Die Art der Signalwörter läßt zum einen Rückschlüsse auf die inhaltlich-logische Struktur des Textes zu, zum anderen führt sie zu einer Erweiterung der Verständnisinseln - durch Einbeziehung der Substantive, von denen als frequente Wörter unterstrichene Genitivformen (z.B. Z. 7: Erhöhung des Arbeitslohns) oder deklinierte Adjektive (z.B. Z. 8: ihre menschliche Bestimmung und Würde) abhängig sind, - durch Einbeziehung des Wortes, bzw. der Wortgruppe, die auf ein Modaladverb folgt (in seltenen Fällen ihm vorausgeht) als einer wichtigen Aussage im Satz (z.B. Z. 2: (nicht) bejaht, (sondern) verneint), - durch Aufsuchen der Verbalgruppe (Verb + Verbergänzung), wenn ein Signalwort es inhaltlich erfordert. Im vorliegenden Beispiel ist aufgrund der Signalwörter bereits ersichtlich, daß es sich um einen Text mit definitorischem Charakter handelt, der in seinen Definitionen mit Gegensatzpaaren arbeitet. 5. Schritt In der Kurspraxis erfolgt nun immer die Detaillektüre. Der Kursleiter liest die einzelnen Sätze vor. Inhaltlich durch die vorhergehenden Schritte noch nicht geklärte Sätze werden erschlossen durch Aufsuchen der Verbalgruppe und ihre Bedeutungsbestimmung unter Einbeziehung des Subjektes und der bereits entschlüsselten Textinseln. Bei Unklarheiten auf Wort- bzw. Satzebene erfolgt eine kurze Kontrollübersetzung. Anschließend lesen die Lerner den behandelten Text satzweise vor. Textspezifische Übungen werden in der Regel von den Schülern zu Hause gemacht. Geisteswissenschaftliche Texte für Fortgeschrittene (2. u. 3. Jahr) Die Texte für Fortgeschrittene sind der Einfachheit halber alphabetisch angeordnet und nach ihrem Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet: x - leicht xx . - mittelschwer xxx - schwer xxxx - sehr schwer. Aus der Erfahrung hat sich ergeben, daß eine Zusammenstellung von Texten unter thematischem Gesichtspunkt das Lesen erleichtert und interessanter macht: der Lerner wird bei der Erarbeitung dieser Textreihen mit dem fach- bzw. themenspezifischen Vokabular immer vertrauter und gewinnt größeren Einblick in den jeweiligen Themenkreis. Dadurch werden am Schluß dieser Reihen verhältnismäßig schwierige Texte zugänglich. Im folgenden sind die zusammengestellten Reihen nicht progressiv, sondern nach Fach- bzw. Themenbereichen geordnet. Die Auswahl der Reihen wird sich nach Sprachkompetenz und Interesse der Lerner richten. Da - im Gegensatz zu der Textreihe für Anfänger - bei den geisteswissenschaftlichen Texten für Fortgeschrittene davon ausgegangen wird, daß der Leser-Lerner sich den Stoff auch im Selbststudium aneignen kann, sind hier zwecks eindeutiger Aufgabenstellungen alle Anweisungen zusätzlich muttersprachlich abgefaßt. 12 Alphabetische Anordnung der Texte nach Autoren Verfasser Text Schwierigkeitsgrad Nr. Seite Adorno, Theodor W. Philosophische Terminologie (xx) 1 21 Adorno, Theodor W. Erziehung nach Auschwitz (xxx) 2 25 Benjamin, Walter Schönes Entsetzen (xxx) 3 30 Bloch, Ernst Das Prinzip Hoffnung (xxx) 4 31 Bonhoeffer, Dietrich Widerstand und Ergebung (xxx) 5 34 Brecht, Bertolt Maßnahmen gegen die Gewalt (xx) 6 38 Canetti, Elias Die Zerstörungssucht (xx) 7 39 Canetti, Elias Die Fackel im Ohr (xx) 8 44 Eibl-Eibesfeld, Irenaus Liebe und Haß (xx) 9 49 Freud, Sigmund »Widerstand« (xx) 10 54 Freud, Sigmund »Trauer« (xx) 11 61 Freud, Sigmund Der psychische Apparat (xxx) 12 63 Friedrich, Caspar David Aphorismen zur Kunst (xxx) 13 69 Groddeck, Georg Widerstand (xx) 14 72 Groddeck, Georg Auszug aus einem Brief an Freud (xx) 15 79 Gropius, Walter Das Bauhaus-Manifest (xx) 16 83 Heidegger, Martin Stundenübergänge (xx) 17 86 Heine, Heinrich Auszug aus der Vorrede zu »Lutetia« (xxxx) 18 89 Jaspers, Karl Was ist Philosophie? (xx) 19 95 Jaspers, Karl Wahre und falsche Aufklärung (xxx) 20 100 Jung, Carl Gustav Das persönliche u. d. kollektive Unbewußte (xxx) 21 105 Kandinsky, Wassily Grundbegriffe: Natur und Kunst / Natur und abstrakte Kunst (x) 22 109 Kant, Immanuel Begriff von der Philosophie überhaupt (xxx) 23 113 Kant, Immanuel Beantwortung der Frage: »Was ist Aufklärung?« (xxxx) 24 119 Klee, Paul Schöpferische Konfession (xxx) 25 128 Lorenz, Konrad Wozu das Böse gut ist (xxx) 26 131 Mann, Thomas Der Tod (xx) 27 137 Marx, Karl/Engels, Friedrich Manifest der kommunistischen Partei (xx) 28 142 Marx, Karl Die Verwandlung von Geld in Kapital (xxx) 29 146 Marx, Karl Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik (xxx) 30 153 Mitscherlich, Alexander Toleranz — Überprüfung eines Begriffes (xxx) 31 158 Nietzsche, Friedrich Also sprach Zarathustra, Vorrede (2) (xxx) 32 163 Nietzsche, Friedrich Also sprach Zarathustra, Vorrede (3) (xxx) 33 166 Nietzsche, Friedrich Der tolle Mensch (xxx) 34 170 Plakat Reichstagswahlen 1932 (xx) 35 172 Roh, Franz Das Bauhaus und seine Nachfolge (xx) 36 174 13 Verfasser Text Schwierigkeitsgrad Nr. Seite Weber, Max : Der Geist des Kapitalismus (xxxx) 37 179 Wörterbuch der Philosophie : Toleranz (x) 38 185 Wörterbuch der Psychologie : Es, Trieb, Ich und Über-Ich (xxx) 39 186 Wörterbuch der Soziologie : Kapitalismus (xxx) 40 188 Thematische Textreihen Reihe A 1 Wassily Kandinsky: Grundbegriffe: I. Natur und Kunst (x) II. Natur und abstrakte Kunst Schwerpunkte: Wortfamilien zu »wirk« und »könn« »werden« -— »sein« / »bleiben« Übungen: Leitsätze I Wortfamilien zu »wirk« und »könn« »werden« -— »sein / bleiben« Leitsätze II Caspar David Friedrich: Aphorismen zur Kunst (xxx) Schwerpunkte: Indirekte Rede (Konj. I/II) Wortfamilien zu »mal« und »bild« Übungen: Wortfamilien zu »mal« und »bild« Indirekte Rede Inhaltsbezogene Übung ■ 109 , Nr. 22 , Nr. 13 Reihe B 1 Franz Roh: Das Bauhaus und seine Nachfolge (xx) Schwerpunkte: Substantivsuffixe »-er« / »-ei« Infinitiv mit »zu« / »um ... zu« Übungen: Kontrastive Übung zum Infinitiv mit »zu« / »um zu« Suffix »-er« / »-ei« Leitsätze 174 . Nr. 36 Walter Gropius: Das Bauhaus-Manifest (xx) Schwerpunkte: Textsortenbezogener Gebrauch von »müssen« und Imperativ »werden« als Ausdruck einer Entwicklung Übungen: Aufsuchen von Forderungen im Text Leitsätze (Ausdruck der Evolution) 83 , Nr. 16 128 Paul Klee: Schöpferische Konfession (xxx) Schwerpunkte: Wortbildung Vorgang und Bewegung in ihren sprachlichen Ausdrucksformen Übungen: Wortbildung anhand von Verben Erkennen von Ausdrücken der Bewegung Nr. 25 Reihe C 1. Es, Trieb, Ich und Über-Ich (Wörterbuchartikel) (xxx) Einführung in das Vokabular der Psychologie/Arbeitsvorschläge 2. Sigmund Freud: Der psychische Apparat (xxx) Schwerpunkte I 186 |,Nr. 39 63 , Nr. 12 Substantive auf »-ung« Erweitertes Attribut (Partizipialkonstmktion) Vokabular der Psychologie Übungen: Kontrastive Übung zum Vokabular der Psychologie Umformungsübung zum erweiterten Attribut Zuordnen von vorgegebenen Untertiteln zu den einzelnen Textabschnitten 3. Georg Groddeck: Auszug aus einem Brief an Freud (xx) Schwerpunkte: Signalwörter Vergleich / Vergleichsatz mit »wie« Übungen: Sätze durch adäquate Signalwörter verbinden Übung zum einfachen Vergleich und Vergleichsatz 4. Carl Gustav Jung: Das persönliche und das kollektive Unbewußte (xxx) Schwerpunkte: »halten« mit verschiedenen Präfixen 79 |,Nr. 15 105 , Nr. 21 Signalwörter Funktion von Konj. I/II Übungen: Ergänzungsübung zu »halten« und seinen unterschiedlichen Bedeutungen aufgrund verschiedener Präfixe bzw. Präpositionen Sätze durch adäquate Signalwörter verbinden Aufsuchen und Begründen der im Text auftretenden Konjunktivformen Zuordnen vorgegebener Untertitel zu den einzelnen Textabschnitten Reihe D 1. 54 Sigmund Freud: »Widerstand« (xx) Schwerpunkte: Substantive auf »-ung« Frequente Verben in Texten der Psychologie Wortfamilien zu »dring«/»dräng« und »wiss« Erweitertes Attribut Übungen: Muttersprachliche Entsprechung vorgegebener Verben aus dem Bereich der Psychoanalyse finden und im Text die von diesen Verben abgeleiteten Substantive aufsuchen Umformungsübung zum erweiterten Attribut Zuordnung vorgegebener Zusammenfassungen zu den einzelnen Textabschnitten Wortfamilien zu den Verbstämmen »dring«/»dräng« und »wiss« mit Hilfe des Textes und Vorkenntnissen aufstellen , Nr. 10 14