Hillary und Tensing auf dem Everest www.deutsohalsfremdspraohe.oh Te269e Es ist Nacht. Ein eisiger Wind heult im Himalajagebirge. Hier in 8500 Meter Höhe sind die Temperaturen weit unter Null Grad. In einer eisbedeckten Felswand steht auf einem schmalen Sims ein kleines Zelt. Im Zelt kauern zwei Männer: Der Neuseeländer Edmund Hillary und sein einheimischer Freund, der Sherpa Tensing. Die beiden Bergsteiger versuchen zu schlafen. Aber die Luft ist zu dünn, das Atmen zu anstrengend. Sie haben zwar Sauerstoff-Flaschen mitgeschleppt. Die werden sie morgen brauchen, wenn sie ihr Zelt verlassen. Sie wollen auf den Mount Everest steigen, den höchsten Berg der Welt. Es ist noch keiner Expedition gelungen, den Gipfel zu erreichen. Werden sie das Unmögliche schaffen? Werden sie die Ersten sein, die auf der Spitze der Welt stehen? Wird der Sauerstoff reichen? Was ist, wenn das Wetter plötzlich ändert? Wie lange können sie in schlechtem Wetter überleben? Werden sie ihre Freunde je wieder sehen, die in einem tiefer gelegenen Lagerwarten? Hier in dieser Höhe Männer ihren Mut mit dem Leben bezahlen müssen. Endlich färbt sich der Himmel hinter den Bergspitzen. Der wichtige Tag ist gekommen. Die Sicht ist heute sehr gut. Die Bergsteiger überprüfen ihre Ausrüstung. Hillary und Tensing sprechen nicht viel. Sie vermeiden jede überflüssige Bewegung. Um halb sieben Uhr marschieren sie los. Sie erklimmen steile Schneefelder. Immer wieder müssen sie einem Hindernis ausweichen. Das Atmen schmerzt. Für jeden Schritt brauchen sie eine Minute. Die letzten 350 Meter sind eine fast endlose Distanz. Auf einmal versperrt ihnen eine zwölf Meter hohe Felswand den Weg. Sie können das Hindernis mit Klettern überwinden. Immer wieder berechnet Hillary, ob der Sauerstoffvorrat ausreicht. Es genügt nicht, den Gipfel zu erreichen - sie müssen auch wieder zum Lager zurückkehren können. Noch 120 Meter fehlen. Dazu brauchen sie zweieinhalb Stunden! Um 11.30 Uhr haben sie es geschafft. Sie stehen auf dem Mount Everest, dem höchsten Punkt der Erde! Mit letzter Kraft fotografieren sie einander. Dann graben sie ein Loch in den Schnee. Hillary legt ein kleines Kreuz hinein, Sherpa Tensing eine Tafel Schokolade - sein Geschenk an die buddhistischen Götter. Der Sauerstoffvorrat lässt bloß eine Rast von 15 Minuten zu. Um zwei Uhr mittags erreichen sie ihr Zelt. Dann steigen sie zu dem tiefer gelegenen Lager ab, wo ihre Kameraden warten. Die beiden Bergsteiger sind erschöpft. Aber sie sind glücklich. Das war 1953. Später schrieb Edmund Hillary das Buch „Ich stand auf dem Everest" Streiche, was nicht in die Zeile passt: Luft Sauerstoff atmen essen schnaufen steigen zuunterst erklimmen hinauf oben Sand Schnee Eis Frost Kälte Zelt Hütte Iglu Hotel Eisenbahn rasten ausruhen sich erholen schlafen lesen Kamerad Freund Begleiter Gefährte Gegner Gebirge Berg Tal Gipfel Bergspitze