Politik in „Altes Geld“ – Tscheppe und der Bürgermeister 1. Figur: Tscheppe Was ist Tscheppes Aufgabe? Tscheppes Aufgabe ist die Vergabe von Organen. Er ‘hat’ viele Lebern, denn er ist für die Warteliste für Organempfänger verantwortlich. Er muss entscheiden, wer eine Leber bekommt, wenn eine Leber gespendet wird. Nach welchen Kriterien entscheidet Tscheppe? Wann dürfen Organe von Toten transplantiert werden? • Erlaubnis des/der nächsten Angehörigen • Erlaubnis des Spenders vor seinem Tod Genau wissen wir es nicht. Bürgermeister: Dieser Tscheppe is a Krätzn. [jemand, der nervt] Der hat no ned verstanden, wie die Realität funktioniert. [no ned: noch nicht] RR: Und wer erklärt ihm die Realität? Bürgermeister: Das is a Grüner. Der is da resistent. [Partei von Tscheppe: die Grünen] Und irgendwas hab ich ihnen [den Grünen] ja geben müssen, irgendwas Ethisches hoid [halt]. Szene 01–21: Bürgermeister: Ihr seids schon ordentliche Wappler. [Wappler: ein österreichisches Schimpfwort für Idiot] Tscheppe: I hab Sie eigentlich am frühen Abend erwartet, aber wenn man so lang die Absolute hat, [Absolute Mehrheit: der Sitze im Landtag von Wien] verliert man wahrscheinlich das Gespür für die Zeit. 2. Figur: der Bürgermeister Partei und Figur des Bürgermeisters in „Altes Geld“ haben keinen Namen, aber es gibt Parallelen zur Realität in Wien: • Die Partei des Bürgermeister regiert in einer Koalition mit den Grünen. • Der Bürgermeister regiert schon lange; früher mit absoluter Mehrheit. Szene 03–03 Tscheppe spricht vermutlich mit jemandem, der im Namen der Partei spricht: Weil ich Rationalist bin: I lass mi doch ned foltern, wenn i weiß, dass in der Parteizentrale a Festplatte liegt. […] Weil man eine Partei ned umbringen kann, mich aber schon. […] Ja, natürlich weiß ich, dass wir koalieren. […] Scheiß auf die Parteilinie! Seids ihr deppert?! Warum ruft Tscheppe bei der Partei an? → Die Grüne Partei will keinen Streit mit dem Bürgermeister. Tscheppe hat alles aufgezeichnet: Wozu? Als Beweis für die Versuche des Bürgermeisters und Rauchensteiners, Tscheppe zu bestechen. Wo ist das Backup? Auf einer Festplatte in der Grünen Parteizentrale. 3. Bestechung Bestechung ist eine Form der Korruption: Man gibt heimlich jemandem Geld, um einen rechtlichen Vorteil (vor anderen Menschen oder Firmen) zu haben. Wieviele Bestechungsversuche gab es, wieviele Beweise hat Tscheppe? • Szene 01–03 (RR und HB wollen Tscheppe mit € 7.000.000 bestechen) • Szene 01–21 (der Bürgermeister will Tscheppe bestechen mit ökologischen Reformen und ökologischen Innovationen an RRs Immobilien) • Szene 02-06 (Sauna): Szene 02–06: Tscheppe: Wieso treffen wir uns hier? Bürgermeister: Mir is es so zwider, die Leid auf Wanzen zu durchsuchen. Des bringt nur böses Blut. […] Tscheppe: Sie woll’n mich wieder bedrohen. […] Bürgermeister: Sie woll’n doch gestalten und ned ewig in der Organabteilung herumsiechen, und wie Sie wissen, wird der Finanzstadtrat frei. [Worüber entscheidet der Finanzstadtrat? Über das Geld der Stadt Wien.] Tscheppe: Sie woll’n den wichtigsten Posten an Grünen geb’n? Bürgermeister: Natürlich müssten Sie kompatieren. […] Bürgermeister: Jetzt hör’n Sie mir zu: Entweder Sie werden Stadtrat oder Sie sind ein toter Mann. […] Tscheppe: Man munkelt, dass Sie und der Rauchensteiner ordentlich mitschneiden beim Glücksspielverbot. [mitschneiden: profitieren] Bürgermeister: Ma munklt vü. – Was woll’n Sie? Tscheppe: Einsteigen. Bürgermeister: Das is aber einstweilen eine Nummer zu groß für Sie. Tscheppe wird außerdem bedroht. Bedrohungsversuche: • Tscheppe wird vom Bürgermeister bedroht (Szene 01–21) • Tscheppe wird von Kralicek bedroht (zweimal: welche Szenen?) Wie reagiert er?