1. Was löst den tragischen Konflikt in Lessings Emilia Galotti aus? 2. Conti, ein Maler, spricht den häufig zitierten Satz: die Kunst geht nach Brot. Wie ist der Satz im Kontext eingebettet? 3. In einem Monolog des Prinzen Gonzaga kommen folgende Worte vor: Geschmachtet, geseufzet hab' ich lange genug, – länger als ich gesollt hätte; aber nichts getan! und über die zärtliche Untätigkeit bei einem Haar' alles verloren! Inwieweit schlägt sich darin der Gegensatz zwischen der höfischen und der bürgerlichen Denkweise nieder? 4. Das tragische Schicksal Emilias geht zum Teil auch auf falsche Einstellungen der beiden Elternteile zu ihrer Erziehung zurück. Worin zeigt sich Claudias und Odoardos Einstellung zur Erziehung ihrer Tochter als kurzsichtig? 5. Emilias Entscheidung, lieber zu sterben als der Verführung durch den Prinzen ausgeliefert zu sein, die manchen heutigen Zuschauer befremden kann, wird schon im 2. Akt vorbereitet: EMILIA (stürzet in einer ängstlichen Verwirrung herein). Wohl mir! wohl mir! Nun bin ich in Sicherheit. Was hat ihre Verwirrung ausgelöst? Wie wird ihre Behauptung “Verführung ist die wahre Gewalt“ begründet? 6. Emilia fordert den Vater heraus, sie zu töten, indem sie auf eine ähnliche historische Situation hinweist: Ehedem wohl gab es einen Vater, der seine Tochter von der Schande zu retten, ihr den ersten den besten Stahl in das Herz senkte - ihr zum zweiten das Leben gab. Aber alle solche Taten sind von ehedem! Solcher Väter gibt es keinen mehr! Auf welchen Vater weist sie darin hin und wie unterscheidet sich Emilias Geschichte von dem Schicksal ihrer Vorgängerin? 7. Lessing verlangt für eine Tragödie gemischte Charaktere? Inwieweit sind auch der Prinz und seine ehemalige Mätresse Orsina gemischte Charaktere? 8. Zufall und Vorsicht sind zwei Ansätze, mit denen man das Geschehen zu erklären vermag. Orsina behauptet: Glauben Sie mir, Marinelli: das Wort Zufall ist Gotteslästerung. Wie korelliert diese Äußerung mit der maßgebenden philosophischen Richtung im 18. Jahrhundert?