuer übertrieben ist - schon ein Zehntel, 17000 Mann, wären in der damaligen Zeit ein gewaltiges Heer gewesen -, so sehen wir doch infolge des bunten Völkergemisches bei der Niederlage einen wilden, verzweifelten Haufen von Menschen, ein Heer, das sich in endlosen Kolonnen zurück nach Europa hinüber wälzte. Bei so verschiedenen Menschen war dieser Rückzug noch eine große Leistung der persischen Kriegskunst. Der König war der oberste Richter, sein Wort war Gesetz. Die Monarchie war absolut. Als Beauftragter des Königs besorgten königliche Rechtsträger, auf Lebenszeit ernannt, die Rechtsprechung. Nur wegen Verbrechen oder Bestechen konnten sie abgesetzt werden. Und oft vererbte sich ihr Amt auf ihre Söhne. Persiens Gerichte verurteilten nicht nur zu Strafen, sondern teilten auch Belohnungen aus. König Kambyses machte der Bestechlichkeit der Richter dadurch ein Ende, daß er einen seiner Richter totprügeln ließ, den Richtersessel mit der Haut des so Verurteilten bespannte und dessen Sohn als obersten Richter darauf setzte. Kleine Vergehen wurden mit j bis 200 Pferdepeitschenschlägen bestraft. Schwere Vergehen wurden durch Verkrüppelung, Blenden, Gefängnis oder Tod gesühnt. Wer sich einer Haremsdame des Königs näherte, hatte nichts zu lachen. Und wer sich auf den Thron des Königs setzen wollte, hatte sein Leben verspielt. Kreuzigung, Galgen, Steinigung, Lebendig-begra- 104 PERSIEN ben-Werden, heiße Asche und noch schlimmere Grausamkeiten waren Strafen, die das persische Reich zusammenhielten. Dennoch war das Weltreich nicht eine staatliche Organisation der Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten. Herodot betont, daß im Reich des persischen Königs niemand ohne triftigen Grund zum Tode verurteilt wurde, kein Freier und kein Sklave. Ein guter König, ein Herrscher wie Da-rius i., ließ sich nicht von Willkür hinreißen. Er achtete die Gebote Ahura-Mazdas und trachtete danach, das Recht seines Volkes nie zu verletzen. Die 20 Satrapen an der Spitze der Provinzen waren Männer vornehmer Geburt oder Mitglieder der königlichen Familie. Der Satrap leitete die Provinzverwaltung, vertrat die Interessen des Königs und des Reiches und sorgte für Ordnung und Sicherheit. In der Provinz war der Satrap oberster Richter. Macht ist das Salzwasser des Durstes nach unbeschränkter Herrschaft. So steckt fast geographisch und damit naturhaft bedingt in jedem Statthalter einer weit entfernten Provinz der heimliche Rebell. Sicherungen waren also angebracht! Darum war dem Satrapen ein königlicher Sekretär beigegeben, der stets dafür zu sorgen hatte, daß die Verbindung zur Residenz des Herrschers intakt blieb. Er leitete Empfang und Abfertigung der königlichen Korrespondenz. Berittene Post jagte über die königlichen Straßen von einem Ende des Weltreiches zum anderen, von Ephesos und Sar-des nach der mehr als 2000 Kilometer entfernten Hauptstadt Susa, von Babylon durch die Zagros-Kette am Fels an Behistun vorüber nach Ekba-tana und weiter bis zur baktrischen und indischen Grenze, eine Gesamtstrecke von 3000 Kilometern! Die Straßen waren nach »Parasangen« vermessen. In bestimmten Abständen waren königliche Posthaltereien und Herbergen errichtet. Königliche Befehle und Regierungsdepeschen jagten auf Reiter-Stafetten in Tag und Nacht ununterbrochenem Galopp bis an ihre Bestimmungsorte, »schneller als die Kraniche«, wie die Griechen sagten. Es soll sogar eine Telegraphie durch Feuersignale gegeben haben! Jede Satrapie besaß eine Garnison und einen Festungskommandanten. Dieser General überwachte den Satrapen und umgekehrt der Satrap den General. Und schließlich gab es noch »des Königs Auge«. Des Königs Auge war ein sehr hoher Beamter, meist Bruder oder Sohn des Herrschers. Er reiste mit bewaffneter Truppe von Satrapie zu Satrapie, tauchte ganz unangemeldet auf und inspizierte die Verwaltung. »Seiner Majestät Auge und Ohr« erschien immer plötzlich und unerwartet. Er prüfte die Ausgaben und andere Angelegenheiten des Staates. Die Satrapen wie die Garni- PERSIEN sons-Kommandanten wie die Königlichen Sekretäre mußten daher stets vorsichtig und umsichtig bleiben. Diese klug ausgedachten Kontrollen sicherten die gottgewollte königliche Macht im riesigen Weltreich erstaunlich gut. Sie funktionierten aber nur solange, wie der oberste Herrscher ein Staatsmann und kein Spielball des Harems war. Trotz der riesigen Steuern, trotz der Ausschweifungen der »Staatslenker«, trotz Revolten und trotz Kriegen lebten Babylon, Phönizien, Palästina und die anderen unterworfenen Völker ganz gern unter Persiens Oberherrschaft. Sie waren immer der Ansicht, daß ihre eigenen Generäle und Steuerbeamten sie noch übler plündern würden. Unter Darius i. war das persische Weltreich eine so glänzend funktionierende Staatsorganisation, wie es das erst später wieder unter den großen römischen Kaisern Trajan, Hadrian und Antonius gab. Unter den Satrapen regierte aber auch die Bürokratie. Die Könige starben, aber die Bürokratie schien ewig. Die Satrapen bauten sich kostspielige Paläste, hielten sich große Harems, schufen sich herrliche Jagd-Domänen, Parkanlagen, die von den Persern »Paradiese« genannt wurden. Die Kosten für die Hofhaltung des Satrapen sowie für die gesamte Verwaltung trugen die Untertanen. Dazu mußten sie noch die Abgaben an den König aufbringen. Jede Satrapie sandte an den König ihren Tribut in Gold- oder in Silber-Talenten. Ein persisch-euböisches »Gold-Talent« enthielt 25,20 Kilogramm reines Gold, ein babylonisches »Silber-Talent« 33,6 Kilogramm Silber. Den höchsten Tribut zahlte die vereinigte Satrapie Baby-lonien-Assyrien. 1000 Silber-Talente flössen von hier alljährlich in die Schatz-Truhen des persischen Königs. Es folgten Ägypten mit 700 Talenten. Die Küsten-Satrapien von Klein-Asien, also Lydien undMysien, zahlten 500 Talente, Karien 400! Die Kiliker, die 500 Talente zahlten, durften 140 Talente für die wachhabende Reiterei in ihrer Provinz absetzen. Dafür lieferten sie jährlich 360 schneeweiße Pf erde edelster Zucht an den Hof. Da das Kernland Persis keinen Tribut zahlte, sondern wohl nur Geschenke an den König sandte, schütteten im ganzen 19 Satrapien ihre Abgaben in die königliche Reichskasse. Diese 19 Satrapien zahlten insgesamt 7600 Babylonische Silber-Talente, das sind [das Talent zu 3000 Mark gerechnet] 22 800 000 Mark, also gar nicht so viel, wie man sieht. Nachdem der geschlagene König Darius in. 8000 Talente auf seiner Flucht vor Alexander mitnahm, erhielt Alexander der Große von den Städten Susa, Persepolis und Pasargadae immer noch 180 000 Talente in geprägtem und ungepräg-tem Gold und Silber. Das entspricht einer Summe von rund 1 Milliarde und 140 Millionen Mark. 106 PERSIEN Außer den Tributen leistete jede Provinz Naturalabgaben an den König. Kappodokien lieferte jährlich 1500 Pferde, 2000 Maultiere und 50000 Schafe, Medien fast das Doppelte. Von den Arabern wurde kein Tribut erhoben. Dafür sandten sie 1000 Talente Weihrauch an den König der Welt. Auf endlosen Kamel-Karawanen schaukelte das kostbare Gut der Ger-rhäer und Minäer, der Handelsvölker Arabiens, über die berühmte Weihrauch-Straße nach den Metropolen Persiens. »Das arabische Land duftet aber auch himmlisch«, sagt Herodot. Und eingehandelte Sklaven wanderten auf demselben endlosen Weg zurück. Auf einem Verzeichnis der Minäer werden Sklavinnen aufgeführt, die ihr Leben den Göttern weihen müssen. Da lesen wir: je eine kommt aus Ammon undMoab, 3 ausQuedar, 6 aus Dedan, 7 aus Ägypten und 24 aus Gaza. Äthiopien sandte an den König der Perser 200 Stämme Ebenholz, 20 große Elefantenzähne und -fünf Negerknaben! Unter dem kostspieligen, blutigen, oft grausamen, aber im großen und ganzen durchaus erträglichen Bild dieses Staatsapparates lebten die Menschen so vieler Völker mehr oder weniger glücklich, mehr oder weniger frei, ganz so wie wir. Sie waren gutherzig, sehr gastfreundlich - wie heute noch die Perser —, sie liebten, sie haßten, sie lachten und sie weinten. Gleichgestellte Menschen begrüßten sich durch Lippenkuß. Untergeordnete küßten Ubergeordnete auf die Wange, und die Bürger verbeugten sich abgrundtief vor der Obrigkeit — eine Schwäche, die der Menschheit seit den Tagen der persischen Weltherrschaft nicht mehr abzugewöhnen ist. Naseschneuzen und Spucken auf der Straße waren verpönt, auch das Essen in der Gasse. Die Flüsse durften niemals verunreinigt werden, eine sehr gesunde Vorschrift, die wir heute nicht mehr kennen. Ansteckende Krankheiten wurden unter Quarantäne gestellt. Bis zur Erreichung der höchsten Höhe persischer Weltmacht, also bis zu Darius 1., lebte der Perser gesund, nahm am Tage nur eine Mahlzeit und hielt sich streng an seine Naturreligion oder an das Gebot des Zarathustra, der Lügen für die aller-schändlichste Sünde hielt. Reiten, Bogenschießen, die Wahrheit reden, dazu wurde Persiens männliche Jugend vom fünften bis zum zwanzigsten Lebensjahr erzogen. Langsam wurde das persische Weltreich aber ein Opfer eines vielfarbigen Völkergemisches. Die Perser übernahmen allen erdenklichen Luxus, wie sie ja überhaupt - das sagt Herodot - fremden Sitten sehr aufgeschlossen waren. Nach und nach ließen sich die Vornehmen immer mehr Speisen auftragen. Sie tranken gerne und viel und berieten wichtige Angelegenheiten oft in trunkenem Zustand. Wieder nüchtern, überprüften sie dann ihre Entschlüsse. Wenn sie sich dagegen nicht einigen 107 PERSIEN PERSIEN Herodot berichtet: Eine Frau zu entführen, -werde von den Persern als böse Handlung angesehen. Wer aber eine solche Tat rächen wolle, sei töricht. Denn es sei doch klar, daß keine Frau ohne ihren Willen entführt konnten, dann berieten sie die ganze Sache noch einmal - unter dem Einfluß aussöhnenden Weines! ■wurde bunter, reicher, großartiger, die Könige aber -Wiarden immer schwächer und immer -wahnsinniger. Unter den Gütern des Wohllebens und unter seinem Luxus erstickte schließlich dieses erstaunliche, großartige Reich, das schon an einen Gott glaubte und doch nicht alt genug -wurde, um Christus zu erleben. •werden könne. Da der König Soldaten brauchte, -war Vielweiberei erlaubt. Die Kinder wurden durch ihre Eltern verheiratet, und Ehen zwischen Bruder und Schwester, Vater und Tochter, Mutter und Sohn waren möglich. Die Frauen gingen im übrigen unverschleiert und frei spazieren, sie führten den Haushalt und konnten im Namen des Mannes Geschäfte abschließen. Nur die Frauen der Vornehmen durften sich öffentlich nicht mit Männern sehen lassen, nicht einmal ihre nächsten männlichen Verwandten jemals anblicken. Söhne waren begehrter als Töchter. Wer recht viele Söhne hatte, wurde vom König belohnt. Man betet nicht um eine Tochter, sagten die Perser, und die Engel rechneten Töchter nicht zu den guten Gaben der Menschheit. Die Medizin war eine Verbindung von Magie und Arztkunst. Wenn aber Chirurg, Kräuterarzt und Priester erreichbar waren, so sollte man den Arzt holen, »der mit dem heiligen Wort heilt«. Seelenheilung hielt man für besser als chirurgische Eingriffe, denn beim Heilen der Seele konnte nichts passieren, das Skalpell aber konnte tödlich sein. Schöne Häuser hatten die Perser und großartige Gärten; kostbare Möbel, herrliche Lagerstätten, goldene Gefäße. Die meisten dieser schönen Dinge verkauften ihnen Handwerker fremder Völker, denn sie selbst hatten mit der Verwaltung des Staates, mit Kriegen und mit Ackerbau genug zu tun. Nur in der Architektur schufen die Perser eigenes. Der Palast des Xerxes i. zu Susa muß wirklich von unwahrscheinlicher Großartigkeit gewesen sein. Darauf deuten Ausgrabungen und die Schilderungen im Buch Esther des Alten Testaments hin. Auch die Ausgrabungen in Perse-polis offenbaren noch die Größe der persischen Königspaläste. Schiffsbrücken, die die persischen Könige auf ihren Kriegszügen über Flüsse und Meeresstraßen schlugen, müssen uns heute noch in Erstaunen setzen. Sie wurden vom Sturm und von den Wellen schon damals vernichtet. Aber was Herodot uns schildert, was Sklaven und Soldaten vor rund 2500 Jahren erbauten, grenzt heute noch ans Märchenhafte. Griechische Reisende kehrten aus dem persischen Weltreich voller Bewunderung zurück und erzählten von Hallen, Palästen und den Wundern des damaligen persischen Luxus. Die Ausschweifungen, die prunkvollen Kleider, die Juwelen nahmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zu. Die Kultur 108 109 REGISTER 9. 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Diese Lizenz gilt auch für die Deutsche Buchgemeinschaft C. A. Koch's Verlag Nachf., Berlin • Darmstadt • Wien Gesamtherstellung Mohndruck Reinhard Mohn OHG, Gütersloh Schutzumschlag und Einbandgestaltung: Alfred Krugmann Printed in Germany • Bestellnummer: 798j'ijoo persien Als Ahasverus nicht schlafen konnte.................. 86 Die Könige starben - die Bürokratie schien ewig .......... 97 palästina O Absalom, mein Sohn ........................ 110 Sie kämpften gegen Vielgötterei - 16 Propheten .......... 119 Der Mensch ist arm anLebenszeit, aber reich anUnruhe - Das Buch Hiob 125 Christus hat gelebt — Das Neue Testament.............. 130. indien Das größte Rätsel der Menschheitsgeschichte - Mohenjo-daro und Harappa ................................ 135 Ein Atom kann nie den Kosmos verstehen.............. 142 kambodscha Verlassen liegt Angkor im Dschungel ................ 148 china Chinas Urahn lebte vor 500 000 Jahren................ 153 Konfuzius und Laotse ........................ 158