Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Zeitraum: ? Vorspiel, 00:45–02:10, verschiedene Einstellungen Das Gesicht des Commanders in Nahaufnahme: Er pustet – es wird total dunkel. Zeno schreckt aus dem Schlaf hoch: Scheiße! Er geht verwirrt durch seine Wohnung. Rolf Rauchensteiner schläft in seinem Bett. Liane Rauchensteiner wacht in ihrem Bett auf: Scheiße! FR geht zu RR ins Schlafzimmer, schaut ihren im Bett schlafenden Mann an. Das Tablett mit den Tabletten ist leer. Jacob und Jana Rauchensteiner liegen im Bett. Jacob: Hast du verhütet? Jana verneint. Jacob: Scheiße. Jana: Ich bin kurz vor der Regel. Alles gut. Szene 1, 02:11–03:10 Zeno in seiner Wohnung. Er denkt nach und sieht verwirrt aus. Auf einmal öffnet sich die Tür und Tanja tritt mit den Hunden ein. Tania: Gehts Puppies… Zeno schreit hysterisch: Bist du jetz komplett deppart wor’n? Tania: Was? Zeno schreit hysterisch: Muasma so die Tür knallen?! Tania: Entschuldigung, ich wohn da! Zeno schreit hysterisch: Und da ka’man nicht normal durchgehn? Tania: Zeno, weißt was? Geh schlafen! Zeno: Was is des? Tania: Das war unten an der Tür. Wer ist „wir“? Zeno: K’Ahnung, könnt ja auch dein Bruder. Tania: „Wir vergessen nicht.“ Zeno: I geh jetzt doch schlafen. Tania: M-hm. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 2 a, 03:11–04:05 Jakob und Jana liegen noch immer im Bett. Jana hat die Handschuhe an und befühlt das Gesicht ihres Bruders. Jakob: Versprich mir… Jana: Was? Jakob: Dass du sie nie wieder jemandem zeigst. Jana lächelt: Du bist eifersüchtig. Jakob: Das sind unsere Handschuhe. Jana: Nein. Wir benutzen sie nur. Jakob: Schläfst du mit ihm? Jana: Selbstverständlich. Szene 3, 03:35–04:06 LR noch immer im Schlafzimmer von Rolf. Sie schaut ihn an und dann geht sie leise weg. LR: Rolf? RR antwortet nicht, LR verlässt sein Zimmer. Im Flur trifft sie ein Dienstmädchen LR zum Dienstmädchen: Schhh… Herr Rauchensteiner schläft noch. Szene 2 b, 04:06–04:35 Jana und Jacob, noch immer im Bett. Jana: Soll ich lieber Schuhe oder Handschuhe aus dir machen? Hm. Einen Ledermantel vielleicht, der mich im Winter wärmt. Aber… dafür bist du ja leider zu klein. Eher einen Schlegel… oder einen Gürtel, hm? Jakob: Sag mir jetzt, wo Kerstin ist, langsam mach ich mir Sorgen. Jana: Oder einen Rucksack. Szene 4 a, 04:35–04:51 Kerstin wacht in einem Taxi auf, das übers Land fährt. Taxifahrer: Morgen. Kerstin schaut sich verwirrt um. Szene 2 c, 04:52–04:57 Jana und Jacob im Bett. Sie antwortet seine Frage. Jana: Hm... Sie müsste jetzt ungefähr bei Dornbirn sein. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 4 b, 04:58–05:10 K: Wo bin ich? Taxifahrer: Kurz nach Linz. K: Warum? Taxifahrer: Des waaß i ned, i bin Taxifahrer und koa Philosoph. K: 734 Euro, nach Linz? Taxifahrer: Sie wollten kaa Pauschale. Szene 2 d, 05:11–05:26 Jakob: Aber warum ist sie weg? Jana: Na, der Absinth vom Zeno? Ich weiß auch nicht. Sie wollte plötzlich ihre Eltern besuchen. Jakob: In der Schweiz? Jana: Hm. Na gut. Es war meine Idee. Szene 4 c, 05:27–06:50 Kerstin: Aber so viel Geld habe ich nicht. Wo ist mein Handy? Taxifahrer: Karten? Kerstin: Nein. Taxifahrer: Hm. Der Taxifahrer hält an. Sie sind irgendwo in Bergen. Taxifahrer: So, Endstation. Kerstin: Bringen Sie mich wieder zurück und dann kriegen Sie Ihr Geld. Taxifahrer: Sicher… Aussteigen, oder i ruaf die Polizei. Kerstin: Das wär mir sehr recht, bitte. Taxifahrer: Das glaub ich aber nicht. (Hebt eine Plastiktüte hoch.) Kerstin: Das ist mein Gras. Taxifahrer: Jetz nimmer, des is a Mitbringsl für mei Tochter. Aussteigen, aber pronto. Kerstin: Nein. Der Taxifahrer steigt aus und öffnet die hintere Tür, damit Kerstin aussteigt. Kerstin steigt aus: Und wie soll ich hier wieder wegkommen? Taxifahrer steigt ein: Des is mir wurscht. Kerstin: Ich merk mir Ihr Nummernschild! Arschloch! Kerstin sieht sich um und geht durch die Felder zu Fuß auf einige Häuser zu. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 5, 06:51–07:37 Zeno geht in den Club „Dark Duck“. Die Tür ist offen. Drinnen saugt eine Putzfrau den Boden und singt. Zeno stoppt die Frau. Zeno: Ist der Commander da? Putzfrau: Nein! Sie singt weiter und ignoriert Zeno. Zeno: Und der Mario? Putzfrau: Nicht da! Zeno: Ich brauch dringend seine Nummer! Putzfrau: Ich auch! Zeno nickt und geht weg. Die Putzfrau singt und putzt weiter. Szene 6, 07:38-10:19 Zeno zurück in seiner Wohnung, weint und raucht. Die Klingel läutet. Zeno geht langsam zur Tür und öffnet die untere Tür. Er löscht die Zigarette und versteckt sich. Kralicek kommt mit einer Waffe herein und sieht sich um. Zeno taucht hinter der Bar auf: Kralicek! Kralicek erschrocken: Aaah! San Sie wahnsinnig? Sie hätten sterben können. Er durchsucht die Wohnung. Zeno: Da is niemand. Kralicek : Bin nur verwundert. Zeno: Wieso? Kralicek: Diese Jugoslawin hat Geschmack. Das is außergewöhnlich. Und? Zeno: I bin so froh, dass Sie da sind. Kralicek: Die meisten Leute sind froh, dass ich da bin, wenn sie Angst haben. Was gibt’s? Zeno: Ich hab an Scheiß ‘baut. Kralicek: Bitte keine moralische Rechtfertigungen. Zeno: Ich hab meine Leber verspielt. Kralicek: Aha. Zeno: Nein, sie is no da, aber i war beim Commander… weil dieser depperte Wahrsager g’sagt hat,, i soll spielen gehen und weil der Commander g’sagt hat, i soll erst wiederkommen, wenn’s wirklich um was geht und deshalb wollt’ich eine Leber für meinen Alten erspielen, was aber ned funktioniert hat. Na, wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für völlig deppert… Kralicek: Hören Sie, dass geht mich nix an. Zeno knistert mit einem Zettel und reicht ihn Kralicek zum Lesen. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Kralicek: Des is a Drohung. Zeno: Schon, oder? Kralicek schaut lange auf den Zettel. Zeno: Ham Sie a Leseschwäche? Kralicek: Ich denk nur nach. Zeno: Ich will, dass Sie mich beschützen. Kralicek: Na, sowieso, sowieso. Zeno: 24 Stunden am Tag? Kralicek: Der Brunner wird budgetär umschichten müssen. Zeno: Budgetär! Es geht um Leben und Tod. Kralicek: Was die Sache nicht billiger macht. Aber: I hab ein Versteck für Sie. Zeno: Wo verstecken? Kralicek: Im Wald. Zeno: Ein Rauchensteiner versteckt sich nicht. I wü, dass Sie mi beschützen, verstecken kann i mi selber. Kralicek: Man wird mit dem Brunner reden müssen. Zeno: Ich zahl Sie. Kralicek: Bin ein Major, keine Söldnerhure. Ich meld mich in den nächsten Tagen. Zeno: Ich red mit meinem Vater. Kralicek: Der? Der schlaft no. Zeno schaut auf die Armbanduhr: Schlaft. Szene 7, 10:20–10:38 In seinem Garten gießt Herwig Brunner die Pflanzen. Seine Frau Barbara kommt. BB: Was machst du da? HB: Er schlaft no. BB: Wie bitte? HB: Er schlaft no. Und die Blumen hätten scho längst ’gossen g’hört. Scho längst. BB: Aha. Szene 8, 10:39–12:03 RR wacht auf. Er Zieht den Mantel an, geht aus dem Zimmer und wandelt barfuß durchs Anwesen. Hausmädchen: Guten Morgen. Er geht in den Garten und sieht LR beim Reiten zu. Sie hält an und starrt ihn an. Rolf steht auf dem Balkon und starrt ins Leere. Liane ist überrascht, dass er nicht tot ist. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 9, 12:04–14:08 Auf der Polizei: Der Polizeichef unterhält sich mit Brandner und Stranski. P: San Sie krank, oder sowas? Bei jedem Fall die gleiche Puderg’schicht. Brandner: Hern’S, glauben Sie, i mach des zum Spaß, oder was? Stranski: Na, wirklich. Der Martin, der singt vü lieber, als er pudert. Brandner: Hätt i vielleicht „naa“ sag’n sollen? Polizeichef: Das geht einfach ned. Das ist jedes Mal nur peinlich vor die Richter. Stranski: Geh bitte, die Richter reißen si um unsre Fälle. G’rad deswegen. Brandner: Eindringen, infiltrieren, zuschlagen. Stranski: Ja, die nehmen den Schwanz vom Martin scho richt Brandner: Besser als Wanzen. Stranski: Stimmt. (lachend) Polizeichef: Ich zieh Sie ab. Brandner <überrascht>: Wie bitte? Polizeichef: Ihr Methoden ham nix mit Polizeiarbeit zu tun. Brandner: Aber hern’S, so wei t wie jetzt warma no nie: Die Familie fangt an mir zu vertrauen. Stranski. Sie wollen den Rauchensteiner doch aa im Hefen sehen, oder? Polizeichef: Was meinen Sie mit dem „oder“? Stranski: Naja, man waaß ja nie, wer zu wem g’kehrt, oder? Polizeichef: Wann’S deppert san, können’S ab morgen an Kreisverkehr in Niederösterreich regeln. Stranski: Gut, da weiß man wenigstens wer zu wem g’hert. Polizeichef: Jetzt passen’S mal auf., ich bin seit zehn Jahren am Rauchensteiner dran. Glauben Sie, mir san wirklich so deppert, dassma uns auf unsern Märchenprinzen da verlassen? Brandner: Heißt das, es gibt no jemanden? Polizeichef, lächelnd: Genau das. Brandner : Aha. Und wen, bitte? Polizeichef: Das wird Ihnen schee brav wurscht sei. Brandner : Das gibst ja ned, des is mein Fall! Stranski: Das is unser Fall. Brandner: Ja. Also gut, dann… i puder’s einfach nimmer… Okay? : Griag i hin. Polizeichef: Sie gehen in Therapie. Zur Haselbrunner! Brandner: Naa, ned, ned, ned, ned zur Hasselbrunner, die kann doch die Pappen ned halten. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Polizeichef: Entweder – oder. Brandner: Wiederschauen. Stranski: Wiederschauen. Verlassen das Büro und ihr Gespräch geht im Flur weiter. M: So ein Schaaß ….?? Warum hast’n du nicht von der verspielten Leber erzählt? Stranski: Spinnst? Dann zieht er mi vom Kommander aa no ab! I trau dem Typen ned. M: Für so weit oben ist die Polizei nicht zuständig. Stranski: ….?? (Der Zeno) ist für sich selber zuständig. M: De sagln einer den Andern ab und dann kommt scho s’nächsze Arschloch. Stranski: Um den Kommander kümmer d i mi. D er ist völlig deppert auf die Leber vom kleinen Rauchensteiner. Szene 10, 14.08-15.26 LR und RR sind im Esszimmer. Rolf isst. Er ist fast nackt und hat nur seine Unterwäsche an. Liane schaut ihn an und geht hin und her, als ob sie nicht glauben könnte. LR: Du bist aufgewacht? RR: Ja! Ein Wunder. LR: Warum? RR: Weil ich mich noch nie so gut gefühlt habe. LR: Weil du noch nie so lange geschlafen hast. Alfred kommt und bringt RR einen Brief. RR: Was ist das? Alfred: Die Liste der Anrufe. RR: Danke. … Danke. Der Diener geht und RR isst weiter. Was ist das für ein Leben, wenn nie ein Löwe wartet… LR : Wie bitte? RR: Ich hatte einen Traum, es war alles voll von Löwen und wir mussten endlich wieder laufen um unser Leben. Herrlich! LR: Na, zum Glück war es ein Traum. RR: Wir wären viel glücklicher, wenn wir uns unsere Löwen nicht erfinden müssten. LR: Ich rufe Doktor Schober an. RR: Nein! Der ist kein Löwe. Der ist eher ein Karpfen. Fett und glitschig, bäh. Hap, hap, hap! <öffnet seinen Mund wie ein Karpfen und isst dann weiter> Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 11, 15:26–17:26 Doktor Schober (S) kommt. LR erwartet ihn schon ungeduldig. S: Was ist los? LR: Er ist aufgewacht. S: Und deswegen holst du mich! LR: Er ist seltsam. S: Das ist normal. LR: Schau ihn dir an. S: Du willst ihn umbringen und machst dir Sorgen, das ist seltsam. LR: Er sieht nicht aus, als würde er sterben. S: Pschhh… Er wird sterben, mach dir keine Sorgen. (greift ihre Hände) LR: Schau ihn dir… Schau ihn dir an! Komm, er ist im Park. Sie eilen zu RR, der im Park meditiert. LR von weitem: Rolf?! Sie und Dr. Schober nähern sich. LR: Rolf, Rolf? Erkennst du Doktor Schober? RR meditiert weiter. S: Herr Rauchensteiner? Ihre Frau sagt, Sie fühlen sich nicht wohl? RR: Ich fühle mich blendend. Deshalb glaubt sie, ich wäre krank. LR: Was machst du da? RR: Ich esse Licht! Photosynthese. Ich spüre: Es funktioniert. Wenn das der Führer gewusst hätte… LR zu Dr. Schober: Er glaubt, er ist sein Vater. Schober zu LR: Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, bitte? LR: Bin gleich da. (Zu Rolf R., nimmt ihre Schuhe und geht barfuß weg) Schober: Er muss sofort in einen Spital. LR: Aber er stirbt! Schober: Eben! Er braucht eine Leber. LR: Nein. Schober: Bitte. LR: Nein! S: Ich kann doch nicht so tun als ob nichts wäre. LR: Schreib eine Fehldiagnose. Dr. Schober lacht. LR: Wie lange? Schober: Was weiß ich? 48 Stunden oder so. Das wird kein schöner Anblick. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) LR: Das war es die letzten dreißig Jahre auch nicht. Schober: Liane, das wird auffliegen. LR: Nur, wenn ich will. LR geht zurück zu RR; Schober geht fort. Szene 12, 17:27–17:54 Beim Bürgermeister zu Hause. Der Bürgermeister tritt ein und legt ab. Bürgermeister: Scheiße. Er geht ins Esszimmer, wo statt Frau Bulková eine Puppe sitzt und für zwei gedeckt ist. Er ist sehr überrascht. Szene 13, 17.55-19.40 Zu Hause bei Schwester von RR. Schwester Katzenberg (SK). Beim Tisch sitzt sie mit ihrer Tochter (T), einem Restitutionsanwalt Jandl (J) und dabei ist noch Philip Canitz (P). Canitzt führt die Konversation. Die Frauen hören zu. P zu SK: Der Doktor Jandl ist wirklich eine Koryphäe in Sachen Restitution. Herr Jandl, wie schätzen Sie denn die Chancen von Frau Rauchensteiner? SK: Katzenberg. P: Natürlich. Also, wie schätzma das ein? J: Völlig chancenlos. SK und ihre Tochter sprechen mit einander auf Hebräisch. SK: Ich dachte, er ist eine Koryphäe. T: Er ist ein Trinker. J: Bitte? P: Frau Katzenberg spricht seit ihrer Vertreibung nicht mehr die Tätersprache. J: Ah! Eh. Aber verstehen können Sie mich schon? Canitz: Beide können Sie verstehen. Hören Sie, Jandl, Sie können mit großem Rückhalt aus der Politik rechnen. Jandl: Das ist doch völlig wurscht. Dem Rauchensteiner gehört doch die Fabrik von seinem Nazivater nicht einmal mehr. Canitz: Aber das Geld gehört ihm. Jandl: Das ist aber nicht das gleiche Geld, das ist… anderes Geld. Egal… Laut Gesetz sind nur noch Kunstgegenstände restituierbar. Canitz: Anders: Wer hat Ihnen eigentlich ermöglicht, dass Sie mit dem ganzen Restitutionsirrsinn reich werden, hm? Jandl : Jetzt kommt der Schaaß. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Canitz: Gut. Noch einmal anders: Wenn Sie das durchbringen, dann haben Sie ausgesorgt. Jandl: Das hab ich schon. Aber mir wird halt sehr schnell fad. Canitz: Geld kann man verlieren. Jandl: Positionen auch. Canitz: Ich sag ja: Sie können mit einem sehr starken Rückhalt aus der Politik rechnen. Jandl: Gesetz ist Gesetz. Canitz: Gesetze kann man ändern. Jandl lachend: Ja, aber ned Sie. Canitz: Sie unterschätzen mich. Sehr gut. Jandl: Was glauben Sie eigentlich, was dann wäre, hm? Dann stünde die halbe Welt vor der Tür, und da geht’s dann um a bisserl mehr als ein paar Bildern. Canitz: Schlafen Sie drüber. Jandl: Das ist eine gute Idee. Schlafen ist gut. Szene 14, 19:41–21:37 Kerstin geht zu Fuß übers Land. Sie betritt einen Landgasthof. Drinnen sitzen alte Männer und andere Gäste. Die Wirtin steht im Ausschank. Kerstin zur Wirtin: Grüß Gott. Wirtin: Franz, Kundschaft! Wirt tritt auf: Ja? Kerstin: Mein Name ist Kerstin Bachmann, ich – befinde mich in einer Notlage, ich habe kein Geld und ich müsste mal kurz telefonieren. Wirt: Mit wem? Kerstin: Keine Sorge, es ist Ortsgespräch. Inlandsgespräch. Ich kenn hier ja niemanden. Sie versucht zu lächeln. Wirt: Mit wem? Kerstin: Mit meinem Freund. Äh, Lebensgefährten. Wir sind verlobt. Naja… Kerstin telefoniert und das Wirtspaar steht neben ihr, um sie zu kontrollieren. Sie hören zu. Kerstin: Kerstin Bachmann. Ich habe die Nummer von meinem Freund… Verlobten vergessen. Jakob Rauchensteiner bei Wien. Adresse weiß ich nicht, ich bin aus der Schweiz. <überrascht> Geheimnummer? Es handelt sich um einen Notfall. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Äh… können Sie mich verbinden? Der Wirt bricht das Telefonat ab. Kerstin zum Wirt: Aber Sie müssen mir helfen. Szene 15, 21:38–22:02 Die Geschwister Rauchensteiner bei den Pferden. Sie diskutieren über die Name ihres Kindes. Jana: Artur. So einer bleibt immer bei seiner Mamma. Oder Casimir? Jakob: Mein Kind heißt sicher nicht Casimir. Jana: Der Name ist bereits die erste Erziehungsmaßnahme. Jakob: Du redest, als würdest du’s wollen. Jana: Im Stall gibt’s ’ne Pferdegeburt, komm. Jakob: Jana, du machst es weg. Jana: Bin doch nicht schwanger, Jakob. Jakob: Sag mir, dass du’s wegmachen lässt. Jana: Du hast schon jemanden auf dem Gewissen, das reicht doch, oder? Szene 16, 22:03–24:47 RR und LR sitzen auf ihrer Terrasse. Rolf spielt mit Münzen und Liane schaut ihm dabei zu. LR: Das dir nicht langweilig wird… RR: Oft sind es die kleinen Dinge… Der Bürgermeister tritt auf. RR: Aah… LR: Bin schon weg. RR: Nein, nein, bleib. Das ist ein Freundschaftstreffen, stimmt’s? Der Bürgermeister sagt nichts. RR: Ich werde nicht über Geschäftliches reden. Bürgermeister: Ja, es geht um unsere Freundschaft… …im privaten und im geschäftlichen Sinn. RR: Aah, ein trojanisches Pferd. Ich werd aber nur über Privates reden. Bürgermeister: Ist alles in Ordnung? Du hast a komische G’sichtsfarb. LR: Er war in der Sonne. Drei Stunden lang. Bürgermeister: Dann is ja kein Wunder, dass er krank ausschaut. Des hab ich als Kind aa immer g’spielt. RR: Wir haben alle das Kind in uns verloren. Bürgermeister: Kinder san gierig, egoistisch, materialistisch. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) I kenn eigentlich nur Kinder. RR: Was plagt dich, mein Freund? Bürgermeister: Ich werd erpresst. RR: Herrlich! Das ist eine Chance reinen Tisch zu machen. Bürgermeister: Es geht eher darum, dass sie den Tisch wollen. RR: Die Menschen sind Jahrtausende ohne Tische ausgekommen. Bürgermeister unterbricht Rrs Spiel: Du musst beim Untersuchungsausschuss antreten. RR: Ach! Jetzt wird’s doch geschäftlich. <ärgerlich> Ich muss gar nichts! Aber gern. Bürgermeister: Gern, was? RR: Wenn man mich so freundlich bittet, komm ich gern. Bürgermeister: Danke. Du sagst halt auf jede Frage: Ich entschlage mich. RR: Warum? Bürgermeister: Na, weil sie alles wissen, aber nix beweisen können. RR: Ich hatte eigentlich vor die Wahrheit zu sagen. Bürgermeister: Genau! Denen fallen sofort die Zähnt aus der Papp’n. RR: Ich mein das ernst. Bürgermeister: Bist du deppert? Du schickst uns alle in Häfen? RR: Aber was! Ins Gefängnis werden sie uns schicken. Bürgermeister zu LR: Er ist krank. LR: Der Arzt sagt, er hat nix. Wann ist der Ausschuss? Bürgermeister: In einer Woch’n. LR lächelnd: Mach dir keine Sorgen. RR zum Bürgermeister: So. Aber jetzt zu unserer Freundschaft… Wie geht’s dir? Ich meine, wie geht’s dir wirklich? Bürgermeister : Sag, verarschts ihr mi?! Szene 17, 24:48–25:14 Jana und Jakob Rauchensteiner befinden sich in einem Park, er telefoniert. Jana: Was machst du da? (Jacob ruft Kerstin an) Jakob: Ich ruf Kerstin an, aber sie hebt noch immer nicht… Ein Handy klingt bei Jana. Jakob, verdutzt: Hast du ihr Handy? Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Jana: Ja, sie hat es liegen lassen... Jetzt kannst du ihr Handy checken. (zeigt ihm das Handy von Kerstin) Jakob: Warum sagst du nichts? (greift das Handy) Jana: Ja, ich wollt mich doch nicht um den schönen Nachmittag bringen. Jakob: Ja, aber sie ist ja völlig verloren da draußen. Jana: In Österreich? Szene 18, 25:15–25:47 Kerstin macht Autostopp alleine in den Bergen. Ein Auto hält an. Fahrer: Hallo! Steigen’S ein! Kerstin: Sie fragen gar nicht wohin? (steckt ihr Kopf ins Auto) Fahrer: Wurscht, steigen’S einfach ein. Kerstin steigt ein. Sie fahren zusammen los. Im Auto sieht der Fahrer nicht auf die Straße, sondern ständig auf Kerstin. Kerstin: Achtung, Kurve! Fahrer, lachend: Sie haben Humor. Kerstin: Sie auch. Fahrer: Ja, sonst würde ich Sie jetzt fragen, was eine Frau wie Sie allein auf der Landstraße verloren hat. Aber… Sie müssen mir nicht Ihre Lebensgeschichte erzählen. Ich erspar Ihnen meine auch. Kerstin: Ist gut, wir müssen auch nicht reden. Fahrer: Das habe ich nicht gesagt. Redma über uns. Kerstin: Sie meinen über Sie und über mich? Fahrer: Ja… Glauben Sie an Zufälle? Kerstin: Ich glaube an Unfälle! Fahrer lacht: Der war gut… Was haben Sie gedacht, als Sie mich das erste Mal gesehen haben? Kerstin: Ich sehe Sie doch noch immer zum ersten Mal. Fahrer: Sie benutzen Humor, um sich den Dingen nicht stellen zu müssen. Kerstin: Ich benutze Humor, um höflich zu bleiben. Fahrer: Ich weiß, dass ich sehr anziehend auf Frauen wirke. Kerstin: Keine Sorge, ich bin verlobt. Fahrer: Gott sei Dank, das beruhigt mich. Jetzt würd ich gern mein Auto waschen. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 19, 26:53–28:13 Herwig Brunner räumt in der Küche am Morgen die Spülmaschine ein, als Barbara auftritt. Barbara: Geh, was machst denn da? Die Glasln gher’n da ned eini. Herwig: Aso. ’tschuldige. Barbara: Hast du nix anderns zum tuan? Herwig: So wie’s ausschaut, hab i heut frei. Barbara: Aha, schön. Herwig: Wie schaut’s aus, fahrma Laxenburg? Herwig: Was suachst’n du? Barbara: Mein Schlüssel… Herwig: Der ist auf der Kommode. Oder Riesenradl? Barbara: Aha. Du bist eh dahaam heut, oder? Herwig: Des Öl is aa scho wieder aus. Herwig: Oder woaßt, wo i aa no nie war? Am Friedhof der Namenlosen. Barbara: Herwig, du musst jetzt net versuchen in oam Tag alles nachzumholen wast jetzt aa Jahr lang verabsäumt hast, okay? Außerdem hass ich Friedhöfe, da wer’ma no lang genug liegen. Wo ist mein Handy? Herwig: Des liegt da. Den freien Tag möcht i aber ned zum Streiten verschwenden. Barbara: Das ist gar ned notwendig, weil i muas eh schon. Herwig: Und die Kinder? Barbara: San bei der Oma, aber de g’freit si sicher, wenn’s di aa wieder mal sieht. Herwig: Naja. Es klingelt an der Tür. Herwig: Ah, Besuch. Neue Einstellung: BB öffnet die Haustür, vor der der Bürgermeister mit seiner Entourage stehen. Bürgermeister: Freundschaft. Barbara: Da schau her, der Herr Bürgermeister mit lieben Freunden. Na, tuama schon wahlkämpfen? Herwig: Geh bitte, Barbara! Der Bürgermeister wird an Grund haben, warum er vorbeikommt. Barbara: Ja? Zu deiner Info, der Kaffee steht über’m Herd, wohl bekomm’s. Herwig zum Bürgermeister: Grüß Gott! Also, Freundschaft in dem Sinn. Mei Frau is a bissl apolitisch. Hat aa seine Vorteile. Bitte, kommen’S weiter… Der Bürgermeister und seine Entourage treten in Brunners Wohnung. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Freundschaft… Freundschaft auch… da aa… Szene 20, 28:14–29:32 Fahrer und Kerstin sind im Auto in einer Autowasche. Das Auto wird gerade gewaschen. Fahrer: Da fühlt man sich doch gleich mitgewaschen. Kerstin: Haben Sie so was wie einen Waschzwang? Fahrer: Nein, ich empfind’s nicht als Zwang. Hier hab ich meine erste Frau geküsst. Kerstin <überrascht>: Hier? Fahrer: Also, in so was. Kerstin: Spätzünder – trotz Ihres Aussehens. Fahrer: Wieso? Kerstin: Na ja, wenn Sie schon ein Auto gehabt haben… Fahrer: Ach! Unwetter hat sie geliebt. Und das hier ist ja ganz ähnlich. Er schließt die Türe. Kerstin: Was wird das? Fahrer: Nur zur Sicherheit. Kerstin: Zu wessen Sicherheit? Fahrer: Ihrer! Damit Sie nicht weglaufen. Sie glauben, ich will Sie vergewaltigen, aber das Gegenteil ist der Fall! Kerstin: Das Gegenteil wird Ihnen nicht gelingen! Machen Sie sofort auf! Er lässt das Beifahrerfenster auf Kerstins Seite automatisch herunter. Kerstin: Machen sie zu! Sie Freak! Fahrer: Na, was denn jetzt? Kerstin: Zu! Er macht das Fenster auf Kerstin: Scheiße… Sie sind ein Psychopath! Fahrer: Ratlos steht die Menschheit vor mir und sucht hilflos Worte. Ein staunendes Gestammel. Sie sollten dankbar sein wenn Sie von mir empfangen. Fahren’S allein weiter! Kerstin: Ist das Ihr Ernst? Fahrer: Das ist eine Lektion. Aber Sie werden’s bereuen, nicht mit mir gefahren zu sein. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Kerstin: Ja, wahrscheinlich. Szene 21, 29:33–30:30 Herwig Brunner sitzt im Wohnzimmer in seiner Wohnung und trinkt Kaffee. Bei ihm steht der Bürgermeister mit seiner Entourage und betrachtet die Bücher im Regal. HB: Und, wie ist der Kaffee? Bürgermeister: Eh grauslich. HB: Ich bin ja wirklich froh, dass Sie da san. Bürgermeister: Sie wissen ja gar ned, was i will. HB: Das ist egal. Es ist Ihre Anwesenheit. Bürgermeister: Ich bin homophob. HB: Ja, i aa. I maan so unter Männern – also, ned… Bürgermeister: Brunner, i bin ned zum Tarockiern da. Was is mit dem Rauchensteiner los? I war heut bei ihm. HB: Er hat ja gar keine Termine. Bürgermeister: Privat! HB: Aso, privat? Bürgermeister: Er is krank. HB: Ja, ich weiß. Bürgermeister: Er wü beim Ausschuss auspacken. HB: Wie bitte? Bürgermeister: Verwandlung zum besseren Menschen. So ein kathartischer Schaaß halt. HB: Das kann er ned machen. Bürgermeister: Das wird er auch nicht. Und Sie werden dafür sorgen. Szene 22, 30:31–31:19 Barbara ruft ihren Mann an, sie sind beide auf dem Markt. Barbara: Ja, aber das ist doch super, bitte. Er geht ins Gefängnis, du hast endlich, was du willst. Herwig: Ja aber er geht freiwillig. Das hat nix mehr mit einer Rache zu tun. Barbara: Na es geht doch um die Gerechtigkeit. Herwig: Ja, nett nur. Barbara: Herwig bitte. Wie lange willst du no spü’n? Also,irgendwann wollma dann unser Leben wieder zurück, oder? … Oder? Herwig: Ja. eh. Logisch. Ich wü ja des aa. Dann könnma endlich unser Weltreise machen, die’ma nie machen wer’n. Barbara: Zumindest re’ma dann wieder davo. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Herwig zu Verkäufer: Können Sie… des is eh a Mozzarella, oder? (schaut die Ware an) Verkäufer: Ja, is Mozzarella. Barbara: Nichts einkaufen! Ich habe schon einkaufen. Herwig: Wie ???? man nichts? Barbara: Ja, weil ich immer einkaufen gehe. Herwig: Was heißt immer? Barbara: Immer! Außerdem is des a Halloumi. Herwig: Is eh fast dasselbe. Er dreht sich um, hinter ihm steht schon Barbara. Herwig: Servus…(küsst sie) Szene 23, 31:20 – 32:17 Dr. Schober ist im Krankenhaus und spricht per Telefon mit HB, der am Tisch auf einer Restaurant-Terrasse mit seiner Ehefrau sitzt. Doktor: Aber er ist zurechnungsfähig. Herwig: Aber er ist nicht mehr selbst. Doktor: Nur weil jemand anders wird ist er deshalb nichts nicht er selbst. Herwig: Gut. Dann brauchte ich die zweite Meinung. Doktor: Das würde..nutzten..?? Herwig: Ausschuss ist in einer Woche Doktor: Wahrscheinlich hatte er nur einen schlechten Tag gehabt. Herwig: Er hat nie schlechte Tage. Also ich meine gute. Doktor: Ich verstehe schon. Warten sie einfach bis morgen. Glauben Sie es mir. Herwig: Also warten und nichts tun. Doktor: Genau. Einfach in Ruhe sitzen und… Herwig: Und warten, bis die Leichen vorbei schwimmen. Doktor: So hätte ich das jetzt nicht formuliert, aber: ja. Herwig: I muas aufhörn, i hab an Termin. Doktor: Nicht vergessen: Warten. Herwig: Alles klar. Wiederhören. Barbara: Du hast an Termin, Herwig. Dei Termin bittet di, endlich in die Speisekarten zu schauen. Herwig, wenn du mi no einmal ‘Termin’nennst… Herwig: ’tschuldige. Barbara: Suach dir endlich was aus, bitte! Dei Termin hat an Hunger. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Szene 24, 32:18 – 33:53 Rolf und Liane Rauchensteiner sitzen am Tischt im Garten beim Tee. Rolf trägt eine Zeitung aber liest sie nicht. Er zählt sinnlos immer wieder. Liane schaut ins Leere. RR: Sechstausendfünfhundertvierundfünfzig, sechstausendfünfhundertfünfundfünfzig… LR: Was zählst du da? RR: Die verpassten Gelegenheiten in meinem Leben. (lacht) Sechstausendfünfhundert– LR: Dein Tee wird kalt. RR versucht mehrmals seine Tasse zu greifen, aber er kann nicht. Dann hört er auf. LR starrt ihn an. RR mit zunehmender Wut: Sechstausendfünfhundertsechsundfünfzig, sechstausendfünfhundertsiebenundfünfzig, sechstausendfünfhundertachtundfünfzig, sechstausendsiebenhundertneunundfünfzig, sechstausend… Szene 25, 33:54–34:19 Liane kommt zu Alfred ins Haus, im Vordergrund putzt eine Dienerin das Silber. Liane: Alfred? Alfred: Frau Rauchensteiner! Liane: Darf ich Sie kurz sprechen? Unter vier Augen. Alfred: Frau Bayreuther? Bitte. Liane: Ich möchte dass sie das Personal für heute nach Hause schicken. Alfred: <überrascht> Das ganze? Liane: Ja, alle. Auch Sie können sich für heute frei nehmen. Alfred: Ich? Aber hat etwas nicht gestimmt? Liane: Nein, es ist alles in Ordnung. Wiedermal, Alfred. Alfred: Ja, aber… Liane: Bitte Alfred, bis morgen Abend. (geht weg) Alfred: Wie Sie wünschen, Frau Rauchensteiner. Szene 26, 34:20 – 36:38 Kommander mit einem Mann sitzen in einem dunklen Raum. Sie sitzen gegen einander am Tisch. Der Kommander stütz sich sein Kopf. Mann: Und dann hab i der Hilde von unser Fuhr erzählt. Aber jetzt versprochen sie sagt nichts. Kommander: Ist das alles? Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Mann: Ja. Kommander: Gut. Als Buße möcht ich, dass du die Alte vom Ferdl puderst. Mann: Die Alte is über siebz’g. Kommander: Ja, aber sie möcht gern. Und eam is es wurscht. Also, ich vergebe dir. Der Mann beugt sich und der Kommander legt seine Hand auf den Kopf des Mannes: Geh hin in Frieden. Mann geht weg, Stranski kommt. Kommander: Mario! Du warst noch nie beichten. Mario: Stimmt. Kommander: Also, sage dem Kommander, was du ihm angetan hast. (hält sich immer den Kopf) Mario: Ich habe Zweifel am Kommander. Kommander: Zweifel. Wie das? Mario: Ich wollte lieber vom jungen Rauchersteiner ablassen, das ist kein gutes Werk. Kommander: Dieser Kretin ist ein Stück menschlichen Abfalls. Seine Leber wird einem guten Menschen das Leben retten. Mario: Und welchem? Kommander: Weiß ich jetzt noch nicht? Aber wenn man an einem Abend das Angebot und die Nachfrage nach einer Leber bekommt, ist das Glück oder Zufall? Oder ein Geschenk? Und ist es höflich, ein Geschenk abzulehnen? Nein. Mario: Aber da gibt so sicher aa legale Wege, oder? Kommander: Mario, als Buße möchte ich, dass du dem Kommander ein Handy fladerst, und wehe, du kaufst es.. Also, ich vergebe dir. Geh hin in Frieden. Szene 27, 36:39–38:30 Kerstin fährt das Auto, das der Mann ihr gegeben hat und wird von der Polizei angehalten. Ein Polizist tritt zu ihr mit dem Mann, der ihr das Auto geschenkt hat. Polizist: Grüß Gott, Papiere bitte. Wagenbesitzer: Das ist sie. Polizist: Ja, bitte. Also, ham Sie das Auto von dem Herrn g’stohlen? Kerstin: Nein, hab ich nicht. Polizist: Gut, Papiere. Kerstin: Er hat mir den Schlüssel gegeben und gesagt, ich soll allein weiterfahren. Wagenbesitzer: Warum sollte ich das machen? Polizist: Warum sollt er das machen? Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Kerstin: Er hat versucht, mich zu vergewaltigen. Polizist: Führerschein und Zulassung, bitte. Kerstin: Haben Sie gehört, was ich gerade gesagt habe? Polizist: Warum sollt er sie vergewaltigen? Kerstin: Wie bitte? Wagenbesitzer: Vergewaltigung, also, das hab i ned nötig. Kerstin : Und warum hat er mir dann den Schlüssel gegeben? Polizist: Warum sollte er Ihnen nach a Vergewaltigung den Schlüssel geben? Wagenbesitzer: Sie war vollkommen verrückt nach der Waschanlage. Sie hat g’sagt, das ist für sie wie ein Unwetter, sie mag’s mit Männern in der Waschanlage. I hab g’sagt, ich kann das nicht. Dann hat sie geweint. Ich bin weg, wollt Taschentücher holen, komm zurück – Auto weg. So war’s doch, oder? Kerstin: : Sie sind ein Psychopath! Polizist: So, jetzt reicht’s. Steigen’S aus, Sie san verhaftet. Treten Sie zurück. Na, kommen’S. Lassen’S bitte. Treten’S an Schritt zurück, bitte. So. Kerstin: Ich glaub’s nicht. Polizist: Ja, bitte. Szene 28, 38:31 – 39:19 Martin sitzt mit einer Therapeutin in einem Raum und sie führen ein Gespräch. Martin: Naa! Ich erzähl Ihnen keine Details. Da gibt’s sicher so a TherapeutenYouPorn, auf des Sie dann alles stellen. Therapeutin: ???????? Sie sollten Ihre Sexualität endlich als Krankheit akzeptieren. Martin: Ich erzähl Ihnen nur was, wenn Sie mir auch was von Ihnen erzählen. Therapeutin: Bitte? Was wollen’S wissen? Mario: Da Zeno ist a toter Mann. Plötzlich kommt Marion und will dringend sprechen. Martin: : Super Timing. Danke! (sinkt den Kopf) Mario: Langsam: Die Leber vom Zeno ist für an Kunden. Und beim Gschäft versteht der Kommander keinen Spaß. (Mario geht weg) Martin: Also wir müssen Zeno finden. Mario: Nein, du musst den Zeno finden. Ich bleib beim Kommander. Dua weida! (steck sein Kopf in den Raum. Martin steht auf) Therapeutin: Aber, was…. Martin: Na ja, ich weiß. (Er verlässt sie und macht mit der Hand eine Geste, dass sie Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) ihn anrufen soll) SZENE 29, 39:20 – 41:18 Martin und Jana fahren am Abend mit einem U-Bahn. Sie stehen, weil dort viele Leute sind. Jana starrt wie immer ins Leere. Martin: Da hättma aber schon auch mit’n Taxi fahren können, gell? Jana: Ich fahre grundsätzlich U-Bahn. Martin: ????? Jana: Ich mag den Schweißgeruch. Martin: Ah! Jana legt ihre Hand in seine Hose und will ihn befriedigen. Jana: Ah was? Martin: Nicht hier. Jana: ????????? Jana lacht. Martin: Jana bitte, wir sollten damit aufhören, echt. Jana: Seids euch da einig? Dann hört sie auf. Martin: Was steckt hinter diesen Handschuhen ? Jana: Das ist ein Familiengeheimnis. Martin: Die sind aus Menschenhaut. Jana: So ist es, Sherlock. Martin: Und wessen Hände waren das? Jana: Meine Großmutter hat sich in einen Juden verliebt und mein Großvater hat dafür gesorgt, dass der im KZ landet. Und die Handschuhe hat er ihr zum Hochzeitstag geschenkt. Und sie hat sie getragen. Aus Liebe. Martin: Aus Liebe? Jana: Ja, aus Liebe. Martin: Warum hat sie ihn nicht einfach verlassen? Jana: Meinen Großvater hat man nicht verlassen. Er hat sie verlassen. Indem er sie schwanger nach Israel deportieren ließ. Martin: Aber dann hat sie er ja gerettet. Jana: Sie ham sich danach nie wiedergesehen. Jana: Was willst du eigentlich vom Zeno? Martin: Ich muss ihn was fragen. Jana: Bist du Polizist? Martin lacht gespielt: Was? Wie kommst’n darauf? Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Jana: I spür sowas. Martin: Aha. Jana: Bei der nächsten steigen wir aus. Martin: Was, jetzt schon? Jana: Da hinten steht ein Kontrolleur. Komm! Sie dreht sich um und geht weg. Martin folgt ihr. Szene 30, 41:19–41:50 Der Kommander und Severin Sonnborn sitzen im „Dark Duck“ und spielen ein Brett-Spiel. Stranski steht dabei. Kommander: Haben Sie die Aufgabenstellung verstanden? Sonnborn Ich entführe Zeno Rauchersteiner und sie verlangen dann wahrscheinlich Geld für ihn. Kommander: Nicht selber denken. Sie liefern frei Haus, den Rest erledigen wir. Sonnborn: Achtzig tausend. Kommander: Hundert tausend. Sonnborn: Ich lass mich nicht kaufen. Achtzig tausend. Kommander: Ein Mann mit Prinzipien, sehr gut. Kommander zu Stranski: Hast du den Arzt erreicht, wie heißt er? Mario: Doktor Nangakuma.. Kommander : Ja, weiß ich doch! Mario: Er wartet draußen. Kommander: Gleich. Szene 31, 41:51 – 43:57 Zeno und Kralicek sind in der Wohnung von Zeno. Es ist dunkel. Zeno ist betrunken. Kralicek steht. Zeno: Und wenn die drei Tage um sind, was ist dann? Kralicek: Dann muss ich wieder Ihren Vater beschützen. Zeno: Und wenn die dann noch nicht tot sind? Kralicek: Wie meinen Sie das? Zeno: Wir müssen also hoffen, dass die möglichst schnell auftauchen. Kralicek: Damit es da kein Missverständnis gibt: Es wird keine Kollateralschäden geben. Zeno: Reden’S bitte normal mit mir. Kralicek: Ich geh für Sie sicher nicht ins Gefängnis. Zeno: Na, wegen Notwehr müssen’S doch ned ins Gefängnis. Kralicek: Ich mache wegen Ihnen auch keine Notwehr. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Zeno: Und wenn jemand die Waffe auf mich richtet? Kralicek: Ja, da schmeiß ich mich dazwischen. Zeno: Wie der Winnetou. Kralicek klopft auf seine Brust: Schussfest. Zeno: Sie san ja vü kleiner als i. Kralicek: Die meisten zielen eh auf die Brust. Zeno: Na ja, i hob’s, i hob’s. Sie kumman daher. Zeno steht auf und zeigt Kralicek, wo er sitzen soll. Besser, Sie setzen si daher und schauen auf die Tür. Was is? Kralicek: Ich sitze nicht. Zeno: Nie? Kralicek: Nie. Plötzlich geht die Tür auf, Tania und Raško treten ein. Tanja: Buh! Zeno erschrickt: Ah, herst! Kralicek und Raško schießen einander in den jeweils rechten Arm und beginnen zu schreien. Zeno schreit Tanja an: I hab dir g’sagt, mach die Tür ned so auf! (zeigt auf die Tür) Tanja schreit zurück: Das ist mein Haus, und in meinem Haus mache ich die Tür auf wie ich will, ja?! Zeno zu Tanja: Ruaf die Rettung! Rasko: Keine Rettung! Kralicek zu Zeno: Keine Rettung! Ich brauch nur eine Zange, i mach das selber. Zeno: Hol die Zange! Hol die Zange! Hundesitter Ferry tritt mit den Hunden ein, als ob sich nichts passiert. Ferry zu den Hunden: Ruhig, bitte langsam, ja, der Papi is ja da. Langsam, langsam, langsam, langsaaam. Zeno zu Ferry: Hör auf mit dem Scheiß! Ferry zu Zeno: Kannst du aufhörn so umanandschreien! Du machstma ja die Hunde ganz wurmad! Rasko flucht auf Serisch. Jana und Martin treten ein. Alle immer schreien. Ferry: ???Hund Rasko zu Ferry: Ich heiße Raško! Ich bring dich um! Ich bring dich um! Ferry: Ich rede ja gar ned mit dir, i red mit’n Hund! Jana zu Zeno: Und was is hier los? Zeno: : Ja, nix! Martin: Wir müssen die Polizei rufen. Zeno: Nein, müssen wir nicht. Altes Geld, Folge 4: „Unter Löwen“ – vorläufiges Transkriptum vom 20.3.2017 (Otto Schnelzer) Jana: Weil sie ja schon da ist. Zeno zu Jana Was? Jana: Egal. Martin: Ich ruf sie. Rasko zu Martin: Nein, nix Polizei. Tania: Hier is der Werkzeugkoffer… Szene 32, 43:57–45:00 Die letzte Szene zeigt das leere Anwesen Rauchensteiner bei Nacht. Man sieht die Pferde, das Haus, den Tennisplatz, das alte Auto, das Esszimmer, das Museum und die anderen Zimmer. Rolf Rauchensteiner steht auf der Terrasse und sieht seine Frau Liane, die im Garten inmitten von Löwen sitzt und eine Zigarette raucht.