Deutschland€7,50l CHsfr13,50Al Bl El Fl FINl GRl Il Ll P(cont.)l SKl SLO:€8,50 LEARN GERMAN  |  ESTUDIAR ALEMÁN |  APPRENDRE L’ALLEMAND |  IMPARARE IL TEDESCO |  NAUKA NIEMIECKIEGO |  УЧИМ НЕМЕЦКИЙ  |  ALMANCA Ö ˘GRENMEK BerlinsLicht-Festivals Rhetoriktipps In unangenehmen Situationen richtig reagieren Vereine Warum sind sie für die Deutschen so wichtig? Die neuen Veganer Vom Exoten zum trendigen Gemüse-Yuppie? Sprache & Service 2 Grammatik: Plusquamperfekt 2 800 Worterklärungen 10 4196828507503 illuminiert BerlinDie Magie des Lichts Besser mit Sprachen! Die Welt entdecken, Sprachen lernen und Kulturen verstehen. Jeden Monat neu. Bestellen Sie jetzt Ihr Abo! www.spotlight-verlag.de/28 +49 (0)89/8 56 81-16 *auf alle Neubestellungen im Aktionszeitraum 13.08. – 31.10.2014 28% Einsteiger- Rabatt* 310/14 Editorial Diese Titel erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung oder im Internet unter www.klett.de/daf Z34379 • Praxisnahe Themen (Bestellung, Reklamation, Angebot u.v.m.) • Zahlreiche Musterbriefe und wichtige Textbausteine • Rollenkarten mit beruflichen Situationen • Audio-CD, Transkriptionen, Wortlisten, Briefvorlagen und Lösungen www.klett.de/ bewerbungstraining Ihr Coach für eine erfolgreiche Bewerbung: • Gezieltes Training: Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben im beruflichen Kontext • Praxisnahe Themen: Angebotserstellung, Bestellung, Reservierung, Reklamation u. v. m. • Flexibler Einsatz: modularer Aufbau in sechs Kapiteln • Sicherheit beim Schreiben: viele Musterbriefe und Übersichten mit wichtigen Textbausteinen • Handlungsorientierte Aufgaben: Rollenkarten mit beruflichen Situationen • Zusätzliche Materialien: Transkriptionen, Wortlisten und Briefvorlagen Fertigkeitentrainer mit Audio-CD Berufspraxis Deutsch | B1 BerufspraxisDeutsch|B1 Für den Unterricht, zum Selbstlernen und als Nachschlagewerk im Berufsalltag FertigkeitentrainermitAudio-CD Berufspraxis Deutsch | B1 Fertigkeitentrainer mit Audio-CD Alle Lösungen, Rollenkarten und Briefvorlagen kostenlos unter www.klett.de/berufspraxisdeutsch DO01_3_12_675722_00_U4_U1_BerufspraxisDeutsch_B1_Cover_RZ_140409.indd 1-3 09.04.2014 10:40:27 Neu www.klett.de/ bewerbungstraining Kursmaterial Deutsch als Zweitsprache Niveau A2 – B1 Bewerbungstraining Das Kursmaterial • vermittelt Strategien für eine erfolgreiche Bewerbung auf dem deutschen Arbeitsmarkt • trainiert den Wortschatz und die Grammatik zur speziellen Sprache in der Bewerbung • regt durch Coaching-Übungen zum Entdecken der eigenen Stärken und Fähigkeiten an • folgt im Ablauf dem Bewerbungsprozess • enthält heraustrennbare Portfolioseiten als Grundlage für eine persönliche Bewerbung • ist speziell für die Bedürfnisse von Bewerbern mit Migrationshintergrund entwickelt Kostenloses Zusatzmaterial im Internet: • Handreichungen für Kursleitende • Moodle-Onlinekurs www.klett.de/bewerbungstraining Mit Portfolio zur Erstellung einer persönlichen Bewerbungsmappe Bewerbungstraining Kursmaterial Deutsch als Zweitsprache Für Ihren Kurs und für Selbstlerner DO01675243_Bewerbungstraining_U1_U4.indd 1 13.05.2013 14:56:48 www.klett.de/ berufspraxisdeutsch Berufspraxis Deutsch|B1 Für den Unterricht, zum Selbstlernen und Nachschlagen! Gezieltes Training von Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben im Beruf: Magisch! Kaum hat der Herbst mit seinen manchmal etwas grauen Tagen begonnen, wird die Hauptstadt bunt: Zum zehnten Mal feiert Berlin im Oktober das Licht – mit einem großen Illuminationsfestival. Nein, mehr als das: Es sind gleich zwei Festivals, die fast zur gleichen Zeit stattfinden. Zuerst beginnt Berlin leuchtet, dann das Festival of Lights. Beispiel Gendarmenmarkt, einer der bekanntesten Plätze der Metropole: „Sobald es dunkel ist, fängt dort Musik an, und die Gebäude beginnen optisch zu wackeln“, berichtet unsere Korrespondentin Barbara Kerbel. Rund 100 Gebäude werden in diesen Wochen illuminiert. „Das ist wirklich große Kunst. Ich bin immer Umwege gefahren, um etwas zu sehen“, erinnert sich die Journalistin, die sich die bunten Gebäude im letzten Jahr für uns besonders genau angeschaut hat. Eine halbe Million Gäste werden zur Festivalzeit in der Hauptstadt erwartet. Kein Wunder: Wer würde diese Lichter nicht einmal gern sehen? Warum es aber gleich zwei Licht-Festivals gleichzeitig gibt, und warum man mit Licht sogar Musik machen kann, das erklärt Kerbel ab Seite 14. Hübsche Bilder inklusive, versteht sich. Auch der Reichstag ist in diesen Tagen traditionell Ort der Lichtkunst. Wo jetzt Festivalbesucher staunen, stand vor ein paar Monaten eine Kapelle aus München: Ein Abgeordneter hatte die Hobbymusiker eingeladen, vor dem Parlament zu spielen. Wie organisiert sich so eine Kapelle in Deutschland? Natürlich als Verein – wie fast alle FreizeitOrganisationen. Wenn Sie neu sind in einer deutschen Stadt und Freunde finden wollen, ist ein Verein das ideale Forum. Nehmen wir die Münchener Kapelle als Beispiel: „Ingenieure, Ärzte,Chemiker,Tierärzte,Priester,IT-Spezialisten und Landwirte – da begegnet man wirklich allen Leuten“, sagt unsere Redakteurin Claudia May, die die Musikergruppe als ideales Beispiel für die deutsche Vereinskultur gewählt hat (ab Seite 28). Jörg Walser Chefredakteur leuchten Licht senden; hier auch: hell gemacht werden w„ckeln hier: sich unruhig bewegen der }mweg, -e Weg zu einem Ziel, der länger ist als der direkte Weg … erw„rten hier: meinen, dass … kommen Kein W¢nder: … Es ist keine Überraschung: … sogar ≈ auch staunen überrascht sein die Kap¡lle, -n kleines Orchester der [bgeordnete, -n Mitglied des Parlaments der Priester, - Mann, der in der katholischen Kirche die Messe liest der L„ndwirt, -e Bauer begegnen treffen die Redakteurin, -nen franz. ≈ Journalistin FOTO:GERTKRAUTBAUER Die Themen des Monats Oktober 2014 Die jungen Seiten von Deutsch perfekt Trendsport: von Parkour bis Discgolf • Spiele Treffen sich zwei Deutsche, wird daraus ein Ve­rein. Wie viel Wahrheit ist in diesem Klischee? Und warum sind Vereine das ideale Forum, um Menschen kennenzulernen? Antworten im elften Teil der Serie „Anatomie einer Nation“. 28 Wie die Deutschen im Verein aktiv sind Berlin illuminiert Der Herbst kann in der Hauptstadt ein bisschen ungemütlich sein. Aber Lichtdesigner illuminieren dort bei zwei Festivals jetzt wieder die schönsten Gebäude. Denn was ist schöner, als eine bunte Atmosphäre statt grauer Nächte? Berlin, wie Sie es wahrscheinlich noch nie gesehen haben! 14 6 Mein Deutschland-Bild Carsten Rehder über ein Schiffsmodell 8 Panorama Neues, Namen und Zahlen 22 Ja oder Nein? Schluss mit den geschlechtsneutralen Formulierungen? 24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 27 Auf den zweiten Blick Sprachspiele aus der Presse 51 Mein erster Monat Eirini Spiliotopoulou in Wiesbaden 52 Anders studieren Exotische Alternativen zu den großen Fächern 56 Ein Bild und seine Geschichte Vor 40 Jahren: Ein Kommissar für die ganze Welt 58 Der Blick von außen Proschat Madani über Integration 64 Weltliteratur Hermann Hesse und der Kampf mit dem eigenen Ich 65 Reisetipps Köln• Nürnberg • Wien 66 Kulturtipps Konzert • Kino • Ausstellung • Lesung • CD • DVD 68 Kolumne Alia Begisheva über Emotionen 69 Nächsten Monat … in Deutsch perfekt 70 D-A-CH-Menschen Einer von 98 Millionen: Was denkt Florian Wagner? 4 10/14 Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen Texte auf Stufe B1 des GER In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service 34 Spontan reagieren Rhetorik-Tipps für unangenehme Situationen 37 Wörter lernen Halloween 38 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten 40 Grammatik Plusquamperfekt 42 Deutsch im Beruf Betriebsrat 44 Raten Sie mal! • Comic Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis 45 Schreiben • Sprechen • Verstehen Sammelkarten Wohnungsanzeigen • Über das Wetter sprechen • Speisekarten-ABC 48 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? 49 Starthilfe Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern ↔ o ¢ , ¿er lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal: 24 Nachrichten Deutschland bekommt eine „digitale Agenda“ 52 Anders studieren Exotenfächer an deutschen Universitäten 4 Trendsport Fina Gouba spielt Floorball Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 71).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Heftrückseite). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus. Deutsch perfekt im Unterricht: kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfekt abonniert haben (siehe Seite 39). www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen. www.facebook.com/deutschperfekt Kundenservice www.spotlight-verlag.de Tel. +49(0)89/85681-16 abo@spotlight-verlag.de Fax +49(0)89/85681-159 Lernen mit -Produkten Wie reagieren, wenn ein Kunde den Experten spielt oder der Chef sich ärgert? Das kann man trainieren. Rhetorik-Tipps für die spontane Kommunikation und passende Beispiele zum Üben. Früher waren Veganer ziemliche Exoten. Heute kochen sie im Fernsehen und schreiben Bestseller. Warum ist ihr Image plötzlich so positiv? Und macht es ihnen wirklich Spaß, so viele Lebensmittel nicht mehr essen zu dürfen? 60 Die Gemüse-Yuppies 34 Nie mehr ohne Worte TITELFOTO:MAURITIUSIMAGES/IMAGEBROKER/I.SCHULZ;FOTOS:MAURITIUSIMAGES/SYMBOLPICS;GU/RENÉRIIS;WAVEBREAKMEDIA,ISTOCK/THINKSTOCK ≈ 510/14 6 10/14 Acht Winter lang hat Christian Dethlefsen gearbeitet – dann war das Modell der Vaterland fertig. Sie war das größte Passagierschiff, das unter deutscher Flagge gefahren ist: 290 Meter lang und mehr als 30 Meter breit. Auch das Modell ist gigantisch. Es hat den Maßstab 1:200. Kein anderes Modell der Vaterland ist so groß. Es steht unter Plexiglas im Flur von Dethlefsens Haus auf der Nordseeinsel Pellworm. Wir haben es für mein Foto ganz vorsichtig ins Wohnzimmer getragen. Der Flur war viel zu klein, um ein Bild zu machen. Ich war froh, dass ich eine sehr gute Kamera habe. Es war nämlich nicht sehr hell in der Wohnung. Die ganze Zeit hat mir der jetzt 76-Jährige sehr viel über historische Schiffe erzählt. Er weiß wirklich viel. Vielleicht auch deshalb, weil er einmal gern selbst auf dem Meer arbeiten wollte. Aber er war der jüngste Sohn der Familie und musste sich um den Hof kümmern und dort arbeiten, als das die Eltern nicht mehr konnten. Sein Modell der Vaterland hat schöne Details. Die hat er alle selbst gemacht. Für die 1200 Bullaugen hat er zum Beispiel mit Elektrokabelverbindern gearbeitet. In einem Museum war das Miniaturschiff noch nicht. Aber Besuchern zeigt er es gern. Dethlefsen freut sich immer, wenn Menschen bei ihm klingeln, die sich für seine Modelle interessieren. ¢nter deutscher Fl„gge (die Fl„gge, -n im deutschen Schiffsregister registriert großes Stück Stoff in speziellen Farben als Symbol für eine Nation) der Maßstab, ¿e Relation von Modell und Realität die N¶rdseeinsel, -n Stück Land in der Nordsee der Hof, ¿e kurz für: Bauernhof = Ort: Dort wohnt und arbeitet eine Familie. Sie stellt Lebensmittel her, z. B. Kartoffeln und Gemüse, und/oder hat Tiere, z. B. Rinder und Schweine. das B¢llauge, -n rundes Fenster an einem Schiff: Es kommt kein Wasser hinein. der El¡ktrokabelverb“nder, - kleines Teil: Damit kann man eine Verbindung zwischen Elektrokabeln machen. Fotograf: Carsten Rehder 710/14 Mein Deutschland-Bild FOTOS:PICTUREALLIANCE/DPA;CARSTENREHDER Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44. 8 10/14 ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 Oktoberfest Teurer Besuch Ein Oktoberfest auf Chinesisch? Das gibt es in der Hafenstadt Qingdao, 800 Kilometer südlich von Peking. Und im brasilianischen Blumenau feiern seit 1984 Menschen aus vielen Ländern bei einer Maß Bier – im letzten Jahr mehr als eine halbe Million. Das Original aber gibt es nur einmal: das Oktoberfest in München, das man auch Wiesn nennt. Das größte Volksfest der Welt hat dieses Jahr am 20. September begonnen. Die letzte Maß wird am 5. Oktober getrunken – wenn die Besucher dann noch genug Geld haben. In diesem Jahr kostet der Liter Bier auf dem Oktoberfest nämlich zum ersten Mal mehr als zehn Euro. Nur in wenigen Zelten kostet es etwas weniger. Ein stolzer Preis, auch wenn das Bier speziell für das Volksfest gebraut wird und sehr populär ist. Letztes Jahr haben die Besucher zusammen 6,7 Millionen Liter Bier getrunken. Ob es dieses Jahr weniger ist? Ein Besuch auf dem Oktoberfest ist aber sowieso nicht gut zum Sparen: Denn auch die vielen Karussells und anderen Attraktionen sind wirklich nicht billig. TEURER BESUCH die Maß/M„ss, bayr., österr. Menge von einem Liter Bier n¡nnen hier: ≈ sagen zu das V¶lksfest, -e (die Attraktion, -en (das Z¡lt, -e Event draußen mit Attraktionen und großen Zelten Gerät oder Konstruktion: Damit fährt man zum Spaß.) hier: Konstruktion aus Plastik und langen, dünnen Metallteilen: Darin sind Tische und Bänke, man serviert Speisen und Getränke.) st¶lz hier: hoch gebraut Part. II von: brauen = Bier herstellen sowieso hier: ≈ Man weiß das. Größtes Fest der Welt Das Oktoberfest in München 910/14 Panorama ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 DER NEUE ZEHN-EURO-SCHEIN IST DA der Schein, -e hier: ≈ Papiergeld (s. Bild) s“ch gewöhnen „n etwas oft tun oder sehen, bis man es normal findet das Tor, -e breiter Eingang der R„nd, ¿er hier: Außenseite bewegen die Position ändern das W„sserzeichen, - ≈ Symbol auf Papier: Man sieht es nur, wenn man das Papier gegen das Licht hält. fælschen ≈ illegal eine Kopie machen AUS NEGATIV WIRD POSITIV der Zustand, ¿e hier: Qualität: Wie alt, neu, gut oder schlecht ist etwas? das Schlagloch, ¿er (meistens) große tiefe Stelle in der Straße Freude haben „n ≈ sich freuen über entd¡cken hier: sehen; ≈ kennenlernen hineingießen hier: hineintun der G“ps weißgraue Substanz: Man tut Wasser dazu und lässt sie trocken und hart werden. der F¢ndort, -e Ort/Stelle: Dort hat man etwas gefunden. Zehn Euro 2014 So sieht der neue Geldschein aus FOTOS:MAURITIUSIMAGES/UDOSIEBIG;DIEFABRIK;DEUTSCHEBUNDESBANK Geld Der neue Zehn-Euro-Schein ist da An dieses Design müssen sich jetzt mehr als 333 Millionen Menschen gewöhnen: So viele wohnen in der Eurozone – und die bekommt ab sofort einen neuen Zehn-Euro-Schein. Die rote Farbe und die romanische Architektur mit ihren Toren und Brücken bleibt. Neu ist: An den Rändern ist ein Relief zu fühlen. Die Zahl zehn wird zum Smaragd, wenn man den Schein bewegt – und ihre Farbe wird anders: von Smaragdgrün zu einem sehr dunklen Blau. Als Wasserzeichen ist jetzt außerdem die mythologische Figur Europa zu sehen. Nach dem FünfEuro-Schein (2013) ist der Zehner der zweite Euro-Schein, den die Europäische Zentralbank noch sicherer macht. Das ist auch dringend nötig: 2013 hat man 670 000 falsche Euro-Scheine gefunden, rund 26 Prozent mehr als 2012. Am wichtigsten sind die neuen 20- und 50-Euro-Scheine, die als Nächstes kommen. Denn die werden am meisten gefälscht. Design Aus negativ wird positiv Leipzigs Straßen sind nicht immer in bestem Zustand. Wer nicht aufpasst, fährt schnell in ein Schlagloch. Die meisten Menschen ärgert das. So ist das in vielen Städten. Aber ein paar Leipziger haben große Freude an den Fehlern im Asphalt. Designer vom Leipziger Studio Die Fabrik haben Schlaglöcher als kreative Orte entdeckt: Sie gießen Gips hinein und nehmen die Form als Basis für eine Lampe. Die stellen sie dann in kleinen Mengen aus einem ökologischen Material her. Das sieht ein bisschen so aus wie Keramik, kann aber am Ende kompostiert werden. Die Namen der Lampenmodelle orientieren sich an den Fundorten: Geygerstr. 17, Rolf-Axen-Str. 2, Britzkestr. 2 – die Gießerstr. 3 ist leider nicht mehr zu haben. Die Lampen hängen bei Design-Freunden in verschiedenen Ländern. Die interessieren sich sehr für die Objekte: Ein Lampenkäufer aus London hat schon versucht, sein Schlagloch mit Google Street View zu finden. Die Form kommt von der Straße Lampen aus Leipzig 10 10/14 Verkehr Taxi, bitte! Wer in Deutschland Taxifahrer werden will, muss am Anfang viel lernen: Für einen Taxischein müssen Kandidaten eine Prüfung ihrer Ortskenntnisse bestehen. Dafür müssen sie nicht nur die Straßennamen einer Region kennen, sondern auch wichtige Institutionen. Das Wort Taxi kommt vom Taxameter – das Gerät kalkuliert den Fahrpreis. Dafür gibt es regional unterschiedliche offizielle Tarife. International besonders teuer ist München. Dort kostet eine Fahrt von drei Kilometern im Durchschnitt 8,90 Euro. In einem Vergleich von 18 Metropolen in verschiedenen Ländern waren nur Zürich (14,33 Euro) und Amsterdam (9,25 Euro) teurer. Der Taxi-Markt ist reglementiert: Taxifahrer müssen in einer genau definierten Region jeden Fahrgast mitnehmen. Ein Nein ist nur erlaubt, wenn der Kunde eine Gefahr für das Auto oder den Fahrer ist. Auch für das Auto gelten Regeln. Eine davon ist die Farbe: Hellelfenbein. Rauchen ist in Taxis verboten – für die Fahrer auch dann, wenn sie alleine im Auto sitzen. Zu bestellen sind Taxis über die Telefonnummer 1 94 10, aber auch über andere Telefonnummern. Praktisch sind Taxi-Apps, von denen es verschiedene gibt. Die App mit den meisten Fahrzeugen in Europa ist taxi.eu. Seit ein paar Monaten versucht auch der amerikanische Anbieter Uber, auf den deutschen Markt zu kommen. Dieser vermittelt aber keine offiziellen Taxis. Deshalb versuchen Taxifahrer, aber auch offizielle Stellen in verschiedenen Städten, den Service zu verbieten. Dorf versus Firmenchef Kein Interesse Es war ihm so wichtig: Viel wollte er geben für 360 Hektar Wald, der Firmenchef Harro Uwe Cloppenburg, Patriarch der Modegeschäfte Peek und Cloppenburg (West) aus Düsseldorf. Sehr viel: ein Geschäftshaus im Zentrum von Bonn als Tauschobjekt für sein neues Jagdrevier. Vielleicht gut für die Finanzen von Kesseling. Dem Dorf in Rheinland-Pfalz, 100 Kilometer südlich von Düsseldorf, gehört der Wald. Finanziell ist das nämlich interessant: Das Dorf verdient an dem Wald bis jetzt pro Jahr 40 000 Euro – das Haus in Bonn bringt von Mietern im Jahr 200 000 Euro. Aber den meisten der rund 600 Leute aus dem Dorf ist das egal: Zwei Drittel sind gegen das Angebot. Jetzt muss der Gemeinderat sagen, was gemacht werden soll. Biologie Älterer Vater, weniger schönes Baby? Wenn stimmt, was Wiener Anthropologen herausgefunden haben, sind Kinder von älteren Vätern oft weniger schön als Kinder von jüngeren Vätern. Alle zehn Jahre wird das Risiko für Väter größer, ein weniger schönes und auch weniger intelligentes Kind zu bekommen, so die Studie der Universität Wien. Ein Statistik-Phänomen stellt die Sache aber ein bisschen anders dar: Weniger schöne Männer finden im Durchschnitt auch erst später eine Partnerin. So sind sie oft auch älter, wenn sie Väter werden. Deshalb sind von den älteren Vätern vielleicht auch besonders viele weniger schön – und ihre Kinder sind es auch. Aber nicht wegen des Alters der Väter. TAXI, BITTE! die Fahrt, -en von: fahren “m D¢rch- schnitt ≈ meistens: Das ist normal. definiert hier: so, dass es Kriterien dafür gibt die Gefahr, -en Risiko g¡lten hier: ≈ sich orientieren müssen an die Regel, -n ≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist. h¡llelfenbein ≈ cremefarben; fast weiß das Fahrzeug, -e Transportmittel, z. B. Auto, Bus … verm“tteln hier: helfen, ein Taxi zu finden verbieten sagen, dass etwas verboten ist; ↔ erlauben KEIN INTERESSE der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quad- ratmeter das Tauschobjekt, -e Objekt: Man gibt es weg und bekommt ein anderes dafür. das Jagdrevier, -e (die Jagd, -en ≈ Areal in der Natur für die Jagd von: jagen ≈ Tiere in der Natur finden und totmachen) das Dr“ttel, - der dritte Teil eines Ganzen der Gemeinderat, ¿e hier: Parlament einer Kommune ÄLTERER VATER, WENIGER SCHÖNES BABY? herausgefun- den Part. II von: herausfinden = durch Fragen oder Suchen finden „lle zehn Jahre immer nach zehn Jahren die Studie, -n systematische Untersuchung darstellen zeigen “m D¢rch- schnitt ≈ meistens: Das ist normal. FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 1110/14 Panorama 3 Fragen 57,5 Prozent Alkohol Braumeister Georg Tscheuschner (46) aus Gunzenhausen bei Nürnberg ist Spezialist für starke Biere. Er hat auch das stärkste Bier der Welt im Angebot – mit 57,5 Prozent Alkohol. Wie haben Sie es geschafft, ein Bier mit 57,5 Prozent Alkohol zu brauen? Ich habe durch Gärung schon sehr starke Biere gebraut. Die hatten 16 Prozent Alkohol. Dieses Bier habe ich dann, inspiriert von einer Berliner Brauerei, mit der EisbockMethode weiter veredelt. Die funktioniert so: Man macht das Bier kalt und filtriert das Eis ab. Immer wieder. Das Eis hat nämlich weniger Alkohol. Für einen Liter Rekordbier braucht man 30 Liter starkes Grundbier. Natürlich dauert das. Wie lange dauert es beim stärksten Bier der Welt? Es dauert schon vier Monate, bis ich das Grundbier [ F R Ü H G E S C H I C H T E ] !Tipp des Monats Schwimmen lernen Es ist nie zu spät: Nicht nur Kinder können in Kursen das Schwimmen lernen. Auch für Erwachsene gibt es diese Angebote. Auch für jene, die Angst vor tiefem Wasser haben. Verschiedene Schwimmschulen oder auch öffentliche Schwimmbäder bieten diesen Service an. Auch jetzt im Herbst. Jedes Alter ist dabei – es braucht also niemand Angst zu haben, dass er oder sie komisch angeschaut wird. Später kann man weitere Kurse besuchen und zum Beispiel seine Technik verbessern. Comicprojekt 14 Milliarden Jahre Es ist eines der größten Comicprojekte der Welt: Der Berliner Comiczeichner Jens Harder will die komplette Geschichte der Welt und der Menschen als Graphic Novel erzählen, auf 1000 Seiten in mehreren Büchern. Das ist eine lange Zeit, auch zum Zeichnen: Seit mehr als zehn Jahren gibt es das Projekt jetzt schon. Der Kommunikationsdesigner muss dafür nämlich extrem viele Informationen sammeln. Seit Kurzem kann man das zweite Buch kaufen, Beta – Teil 1, für das er vier Jahre brauchte. Der Zeichner hat noch große Pläne: Nach dem dritten will er noch ein viertes Buch zeichnen. Darin will Harder dann nicht mehr nur zurück, sondern auch nach vorne blicken: in die Zukunft. 57,5 PROZENT ALKOHOL der Braumeister, - (brauen Person: Sie braut beruflich Bier. Bier herstellen) st„rk hier: mit sehr viel Alkohol gesch„fft Part. II von: schaffen = eine schwere Aufgabe mit positivem Resultat zu Ende machen die Gärung, -en von: gären = zu Alkohol werden die Brauerei, -en ≈ Fabrik: Dort wird Bier hergestellt. veredelt Part. II von: veredeln = besser machen „bfiltrieren hier: Bier durch eine Konstruktion laufen lassen, sodass das Eis sich vom Bier trennt das Gr¢ndbier, -e ≈ Basisbier gekæmpft Part. II von: kämpfen = streiten m„lzig (das Getreide so, dass es nach Getreide schmeckt Pflanzen: Aus ihren Früchten macht man z. B. Brot.) der Gen¢ss von: genießen = hier: sich über ein gutes Getränk freuen 14 MILLIARDEN JAHRE der Comiczeichner, - Person: Sie macht mit einem Stift Comicbilder. die Gesch“chte Historie mehrere (-r/-s) ein paar; mehr als zwei die Zukunft die nächste Zeit SCHWIMMEN LERNEN œffentlich hier: für alle offen; ↔ privat komisch „nschauen nicht gut finden, was jemand tut weitere (-r/-s) mehr; andere (-r/-s) verb¡ssern hier: besser machen Menschen vor langer Zeit Der Comiczeichner Jens Harder sieht sie so ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 fertig habe. Dann brauche ich noch circa fünf Monate, in denen ich mit der Eisbock-Methode arbeite. Eine Brauerei in Schottland und ich haben lange um den Titel des stärksten Bieres der Welt gekämpft. Als die ein Bier mit 55 Prozent Alkohol gebraut haben, wollten sie nicht weitermachen. Sie haben erklärt, dass das Duell zu Ende ist. Da habe ich mich natürlich geärgert. Ich habe dann ein Bier mit 57,5 Prozent Alkohol gebraut. Jetzt hat Schorschbräu den Titel. Wie schmeckt denn so ein starkes Bier? Es schmeckt wirklich nach Bier. Es ist dunkel, süß und malzig. Natürlich ist der Alkohol sehr dominant. Viel trinken sollte man davon nicht. Aber die Flasche kostet auch 200 Euro. Und die Menge ist limitiert – weil das Brauen so lange dauert. Die Kunden trinken es aber nicht nur deshalb langsam. Wichtig ist der Genuss. Man möchte alle Aromen schmecken, wie bei einem sehr guten Whisky. FOTOS:JENSHARDER,BETA,CARLSENVERLAGGMBH,2014;SCHORSCHBRAEU(2) 12 10/14 a) Till Lindemann, Sänger der Band Rammstein in einem Interview. Er schreibt nämlich lieber lyrische Texte, als Fußball zu spielen. b) Tennisspielerin Sabine Lisicki nach dem Finale 2013 in Wimbledon zu einem Fernsehreporter. Sie konzentriert sich lieber auf ihren Sport. c) Der populäre Moderator Alfred Biolek auf die Frage, ob er die Fußball-Weltmeisterschaft im Fernsehen gesehen hat. Er interessiert sich nicht für Sport. Lösung auf Seite 48 Wer hat es gesagt? „Ich weiß nicht einmal, ob man Fußball mit F oder mit V schreibt.“ Till Lindemann Sabine Lisicki Alfred Biolek ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50 WER HAT ES GESAGT? der Moderator, Modera- toren Mann: Er interviewt Gäste in einer Fernsehsendung. die W¡ltmeisterschaft, -en Treffen von vielen Nationalteams: Sie spielen um den ersten Platz auf der Welt. ZOLL wert sein ≈ kosten … importiert w¢rden. ≈ man … importiert hat. der Staat hier: ≈ Amt (für ganz Deutschland): Es bekommt die Steuern. der Z¶ll, ¿e hier: Geld: Man muss es für Produkte beim Transport über eine Landesgrenze bezahlen. “nsgesamt alles zusammen der Z¶llbeamte, -n ≈ Angestellter beim Zoll die Schw„rz- arbeit (illegale) Arbeit, ohne Steuern zu zahlen der ges¡tzliche M“ndest- lohn Lohnbetrag: Eine schriftliche Norm soll garantieren, dass man mindestens diesen Betrag bekommt. die Z¶llbehörde, -n ≈ Zollamt Der Zoll in Aktion Kontrolle eines Autos auf der Autobahn bei Frankfurt an der Oder FOTOS:WIKIMEDIA.ORG(2);PICTUREALLIANCE/DPA,SCHROEWIG Zahlenspiel Zoll 317 000 000 000 Euro waren die Produkte zusammen wert, die im letzten Jahr nach Deutschland importiert wurden. 52 700 000 000 Euro hat der Staat durch Steuern und Zölle bekommen. Um die 100 000 000 Zollkontrollen und Formalitäten im Jahr machen zu können, arbeiten 39 000 Personen beim Zoll, davon 3 500 beim Zollkriminalamt. Diese haben 2013 insgesamt 147 000 000 Zigaretten, 774 520 Spiele und Konsolen, 360 840 Schuh-Plagiate und 1 052 Kilogramm Kokain konfisziert. Zollbeamte arbeiten nicht nur an der Grenze, sondern im ganzen Land. Zum Beispiel kontrollieren sie Firmen auf Schwarzarbeit – in Deutschland ein Markt von rund 340 000 000 000 Euro. Durch die Arbeit des Zolls weiß man, dass es deshalb im letzten Jahr ein Defizit von rund 777 000 000 Euro gab. Zöllner kontrollieren auch, ob jemand illegal arbeitet. Ab Januar kommt noch eine Aufgabe dazu: Zahlen Firmen auch den neuen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde? Im internationalen Vergleich arbeiten deutsche Zöllner extrem gut: Im aktuellen Ranking der Weltbank von 160 nationalen Zollbehörden steht der deutsche Zoll nämlich hinter dem norwegischen auf Platz zwei. 10/14 Panorama Lextra – so lernt man Sprachen heute. Mehr Infos unter www.lextra.de Ebenfalls erhältlich: Grundwortschatz Übungsbuch (A1 bis B1), Kompakt- und Übungsgrammatik, Verblexikon, Lektüren... Wort für Wort Deutsch ISBN978-3-589-01559-7 Grund- und Aufbauwortschatz DaF nach Themen Die 4.000 häufigsten Wörter aus der aktuellen Alltagssprache, gegliedert nach Themengebieten und unterteilt in Grund- und Aufbauwortschatz. Aufbauwortschatz DaF nach Themen | Übungsbuch Für fortgeschrittene Lerner (Niveau B2): Das passende Übungsbuch zum nachhaltigen Wortschatzlernen. ISBN978-3-589-01690-7 Berliner Spreepark Nächste Episode Diesen Ort gibt es eigentlich gar nicht mehr: Der Spreepark war der einzige Vergnügungspark der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), seit 2002 ist er geschlossen. Schon seit Jahren dominiert die Natur die Kulissenstädte und die alte Wildwasserbahn. Aber noch immer ist der Spreepark eines der populären Ausflugsziele der Hauptstadt. Für viele ist er nämlich erst als Ruine interessant geworden. Nach einem Großbrand ist jetzt noch weniger vom Original zu sehen. Vier junge Männer haben an ein paar Stellen Feuer gelegt, um Abschied zu feiern: Einer von ihnen sollte am nächsten Tag nämlich ins Gefängnis gehen. Diese Sache passt wie eine neue Episode zu diesem Ort: Kriminell war nämlich auch schon der Investor Norbert Witte, der den Spreepark nach dem Ende der DDR gekauft hat. Nach zehn Jahren war der Park bankrott, der Investor in Südamerika, und elf Millionen Euro Schulden sind in Deutschland zurückgeblieben. Die Karussells hat Witte damals mitgenommen – und später mit einem davon Kokain transportiert. Noch immer ist unklar, was die Hauptstadt mit dem Park machen will. Zurzeit ist sicher: Für alle, die moderne Ruinen mögen, bleibt er ein gutes Ziel. NÄCHSTE EPISODE einzige (-r/-s) hier: es gibt keinen anderen der Vergnügungspark, -s Park: Dort kann man viel unternehmen und Spaß haben. die Kul“ssenstadt, ¿e ≈ Häuser: Sie sind nur Dekoration für Shows. die W“ldwasserbahn, -en Bahn mit Wasserkanälen: Man fährt mit kleinen Schiffen nach oben und unten durch die Kanäle. das Ausflugsziel, -e Ort/Stadt: Dorthin macht man einen Ausflug. der Großbrand, ¿e ≈ sehr großes Feuer legen hier: machen der [bschied, -e hier: Fest: Man sagt „Auf Wiedersehen“, weil jemand weggeht. das Gefængnis, -se Haus: Dort müssen Kriminelle bleiben. die Sch¢lden Pl. Geld: Man hat es von einer Person oder einer Bank geliehen. damals zu der Zeit Berliner Spreepark Die Natur dominiert Regen trommelt auf Schirme, Mützen und Gummistiefel. Der Mond ist hinter den dicken Wolken nicht zu sehen. Wind pfeift über den Platz. An diesem Abend im Oktober ist Berlin, wie die Hauptstadt im Herbst an vielen Tagen ist: kalt und ungemütlich. Aber an diesem Abend stört es die Berliner nicht. Einzeln und in Gruppen stehen die Besucher auf dem Gendarmenmarkt. Sie schauen und hören. Den Regen ignorieren sie. Denn das Konzerthaus tanzt. Im Takt mit der Musik ziehen geometrische Figuren über die Fassade: erst konzentrische Kreise, die sich über das Gebäude ausbreiten. Dann fliegen Vierecke in verschiedenen Größen und Farben wie abstrakte Klaviertasten über die Fassade, während Klaviermusik zu hören ist. Am Ende der Illumination, die 30 Minuten dauert, sieht das Konzerthaus aus, als wäre es aus Stoff und würde sich im Wind hin- und herbewegen. In Wirklichkeit flimmert in diesem Moment nur das projizierte Sponsoren-Logo tausendfach über die Fassade und bringt die Mauern optisch zum Tanzen. Oder wie es Andreas Boehlke zusammenfasst: „Das ist alles Illusion.“ Jedes Jahr im Herbst wird die Hauptstadt kalt, grau und auch ein bisschen un­­gemütlich. Gut, dass Lichtdesigner jetzt wieder die schönsten Gebäude illuminieren. Barbara Kerbel war in den bunten Nächten in der Metropole unterwegs. Licht für Berlin tr¶mmeln in schnellem Rhythmus auf einen Gegenstand schlagen die M•tze, -n ≈ weicher Hut der G¢mmistiefel, - spezieller Schuh, den man bei Regen trägt pfeifen hier: die Luft bewegen und dabei Laute machen der T„kt, -e hier: ≈ Rhythmus s“ch ausbreiten hier: größer werden und immer mehr Platz brauchen die Klaviertaste, -n Taste eines Pianos fl“mmern Lichtreflexionen zeigen projizieren mit einem Projektor Licht auf ein Bild senden, sodass es an einer Wand zu sehen ist z¢m T„nzen br“ngen hier: der Grund sein, warum sie sich stark bewegt % 14 10/14 „Im Herbst soll sich die ganze Stadt hübsch machen.“ Noch heller als sonst Der illuminierte Potsdamer Platz Gendarmenmarkt Deutscher Dom, Konzerthaus und Französischer Dom (von links) beim Lichtfest FOTOS:PICTUREALLIANCE/DPA(2) Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 38. 1510/14 Berlin illuminiert Boehlke weiß, wovon er spricht. Der 48-Jährige ist einer der Erfinder des Festival of Lights, das seit 2004 jedes Jahr im Oktober den grauen Berliner Herbst bunter macht. Neun Jahre lang hat er das Festival mitorganisiert. 2013 hat er gemeinsam mit den beiden anderen Initiatoren von 2004 den Verein „Berlin leuchtet“ gegründet und unter diesem Namen eine eigene Veranstaltung organisiert. Seit letztem Jahr gibt es deshalb im Oktober zwei Lichterfeste in Berlin (siehe rechte Seite). Seitdem ist Boehlke Kurator von „Berlin leuchtet“ und für rund 70 Illuminationen verantwortlich. Während die Zuschauer am Gendarmenmarkt fasziniert sind von den tanzenden Gebäuden, erklärt der Lichtdesigner, wie die Illusionen funktionieren. Was der Zuschauer nicht sieht: Musik und Projektion erscheinen nicht einfach gleichzeitig. Sondern die Musik produziert die Bilder. Dabei hilft eine spezielle Software. Bis das Konzerthaus tanzen konnte, hat ein Team aus Lichtdesignern, Softwareentwicklern und Technikern zwei Wochen lang gearbeitet. Zuerst nahmen sie einen 3-D-Scan der drei Gebäude am Gendarmenmarkt. Aus den Bildern wurde ein Modell. Am Modell haben die Lichtdesigner der Firma Acne dann ihre Ideen ausprobiert. Als Kurator hat Boehlke die Richtung vorgegeben und sich um die nötigen Genehmigungen gekümmert. Die Kosten für das 3-D-Videomapping am Gendarmenmarkt: sechsstellig. „Das gelingt nur mit Sponsoren“, sagt Boehlke. Denn sowohl das Festival of Lights als auch Berlin leuchtet sind kostenlose Veranstaltungen. Bei den meisten Gebäuden bezahlen die Besitzer die Kosten für die Illumination. Anders beim Gendarmenmarkt: Er gehört dem Staat und Berlin. Die erlauben die Lichtkunst, zahlen aber kein Geld. Die Veranstalter müssen selbst für die Beleuchtung von Konzerthaus, Deutschem und Französischem Dom zahlen – und brauchen dafür Sponsoren. Deshalb sehen die Besucher auf dem Gendarmenmarkt und an einigen anderen Orten auch Sponsoren-Logos in den Illuminationen. Sonst ist von der Organisation wenig zu sehen. Die Projektoren stehen überall in großen Boxen, gut geschützt vor Regen und Wind. Die Apparate machen leise Laute. Wenn das System programmiert ist und die Lichter eingestellt sind – die Spezialisten sprechen vom „Einleuchten“ –, steuern Computer die Projektionen automatisch. „Das meiste läuft autark“, sagt Boehlke. Nur zur Kontrolle muss ab und zu jemand vorbeischauen. Wie von Zauberhand wirkt die Stadt plötzlich beleuchtet. Dafür arbeiten die Organisatoren der beiden Lichterfeste das ganze Jahr über. „Ich bin ein Strippenzieher“, sagt Boehlke. Der Satz hat eine doppelte Bedeutung. Ein Strippenzieher ist zum einen der Orgader Erf“nder, - Person, die neue Ideen hat und diese auch realisiert der Initiator, Initiatoren Person, die die Idee für eine Aktion oder Organisation hat leuchten Licht machen/senden gr•nden starten ¢nter hier: mit der Kurator, Kuratoren Person, die z. B. für eine Ausstellung verantwortlich ist fasziniert so, dass einem etwas sehr gut gefällt erscheinen hier: zu sehen sein einfach hier: automatisch; ohne Vor- bereitung der Softwareent­wickler, - Person, die neue Computerprogramme schreibt ausprobieren etwas Neues versuchen eine R“chtung vorgeben ≈ sagen, wie etwas aussehen oder passieren soll die Genehmigung, -en offizielle schriftliche Erlaubnis s¡chsstellig mit sechs Ziffern die Beleuch- tung ≈ Licht einige (-r/-s) ein paar; mehr als zwei die B¶x, -en ≈ Kiste einstellen hier: ein technisches Gerät so regulieren, dass es auf eine spezielle Art funktioniert steuern hier: kontrollieren und regu- lieren laufen hier: ≈ passieren; stattfinden „b ¢nd zu manchmal vorbeischauen hier: hingehen wie v¶n Zau- berhand ≈ so, dass man es sich nicht erklären kann; magisch das g„nze Jahr über während des ganzen Jahres Die Veranstalter wollten Unterschiedliches – so gibt es jetzt zwei Licht-Festivals. Siegessäule Hier ist der Verein „Berlin leuchtet“ aktiv 16 10/14 Wie alles begonnen hat Alles begann mit einem Wettbewerb für Lichtdesigner im Jahr 2003. Die Künstler sollten Konzepte für die Illumination von bekannten Gebäuden der Stadt entwickeln. „Es gab nur Entwürfe, kein einziges Haus wurde wirklich beleuchtet“, erinnert sich Andreas Boehlke. „Aber das Interesse der Öffentlichkeit war sehr groß.“ So groß, dass Boehlke und zwei andere auf die Idee kamen, den grauen Berliner Herbst mit Licht schöner zu machen: Das war der Start für das Festival of Lights, das seit 2004 jedes Jahr im Oktober veranstaltet wird. 2013 haben Boehlke und die beiden anderen Initiatoren von damals den Verein „Berlin leuchtet“ gegründet und veranstalten seitdem ein eigenes Lichterfest, zusätzlich zum Festival of Lights. Deshalb gibt es nun, im zehnten Jahr des Festival of Lights, zwei Lichtveranstaltungen in der Stadt: Im Oktober 2013 leuchteten insgesamt rund 100 Gebäude; rund 70 Illuminationen organisierte der Verein „Berlin leuchtet“, rund 30 die Agentur Zander, die auch in Zukunft das Festival of Lights veranstaltet. Dieses Jahr wollen beide Veranstalter noch mehr Gebäude in ein gutes Licht setzen. nisator, der die wichtigen Entscheidungen trifft. Das ist Boehlke als Kurator. Aber der 48-Jährige ist auch ein Strippenzieher im eigentlichen Sinn des Wortes: Strippen sind Kabel, und auch damit hat er viel Erfahrung: Der Berliner ist gelernter Elektriker. Sein Vater wollte, dass er eine Lehre macht und in den Familienbetrieb einsteigt. Irgendwann fing er an, in seiner Freizeit mit Licht und Beleuchtung zu experimentieren. „Ich liebe Licht“, sagt er. „Es fasziniert mich, wie sich die Atmosphäre durch Licht ver- ändert.“ Wenn Boehlke durch seine Stadt fährt oder läuft, sieht er überall Häuser, die er gerne einmal illuminieren würde. Mit einem Blick kontrolliert er die Fassaden: Gibt es vielleicht interessante Details, Vorsprünge, Fensterbretter? Je weniger Fenster ein Haus hat, desto besser kann man etwas darauf projizieren. „Am meisten freut es mich, wenn ein Gebäude in der Dunkelheit plötzlich schön aussieht, weil es gut beleuchtet ist“, sagt Boehlke. „Im Herbst soll sich die ganze Stadt hübsch machen. Als Geschenk für die Berliner.“ Die Berliner mögen das Geschenk. Wenn im Oktober die Gebäude leuchten, vergessen viele den ungemütlichen Herbst. Dann ist die Stadt wenigstens nur kalt und windig – aber nicht mehr so grau. Das Schönste ist: Die Lichter sind plötzlich einfach da. eine Entscheidung tr¡ffen entscheiden “m eigentlichen S“nn hier: in der konkreten Bedeutung der Familienbetrieb, -e Firma, die einer Familie gehört und in der fast nur Familienmitglieder arbeiten einsteigen “n hier: mitmachen bei experimentieren Experimente machen s“ch verændern anders werden der Vorsprung, ¿e Teil eines Hauses, der über die Fassade hinaussteht das F¡nsterbrett, -er Teil/Platz direkt unter dem Fenster außen, z. B. für Blumen Berliner Dom Im Oktober ganz bunt % der W¡ttbewerb, -e ≈ Suche nach dem Besten / der Besten das Konz¡pt, -e Idee; Programm entw“ckeln hier: sich überlegen der Entw¢rf, ¿e Plan; Vorschlag beleuchten durch Licht hell machen der Initiator, Initiatoren Person, die die Idee für eine Aktion oder Organisation hat leuchten Licht machen/senden gr•nden starten zusätzlich hier: noch dazu die Agentur, -en Firma, die einen Service für andere Firmen anbietet “n ein gutes L“cht s¡tzen ≈ beleuchten; gemeint ist hier auch: ≈ machen, dass die positiven Aspekte einer Sache zu sehen sind FOTOS:AGENTURBAGANZ;FESTIVALOFLIGHTS/FRANKHERRMANN 1710/14 Berlin illuminiert Und wie sie da sind! Ein grüner Laserstrahl durchschneidet die City-West, von der Gedächtniskirche bis zum Messegelände. Am Europa-Center tanzen Laser-Projektionen auf und ab. Das Hotel de Rome am Bebelplatz wird mit Projektionen von berühmten Bildern zum Open-Air-Museum. In der Nähe der Friedrichstraße stehen die mystischen Wächter der Zeit, fünf Skulpturen des österreichischen Künstlers Manfred Kielnhofer, die so groß sind wie echte Menschen und aussehen, als Alles rot Während die mystische Skulpturengruppe Wächter der Zeit (links) verschiedene Orte besucht, sind auf dem Brandenburger Tor Rosen zu sehen (unten) der Laserstrahl, -en Licht eines Lasers das M¡ssegelände, - (die M¡sse, -n Areal, auf dem Messen stattfinden hier: Ausstellung, in der neue Produkte gezeigt werden) auf ¢nd „b hinauf und hinunter der Wæchter, - Person, die auf etwas aufpasst oder etwas kontrolliert ¡cht wirklich; real der }mweg, -e Weg zu einem Ziel, der länger ist als der direkte Weg ¢nbedingt auf jeden Fall genießen ≈ Freude haben an die St“mmung ≈ Atmosphäre die K¢tsche, -n Wagen, der von Pferden gezogen wird das Fahrzeug, -e Transportmittel könnten sie sich plötzlich bewegen. Auf dem Brandenburger Tor leuchten Hunderte Rosen. Und am Potsdamer Platz ist es nachts fast heller als am Tag – und bunt. Wer im Stadtzentrum unterwegs ist, kommt automatisch an vielen Illuminationen vorbei. Manche fahren auf dem Heimweg vom Büro spontan einen Umweg, um sich leuchtende Gebäude anzusehen. Andere planen ihren Besuch genau und markieren sich auf einem Stadtplan die Installationen, die sie unbedingt sehen wollen. Tausende Hobbyfotografen tragen ihre Kameras, Stative und Objektive durch die Stadt und experimentieren mit dem Fotografieren in der Dunkelheit. Liebespaare genießen die romantische Stimmung. Eltern setzen ihre Kinder in die Fahrradsitze und fahren mit ihnen durch die leuchtende Stadt. Wer sich die Illuminationen anschauen will, kann das – mit einem Plan in der Hand – alleine tun, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Oder er nimmt an einer der vielen Lichtertouren durch die Stadt teil: per Rad oder Fahrradrikscha, Bus, Kutsche, leuchtendem Boot oder Segway-Fahrzeug. Besonders Sportliche joggen zu den illuminierten Gebäuden. Das Angebot ist in den letzten Jahren immer größer geworden. % FOTFOTOS:PICTUREALLIANCE/DPA;INGOALMS 18 10/14 Jetzt Klassensatz bestellen und bis zu 42 %* sparen Nie wieder sprachlos im Unterricht! Ideal für Kurse und Klassen! Bestellmöglichkeiten: Bestellschein und Details auf der Rückseite +49.(0)89.8 56 81-150 schule@spotlight-verlag.de *gegenüber dem Einzelverkaufspreis, Angebot gültig bis 31.10.2014 Preisstand:07/2014 Bestellschein Klassensatz Erscheinungsweise: Monatlich Versandkosten: Die Versandkosten für Deutschland sind in den angegebenen Preisen enthalten. Pro Lieferung nach Österreich fällt eine Versandkostenpauschale in Höhe von € 3,50 an, in die Schweiz SFR 5,25. Für das restliche Ausland werden die Porto-Mehrkosten auf Anfrage berechnet. Kündigungsbedingungen: Die Abos laufen nach der angegebenen Bezugszeit automatisch aus und müssen nicht gekündigt werden. Widerrufsrecht: Ihnen steht ein 14-tägiges Widerrufsrecht zu. Die weiteren Einzelheiten finden Sie unter www.spotlight-verlag.de/agb. Liefer- und Rechnungsadresse: Name der Schule Familienname, Vorname Straße / Hausnummer PLZ / Ort Land E-Mail Datum, Unterschrift 809.G32A Ich bin damit einverstanden, dass der Spotlight Verlag mir per E-Mail oder Post Angebote unterbreitet. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Anzahl Preisvorteil Preis pro Ausgabe 1 - 4 Exemplare pro Ausgabe 25% € 4,65 / SFR 6,98 5 - 20 Exemplare pro Ausgabe 30% € 4,34 / SFR 6,51 ab 21 Exemplare pro Ausgabe 35% € 4,03 / SFR 6,05 Ideal für Kurse und Klassen! Anzahl: 3 Monate 6 Monate 12 Monate Bestellmöglichkeiten: Per Telefon: +49.(0)89.8 56 81-150 Per Fax: +49.(0)89.8 56 81-119 Per E-Mail: schule@spotlight-verlag.de Per Post: Spotlight Verlag GmbH, Marketing B2B, Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg, Deutschland Angebot gültig bis 31.10.2014 Auch die Besucherzahl steigt. Rund zwei Millionen Berliner und Touristen haben 2013 die rund 100 illuminierten Gebäude angeschaut. Mehr als 500 000 Gäste sind im Oktober 2013 wegen der Illuminationen in die Hauptstadt gekommen, sagen Tourismusexperten. Das Lichterfest ist zur Werbung für die Stadt geworden. Und es hat viele Fans. Einer von ihnen ist Ralph Light. Seit elf Jahren lebt der geborene Freiburger in Berlin. Seit dem Start des Festival of Lights ist er in jedem Herbst dabei – in den ersten Jahren als Besucher, inzwischen macht er als Künstler mit. „Ich war von Anfang an fasziniert vom Berliner Dom“, erzählt der Musiker. „Hier wollte ich spielen.“ Der 48-Jährige ist ausgebildeter Jazzpianist und Keyboarder. Seit drei Jahren spielt er außerdem ein ganz besonderes Instrument: die Laserharfe. Damit macht er aus Musik Licht und aus Licht wieder Musik. Licht ist sein Beruf. Seit 2013 ist er mit seiner Laserharfe Teil des Programms des Festival of Lights. Wenn der 48-Jährige im Berliner Dom steht und von seinem ersten Auftritt in dieser größten Kirche der Stadt erzählt, ist es ein bisschen so, als könnte er es selbst immer noch nicht richtig glauben. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht Bühne sage statt Altarraum“, sagt er und lacht. „Dort vorne zu stehen, ist ein unglaubliches Gefühl.“ Rund 400 Menschen im Publikum, indirektes Licht an den imposanten Säulen, sonst Dunkelheit unter der hohen Kuppel. Light ist in Schwarz gekleidet, nur seine Handschuhe leuchten, genauso wie die Strahlen der Laserharfe. Mit den Händen macht er Musik, spielt Kompositionen von Johann Sebastian Bach, gemeinsam mit der Orgel: Er berührt die dünnen Laserstrahlen. Je nachdem, wo er die Hände hinhält, spielt das Instrument andere Töne. „Inzwischen kann ich das spüren“, sagt er. „Auch wenn es sich natürlich ganz anders anfühlt als die Tasten beim Klavier oder Keyboard.“ Jetzt freut sich der Musiker auf sein Konzert beim Festival of Lights 2014. Und er arbeitet an einer eigenen Komposition für ein großes Konzert im Januar 2015, dem Internationalen Jahr des Lichts. Der Berliner Dom ist wirklich seine Bühne geworden. Dabei hat das Festival of Lights den Musiker auch in tiefste Dunkelheit gebracht. Denn Ralph Light spielt nicht nur Laserharfe, sondern auch Orgel. Im letzten Konzert musste er von der Laserharfe vor dem Altarraum zur Orgel auf die Empore gehen. „Durch die Kirche konnte ich nicht laufen, dort saß ja das Publikum“, erzählt er. „Also musste ich untenrum gehen: durch die stockdunkle Hohenzollerngruft.“ Aber dann stand er wieder im Licht. 2 Ralph Light in Aktion Er macht aus Musik Licht und aus Licht wieder Musik der Auftritt, -e hier: ≈ Musik machen vor Publikum ¢nglaublich hier: speziell; ≈ toll impos„nt sehr groß und deshalb interessant die Säule, -n dünner, langer, vertikal stehender Gegenstand, der eine Decke stabil in ihrer Position hält die {rgel, -n großes Musikinstrument in der Kirche berühren die Finger oder Hand legen an je nachdem abhängig von der Ton, ¿e Laut spüren fühlen das Klavier, -e Piano tief hier: besonders dunkel/ intensiv ¢ntenrum hier: ≈ durch den Keller st¶ckdunkel ganz dunkel die Hohenzollern- gruft Ort unter der Kirche: Dort liegen die Toten der aristokratischen Familie der Hohenzollern. FOTO:STEPHANRIECK/2013LASERANIMATIONSOLLINGERGMBH Termine und Orte 2014 Gendarmenmarkt, Berliner Dom und Brandenburger Tor sind ganz sicher wieder dabei, wenn die Hauptstadt im Oktober bunt wird statt grau. Wie 2013 gibt es auch in diesem Jahr zwei Veranstaltungen gleichzeitig. Die vom Verein Berlin leuchtet organisierten Illuminationen unter dem Motto „Weltbühne Berlin“ leuchten ab dem 2. Oktober, das Festival of Lights beginnt am 10. Oktober. Beide Lichterfeste dauern bis zum 19. Oktober. Einen Überblick über alle Illuminationen und Veranstaltungen und einen Stadtplan mit allen interessanten Orten gibt es kurz vor dem Start auf den Webseiten der beiden Veranstalter: www.festival-of-lights.de und www.berlin-leuchtet.com. Per Rad, Bus, Schiff oder auch zu Fuß: Es werden jeden Abend viele verschiedene Stadt- und Lichttouren angeboten. Es gibt auch Shuttlebusse, die allerdings oft sehr voll sind und nur langsam vorankommen. Ein Tipp: Besorgen Sie sich einen Festivalplan, ziehen Sie etwas Warmes an, und gehen oder fahren Sie ohne die Hilfe anderer los. Am besten leihen Sie sich dafür ein Fahrrad aus. Dann sind auch größere Distanzen kein Problem – und Sie können so lange bei einer Illumination bleiben, wie Sie selbst wollen. leuchten Licht senden der Überblick, -e ≈ Orientierungshilfe; zusammenfassendes Bild „llerdings ≈ aber s“ch … bes¶rgen ≈ … kaufen losfahren beginnen, zu fahren 2110/14 Berlin illuminiert 22 10/14 Ja oder Nein? Der normale Plural im Deutschen ist männlich: Es heißt pauschal „die Studenten“, auch wenn damit Männer und Frauen gemeint sind. Politisch korrekt schreiben manche deshalb lieber „die StudentInnen“, „die Student/innen“ oder ähnlich – so steht es auch in offiziellen österreichischen Texten. Jetzt diskutiert das Land: Schluss mit den geschlechtsneutralen Formulierungen? Ja Annelies Glander von der Universität Wien ist die erste von rund 800 Sprachkritikern, die einen offenen Brief an die österreichische Regierung unterschrieben haben. Viele Jahre haben Frauen um Gleichberechtigung gekämpft, mutig, kreativ und durch gute Leistungen. Sie erreichten, dass Frauen nicht länger im Stillen handeln mussten, um einen Platz im allgemeinen Geschehen zu bekommen. Heute können unsere Töchter alles werden, auch Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen. Sie reden und entscheiden mit. Nun scheint es aber, dass viele dieser modernen Amazonen bei ihren Gleichberechtigungsmissionen die Fähigkeit verloren haben, rational zu denken. Sie kämpfen verbissen um eine sprachliche Gleichberechtigung. Dabei verstümmeln und zerhacken sie Wörter, halten Binde- und Schrägstriche für absolut nötig und wollen unbedingt ein Binnen-I in Mehrzahlformen, auch wenn diese – grammatikalisch falsche – Schreibweise in vielen Fällen gar nicht möglich ist. Auch scheint es sie nicht zu stören, dass sich diese Konstruktionen ja gar nicht aussprechen lassen. Es ist schon ein elementares Gebot der Höflichkeit, mit jeder Mitteilung klar alle Anwesenden oder alle Leser anzusprechen – aber dies, wie in allen anderen Sprachen, bitte in der korrekten Form. Sogar sehr lernwillige Ausländer mit viel Interesse an der deutschen Sprache verlieren ihren Enthusiasmus leider sehr schnell, wenn sie mit ihren mutigen sprachlichen Gehversuchen künstlichen Vorschriften begegnen, die das flüssige Reden und Schreiben bremsen. Mit dem Argument, man könne mit den alternativen Schreibweisen Frauen gleichstellen und dabei noch Zeit und Papier sparen, machen wir uns lächerlich. Unsere guten Charakteristika verlieren damit ihren besonderen Wert. Es gibt sicher andere Wege, sich als Frau genug gewürdigt zu wissen. „Viele der modernen Amazonen haben bei ihren Gleichberechtigungsmissionen die Fähigkeit verloren, rational zu denken.“ pauschal hier: für alle, ohne Unterschied die Gleichberechtigungsmission, -en ≈ Aktion, um Gleichberechtigung zu erreichen die Fähigkeit, -en Können; Talent die Generation, -en hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt sind JA der ¶ffene Brief, -e Brief, der in der Presse publiziert wird “m St“llen unbemerkt; nicht in der Öffentlichkeit “m „llgemeinen Geschehen hier: in allen öffentlichen Bereichen, z. B. Politik, Medizin … verb“ssen hier: zu intensiv; zu korrekt verst•mmeln Körperteile abtrennen; hier: wichtige Wörter oder Wortteile weglassen zerh„cken in kleine Stücke machen der B“ndestrich, -e kurze Linie zwischen zwei Wörtern: der Schrägstrich, -e diagonale Linie zwischen Wörtern: / das B“nnen-I großes I in der Mitte eines Wortes die Schreibweise, -n hier: Variante, ein Wort zu schreiben das Gebot, -e hier: Pflicht s“ch læcherlich m„chen hier: etwas tun, was andere dumm oder unpassend finden s“ch gew•rdigt w“ssen wissen, dass … (lobend) bemerkt wird NEIN die B“ldung hier: alle Institutionen, in denen Lehre und Forschung stattfinden (z. B. Schulen und Universitäten) der Einsatz, ¿e hier: Handeln; Aktion die Frauenbewegung, -en organisierte Gruppe, die für Gleichberechtigung kämpft die Bevorzugung von: bevorzugen = Vorteile vor anderen geben ausgewogen ≈ gut in der Balance das Bed•rfnis, -se ≈ Wunsch; Sache, die man braucht die Gegebenheit, -en hier: kulturelle, politische, soziale, wirtschaftliche Situation s¡lbstbewusst ≈ so, dass man sich gut findet, wie man ist weitverbreitet hier: bei vielen Menschen existierend die }mstellung, -en hier: Veränderung zeitgemäß ≈ modern FOTOS:BMBF/ASTRIDKNIE;PRIVAT;ISTOCK/THINKSTOCK 10/14 Gabriele Heinisch-Hosek ist die österreichische Bundesministerin für Bildung und Frauen. An sie und einen Kollegen ging der Protestbrief. Nein In der Diskussion um geschlechtsneutrale Formulierungen ist mir eines sehr wichtig: Wir sollten hier nicht den Blick auf das Wesentliche verlieren – und das ist „Präsenz“. „Präsent sein“ bedeutet anwesend, gegenwärtig, zu sehen sein. Und genau dem galt und gilt der Einsatz von Frauenbewegungen weltweit. Im Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit geht es nicht um eine Bevorzugung oder eine besondere Position von Frauen gegenüber Männern, sondern es geht um eine ausgewogene Präsenz von Männern und Frauen innerhalb einer Gesellschaft. Es geht um die gleichberechtigte Beachtung ihrer Bedürfnisse, ihrer Lebensplanung und ihrer Ziele. Sprache lässt Wirklichkeit entstehen, und Sprache zeigt gesellschaftliche Gegebenheiten. Es ist wichtig, dass wir etwas dafür tun, dass Frauen in der Sprache ihren gleichberechtigten Platz finden. Sonst akzeptieren wir nämlich das, wogegen selbstbewusste, gesellschaftlich engagierte Frauen und Männer seit Jahrhunderten kämpfen: dagegen, dass Frauen nicht gesehen werden und gegen die weitverbreitete Meinung, dass Frauen sowieso immer irgendwie „mitgemeint“ wären. Wer will schon „irgendwie mitgemeint“ sein? Natürlich bedeutet die Benutzung von geschlechtsneutralen Formulierungen in der Sprache eine Umstellung. Und natürlich ist es auch mein Wunsch, Formulierungen zu finden, die einer historisch gewachsenen Sprache nicht schaden. Aber so, wie die Sprache eben Wirklichkeit zeigt, so verändert sie sich auch mit ihr. So bleibt sie kreativ und beweglich – zeitgemäß. Und das, worüber wir heute beim Formulieren noch nachdenken, wird für die Generation unserer Kinder selbstverständlich sein. „Das, worüber wir heute beim Formulieren noch nachdenken, wird für die Generation unserer Kinder selbstverständlich sein.“ Kompetent. Persönlich. Individuell. Mehr Sprache können Sie nirgendwo shoppen. Alles, was Sie wirklich brauchen, um eine Sprache zu lernen: Bücher und DVDs in Originalsprache, Lernsoftware und vieles mehr. Klicken und Produktvielfalt entdecken: www.sprachenshop.de Rund 20 Jahre nach dem Start des weltweiten Internetbooms will die deutsche Bundesregierung eine Strategie für den technologischen Wandel entwickeln. Die Idee: Die Technik soll den Bürgern helfen – statt über die Menschen zu bestimmen. Neben mehr Sicherheit im Internet und besserem Datenschutz wünschen sich die Deutschen aktuell aber vor allem eines: ein schnelleres Internet. Besonders in vielen ländlichen Regionen fehlen schnelle Netze. Darüber ärgern sich nicht nur Privatpersonen, die Probleme haben, Musik oder Filme aus dem Internet herunterzuladen. Für Firmen ist es ein Wettbewerbsnachteil. Deshalb will die Regierung bis 2018 in ganz Deutschland Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde erreichen. Aktuell ist so schnelles Internet laut Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) erst in 64 Prozent der Haushalte vorhanden. Um 100 Prozent zu erreichen, sind laut Experten Investitionen von bis zu 25 Milliarden Euro nötig. Woher das Geld kommen soll, ist noch nicht klar. Konstantin von Notz, netzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, sagt dazu: „Die Ankündigungen in dieser Agenda klingen oftmals sinnvoll – ohne die Bereitstellung der nötigen finanziellen Mittel sind sie aber eben nicht mehr als Absichtserklärungen ohne Substanz und Aussicht auf tatsächliche politische Durchsetzung.“ Genauso spart die Regierung an vielen anderen Details ihrer digitalen Agenda. Die Reaktionen auf die Pläne sind deshalb kritisch: „Große Pläne, wenig Konkretes“, kommentiert Tagesschau.de zum Beispiel. Zeit Online kritisiert „unklare Ergebnisse“. Auch über ein geplantes Informationstechnologie-Sicherheitsgesetz gibt es noch keine genauen Informationen. Klar ist nur, dass es Bedarf gibt. Denn die Sicherheitsrisiken sind groß. So warnte Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamts, erst vor Kurzem, dass die Internetkriminalität weiter zunehme. Die größten Probleme gibt es aktuell durch Online-Erpressungen, gestohlene Passwörter und Cyber-Sabotage, bei der Kriminelle die Computer ihrer Opfer zerstören. Deutschland bekommt eine „digitale Agenda“ FOTOS:ISTOCK/THINKSTOCK;ZOLL digital hier: in Verbindung/Beziehung mit Computern der W„ndel Änderung her¢nterladen aus dem Internet holen und auf dem Computer speichern der W¡ttbewerbsnachteil, -e hier: Nachteil im wirtschaftlichen Kampf vorh„nden sein existieren; da sein die CSU kurz für: Christlich-Soziale Union der n¡tzpolitische Spr¡cher, Person, die offizielle Informationen über die Ziele ihrer Partei zum Thema Netzpolitik an die Medien gibt die [nkündigung, -en Information über ein zukünftiges Ereignis kl“ngen hier: zu lesen sein; wirken die Bereitstellung von: bereitstellen = die sofortige Nutzung möglich machen die Subst„nz hier: Möglichkeit, etwas wirklich zu machen die D¢rchsetzung von: durchsetzen = erreichen, dass etwas gemacht wird, auch wenn andere dagegen sind der Bed„rf hier: Wunsch oder Notwendigkeit nach schnellen Internetverbindungen die Erpr¡ssung, -en von: erpressen = sagen, dass man etwas Unangenehmes tun wird, wenn der andere nicht tut, was man will Diesen Text können Sie mit einem  Premium-Abo hören:  www.deutsch-perfekt.com/service 24 10/14 Was heißt …? Rechtsruck Nach den Wahlen in Sachsen muss sich Ministerpräsident Stanislaw Tillich einen neuen Koalitionspartner suchen. Seine CDU ist zwar mit 39,4 Prozent die stärkste Partei, aber der alte Partner FDP ist mit nur 3,8 Prozent nicht mehr in den Landtag gekommen. Dafür hätten die Freidemokraten mindestens fünf Prozent der Stimmen bekommen müssen. Tillich hat jetzt die Wahl zwischen verschiedenen Parteien. Mit einer will er aber auf keinen Fall koalieren: mit der Alternative für Deutschland (AfD). Die eurokritische Partei hat 9,7 Prozent der Stimmen bekommen und sitzt damit zum ersten Mal in einem Landesparlament. Sie wird im politischen Spektrum rechts von der CDU gesehen. Noch weiter rechts steht die extremistische NPD. Sie hat bei der Wahl nicht ganz fünf Prozent der Stimmen bekommen und ist deshalb nicht im Landtag. Ein großer Teil der Wähler hat seine Stimme also europakritischen und rechten Parteien gegeben. Viele sprechen deshalb von einem Rechtsruck in Sachsen. Das Parlament ist nämlich ein Stück weiter nach rechts gewandert. Auch in anderen Ländern Europas kann man dieses Phänomen beobachten. Einen Rechtsruck gab es zum Beispiel auch bei der Europawahl im Mai. die Wahl, -en hier: das Wählen der Mitglieder eines Parlaments der Min“sterpräsident, -en (das B¢ndesland, ¿er Regierungschef eines deutschen Bundeslandes Teil einer föderalistischen Republik) die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union die FDP kurz für: Freie Demokratische Partei der L„ndtag, -e Parlament eines Bun- deslandes koalieren mit einer anderen Partei eine Koalition machen die NPD kurz für: Nationaldemokratische Partei Deutschlands beobachten hier: sehen, dass sich etwas ändert Regierung schickt Waffen an Kurden ImKampfgegendieTerror-Gruppe„IslamischerStaat“unterstütztDeutschland die irakischen Kurden mit Tausenden Waffen. Nach einer Entscheidung der Bundesregierung liefert Deutschland unter anderem 16 000 Gewehre, 8000 Pistolen, 10 000 Handgranaten und 30 Panzerabwehrwaffen. Außerdem will Deutschland den Not leidenden Zivilisten mit weiteren 50 Millionen Euro helfen – die Bundeswehr hat schon circa 180 000 Kilogramm Lebensmittel, Decken und Medikamente in den Irak geflogen. Sechs deutsche Soldaten sind im Kurdengebiet und koordinieren die Verteilung der Hilfsgüter. Die meisten Parlamentarier unterstützen diese Politik, nur die Linkspartei ist grundsätzlich gegen Waffenexporte. Nach Umfragen sind auch zwei Drittel der Deutschen gegen die Waffenlieferungen in den Irak. Immer mehr illegale Medikamente Moderne Medikamente haben in Deutschland oft einen hohen Preis – das nutzen Kriminelle. Sie stellen Medikamente im Ausland her, importieren sie auf verbotenen Wegen nach Deutschland und verkaufen sie dann unter falschem Namen. Der Handel mit diesen illegalen Mitteln hat laut Zollkriminalamt (ZKA) Köln Hochkonjunktur. So hat sich die Zahl der Strafverfahren seit 2008 mehr als vervierfacht. Beispiel Frankfurter Flughafen: Dort seien im letzten Jahr 11 529 Pakete mit über einer Million gefälschten Tabletten oder Flaschen konfisziert worden. Das ZKA warnt Verbraucher vor Medikamenten-„Sonderangeboten“. Besonders beim Kauf billiger Medikamente im Internet ist es wichtig, vorsichtig zu sein. Dabei haben auch Experten inzwischen immer öfter Probleme, Originale von Fälschungen zu unterscheiden, schreibt die Wochenzeitung Die Zeit. Der Grund: Die Fälscher arbeiten immer professioneller und kopieren die sichtbaren Merkmale der Originale immer besser. Armutsgefahr für Großstädter In vielen deutschen Großstädten können sich die Bewohner weniger von ihrem Gehalt leisten als in ländlichen Regionen. Das Armutsrisiko sei in Städten wie Köln, Dortmund und Berlin besonders hoch. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Studie. Dabei verglichen die Forscher die Einkommen in verschiedenen Regionen Deutschlands mit den jeweiligen Preisen für Lebensmittel, andere Produkte und Mieten, um die sogenannte „relative Kaufkraftarmut“ festzustellen. Das Ergebnis: In ländlichen Regionen sind im Durchschnitt nur fast 14 Prozent der Bevölkerung kaufkraftarm, in den Städten aber 22 Prozent. Besonders kritisch ist die Situation in Köln, wo 26,4 Prozent der Bewohner von Kaufkraftarmut betroffen sind. Es folgen Dortmund (25,5 Prozent) und mehrere Bezirke Berlins (24,5 Prozent). Schuld an der Situation seien vor allem stagnierende oder fallende Einkommen und steigende Mieten. das Gewehr, -e lange Schusswaffe die P„nzerabwehrw„ffe, -n Waffe, um gegen schwere, militärische Transportmittel zu kämpfen der Zivil“st, -en ≈ Person ohne Uniform das H“lfsgut, ¿er hier: z. B. Lebensmittel oder Medikamente die Studie, -n wissenschaftliche Untersuchung jeweilig hier: dort, in der Stadt oder dem Bundesland geltend relativ hier: ≈ vergleichend; im Vergleich die Kaufkraftar- mut Situation, dass man nicht genug Geld hat, um Waren zu kaufen betr¶ffen sein hier: zu wenig Geld haben Hochkonjunktur haben hier: intensiv gemacht werden und mehr werden das Strafverfahren, - Gerichtsprozess wegen eines Verbrechens fælschen illegal eine Kopie von etwas machen der Verbraucher, - Person, die Waren kauft und benutzt das M¡rkmal, -e charakteristisches Zeichen 2510/14 Nachrichten Angst bei Karstadt Viele der 17 000 Angestellten des Warenhaus-Konzerns Karstadt haben Angst um ihre Arbeitsplätze. Seit Jahren ist Karstadt in der Krise. Der neue Eigentümer, der österreichische Investor René Benko, steht deshalb jetzt vor einer großen Aufgabe: Er muss die Situation der Firma verbessern. Denn das Minus des Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2012/2013 rund 131 Millionen Euro, so die Zahlen aus dem jetzt veröffentlichten Karstadt-Geschäftsbericht. Die Immobilien-Zeitung sieht elf von insgesamt 83 Karstadt-Filialen „akut gefährdet“. Andere Experten sprechen von 20 Filialen, denen das Ende droht. In verschiedenen Zeitungsinterviews sagten Karstadt-Mitarbeiter: „Wir haben Angst.“ Viele fühlen sich als „Spielball reicher Leute“, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Karstadt-Betriebsratschef Hellmut Patzelt zeigte sich aber kämpferisch. Er wolle dafür sorgen, „dass unsere Leute nicht unter die Räder kommen“. Gemeinsam mit dem neuen Eigentümer wolle man an einem stabilen Zukunftskonzept arbeiten. Autoren-Protest gegen Amazon Mehr als 1500 deutschsprachige Autoren protestieren mit einem offenen Brief gegen den Online-Händler Amazon. Der Grund: Amazon will bestimmen, welche Preise der Händler Verlagen für E-Books zahlt. Die Autoren – zum Beispiel Elfriede Jelinek, Juli Zeh, Daniel Kehlmann und Stan Nadolny – kritisieren, dass Amazon Produkt-Hitlisten manipuliere und Bücher bestimmter Verlage zu langsam ausliefere, um höhere Rabatte zu bekommen. Krimi-Autorin Nele Neuhaus schrieb in einem Text für die Zeitschrift Focus, eines Tages werde man vielleicht „nur noch lesen können, was Amazon genehmigt“. In dem offenen Brief heißt es deshalb: „Wir fordern Amazon entschieden auf, nicht länger Bücher und damit auch Autoren und Autorinnen als Geiseln zu nehmen, sondern eine lebendige, ehrliche Buchkultur zu gewährleisten.“ Auch in den USA hatten mehr als 900 Autoren gegen Amazon protestiert. Dort gibt es seit Monaten einen Preiskampf zwischen dem Online-Händler und den Verlagen. FOTO:PICTUREALLIANCE/DPA ANGST BEI KARSTADT der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung der Geschæftsbericht, -e schriftlicher Bericht über die Geschäfte und finanzielle Situation einer Firma während eines Jahres die Filiale, -n eines von mehreren Geschäften einer Firma akut hier: sehr gefährdet in Gefahr; so, dass ein großes Risiko besteht … drohen hier: möglich sein, dass … passiert der Spielball hier: Person, die sich machtlos fühlt, weil andere mit ihr machen können, was sie wollen ¢nter die Räder k¶mmen eine schwere Niederlage erleben das Zukunftskonzept, -e Idee/Programm für die Zukunft AUTOREN-PROTEST GEGEN AMAZON der ¶ffene Brief, -e Brief, der in der Presse publiziert wird der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt manipulieren hier: versuchen, die Preise zu regulieren, ohne dass jemand etwas merkt entschieden hier: deutlich; klar „ls Geisel nehmen ≈ festhalten und erst freilassen, wenn jemand bezahlt gewährleisten garantieren 26 10/14 Auf den zweiten Blick Süddeutsche Zeitung Luftnummer Die Gondel auf diesem Foto schwebt hoch oben in der Luft über dem Hamburger Hafen – aber nur auf dem Foto. Denn die Hamburger Bürger haben entschieden, dass die Seilbahn über der Stadt nicht gebaut wird. Die Pläne der Investoren für die Seilbahn sind deshalb ein typisches Beispiel für eine Luftnummer: So nennt man umgangssprachlich Projekte und Ideen, die unrealistisch sind oder nicht realisiert werden können. Der Tagesspiegel Noch gut in Schuss Wenn etwas oder jemand gut in Schuss ist, dann heißt das in der gesprochenen Sprache: Eine Sache ist in gutem Zustand. Bei einer Person bedeutet der Ausdruck, dass sie gesund und fit ist. Zum Beispiel: „Mein Opa ist schon 80, aber er ist noch total fit. Er ist einfach noch gut in Schuss!“ Das Thema des Textes ist der Rücktritt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit. Er wird sich im Dezember aus der Politik verabschieden, obwohl er noch fit und gut in Schuss ist. Nun, dies wird ihm in der Zukunft helfen. Denn es könnte sein, dass Wowereit Ambitionen auf die Stelle des Olympia-Managers für Berlin hat. Und für so eine anstrengende Aufgabe ist es sicher wichtig, gut in Schuss zu sein. Focus Sonne auf Spar-Flamme Wenn Sie ein Feuer machen, gibt es Flammen. Lässt man in einen Gasofen nur wenig Gas hinein, dann sind die Flammen sehr klein. Man sagt dazu: „Der Ofen läuft auf Sparflamme.“ Dies ist die wörtliche Bedeutung von Sparflamme. Metaphorisch heißt der Ausdruck, dass etwas auf niedrigem Niveau oder mit wenig Engagement gemacht wird oder dass nichts anderes als gespart wird. Ein Beispiel: „Die Ausgaben des Staates für die Schulen laufen auf Sparflamme. Er gibt viel zu wenig Geld dafür aus!“ Und die Sonne? Warum läuft sie auf SparFlamme? Der Text berichtet darüber, dass die Sonne nicht mehr so aktiv ist wie früher und dass es aktuell weniger Sonnenflecken gibt. Wenn das so weitergeht, könnte es auf unserem Planeten kälter werden. Dann könnten unsere Öfen nicht mehr auf Sparflamme laufen! Staat macht Milliarden-Gewinn Die starke Wirtschaft und die hohe Zahl der Beschäftigten haben dem deutschen Staatshaushalt im ersten Halbjahr 2014 ein Plus von rund 16 Milliarden Euro gebracht. Der Bundeshaushalt profitierte von hohen Steuereinnahmen: Nach Informationen des Statistischen Bundesamts gelang so zum ersten Mal seit 1991 ein positives Ergebnis in den ersten sechs Monaten eines Jahres. Anders als der Bund mit einem Plus von vier Milliarden Euro hatten die Bundesländer zwar ein leichtes Minus von 0,2 Milliarden Euro. Aber auch bei den Kommunen sieht es aktuell sehr gut aus: Sie kamen auf ein Plus von 3,5 Milliarden. Die Sozialkassen nahmen außerdem 7,1 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben. Der Grund für die sehr gute Lage ist aber nicht nur der stabile Arbeitsmarkt. Der Staat profitiert auch von hohen Überweisungen der Deutschen Bundesbank. Diese stiegen zuletzt von 0,6 auf 4,6 Milliarden Euro. Außerdem muss Deutschland aktuell sehr geringe Zinsen für seine Staatsschulden bezahlen: Sie lagen um 9,3 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahrs 2013. Deutschland profitiert dabei auch von einer hohen Nachfrage nach sicheren deutschen Staatsanleihen. Je höher die Nachfrage nach diesen Anleihen ist, desto weniger Zins muss der Staat den Käufern dieser Papiere anbieten. Ob der positive Trend bestehen bleibt, ist aber nicht sicher. Zuletzt stieg die Arbeitslosigkeit in Deutschland leicht an. Außerdem wirken internationale Krisen negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung. Zwar hat die deutsche Wirtschaft in den letzten Monaten vom gestiegenen Konsum der Deutschen profitiert. Experten haben allerdings Sorge, dass die Kauflaune durch weitere negative Nachrichten im In- und Ausland kippt. Arbeiter am Bau Starke Wirtschaft hilft Staatsfinanzen FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK STAAT MACHT MILLIARDEN-GEWINN profitieren Vorteile haben die Steuereinnahme, -n Geld, das der Staat durch Steuern bekommt der B¢nd hier: Staat das Niveau, -s franz. hier: Preislage die Nachfrage Kaufinteresse die Staatsanleihe, -n ≈ Dokument, das zeigt, dass der Staat sich Geld geliehen hat, für das der Käufer Zinsen bekommt der Konsum ≈ Kauf vieler Produkte die Kauflaune Wunsch, zu kaufen k“ppen hier: sich mit negativem Effekt plötzlich ändern LUFTNUMMER die G¶ndel, -n (die Seilbahn, -en hier: Kabine einer Seilbahn (s. Foto) hier: Transportmittel, mit dem man über die Stadt und den Fluss fahren kann) schweben hier: langsam durch die Luft fahren ¢mgangssprach- lich in der gesprochenen Sprache NOCH GUT IN SCHUSS einfach hier: wirklich der R•cktritt, -e von: zurücktreten = hier: aufhören, in der Position als Regierender Bürgermeister zu arbeiten s“ch ver„bschie- den hier: aufhören, in der Politik zu arbeiten SONNE AUF SPAR-FLAMME die Fl„mme, -n oberer blau (oder gelb) brennender Teil des Feuers auf niedrigem Niveau franz. hier: mit geringer Anstrengung; mit wenig Arbeit und Qualität das Engagement franz. hier: Anstrengung; Aktivität die Ausgabe, -n hier: Geld, das eine Kommune ausgibt der S¶nnenfleck, -en dunkle Stelle auf der Sonne 2710/14 Nachrichten Viele gemeinsame Aktivitäten Die Blaskapelle Feldmoching vor dem Berliner Reichstagsgebäude FOTO:BLASKAPELLEFELDMOCHINGE.V. 28 10/14 Treffen sich drei Deutsche, gründen sie einen Verein, heißt es. Ganz stimmt dieses Klischee nicht: Um einen Verein zu gründen, braucht man nämlich mindestens sieben Personen. Und die müssen erst einmal eine Satzung schreiben. Aber auch die findet man schnell. Denn in Vereinen – da fühlen sich die Deutschen zu Hause. „Es gibt über 580 000 Vereine in Deutschland – fünf Mal so viele wie in den 60er-Jahren“, sagt Holger Krimmer vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. „Und die Tendenz ist weiter steigend.“ Zusammen mit anderen Forschern hat er eine große Studie über Vereine, Stiftungen, GmbHs und Genossenschaften publiziert. Ein interessantes Ergebnis: Die Vereine sind nicht zu gleichen Teilen über dasLandverteilt.„EsgibteinOst-West-Gefälle“, erklärt Krimmer. „In der DDR konnte sich keine freie Zivilgesellschaft entwickeln. Deshalb gab es erst nach 1989 viele Neugründungen.“ Einen Unterschied konnten die Forscher auch zwischen Stadt und Land beobachten. „Nehmen Sie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es viele urbane Ballungszentren mit weniger Vereinen, die dafür aber viele Mitglieder haben“, sagt der 39-Jährige. „Rheinland-Pfalz ist dagegen sehr ländlich. Man braucht einfach mehr Vereine, um die Menschen zu erreichen. Diese haben dann natürlich weniger Mitglieder.“ Dazu passt auch dieses Ergebnis: Die meisten Vereine relativ zur Bevölkerung, nämlich zehn pro 10 000 Einwohner, gibt es im Saarland – die wenigsten in Hamburg (fünf pro 10 000 Einwohner). Rund ein Viertel aller Vereine in Deutschland beschäftigen sich mit Sport – die meisten davon haben aber Probleme, junge Menschen zu motivieren, bei ihnen aktiv zu werden. „Seit den 80er-Jahren sind Fitnessstudios sehr populär“, erklärt Krimmer. „Denn dort kann man flexibel für zwei Stunden hingehen – und muss nicht gleich das Geselligkeitsprogramm mit dazubuchen.“ Nach einem Sportkurs gehen eben nicht sofort alle nach Hause – andere Aktivitäten nebenher sind ganz normal. Aber genau das kann auch eine Chance sein. Zum Beispiel dann, wenn man neu in eine Region zieht und noch niemanden dort kennt. Wie Nico Rehmann. Der Baden-Württemberger zog vor elf Jahren Im Durchschnitt ist jeder Deutsche Mitglied in mindestens einem Verein. Warum ist diese Organisationsform in Deutschland so populär, dass der Dorf-Fußballklub sie genauso wählt wie das Rote Kreuz? Claudia May hat nach Antworten gesucht. Vereine sind das ideale Forum, um Freunde zu finden. im Verein aktiv sind % Wie die Deutschen gr•nden starten die S„tzung, -en schriftliche Regeln für einen Verein der St“fterverband für die Deutsche W“ssenschaft (die W“ssenschaft, -en Organisation der Wirtschaft, die die Wissenschaft unterstützen möchte spezieller Bereich (z. B. Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird) der F¶rscher, - Person, die systematische Untersuchungen macht die Studie, -n ≈ systematische Untersu- chung die St“ftung, -en Organisation mit einer speziellen Aufgabe die GmbH, -s kurz für: Gesellschaft mit beschränkter Haftung = spezielle juristische Form einer Firma die Gen¶ssenschaft, -en Verein mit dem Ziel, das einzelne Mitglied wirtschaftlich zu unterstützen verteilen hier: in gleicher Menge sein das {st-W¡st- Gefælle starker Unterschied zwischen Ost und West die DDR kurz für: Deutsche Demokratische Republik die Zivilgesellschaft, -en Gesellschaft mit politisch und sozial aktiven Bürgern, die selbst Dinge entscheiden s“ch entw“ckeln hier: ≈ werden; da sein beobachten hier: versuchen, genau zu sehen, was passiert urban städtisch das B„llungszentrum, -zentren Region, in der sehr viele Menschen leben dafür hier: ≈ aber dagegen hier: aber einfach hier: auf jeden Fall relativ hier: im Vergleich zu die Bevœlkerung ≈ alle Einwohner s“ch beschæftigen m“t hier: ≈ zum Thema haben das F“tnessstudio, -s Sportklub, in dem man an Geräten trainiert flexibel hier: so, dass man selbst entscheidet, wann man hingeht das Ges¡lligkeitsprogramm m“t dazubuchen hier: an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen eben hier: ≈ genau nebenher hier: neben Arbeit, Familie und anderen Dingen 2910/14 Anatomie einer Nation 25% 18% 14% 8% 8% 6% 3% 3% 3% 3% 2% 2% 2% 2% 1%Sport Kultur/Medien Bildung/Erziehung Soziale Dienste Freizeit/Zusammensein Sonstiges Umwelt-/Naturschutz Gesundheit Bevölkerungs-/Katastrophenschutz Kirchen/Religiöse Organisationen Wissenschaft Wirtschafts-/Berufsverbände Bürger-/Verbraucherinteressen Internationale Solidarität Gemeinschaftliche Versorgungsaufgaben kapellen und Tracht sind aktuell in, auch bei Jugendlichen“, sagt Rehmann. „Vor 20 Jahren war das nicht so. Viele Freunde aus der Schule fanden meine Aktivität im Musikverein damals zum Lachen.“ Aber der IT-Spezialist muss zugeben: In Berlin haben viele Leute auch ein bisschen komisch geschaut, als die Musiker in ihrer bayerischen Tracht vor dem Parlament standen. Die ist nämlich auch in der Hauptstadt nicht so oft zu sehen. Nachwuchssorgen hat die Blaskapelle aktuell keine – jetzt gibt es sogar zwölf Trompeter. Aber viele Vereine, die sich um Traditionen und Brauchtum kümmern, haben Probleme. „Ein Beispiel hierfür ist der Männergesangsverein oder auch kirchennahe Frauenbünde“, sagt Holger Krimmer. Immer weniger junge Leute interessieren sich dafür. Und wenn sie sich interessieren, fehlt oft die Zeit. Der Unterricht an der Schule findet am Gymnasium durch die Verkürzung der Schulzeit auf acht Jahre bis in den späten Nachmittag statt. Und nicht wenige Schüler sitzen dann bis zum späten Abend an ihren Hausaufgaben. Auch Bachelor-Studenten haben wenig Zeit. „Es ist aber so, dass 80 bis 90 Prozent der im Verein aktiven Mitglieder eine gymnasiale Bildung haben – oder auf der Hochschule waren“, erklärt Krimmer. „Und was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Mit anderen Worten: Diese Leute gehen den Vereinen verloren. Denn nur, wer das Vereinsleben früh kennenlernt, bleibt auch aktiv dabei. Außerdem müssen junge Leute mobil sein: Zum Studium oder zur Ausbildung ziehen viele in eine andere Stadt. Und der erste Job kann dann wieder woanders sein. Speziell dann, wenn man aus einer Kleinstadt oder einem Dorf kommt. Nicht wenige Organisationen müssen sich deshalb neue Strategien überlegen. So versucht zum Beispiel die freiwillige Feuerwehr seit einigen Jahren, neue Mitglieder durch Werbekampagnen zu bekommen. „Frauen und auch Menschen mit Migrationshintergrund sind bei uns unterrepräsentiert“, erklärt Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverband. „Viele wissen gar nicht, dass sie sofort selbst bei in den Norden Münchens, nach Feldmoching. „Das war Zufall. Ich und meine Freundin haben eine schöne Wohnung gesucht – und genau dort gefunden“, erzählt er. Wenig später hat seine Freundin dann einen Zettel gesehen. „Blaskapelle sucht Trompeter“, stand da. „Sie wusste ja, dass ich schon als Teenager in meinem Heimatort Oberrotweil im Musikverein war und Trompete spielen kann“, sagt der 37-Jährige. „Sie meinte, ich soll da mal hingehen.“ Rehmann ist geblieben. Er hat sich eine bayerische Tracht gekauft, geht donnerstags zur Probe und tritt zusammen mit seinen Kollegen rund 25 Mal im Jahr auf. Auch beim populären Umzug zu Beginn des Oktoberfests sind sie immer dabei. Und vor ein paar Monaten wurde die Blaskapelle Feldmoching von einem Bundestagsabgeordneten nach Berlin eingeladen. Schöner Nebeneffekt: Durch die vielen Aktivitäten hat Rehmann viele neue Leute aus der Nachbarschaft kennengelernt. Denn gern gesehen ist die Blaskapelle überall. „Es ist wirklich kurios: Blas- Sport  25 % Kultur/Medien  18 % Bildung/Erziehung  14 % Soziale Dienste  8 % Freizeit/Zusammensein  8 % Sonstiges  6 % Umwelt-/Naturschutz  3 % Gesundheit  3 % Bevölkerungs-/Katastrophenschutz  3 % Kirchen/religiöse Organisationen  3 % Wissenschaft  2 % Wirtschafts-/Berufsverbände  2 % Bürger-/Verbraucherinteressen  2 % Internationale Solidarität  2 % GemeinschaftlicheVersorgungsaufgaben  1 % Jeder vierte Verein ist ein Sportverein Die Hauptthemen der Vereine in Deutschland Quelle: ZiviZ-Survey 2012 die B“ldung hier: Lernen die Erziehung Pädagogik der Dienst, -e hier: Service der Naturschutz hier: Aktionen mit dem Ziel, die Natur zu schützen die Bevœlkerung, -en ≈ alle Einwohner die W“ssenschaft, -en spezieller Bereich (z. B. Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird der Berufsverband, ¿e Organisation von Personen aus einem speziellen beruflichen Bereich die Verbraucherinteressen Pl. (der Verbraucher, - Informationen über Produkte für Verbraucher Person, die Waren kauft und benutzt) die gemein- schaftlichen Vers¶rgungsaufgaben Pl. z. B. Lieferung von Strom oder Wasser in einer Kommune der Zufall, ¿e Sache, die zufällig passiert die Blaskapelle, -n (das Blasinstrument, -e kleines Orchester, in dem es nur Blasinstrumente gibt Musikinstrument, in das man mit dem Mund Luft stößt) der Trompeter, - Musiker, der das Blasinstrument Trompete spielt die Tr„cht, -en traditionelle Kleidung einer Region die Probe, -n hier: ≈ Training der Kapelle auftreten hier: vor Publikum spielen der }mzug, ¿e hier: gemeinsames Gehen vieler Menschen durch die Straßen der B¢ndestagsabgeordnete, -n Mitglied des deutschen Parlaments der Nebeneffekt, -e weniger wichtiger Extraeffekt die N„chbarschaft, -en hier: Personen in den Nach- barwohnungen zugeben hier: sagen, dass etwas stimmt komisch schauen hier: seltsam finden die Nachwuchssorgen Pl. hier: Probleme, neue Mitglieder zu finden sogar ≈ auch das Brauchtum ≈ Traditionen der Mænner- gesangsverein, -e Männergruppe, die singt der k“rchennahe Frauenbund, ¿e Gruppe von Frauen, die in einer Kirche aktiv sind die Verk•rzung, -en von: verkürzen = hier: kürzer dauern lassen die B“ldung hier: Ausbildung n“mmermehr hist. zu keiner Zeit; niemals verloren gehen hier: nicht Mitglied werden wo„nders an einem anderen Ort einige (-r/-s) ein paar; mehr als zwei 30 10/14 der Feuerwehr aktiv werden können.“ In anderen Ländern sei die Feuerwehr nämlich oft komplett anders organisiert und gehört zum Beispiel zum Militär. In Deutschland gibt es aber nur in größeren Städten Berufsfeuerwehren. Auch eine spezielle Ausbildung braucht man vorher nicht. „Alle wichtigen Dinge lernen sie bei uns“, sagt sie. „Und perfektes Deutsch muss niemand sprechen, der bei der freiwilligen Feuerwehr anfangen will.“ Darmstädter kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in deutschsprachigen Regionen die ersten freiwilligen Feuerwehren. Es geht aber noch älter: Im 18. Jahrhundert gab es schon „Gesellschaften“ oder „Assoziationen“. Zuerst in Hamburg: Die Patriotische Gesellschaft von 1765 gilt als die älteste Bürgerinitiative Deutschlands. Patriotismus hatte zu der Zeit nichts mit zu viel Nationalismus zu tun. Die Patrioten wollten etwas für die Gemeinschaft tun. So kümmerte sich die Patriotische Gesellschaft in Hamburg zum Beispiel 1765 um die Einführung des Blitzableiters und 1778 um die Gründung der ersten Sparkasse in Europa. „Die Form der Bürgerinitiative ist auch aktuell wieder sehr populär“, sagt Holger Krimmer. So organisieren Kritiker des neuen Bahnhofs in Stuttgart ihren Protest über Bürgerinitiativen – genauso wie Einwohner kleiner Orte ihren neuen Dorfladen. Diese werden dann schnell zum eingetragenen Verein. Schon in den 70er-Jahren begann dieser Trend zu sozialen Engagements: Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder Greenpeace sind nur zwei Beispiele dafür. Noch in den 50er- und 60er-Jahren wurden Vereine besonders für die Ausübung von Hobbys gegründet. Typisch waren zu der Zeit zum Beispiel Tanzklubs oder Vereine von Vespa-Fahrern. Die Menschen wollten nach dem Krieg endlich wieder konsumieren und schöne Dinge in ihrer Freizeit tun. So ist an Vereinen auch zu erkennen, was in einer Epoche gesellschaftlich besonders wichtig war. Entkommen kann man Vereinen in Deutschland kaum. „Normalerweise ist jeder in einem oder mehreren Vereinen“, Der Vereinsmeier Für dieses sehr deutsche Wort gibt es keine richtige Übersetzung. Der Duden beschreibt den Vereinsmeier so: „Jemand, der sich in übertriebener Form der Betätigung in einem oder mehreren Vereinen widmet.“ Aber ganz so negativ muss man das Wort nicht verstehen. Holger Krimmer vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sieht den Vereinsmeier eher als jemanden, der „sich zu einer sozialen Gemeinschaft bekennt“. Ein Meier war früher übrigens eine Art Beamter. Es ist also nicht schwer zu erklären, wie es zu der Kombination Verein und Meier kam. Lustig sind vor allem Vereinsmeier, die in etwas seltsamen Vereinen aktiv sind: So gibt es zum Beispiel Lachklubs, den Klub langer Menschen, die Freunde der Zahl Pi und den Zuckersammler-Klub. weiß Krimmer. „Oft ohne, dass es einem bewusst ist.“ Typisches Beispiel hierfür sind der Allgemeine Deutsche Automobilclub, Gewerkschaften oder auch Fördervereine. Aber die meisten sind gern Mitglied. So denkt Nico Rehmann nicht daran, bei der Blaskapelle aufzuhören. Im Gegenteil: Er spielt nicht nur Trompete, sondern kümmert sich auch um die Internetseite des Vereins. Und jetzt, pünktlich zur Oktoberfest-Saison, gibt es sowieso so viele spannende Auftritte, dass keiner der Musiker fehlen will. 2 übertrieben zu stark die Betätigung hier: ≈ Aktion s“ch w“dmen hier: sich intensiv kümmern um der St“fterverband für die Deutsche W“ssen- schaft (die W“ssenschaft, -en Organisation der Wirtschaft, die die Wissenschaft unterstützen möchte spezieller Bereich (z. B. Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird) eher hier: ≈ mehr die Gemeinschaft, -en hier: Gesellschaft s“ch bek¡nnen zu Ja sagen zu k¶mmen zu hier: anfangen, zu sein m“t Migrations- hintergrund ≈ mit ausländischen (Groß-) Eltern ¢nterrepräsen- tiert hier: so, dass es zu wenig Mitglieder gibt der Deutsche Feuerwehrver- band Organisation aller deutschen Feuerwehren sei Konj. I von: sein gehören zu ≈ ein Teil sein von das Militär ≈ Armee das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren g¡lten „ls nach Meinung vieler … sein n“chts zu tun haben m“t keine Beziehung/Verbindung haben mit die Gemeinschaft, -en hier: Gesellschaft die Einführung von: einführen = hier: etwas Neues bekannt machen der Bl“tzableiter, - Konstruktion auf einem Dach, die ein Haus vor Blitzen schützen soll eingetragen hier: so, dass er offiziell registriert ist das Engagement franz. hier: freiwillige Aktivität die Ausübung von: ausüben ≈ machen konsumieren kaufen; benutzen; essen erk¡nnen hier: sehen; ≈ verstehen entk¶mmen weglaufen vor bew¢sst sein ≈ sicher wissen die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interessen von Arbeitnehmern kämpft der Fœrderverein, -e Verein mit dem Ziel, eine spezielle Institution zu unter- stützen die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr, in der das Oktoberfest stattfindet sowieso auf jeden Fall sp„nnend ↔ langweilig Sportlerin auf Schwebebalken In Deutschland sind rund 27 Millionen Menschen Mitglied in mindestens einem von rund 90 000 Sport- vereinen FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK 3110/14 Anatomie einer Nation DEUTSCH MIT FRED In der Reihe „Deutsch mit Fred“ werden die wichtigsten Rechtschreibregeln der deutschen Sprache vorgestellt. In zahlreichen Übungen kann man sein Wissen überprüfen und festigen. Buch mit 60 Seiten. Deutsch Artikel-Nr. 75292. € 21,45 (D)/€ 22,00 (A) Buch mit 151 Seiten. Deutsch Artikel-Nr. 75293. € 16,80 (D)/€ 17,30 (A) DEUTSCH ALS ZWEITSPRACHE Diese Mappe voller Arbeitsblätter unterstützt Sie bei der Lehrarbeit an Schulen oder im privaten Unterricht. Sie vermittelt einen alltagstauglichen Wortschatz, indem sie Schritt für Schritt die wichtigsten Nomen und Verben trainiert, die in der deutschen Sprache am meisten Verwendung finden. Zwölf großformatige Abbildungen zu bekannten Lebenssituationen bieten die Gelegenheit, insgesamt 192 Begriffe zu lernen und zu verinnerlichen. Bei uns finden Sie Lese- und Hörproben zu den ausgewählten Produkten. Für aktuelle Informationen und WORTSCHATZ WORTSCHATZ Mehr Sprache können Sie nirgendwo shoppen. KENNST DU DEUTSCHLAND? Spielerisch Deutschland entdecken und Grundkenntnisse erwerben! 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Die Berliner sind für ihren Humor bekannt, für ihre Ironie und ihre knappen Sprüche. „Berliner Schnauze“ nennt man diese besondere Art der Schlagfertigkeit. In jeder Situation spontan den passenden Spruch finden: Wer das kann, ist schlagfertig. Wahrscheinlich wünscht sich jeder, so gut reagieren zu können. Und zwar vor allem dann, wenn es unangenehm wird: wenn der Chef böse wird, bei dummen Sprüchen, im Streit mit dem Partner. Die gute Nachricht: Sie müssen kein Schauspiel-Talent sein, um im Alltag sprachlich gut reagieren zu können. Denn Schlagfertigkeit ist auch eine Übungssache. Mit ein bisschen Training kann sich jeder auf unangenehme Situationen vor- bereiten. „Erwarten Sie dabei nicht zu viel von sich“, sagt die Kommunikationstrainerin Barbara Berckhan. Das ist einer der wichtigsten Ratschläge, die sie den Teilnehmern ihrer Seminare gibt. Jeder wünsche sich, so spontan und witzig zu sein wie die Menschen in Filmkomödien und im Fernsehen. Was viele vergessen: Dafür gibt es Autoren und Drehbücher. „Mit dem richtigen Leben hat das wenig zu tun“, sagt die Trainerin. Aber auch für den Alltag hilft ein kleines privates Drehbuch: mit Beispielsätzen, Nie mehr ohne Worte Die Chefin ärgert sich, der Kunde spielt den Experten, die Kollegin ist böse: Mit den Rhetorik-Tipps von Barbara Kerbel finden Sie in jeder Situation eine passende Antwort. der Erdbeerstand, ¿e kleines Geschäft, wo Erdbeeren verkauft werden w“tzig lustig kn„pp hier: mit wenigen Worten der Spr¢ch, ¿e hier: lustiger oder ironischer Satz die Schnauze, -n ≈ Mund (und Nase) beim Tier bes¶ndere (-r/-s) ≈ spezielle (-r/-s); hier auch: typische (-r/-s) erw„rten hier: wollen das Seminar, -e Kurs w•nsche Konj. I von: wünschen das Drehbuch, ¿er Buch, in dem der Text für einen Film steht zu tun haben m“t hier: nicht … sein 34 10/14 die in verschiedenen Situationen nützlich sein können (siehe Kasten auf der nächsten Seite). „Sammeln Sie Sätze, und üben Sie sie“, rät Berckhan. Das hilft für jede Art der Kommunikation – egal, ob man sich in der Muttersprache unterhält oder in einer Fremdsprache. Ein paar Beispiele zeigen, wie es funktionieren kann. Die böse Kollegin Zwei Kolleginnen treffen sich in der Teeküche. Frau A ist im Betrieb für ihre vielen bösen Bemerkungen bekannt. Frau A: Oh, Sie sehen heute so anders aus. Sind Sie nicht geschminkt? Frau B: Das haben Sie gut beobachtet. Was Sie allerdings nicht gesehen haben, ist die Creme, die ich auf den Lippen habe. Jeder erlebt im Alltag solche Situationen: Jemand sagt etwas – und schon ist man irgendwie beleidigt. „Nehmen Sie so einen Spruch als sachliche Information auf“, rät Barbara Berckhan. „Statt sich zu ärgern, antworten Sie ruhig und sachlich.“ Denn Worte alleine bedeuten oft noch nicht viel. Erst der Kontext erklärt, wie eine Aussage gemeint ist – freundlich, witzig, ernst oder böse. Weil Frau B. weiß, dass Frau A. oft böse Bemerkungen macht, versteht sie ihren Satz so: „Oh, du siehst heute aber schlecht aus.“ Wenn sie trotzdem ganz sachlich reagiert, bleibt die Attacke von Frau A. ohne Erfolg. Die ärgerliche Chefin Die Chefin kommt ins Büro, sieht den Aktenstapel auf dem Schreibtisch ihres Angestellten. Sie wird wütend. Chefin: Können Sie nicht ein Mal schneller fertig werden? Manchmal glaube ich, hier arbeiten nur Idioten! Angestellter: Das ist Ihre Meinung, da möchte ich mich nicht anschließen. Aber ich erkläre Ihnen gerne, woran ich gerade arbeite und worauf es mir hier ankommt. Wenn der Angestellte in dieser Situation nichts sagt, wird er ziemlich sicher wütend nach Hause gehen und sich den Rest des Abends ärgern. Attackiert auch er die Chefin, riskiert er, dass die Situation eskaliert. Lerner können immer zurückfragen, wie sie etwas verstehen sollen – und stoppen dadurch jede Attacke. „Reagieren Sie britisch“, rät Berckhan, „kühl, sachlich, reserviert.“ Auch hier gilt: Niemand muss auf so eine Attacke emotional reagieren. „Wichtig ist es, dem anderen zu zeigen: Das funktioniert bei mir nicht.“ Wer das übt, ist vielleicht nicht spontan so witzig wie ein Komödiant. Aber er ist auf Konflikte vorbereitet – und damit schlagfertig. Der unangenehme Kunde Im Autohaus. Der Kunde ist teuer gekleidet, hat eine junge Frau dabei – und will zeigen, was er hat und kann. Er spielt den Experten. Der Verkäufer merkt, dass der Mann keine Ahnung hat. Aber der Kunde lässt ihn kaum etwas sagen. Kunde: Sagen Sie mir nicht, was für einen Motor ich brauche. Ich weiß, was ich will. Mit Autos kenne ich mich aus. Verkäufer: Ich freue mich über Kunden wie Sie. Es ist wirklich toll, wie gut Sie sich auskennen. Kommunikationsberaterin Berckhan nennt so eine Reaktion das „überraschende Kompliment“. In ihren Rhetorik-Kursen trifft sie immer wieder Menschen, die unter der Arroganz anderer leiden. Vor allem Leute, die im Dienstleistungsbereich arbeiten, sind oft mit sehr unfreundlichen Kunden konfrontiert – im Restaurant, am Telefon oder im Geschäft. Arroganz macht wütend. „Es ist ärgerlich, wenn sich jemand so benimmt, als wäre er besser als andere“, sagt Berckhan. Aber es hat meistens wenig Erfolg, sich provozieren zu lassen – vor allem, wenn man dem anderen etwas verkaufen möchte. „Lassen Sie den anderen doch da oben“, sagt die Expertin. „Er schadet Ihnen doch nicht.“ Mit einem überraschenden Kompliment lassen sich arrogante Gesprächspartner stoppen. Wer diese Strategie trainiert, kann dabei mit ein bisschen Ironie viel Spaß haben – statt sich über den unfreundlichen Kunden zu ärgern. n•tzlich so, dass es hilft die Teeküche, -n kleine Küche in einer Firma der Betrieb, -e Firma die Bem¡rkung, -en Aussage schm“nken Make-up benutzen beobachten hier: genau sehen, wie andere aussehen „llerdings ≈ aber die L“ppe, -n weicher, oberer oder unterer Teil des Mundes erleben hier: ≈ als Erfahrung machen s¶lche (-r/-s) von der genannten Art beleidigt so, dass man verletzte Gefühle hat aufnehmen hier: hören; ≈ akzeptieren s„chlich objektiv; ↔ emotional der [ktenstapel, - (die [kte, -n Menge von Akten, von denen eine auf der anderen liegt Sammlung von Dokumenten zu einem speziellen Thema) wütend sehr ärgerlich s“ch „nschließen hier: dasselbe sagen/denken …, worauf ¡s mir „nkommt. …, was mir wichtig ist. eskalieren hier: so schlimm werden, dass man laut streitet kühl hier: nicht emotional reserviert hier: höflich; förmlich s“ch auskennen m“t … … gut kennen; Ahnung haben die Arrog„nz ≈ Art und Denken, dass man sich besser als andere findet leiden ¢nter hier: sich ärgern wegen der Dienstleis- tungsbereich Bereich der Serviceberufe, z. B. Kellner, Verkäufer … s“ch benehmen ≈ zu anderen höflich/unhöflich sein schaden Nachteile bringen % FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK 3510/14 Rhetorik in unangenehmen Situationen Die blöde Frage Am ersten Tag nach der Hochzeitsreise kommt der junge Kollege wieder ins Büro. Er ist gläubiger Muslim, Witze über Sexualität sind ihm unangenehm. Den Kollegen im Großraumbüro ist das egal. Älterer Kollege: Na, junger Freund! Wie war die Hochzeitsnacht? Junger Kollege: Schön, dass du nach der Hochzeit fragst. Die Feier war ein Traum. Wir hatten ein wunderbares Fünf-Gänge-Menü. Und die Gäste haben getanzt bis zum Morgen. Diese Situation hat ein Teilnehmer aus Barbara Berckhans Seminar selbst erlebt – und wusste nicht, wie er reagieren soll. „Manche Sprüche ignoriert man am besten einfach und wechselt das Thema“, sagt sie. So lassen sich nicht nur peinliche Attacken kontern, sondern auch ärgerliche Situationen beenden. Zum Beispiel, wenn ein Kunde am Telefon sauer wird und etwas sagt wie: „Bei Ihnen im Laden hat ja wirklich niemand eine Ahnung!“ Eine elegante Antwort darauf: „Weil Sie gerade von unserer Firma sprechen, kennen Sie schon unsere Winterkollektion? Die könnte für Sie interessant sein. Ich schicke Ihnen den Katalog sofort zu.“ Die Sprachbarriere Die neue Kollegin lebt erst seit ein paar Wochen in Deutschland. Sie ist gut in ihrem Beruf, aber sie spricht noch nicht so gut Deutsch. In der Konferenz stellt sie eine Frage. Ein Kollege unterbricht sie. Er: Man versteht Sie ja kaum, so schlecht ist Ihr Deutsch. Verstehen Sie überhaupt, worum es hier geht? Sie: Was war das Wichtigste in Ihrem Vortrag? Erklären Sie es mir doch bitte noch einmal! Ich muss wirklich noch viel lernen. Für solche Situationen sind Gegenfragen eine ideale Strategie. „Wer eine Sprache erst lernt, hat dabei sogar einen großen Vorteil“, sagt Berckhan. Kommunikation sei oft unklar. „Ich verstehe auch manchmal nicht, wie eine Aussage gemeint war.“ Lerner können in solchen Situationen immer zurückfragen, wie sie etwas verstehen sollen – und stoppen dadurch jede Attacke. Sachlich bleiben, ablenken, zurückfragen, ironische Komplimente machen: Das alles sind Strategien, die in unangenehmen Situationen helfen können, zu reagieren. „Die meisten Menschen fühlen sich besser, wenn sie irgendwie reagieren und nicht sprachlos bleiben“, sagt Berckhan. Jeder kennt das: Ein dummer Spruch, man ist sprachlos – und ärgert sich so lange, bis einem schließlich Stunden später eine Reaktion einfällt. Um schlagfertig zu sein, braucht es gar nicht viele Worte. In manchen Situationen kann es auch passend sein, überhaupt nichts zu sagen – sondern den anderen nur anzuschauen und zu schweigen. Und auch ein Minimum an Sprache kann stark wirken: Berckhan und andere Rhetorik-­ Experten empfehlen auch die Kurz-Kommentare „Ach was“, „Soso“ und „Aha“. Welche Wirkung sich mit so kleinen Mitteln erreichen lässt, hat der Komiker Loriot gezeigt. Viele seiner Figuren sagen irgendwann „Ach was“ und schauen dabei ganz ernst. Es sind nur zwei Wörter. Aber der Effekt ist grandios. 2 Diese Sätze passen in vielen Situationen „Bitte lassen Sie uns sachlich bleiben.“ „Das Thema ist mir zu wichtig, um unsachlich zu werden.“ „Wie meinen Sie das? Erklären Sie es doch bitte noch einmal.“ „Darüber werde ich nachdenken.“ „Das haben Sie gut beobachtet.“ „Es ist toll, wie gut sie sich auskennen. Ich wäre gerne wie Sie.“ „Wo Sie es gerade sagen: Kennen Sie schon …“ (und dann ein neues Thema beginnen) s„chlich objektiv; ↔ emotional beobachten genau sehen, was andere machen oder wie andere aussehen s“ch gut auskennen hier: Erfahrung haben; Ahnung haben; gut kennen wo hier: weil; da gläubig so, dass man an die Ideale von einer Religion glaubt das Großraumbüro, -s großes Büro, in dem alle Angestellten zusammen arbeiten … war ein Traum. … war wunderbar. einfach hier: ≈ nur peinlich unangenehm vor anderen k¶ntern hier: spontan und direkt antworten sauer hier: ärgerlich zuschicken ≈ schicken unterbr¡chen hier: nicht weitersprechen lassen überhaupt hier: eigentlich …, wor¢m ¡s geht. …, was das Thema ist. der Vortrag, ¿e Rede die Gegenfrage, -n Frage als Antwort auf eine Frage sogar ≈ auch sei Konj. I von: sein „blenken hier: das Thema ändern/ wechseln sprachlos (sein) ohne Worte (sein) schweigen nichts sagen [ch w„s. ≈ Das ist ja interessant; aber auch: Das stimmt doch nicht; Das weiß ich doch schon. Soso. ≈ Das glaube ich nicht; aber auch: Das interessiert mich nicht. Aha. / Ah„. ≈ Jetzt habe ich verstanden. der Komiker, - Künstler, der Menschen zum Lachen motiviert FOTO:WAVEBREAKMEDIA/THINKSTOCK 36 10/14 Lösungen auf Seite 48 Halloween-Party Frida und Lore machen eine Halloween-Party. Was passt? Setzen Sie ein! 1. % Hier, ich bin mit dem ________________ fertig. Wo soll ich ihn hinstellen? & Vor die Tür. Wir stellen noch eine brennende ________________ rein, dann sieht jeder, wo die Party ist! 2. % Was mache ich mit dem ________________? & Das kommt dort oben in die Ecke. Ich habe auch noch eine ________________ hier irgendwo. Igitt, ich habe eigentlich Angst vor ________________! 3. % Wir brauchen noch ein bisschen mehr Licht hier. & Kein Problem. Ich habe ________________, die können wir aufhängen. 1  1. Konrad zieht sich ein Kostüm an. 2. Gustav nimmt ein Messer und schneidet ein Gesicht in einen Kürbis. 3. Lorenz geht von Tür zu Tür und will Süßigkeiten. 4. Friedrich macht eine Kerze an. 5. Paul macht sich Farbe und künstliches Blut ins Gesicht. 2 ILLUSTRATION:BERNHARDFÖRTH Vorbereitungen Wie heißen die Verben und Ausdrücke? Verbinden Sie! Wörter lernen die Fledermaus, ¿e die Sp“nne, -ndas Skel¡tt, -e die Süßigkeiten Pl. der Besen, - die H¡xe, -n der K•rbis, -se Kerze 2 Spinne 2 Kürbis 2 Lampions 2 Spinnennetz 2 Spinnen das Blut das Sp“nnennetz, -e die K¡rze, -n der S„rg, ¿e das Geb“ss, -e der Geist, -er der/das Lampion, -s der Totenkopf, ¿e der Grabstein, -e das Grab, ¿er a) Er schminkt sich. b) Er verkleidet sich. c) Er schnitzt etwas in einen Kürbis. d) Er zündet sie an. e) Er ruft: „Süßes oder Saures!“ Halloween 3710/14 Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen. Seite 51 Mein erster Monat Temporaladverbien Eirini Spiliotopoulou findet Wiesbaden schön, aber ein bisschen zu ruhig. Deshalb ist sie meistens in Frankfurt oder Mainz. Lesen Sie zuerst alle Sätze der Übung. Dann entscheiden Sie: Welches Adverb passt wo? Setzen Sie ein! immer 2 meistens 2 oft 2 manchmal 2 nie 1. In der Arbeit spreche ich __________________ Englisch mit meinen Kollegen, also jeden Tag. Ich kann nämlich nicht so gut Deutsch. 2. Griechisch sprechen wir in der Arbeit __________________, denn keiner dort kann Griechisch. 3. Meine Kollegen sprechen aber __________________ Deutsch – zum Beispiel, wenn sie Witze machen. 4. Aber das passiert nicht sehr __________________, höchstens einmal pro Tag. 5. Denn __________________ sind die Deutschen sehr konzentriert, wenn sie arbeiten. 1 2 3 Übungen zu den Themen des Monats Lösungen auf Seite 48 %P$ FOTO:FESTIVALOFLIGHTS/FRANZHAEUSLER  Ja Nein Text sagt dazu nichts 1. Die Deutschen zeigen keine großen Gefühle. 2. Deutschland exportiert viele Waren. 3. Nicole gewann mit „Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund“ den Eurovision Song Contest. 4. Viele Deutsche nennen ihre Kanzlerin „Mama“. 5. Angela Merkel hat vor Kurzem eine deutsche Universität besucht. Seite 68 Kolumne Haben Sie alles verstanden? In der Prüfung TestDaF, Leseverstehen, Teil 3, sollen Sie Informationen aus einem längeren Text verstehen. Üben Sie hier, und kreuzen Sie an: Ja, Nein oder sagt der Text dazu nichts? beleuchten 2 Leuchten 2 Licht 2 Lichter 2 Einleuchten 1. In Berlin gibt es im Oktober nachts wieder viel ______________. 2. Zwei Festivals bringen die Hauptstadt zum ______________. 3. Viele Lichtdesigner illuminieren die Gebäude. Das heißt: Sie ______________ sie. 4. Wenn sie ihre ______________ vor der Show genau einstellen, dann spricht man vom ______________. Seite 14 - 21 Licht für Berlin Illuminiert und mehr Kennen Sie diese Wörter rund ums Licht? Was passt? Setzen Sie ein! 38 10/14 Intensivkurse Deutsch als Fremdsprache „Zertifikat Deutsch“ und „Mittelstufenprüfung“ BBS Baden-Badener Sprachschule GmbH Tel. 07221 22661 www.bbs-sprachen.de Nächster Anzeigenschluss: 1. Oktober für die November-Ausgabe www.deutsch-perfekt.com auf allen redaktionellen Sites von www.deutsch-perfekt.com in Rotation Kontakt: Tel. +49-(0)89-85681-131 anzeige@spotlight-verlag.de Neuauflage 2014 Deutsche Grammatik Deutsch als Fremdsprache zum Lernen, Lehren, Üben ein Nachschlagwerk, 736 S. B1 – B2 – C1 – Test DaF Magister Iwona Luz MARE BALTICUM VERLAG www.marebalticum.net DEUTSCH INTENSIVKURSE rund um das Jahr bei Alpha-Aktiv. Sommerkurse, Jugendkurse, DSH, Test DaF. Alpha-Aktiv, Kurfürsten-Anlage 6, 69115 Heidelberg, Tel. 06221-5880269 email: info@alpha-heidelberg.de www.alpha-heidelberg.de articulate LearnGerman via Skype! Anywhere andAnytime with a qualified teacher!All levels. Interessiert? 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Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen. Das Plusquamperfekt bildet man mit dem Präteritum von „haben“ oder „sein“ + Partizip II: ich hatte du hattest er/sie/es hatte gewartet wir hatten ihr hattet sie/Sie hatten Nachdem die Flugbegleiter die Passagiere begrüßt hatten, setzten sich alle. Klara hatte schon online nachgesehen, wo ihre Sitzplätze im Flugzeug waren. ich war du warst er/sie/es war geflogen wir waren ihr wart sie/Sie waren Louise war schon eingeschlafen, bevor das Flugzeug in der Luft war. Nachdem das Flugzeug gelandet war, stiegen alle Passagiere aus. Achtung: Diese Verben bilden das Plusquamperfekt mit „sein“: 2 Verben der Ortsveränderung (ohne Akkusativergänzung), zum Beispiel: fahren, kommen, gehen, landen, starten … 2 Verben der Zustandsveränderung, zum Beispiel: einschlafen, aufstehen, werden … 2 außerdem: sein, bleiben „Louise war schon eingeschlafen, bevor das Flugzeug startete.“ – Plusquamperfekt Funktion Das Plusquamperfekt verwendet man, um Dinge zu erzählen, die in der Vergangenheit nacheinander passiert sind. Das Plusquamperfekt beschreibt dabei das vorvergangene Ereignis. Es ist also ein Tempus der Vorzeitigkeit gegenüber Präteritum und Perfekt: Als Klara am Flughafen ankam, hatte Louise schon eingecheckt. Noch nie war Louise bisher pünktlicher als Klara gewesen. Formen 1 Das Plusquamperfekt wird meistens in der Schriftsprache verwendet, oft in Temporalsätzen mit „nachdem“: Nachdem das Flugzeug gestartet war, bekamen alle Passagiere etwas zu trinken. Grammatik Partizip II Bilden Sie das Partizip II der Verben! 1. aufstehen ______________________________ 2. gehen ______________________________ 3. bleiben ______________________________ 4. telefonieren ______________________________ 5. arbeiten ______________________________ 6. einkaufen ______________________________ 10/1440 Lösungen auf Seite 48 FOTOS:DIGITALVISION,ISTOCK/THINKSTOCK Satzbau Hauptsatz Das konjugierte Hilfsverb im Präteritum steht im Hauptsatz auf Position II, das Partizip II am Satzende: Pos. II Satzende Louise hatte das Hotel schon ein halbes Jahr vorher gebucht. Klara war damit einverstanden gewesen. Nebensatz Im Nebensatz steht das konjugierte Hilfsverb im Präteritum am Satzende, das Partizip II steht direkt davor: Nebensatz Satzende Nebensatz nachfolgender Hauptsatz Nachdem sie im Hotel angekommen waren, duschte Klara erst einmal. Hauptsatz Nebensatz Satzende Nebensatz Louise legte sich an den Pool, nachdem sie das Gepäck auf ihr Zimmer gebracht hatte. Was war passiert? Formulieren Sie Sätze im Plusquamperfekt wie im Beispiel! 1. Claudia war sehr müde. ______________________________________________________________ (letzte Nacht – nicht gut – schlafen) 2. Hannah war nervös. ______________________________________________________________ (vor einer Stunde – viel Geld – investieren) 3. Peter war total glücklich. ______________________________________________________________ (am Abend zuvor – die Frau seines Lebens – kennenlernen) 1. Laura kaufte die Kinokarten. Sie wartete auf ihren Freund. ____________________________________________________________________________ 2. Ihr Freund kam. Sie gingen hinein. ____________________________________________________________________________ 3. Sie kauften sich etwas zu trinken. Sie suchten ihre Plätze. ____________________________________________________________________________ 4. Das Licht ging aus. Der Film fing an. ____________________________________________________________________________ 2 3 Präteritum oder Plusquamperfekt? Ergänzen Sie das Verb im passenden Tempus! 1. Nachdem Herr Günz sein Auto in der Tiefgarage _______________________ (parken), _______________________ (gehen) er in sein Büro. 2. Dort _______________________ (warten) schon seine Geschäftspartner auf ihn. 3. Nachdem sich alle _______________________ (begrüßen), _______________________ (beginnen) sie mit dem Meeting. 4. Da sich die Geschäftspartner schon vor zwei Wochen _______________________ (treffen), _______________________ (wissen) jeder, was die anderen machen. 5. Das Meeting _______________________ (sein) trotzdem ziemlich anstrengend, und Herr Günz _______________________ (sein) sehr müde, nachdem er alle _______________________ (verabschieden). 4 Sie hatte letzte Nacht nicht gut geschlafen. Nachdem … Verbinden Sie die Sätze! Formulieren Sie temporale Nebensätze mit „nachdem“ wie im Beispiel! Nachdem Laura die Kinokarten gekauft hatte, wartete sie auf ihren Freund. 4110/14 Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen. Betriebsrat Der Betriebsrat vertritt die Interessen und Wünsche der Angestellten gegenüber dem Arbeitgeber. Wann kann es einen Betriebsrat geben? Wer darf ihn wählen, und wer kann gewählt werden? Deutsch im Beruf Der Betriebsrat ist eine Arbeitnehmervertretung. Arbeitnehmer sind alle Leute, die bei einer Firma angestellt sind. In Deutschland und Österreich hat der Betriebsrat viele Rechte. In der Schweiz heißt er Arbeitnehmervertretung. Diese hat aber weniger Rechte als die österreichischen und deutschen Betriebsräte. In öffentlichen Dienststellen und in der öffentlichen Verwaltung gibt es einen Personalrat, keinen Betriebsrat. Eine weitere Ausnahme: Betriebe von Religionsgemeinschaften, ihre karitativen und erzieherischen Einrichtungen haben eine sogenannte Mitarbeitervertretung. Aufgaben Der Betriebsrat hat verschiedene Aufgaben: Er … 2  vertritt die Interessen der Angestellten. 2  schützt die Mitarbeiter und ihre Rechte. 2  verhandelt mit dem Arbeitgeber. 2  soll die Beschäftigung fördern und sichern. 2 soll Arbeitsschutz und betrieblichen Umweltschutz fördern. 2 kümmert sich um Problemlösungen und Mediation im Betrieb. In Deutschland und Österreich hat der Betriebsrat viele Rechte. Betriebsrat ist das Wort für die ganze Arbeitnehmervertretung oder auch für eines seiner männlichen Mitglieder. Bei Frauen sagt man: die Betriebsrätin. 42 10/14 vertreten hier: kämpfen für; unterstützen das Personal hier: alle Angestellten im öffentlichen Dienst die Religions- gemeinschaft, -en ≈ Organisation, die eine Religion lebt und pflegt karitativ ≈ so, dass es armen und kranken Menschen hilft verh„ndeln über etwas diskutieren, um ein Problem zu lösen oder etwas zu vereinbaren fœrdern hier: helfen, dass sich etwas gut entwickelt Lösungen auf Seite 48 FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK 1 2 kümmert sich darum, dass die Normen im Betrieb eingehalten werden (zum Beispiel Tarifverträge, Verordnungen oder Gesetze). 2 beantragt Maßnahmen beim Arbeitgeber, die den Mitarbeitern helfen sollen. 2 hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Einstellung neuer Mitarbeiter (wenn die Firma mehr als 20 wahlberechtigte Arbeitnehmer hat). 2 fördert die Eingliederung ausländischer Arbeitnehmer im Betrieb und deren Kommunikation und Verständnis zu deutschen Kollegen. 2 kümmert sich um Gleichberechtigung von Frauen und Männern, um die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit und um die Eingliederung schwerbehinderter, schutzbedürftiger Personen. 2 fördert die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer im Betrieb. Vor allem in sozialen Angelegenheiten hat der Betriebsrat ein großes Mitbestimmungsrecht. Wer kann wählen, wer kann gewählt werden? Hat eine Firma fünf oder mehr „ständige und wahlberechtigte Mitarbeiter“, dann kann es einen Betriebsrat geben. Dieser wird von den Angestellten einer Firma gewählt, die 18 Jahre oder älter sind, und für die die Firma soziale Abgaben bezahlt. Sogenannte Minijobber, die maximal 450 Euro im Monat verdienen, dürfen also zum Beispiel wählen, Freiberufler nicht. Die Staatsbürgerschaft spielt keine Rolle, ausländische Arbeitnehmer dürfen also auch den Betriebsrat wählen. Wer selbst Betriebsrat werden will, muss 18 Jahre oder älter sein und normalerweise schon seit mindestens sechs Monaten Arbeitnehmer bei der Firma sein. Geht ein Betriebsrat in Elternzeit, ruht seine Aufgabe. Diese wird wieder aktiv, wenn er in den Betrieb zurückkommt. Besonderheiten Der Betriebsrat ist arbeitsrechtlich besonders geschützt. Deshalb hat er mehr Möglichkeiten, die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten und auch durchzusetzen. Einmal pro Monat muss sich der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber zum Informationsaustausch treffen. Außerdem muss der Arbeitgeber den Betriebsrat zum Beispiel bei Kündigungen oder der Anordnung von Überstunden informieren. So kann der Betriebsrat schnell reagieren, wenn er denkt, dass die Mitarbeiter geschützt werden müssen. Betriebsräte haben die Verpflichtung zur Verschwiegenheit gegenüber Dritten, aber nicht gegenüber anderen Betriebsratsmitgliedern. Sie dürfen also nicht mit anderen über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse oder persönliche Angelegenheiten von Arbeitnehmern sprechen, die sich ihnen anvertraut haben. Die Mitglieder des Betriebsrats haben das Recht, Schulungen zu besuchen, um das nötige Wissen für ihre Arbeit zu bekommen. Die Kosten dafür muss der Arbeitgeber zahlen. In Deutschland regelt das Betriebsverfassungsgesetz, wie der Betriebsrat gewählt wird, wie viele Mitglieder es gibt und welche Rechte und Aufgaben er hat. Test Haben Sie alles verstanden? Testen Sie sich, und verbinden Sie! 4310/14 einhalten sich halten an die Ver¶rdnung, -en ≈ Regel; Vorschrift die Maßnahme, -n Handlung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen das M“tbestim- mungsrecht Recht, an Entscheidungen teilzunehmen wahlberechtigt so, dass man wählen darf die Eingliede- rung Integration; ≈ Prozess, während dem man Teil einer Gruppe wird die Vereinbar- keit hier: Möglichkeit, verschiedene Bereiche zu kombinieren sch¢tzbedürftig so, dass man dringend Schutz und Hilfe braucht die [ngelegenheit, -en hier: Frage; Problem stændig hier: so, dass man einen Ar­beitsvertrag hat und (fast) täglich anwesend ist die sozialen [bgaben Pl. hier: Geld, das der Arbeitgeber dem Staat zahlen muss, damit der Arbeitnehmer bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter finanziell gesichert ist der Freiberufler, - Person, die selbstständig arbeitet und einen Service anbietet (z. B. Arzt, Journalist …) die Staatsbürgerschaft, -en ≈ Staatsangehörigkeit die ]lternzeit ≈ Urlaub für Eltern: In einer Zeit von drei Jahren können sie sich um ihr Baby kümmern. Ihre Firma darf ihnen in dieser Zeit nicht kündigen. ruhen hier: nicht weitergemacht werden d¢rchsetzen erreichen, dass etwas gemacht wird, auch wenn andere dagegen sind der Informati- onsaustausch gegenseitiges Mitteilen von Informationen die [nordnung, -en ≈ Kommando die Verschwie- genheit von: verschwiegen sein = anderen nichts über geheime Dinge sagen s“ch „nver- trauen jemandem private, geheime Dinge sagen, weil man großes Vertrauen hat die Schulung, -en Kurs 1. Der Betriebsrat schützt 2. Angestellte, die 18 Jahre oder älter sind, können 3. Ausländische Mitarbeiter haben 4. Der Betriebsrat ist a) sich nach sechs Monaten im Betrieb zum Betriebsrat wählen lassen. b) arbeitsrechtlich besonders geschützt. c) die Interessen der Arbeitnehmer. d) auch das Wahlrecht für den Betriebsrat. Raten Sie mal! | Comic 10/1444 Lösungen auf Seite 48 sein l„ssen nicht machen daheime hist. zu Hause des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt) dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl … frænkisch von: Franken = Region in Bayern Wie kann man Eisen hier verstehen? Kreuzen Sie an! Vitamine schweres Metall chemisches Element in Lebensmitteln: Es ist für den Organismus sehr wichtig. bloß hier: ≈ nur l¡cker korrekt: leckeren der Spinat grünes Gemüse enth„lten (zum Inhalt) haben Seite 6 - 7 Mein Deutschland-Bild Vaterland Das Passagierschiff, das Christian Dethlefsen als Modell nachgebaut hat, heißt Vaterland. Komposita wie „Vaterland“ sind typisch für die deutsche Sprache. Welche Komposita sind hier gesucht? Bilden Sie Wortketten mit den Wörtern aus dem Kasten: Der letzte Teil eines Kompositums bildet jeweils das Anfangswort des folgenden Kompositums. Stiefel 2 Tasche 2 Schlüssel 2 Haus 2 Wirt 2 Tür 2 Karte 2 Leder 2 Land 2 Vater FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK;AUS:HAIOPEIS©SIEMENSEN/ACHTERBAHNIMLAPPANVERLAG Vaterland Land s Schlüsselkarte Kartentasche n el 10/14SammelkarteSCHREIBEN10/1410/14SammelkarteVERSTEHENSammelkarteSPRECHEN Eine Wohnungsanzeige aufgeben Wenn Sie eine Wohnung suchen, können Sie auch selbst eine Anzeige aufgeben. Vor allem in kleineren Städten lesen Vermieter die Lokalzeitungen. So eine Anzeige kostet natürlich etwas. Damit sie kürzer – und billiger – wird, verwendet man viele Abkürzungen. Nennen Sie in der Anzeige Ihren Beruf, besonders, wenn Sie eine Festanstellung haben. Das ist Vermietern oft sehr wichtig. Wenn man dem Gesprächspartner seine Meinung zum Wetter mitgeteilt hat, stellt man danach oft eine Frage. Die Fragen sind manchmal auch rhetorisch. Man sagt: Findest du / Finden Sie nicht auch? / Nicht wahr? / Oder? Über das Wetter sprechen Das Wetter ist auch in Deutschland ein populäres Small-TalkThema. Und egal, wie es ist, viele Leute beschweren sich darüber. Wie spricht man auf Deutsch darüber? Persönlich mit jemandem sprechen Das aktuelle Wetter Trifft man sich persönlich, weiß natürlich jeder Gesprächspartner, wie das Wetter gerade ist. Man sagt deshalb seine eigene Meinung: Was für eine Hitze heute! Finden Sie nicht auch? Ich freue mich schon auf den nächsten Regen! Heute ist die Hitze kaum zu ertragen. Das Wetter ist wirklich schön, das ist toll! Mir geht der Regen langsam auf die Nerven! Diese Gewitter jeden Abend – da kann man abends überhaupt nicht im Garten sitzen! Ganz schön schwül heute, nicht wahr? Wahnsinn, ist das heute heiß/warm/kühl/kalt/ungemütlich! Ich bin froh, dass ich wieder drinnen bin! Draußen ist es heute extrem windig. Mir ist das einfach zu heiß/kalt. Ihnen/Dir nicht auch? Speisekarten-ABC Wer in einem deutschen Restaurant etwas essen oder trinken möchte, fragt nach der Speisekarte – oder einfach kurz nach der Karte. Blk. der Balkon EBK die Einbauküche = komplett eingerichtete Küche mit Schränken, Herd … gü. günstig; billig inkl. inklusive kl. kleine (-r/-s) m. mit max. maximal mind. mindestens NK die Nebenkosten = Kosten für Heizung, Warmwasser, Müll od. oder qm der Quadratmeter “m Raum hier: in der Region su. suche Tel. die Telefonnummer TG die Tiefgarage u. und w„rm inklusive Heizkosten WG die Wohngemeinschaft = Gruppe von Personen, die zusammen wohnen Whg. die Wohnung Zi. das Zimmer Studentin sucht möbliertes Zi., gerne in WG, bis max. 400 € inkl. NK. giselle.gr@t-mobile.fr Junger Arzt mit Familie sucht 3-4-Zi.-Whg. m. Blk. od. kl. Haus im Raum Berlin. Handy: 01 76/39 02 48 39 03 Su. gü. Whg. nahe U-Bahn, mind. 60 qm, mit EBK u. TG, für max. 850 EUR warm. Tel. 03 43 35/78 96 Am Anfang der Karte stehen oft die Vorspeisen, zum Beispiel Suppen. Dann kommen die Hauptgerichte oder Hauptspeisen: Fleisch, Fisch, vegetarische Gerichte … Unter Beilagen finden Sie zum Beispiel Kartoffeln, Reis oder Gemüse – also alles, was man zu Fleisch oder Fisch essen möchte. Nachspeisen sind Desserts. Sind diese süß, dann liest man in der Karte oft auch Süßspeisen. Manchmal stehen auf der Karte auch Spezialitäten des Hauses – das sind typische regionale Gerichte, oder Gerichte, die in diesem Restaurant speziell so gekocht werden. Wie ist das Essen zubereitet (= gemacht; gekocht)? „m Spieß so, dass z. B. das Fleisch an einem langen, dünnen Gegenstand aus Holz steckt „ngeschmort außen braun gebraten und ein bisschen gekocht aus der Pf„nne gebraten gef•llt m“t ≈ voll mit geschm¶lzen so heiß gemacht, dass es weich ist (z. B. Käse oder Butter) hausgemacht nicht gekauft, sondern selbst gemacht h¡rzhaft ≈ mit viel Salz und Pfeffer m“t Einlage ≈ mit einem harten Lebensmittel (in der Suppe) nach [rt des Hauses speziell so, wie es in diesem Restaurant gemacht wird überb„cken ≈ im Herd gebacken wahlweise m“t … so, dass Sie wählen können, ob Sie … oder … wollen zerl„ssen so heiß gemacht, dass es wie Wasser ist Senioren-Teller sind spezielle Angebote für ältere Menschen. Bei diesen Gerichten ist die Portion ein bisschen kleiner als normal. Lesen Sie Für die Kleinen oder Für unsere kleinen Gäste, dann finden Sie darunter extra Speisen in kleineren Portionen für Kinder. FOTO:THINKSTOCK 10/1410/1410/14 Einen Nachmieter suchen Auch wenn Sie einen Nachmieter für Ihre Wohnung suchen, können Sie eine Anzeige aufgeben. Diese Informationen sollten darin nicht fehlen: 2 Wie hoch ist die Kaltmiete (= Miete ohne Nebenkosten)? 2 Wie hoch sind die Nebenkosten? 2 Sind die Heizkosten in den Nebenkosten enthalten (= inklusive)? 2 Wie groß ist die Wohnfläche in Quadratmetern? 2 Wie viele Zimmer gibt es? 2 Ab wann kann der Nachmieter einziehen? Das Wetter im Allgemeinen Oft spricht man zuerst über das aktuelle Wetter und kommt dann zum Wetter im Allgemeinen. Man spricht dann über die Jahreszeiten oder das Wetter der letzten oder kommenden Woche. Dieses Jahr ist das Wetter wirklich besonders extrem. Ich mag den Herbst, da ist es nicht mehr so heiß. Hoffentlich kommt der Winter dieses Jahr nicht so früh! Ob der Winter so mild wird wie letztes Jahr? Ich frage mich, wann wohl der erste Schnee fällt. Letztes Jahr um diese Zeit war es viel wärmer/kälter. Das Wetter ist doch schon seit einer Woche sehr wechselhaft, oder? Ich liebe den goldenen Oktober! Ich hasse dieses Grau in Grau im Herbst. Wie wird denn das Wetter am Wochenende? Weißt du / Wissen Sie das? Haben Sie den Wetterbericht für morgen gesehen? Wettergespräche am Telefon Spricht man mit jemandem am Telefon, dann fragt man oft nach dem Wetter: Und, wie ist das Wetter bei euch/Ihnen (so)? Ist es bei euch/Ihnen auch so heiß/kalt? Also, bei uns ist es schon seit gestern / seit einer Woche total bewölkt. Hier ist es nicht so schön / genauso schön wie bei euch/Ihnen. Ich habe schon gehört, dass es bei dir/Ihnen so schön/kalt/windig sein soll. Hast du / Haben Sie in den Nachrichten gesehen, was für einen Sturm (= sehr starker Wind) wir hier hatten? Auch das könnte den Nachmieter interessieren: 2 Soll der Nachmieter Möbel übernehmen (= Wollen Sie Möbel in der Wohnung lassen)? Soll der Nachmieter dafür bezahlen? Wenn ja, wie viel? 2 Gibt es einen Keller? 2 Gibt es einen Aufzug? 2 In welchem Stock ist die Wohnung? 2 Sind Haustiere erlaubt? 2 Gibt es eine Tiefgarage / einen Parkplatz? 2 Ist die Wohnung hell oder dunkel? 2 Gibt es einen Balkon? 2 In welche Himmelsrichtung (Norden, Süden …) geht die Wohnung? 2 Wie ist die Lage (zentral, ruhig …)? Was ist das? der [pfelstrudel, - südd., österr. ≈ spezieller Apfelkuchen die Bratkartoffeln Pl. Kartoffeln aus der Pfanne die Bratwurst, ¿e gegrillte Wurst der b¢nte Salatteller, - ≈ verschiedene Kategorien von Salat mit verschiedenen Farben zusammen der Eisbecher, - ≈ verschiedenes Eis in einem größeren Glas die F“schplatte, -n ≈ verschiedener Fisch auf einem großen Teller (oft für mehrere Personen) die Folienkartoffel, -n Kartoffel: Sie wird in einem sehr dünnen Material aus Aluminium gebacken. die Frikad¡lle, -n (die Zwiebel, -n ≈ Masse aus Fleisch, Zwiebeln und Ei: Man brät sie. ≈ weißes oder rotes, rundes Gemüse: Es hat viele dünne Teile, eines über dem anderen.) der gem“schte Salat, -e ≈ verschiedene Kategorien von Salat zusammen der Knödel, - südd., österr. gekochte Speise in der Form eines Balls (nordd.: Kloß) die (Eis)Kugel, -n ≈ kleiner Ball (aus Eis) der Leberkäse, - ≈ spezielle Wurst: Man backt sie. das Rührei, -er gelbe Speise aus Eiern: Man brät sie. die S„lzkartoffeln Pl. ≈ Kartoffeln in Salzwasser gekocht die Scheibe, -n dünnes Stück: Es ist von einem Lebensmittel geschnitten. das Schn“tzel natur Schnitzel: Man legt es vor dem Braten nicht in Ei und Mehl. das Schn“tzel Wiener Art sehr dünnes Schnitzel aus Schweinefleisch: Man legt es vor dem Braten in Ei und Mehl. die Soße, -n ≈ Masse: Man isst sie z. B. zu Fleisch. die Spætzle Pl. Beilage, so ähnlich wie Nudeln das Spiegelei, -er Ei: Man brät es. der Streifen, - langes, dünnes Stück (z. B. Fleisch) das Wiener Schn“tzel, (das K„lbfleisch sehr dünnes Schnitzel aus Kalbfleisch: Man legt es vor dem Braten in Ei und Mehl. Fleisch vom jungen Rind) Die jungen Seiten von Jeden Monat im Heft! Die jungen Seiten von Oktober 2014 Alle Texte auf Stufe A2 Warum fünf jungen Aktiven sportliche Alternativen lieber sind document2963269610882408334.indd 1 28.08.14 13:03 4710/14 Lösungen 48 10/14 “ns R¡nnen gehen (die W¡tte, -n hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt) der Fußballweltmeister, - beste Fußballmannschaft der Welt der Aktionszeitraum, ¿e hier: Zeit, in der eine Aktion angeboten wird das Abonnement, -s franz. Bestellung einer Zeitschrift für längere Zeit m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt “ns R¡nnen gehen (die W¡tte, -n hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt) der Fußballweltmeister, - beste Fußballmannschaft der Welt der Aktionszeitraum, ¿e hier: Zeit, in der eine Aktion angeboten wird das Abonnement, -s franz. Bestellung einer Zeitschrift für längere Zeit m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt Kundenservice www.deutsch-perfekt.com ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE CUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach1565,82144Planegg / Deutschland Privatkunden und Buchhandlungen: Tel.+49 (0)89/8 56 81-16,Fax+49 (0)89/8 56 81-159 MontagbisDonnerstag:9bis18Uhr,Freitag:9bis16Uhr abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel.+49 (0)89/8 56 81-150,Fax+49 (0)89/8 56 81-119 MontagbisDonnerstag:9bis18Uhr,Freitag:9bis16Uhr lehrer@spotlight-verlag.de WEITERE SERVICEADRESSEN Leserbriefe:redaktion@deutsch-perfekt.com Anzeigen: anzeige@spotlight-verlag.de Sprachenshop:www.SprachenShop.deBestellung@SprachenShop.de Tel.+49 (0)7 11/72 52-245,Fax+49 (0)7 11/72 52-366 KONDITIONEN JAHRESABONNEMENT Deutschland: € 80,40 inkl. MwSt. und Versandkosten Österreich: € 80,40 inkl. 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Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben: leserservice@spotlight-verlag.de www.spotlight-verlag.de EinzelverkaufspreisDeutschland:€7,50 Im Spotlight Verlag erscheinen: Spotlight,BusinessSpotlight,Écoute, ECOS,ADESSO,Deutsch perfekt iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter Marketing Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.de Lina Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67 E-Mail: lina.cicelyte@iqm.de Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99 E-Mail: marion.weskamp@iqm.de Nielsen 3a iq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.de Nielsen 3b, 4 iq media marketing GmbH Nymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de Österreich Internationale Medienvertretung & Service proxymedia e.U. Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: michael.schachinger@ proxymedia.at Schweiz Top Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: walter.vonsiebenthal@ topmediasales.ch International Sales iq media marketing Gmbh Gerda Gavric-Hollender Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43 E-Mail: gerda.gavric@iqm.de REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGENLESERSERVICE Birgit Hess MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46300800000212865200 SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH1204835055483341000 SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: e.markus@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de MEDIA CONSULTANT Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: m.konrad@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 ab Ausgabe 1/14. ISSN 1861-1605 © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Anabel Burmeister, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann KORRESPONDENTEN MarcelBurkhardt(Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich) GESTALTUNG BfGuK,80802München,Georg Lechner(ArtDirector) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk VERTRIEBSLEITUNG MonikaWohlgemuth Seite 12 c) Alfred Biolek Seite 37 1 1. Kürbis, Kerze; 2. Spinnennetz, Spinne, Spinnen; 3. Lampions 2 1. b; 2. c; 3. e; 4. d; 5. a Seite 38 1 1. immer; 2. nie; 3. manchmal; 4. oft; 5. meistens 2 Ja: 1, 2; Nein: 3, 4; Text sagt dazu nichts: 5 3 1. Licht; 2. Leuchten; 3. beleuchten; 4. Lichter, Einleuchten Seite 40 - 41 1 1. aufgestanden; 2. gegangen; 3. geblieben; 4. telefoniert; 5. gearbeitet; 6. eingekauft 2 2. Sie hatte vor einer Stunde viel Geld investiert. 3. Er hatte am Abend zuvor die Frau seines Lebens kennengelernt. 3 2. Nachdem ihr Freund gekommen war, gingen sie hinein. 3. Nachdem sie sich etwas zu trinken gekauft hatten, suchten sie ihre Plätze. 4. Nachdem das Licht ausgegangen war, fing der Film an. 4 1. geparkt hatte, ging; 2. warteten; 3. begrüßt hatten, begannen; 4. getroffen hatten, wusste; 5. war, war, verabschiedet hatte Seite 43 1 1. c; 2. a; 3. d; 4. b Seite 44 Rätsel: Vaterland, Landwirt, Wirtshaus, Haustür, Türschlüssel, Schlüsselkarte, Kartentasche, Taschenleder, Lederstiefel, Stiefvater richtig: schweres Metall; chemisches Element in Lebensmitteln: Es ist für den Organismus sehr wichtig falsch: Vitamine 6/14 4910/14 49 Starthilfe Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt. Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen. DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH TEURER BESUCH SEITE 8 die Maß one litre (tankard) la medida (un litro) la chope d’un litre la misura, qui 1 lt ölçek kufel один литр nennen to call llamar appeler nominare adını vermek nazywać называть dasVolksfest fun fair la fiesta popular la fête populaire la festa popolare halk festivali festyn ludowy народный праздник die Attraktion here: ride la atracción l’attraction l’attrazione atraksiyon atrakcja аттракцион das Zelt tent la carpa la tente la tenda, il tendone çadır namiot палатка stolz proud; here: expensive aquí: alto ici : élevé,e fiero oldukça yüksek tutaj: pokaźny, wysoki здесь: высокий (о цене) gebraut brewed elaborado brassé preparato (birra) bira üretmek warzony здесь: варится sowieso anyway de todas maneras de toute façon comunque zaten i tak всё равно DER NEUE ZEHN-EURO-SCHEIN IST DA SEITE 9 der Schein here: note el billete le billet la banconota banknot banknot здесь: купюра sich gewöhnen an to get used to acostumbrarse a s’habituer à abituarsi a alışmak przyzwyczaić się do czegoś привыкать dasTor gate el portal la porte il portone kapı brama ворота der Rand here: margin el borde le bord il bordo kenar brzeg край bewegen to move mover bouger muovere hareket ettirmek poruszyć двигать dasWasserzeichen watermark la marca de agua le filigrane la filigrana filigran znak wodny водяной знак fälschen to forge falsificar falsifier falsificare sahtesini basmak fałszować подделывать AUS NEGATIV WIRD POSITIV SEITE 9 der Zustand state (of repair) el estado l’état lo stato vaziyet stan состояние das Schlagloch pothole el bache le nid-de-poule la buca çukur wyrwa выбоина Freude haben an to enjoy alegrarse de ici : apprécier provare piacere a memnun olmak cieszyć się радоваться чему-л. entdecken to discover descubrir ici : envisager scoprire keşfetmek odkrywać открывать hineingießen to pour into verter verser versare in içine dökmek wlewać заливать внутрь der Gips plaster el yeso le plâtre il gesso alçı gips гипс der Fundort place of discovery el lugar del hallazgo le lieu de la découverte il luogo del ritrovamento buluş yeri miejsce znalezienia место находки TAXI, BITTE! SEITE 10 die Fahrt journey el viaje le trajet il viaggio yolculuk jazda поездка im Durchschnitt on average por término medio en moyenne in media ortalama przeciętnie в среднем definiert defined definido défini,e definito belirlenen zdefiniowany определённый die Gefahr danger el peligro le danger il pericolo tehlike niebezpieczeństwo опасность gelten to apply ser válido être valable essere valido geçerli olmak obowiązywać действовать die Regel rule la regla la règle la regola kural reguła правило hellelfenbein light ivory marfil claro ivoire, crème (couleur) avorio açık fildişi kolor kości słoniowej цвета светлой слоновой кости das Fahrzeug vehicle el vehículo le véhicule il veicolo araç pojazd транспортное средство vermitteln to provide facilitar fournir procurare aracılık yapmak pośredniczyć посредничать verbieten to ban prohibir interdire proibire yasaklamak zabraniać запрещать KEIN INTERESSE SEITE 10 der Hektar hectare la hectárea l’hectare l‘ettaro hektar hektar гектар dasTauschobjekt object of exchange el objeto de cambio l’objet de troc l’oggetto di scambio takas objesi objekt wymiany объект обмена das Jagdrevier hunting ground el coto de caza le territoire de chasse la riserva di caccia av alanı rewir myśliwski охотничье угодье die Jagd hunt la caza la chasse la caccia avlanma polowanie охота das Drittel third el tercio le tiers il terzo üçte biri jedna trzecia треть der Gemeinderat local council el consejo municipal le conseil municipal il consiglio comunale Belediye Meclisi rada gminy городской совет ÄLTERER VATER, WENIGER SCHÖNES BABY? SEITE 10 herausgefunden found out descubierto découvert scoperto bulmak tutaj: stwierdzili обнаружили alle zehn Jahre every ten years cada diez años tous les dix ans ogni dieci anni on yılda bir co dziesięć lat каждые десять лет die Studie study el estudio l’étude lo studio araştırma badanie исследование darstellen to show mostrar montrer mostrare göstermek przedstawiać представлять im Durchschnitt on average por término medio en moyenne in media ortalama przeciętnie в среднем 57,5 PROZENT ALKOHOL SEITE 11 der Braumeister master brewer el maestro cervecero le maître brasseur il mastro birraio bira üreticisi piwowar мастер-пивовар brauen to brew elaborar cerveza brasser produrre (birra) bira üretmek warzyć варить пиво stark strong fuerte fort,e forte sert mocny крепкий geschafft managed conseguido réussi riuscito başarmak tutaj: wytworzył удалось FOTO:ZEFA Gut zu wissen die Gärung fermentation la fermentación la fermentation la fermentazione fermantasyon fermentacja брожение die Brauerei brewery la cervecería la brasserie il birrificio bira fabrikası browar пивоварня veredelt refined refinado affiné raffinare mükemmelleştirmek tutaj: uszlachetnił облагороженный abfiltrieren to filter off filtrar filtrer filtrare filtrelemek filtrować фильтровать das Grundbier beer as a basis la cerveza base la bière de base la birra base temel bira piwo podstawowe обычноепивокаксырьё gekämpft fought luchado (s’est) battus lottato mücadele etmek walczył боролись malzig malty con sabor a malta au goût de malt al sapore di malto malt tadında słodowy солодовый das Getreide cereal el cereal les céréales il cereale tahıl zboże злаки der Genuss enjoyment el placer la délectation il piacere lezzet przyjemność наслаждение 14 MILLIARDEN JAHRE SEITE 11 der Comiczeichner cartoonist el dibujante de cómics le dessinateur de B.D. il disegnatore di fumetti karikatürist komiksiarz художник по комиксам die Geschichte history la historia l’histoire la storia tarih historia история mehrere (-r/-s) several varios plusieurs numerosi birçok wiele многие die Zukunft future el futuro le futur, l’avenir il futuro gelecek przyszłość будущее SCHWIMMEN LERNEN SEITE 11 öffentlich public público public,que pubblico halka açık publiczny общественный komisch anschauen to give somebody a funny look mirar de forma extraña regarder bizarrement guardare in modo strano garipsemek dziwnie przyglądać się komuś странно посмотреть weitere (-r/-s) further varios d’autres ulteriori diğer następna (-y,-e) другие verbessern to improve mejorar améliorer migliorare geliştirmek poprawić улучшать WER HAT ES GESAGT? SEITE 12 der Moderator TV presenter el presentador le présentateur il moderatore sunucu prezenter ведущий dieWeltmeisterschaft World Cup el campeonato del mundo le championnat du monde, la Coupe du Monde il campionato mondiale Dünya Şampiyonası Mistrzostwa Świata чемпионат мира ZOLL SEITE 12 wert sein to be worth valer valoir valere değerinde olmak być wartym стоить ... importiert wurden were imported fueron importados ont été importés sono stati importati ithal edilen ... były importowane ... были импортированы der Staat state el Estado l’État lo stato Hükûmet państwo государство der Zoll customs duty la aduana le droit de douame la dogana gümrük cło пошлина insgesamt all in all en total en tout nell’insieme toplam ogólnie всего der Zollbeamte customs officer el empleado de aduanas le douanier il doganiere gümrük memuru celnik таможенник die Schwarzarbeit black labour el trabajo en negro le travail au noir il lavoro in nero kaçak iş praca na czarno нелегальная работа der gesetzliche Mindestlohn statutory minimum wage el salario mínimo le salaire minimum il salario minimo per legge yasal asgari ücret ustawowa płaca minimalna минимальная заработная плата, установленная законом die Zollbehörde customs authority la oficina de aduana l’administration des douanes l’autorità doganale Gümrük Dairesi urząd celny таможенное управление NÄCHSTE EPISODE SEITE 13 einzige (-r/-s) only único unique unici tek jedyna (-y, -e) единственная (-ый/-ое) derVergnügungspark amusement park el parque de diversiones le parc d’attractions il parco dei divertimenti eğlence parkı wesołe miasteczko парк развлечений die Kulissenstadt fake town la ciudad de decorado la ville décor la città di cartapesta kulis şehir kulisy miasta город-декорация dieWildwasserbahn log flume los troncos le parcours de descente en bateau lo scivolo d’acqua şiddetli akan su kanalı wodna kolejka górska водный аттракцион das Ausflugsziel day-trip destination el destino de la excursión le but d’excursion la meta della gita gezi hedefi cel wycieczki место, привлекающее туристов der Großbrand large fire el incendio le grand incendie il grande incendio büyük yangın wielki pożar крупный пожар legen here: start aquí: prender mettre qui: dare (fuoco) yakmak tutaj: podłożył поджигать der Abschied farewell la despedida l’adieu l‘addio veda pożegnanie прощание das Gefängnis prison la cárcel la prison la prigione hapishane więzienie тюрьма die Schulden debts las deudas les dettes i debiti borç długi долги damals back then entonces à l’époque allora (nel tempo) o zamanlar wtedy тогда 50 10/14 Starthilfe DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH Gut zu wissen Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Polizeiarbeit: EIN KOMMISSAR FÜR DIE GANZE WELT SEITE 56 - 57 der Oberinspektor chief inspector el inspector general l’inspecteur général l’ispettore capo Başkomiser nadinspektor старший инспектор ermitteln to investigate investigar enquêter indagare soruşturmak wykrywać, odnajdywać вести следствие der Fall case el caso l’affaire il caso olay sprawa дело der Mörder murderer el asesino le meurtrier l‘assassino katil morderca убийца der Mord murder el asesinato le meurtre l‘assassinio cinayet mord убийство dieVerfolgungsjagd chase la persecución la poursuite la caccia all’uomo takip kovalamacası pogoń преследование 5110/14 Mein erster Monat Eirini Spiliotopoulou in Wiesbaden HEIMAT: Griechenland ALTER: 33 Jahre BERUF: Post-Doktorandin ERSTER MONAT: August 2013 HOBBYS: Konzerte besuchen, Freunde treffen Wiesbaden ist eine schöne Stadt. Es ist dort grün, und die Menschen sind freundlich. Trotzdem möchte ich bald umziehen. Mir ist Wiesbaden ein bisschen zu ruhig. Deshalb bin ich in meiner Freizeit meistens in Mainz oder Frankfurt. Das ist gar nicht weit weg. Dort besuche ich Konzerte, gehe in Ausstellungen und treffe Freunde. Ich habe viele internationale Freunde – aus Griechenland und vor allem aus Spanien. In Wiesbaden gibt es aber viel weniger Migranten als in Frankfurt. Frankfurt ist eine sehr lebendige Stadt, die mir gut gefällt. In meinem Arbeitsalltag an der European Business School muss ich kein Deutsch sprechen. Dort genügt Englisch. Deshalb hatte ich bis jetzt nicht die Motivation, mein Deutsch zu verbessern. Trotzdem empfehle ich allen, die nach Deutschland gehen wollen: Lernt schon Deutsch, bevor ihr geht! Man kann in Deutschland zwar sehr gut durchkommen, ohne Deutsch zu sprechen – im Supermarkt, auf Behörden oder in der Arbeit. Aber man verpasst auch viel: In der Arbeit wird über die Arbeit noch auf Englisch gesprochen, aber die Witze sind dann auf Deutsch. Wenn man sie nicht versteht, gehört man auch nie ganz zu der Gruppe. Die Sprache zu lernen, ist ein wichtiger Aspekt. Man muss sich auf die Unterschiede einlassen, zum Beispiel im Arbeitsleben. In Griechenland arbeiten wir viel länger als in Deutschland. Aber während der Arbeitszeit nehmen wir uns auch Zeit für eine Kaffeepause mit den Kollegen oder ein längeres Gespräch. Die Deutschen sind während der Arbeitszeit viel konzentrierter. Deshalb können sie auch früher Feierabend machen. An meiner Universität arbeiten viele Menschen aus Europa und von anderen Kontinenten. Jeder tut das auf seine Art. Die Unterschiede, wie man sich organisiert oder seine Kollegen behandelt, sind nicht groß. Aber es gibt sie. Wenn man das weiß und akzeptiert, gibt es keine Missverständnisse. Solche Unterschiede gibt es nicht nur in der Berufswelt: Was mir in Deutschland fehlt, ist die Spontaneität. In Deutschland muss man seine Freizeit planen und sich früher für gemeinsame Aktivitäten verabreden. In Griechenland habe ich meine Freunde einfach angerufen. Eine halbe Stunde später haben wir uns getroffen. Aber ob das Planen typisch deutsch ist, weiß ich nicht. 2  Aufgeschrieben von Tanja Haas die P¶stDoktor„ndin, -nen ≈ Frau mit Doktortitel: Sie macht systematische Untersuchungen und arbeitet, z. B. an einer Universität. leb¡ndig hier: aktiv; dynamisch genügen genug sein bevor in der Zeit vorher d¢rchkommen hier: leben können die Behörde, -n offizielle Institution, z. B. Rathaus der W“tz, -e Spaß gehören zu ≈ ein Teil sein von s“ch einlassen auf hier: kennenlernen und mitmachen während der [rbeitszeit in der Zeit, wenn man arbeitet die Art, -en hier: Methode beh„ndeln hier: reagieren auf; sprechen mit das M“ssverständnis, -se falsche Interpretation einer Aussage, Geste oder Aktion s¶lche (-r/-s) ≈ von dieser Kategorie W„s mir “n Deutschland fehlt … Ich bin traurig, weil es in Deutschland … nicht gibt. gemeinsam alle zusammen einfach hier: nur FOTOS:WIESBADENMARKETINGGMBH/T.KRUEGER;PRIVAT Mein Tipp Über Internetseiten wie Internations oder Meetup habe ich viele Menschen kennengelernt, die auch neu in Deutschland sind oder Migranten kennenlernen wollen. Es gibt dort Gruppen für viele Themen – manche treffen sich zum Sport, andere sprechen über Filme oder machen Ausflüge. das Thema, Themen hier: ≈ Motto einer Gruppe Wiesbaden Wo es liegt: in Hessen Wie viele dort wohnen: 272 636 Einwohner Was interessant ist: Hauptstadt von Hessen, viele Thermal- und Mineralquellen, Schlossplatz mit Altem und Neuem Rathaus (Foto), Kurstadt die Mineralquelle, -n (die Erde Stelle/Ort: Dort kommt Mineralwasser aus der Erde. hier: Ort: Darauf geht und steht man.) die Kurstadt, ¿e Stadt: Dort können sich kranke Menschen ausruhen. Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 38. In Deutschland studieren ist populär. Zuletzt haben das rund 300 000 junge Menschen aus anderen Ländern getan, und der Trend ist positiv: Die deutschen Universitäten bereiten sich schon darauf vor, dass die Zahl bald auf 350 000 steigt. Laut einer aktuellen Umfrage unter 4500 ausländischen Absolventen deutscher Universitäten sind 81 Prozent mit ihrem Studium und Leben in Deutschland zufrieden bis sehr zufrieden. Gründe für ein Studium zwischen Alpen und Nordsee gibt es viele – und bei 9500 angebotenen Fächern dürfte auch für jeden etwas dabei sein. Aber auf die Klassiker-Frage bei Uni-Partys „Und, was studierst du so?“ antwortet fast jeder „BWL!“, „Maschinenbau!“, „Informatik!“, „Jura!“, „Germanistik!“ oder „Psychologie!“. Ja, Autos bauen können die Deutschen. Und das Land ist voll von Deutschlehrern, Juristen und Psychologen. Und wirklich: Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Informatik sind seit Jahren die populärsten Studienfächer. Für Informatik-Absolventen zum Beispiel sind die Karriere-Perspektiven ideal, obwohl früher viele über Informatik-Studenten gelacht haben. Vor etwas mehr als 40 Jahren war Informatik nämlich noch ein Orchideenfach – so selten wie die Blume werden die Fächer angeboten, die mit diesem Begriff gemeint sind. Oft gibt es kaum mehr als eine Professur im ganzen Land. Wer 1969 in Deutschland Informatik studieren wollte, musste an die Universität Karlsruhe gehen. Andere Möglichkeiten gab es nicht. Heute können die mehr als 20 000 Studenten, die sich jedes Semester für Informatik entscheiden, ihr Studium an einem von mehr als 150 Orten in ganz Deutschland beginnen. Das Beispiel zeigt, wie aus einem kleinen Fach ein populäres Massenfach werden kann. Wer sich den Hörsaal aber nicht mit sehr vielen anderen teilen will, sollte es vielleicht mit einem echten Orchideenfach probieren, zum Beispiel Sport-Gesundheit-Freizeit, Biblio­thekswissen­schaft oder Computer-MenschInteraktion. Die Studienangebote dafür gibt es zwar nur in wenigen Städten in Deutschland. Aber sie bieten viel mehr als brotlose Kunst. Und für die Studenten beginnt der Spaß schon zu Beginn des Studiums. Denn statt überfüllter Hörsäle und anonymer Lehrveranstaltungen kennt in den Seminarräumen der kleinen Fächer jeder jeden. Der Professor begrüßt einen mit Namen, und auf jeder Uni-Party gibt’s sicherlich was zu erzählen. Deutsch perfekt stellt zehn der exo­tischsten Studienfächer in ganz Deutschland vor. An Universitäten in ganz Deutschland beginnt jetzt wieder das neue Semester. Menschen aus der ganzen Welt studieren da – Wirtschaft, Maschinenbau und Informatik? Nicht ganz! Zu den populären großen Fächern gibt es exotische Alternativen. Marcel Burkhardt hat sie sich angesehen: Manche dieser kleinen Fächer haben eine unsichere Zukunft, andere wachsen stark. studieren Laut einer aktu¡llen }mfrage … In einer aktuellen Umfrage steht … der Absolv¡nt, -en hier: Person, die ein Studium beendet hat die BWL kurz für: Betriebswirtschaftslehre = Studienfach, in dem man die Organisation und Leitung von Firmen unter ökonomischen Aspekten lernt Jura Fach, in dem man die Regeln des Staates studiert die German“stik ≈ systematisches Studieren der deutschen Sprache und Literatur die W“rtschaftswissenschaften Pl. ≈ alle Studienfächer mit dem Thema Ökonomie der Begr“ff, -e Wort die Professur, -en Stelle als Professor an einer Universität das M„ssenfach, ¿er Studienfach, das viele studieren der Hörsaal, -säle sehr großer Raum für den Unterricht an der Universität s“ch teilen m“t hier: gemeinsam benutzen ¡cht wirklich bieten hier: ≈ möglich machen die brotlose K¢nst ≈ Sache, mit der man nichts verdienen kann überf•llt zu voll s“cherlich ≈ sicher; bestimmt Den Text auf dieser Seite können Sie mit einem Premium-Abo hören:  www.deutsch-perfekt.com/service Anders 52 10/14 1 Frisistik Das ist das Thema: Sprache, Literatur, Kultur und Geschichte Frieslands, einer Region im Nordwesten Deutschlands Dort wird es angeboten: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Professuren in Deutschland: eine Das ideale Fach für: alle, die die deutsche Nordseeküste lieben Perspektiven: Die friesische Sprache und Kultur sind in Ostfriesland (Niedersachsen) und Nordfriesland (Schleswig-Holstein) und in den Niederlanden an vielen Orten noch sehr lebendig. Wer mit den Menschen dort warm werden möchte, sollte fit sein in Frisistik! 3 Denkmalpflege Das ist das Thema: Lernen, wie man historische Bausubstanz erkennt, saniert und als Zeugnis der Kulturgeschichte schützt Dort wird es angeboten: Universitäten in Aachen, Bamberg, Berlin, Cottbus, Dresden, Frankfurt an der Oder, Weimar und München Professuren in Deutschland: 8,5 Das ideale Fach für: Menschen mit großem Interesse an Baugeschichte und Liebe für das kulturelle Erbe, das sie mit handwerklicher und künstlerischer Arbeit und mithilfe von moderner Technik erhalten wollen Perspektiven: Denkmalpfleger sind durch ihr breites kunstgeschichtliches, archäologisches und architektonisches Wissen gefragte Experten zum Beispiel bei der Restaurierung von Häusern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es viele alte Denkmäler – die Arbeit geht Absolventen in Zukunft also bestimmt nicht aus. sanieren hier: ≈ reparieren und restau- rieren das Zeugnis, -se hier: historisches Gebäude, das Informationen über frühere Zeiten gibt das ]rbe hier: Gebäude aus der Vergan- genheit erh„lten hier: schützen, damit es im Originalzustand bleibt breit hier: groß gefragt hier: wichtig und gesucht ausgehen hier: zu Ende gehen 2 Sport-Gesundheit-Freizeit Das ist das Thema: Wissenschaftliches Planen von sportlichen Freizeitaktivitäten, um anderen Menschen zu helfen, fit zu bleiben Dort wird es angeboten: Pädagogische Hochschule Karlsruhe Professuren in Deutschland: eine Das ideale Fach für: Menschen mit Spaß an Sport und Interesse an gesunder Ernährung Perspektiven: Mit einem Abschluss können Absolventen in Sportoder Rehabilitationszentren Fitnesskurse leiten. w“ssenschaftlich hier: ≈ mit Expertenwissen der [bschluss, ¿e hier: Ende der Universität mit einer Prüfung w„rm werden m“t hier: Freunde werden mit FOTOS:ISTOCK/THINKSTOCK(3) 5310/14 Orchideenfächer 4 Jiddistik Das ist das Thema: Studieren der jiddischen Kultur, Literatur und einer rund 1000 Jahre alten Sprache, die vor dem Zweiten Weltkrieg die drittgrößte germanische Sprache war. Rund 1100 Wörter jiddischer Herkunft gibt es bis heute in der deutschen Sprache. Dort wird es angeboten: Universitäten Trier und Düsseldorf Professuren in Deutschland: zwei Das ideale Fach für: Menschen mit starkem Interesse an jüdischer Kultur Perspektiven: Jiddisch, heißt es, ist heute eine Sprache ohne Land, die aber überall auf der Welt gesprochen wird. Wer Jiddisch studiert, hat also nirgendwo Verständigungsprobleme. 5 Mensch-Computer-Interaktion Das ist das Thema: In dem spezialisierten Informatikstudium lernen Studenten, wie Menschen handeln und reagieren. Wie kann man Software so schreiben, dass sie die Benutzer optimal unterstützt? Dort wird es angeboten: Hamburg, München, Würzburg, Bamberg, Konstanz, Weimar Professuren in Deutschland: sechs Das ideale Fach für: Techniker mit Interesse an Psychologie, die anderen mit benutzerfreundlicher Technik eine Freude machen wollen Perspektiven: Absolventen dieses Fachs haben beste Karrierechancen. Sie schreiben Lernsoftware für Kinder und Erwachsene oder arbeiten an Robotern, die zum Beispiel Kranken oder Senioren das Leben leichter machen sollen. 6 Christlicher Orient Das ist das Thema: Studium der Geschichte des Orientalischen Christentums im Gebiet zwischen Armenien und Äthiopien Dort wird es angeboten: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Professuren in Deutschland: eine, aber aktuell nicht besetzt Das ideale Fach für: echte Sprachkünstler, die etwas tun wollen, um Griechisch, Arabisch und Hebräisch zu lernen, damit sie eine der faszinierendsten Regionen der Welt besser verstehen Perspektiven: Das Fach gilt aktuell als das gefährdetste. Seltsam, denn Absolventen haben beste Chancen, in der Wissenschaft, in Museen oder im Journalismus Karriere zu machen. die Herkunft hier: Sprache, aus der ein Wort kommt jüdisch von: Jude = Person, deren Religion die Thora als Basis hat n“rgendwo nirgends; an keinem anderen Ort das Verstændigungsproblem, -e Problem, sich zu verstehen, weil keiner die Sprache des anderen spricht das Chr“stentum christliche Religion faszinierend hier: ≈ sehr interessant g¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein gefährdet hier: so, dass es das Fach bald nicht mehr gibt 7 Brauerei- und Getränketechnologie Das ist das Thema: Die moderne Produktion des traditionellen Lebensmittels Bier studieren. Das ist keine Dauer-Party, sondern seriöse Arbeit in Biotechnologie. Dort wird es angeboten: Technische Universitäten Berlin und München Professuren in Deutschland: zwei Das ideale Fach für: Naturwissenschaftler mit Interesse an Deutschlands Nationalgetränk Perspektiven: In Deutschland gibt es mehr als 1000 Brauereien. Absolventen der Brauerei- und Getränketechnologie haben also gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für Brauereibetriebe können sie die Produktion und Qualität kontrollieren, Herstellungstechniken verbessern oder auch Ideen für neue Biersorten sammeln. seriös hier: ernst; intensiv; genau der Naturwissenschaftler, - z. B. Biologe, Chemiker oder Physiker die Brauerei, -en Fabrik, in der Bier hergestellt wird der Brauereibetrieb, -e Firma, die Brauereien besitzt h„ndeln ≈ tun; machen ben¢tzer- freundlich leicht/angenehm zu benutzen 54 10/14 10 Tanzwissenschaft Das ist das Thema: Studieren des Phänomens Tanzen mit Blick auf seine Geschichte und Entwicklung in verschiedenen Kulturen. Man muss also nicht tanzen können, um Tanzwissenschaft zu studieren. Dort wird es angeboten: Freie Universität Berlin, Hochschule für Musik und Tanz Köln, JustusLiebig-Universität Gießen Professuren in Deutschland: drei Das ideale Fach für: Menschen mit starkem Interesse an einer besonders schönen Kunstform Perspektiven: Studenten der Tanzwissenschaft werden bestimmt oft ironisch gefragt, was sie später „denn mal werden“ wollen. Es gibt Chancen auf eine Stelle am Theater oder an anderen Institutionen, in denen Tanz eine wichtige Rolle spielt. 9 Bibliotheks- und Informationswissenschaft Das ist das Thema: Erlernen von Techniken für das Erkennen, Sammeln und Präsentieren von Informationen Dort wird es angeboten: Humboldt-Universität Berlin Professuren in Deutschland: 1,5 Das ideale Fach für: Neugierige, die sich nicht mit der erstbesten Information zufriedengeben. Perspektiven: Klassik oder Moderne? Die Absolventen können sich entscheiden für eine Arbeit in Archiven, einer traditionellen Bibliothek oder als Rechercheur in rechercheintensiven Diensten, zum Beispiel für Medienunternehmen oder in der Software-Industrie. erl¡rnen sehr gut lernen erstb¡ste (-r/-s) hier: erste (-r/-s) zufällig gefundene (-r/-s) s“ch zufriedengeben m“t als gut genug akzeptieren der Rechercheur, -e franz. Person, die beruflich genaue Informationen sucht der Dienst, -e hier: Service das Medienunternehmen, - ≈ Medienfirma 8 Sorabistik Das ist das Thema: Studieren der sorbischen Sprache, Kultur und Literatur Dort wird es angeboten: Universität Leipzig Professuren in Deutschland: eine Das ideale Fach für: alle, die sich sehr für Deutschlands äußersten Osten und die Kultur der Sorben (siehe Deutsch perfekt 9/2013) interessieren Perspektiven: Absolventen der Sorabistik haben gute Berufschancen als Sprachlehrer in der Nieder- und Oberlausitz (Sachsen und Brandenburg). Denn dort leben rund 60 000 Sorben. Die Kinder lernen die sorbische Sprache im Unterricht. die Entw“cklung, -en Änderung FOTOS:ISTOCK/THINKSTOCK(6);PICTUREALLIANCE/ANDREASFRANKE 5510/14 Orchideenfächer 56 10/14 Frau Dr. Göbel hat Angst. Ihre Schülerin Ellen Theiss wurde ermordet. Erwürgt, nachts im Wald. Die Direktorin der Haushaltsschule in der Nähe von München hat die Tote gefunden. Es ist schon die zweite ermordete Schülerin in sechs Monaten. Alle im Internat sind traurig. Sie haben Angst. Wer hat das getan? Und wird er wieder morden? Oberinspektor Stephan Derrick und Inspektor Harry Klein ermitteln, gespielt von Horst Tappert und Fritz Wepper. Die Morde an den jungen Frauen sind ihr erster Fall. „Waldweg“ heißt die erste Episode der Krimiserie „Derrick“. Am 20. Oktober 1974 läuft sie im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Es gibt noch kein Privatfernsehen und nur wenige Sender. Mehr als 30 Millionen Deutsche schauen zu, wie Derrick den Mörder sucht und ihn schließlich findet. Anders als Derrick und sein Assistent wissen die Zuschauer, wer der Mörder ist. Sie sehen den Mord nämlich. Herr Manger, Lehrer in Ellens Klasse, erwürgt die junge Frau. Der Mörder hat sich einen grausamen Plan überlegt: Er hat das Fahrrad kaputt gemacht, das Ellen am Bahnhof abgestellt hat. Als Ellen spät am Abend mit dem letzten Zug aus München ankommt, muss sie deshalb zur Schule laufen. Im Wald wartet Herr Manger auf sie. Er wohnt mit seiner Mutter in der Nähe. Der Lehrer nimmt Ellen mit nach Hause, verspricht ihr, ihr Rad zu Ein Kommissar für die ganze Welt Derrick in Aktion: Vor 40 Jahren lernt das deutsche Fernsehpublikum den Kommissar und seinen Assistenten Harry Klein kennen – bald sind die Krimis in 102 Ländern zu sehen. erm¶rden einen Menschen absichtlich so verletzen, dass er stirbt erw•rgen so lange den Hals einer Person mit den Händen zusammendrücken, bis diese tot ist die Haushaltsschule, -n spezielle Berufsschule, in der man lernt, einen großen Haushalt zu leiten, z. B. bei einem Diplomaten das Internat, -e Schule, in der die Schüler auch wohnen der Oberinspektor, -en hier: Beamter der Kriminal­polizei in hoher Position ) S. 50 erm“tteln hier: eine kriminelle Sache untersuchen ) S. 50 der F„ll, ¿e hier: kriminelle Sache, die untersucht werden muss ) S. 50 laufen hier: gezeigt werden der S¡nder, - Station, die Fernsehsendungen zeigt der Mœrder, - Person, die jemanden absichtlich so verletzt, dass er stirbt ) S. 50 der M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein Mensch so verletzt wird, dass er stirbt ) S. 50 grausam ≈ böse; nicht menschlich 5710/14 Ein Bild und seine Geschichte 30Jahren25Jahren Vor reparieren. Im Haus schließt er alle Türen ab, auch seine Mutter schließt er ein. Er erwürgt Ellen und versteckt die Tote im Wald. Den meisten Zuschauern gefällt nicht, was sie an diesem Oktoberabend im ZDF sehen: einen grausamen Mord an einem jungen Mädchen; einen perversen Lehrer; andere Lehrer, die sehr zynisch über ihre hübschen Schülerinnen sprechen. Auch dass der Mörder von Anfang an bekannt ist, stört viele Zuschauer. Nach „Waldweg“ und zwei weiteren Folgen „Derrick“ publiziert das Magazin Der Spiegel eine böse Kritik. Langweilig, überflüssig, schlecht gespielt – die Worte des Autors sind deutlich. Das ZDF akzeptiert die Kritik der Medien und der Zuschauer. Das Schema der Folgen wird verändert: Der Mörder ist nicht mehr von Anfang an bekannt. Zu grausame Details werden in späteren Folgen nicht mehr gezeigt. Auch die Mordszene aus der ersten Folge wird in Deutschland nie wieder im Original gesendet, sondern in einer gekürzten, weniger grausamen Version. Die Veränderungen an der Serie gefallen den Zuschauern: In den Jahren nach der ersten Folge wird „Derrick“ immer populärer, auch im Ausland. Das ZDF verkauft die Serie weltweit. „Derrick“ wird zu einem fantastischen Erfolg. In 102 Ländern werden die Krimis gesendet. Keine andere TV-Serie wird öfter ins Ausland verkauft – das gilt bis heute. Derrick ist der Dandy unter den deutschen TV-Kommissaren. Seine Anzüge sind maßgeschneidert. Er trägt elegante Mäntel und eine Rolex. Er spricht mit tiefer, ruhiger Stimme. Wenn Derrick und Harry ermitteln, gibt es nur wenig Spannung. Es gibt keine Verfolgungsjagden, keine Actionszenen und keine großen Überraschungen. Stephan Derrick und Harry Klein: Auf die beiden Beamten können sich die Zuschauer am Freitagabend verlassen. Warum ist der eher langweilige Derrick so populär, in Deutschland und im Ausland? Für Horst Tappert ist Stephan Derrick der „gute Deutsche“. Für den Schriftsteller und Wissenschaftler Umberto Eco ist Derrick der Durchschnittsmensch – und Durchschnittsdeutsche. Egal, warum, sicher ist: Derrick hat Fans auf der ganzen Welt. Deshalb schreibt der Berliner Tagesspiegel 1997 auch: „Nicht nur unser Freitagabend, sondern unser Ruf steht auf dem Spiel. Weltweit.“ 23 Jahre nach der ersten Folge wird auf Wunsch von Tappert die letzte Folge der Serie produziert. Was im Oktober noch passiert ist AM 16. OKTOBER 1984 Gelbe Blätter, tote Äste, Berge ohne Grün: Dem deutschen Wald geht es zu Beginn der 80er-Jahre schlecht. Am 16. Oktober 1984 publiziert die Regierung den ersten Bericht zum Zustand des Waldes in der Bundesrepublik. Das Dokument ist ein Schock, denn mehr als die Hälfte aller Bäume sind krank. Der Grund: Schwefel von Fabriken und Autos hat den Regen giftig gemacht. Die Konsequenz: Die Abgase werden reduziert, zum Beispiel durch Katalysatoren für die Autos. Das Waldsterben wird zu einem der wichtigsten Themen der Umweltbewegung. AM 7. OKTOBER 1989 Alles soll so aussehen wie immer: Am 7. Oktober 1989 feiert die Regierung in Ost-Berlin den 40. Geburtstag der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Es gibt eine Militärparade am Alexanderplatz und sozialistische Reden. Aber es ist schon lange nicht mehr wie immer. Seit Wochen protestieren Menschen gegen den Staat. Zehntausende haben die DDR über die BRD-Botschaften in Mittelosteuropa verlassen. Der 7. Oktober 1989 ist der letzte Geburtstag der DDR. Einen Monat später, am 9. November, wird die Grenze geöffnet – und nicht einmal ein Jahr später gibt es die DDR nicht mehr. der [st, ¿e Teil eines Baumes der Schwefel chemisches Element; S die [bgase Pl. Gase, die an die Luft abgegeben werden, z. B. von der Industrie oder von Autos die }mweltbewegung, -en (organisierte) Gruppe mit dem Ziel, die Natur zu schützen die Militärparade, -n ≈ Parade der Armee verl„ssen weggehen und nicht mehr zurückkommen Der Schauspieler will nicht länger Derrick sein. Nach 281 Folgen arbeitet Stephan Derrick nicht mehr bei der Münchener Kriminalpolizei. Er geht zu Europol. Horst Tappert stirbt 2008 im Alter von 85 Jahren in einer Klinik bei München. Fünf Jahre nach seinem Tod wird bekannt, dass er während des Zweiten Weltkriegs Mitglied der Waffen-SS war. Das ZDF entscheidet daraufhin, keine Wiederholungen von „Derrick“ mehr zu senden. 2 Barbara Kerbel verst¡cken an einen geheimen Platz bringen weitere (-r/-s) andere (-r/-s); mehr die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie das Magazin, -e hier: Zeitschrift überflüssig unnötig verændern anders machen gek•rzt kürzer gemacht w¡ltweit auf der ganzen Welt ¢nter hier: bei maßgeschnei- dert so, dass die Kleidung für eine spezielle Person genau passend gemacht wird die Sp„nnung ↔ Langeweile die Verf¶lgungsjagd, -en ≈ Versuch, einen Kriminellen zu fangen ) S. 50 s“ch verl„ssen auf vertrauen auf eher hier: ≈ mehr der W“ssenschaftler, - Person, die auf einem speziellen Sektor systematische Untersuchungen macht der Ruf hier: öffentliche Meinung über eine Sache auf dem Spiel stehen ≈ in einer gefährlichen Situation sein auf W¢nsch v¶n … weil … es so wünscht die W„ffen-SS ≈ Kampfgruppe der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg FOTO:ZDF/MICHAELMARHOFFER 58 10/14 Proschat Madani über Integration Die Mutter der Autorin hatte es als Migrantin in Österreich nicht einfach. Auch Freunde von ihr müssen oft kämpfen. Trotzdem muss es erlaubt sein, zu sagen, dass jemand fremd ist. Denn nur so kann man weitere Fragen stellen, meint die Schauspielerin. Und sich dann endlich richtig kennenlernen. Meine Mutter wandert aus, seitdem sie eingewandert ist, also seit 40 Jahren. Sie hat sich immer schon fremd gefühlt in Österreich. Je älter sie wird, desto fremder fühlt sie sich. Als wir in Österreich eintrafen, bewarb sie sich um einen Aushilfsjob in einer Bäckerei. Die promovierte Soziologin war bereit, kleine Brötchen zu backen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Um vier hungrige Mäuler zu stopfen. Die Stelle sei noch frei, erklärte ihr die Frau in der Bäckerei, aber nicht für sie. „Warum?“, fragte meine Mutter erstaunt. „Saubere Arbeit“, antwortete die Frau. Meine Mutter verstand noch immer nicht. Saubere Arbeit war doch gut. „Nix Ausländer“, schrie die Frau meine Mutter an und warf sie hinaus. Man kann an Demütigungen zugrunde gehen. Man kann ihnen mit Demut begegnen. Man kann aber auch zornig werden. Meine Mutter hat sich für die dritte Variante entschieden. Demut ist der Mut zum Dienen. Der fehlt meiner Mutter. Gänzlich. Sie dient nicht. Sie wächst. Über sich hinaus. An jeder Demütigung. Meine Mutter hat in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal Sozialleistungen in Anspruch genommen. Dazu war sie zu stolz. Sie wollte es selbst schaffen. Heute ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin, zahlt eine Menge Steuern, hat sich in einer Männerdomäne behauptet „Integriert sein ist mehr als nur die Sprache zu beherrschen, Erfolg zu haben, den Einbürgerungstest zu bestehen.“ FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK beh¡rrschen hier: gut können der Einbürgerungstest, -s Test für einen Ausländer, der schon lange in einem deutschsprachigen Land lebt und die Staatsangehörigkeit bekommen möchte auswandern emigrieren eintreffen hier: ankommen der Aushilfsjob, -s Job, den man nur für eine bestimmte Zeit als Vertretung macht promoviert mit Doktortitel kleine Brötchen b„cken gemeint ist: mit wenig Geld zurechtkommen; einfach und sparsam leben “m wahrsten S“nne in der wirklichen Bedeutung ¢m … h¢ngrige Mäuler zu st¶pfen (das Maul, ¿er (st¶pfen um hungrige Kinder zu ernähren Mund bei Tieren; Mund bei Menschen) hier: ein Loch zumachen) erstaunt überrascht n“x nichts; gemeint ist: nichts für; keine hinauswerfen wegschicken die Demütigung, -en ≈ Behandlung, die dem Stolz einer Person wehtut zugr¢nde gehen „n ≈ kaputtgehen an; sterben an die Demut Überzeugung, dass man Unglück und Ungerechtigkeit akzeptieren muss, ohne sich zu beschweren begegnen hier: reagieren auf dienen hier: bedienen; in einer Hierarchie in einer unteren Position für andere arbeiten gænzlich komplett; ganz die Sozialleistung, -en finanzielle Hilfe vom Staat für arme Menschen “n [nspruch nehmen nutzen; bekommen die Unternehmerin, -nen Besitzerin und oft auch Leiterin einer Firma eine M¡nge viel s“ch behaupten erreichen, dass man akzeptiert wird 5910/14 Blick von außen Proschat Madani Die Autorin ist im Iran geboren, in Österreich aufgewachsen und als Schauspielerin in Deutschland erfolgreich. Wegen ihres Aussehens gilt sie in Österreich als Ausländerin, Iraner irritiert ihr deutscher Akzent, und in Deutschland macht ihr Wiener Dialekt sie zur Österreicherin. Kein einfaches Leben, von dem sie in ihrem Buch Suche Heimat, biete Verwirrung erzählt. ©2013SÜDWESTVERLAG,MÜNCHEN und stand im „Who is Who“. Dennoch ist sie fremd geblieben. „Als Ausländer darfst du die Jobs machen, die der Österreicher nicht machen möchte. Mehr gönnen sie dir nicht“, hat ihr einmal ihre Rechtsanwältin, selbst Österreicherin, die österreichische Seele erklärt. „Dem Österreicher gefällt der erfolgreiche Ausländer nicht. Und dennoch, wenn ein Geschäft mit ihm zu machen ist, schiebt er die Ressentiments beiseite und macht ein freundliches Gesicht. Ab und an entlarvt er sich dann doch. Mit einem Blick, einer Geste, einem Satz wie ,Für einen Ausländer haben Sie es ja weit gebracht‘. Damit meint er: Wieso haben Sie es um alles in der Welt so weit gebracht – als Ausländer?“ Das alles macht es meiner Mutter nicht leicht, sich heimisch zu fühlen. Dazu kommt, dass sie sensibilisiert ist. Zu viele ausländerfeindliche Erlebnisse hat sie bereits auf ihrem Lebenskonto verzeichnet. Vor allem in ihren ersten Jahren in Österreich, als sie noch nicht assimiliert war. Und so wird jede Antipathie, die ihr entgegengebracht wird, auch heute noch in die Rubrik „Ausländerfeindlichkeit“ gesteckt. Darauf antwortet sie dann – als Ausländerin. Auch wenn sie gar nicht als solche gemeint war. Und wenn doch? Könnte sie trotzdem anders reagieren, finde ich. (…) Meine Mutter war schon über 30, als sie nach Österreich kam, hat also einen beträchtlichen und prägenden Teil ihres Lebens anderswo verbracht. Dass sie als Fremde betrachtet wurde, war stimmig. Aber die, die hier geboren und aufgewachsen sind und sich dennoch fremd fühlen – was ist mit denen? Und von denen gibt es einige, auch in meinem Freundeskreis. Freundinnen mit griechischer, italienischer, bulgarischer und türkischer Abstammung, die im tiefsten Wiener oder Berliner Dialekt über die Deutschen respektive Österreicher herziehen. Zu oft sind sie diskriminiert worden. Trotz gleicher Sprache, Staatsbürgerschaft und Geburtsort. Im Alltag. Bei der Wohnungssuche. Wenn sie ihren Namen am Telefon nennen. Bei der Suche nach einem Job. Alle sind gleich. Die ohne Migrationshintergrund aber sind gleicher. (…) Integriert sein ist mehr als nur die Sprache zu beherrschen, Erfolg zu haben, den Einbürgerungstest zu bestehen und eine Vorliebe für Vollkornbrot zu entwickeln. Es ist mehr als die Staatsbürgerschaft und der Geburtsort. Integriert ist derjenige, dessen Zugehörigkeit nicht auf der Kippe steht, sobald er sich nicht konform verhält. Dessen nonkonformes Verhalten nicht gleich mit seiner Abstammung in Verbindung gebracht wird. Der genauso gemocht oder nicht gemocht wird wie derjenige, der sich erst gar nicht integrieren musste. Integration findet jeden Tag statt. In einem Lächeln. In einem Händedruck. In einem Blick, der einen meint. So wie man ist. Fremd. Und der dennoch nicht trennt. Im Mikrobereich. Da findet Integration statt. Von Mensch zu Mensch. Nicht von Parteiprogramm zu Parteiprogramm. Zur Integration kann man niemanden zwingen. Weder den Inländer noch den Ausländer. Nur wenn wir einander sagen dürfen „Du bist mir fremd“, können wir weiterfragen. „Und wie sollen wir nun vertrauter werden?“ Dann bleiben wir bei den Tatsachen. So wie sie sind. Und brauchen keine Glaubenssätze mehr. 2 d¡nnoch trotzdem gœnnen (der Neid Glück und Erfolg eines anderen ohne Neid sehen Gefühl der Unzufriedenheit: Man hätte gerne etwas, was andere haben.) die Seele, -n ≈ das Fühlen und Denken eines Menschen; Psyche beiseiteschieben an etwas Unangenehmes nicht denken (wollen) das Ressentiment, -s franz. starkes Gefühl der Ablehnung „b ¢nd „n manchmal entl„rven hier: die wahre Identität zeigen ¡s weit br“ngen Karriere machen ¢m „lles “n der W¡lt hier: Kann das möglich sein? heimisch wie zu Hause; hier auch: österreichisch sensibilisiert so, dass man schnell auf bestimmte Worte oder Gesten reagiert, weil man ähnliche Situationen schon erlebt hat bereits schon auf dem Lebenskonto verzeichnen hier: ≈ als Erfahrung machen betræchtlich ziemlich groß prägend so, dass etwas stark beeinflusst; hier auch: sehr wichtig „nderswo an anderen Orten st“mmig sein ≈ gut passen die [bstammung, -en hier: Ort/Familie, wo man geboren und/oder aufgewachsen ist “m tiefsten Dial¡kt in starkem Dialekt respektive hier: ≈ oder herziehen über Negatives sagen über die Staatsbürgerschaft, -en ≈ Staatsangehörigkeit ohne Migrations- hintergrund ≈ ohne ausländische (Groß-) Eltern die Vorliebe für … entw“ckeln beginnen, … besonders zu mögen das V¶llkornbrot, -e Brot, in dem kleine, ganze Getreidefrüchte sind derjenige der die Zugehörigkeit, -en von: zugehörig sein = hier: das Gefühl haben, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein auf der K“ppe stehen unsicher sein; in Gefahr sein sob„ld gleich wenn der Glaubenssatz, ¿e These, die unbedingt gelten soll die Verw“rrung, -en ≈ Unklarheit; Unordnung irritieren nervös oder unsicher machen Bestseller-Autor Hildmann Er müsste nicht mehr arbeiten FOTO:PICTUREALLIANCE/DPA 60 10/14 Den Porsche nicht zu zeigen, daran denkt Attila Hildmann gar nicht. Er deutet aus dem Fenster und sagt: „Da steht er.“ Unten am Straßenrand steht der schwarze Porsche 911 in der Sonne. Hildmann findet das lustig. In Kapuzenpulli und Cargohose steht er in einem Treppenhaus in Berlin-Mitte und wartet, dass die nächste Szene vor der Kamera beginnt. Hildmann (33) ist Deutschlands bekanntester Autor veganer Kochbücher. 750 000 davon hat er verkauft. 20,30 Euro das Stück. Er müsste nicht mehr arbeiten. Hildmann hat aus einer Idee, die viele lange ziemlich verrückt fanden, einen Trend gemacht. Veganismus bedeutete bis jetzt radikalen Verzicht. Nicht nur auf Fleisch und Fisch, wie bei Vegetariern. Auch auf Milch, auf Eier, auf Daunen und Leder. Hildmann hat aus dem Verzicht ein Versprechen gemacht. Wer so isst wie ich, dem geht es besser, der sieht sogar besser aus. Das ist sein Credo. Das Zweite Deutsche Fernsehen lässt ihn an diesem Morgen in einem Kochstudio gegen den Fernsehkoch Alfons Schuhbeck antreten: „Vegetarier gegen Fleischesser – Das Duell“. Ein Team isst Fleisch, das andere nicht. Am Ende sollen medizinische Tests zeigen, was gesünder ist. Gerade dreht Team Fleisch. Hildmann hat Pause. Er ist der Promiproll des neuen Veganismus, ein lauter Bodybuilder, der seinen Körper oben ohne in Calvin-Klein-Unterhosen zeigt. Arnold Schwarzenegger ist ein Idol für ihn – und er liebt die Kraft von japanischem Matcha-Tee und Gemüse. So hat er den Veganismus in die Talkshows gebracht. Er ist das bekannteste Gesicht einer wachsenden Branche. Neben Nicole Just, die als Köchin für Veganes wirbt. Oder Jan Bredack, dem früheren Mercedes-Manager, der Deutschlands erste vegane Supermarktkette eröffnete und nun in Europa expandiert. Die drei Geschäftsleute stehen für eine Entwicklung, die Ernährungswissenschaftler, Verhaltensforscher und Psychologen „Hedonic Shift“ nennen, hedonistische Wende – weg von der Askese, hin zum Vergnügen. Hildmann, Just und Bredack sprechen über die Lust am Leben, statt über den Verzicht aufs Töten. Ihre Botschaft: Veganismus nutzt dem Körper, schmeckt gut und hilft auch noch Tieren und Umwelt. Es gibt einige, die mögen das gar nicht, obwohl sie dieselben Ziele teilen. Vielleicht auch, weil alle drei sehr gut am neuen Veganismus verdienen. Die Zahl der Publikationen zum Thema hat sich seit 2011 verdreifacht. 77 vegane Kochbücher kamen allein in diesem Jahr auf den Markt. Immer neue vegane Restaurants eröffnen. Vegane Modeläden, vegane Kosmetik, veganer Wein, vegane Cocktails, sogar einen veganen Sexshop gibt es in Berlin. „Den Tieren ist es scheißegal, warum man sie nicht isst“, sagt Hildmann beim Fernsehdreh in Berlin-Mitte. Solche Sprüche mögen auch Fleischesser. Hildmanns Methode ist simpel. Er verspricht, was sich die Menschheit schon immer wünscht: Glück, Schönheit und ewige Jugend. Hildmann gibt dem Körper ein gutes Gefühl. Mit der Konzentration aufs Ich schafft er etwas, was den Veganern aus den 80erund 90er-Jahren nicht gelungen ist. Für Veganer, die vor allem ethisch argumentieren, ist das ein Affront. „Die suchen ständig nach etwas, das in deren Augen beweist, dass ich kein echter Veganer bin“, sagt Hildmann. Er trägt Turnschuhe mit Leder und Unterhosen von Calvin Klein. „Angeblich vertreibt die Firma auch Die Gemüse - Yuppies Früher waren Veganer ziemliche Exoten. Heute kochen sie im Fernsehen und schreiben Bestseller. Marlene Halser hat Antworten auf die Frage gesucht, wie wichtig ein Fitnesstrainer, eine Köchin und ein Manager für das neue Image waren: Vergnügen statt Askese. Vegan for fit war 2013 das meistverkaufte Kochbuch. % 6110/14 Die neuen Veganer deuten zeigen der Straßenrand, ¿er äußerer Teil einer Straße der Kapuzenpulli, -s Pullover, bei dem man ein Stück Stoff über den Kopf ziehen kann der Verz“cht von: verzichten auf = hier: freiwillig nicht essen die Daune, -n einer von vielen leichten Teilen, die auf dem Körper von Enten wachsen „ntreten gegen hier: ≈ kämpfen gegen drehen hier: einen Film machen der Pr¶miproll, -s ≈ sehr bekannte Person, die sich provozierend verhält oben ohne ohne Kleidung am Oberkörper die Super- marktkette, -n Firma mit vielen Supermärkten an verschiedenen Orten expandieren hier: mehr Läden eröffnen und die Summe der Verkäufe vergrößern stehen für hier: ≈ Symbol sein für die W¡nde hier: entscheidende Änderung der Verz“cht von: verzichten auf = hier: freiwillig nicht machen die Botschaft, -en Information; Nachricht allein hier: nur scheißegal komplett egal der Spr¢ch, ¿e kurzer Satz, den man sich gut merken kann; Aussage s“mpel hier: einfach stændig dauernd; immer “n deren Augen nach deren Meinung der T¢rnschuh, -e leichter Sportschuh vertreiben hier: verkaufen Kosmetik, die an Tieren getestet wurde, und schon heißt es: Attila Hildmann ist kein echter Veganer.“ Es stört ihn nicht. Die, die längst auf tierische Produkte verzichten, sind nicht seine Klientel. Er kämpft immer auch gegen das Klischee vom lustfeindlichen Moralapostel. Möglichst oft zeigt er seinen trainierten Oberkörper, posiert in einer Bomberjacke und spielt den Berliner Getto-Türken. Jeder kann heute Veganer sein, signalisiert er. Hildmanns großer Erfolg begann 2012 mit Vegan for fit, einem veganen DiätBuch. Die „30-Tage-Challenge“ nennt er seine Schlankheitskur. Wer seine Ernährung 30 Tage auf die veganen Rezepte – ohne Weißmehl und Zucker – umstellt, soll sich satt essen und trotzdem abnehmen. Es wurde das meistverkaufte Kochbuch des Jahres 2013. 50 bis 60 Fernsehauftritte hatte Hildmann – neben seinem Studium der As– trophysik – seit 2010, schätzt er. „Am Ende des Tages ist jeder Auftritt wie ein Werbespot“, sagt er. Hildmann macht seine Lebensgeschichte zur Marketingstrategie – wie die Köchin Nicole Just und der Supermarktgründer Jan Bredack. Bei allen teilt eine wichtige Erfahrung das Leben in ein Vorher und ein Nachher. Ihre Moral: Wer nach so einem Moment erkannt hat, was gut und richtig ist, der kann nicht mehr in den Zustand der Unwissenheit zurück. Als Hildmann 19 war, starb sein Adoptivvater. Herzinfarkt. Da begann der junge Mann, sich für Ernährung zu interessieren. Auch er selbst sei dick gewesen, sagt er. Jedes seiner Bücher zeigt ein Foto: Er als Teenager mit dickem Bauch. Seit er sich vegan ernähre und Sport treibe, habe er 35 Kilo verloren. Heute ist Hildmann seine eigene Marke. Im Dezember erscheint wieder ein neues Buch. Die alten werden für den englischen Markt übersetzt. „Jetzt geht’s erst richtig los“, sagt er. In ihrem Kochstudio will Nicole Just heute einen pinken Kuchen backen. „So ein richtiger Mädchenkuchen eben“, sagt sie. Sie nimmt dafür ein Päckchen Rote-Bete-Pulver. „Ich teste gerade Sachen mit Teigen“, sagt Just. Werktags kocht und backt sie in der eigenen Wohnung, probiert Rezepte aus. Mehrmals im Jahr veranstaltet sie einen veganen Klub. Für 20 Gäste kocht sie ein Fünf-Gänge-Menü. „Ohne zu missionieren“, sagt Just. Sie will mit dem Klischee aufräumen, veganes Essen schmecke nicht und mache nicht satt. Bekannt geworden ist auch Just über ein Kochbuch. La Veganista heißt es, erschienen bei Gräfe und Unzer, einem der bekanntesten Ratgeberverlage Europas. Justs drei Bücher wurden in nur einem Jahr mehr als 160 000-mal verkauft. Ihre Karriere begann mit dem RezeptBlog „Vegan sein“. Lange bevor Verlage aufmerksam wurden, boten Webseiten wie ihre Tipps für das Kochen ohne tierische Produkte. Durch das Internet wuchs die Bewegung. Würden sich Hildmann, Just und Bredack nur an die Hundertprozent-Veganer wenden, hätten sie kaum so viel Erfolg. Etwa 42 Millionen Teilzeit-Vegetarier gibt es laut einer im Auftrag des Vegetarierbundes Deutschland durchgeführten Studie in Deutschland. Sie verzichten an mindestens drei Tagen pro Woche auf Fleisch. Sie sind die Zielgruppe von Just, Hildmann und Bredack. Anders als Hildmann achtet Just auch bei ihrer Kleidung darauf, dass sie nicht von Tieren stammt. „Die ist aus Kunstleder“, sagt sie und zeigt auf eine braune Handtasche. Ambivalenzen, wie sie Hildmanns Lebensentwurf birgt, findet man bei ihr nicht. Veganer streiten, wie man leben muss. Genügt es, nichts zu essen, was tierischen Ursprungs ist? Und was ist mit dem længst schon lange l¢stfeindlich so, dass man gegen zu große Lebensfreude ist der Moralapostel, - Person, die oft und zu viel Moral fordert die B¶mberjacke, -n kurze, sportliche Jacke, ähnlich wie die eines Militärpiloten die Schl„nkheitskur, -en ≈ spezielle Ernährung, um schlank zu werden ¢mstellen auf hier: ändern der F¡rnsehauftritt, -e von: im Fernsehen auftreten = sich vor Publikum im Fernsehen zeigen schætzen hier: vermuten [m ]nde des Tages … hier: ≈ Eigentlich … der W¡rbespot, -s kurzer Film, der für ein Produkt Werbung macht die }nwissen- heit hier: Situation, in der man nicht informiert ist der Adoptivvater, ¿ Mann, der ein fremdes Kind als sein eigenes in seine Familie nimmt der H¡rzinfarkt, -e Krankheit: Es kommt nicht mehr genug Blut zum Herzen. treiben hier: machen verlieren hier: abnehmen die Rote Bete rote, runde Pflanze, die unter der Erde wächst das P¢lver trockene Substanz, ähnlich wie Mehl der Teig, -e weiche Mischung, z. B. aus Mehl, Wasser oder Milch, Ei, Salz und/oder Zucker w¡rktags montags bis samstags missionieren hier: von den positiven Effekten des Veganismus erzählen, um zu erreichen, dass andere auch vegan essen aufräumen m“t hier: Schluss machen mit; aufhören der Ratgeberverlag, -e Firma, die Bücher mit Tipps herstellt aufmerksam werden beginnen, sich zu interessieren die Bewegung, -en hier: organisierte Gruppe mit einem bestimmten Ziel s“ch w¡nden „n hier: ≈ erreichen wollen der Vegetarierbund, ¿e Organisation für die Interessen von Vegetariern d¢rchführen machen die Studie, -n wissenschaftliche Untersu- chung die Zielgruppe, -n Gruppe von Menschen mit ähnlichen Charakteristika (z. B. Alter) oder Interessen st„mmen hier: sein die Ambival¡nz, -en ≈ Dinge, die gegensätzlich sind, also nicht zusammen- passen der Lebensentwurf, ¿e ≈ Pläne und/oder Hoffnungen, die man für das eigene Leben hat b¡rgen hier: enthalten genügen genug sein tierischen Ursprungs so, dass etwas ein Tierprodukt ist Köchin Just Sie möchte zeigen, dass auch veganes Essen sehr gut schmecken kann FOTOS:GU/RENÉRIIS;VEGANZ/SANDRAGÄRTNER 62 10/14 Glyzerin in Cremes, wenn es von Tieren stammt? Früher dominierte der Wunsch nach Strenge. Nun setzt sich stärker die Meinung durch, dass jeder Schritt in die vegane Richtung wichtig ist. Just verurteilt Fleischesser nicht. „Es ist toll, wenn sich jemand dazu entschließt, wenigstens einen Tag in der Woche vegan zu essen“, sagt sie. Das verbindet sie mit Hildmann. Nur keine Kritik. Je präsenter dieser Wohlfühl-Veganismus wird, desto weniger wichtig wird die Meinung der Hundertprozentigen. Bei Jan Bredack zeigen manche ihre Wut. Immer wieder werfen Kritiker Farbbeutel gegen die Scheiben seiner Filialen. Und das, obwohl Bredack extra aus Russland zurückgekommen ist, um Veganern einen eigenen Supermarkt zu schaffen. In der russischen Teilrepublik Tatarstan baute er als Mercedes-Manager gerade ein Werk auf. Da war er schon in einer Lebenskrise. 2008 hatte er Frau und Kinder verlassen. Dann lernte er eine neue Frau kennen, eine Vegetarierin. Zum ersten Mal dachte er darüber nach, woher das kommt, was vor ihm auf dem Teller lag. „Bis zu diesem Tag habe ich gegessen, was auf den Tisch kam“, erzählt Bredack zwischen zwei Telefongesprächen. Beim ersten Date mit der großen Liebe beschloss der Manager, Vegetarier zu werden, wenig später Veganer. Seine neue Freundin stieg mit ihm auf den Veganismus um. Sie gingen durch den Supermarkt und legten alles Vegetarische in den Wagen, was ihnen schmeckte. „Dann haben wir alles wieder aus dem Einkaufskorb genommen, was nicht vegan war, und danach war nicht mehr viel übrig.“ Das war 2008. Er beschloss, eine vegane Supermarktkette aufzubauen. Er nannte sie Veganz. Mit neuen Mitarbeitern flog er um die Welt und suchte neue vegane Lebensmittel. Viele Hersteller fand er in den USA, die vegan schon weiter waren. Eine Firma, die Joghurt aus Kokosmilch herstellt, Produzenten, die Käse aus Erbsen oder Nüssen machen. Bredack begann, ein Netz von Herstellern zu organisieren. Im Juli 2011 eröffnete er die erste Filiale. „Die Mehrheit meiner Kunden sind gar keine Veganer“, sagt der Manager, „sondern Menschen, die auf ihre Gesundheit achten wollen oder müssen.“ Die meisten sind klassische Biomarkt-Kunden, die Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten probieren wollen. Inzwischen hat Bredack in Deutschland sieben Filialen: zwei in Berlin, eine in Frankfurt, München, Hamburg, Essen und Leipzig. Außerdem hat er eine in Wien und eine in Prag, und in London ist eine in Planung. Asien und die USA vielleicht 2016. Bredack will vegane Produkte entwickeln und herstellen, um mit seiner Eigenmarke in konventionelle Supermärkte zu kommen. Er plant ein kleines Imperium. Die Chancen waren nie besser. Der Soziologe Bernd-Udo Rinas glaubt, dass der Veganismus eine ähnliche Bedeutung erreichen wird wie das Nichtrauchen. Eines Tages werde es uncool sein, Fleisch zu essen, sagt er. Es werde zum Allgemeinwissen gehören, wie grausam Fleischkonsum für Nutztiere sei und wie schädlich für Gesundheit und Umwelt. Bredack kommt aus der Wirtschaft. Er kennt sich aus. Und er hat kein Problem damit, mit Großkonzernen der Lebensmittelindustrie zu kooperieren. Viele in der veganen Szene sehen ihn als Verräter, der mit einer früher altruistischen Idee viel Geld verdienen will. Als Hildmann Anfang des Jahres ein Foto von sich und seinem Porsche auf Facebook postete, schickte Bredack ihm eine Nachricht aufs Smartphone: „Shitstorm de luxe“ stand darin in Erwartung der Reaktionen. Die beiden kennen sich. Auch Bredack hat verstanden, wie man eine gute Idee vermarktet – und wird dafür von strengen Veganern kritisiert. „Big Business ist nicht der Feind, sondern der Schlüssel“, sagt Bredack, „kein Investor gibt Geld, weil er ein paar Gutmenschen glücklich machen möchte.“ Die Idee müsse schon auch Gewinn bringen. Bredack will noch mehr Erfolg mit seinen Supermärkten erreichen und so eines Tages die Lebensmittelbranche revolutionieren. „Ich kann die traditionellen Lebensmittelkonzerne nicht schlagen“, sagt Bredack. Also kooperiert er erst einmal. Der Rest wird sich zeigen. 2 die Str¡nge ≈ Normen; Regeln s“ch d¢rch- setzen hier: von der Mehrheit akzeptiert werden präs¡nt werden hier: deutlich mehr werden; deutlich da sein der F„rbbeutel, - Plastiktüte, in der Farbe ist die Scheibe, -n hier: Fenster die Filiale, -n eines von mehreren Geschäften einer Firma ¡ssen, w„s auf den T“sch k¶mmt essen, was jemand gekocht hat; essen, was gerade angeboten wird ¢msteigen hier: die Ernährungsart komplett ändern der Einkaufskorb, ¿e ≈ Einkaufstasche die ]rbse, -n kleine, runde, grüne Frucht, die man gekocht als Gemüse isst grausam ≈ böse; hart der Fleischkon- sum Essen von Fleisch das N¢tztier, -e Tier, von dem die Menschen z. B. Fleisch, Milch, Eier nehmen schädlich hier: so, dass es schadet s“ch auskennen Erfahrung haben der Großkonzern, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung die Szene, -n hier: ≈ alle Veganer der Verräter, - hier: Person, die sich nicht an den Idealen und Zielen einer Gruppe orientiert verm„rkten etwas oder jemanden so bekannt machen, dass man damit Geld verdient der Schl•ssel, - hier: ≈ Hilfe, durch die ein Ziel erreicht werden kann der Gutmensch, -en ≈ Mensch, der unkritisch denkt und zu stark für Political Correctness ist schlagen hier: besser sein als Der R¡st w“rd s“ch zeigen. ≈ Die Zukunft wird zeigen, wie sich alles entwickelt. Manager Bredack Früher bei Mercedes, heute Chef seiner veganen Supermärkte 6310/14 Die neuen Veganer WeltliteraturBücher, die um die Welt gingen Teil 16: Hermann Hesses Der Steppenwolf 64 10/14 Nach dem Krieg entdecken viele das Buch als Stimme der neuen Zeit. Schriftsteller Hermann Hesse Spirituelle Suche nach sich selbst Harry Haller ist Hermann Hesse: In seinem populärsten Roman Der Steppenwolf erzählt der Schriftsteller von der Krise eines Mannes – und damit von sich selbst. Der Kampf mit dem eigenen Ich An seinem 50. Geburtstag, überlegt sich Harry Haller, wird er sich töten. Für Harry ist Suizid die logische Konsequenz. Es ist die Konsequenz eines Lebens, das Harry als zerrissen erlebt – als konstanten Konflikt mit sich selbst. Auf den ersten Blick lebt Harry ein bürgerliches Leben. Er wohnt in einem sauberen Mietshaus, pflegt guten Kontakt zu seiner Vermieterin. Aber in seiner Seele ist er ein Rebell. Getrennt von seiner Frau, ohne regelmäßige Arbeit, ohne regelmäßigen Tagesablauf. Am Tag liest er Bücher, abends trinkt er Wein in einfachen Kneipen. Freunde hat Harry keine. Er nennt sich einen Steppenwolf: eine einsame Figur – hinund hergerissen zwischen der bürgerlichen Welt und der Wildheit der Natur. Hermann Hesse (1877 - 1962) ist schon 50 Jahre alt, als Der Steppenwolf 1927 publiziert wird. Wie alle Romane Hesses ist auch dieser stark autobiografisch. Der Schriftsteller und spätere Nobelpreisträger ist in diesen Jahren in einer Krise. Seine erste Ehe ist am Ende. Er ist skeptisch gegenüber der modernen Welt. Seit dem Ersten Weltkrieg ist Hesse Pazifist. Mitte der 20er-Jahre hat er Angst vor einem neuen Krieg. Alle diese Themen finden sich auch in der Geschichte. Harry Hallers Krise ist auch Hermann Hesses Krise. Wie viele Elemente formen die Persönlichkeit? Für Hesse ist das in diesen Jahren eine zentrale Frage. Er ist mit dem Psychoanalytiker Carl Gustav Jung befreundet. Als er den Steppenwolf schreibt, ist Hesse selbst in therapeutischer Behandlung. Theorien der Psychoanalyse finden sich im Roman wieder: Ein Fremder gibt Harry das Tractat vom Steppenwolf. Darin steht geschrieben: Harry Haller liegt falsch, wenn er sich zwischen den zwei Facetten seiner Person zerrissen fühlt. Denn tatsächlich besteht jeder Mensch aus unendlich vielen Persönlichkeiten. Der Steppenwolf ist nicht einfach zu lesen. Die Sprache des Romans ist emotional, viele Sätze sind lang und kompliziert. Hesse trifft damit die Sprache der Zeit: Das Buch wird zum Welterfolg. Im Nationalsozialismus sind Hesses Bücher in Deutschland unerwünscht, aber nicht verboten. Hesse lebt da schon lange in der Schweiz und hat einen Schweizer Pass. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdecken viele Leser den Steppenwolf neu: als visionäre Stimme der neuen Zeit. 1946 bekommt Hesse für sein Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur. In den späten 60er- und frühen 70er-Jahren wird Hesse zum Idol der Vietnamgegner und Anti-Kriegs-Aktivisten. Seine Bücher, vor allem Der Steppenwolf, erleben einen Boom in den USA – und dann auch einen neuen Boom in Deutschland. Eine US-amerikanische Rockband nennt sich Steppenwolf, nach dem Titel des Romans. Den jungen Lesern gefällt auch die Spiritualität Hesses – und dass er freie Liebe und Drogenkonsum thematisiert: Als Harry Haller die androgyne Hermine trifft, ändert sich sein Leben. Er lernt tanzen, erlebt sexuelle Lust, experimentiert mit Opium und anderen Drogen. Am Ende besucht er ein „magisches Theater“ – und bekommt die Chance, alles besser zu machen: wenn er den Humor als Lösung seiner Konflikte erkennt. Die spirituelle Suche nach dem eigenen Selbst: Hesses Lebensthema fasziniert vor allem junge Leser. Viele Literaturkritiker nehmen den Schriftsteller deshalb bis heute nicht ganz ernst – trotz Nobelpreis. Aber sehr viele Leser lieben Hesse, nicht nur in Deutschland. Bis heute wurden seine Bücher auf der ganzen Welt mehr als 120 Millionen Mal verkauft. 2  Barbara Kerbel der K„mpf, ¿e von: kämpfen = hier: Probleme haben töten totmachen zerr“ssen so, dass man sich nicht für eine Sache entscheiden kann und deshalb traurig ist erleben hier: ≈ als Erfahrung machen bürgerlich ↔ aristokratisch; hier auch: normal, durchschnittlich die Seele, -n ≈ das Fühlen und Denken eines Menschen; Psyche der Reb¡ll, -en hier: Person, die gegen das Denken der Gesellschaft protestiert regelmäßig immer wieder, z. B. täglich der Tagesablauf, ¿e zeitliche Ordnung an einem Tag h“n- ¢nd herge- rissen so, dass man sich zwischen verschiedenen Möglichkeiten nicht entscheiden kann der Nob¡lpreisträger, - (der Nob¡lpreis, -e Person, die den Nobelpreis bekommen hat hier: Geld für den besten Autor) die Persönlichkeit, -en ≈ alle Charakteristika und Talente eines Menschen befreundet sein ≈ Freunde sein die Beh„ndlung, -en hier: psychoanalytische Therapie der/das Tractat, -e hist.: Traktat = (kürzerer) Text zu einem bestimmten Thema f„lschliegen etwas Falsches glauben tatsächlich wirklich un¡ndlich ohne Ende; ohne Grenze die Sprache der Zeit tr¡ffen hier: eine Sprache verwenden, die zum Denken der Zeit passt visionär so, dass es für die Zukunft wichtig sein kann das Ges„mtwerk, -e ≈ alle Produkte eines Künstlers der Vietnamgegner, - Person, die gegen den Krieg in Vietnam war nach hier: so wie der Titel, - hier: Name des Romans der Drogenkonsum (die Droge, -n das Nehmen von Drogen z. B. Heroin, Kokain …) faszinieren hier: sehr gut gefallen ¡rnst nehmen hier: wichtig finden; akzeptieren FOTO:SUHRKAMPVERLAG 6510/14 Reisetipps DOMSTADT IM DUNKELN der S“nn, -e hier: ≈ Körperteil: Er kann sehen, hören, riechen, fühlen oder schmecken. bl“nd so, dass man nichts sehen kann der Heinzel- männchenbr¢nnen, - (das Heinzelmännchen, - ≈ spezielle Konstruktion mit Skulpturen und Reliefs: Sie macht Wasserfontänen. kleine, freundliche Märchenfigur: Sie macht die Arbeit der Menschen, wenn sie schlafen oder nicht zu Hause sind.) der Geschm„cks- sinn Sinn zum Schmecken die Weinprobe, -n Probieren von verschiedenen Weinen BEI ALBRECHT DÜRER ZU HAUSE der K•nstler, - Person: Sie macht ästhetische Dinge, z. B. Bilder oder Skulpturen. ber•hmt sehr bekannt der Maler, - Person: Sie macht Bilder. die Bl•tezeit hier: beste Zeit die Schauspielerin, -nen Frau: Sie spielt im Film oder im Theater mit. w¡chselnd hier: so, dass immer wieder etwas Neues gezeigt wird das [rbeitsmittel, - ≈ Dinge/Werkzeuge: Man braucht sie für die Arbeit. WEIN-METROPOLE „ngebaut Part. II von: anbauen = hier: sich um die Weinpflanzen kümmern, ihre Früchte sammeln und daraus Wein machen ¡rnten Früchte sammeln der B•rgermeister, - Chef von einem Ort oder einer Stadt die Traube, -n grüne, rote oder blaue Frucht: Man isst sie als Obst oder macht daraus Wein. der Vorort, -e ↔ Stadtzentrum Blindwalk www.blindwalk.de Wien Wein-Metropole Die österreichische Hauptstadt ist für den Prater, Schloss Schönbrunn und die Albertina bekannt. Wien hat aber noch mehr Attraktionen: einen eigenen Wein, der für Wien typisch ist. Der Wein wird rund um die Stadt an der Donau angebaut. Aber auch im Zentrum wird er angebaut, zum Beispiel in einem Garten am Schwarzenbergplatz. In diesem kleinsten Weingarten Wiens erntet traditionell der Bürgermeister die Trauben. Die Wiener Weinbauern machen aus ihren Trauben Wiener Gemischten Satz – das ist kein grammatisches Phänomen, sondern ein Wein aus vielen unterschiedlichen Trauben. Früher war die Qualität nicht immer gut, aber heute ist der Wein bei vielen Wienern und ihren Besuchern populär. Sie trinken ihn zum Beispiel in dem Wiener Vorort Grinzing mit seinen vielen Weinlokalen, die Heurige heißen. Wien Tourismus Tel. +43 (0)1/2 45 55 www.wien.info Köln Domstadt im Dunkeln Sie kennen den Kölner Dom schon? Sie waren schon am Rhein spazieren, und das Museum Ludwig haben Sie auch schon besucht? Das macht nichts. Mit einer speziellen Führung können Sie all diese Sehenswürdigkeiten noch einmal ganz anders kennenlernen. Mit fast allen Sinnen, aber blind, lernen Teilnehmer der Blindwalks die Stadt kennen. Sie tragen eine Augenmaske und können nichts sehen. Aber sie können zum Beispiel ihre Hand auf den Heinzelmännchenbrunnen legen, sie riechen die Cafés rund um den Dom und hören den Fluss. Zum Schluss wird auch noch der Geschmackssinn aktiv: Die geführte Tour endet mit einem Picknick oder einer Weinprobe. Albrecht-Dürer-Haus Tel. +49 (0)9 11/2 31 25 68 www.museen.nuernberg.de Nürnberg Bei Albrecht Dürer zu Hause Einer der bekanntesten früheren Einwohner Nürnbergs ist Albrecht Dürer. Der Künstler ist 1471 in der Stadt geboren worden und ist auch dort gestorben. Bis heute erinnert dort sein altes Wohnhaus an den wahrscheinlich berühmtesten deutschen Maler (siehe Deutsch perfekt 12/2013). Das fast 600 Jahre alte Haus, in dem Dürer mit seiner Familie fast 20 Jahre lebte, erinnert aber auch an die Blütezeit Nürnbergs. Besucher können sich von einer Schauspielerin, die die Rolle von Dürers Ehefrau spielt, durch das Haus führen lassen, das heute ein Museum ist. Zu sehen sind wechselnde Ausstellungen und historische Räume mit Möbeln und Arbeitsmitteln. FOTOS:BIRGITFUDER/STADTNUERNBERG;WIENTOURISMUS/PETERRIGAUD;BLINDWALKKÖLN 66 10/14 Kino Anderson Ein Mann mit Doppelleben: Als Dichter ist Sascha Anderson in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) der 80er-Jahre in der regierungskritischen Künstlerbewegung aktiv. Als Agent bespitzelt er gleichzeitig Künstler und Freunde. Nach dem Ende der DDR wird das bekannt. Regisseurin Annekatrin Hendel (Zonenmädchen) konfrontiert den Täter mit seiner Schuld, frühere Freunde erklären ihre Perspektive. Mit dem Dokumentarfilm sucht Hendel eine Antwort auf die Frage, „ob wir heute, nach 25 Jahren, in der Lage sind, miteinander zu sprechen“. Filmstart: 2.10. Ausstellung Ich bin ein Sender Eine Zitrone, die eine Glühbirne mit Strom versorgt wie eine Batterie. Ein Telefon aus zwei Dosen und einem Bindfaden. Ein Holzschlitten mit Filzdecke, Taschenlampe und einem Stück Fett. Joseph Beuys (1921 - 1986) machte mehr als 500 Kunstobjekte dieser Art, die dann in großer Zahl hergestellt wurden. Beuys wollte die Kunst demokratisieren. Für ihn waren diese Objekte Antennen, über die er seine Ideen an die Leute sendete. bis 11.1.2015 München, Pinakothek der Moderne Konzert Ulla Meinecke Die 80er-Jahre waren ihre Zeit. Damals kannte sie jeder, der deutschsprachige Popmusik hörte. Mainstream war aber nie ihr Ding. Auch ihr großer Erfolg „Die Tänzerin“ passte nicht in die Hitparaden. Ihr letztes Album mit neuen Songs publizierte sie 2002. Seit damals hat sie drei Bücher geschrieben. Live ist die 61-Jährige aber immer noch in Bestform. Konzert Kreisky In den 60er- und 70er-Jahren war Musik ein Medium des Protests. Heute haben Facebook und Social Media diese Rolle. Die vier Musiker aus Wien sind darüber nicht glücklich. Das zeigt die Resignation in ihren Liedtexten. „Wenn die großen Würfe vorbei sind / Und alle Zigaretten geraucht / Wenn jedes Stück nur noch einen Euro kostet / Dann gehen wir auch“, heißt es in „Die Menschen sind schlecht“. Fans und Kritikern gefällt die Musik. die Glühbirne, -n Teil der Lampe, der Licht macht m“t … vers¶rgen hier: … liefern an der B“ndfaden, ¿ ≈ langes, sehr dünnes Ding, mit dem man z. B. Kleidungsstücke zusam- menmacht der H¶lzschlitten, - Transportmittel aus Holz zum Fahren auf Schnee und Eis die F“lzdecke, -n (der F“lz, -e großes Stück Filz, das man z. B. beim Schlafen über sich legt Material aus Wolle, das kein Wasser durchlässt) die T„schenlampe, -n kleine Lampe mit Batterie das F¡tt, -e z. B. Butter oder Öl demokratisieren ≈ demokratischer machen die K•nstlerbewegung, -en organisierte Gruppe von Künstlern besp“tzeln versuchen, geheime Informationen zu bekommen über die Regisseurin, -nen franz. Leiterin, die Schauspielern Instruktionen gibt das Zonenmädchen, - Mädchen / junge Frau aus Ostdeutschland der Täter, - Person, die etwas Kriminelles gemacht hat die Sch¢ld Verantwortung für etwas Böses, Unmoralisches oder Verbotenes “n der Lage sein können m“teinander/mit- ein„nder einer mit dem anderen der große W¢rf, ¿e großer Erfolg … war nie ihr D“ng. … interessierte sie nie. 15.10. Bern 16.10. Zürich 17.10. Frankfurt 19.10. Berlin 20.10. Bremen 21.10. Hamburg 23.10. Düsseldorf 24.10. Karlsruhe 25.10. Schorndorf 26.10. München 25.9. Haßfurt 26.9. Besigheim 27.9. Mainz 28.9. Bonn 3.10. Erfurt 4.10. Hamburg 10.10. Zwickau 11.10. Kremmen 12.10. Panketal 15.10. Frankfurt 16.10. Herborn 17.10. Rostock 18.10. Lutterbek 23.10. Osnabrück 25.10. Ahaus 31.10. Fulda 6710/14 Kulturtipps Kino Planet Deutschland Wie sah die Region zwischen Alpen und Nordsee aus, bevor es Menschen gab? Die Dokumentation geht sehr weit zurück in die Vergangenheit: 300 Millionen Jahre. Flusspferde am Rhein, Dinosaurier in Schwaben, Elefanten in der (damals sehr trockenen) Nordsee. Vieles ist anders geworden. Mit der Hilfe von Computeranimationen begleitet der Film nicht nur die Reise eines Landes sondern der Erde durch die Zeit – vom Äquator nach Norden. Filmstart: 2.10. Lesung Helge Timmerberg Er ist weit gereist. Rund 200 Länder hat der Autor besucht. Einmal reiste er in 80 Tagen um die Welt – wie Jules Vernes Romanfigur Phileas Fogg, aber mit modernen Verkehrsmitteln. In seinem Buch Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich berichtet er von seiner Faszination für Marokko und wie er erfolglos versucht, ein Filmdrehbuch zu schreiben. Ein toller Erzähler! die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest die Mär- chentante, -n Märchenerzählerin; auch: Frau, die oft unwahre Geschichten erzählt die Faszina- tion ≈ Enthusiasmus; Freude, an einer speziellen Sache das F“lm- drehbuch, ¿er Buch, in dem der Text für einen Film steht EINES TAGES, BABY eines Tages ≈ an einem ganz normalen Tag (passiert etwas Spezielles, Unnormales) der Auftritt, -e hier: Sprechen vor Publikum ewig hier: immer wieder verwendet den N¡rv einer Generation tr¡ffen (die Generation, -en etwas zum Thema machen, was zu einer Generation passt hier: alle jungen Menschen) der Hörverlag, -e Firma, die CDs herstellt, auf die z. B. Buchtexte gesprochen wurden DIE ANDERE HEIMAT die Auszeichnung, -en hier: Gegenstand oder Geld für den besten Film die Sehnsucht starker Wunsch das M“ttelgebirge, - Gruppe von Bergen, deren höchste Stellen meistens nicht höher als 1000 Meter sind f¡rn weit weg CD Eines Tages, Baby S CH WER 2013 nahm Julia Engelmann am Poetry-Slam der Universität Bielefeld teil. Monate später wurde sie berühmt. Das Video von ihrem Auftritt haben Millionen Menschen gesehen. Ihr Thema: der ewige Konjunktiv. Man könnte so vieles tun, tut es aber nicht. Mit dem Refrain aus dem Hit „One Day“ von Asaf Avidan beginnt sie ihren Slam, der zum Video-Hit wurde: „Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein“, übersetzt Engelmann. „Und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.“ Sie will, dass wir unser Leben leben, bevor es zu spät ist. Die 22-Jährige hat damit den Nerv einer Generation getroffen. Ihre Version von „One Day“ und viele andere Slams gibt es jetzt auf einer CD. Natürlich von ihr selbst gesprochen. In einem Satz: authentische Slams mit viel Wahrheit Der Hörverlag, 9,99 Euro DVD Die andere Heimat S CH WER Viele Auszeichnungen hat der Film Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht von Edgar Reitz bekommen. Im Kino sehen konnte man ihn letzten Herbst. Jetzt gibt es die Geschichte aus den Jahren 1840 bis 1844 auch auf DVD. Jakob Simon aus dem Hunsrück, einem westdeutschen Mittelgebirge, träumt von einem besseren Leben und neuen Perspektiven – in Südamerika. Wie so viele andere will er sein Glück im fernen Brasilien suchen. Intensive Bilder in Schwarz-Weiß zeigen die Magie von früher. Auf der DVD gibt es außerdem viele Extras wie Schauspieler-Interviews. In einem Satz: fantastisch erzähltes Epos Concorde Home Entertainment, 14,99 Euro FOTOS:INGOPERTRAMER,KLAUSMITTER;VGBILDKUNST,BONN2014/HAYDARKOYUPINAR;POLYBAND das Fl¢sspferd, -e Hippopotamus Schwaben Region in Baden-Württemberg und Bayern der Elef„nt, -en großes, graues Tier mit sehr langer Nase, das in Afrika und Asien lebt begleiten dabei sein; hier auch: zeigen 6.10. Heide 7.10. Düssel- dorf 8.10. Tuttlingen 9.10. Friedberg 10.10. Alsfeld 15.10. Rheinbach 16.10. Kiel 17.10. Bremen 18.10. Göttingen 19.10. Stuttgart 21.10. Erfurt 22.10. Fulda 23.10. Frankfurt 24.10. Bielefeld 27.10. Heidel- berg 28.10. Dieburg 29.10. Augsburg 68 10/14 Kolumne ILLUSTRATION:BERNHARDFÖRTH die Bodenständig­keit ≈ mit enger Beziehung zur Heimat; auch: Pragmatismus; Normalität das H„lbfinalspiel, -e Teil eines Turniers, in dem die letzten vier Mannschaften ums Weiterkommen kämpfen die Begeisterung Gefühl großer Freude der Verspr¡cher, - von: sich versprechen = unabsichtlich etwas Falsches sagen die Lebenshaltung, -en individuelle Überzeugung; Ansicht bescheiden hier: so, dass man sein Können und Talent nicht zu wichtig beschreibt und nicht gern im Mittelpunkt steht “m Alleingang ohne andere nach ihrer Meinung zu fragen; ohne Hilfe von anderen die Atomkraft Nuklearenergie … „bschaffen machen, dass es … nicht mehr gibt die K“rche “m D¶rf l„ssen ≈ nicht sagen, dass etwas schöner oder besser ist, als es wirklich ist das Lieblingssprichwort, ¿er ≈ bekannter Lieblingssatz unterschætzen glauben, dass jemand schwächer ist, als er in Wirklichkeit ist auf die Schnauze f„llen (die Schnauze, -n Misserfolg haben ≈ Mund (und Nase) beim Tier) der Schlager, - einfaches Lied mit einfachem Text hoch hinaus w¶llen hier: große Pläne haben auf dem Boden der Tatsachen bleiben ≈ die Realität sehen genügsam mit Wenigem zufrieden Lieber den Sp„tz “n der H„nd „ls die Taube auf dem D„ch. (der Sp„tz, -en (die Taube, -n Es ist besser, einen kleinen Vorteil sicher zu haben, als die Aussicht auf einen großen Vorteil mit Risiko. kleiner Vogel) größerer Vogel; Friedenssymbol) Wir d•rfen ¢ns keinen S„nd “n die Augen streuen. (streuen ≈ Wir dürfen nicht die Augen vor der Realität verschließen. ≈ hineintun) zu d“ck aufgetragen ≈ hier: zu viel gelobt; zu schön/gut/wichtig beschrieben die Vision, -en hier: Idee für die Zukunft Kleinvieh m„cht auch M“st! hier: ≈ Auch alltägliche politische Arbeit und kleine politische Schritte sind wichtig. der Dekan, -e hier: Präsident einer Fakultät der Streber, - egoistischer Schüler, der viel lernt und immer gute Noten hat Direkt nach dem Halbfinalspiel gegen Brasilien bei der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Sommer wurde der deutsche Trainer gefragt, wie seine Mannschaft sich denn gerade fühlt. Jogi Löw antwortete: „Logisch, dass sie sich jetzt ein bisschen freuen.“ Es ging um das Team, das gerade sieben Bälle in das Tor des WM-Favoriten geschossen hatte, fünf davon in den ersten 29 Minuten des Spiels, eine Sensation. Aber wer Lob und Begeisterung erwartete, der wurde enttäuscht: Sie freuten sich „ein bisschen“. Ein Versprecher wegen der Aufregung? Nein, eine typisch deutsche Lebenshaltung, für die es in der gesprochenen Sprache viele Ausdrücke gibt. Der, der nach allen deutschen WM-Siegen kam, ist: „den Ball flach halten“. Bedeutet: bescheiden sein, sich bloß nicht zu früh freuen, keine großen Gefühle zeigen. Die Deutschen sind zwar Exportweltmeister, bauen die besten Autos und so viele Straßen pro Jahr wie sonst niemand auf der Welt, haben im Alleingang die Atomkraft (schon fast) abgeschafft und den Euro gerettet. Aber „die Kirche im Dorf lassen“ ist ihr Lieblingssprichwort. „Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben“, sagt der Deutsche auch gern. Er möchte lieber unterschätzt werden, als „auf die Schnauze fallen“. Die deutsche Sängerin Nicole erlebte ihren großen Erfolg mit dem Schlager „Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund“. Weiter ging es so: „… die Sonne brennt dort eben heiß, wer so hoch hinaus will, der ist in Gefahr.“ Ich kenne keine andere Nation, die sich überhaupt solche Gedanken macht. Oder Lieder darüber singt. Ganz im Gegenteil, den meisten ist doch „die Welt nicht genug“. Fliegen und dafür sterben sind beliebte Bilder der Poesie … Für die Deutschen ist das alles nichts: Sie bleiben lieber auf dem Boden der Tatsachen. Übrigens gewann diese Nicole 1982 mit dem Lied „Ein bisschen Frieden“ den europäischen Gesangswettbewerb, den Eurovision Song Contest. „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude, ein bisschen Wärme, das wünsch’ ich mir … Ein bisschen Freude, ein bisschen Liebe …“ Ein bisschen Liebe? Der Deutsche ist genügsam. Und vernünftig: „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“ Gib dich mit dem Wenigen zufrieden! Wie man damit auch noch große Preise gewinnen kann, verstehe ich allerdings nicht. Wahrscheinlich, weil niemand den Text verstand. Dass „Ein bisschen Frieden“ in Deutschland einer der meistverkauften Schlager seit 1975 ist, ist logisch. Bodenständigkeit ist hier das Wichtigste. In anderen Ländern weiß keiner, was das ist. Hier ist die Kanzlerin ein Symbol dafür. Sagte sie doch gleich nach der Wiederwahl im vergangenen Jahr: „Heute feiern wir, aber morgen wird wieder gearbeitet!“ Merkel sagt auch gern solche Sachen: „Wir dürfen unsere Augen vor der Realität nicht verschließen“ und „Wir dürfen uns keinen Sand in die Augen streuen“. Dass viele internationale Beobachter in ihr „die mächtigste Frau der Welt“ sehen, ist für die Deutschen „zu dick aufgetragen“. Sie nennen sie lieber „Mutti“ – ein Ausdruck der wahren Liebe. Macht nichts, dass sie keine Visionen hat. Kleinvieh macht auch Mist! Deutschland ist kein Land des Glamours und der Show. Das Wort „Elite“ treibt die Deutschen in die Flucht. Vor Kurzem erzählte mir der Dekan einer bekannten deutschen Fakultät, dass seine besten Studenten nicht wollen, dass die Universität mit ihren Erfolgen auf ihrer Website wirbt. Weil sie nicht als Streber gelten wollen. Ist eben so, findet der Dekan: „Das ist typisch deutsch!“ 2 Bodenständigkeit ist hier das Wichtigste. In anderen Ländern weiß keiner, was das ist. Alia Begisheva über Emotionen Ein bisschen Freude, ein bisschen Liebe und ein bisschen Lob – mehr gibt es in Deutschland nicht. Große Emotionen sind nämlich ein Tabu. Denn zu viel Erfolg macht unsympathisch, oder? Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 38. Boomstadt Frankfurt am Main Geld, Geld, Geld: Zu der Bankenstadt passt das Motto vielleicht so gut wie noch nie. Dort zieht die Europäische Zentralbank jetzt in ihr neues Hochhaus und holt rund 1000 neue, sehr gut bezahlte Angestellte aus ganz Europa an den Main. So wird die Metropole noch bunter, noch internationaler – und noch reicher. XXXXXXX:DDDDEEEERRRRRWWWWW 9. November 1989: Die Nacht der Nächte Die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze hat Deutschland verändert wie kaum ein anderes Ereignis. Wie groß sind die Unterschiede zwischen Ost und West 25 Jahre danach? Texte schnell und gut lesen Wie lange brauchen Sie, um dieses Heft zu lesen? Vielleicht geht es auch in kürzerer Zeit: Spezielle Techniken helfen, Texte schnell zu lesen und trotzdem spontan viel zu verstehen. IN DEN NÄCHSTEN MONATEN Salzburg Die Mozart-Stadt vor Weihnachten Tim Mälzer Der Starkoch über deutsches Essen Anatomie einer Nation Wie kriminell sind die Deutschen? Wie die Deutschen arbeiten Pünktlich, direkt und mit viel Distanz: Funktioniert so der Arbeitsalltag der Deutschen? Und arbeiten sie wirklich jedes Jahr mehr als eine Milliarde Stunden länger, als sie müssen? Sicher ist: Nicht alle Klischees stimmen. Trotzdem sind viele Dinge typisch – und für Fremde oft schwer zu verstehen. FOTOS:MAURITIUSIMAGES/IMAGEBROKER/M.MOXTER; ISTOCK/THINKSTOCK 6910/14 Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das November-Heft gibt es ab 29. Oktober 70 10/14 D-A-CH-Menschen MITTEL Auf Pferden durch Deutschland – ist das wirklich das richtige Land für so ein Projekt? Das geht in Deutschland schon sehr gut. Es gibt sehr schöne Waldwege. Außerdem leben eine Million Pferde im Land. Deshalb gibt es auch sehr viele Unterkünfte für die Tiere: Man kann von Reiterhof zu Reiterhof reiten. Wie haben Sie die Route gewählt? Wir sind ziemlich weit östlich gereist, aber auch durch Städte wie Weimar und an der Elbe entlang. Zu Beginn hatten wir nur eine Woche im Voraus genau geplant. Den Rest haben wir jeden Tag neu geplant. Wir wussten ja nicht, wie gut die Tiere mitmachen. Wie pferdefreundlich sind die Deutschen? Es gab Unterschiede in der Menschenfreundlichkeit der Menschen, aber pferdefreundlich sind sie alle. Die meisten sind sehr interessiert. Es gab Unterschiede in der Menschen­ freundlichkeit? Im Osten waren die Leute generell etwas reservierter. Ich kann aber nicht sagen, ob das an der Mentalität liegt oder sie sich von uns nicht ernst genommen fühlten. Ist Deutschland ein gastfreundliches Land? Sehr. Wir hatten in einem Ort mit dem lustigen Namen Pissen – das Ortsschild wird fünfmal im Jahr gestohlen – Probleme mit unseren Pferden. Da haben sich Leute ganz toll um Florian Wagner? Nach der Schulzeit arbeitete der Fotograf als Cowboy in Australien. Bis heute liebt der 47-Jährige große Erfahrungen mit Pferden. So ist er mit Freunden durch ganz Deutschland geritten – von einem See an der Zugspitze bis zur Nordsee. Einer von 98 Millionen: Wie denken Sie über das Leben, uns und die Tiere gekümmert. Ich glaube, dass Pferdemenschen untereinander sehr offen sind. Für viele ist das doch sehr emotional, deshalb hilft man sich gegenseitig. Sieht die Welt vom Pferd aus anders aus? Ja. Wenn man durch einen Ort reitet, ist das ganz lustig: Die Hecken sind immer so hoch, dass der Fußgänger nicht in die Gärten sehen kann – der Reiter kann das aber schon. Auf dem Pferd finde ich auch die Geschwindigkeit sehr schön: Die ist langsam genug, um Gerüche wahrzunehmen. Und bei Galopp weht einem der Wind durch die Haare … Wo ist Deutschland am schönsten? Was schon besonders schön ist, ist die ganze südliche Region vom Eibsee an der Zugspitze bis nach München: Berge, Flüsse, Seen. München ist die schönste Stadt zum Durchreiten. Ganz toll ist es auch bei Sandau an der Elbe. Die Strecke an der Elbe und dann die Ostsee bis Sylt, das waren auch Höhepunkte. Was ist Heimat für Sie? Das sind vor allem die Berge um das bayerische Dorf Oberammergau, wo ich groß geworden bin. Ich war sehr viel in den Bergen unterwegs, wir hatten auch einen eigenen Skilift. Aber wohl fühle ich mich in ganz Europa. Europa hat eine sehr privilegierte Position in der Welt. Ich bin sehr viel unterwegs. Deshalb bin ich schon sehr froh, in diesem Teil der Erde zu leben. 2 Interview: Jörg Walser FOTO:HANNAHGORKENANT ger“tten Part. II von: reiten = auf einem Pferd sitzen und sich tragen lassen der Reiterhof, ¿e Bauernhof mit Pferden “m Voraus schon vorher gener¡ll hier: immer reserviert hier: vorsichtig; so, dass man nicht schnell engen Kontakt möchte das liegt „n … der Grund dafür ist … ¡rnst nehmen hier: ≈ verstehen; akzeptieren p“ssen Wasser aus dem Körper lassen ¢ntereinander/ unterein„nder einer zum anderen ¶ffen hier: voll Vertrauen; ehrlich; interessiert an Neuem die H¡cke, -n Pflanzen, die so dicht wachsen, dass sie eine Art Grenze formen, z. B. um einen Garten die Geschw“ndigkeit, -en hier: Schnelligkeit: Wie schnell reitet jemand? der Ger¢ch, ¿e von: riechen wahrnehmen hier: merken; riechen wehen hier: machen, dass sich die Haare im Wind bewegen die Str¡cke, -n Weg der Höhepunkt, -e hier: schönste Tage s“ch wohlfühlen zufrieden sein; sich gut fühlen „Europa hat eine privilegierte Position. Deshalb bin ich sehr froh, dort zu leben.“ 4 zum Preis von 3!* Schon gehört? 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Ich habe bei meinem Sportverein einen Parkour-Einführungskurs gemacht und das Wichtigste gelernt. Was man tut, damit man sich nicht verletzt. Man lernt, wie man über ein Hindernis kommt. Man springt zum Beispiel wie eine Katze mit den Händen zuerst über ein Hindernis und zieht dann die Beine zwischen den Armen durch. Oder man läuft sehr schnell auf ein Hindernis zu, springt ab und stützt sich nur mit einer Hand an der Seite ab. In der letzten Woche war ich nur dreimal draußen, die Woche davor aber jeden Tag – das ist ganz unterschiedlich. Beim Parkour trainiert jeder für sich. Du arbeitest an deinem eigenen Können und versuchst, dich zu verbessern. Trotzdem hast du die Hilfe von denen, die mit dir trainieren. Die feuern dich an und geben dir Tipps. Jeder kann tun, was er will – und trainieren kann man eigentlich überall. TITELFOTO:STOCKBYTE/THINKSTOCK;FOTO:YVONNEPÖPPELBAUM 10/14 3 das P„ddel, - ≈ langes Ding aus Holz oder Plastik mit einem breiten Ende der Tr¡ndsportler, - Person: Sie macht einen Trendsport. 10/14 „Der Sport ist viel populärer geworden“ Fina Gouba (19) spielt Floorball. Floorball ist ein bisschen wie Eishockey. Man spielt es aber meistens in einer Halle und trägt ganz normale Sportschuhe. Jedes Team hat fünf Feldspieler und einen Torwart. Die Tore sind etwas kleiner als beim normalen Hallenhockey. Der Torwart kniet im Tor. Er hat keinen Schläger und darf den Ball mit der Hand fangen. Wir Spieler haben Schläger. Der Ball ist ziemlich klein und aus Plastik. Ich spiele seit der achten Klasse Floorball, weil es bei mir an der Schule angeboten wurde. Jetzt trainiere ich dreimal pro Woche. Floorball ist ein sehr körperbetontes Spiel. Da fallen Spieler auch mal über den Spielfeldrand. Die Spieler haben keine Schutzklei­dung. Deshalb bekommt man schon viele blaue Flecken. Letzte Saison hatte ich drei Brüche. Das war natürlich nicht so schön. Für mich ist einfach der Spaß an dem Sport wichtig. Ich möchte natürlich auch gut genug sein, um spielen zu dürfen – was gar nicht so einfach ist, weil wir so viele gute Spielerinnen haben. Das war früher anders. Aber der Sport ist viel populärer geworden als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem soll es für mich auf jeden Fall ein Hobby bleiben. die H„lle, -n sehr großer, hoher Raum der F¡ldspieler, - (das Spielfeld, -er Spieler: Er spielt auf dem Spielfeld. ≈ Platz: Dort spielt man z. B. Fußball oder Hockey.) der Torwart, -e (das Tor, -e Spieler: Er steht im Tor. Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein.) knien (das Knie, (der Boden, ¿ mit den Knien auf dem Boden sein Mitte des Beins) Ort: Darauf geht und steht man.) der Schläger, - ≈ Sportgerät f„ngen hier: ≈ halten; stoppen w¢rde … „ngeboten ≈ hat man … angeboten kœrperbetont hier: so, dass man viel mit dem Körper arbeitet, z. B. andere Spieler wegdrückt, läuft, fällt … der Spielfeldrand, ¿er äußerer Teil des Spielfelds die Sch¢tz­ kleidung spezielle Kleidung: Sie soll helfen, dass man sich nicht verletzt. der blaue Fl¡ck, -en (die Haut ≈ kleine blaue oder grüne Stelle auf der Haut: Man bekommt sie z. B., nachdem man gefallen ist. Organ: Es ist außen am ganzen Körper von Menschen und Tieren.) die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr: Man macht Spiele gegen andere Teams. der Br¢ch, ¿e (der Kn¶chen, hier: Verletzung: Ein Knochen ist kaputtgegangen. Teilstück des Skeletts) Diesen Text kannst du mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service FOTOS:YVONNEPÖPPELBAUM(2) 4 5 10/14 „Und dann paddelt man einfach“ Jarno Soukups (15) Lieblingssport ist Stand Up Paddling (SUP). Wenn ich jemandem erklären muss, was Stand Up Paddling ist, dann sage ich: Man steht auf einem Surfbrett und hat ein Paddel, wie beim Kanufahren. Und dann paddelt man einfach. Ich war mit einem Freund bei der Eröffnung vom Stand Up Paddling hier in Stade, nordwestlich von Hamburg. Da habe ich das einfach mal ausprobiert. Es hat mir sofort sehr gut gefallen. Jetzt mache ich das jede Woche zwei oder drei Mal. Seit zwei Monaten helfe ich hier beim SUP-Club auch ein bisschen aus. Ich hole zum Beispiel die Boards raus und bringe sie unten an das Wasser. Wenn Kunden kommen, erkläre ich ihnen alles und bringe ihnen die Paddel. Ich sage ihnen, wo sie sich umziehen können und helfe beim Start. Letzte Woche war ich zum Beispiel mit meiner Klasse hier, und wir sind ein Stück auf der Schwinge gefahren. Das ist ein kleiner Fluss hier. Man kann in verschiedenen Positionen paddeln: im Stehen, im Sitzen, auf Knien oder auch im Liegen. Wenn es sehr heiß ist, kann man auch einfach ins Wasser springen und sich abkühlen. Das macht sehr viel Spaß. Am Anfang muss man sich vielleicht daran gewöhnen, dass das Board etwas wackelt. Aber sonst ist das gar nicht schwer. einfach hier: ≈ nur; spontan das Surfbrett, -er Sportgerät: Darauf stellt man sich zum Surfen. die Erœffnung, -en ≈ erstes Öffnen ausprobieren etwas Neues versuchen aushelfen hier: nur in einer speziellen Zeit arbeiten, wenn es viel zu tun gibt s“ch „bkühlen ≈ machen, dass die eigene Körpertemperatur niedriger wird s“ch gewöhnen „n etwas oft tun oder sehen, bis man es normal findet w„ckeln hier: ≈ unruhig die Position ändern 10/14 6 „Diesen Sport kann man in jedem Alter machen“ Veronika Anna Mangold (19) balanciert auf der Slackline. Ich mache das erst seit zwei Jahren – trotzdem bin ich schon Slacklinerin aus Leidenschaft. Freunde haben mich damals mal mitgenommen. Ich habe es dann einfach ausprobiert. Danach habe ich auf Youtube Videos von Slacklinern und ihren Tricks gesehen. Der Sport hat mir dann noch mehr gefallen. Eine Slackline ist ein Gurtband, das man zwischen zwei Bäume spannt. Dann kann man darüber laufen oder verschiedene Tricks machen. Bei diesem Sport gibt es verschiedene Varianten: Ich habe am Anfang mit Trickline begonnen. Da versucht man, Tricks auf der Slackline zu machen: Man setzt sich, legt sich hin oder springt. Dann gibt es auch noch Longline und Highline – also eine möglichst lange oder hohe Slackline. Bei der Longline versucht man, mindestens 50 Meter auf der Slackline zu laufen. Bei der Highline spannt man die Slackline in den Bergen über eine Schlucht. Da braucht man aber Helfer. Deshalb trainiert man das nicht so oft. Aber auf Slackline-Festivals kann man das ausprobieren. Beim Trickline habe ich im letzten Jahr so zwei oder drei Mal pro Woche trainiert. Im Moment ist es weniger. Diesen Sport kann man in jedem Alter machen, in jeder Gewichtsklasse – das ist ganz egal. Am Anfang muss man es aber immer wieder probieren. Irgendwann schafft man die ersten Schritte, dann werden es noch ein paar Schritte mehr. Je mehr man übt, desto besser wird die eigene Balance und die Konzentration. Man muss nur damit anfangen. die Leidenschaft, -en hier: Sache: Man macht sie sehr gern; geliebtes Hobby damals zu der Zeit der Tr“ck, -s hier: ≈ Akrobatik das G¢rtband, ¿er langes, elastisches Ding (s. Foto) sp„nnen hier: ganz lang und stabil an die Bäume machen möglichst l„nge so lang wie möglich die Schl¢cht, -en (das Tal, ¿er sehr enges und tiefes Tal in den Bergen Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen.) die Gew“chtsklasse, -n hier: Gewicht: Wie schwer ist jemand? “rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nicht genau wann. sch„ffen ≈ eine schwere Aufgabe gut machen der Schr“tt, -e Setzen von einem Fuß vor den anderen FOTOS:PRIVAT(2) 10/14 7 „Fast wie Golf“ Tanapat Brekau (17) spielt Discgolf. Discgolf ist fast wie Golf, nur mit Scheiben – und man versucht nicht, Löcher im Boden zu treffen. Sondern man wirft auf sogenannte Disc Catcher. Das sind Metallkörbe mit kurzen Metallketten. Diese Körbe muss man mit der Scheibe treffen. Durch die Metallketten bleiben die Scheiben im Korb hängen. Die Distanz zwischen Abwurfplatz und Disc Catcher heißt Par. Diese Bahnen sind unterschiedlich lang. Es gibt 60-MeterBahnen oder auch 200-Meter-Bahnen. Das Komplizierte dabei: Die Scheibe soll so fliegen, wie man das will. Man muss die Scheibe im richtigen Moment und im richtigen Winkel loslassen. Seit circa zwei Jahren spiele ich Discgolf. Ich bin durch einen Schulfreund dazu gekommen. Der hat mich mal mit in den Park genommen und mir gezeigt, wie das geht. Jetzt trainiere ich drei oder vier Mal pro Woche, immer ein paar Stunden. Dieses Jahr bin ich bei der Deutschen Meisterschaft leider nicht dabei. Aber irgendwann würde ich schon gerne mal bei einer Europameisterschaft oder einer Weltmeisterschaft mitmachen. die Scheibe, -n hier: ≈ Sportgerät in Kreisform das L¶ch, ¿er tiefe Stelle im Boden tr¡ffen hier: direkt fallen in w¡rfen hier: durch die Luft fliegen lassen sogenannt ≈ mit Namen der Met„llkorb, ¿e hier: ≈ Metallkonstruktion mit Kreiselementen (s. Foto) die Met„llkette, -n ≈ Ding aus vielen Metallteilen der [bwurfplatz, ¿e hier: Stelle: Dort steht man, wenn man beginnt, die Disc durch die Luft fliegen zu lassen. die Bahn, -en hier: Weg: Dort fliegt die Disc. der W“nkel, - ≈ Ecke: Sie wird von zwei Linien geformt, z. B. 90°. loslassen nicht länger halten die Deutsche Meisterschaft, -en Treffen von vielen Spielern: Sie spielen um den ersten Platz in Deutschland. ↔ o ¢ , ¿er Gegenteil von ... langer, betonter Vokal kurzer, betonter Vokal Plural-Formen 8 10/14 RÄTSEL lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa≈ CARTOON:DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE Das musst du wissen über Spiele FÜNFPUNKTE CARTOON deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 lehrer@spotlight-verlag.de HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 redaktion@deutsch-perfekt.com GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter Waagerecht (= horizontal) 1. Gegenteil von „drinnen“ 2. „Auf dem Schreibtisch finde ich nichts mehr! Ich muss ihn mal …“ 3. „Zum Frühstück esse ich gerne ein …brot mit Marmelade.“ 4. Person, die im Haus oder in der Wohnung nebenan wohnt: der … 5. Modalverb: Synonym zu: „die Erlaubnis haben zu“ = „etwas …“ Senkrecht (= vertikal) 1. Wenn man sich tief in den Finger schneidet, dann fließt … 2. „Du bist zum ersten Mal in Deutschland? Dann wünsche ich dir einen schönen …!“ 3. „Welche Hose nimmst du: die blaue oder die rote?“ „Ich weiß nicht; mir gefallen alle …!“ 4. Personalpronomen, 1. Person, Singular, neutrum: „Das ist … Buch.“ 5. Präposition: „Das Bild hängt … der Wand.“ 6. Abkürzung ( ≈ kurzes Wort) für „circa“ Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung Lösung vom Rätsel 9/2014 Waagerecht: 1. Herbstanfang; 2. Angst; 3. intelligent; 4. Holz; 5. euch; 6. lieben; 7. aus Senkrecht: 1. Hunger; 2. Norden; 3. Kasse; 4. Globus ä = ae ü = ue ß = ss n  Aber er ist nicht mehr der einzige. So gibt es den Deutschen Spiele Preis, das österreichische Spiel der Spiele und den Schweizer Spielepreis. n  In den 80er-Jahren wurden deutsche Spieleautoren bekannt für eine neue Art von Brettspielen für die ganze Familie: das German Game (das deutsche Spiel). Inzwischen werden Spiele dieser Art in vielen europäischen Ländern hergestellt. Deshalb heißt dieser Typ jetzt meistens Eurogame. n  Einen Würfel oder Spielkarten, Stift und Papier oder nur Fantasie? Für ein Gesellschaftsspiel braucht man auf jeden Fall Gesellschaft, also mindestens eine Person, die mit einem spielt. n  Alte Spiele wie Schach, Backgammon, Scharaden oder Poker sind fast auf der ganzen Welt bekannt. Aber auch manche moderne Brettspiele wie Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht werden in vielen Ländern gespielt. n  Um so populär zu werden, muss ein Spieleerfinder eine wirklich gute Idee haben – mit etwas Glück wird sein Spiel dann zum Spiel des Jahres. Diesen Preis gibt es seit 1979 jedes Jahr. Er ist der wichtigste Preis seiner Art. der W•rfel, - geometrische Form mit sechs gleich großen Seiten die Ges¡llschaft, -en Menschengruppe: Sie lebt in einem sozialen und politischen System zusammen; hier: andere Personen das Sch„ch Strategiespiel für zwei Spieler das Br¡ttspiel, -e Spiel: Man spielt es mit (geometrischen) Plastik- oder Holzfiguren auf einem dünnen Stück aus Holz oder dickem Papier. der Spieleerfinder, - Person: Sie hat die Idee für ein neues Spiel und stellt dieses dann auch her. der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinner bekommt es. die Art, -en Kategorie einzige (-r/-s) hier: nur eine (-r/-s) inzw“schen hier: jetzt das Ei-Phone, -s Wortspiel mit: I-Phone 1 2 3 1 2 3 5 4 4 5 6 A A S E C F I RT H U