David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Zeitraum: Samstagmorgen bis Samstagabend Szene 1, 0:53–1:32 LR sitzt allein am Tisch mit dem Kopf in den Händen, vor sich Tabletten. RR tritt auf. Sein Handy klingt. RR: Es ist zu früh für Selbstmord. LR: Heute ist ohnehin keine Leitung für den Notarzt frei. RR: Man muss nicht immer erreichbar sein. LR: Dann schalt es ab. RR: Ich weiß den Code nicht. LR: Dann drück sie halt weg. RR: Das würden sie merken. LR: In unserem Leben war immer ein Passagier dabei. RR: Du hättest es doch mit mir alleine gar nicht ausgehalten. LR: Ich dachte immer, du würdest nach mir sterben. RR: Werd ich auch. Ein Dienstmädchen kommt. RR: Bringen Sie mir das gleiche. LR: Wird das eine Liebeserklärung? Ich habe Kopfschmerzen. RR: Nein, bringen Sie mir, äh… Château Pétrusse ’76. LR: Ich dachte, den heben wir uns für den letzten Hochzeitstag auf. RR: Eben, wir haben uns viel zu viel aufgehoben. Das ist die letzte Flasche von unserer Hochzeit. LR: Wenn du beginnst mir jetzt dein Leben zu erklären, muss es tatsächlich schlecht um dich stehen. RR: Ich habe nur beschlossen mein Leben zu ändern. LR: Rilke war dreißig, du bist siebzig. RR: Auch wenn es nicht so aussieht: Ich habe dich immer wertgeschätzt, Liebes. LR: Mach dir um meinen Marktwert keine Sorgen. Ein Bediensteter kommt und bringt ein Handy mit. Diener: Herr Kralicek sagt, es sei dringend. Rolf : Kralicek? – Major, ich weiß. – Wann? – Übermorgen schon? – Ich muss darüber nachdenken. – Danke. Rolf : Kralicek hat eine Leber. Liane: Das sollten wir feiern. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 2, 3:00–4:43 Herwig und Barbara sind in der Küche. Herwig sitzt am Tisch, Barbara bringt ein Gläschen Wein. Herwigs Handy klingelt immer wieder. Barbara : Das hätt mich aa g’wundert, wenn das Dreckskastl einmal ned bimmelt. Herwig: Das is geschäftlich. Barbara: Globusbestellungen am laufendem Band, ha? Herwig: Ist des ned a bissl frua? Barbara: Geh ran. Herwig: Naa. Barbara: Doch, doch, geh ran. Doch, ich möcht gern hören, wie du mit ihr redest. Herwig: Bei uns arbeiten keine Frauen, obwohl i immer sag, dass die Frauenquote enorm wichtig ist. Des muastma glauben. Barbara: Wahnsinn, Herwig! Wahnsinn, du hast dir ned einmal die Mühe gemacht, mir a Geschichtl zu drucken. Herwig: Was für a Geschichtl? Barbara: Zum Beispiel, so was wie, pff, keine Ahnung, wie des in mei Hos’n kommt. Des muas da Wind einig’weht ham, oder na, wahrscheinlich is des in der Putzerei passiert oder: Des is mei Hos’n – des is doch ned mei Hos’n… Herwig: Die Rechnung such ich schon die ganze Zeit. Barbara: 1834 Euro, Herwig? So viel hast du für mi no nie ausgeben. Herwig: Ohne den Beleg krieg i meine Auslagen ned zurück. Barbara: Und wie heißt sie? Was kann sie? Herwig: Geh, Barbara! Barbara: 1800 Euro, so vü ist keine Frau auf der ganzen Welt wert. Herwig: Des war a Geschäftsessen. Barbara: A Geschäftsessen, um 1834 Euro. Herwig: Ohne Trinkgeld. Des ist ned vü. Barbara: In der Welt, in der i leb, is des verdammt vü. Herwig: In deiner Welt ist schnell einmal was vü. Barbara: Was soll’n des jetzt heißen? Herwig: Das du von der Welt überhaupt kaa Ahnung hast. Barbara: Aha. Und was ist es des für eine Welt? Herwig: Glaub mir, des willst du ned wissen. Barbara : Auf jeden Fall ist es ned die Globuswelt. Herwig: Naa, des ist ned die Globuswelt. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 3, 4:43–5:32 Tscheppe steht allein in einem Raum und spricht laut per Handy. Tscheppe: Backup, Möbel, alles weg! Ned einmal a Unterhosn ham's’ma dalossn. I woaß aa ned wie die des gmacht ham. – Ja, Angela-Merkel-Masken ham’s aufg’habt. – Na, kaa Traum – i bin ja ned deppert! Und gefoltert ham’s mich, also wollten. Ah, na, geh bitte… lass mi im Kraut mit diesen Amnestywappern! – Na, weil ich Rationalist bin, i lass mich doch ned foltern, wenn ich weiß, dass in der Zentralpartei im Tresor noch a Festplatte liegt. Außerdem muss die Partei sowieso geschlossen… – Weil man eine Partei nicht umbringen kann, mich aber schon! – Was, was soll des haa-? – Ja, natürlich weiß ich, dass wir koalieren. – Scheiß auf die Parteilinie! Seids ihr deppert?! Szene 4, 5:32–6:42 Liane Rauchensteiner auf der Pferdekoppel. Sie spricht per Handy mit Dr. Schober. Liane (Telefonat 1): Jaja, ich mach es. Gleich nach dem Fest. Und wenn du mir nicht hilfst, dann ist es aus. Dr. Schober: Es ist sowieso aus. LR: Du machst Schluss? Dr. Schober: Mir wird das alles zu viel, Liane. LR : Was, zu viel? Dr. Schober: Ein Mord! Meine Frau merkt auch schon was. LR: Also aus moralischen Gründen. Dr. Schober : Ich will einfach nicht erwischt werden. LR: Ich sag ja: aus moralischen Gründen. Mit mir hat noch niemand Schluss gemacht. Dr. Schober: Tut mir leid. LR: Das geht nicht. Dr. Schober: Dein Ego wird’s verkraften. LR: Du weißt zu viel. Dr. Schober: Ich sag nichts. LR: Jeder sagt alles, was er weiß, irgendwann. Das ist wie die Atombombe und wenn man sie hat, dann – bum! Dr. Schober: Bis jetzt gab‘s nur Nagasaki und Hiroshima und das ist nichts im Vergleich dazu, wie viele Staaten die Atombombe – Hallo? Hallo? In diesem Moment erhält Dr. Schober einen Anruf und antwortet: David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Herr Kralicek! Major, Ich weiß. (hört zu) – Nein. – Weil ich nicht einfach eine illegale Leber einbauen kann. – Das ist vollkommen egal, ob das eine Privatklinik ist oder nicht. – Was soll das heißen? Szene 5, 6:42–7:19 Kralicek telefoniert mit Dr. Schober auf dem Paintball-Platz. Kralicek zu Dr. Schober: Das soll heißen, dass eine Leber für 400 000 Euro nicht illegal ist. Soll ich das meinem Chef so ausrichten? Dann arrangieren Sie das. Kralicek erreicht nur Brunners Mailbox: Brunner, Sie Deserteur. Rufen Sie zurück. Dringend. Dringend im Sinne von Leben und Tod. Szene 6, 7:19–8:20 Barbara und Herwig sitzen noch immer in der Küche. Herwig: I wollt eh schon die längste Zeit mit dir drüber reden. Barbara: Was besseres als das Globusgeschäft ist dir ned einfallen, ha? Traurig. Herwig: Ich bin halt kaa guter Lügner, weißt eh. Barbara: Warum hast mir das nicht von Anfang an erzählt? Herwig: Weilstma’s ausgeredt hättst. Barbara: Ja, eh. Herwig: Ich kann ned a Leben lang nur dran denken Barbara: Hilft aber dem Vater aa ned, das weißt eh. Herwig: Ihm ned, aber mir. Barbara: Pff. Wär’s ned einfacher, du würdest ihm die Leber besorgen? Dann gehört alles dir. Könntest dann einem karitativen Zweck spenden. Zum Beispiel dem Mayerhofer, dem soll’s ganz schlecht gehen, hab i gehört. Herwig: Geh, sei jetzt ned zynisch, ha? Mir geht’s gar ned um sein Geld. Barbara: Pff. Herwig: Na, wirklich net. Außerdem, glaubst du ernsthaft, dass der je sein Vermögen auslasst? Kennst eam sehr schlecht. Barbara: I kenn eam gar net. Ich waaß nur: Solche Leute gengan ned ins Gefängnis, Herwig. Sicher ned. Herwig: Das wer’ma no sehen. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 7, 8:20–9:26 Herwig Brunner in der Rauchensteiner-Limousine. Max fährt. HB zu Max: Irgendwann hätt i’s ihr ja sowieso sagen müssen. Außerdem möcht i ja des Geld, das i verdient hab, aa ausgeben können. Insofern, war’s wichtig, dass ich nicht wie ein raffinierter Lügner wirke, sonst glaubt’s mir am End überhaupt nix mehr. Daher war des mit dem Globus ideal: Je naiver, desto liebens-würdiger. Nur übertreiben darf man es net, sonst glaubt sie’s aa net. Na ja, Macht ist eben auch nur ein Handwerk. Herwig erhält einen Anruf: Chef? – Entschuldigung. – Natürlich weiß ich, dass Sie kein Polier sind, Herr Rauchensteiner. – Selbstverständlich. – I kümmer mi drum. HB zu Max: Wir ham a Leber. HB erhält einen Anruf: Ja? Tscheppe: Tscheppe. Glauben Sie, ich weiß ned, dass Sie des waren? Hb: Was war? Tscheppe: Angela Merkel. HB: Also, ich war viel, aber das nicht. Tscheppe: Ich gehe jetzt damit raus. Dem öffentlichen Druck werden Sie nicht standhalten, das prophezeie ich Ihnen schon jetzt. HB: Und zu welcher Zeitung, wenn ich fragen darf? Tscheppe: Falkner Brüder, die schreiben euch alle in’n Hefn. Szene 8, 9:26–10:07 HB sitzt in einer Zeitungsredaktion und spricht mit den Falkner-Brüdern. HB: Natürlich schreiben Sie – nur nicht das, was er Ihnen erzählt. Robert Falkner: Des geht ned. HB: Moralische Bedenken? Robert Falkner: Na praktische, wir sind ja nicht die einzige Zeitung in der Stadt. HB: Aber die einzige, die uns gehört. Helmut Falkner: Das weiß aber keiner. Robert Falkner: Und das soll doch so bleiben. Wir sind doch ned deppert. HB: Schreib sie dem Tscheppe auf die Baumgartnerhöhe, das wern’S doch noch zusammenbringen. Robert Falkner: Darf man schon was über die Leber schreiben? HB: Selbstverständlich nicht. Helmut Falkner: Und was machma mit dem Ausschuss? HB: Ausschuss? Helmut Falkner: Es gibt Gerüchte, dass der Rauchensteiner vorgeladen werden könnte. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ HB: Gerüchte. Sie san doch seriöse Journalisten. Zumindestens war des no so, wie i da gearbeitet hab. Übrigens, auf der Lohnseite könntma eine kleine Diät vertragen. Wir wollen doch niemand kündigen, oder? Szene 9, 10:00–10:45 Liane ist im Garden und spricht per Handy mit Zeno. Die Einstellung wechselt zwischen ihr und Zeno, der in einem Geschäft Armbanduhren betrachtet. Liane: Ich glaube, der Schober, der führt was im Schilde. Zeno: Geh, bitte. Der kann ja ned einmal seine Schuh’zubinden. Liane: Ich glaube, der hat deinem Vater die Hepatitis injiziert. Zeno: Du spinnst. Warum sollt er? Liane: Kundenbindung. Du glaubst gar nicht, wie viele Ärzte ihre Patienten krankmachen, damit sie dann heilen können. Zeno: Also, wenn’s um was genug auf der Welt gibt, dann Krankheit. Liane: Ich will, dass du mit ihm redest. Zeno: Wozu? Liane: Damit er weiß, dass wir wissen. Das reicht. Zeno: Wir wissen ja gar nix. Liane: Ich weiß es. Zeno: Du glaubst es. Liane: Ich weiß es, oder soll ich dich erst überzeugen? Zeno: Mama… Liane: Hör auf! Szene 10, 10:45–12:16 RR übt im Garten Tontaubenschießen und erhält einen Anruf von seiner Schwester. Die Einstellungen wechseln einander ab: Hilde Katzenberg sitzt in einem Wohnzimmer in Israel mit ihrer Tochter und Canitz. HK spricht Hebräisch mit RR. RR: Ja? HK: Deine Schwester. RR: Rettest du mich doch das Leben? HK schweigt verdutzt. RR: Was ist los? HK: Draußen wird geschossen. RR: Das ist bei mir. HK: Krieg. Mach dir keine Hoffnungen. Das Boot in Israel ist voll. RR: Kein Krieg. Wir schießen nur zum Spaß. Aber schön, dass du mir nicht mehr den Tod wünschst. HK: Nein, ich wünsche dir ein langes Leben. RR: Danke, Schwester. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ HK: Damit du dabei zusehen kannst, wie alles den Bach untergeht. Wir werden unseren Anteil anklagen. RR: Welchen Anteil? HK: Restitution. Man sagt, es wäre ein guter Zeitpunkt. RR: Wer ist ‘man’? HK: Jemand, der da eine Menge für uns tun kann. Canitz tritt auf. HK: Auf dein Leben! HK legt auf. Canitz: Alles gut, Frau Rauchensteiner? Tochter: Katzenberg! Wir haben nichts zu tun mit den Nazis. Canitz: Natürlich nicht. Szene 12, 12:16–13:32 Jakob ist im Schlafzimmer mit Kerstin und packt seine Sachen. Jakob: Wenn es sein muss, fahr ich auch nackt. Kerstin: Und wozu sind wir dann hergekommen? Jakob: Eben für nichts, deswegen fahren wir auch wieder. Kerstin: Nein, genau deshalb bleiben wir. Jakob: So lang, bis es Sinn macht? Kerstin: Es macht schon Sinn, du siehst es nur nicht, weil du immer abhaust, bevor irgendwas Sinn machen könnte. Jakob: Wir sind seit zwei Jahren zusammen, so lange habe ich’s überhaupt noch nie ausgehalten. Kerstin: Uuu, ist das eine Drohung oder eine Liebeserklärung? Jakob, du hasst doch deinen Vater schon länger als zwei Jahre. Jakob: Ja, soll ich warten, bis das sich umdreht? Kerstin: Nein du solltest nur deine Chancen nutzen! Jakob: Glaubst du ernsthaft, dass er für eine Leber sein Vermögen in die Dritte Welt investiert! Da kennst du ihn schlecht. Kerstin: Energetisch wäre’s jedenfalls richtig, schließlich würde die Leber auch aus Afrika kommen. Jakob: Ich kann nicht glauben, dass du das sagst. Kerstin: Ich sage das nicht nur, ich meine das auch. Jakob: Du würdest jemanden dafür töten? Kerstin: Nicht ich. Ein einziger, der für die Rettung vieler stirbt. Du musst das Ganze sehen. Jakob: Du bist wie er. Kerstin: Sei kein Heuchler, Jakob. Werde nicht einer von denen, die gegen Stierkampf sind und Schweine aus’m Tier-KZ essen und über David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Pelzmäntel schimpfen, sich aber dann genüsslich die Tunfischdosen reinziehen. Mit dem Geld von Hitler hätte man vermutlich die halbe Welt retten können, hättest du das auch weggeworfen? Jakob macht den Koffer zu und will ihn abschließen. Kerstin : Wenn du jetzt gehst, siehst du mich nie wieder. Mit einem Feigling verbringe ich nicht mein Leben. Szene 13, 13:34–15:42 Der Bürgermeister kommt nach Hause. Frau Bulková sitzt schweigend am Tisch. Bürgermeister zu Bulková: Was ist los? Canitz tritt mit einem Teller Schweinsbraten aus der Küche: Ihre Frau hätte das Kleid längst gewaschen. Es stinkt schon. Der Bürgermeister schweigt überrascht. Canitz: Und? Sind Sie zufrieden mit Frau Bulkova? Heute gibt’s Schweinsbraten. Ich glaub allerdings nicht, dass Ihnen Ihre Frau nach dem Essen einen geblasen hätte, oder? Bürgermeister: Was willst du, Canitz? Canitz: Lassen Sie es mich mit Ihren eigenen Worten sagen: Ein Politiker bucht mit der ersten Hure seinen Untergang. Bürgermeister: Das ist nicht dein Ernst. Canitz: Völlig – und wir sind nicht per du. Bürgermeister: Weiß der Rauchensteiner, dass du wieder da bist? Canitz: Das wird er noch früh genug erfahren. Apropos: Wie macht sich denn der Neue? Bürgermeister : Spielst du jetzt das verletzte Bubi, dass sich rächen will... Du weißt gar ned, wie austauschbar du bist. Canitz: Ganz ruhig, nicht gleich die Fassung verlieren. Ich habe mir nur genommen, was mir zusteht. Bürgermeister: Das sieht die Justiz aber anders. Canitz: Und da hat er sich schon wieder rentiert: Mein neuer Diplomatenpass. In Malaysien machen sie wirklich noch schöne Pässe. Bürgermeister: Der Rauchensteiner zerquetscht dich wie einen knochenlosen Hamster. Canitz: Sehr gut. Ihr glaubts immer noch, euch gehört die Welt. Aber jetzt kommt die Welt zu euch, ihr Wappler. Bürgermeister: Welche Welt? Canitz: Die große, weite. Meine Partner und ich sind der Meinung, dass das David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Modell Rauchensteiner nicht mehr zeitgemäß ist und entsorgt gehört. Bürgermeister : Genau… welche Partner? Canitz: Eine Gruppe internationaler Investoren, die anonym bleiben möchte. Der Ausschuss – Bürgermeister: – wird sowieso eing’stellt. Canitz: Na, gerade dann könnt er doch ein dramatisches Finale mit dem Rauchensteiner vertragen. Bürgermeister: Ich lasse mich doch nicht erpressen von dir. Canitz: Nicht? Das wäre aber schade. Sie sind nämlich ein hervorragender Bürgermeister. So, und jetzt lass ich Sie und Ihre Frau alleine… genießen’S den Schweinsbraten. Szene 14, 15:43–17:43 Kerstin spricht in einer afrikanischen Sprache per Handy, während RR ihr im Führer-Wagen zuhört: Idealerweise findest du einen Freiwilligen. Wenn nicht, dann rechne damit, dass es demjenigen sehr viel Geld wert sein wird. – Ich habe meine Gründe, die haben nichts mit deinen zu tun. – Kannst du den Auftrag durchführen? – Ja oder nein? – Gut, ich höre von dir. RR: Was machen Sie da? Kerstin: Ich rette Ihr Leben. RR: Auf Afrikanisch? Interessant. Kerstin: Wieso, hätten Sie etwas gegen eine Negerleber? RR: Sie sind ja richtig skrupellos. Kerstin: Es geht um eine gute Sache. RR: Ach? Kerstin: Ich rette Ihr Leben, um es vielen zu retten. RR: Ach, es geht gar nicht um mich? Kerstin: Es geht nur um ihr Geld. RR: Sind Sie verliebt in mich? Kerstin: Haben Sie einen Gehirntumor? RR: Sie morden für mich – das ist doch romantisch. Kerstin: Das ist pragmatisch. RR: Macht zieht Sie an. Kerstin: Nur wenn jemand das Pferd reiten kann. Sie sitzen leider auf einem Esel. RR imitiert einen Esel: I–aa! I-aa! I-aa! Kerstin lacht amüsiert und steigt zu RR ins Auto. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ RR: Sie können sich übrigens die Mühe sparen, ich habe bereits eine Leber. Kerstin: Schade. Vielleicht wollen Sie uns ja trotzdem das Geld geben? RR: Uns? Kerstin: Jakob und mir. Es ist für Afrika. Da kommen wir schließlich alle her. RR: Jakob geht selten dahin zurück, wo er herkommt. Hat er Ihnen von Jana erzählt? Kerstin: Selten, warum? RR: Ach, Sie wissen es nicht? Kerstin ist verblüfft und weiß nicht, was sie sagen soll. Kerstin: Ich habe’s mir gedacht. RR: Können Sie mir folgen? Kerstin: Ich warte nur, bis ich wütend werde. Das dauert stoned ein paar Sekunden länger. Szene 15, 17:45–21:26 Jakob liegt im Bett und seine Schwester spricht mit ihm. Er will aber nicht sprechen. Jana: Hallo… was ist denn mit dem Jakob, hm? Er will gar nicht sprechen, hm. Isser traurig? Hm. Na ja, vielleicht kann ich ihn ja trösten, hm? Jakob: Was machst du hier? Jana : Was willst du denn das ich mache? Jakob: Ich muss dir was sagen. Jana : Oh nein, nein, nicht sprechen, nein! Jakob: Doch. Es ist wichtig. Jana: Wichtig? Da bin ich aber gespannt. Jakob: Ich will, dass du etwas weißt. Jana: Und was soll ich denn wissen? Jakob: Warum ich weggegangen bin: Er hat mich erpresst. Jana: Erpresst? Das kann er doch gar nicht. Wir wissen doch alles voneinander. Jakob: Eben nicht. Jana : Du hast den Schwur gebrochen? Jakob: Ja. Jana : Du hast sie in den Arsch gefickt? Jakob: Nein, es ist ernst… ich hab jemand auf dem Gewissen. Kerstin tritt ohne Klopfen ins Zimmer ein. Jakob und Jana sind überrascht. Kerstin : Ich weiß alles. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Jakob: Dieser Satz führt meistens zu Missverständnissen, definiere alles. Kerstin: Du fickst deine Schwester. Jakob: Das ist nicht alles. Jana zu Kerstin: Sag nie wieder ficken, du Gutmenschfotze! Kerstin: Du schläfst mit deiner Schwester. Jana: Eben! Das ist ein Unterschied. Kerstin: Das ist so bourgeois, dass ich kotzen könnte. Jana : Ficken ist das ohne Gefühle – aber Extremisten haben selten ein Gespür für Semantik. Kerstin : Hör auf damit. Jana: Womit denn? Kerstin: Mit der Rumfuchtelei! Was heißt anal? Jana: Ah… wird’s jetzt akademisch? Kerstin: Na los! Jakob: Wir haben immer nur anal verkehrt, damit Jana nicht schwanger wird. Jana zu Kerstin: Mein Arsch gehört ihm und sein Arsch gehört mir. Das haben wir uns geschworen. Stimmt’s? Kerstin: Und da bist du dir ganz sicher, du selbstmitleidige Göre? Jana: Wäre jetzt nicht ein guter Zeitpunkt von Du auf Sie zu wechseln? Schließlich sind wir nicht bei IKEA. Kerstin: Ich fürchte mich Schwüren hat es unser Jakob nicht so. Jana zu Jakob: Was meint sie damit? Kerstin: Offenbar ist unser Jakob anal fixiert. Jana: Stimmt das? Jakob: Es geht doch um was Anderes. Kerstin: Ah, kommt noch etwas? Jana schreit: Mich interessiert aber nur dein Arsch! Jakob: Du verachtest mich. Kerstin: Nicht moralisch, nur ästhetisch. Jakob: Sie ist meine Schwester, wir dürfen eh nicht – so gesehen… Beide setzen sich nebeneinander aufs Bett. Kerstin: Um was geht es? Jakob: Ich finde, das braucht keine zweite Ebene. Kerstin: Ich meine das, das was du vorher gesagt hast – das andere. Jakob: Oh, ich hab jemanden getötet, aber es war unabsichtlich. Kerstin: Du bist so ungeschickt, Jakob. Jakob: Wir waren betrunken und haben Fahrerflucht begangen. Kerstin: Wer ist wir? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Jakob: Max und ich. Kerstin: Seid ihr beide am Steuer gesessen? Jakob: Nein, ich. Kerstin: Dann hast du Fahrerflucht begangen, Jakob. Jakob nickt. Kerstin: Und Max hat dich an deinen Vater verraten? Jakob: Ich dachte, wir wären Freunde. Kerstin mitleidig: Das denkt ihr Reichen immer, wenn es um Personal geht. Szene 15a, 21:27–22:06 Tscheppe und die Falkner-Brüder sitzen in der Redaktion. Helmut Falkner: Und des sollma Ihnen glauben? Tscheppe: Seit wann interessiert Ihre Zeitung sowas? Robert Falkner: Führen Sie sich nicht auf, als würden Sie dauernd Inserate schalten. Tscheppe: Jetzt passen’S einmal auf. Ich kann auch zu einer anderen Zeitung gehen. Robert Falkner: Die drucken aber nur, was bewiesen ist – deswegen san’s ja so fad. Helmut Falkner: Also gut, wir erzählen Ihre Geschichte in eigenen Wörtern. Tscheppe: Tun’S nicht so, als wär ich der Karl May. Ich will ein Interview. Robert Falkner: Wer liest heut noch Interviews, es kennt Sie ja keiner. Tscheppe: Ich sag nur: Edward Snowden. Helmut Falkner: Wer? Tscheppe: Egal! Ich will ein Interview. Robert Falkner: Die Claudschi. Helmut Falkner: Genau, das macht die Claudschi. Szene 15b, 22:08–24:15 Tscheppe macht ein Interview mit einer jungen Journalistin in der Redaktion. Journalistin: Ich nehme auf, ja? Tscheppe: Damit Sie nicht mitschreiben müssen? Journalistin lacht: Damit Sie dann nicht behaupten, Sie hätten’s nicht sagt und wir stellen’s ins Internet. Journalistin: Also… Sie behaupten, der Herr Rauchensteiner wollte Sie wegen einer Leber bestechen. Für jemanden, der so gut vernetzt ist, sollt’s doch eigentlich kein Problem sein auf dem internationalen Sektor an eine Leber zu gelangen, oder? Warum haben Sie ihm eigentlich eine Leber verweigert – hat das politische Hintergründe? Und: finden Sie’s nicht ein bissl paranoid zu behaupten, der Herr Rauchensteiner hätte in so gut wie allen Korruptionsfällen, die es in letzten Jahren gab, die Finger im Spiel gehabt? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Der Herr Rauchensteiner ist ja jüdischer Herkunft, hat das alles vielleicht mit einer Art jüdischer Welt Verschwörung zu tun? Tscheppe: Das war jetzt a bisserl viel Fragen auf einmal. Journalistin: ’tschuldigung, ich bin neu. Tscheppe: Macht nichts, also der Herr Rauchensteiner ist Halbjude – Journalistin: – Halbjude? Ist das nicht ein Begriff der Nürnberger Rassengesetze? Tscheppe: Wollen Sie damit sagen, dass ich…? Das is lächerlich! Der Vater vom Herrn Rauchensteiner war ein prominenter Nationalsozialist – Journalistin: Von dem er sich immer distanziert hat. Tscheppe: Ja, aber nicht vom Nazigeld der Familie Rauchensteiner. Journalistin: Nazigeld? Können Sie das konkretisieren und sind Sie für eine Restitution solcher Vermögen? Ihre Partei, die Grünen, die ja für eine höhere Besteuerung von Benzin und Autos sind, haben da ja immer eine sehr klare Position vertreten. Haben Sie mit Ihrer Partei über die Vorwürfe gesprochen? Tscheppe: Ja, natürlich… nur meine Partei ist momentan nicht gewillt, gegen das politische Establishment – Journalistin: Kommen wir zu den Männern mit den Angela-Merkel-Masken. Tscheppe: Glauben Sie, ich merke des nicht? Journalistin: Was merken? Tscheppe: Wie Sie dieses Interview führen. Wie Sie versuchen mich in irgendeine Richtung zu steuern. Sie gehören j auch zu diesem Verein. Journalistin: Verein – meinen Sie so was wie die Freimaurer? Tscheppe: Sparen Sie sich Ihre Scheißironie. Immerhin geht es da um ein Netzwerk, das mehrere hundert Personen umfasst. Und da gehört Ihre Zeitung genauso dazu, wie der Bürgermeister, der Kanzler, die meisten Großindustriellen… egal, bei einem so komplexen Netzwerk braucht es jemanden, der die Fäden zieht – und das ist meines Erachtens der Rolf Rauchensteiner. Journalistin: Mafia – können Sie das beweisen? Tscheppe: Ich konnte, aber ich wurde gefoltert. Journalistin: Von den Männern mit den Angela-Merkel-Masken! Tscheppe : Hören Sie auf, ich warne Sie... David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 16, 24:14–26:33 Zeno und Tania in ihrer Küche. Raško tritt ein und Zeno erschrickt ob des Türfalls. Raško: Bok! Was gibt es zu feiern? Tania: Das mein Mann zu deppert ist, um eine Leber zu besorgen, und mein Bruder auch. Zeno: Woher hätte ich bitte innerhalb von zwei Tagen eine Leber herbringen sollten? Tania: Hättst’as halt erspielt. Zeno: Genau, glaubst du wir sind alle deine Kasperln? Raško: Ja, aber er hat Recht: Kein Mann kann in zwei Tagen eine Leber besorgen. Tania: Der Kralicek schon. Ferry tritt auf: Das Rudel hat ein Problem – und das Problem ist er. Tania: Raško? Judas. Rasko : Du hast diesen Köter nach mir gennant? Tania: Kein Wunder, dass er aus dem Rudel fällt. Raško : Ich war lange genug dein Köter, der dir den Arsch leckt. Tania: Auch darin warst du schon immer sehr schlecht. Raško : Ich war für dich mi Gefängnis. Tania : Hör zu! Wir sind ein Fleisch und Blut. Es ist egal, wer von uns beiden ins Gefängnis geht. Es ist egal, wer von uns beiden reich ist und es ist egal, wer von uns beiden stirbt. Raško : Spar dir den Balkankitsch für den Moment, wenn es umgekehrt ist. Tania : Ich würde das Gleiche für dich tun. Ferry : Ich weiß, was ihr vorhabt. Ich will einsteigen. Tania : Du kannst Serbisch? Ferry : Diese Frage beantwortet sich von selbst. Raško : Der Hundeflüsterer hat alles verstanden, ich fasse es nicht. Ferry : Also, ein Drittel für mich oder ich beginne in einer Sekunde Deutsch zu reden. Raško : Ein Drittel. Ich reiß dir mit der Hand den Kehlkopf raus und esse ihn von deinen Augen auf, bevor du noch einen Laut rauskriegst. Tania : Beruhige dich, Raško. Zeno ahnt schon etwas. Zeno : Was is mit mir? Tania : Für ein Drittel muss man schon ein bisschen mehr tun als erpressen. Sonst lassen wir die ganze Geschichte bleiben. Ferry : Ich kenne jemanden, der uns helfen kann. Tania : Und wen? Ferry : Eine Art Züchter. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Tania: Zeno – was sagst? Der Ferry kann Serbisch! Zeno: Herrlich! Jetzt versteh i schon in der eigene Wohnung kein Wort mehr. Tania: Lernst es halt, nach fünf Jahren. Zeno: So weit kommt’s noch. Tania: Živeli! Zeno: Živeli! Szene 17, 26:31–27:58 Tania, Raško und Ferry fahren zusammen zur Ambulanz eines Tierarztes. Ferry: Ich rede. Der Herr Doktor ist sehr empfindlich. Tanja: Ein Tierarzt? Ferry: Der kann alles. Tanja: Was heißt alles? Ferry: Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze. Tania: Hm, klingt ja wahnsinnig seriös. Ferry: Er ist ein Genie. Neue Einstellung: Im Büro des Tierarztes. Tierarzt: Sie können sich wirklich gratulieren: Wir befinden uns im Endstadium eine menschliche Leber zu züchten. Ferry: Na, was hab ich gesagt? Tania: Und wie… wie machen Sie das? Tierarzt: Nun, es haben sich einige Probanden zur Verfügung gestellt und mit diesen Erkenntnissen werden wir in einigen Jahren vielen Tieren helfen können, vielleicht gelingt es uns sogar mehrere Lebern… äh, für verschiedene Gattungen in einem Menschen zu züchten. Es klingt wie Zukunftsmusik, ja – aber… wissen Sie, Ihr Klient, das wird der erste Mensch sein – weltweit – dem eine gezüchtete Leber eingepflanzt wird. Da können Sie sich jetzt schon mal so’n richtig schönen Spruch ausdenken. Tania: Und Sie würden den Eingriff selbst durchführen, ja? Ferry: Ja, selbstverständlich. Wenn man einen Hamster schafft, dann ist doch der Mensch ein Kinderspiel. Tania seufzt ungläubig. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 18, 27:56–28:28 Brandner und Jana in Janas Wohnung. Brandner: Und du bist dir sicher? Jana: Ja, sicher. Ich brauch dich dort. Brandner: Du rufst mich nur an, wenn du was brauchst. Jana: Das ist das Wesen von Freundschaft. Brandner: Nein, ist es nicht. Und außerdem will ich überhaupt nicht dein Freund sein. Jana: Das bist du aber. Brandner: Nein, bin ich nicht. Jana: Wegen dem bisschen ficken? Komm. Brandner: Was, jetzt? Jana: Ich ertrage meinen Vater besser, wenn vorher ein anderer Mann in mir drinnen war. Szene 19, 28:28–29:19 Barbara schminkt sich in ihrem Badezimmer und spricht mit Herwig per Handy. Er ist auf der Terrasse des Anwesens Rauchensteiner. Die Einstellungen wechseln einander ab. Barbara: Bist du dir sicher? I mein, i pass doch überhaupt ned dorthin. Herwig: Barbara, des san aa nur Menschen. Barbara: Ja, das is ja das Erschütternde. Herwig: Es is ned immer alles schwarz und weiß. Is was? Barbara: Ah, na, eh nix. Herwig: Jetzt sog. Barbara: I waaß ned, nach brennender Rache für deinen Vater klingt das alles ned. Herwig: Ja das täuscht, schau: Man muss im Schafspelz auch nach Schaf rächen, sonst merkt’s der Wolf, verstehst du? Barbara: Ah ja, Herwig, entschuldige bitte, verschon mi mit dem SamuraiGaga. I sieh des halt anders. Herwig: Einfacher? Barbara: Und einfach ist deppert? Herwig: Na, ganz im Gegenteil, steig ins Taxi. Barbara: Nei, ich waaß ned. Herwig: Barbara, i brauch di heut, bitte. Barbara: Hm, das hast schon lang nimmer gesagt. Herwig: Bleib wo’st bist, es kommt di wer abholen. Barbara: Naa, äh, na danke! Ich komm selber hin, okay? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 20, 29:18–30:02 Badezimmer in Janas Wohnung. Martin knöpft sich nach dem Sex das Hemd zu. Martin (spricht in sein Geheimmikrofon): Also, Burschen… Ihr habt’s jetzt wegg’hört. I kenn euch doch, seids doch brave Buben… also! Wenn die Leitung passt, dann schickt’s ma gach a SMS, danke. Jana tritt ins Badezimmer. Jana: Lobma uns schon selbst? Martin schmunzelt. Jana knöpft sein Hemd wieder auf: Das war ja schon mal eine ganz gute Basis für eine Freundschaft. Szene 03-21, 30:02–37:43 a) Liane und Rolf stehen vor einer Tür und sprechen miteinander. (30:02-31:06) Rolf: Ich hasse es, wenn so viele Menschen an einem Ort zusammenkommen. Das bringt selten etwas Gutes. Liane: Es sind alle wegen dir da. Rolf: Es gibt Menschen, die existieren und andere, die koexistieren. Ich brauche diese Gesellschaft nicht. Ich existiere. Liane: Deine Weisheiten haben mich ein Leben lang genervt. Rolf: Seit unserer Hochzeit sprichst du von mir in Form eines Nachrufs. Liane: Wir hätten nicht so ehrlich zueinander sein sollen. Rolf: Ich halte das nicht aus. Wir gehen jetzt raus. Du siehst gut aus. Sie treten in einen großen Saal, in dem schon viele Gäste trinken. RR zu Gästen: Hello, nice meeting you. Gast 1: Nice to see you again. Rolf: Thank you. Brunner tritt an RR heran. Szene 03–22a HB: Die Frau vom Kober is auch da. RR: Ich dachte, die sind in Übersee. HB: Abgesagt, wegen der Stimmung. Sie will Sie unbedingt sprechen RR: Sprechen? Schön wär’s. Würgen Sie das ab. Checken Sie sie auf Hepatitis. HB: Schon erledigt – da is nix, erstaunlicherweise. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 03-22 b, 31:06–31:46 LR: Du bleibst nicht lange? Bürgermeister: Warum? LR: Weil du es offenbar sehr eilig hast. Bürgermeister: Ich vertrag mehr als die Anderen… deswegen bin ich dort, wo ich bin. LR: Man kann sich niemanden schöntrinken, man kann sich niemanden wegtrinken. Aber am allerwenigsten kann man sich jemanden hertrinken. Das Leben geht weiter. Szene 03-22 c, 31:46–32:19 RR tritt an den Bürgemeister heran. RR: So, wie sieht’s aus? Bürgermeister: Diesmal musst du erscheinen. RR: Unmöglich. Bürgermeister: Sagst halt auf jede Frage: Ich entschlage mich. RR: Ich bin doch keine Witzfigur! Bürgermeister: Der Canitz is wieder da. RR: Ich dachte, da läuft ein Haftbefehl? Bürgermeister: Er agiert nicht so, als würd er sich Sorgen machen. RR: Aber das war doch schon immer so. Bürgermeister: Ich kümmer mich drum. Mach dir keinen Kopf. RR: Danke. Canitz, Brunner – ich kann mich schon nicht mehr erinnern, wie der davor hieß. Bürgermeister: In der Generation muasma de alle drei Jahr austauschen, des hülft nix. Szene 03-22 d, 32:20–33:24 Zeno: Ah, ’tschuldige. Und du… bleibst in Afrika? Jakob: Keine Angst, i nehm dir nix weg. Zeno: Du, entschuldige, i wollte nur a normales Gespräch mit dir führen. Jakob: Wieso, die wesentlichen Informationen hast du, ich will nichts von diesem Erbe. Zeno: Du glaubst, ich bin gierig, oder? Leck mich! Jakob tritt ab, RR tritt auf. RR zu Zeno: Trink nicht so viel. Tania tritt auf: Mein liebster Rolf… RR: Es war mir immer ein Rätsel, wie mein Sohn es geschafft hat, so eine Frau zu heiraten. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Tania lachend: Wir sind doch nicht verheiratet. Sonst wäre ich ja noch erbberechtigt. Zeno: So weit kommt’s noch… Das ist übrigens mein Bruder Raško. RR <überrascht>: Raško, Sie sind aus dem Gefängnis entlassen? Das hat man mir ja gar nicht gesagt. Jakob: Gefängnis? Das würde hier ein paar Leuten ganz guttun… Szene 03-22 e, 33:25–33:52 Liane sitzt auf dem Sofa und spricht mit Gästen: Liane: Also, reich wird man heutzutage nur noch, wenn man Geld hat. Das muss man sich erst einmal leisten können – ein Grund, warum afrikanische Länder nie zu Geld kommen werden. Nebenan spricht Kerstin mit einem Gast. Männlicher Gast: Inzwischen hab ich ja den Eindruck, dass die Politik das Volk nur noch braucht um ungestört regieren zu können, wenn Sie verstehen, was ich meine. Kerstin: Nein, eigentlich nicht. Kiffen Sie? Männlicher Gast: Selbstverständlich. Kerstin: Dann kommen Sie mit. Szene 03-22 f, 33:52–34:33 RR schreitet durch den Saal und spricht mit Gästen. Er trifft die Falkner-Brüder. Weiblicher Gast: Mein Mann schenkt mir jedes Jahr einen Schönheitschirurgen, den er dafür bezahlt, um mir zu sagen, dass er nichts für mich tun kann! Robert Falkner: Herr Rauchensteiner. RR: Wie sieht es aus? Helmut Falkner: Alles erledigt. Der Tscheppe hat ein sehr verwirrtes Interview gegeben. Robert Falkner: Die Headline lautet: Ein Grüner sieht rot. Helmut Falkner: Und ich hab Ihnen eine Ausgabe mitgebracht. RR: Gratuliere, und wo ist er jetzt? Helmut Falkner: Untergetaucht, und er wird auch so schnell nicht wieder auftauchen. Robert Falkner: Die Partei hat sich schon distanziert. Es treten zwei Damen hinzu. Robert Falkner stellt beide RR vor: Miriam, Mercedes. RR begrüßt beide mit Handkuss. Robert Falkner zu RR: Wir wollen einen ungestörten Anschuss über die Bühne bringen. Helmut Falkner: Herr Rauchensteiner, apropos… RR: Ja? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Helmut Falkner: Können Sie vielleicht was für die Raucher auf dem Fest um? Rolf: Im Klavierzimmer gibt es Aschenbecher en masse. Robert Falkner: Herr Rauchensteiner, danke! Szene 03-22 g, 34:33–35:03 Liane reicht Rolf ein Glas mit Champagner. LR: Trink jetzt. Das ist dein Fest. RR: Du weißt doch, dass ich vom dem Zeug Kopfschmerzen bekomme. LR: Dann nimm halt eine Tabletten vor dem Schlafengehen. Sie treffen Tania und einen Künstler. LR: Hubert, ist das Ihr Ernst mit der Hand? Hubert: Vollkommen. Im November lass ich sie mir amputieren, und das wird dann das teuerste Kunstwerk aller Zeiten. Das prophezeie ich euch. Dagegen ist Damien Hirst ein Kindergarden… Tania lacht amüsiert. Liane: Wir werden auf jeden Fall darüber nachdenken. Versprochen. Hubert: Okay, aber bitte nicht zu lange nachdenken. Es ist ein Einzelstück! Tania: Sagen Sie mir, was würd das kosten, wenn Sie sich die zweite Hand auch amputieren lassen? Szene 03-22 h, 35:03-36:04 Zeno tritt zu RR. Zeno: Du hast a Leber? Rolf: Möglich. Zeno: Mein Anwalt sagt, was du da machst, geht gar nicht. Rolf: Zeno, dein Anwalt ist auch mein Anwalt. Und vergiss das nicht, egal welchen du nimmst. Zeno: Ich besorg dir eine Leber. Rolf : Du? Zeno: Ja. Rolf trinkt sein Glas leer. Rolf: Hör zu, Zeno. Ich habe mit deiner Mutter nie darüber gesprochen, Gott hab sie selig: Ich will einen Vaterschaftstest. Zeno tritt ab, sehr wütend. Szene 03-22 i, 36:04-36:45 Barbara tritt auf, Herwig begrüßt sie. Herwig: Barbara? Bärbel! Ahoj, servas! Barbara: Hallo. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Herwig : Und, was sagst? Sei ned zu sehr beeindruckt. Barbara: Na, na, kaa Sorge. Herwig: Magst was trinken? Barbara: Später, vielleicht. Aber du kannst ja, wennst magst. Herwig: Bist dir sicher? Barbara: Ja klar, trink. Herwig: I muas di eam unbedingt vorstellen. Barbara: Naa, geh, lass, das will ich nicht. Herwig: Na komm! Barbara: Naa, lass des, mir is des unangenehm. Herwig: Das braucht dir ned unangenehm sein. Brander: Verzeihung. Zeno: Zeno. Brander: Martin. Sie reichen die Hände einander, Zeno lacht. Jana tritt hinzu. Jana: Eine Verbrüderung. Na, schimpfst du schon über unseren Vater? Zeno: Der wird si anschaun… Brander: Was hast du eigentlich gerade gemeint mit ‘Verbrecher’? Zeno: Wird das jetzt ein Interview? Jana: Sei nicht so neugierig, sonst glauben sie noch, du bist bei der Polizei. Zeno lacht derb, als wäre dies ein besonders guter Witz. Jana zu Brander: Komm. Brander steht auf; zu Zeno: Servas. Zeno: Na ja, klar. Dann muasma, göll? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 03-23, 38:00–39:55 Jana führt Brandner in einen dunklen Raum im Keller des Hauses. Brander: Was ist das? Jana: Das Familienmuseum. Bei uns endet alles in diesem Museum. Und wenn du lange genug bleibst, dann hängst auch du irgendwann da. Sie zeigt ihm ein Paar Handschuhe in einer Schatulle. Brander: Und was ist das? Jana: Handschuhe. Brander: Aha. Eine Weile bewundert sie die Handschuhe, dann zieht sie sie an und hält sie ihm unter die Nase. Jana: Riech mal. Brander: Leder. Jana: Haut. Brander: Leder ist Haut. Jana: Aber Haut ist kein Leder. Jakob tritt plötzlich auf. Jakob zu Jana: Zieh sie aus, du störst die Totenruhe. Jana: Jeder Kleiderschrank ist ein Massengrab. Jakob: Dein Zynismus ist unangebracht, leg sie zurück. Brandner: Was ist mit diesen Handschuhen? Jakob zu Brandner: Das geht Sie nichts an, dieser Raum ist nicht für Fremde bestimmt. Jana: Aber Martin ist doch kein Fremder. Jakob: Stimmt, ich habe vergessen: Er is ja dein Facebook-Freund. Brandner zu Jakob: Sind Sie auch auf Facebook? Jakob: Gute Nacht. Brandner: Gute Nacht! Jana zieht die Handschuhe wieder aus und legt sie zurück in die Vitrine. Brandner zu Jana: Hätt ich jetzt gehen sollen? Jana: Ich hätte dir die Handschuhe nicht zeigen dürfen. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 03-24, 39:57–41:03 Zeno führt einen Monolog mit Dr. Schober: Jedenfalls, Generationen von Arschlöchen, die mit anderen Arschlöchen Arschlöcher gezeugt haben, die wiederum – – du bleib schön da – – die wiederum mit noch mehr Arschlöchern noch mehr Arschlöcher zeugten, und deshalb sind heute abend lauter Arschlöcher hier. Irgendwann wird die ganze Welt nur noch aus Arschlöchern bestehen. Dr. Schober: Interessante Theorie. Wissen Sie, woran man einen guten Menschen erkennt? Zeno: Keine Ahnung, ich hab noch keinen g’sehen. Dr. Schober: Er dreht sich auf der Straße um, wenn einer ‘Arschloch’ruft. Zeno lacht derb. Zu Schober: Und, drehen Sie sich drum? Dr. Schober: Ich dreh mich sogar um, wenn einer einen anderen Namen schreit. Zeno: Ah ja, immer in Alarmbereitschaft, ha? Dr. Schober: Sozusagen, ja. Zeno: Das ist eigentlich nur bei zwei Berufsgruppen der Fall: bei Ärzten und bei Verbrechern. Dr. Schober : Wo ist der Unterschied? Zeno: Eben. Manche sind sogar beides. Szene 03-25, 41:04–42:03 Liane steht auf der Terrasse und flirtet mit einem jungen Gast. Dr. Schober tritt hinzu und unterbricht das Gespräch; zu Liane: Entschuldigung, kann ich dich… Dürfte ich Sie einen Moment sprechen? Er zerrt Liane auf den Balkon. Liane wütend: Greif mich nie wieder so an! Also, vor Anderen. Dr. Schober: Du hast es ihm gesagt? Liane: Was und wem? Dr. Schober: Stell dich bitte nicht dumm. Liane: Er ist verschwiegen. Dr. Schober: Bist du eigentlich vollkommen wahnsinnig geworden? Willst du uns ins Gefängnis bringen? Liane: Wieso uns? Von mir hab ich ihm nichts gesagt. Dr. Schober: Das werd ich ihm sagen. Liane: Mach das. Kann ich jetzt auf dich zählen, oder muss ich jemand anderen suchen, der seinen Mund nicht halten kann? David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Dr. Schober: Das geht so nicht. Liane: Doch, genauso geht das. Szene 03-26 a, 42:03-44:32 RR, Kralicek und Alfred stehen an einem Tisch. RR ist schon sehr betrunken. RR: Alfred, trinken Sie! Das ist ein Befehl. Alfred protestiert schwach, greift dann zu einem Glas. Kralicek, Sie auch! Kralicek: Herr Rauchensteiner, Sie wissen, dass ich nicht trinke. Rolf: Ich trinke auch nie. Ich heiße Rolf. Sie setzen an, miteinander Bruderschaft zu trinken. Kralicek: Das kann ich nicht, Herr Rauchensteiner. Es tut mir leid. Er setzt das Glas ab. RR: Das war ja auch nur ein Scherz. Kralicek: Ein Scherz. RR: Wie Sie das mit der Leber gemacht haben, hat mich echt überrascht. Kralicek: Danke, Herr Rauchensteiner. RR: Wie haben Sie das denn hingekriegt? Kralicek: Das war eigentlich ganz einfach – Sonnborn taucht plötzlich auf und unterbricht das Gespräch. : Äh… willst du uns nicht vorstellen? Kralicek: Was machst du hier? Sonnborn: Severin Sonnborn, ich habe mir erlaubt in dieser Sache ein wenig behilflich zu sein. RR: Sind Sie blind? Sonnborn: Nein, aber ich sehe mehr, wenn ich mich nicht auf die Augen konzentriere… Achtung. Liane tritt zu Rolf: Kommst du dann? Bruno geht gleich los. In der Bibliothek. RR: Danke, ich kenne meine Zukunft – dank Kralicek. Kralicek: Danke, Herr Rauchensteiner. RR: Ich halte diesen Scharlatan nicht mehr aus. Jedes Mal lädt sie ihn ein, damit er unseren Gästen die Zukunft sagt. Sonnborn lachend: Dabei hat ja jeder die gleiche Zukunft, nicht wahr? Nicht? Das war ein Scherz. RR: War nett Sie kennengelernt zu haben. Sonnborn: Ah, um der Seriosität willen müsst ich noch auf eine Kleinigkeit hinweisen… RR: Kleinigkeit klingt immer gefährlich. Sonnborn: Die Leber stammt ja aus Afghanistan, wie Sie wissen. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ RR: Ich hab da keine Vorbehalte. Sonnborn: Und… Afghanistan hat viele Nachteile: Heroinhandel, die Taliban, das Klima… der Lebensstandard an sich ist kaum vergleichbar mit dem von Europa. RR: Kommen Sie zum Punkt. Sonnborn: Aber ein Vorteil ist, dass die Leute wirklich sehr alt werden. RR: Ist doch wunderbar. Kralicek: Sonnborn, wie alt ist die Leber? Sonnborn: Man darf sich da nicht beirren lassen: Afghanische Organe sind wirklich kaum vergleichbar mit europäischen. Die dekadente westliche Kultur – Kralicek unterbricht ihn: Wie alt, Sonnborn? Sonnborn : 105. Rolf <überrascht>: Jahre? Sonnborn: M-hm. Herr Ansawi erfreut sich aber bester Gesundheit – Kralicek : Ich bring di um. Sonnborn: Wie bitte? Kralicek : I mochda an Loch in Schädl. Ich bring di um! RR: Kralicek, is okay. Sonnborn zu Kralicek: Nun, es ist wirklich sehr schwierig, auch in solchen Ländern… Szene 03-26 b, 44:34-45:06 RR trifft auf das Ehepaar Brunner. HB: Herr Rauchensteiner, darf ich Ihnen meine Frau vorstellen? RR küsst ihre Hand. RR: Willkommen. Entschuldigen Sie, aber ich hab wahnsinnige Kopfschmerzen. Herwig: Es gibt halt Erscheinungen jenseits von Schwarz und Weiß. Barbara: Willkommen bei was? Herwig: Was, was? Barbara: Er hat gesagt „willkommen“, das war irgendwie komisch. Herwig: Wieso komisch? „Willkommen“ – sagt man so. David Schalko: „Altes Geld“ (2015) – Transkriptum zu Folge 3: „Lederhaut“ Szene 032-27, 45:06-45:50 RR verlässt das Fest, Liane folgt ihn. RR sieht betrunken und müde aus. Liane: Rolf? Bruno fängt jetzt an. Interessiert dich deine Zukunft denn gar nicht? Rolf: Ich gehe schlafen. Schönen Abend! Liane: Rolf? Hast du Kopfweh? Rolf: Sieht man das? Liane: Ich sehe das. Nimm die von dem Schlafengehen. Dann ist morgen alles gut. Rolf: So viele? Liane: Sicher ist sicher. Rolf: Danke. Liane: Gerne, sehr gerne. Szene 03-28, 45:50-47:00 Zeno sitzt auf einem Sofa und lässt sich von Bruno die Zukunft voraussagen. Viele Gäste sehen und hören zu. Liane tritt hinzu. Bruno: In den Augen spiegelt sich unsere Zukunft wider. In jedem Blick ist unser ganzes Schicksal gespeichert. Schauen sich mich an, Zeno. Zeno: Da wern’S jetzt aber ned vü sehen. Bruno: Ich sehe mehr, als Sie glauben. Zeno: Ja? Bruno: Sie haben Angst. Zeno: Aber nur von meiner Frau. Bruno: Sie sollten heute nicht hier sein. Zeno: Meine Rede. Bruno: Sind Sie Spieler? Zeno: Nein. Wieso? Bruno: Schade, heute könnten Sie jede Bank der Welt sprengen, es wäre Ihr Glückstag. Nur nicht hier. Zeno: Ernsthaft? Bruno: Ernsthaft. Kerstin im Hintergrund: Möchte noch jemand einen Absinth? Zeno: Her damit.