Anrede „Möchten Sie den Fisch lieber mit Øindef Salz und Øindef Pfeffer, ØSg Herr Tiger, oder besser mit Øindef Zitrone und Øindef Zwiebel?“ Fragen: Steht in der Anrede stets der Nullartikel? Wie werden Adjektive in der Anrede flektiert? Hausaufgabe: Anrede 1. Wie verhalten sich Adjektivattribute (z.B. klein) in der deutschen Anrede (z.B. Tiger)? Präziser: Wie flektieren Adjektivattribute in der Anrede? Beispiele: lieber Onkel, sehr geehrte Frau X, mein liebes Kind, sehr geehrte Damen und Herren – alle Beispiele zeigen starke Flexion. Regeln für die Anrede: 1) In der Anrede wird kein Artikel benutzt. 2) Die Anredeform ist immer im Nominativ. 3) Das Adjektivattribut beschreibt den type des Nomens näher, z.B. ein kleiner Tiger. 4) Das Adjektivattribut wird stark flektiert: kleiner Tiger. Starke vs. schwache Adjektivflexion Regeln für die Adjektivflexion: 1. In der Anrede flektieren wir Adjektivattribute stark: Ø kleiner Tiger – Ø kleine Tiger! 2. Nach dem definiten Artikel flektieren wir Adjektivattribute schwach: Beispiel: der kleine Tiger – die kleinen Tiger 3. Adjektivattribute werden gemischt flektiert, wenn sie nach Possessiven folgen: Sg. mein kleiner Tiger – Pl. meine kleinen Tiger Was heißt gemischt? Stark flektiert im Singular, schwach im Plural. 4. Nach dem indefiniten Artikel folgen starke Adjektivformen: Beispiel: ein kleiner Tiger – Ø kleine Tiger Wertende Anrede mit Pronomen: du böses Kind! aber: ihr böse(n) Kinder! aber: böse Kinder! Teilmengen „Möchten Sie den Fisch lieber mit Øindef Salz und Øindef Pfeffer, Herr Tiger, oder besser mit Øindef Zitrone und Øindef Zwiebel?“ Es geht um eine Teilmenge der Referenten Salz bzw. Pfeffer. Auch Zwiebel und Zitrone werden in diesem Satz als Stoffnamen gebraucht: Es wird auf eine unbestimmte Teilmenge (weniger als 1 Stück oder mehr als 1 Stück, aber nicht genau 1) referiert. Aber eines Tages schwamm auf __ Fluss __ Kiste mit __ Bananen vorbei. Das poetische Phrasem eines Tages ist synonym mit an einem Tag, umgangssprachlich: an ’nem Tag (also nicht das Numerale 1). {indef} Type: beliebig Numerale (Token: 1) ein ’n [n], [nən] ein ['aın] eine ’ne [nə] eine ['aınə] CZ (ňák-) jednDer indefinite Artikel Singularis: Form und Referenz Referenzmenge: Beispiel Fluss Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit __ Bananen vorbei, und der Bär dachte: Oh, ___ Bananen! Panama riecht nach ___ Bananen.“ Was wissen wir bereits? Der kleine Bär ging jeden Tag mit der Aschel fischen. → Es gibt in der Nähe ein Gewässer. Was kennen wir nicht? Die Art (type) von Gewässer: Teich, Fluss, See, Meer … Jetzt erst wird der type zum ersten Mal erwähnt: Fluss. Aber die Referenzmenge wurde bereits vorher implizit (nicht mit Worten, sondern nur im Kopf) auf 1 festgelegt → {def} Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit ØPl.indef Bananen vorbei. eine Kiste Ersterwähnung, type: unbestimmt zählbarer Stückname mit Referenzmenge: 1+ ØPl.indef Bananen Es ist nicht wichtig, wie viele Bananen in der Kiste sind (Referenzmenge: 1+, zählbar, type: unbestimmt). Referenzmenge: Beispiel Kiste Regeln für den Ausruf: „Oh, ___ Bananen!“ 1. Referenzmenge: 1+, type: nicht bestimmt; token: unbestimmt (1+) 2. Stoffnamen werden durch Klassifikatoren zu token spezifiert; Beispiele: eine Kiste Mehl, eine Kiste Bier – aber im aktuellen Fall ist Kiste kein Klassifikator. 3. explizite Erwähnung im Satz vorher: nicht zum ersten Mal erwähnt „Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit Øindef BananenA vorbei, und der Bär dachte: a) Oh, die BananenB! b) Oh, Øindef BananenB! Referenzmenge: Beispiel Bananen Referenzmenge: Beispiel Bananen Wie verhalten sich beide Referenzmengen zueinander? MA = MB? (identisch mit) MA ≠ MB? (nicht identisch mit) MA ⊂ MB? (Teilmenge von) MA ⊃ MB? MA ⊆ MB? (Teilmenge von / identisch mit) MA ⊇ MB? „Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit Øindef BananenA vorbei, und der Bär dachte: a) Oh, die BananenB! b) Oh, Øindef BananenB! MA ⊂ MB (A ist Teilmenge der generischen Referenzmenge B). Der Bär meint mit seinem Ausruf „Oh, ___ Bananen!“ nicht speziell die token in der Kiste, sondern den generischen type: Im Ausruf ist der Referent Bananen also generisch. Im Satz davor (Kiste mit Bananen) ist der Referent nicht generisch. A ist eine Teilmenge von B. Referent B wird zum ersten Mal erwähnt, weil B und A nicht identisch miteinander sind → B {indef}. „Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit Øindef BananenA vorbei, und der Bär dachte: a) Oh, die BananenB! b) Oh, Øindef BananenB! Referenzmenge: Beispiel Bananen B und C sind identische Referenzmengen: Beide sind generisch. Referent A (der Form Bananen) hat die Referenzmenge 1+. Referent B (der Form Bananen) ist generisch und hat eine beliebige Referenzmenge. Referent C (der Form Bananen) hat die gleiche Referenzmenge wie B. „Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit Øindef BananenA vorbei, und der Bär dachte: a) Oh, die BananenB! Panama riecht nach Øindef BananenC.“ b) Oh, Øindef BananenB! Panama riecht nach Øindef BananenC.“ c) Oh, Øindef BananenB! Panama riecht nach den BananenC.“ d) Oh, die BananenB! Panama riecht nach den BananenC.“ Referenzmenge: Beispiel Bananen Aber Referent C wird nicht zum ersten Mal erwähnt, denn er ist ja identisch mit Referent B. Warum ist Folgendes falsch? b) Oh, Øindef BananenB! Panama riecht nach den BananenC.“ Der bestimmte Artikel Plural bezeichnet eine Teilmenge, die bereits bestimmt ist. Eine generische Aussage bezieht sich aber nicht auf eine bestimmte Teilmenge, d.h. die Zweiterwähnung ändert nichts an der Unbestimmtheit der Referenzmenge → B {indef}. „Aber eines Tages schwamm auf dem Fluss eine Kiste mit Øindef BananenA vorbei, und der Bär dachte: b) Oh, Øindef BananenB! Panama riecht nach Øindef BananenC.“ Referenzmenge: bestimmt oder unbestimmt?