Die Erziehung des Menschengeschlechts Lessings Schrift versucht im Streit zwischen Vernunft und Offenbarung, zwischen der Bibelkritik seines Freundes Reimarus und der schriftgläubigen protestantischen Orthodoxie des Hauptpastors Götze zu vermitteln. Mit welchem Argument versucht er die beiden konträren Positionen zu versöhnen? Fragmente eines Ungenannten: Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verherer Gottes. FÜNFTES FRAGMENT Über die Auferstehungsgeschichte Reimarus war keinenfalls Atheist, sondern Deist. Wie argumentiert Reimarus? Herr, wir sind eingedenk worden, daß dieser Verführer Jesus, den du gestern hast kreuzigen lassen, gesagt hat, wie er noch lebte: er wolle drei Tage hernach, wenn er getötet wäre, wiederum lebendig auferstehen. Demnach bitten wir inständig, befiel doch, daß man das Grab, wohin er gelegt ist, verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht irgend seine Jünger inzwischen des Nachts kommen, ihn aus dem Grabe heimlich wegstehlen, und hernach zum Voke sagen: Er ist auferstanden von den Toten. Mitteilung göttlicher Wahrheiten od. eines göttlichen Willens Welche positive Rolle räumt er der Offenbarung ein? Wie relativiert er andererseits die Bedeutung der Offenbarung? „Das Ewige Evangelium“ Die Wahrheit der Verkündigung im Alten und Neuen Testament bezeichnet er als historisch beschränkt und ersehnt die Zeit des Ewigen Evangeliums. Was meint er damit? Ratzinger, 1960, Lexikonartikel „Joachim von Fiore“: Joachim sei nicht antihierarchisch eingestellt gewesen, mit dem heiligen Benedikt von Nursia habe laut Joachim das Geist-Zeitalter begonnen. Das Alte Testament Warum bezeichnet Lessing das Alte Testament als Elemantarbücher für das rohe und im Denken ungeübte israelische Volk? Welche antisemitischen Vorurteile scheinen durch seine Argumentation bestätigt zu werden? Das neue Testament Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele schon im Alten Testament vorweggenommen: Unsterblichkeit der Seele §. 44. Eine Vorübung auf die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, nenne ich z. E. die göttliche Androhung, die Missethat des Vaters an seinen Kindern bis ins dritte und vierte Glied zu strafen. Diess gewöhnte die Väter in Gedanken mit ihren spätesten Nachkommen zu leben, und das Unglück, welches sie über diese Unschuldige gebracht hatten, voraus zu fühlen.