Szene 1, 0:47–2:27 Jakob und sein Trainer spielen Tennis auf dem Anwesen Rauchensteiner. Ein Handy klingelt: Anonymer Anruf. Jakob: Kerstin? Afrikaner in einer fremden Sprache: Kerstin. Bist du verkühlt? Jacob in einer fremden Sprache: Ich bin nicht Kerstin. Und ich spreche Ihre Sprache nicht. Afrikaner: Das hätte mich auch gewundert. Aber du hast Kerstin gesagt. Jacob: Ja, aber mit einem Fragezeichen. Afrikaner: Rufzeichen. Jacob: Egal. Auf jeden Fall bin ich nicht Kerstin. Afrikaner: Was ist das für ein Mensch, der sich mit falsche Name am Telefon meldet? Jacob: Ich hab geglaubt, Sie wären Kerstin. Afrikaner: Warum soll ich Kerstin sein, wenn das die Telefon von Kerstin ist? Jacob: Weil sie verschwunden ist. Afrikaner: Und warum soll ich Kerstin sein, wenn sie verschwunden ist? Was ist mit Ihnen los? Jacob: Nichts, nichts. Wer sind Sie? Afrikaner: Ich will mit Kerstin sprechen. Jacob: Ja, das würd ich auch gern. Afrikaner: Ich glaube, sie will auch mit mir sprechen. Jacob: Das kann ich nicht beurteilen. Afrikaner: Müssen Sie auch nicht. Wer sind Sie überhaupt? Jacob: Jacob, ihr Mann. Afrikaner amüsiert: Kerstin ist nicht verheiratet. Jacob: Also gut, Freund – ab einem gewissen Alter sagt man halt ‘Mann’ und nicht ‘Freund’. Afrikaner: Ist das so in Europa? Jacob: Bei mir ist es so. Afrikaner: Hören Sie: Es geht um eine wichtige Sache. Ich muss mit Kerstin sprechen. Jacob: Sie sind der Mann mit der Leber. Afrikaner: Jeder Mann ist der Mann mit der Leber. Sonst wäre ich schon längst tot. Jacob: Ja, afrikanischer Humor – hab ich schon vermisst. Wir brauchen keine Leber mehr. Afrikaner erschrocken: Wie bitte?! Jacob: Ja, es tut mir leid für die Umstände, es hat sich alles im Guten aufgelöst. Afrikaner: Der Mann ist tot. Jacob: Noch lebt er. Afrikaner: Ich meine, unser Mann. Jacob verlegen: Oh. Szene 2, 2:28–3:21 Jakobs Handy klingelt nochmal. Es ist Kerstin, die aus dem Gefängnis anruft. Jakob drückt den Anruf fort. Kerstin: Darf ich’s noch mal probieren? Gefängniswärter: Wenn Sie lieb sind. Kerstin: Aber ich war doch grad lieb. Anrufbeantworter: Das ist die Mailbox von Kerstin Bachmann. Wenn es Ihnen ein Bedürfnis ist, sprechen Sie nach dem Piep. Kerstin: Jakob, jetzt geh doch endlich mal an mein Handy. Ich bin im Gefängnis, hol mich hier heraus. Hier sind nur Freaks. Er kann’s ja gar nicht abhören, er hat meinen Kod nicht. Szene 3, 3:22 – 4:19 Vor dem Haus sitzt Liane. Jacob kommt zu ihr. Liane: Ich habe doch gesagt, kein Personal. Dein Vater braucht jetzt absolute Ruhe. Jacob: Ich betrachte den Richie nicht als Personal. Liane: Weil er auch woanders trainiert? Ich bitte dich, in Zeiten wie diesen müssen alle teilen. Setz dich. Jacob bleibt stehen. Liane: So viel Verachtung. Jacob: So viel Muskelkater. Wie geht’s ihm? Liane: Wird schon. Jacob: Ganz schön viel Tamtam, wegen so einer Grippe. Liane: Dein Vater ist es halt nicht gewohnt krank zu sein. Jacob: Sieht aber nicht nach Ruhe aus. Plötzlich kommt Ferry mit den Hunden. Ferry: Raško! Raško! Komm her! Raško! Bei Fuß! Raško! Szene 4, 4:20–7:30 Im Haus sind Kralicek, Zeno, Raško, Tania und dann kommen auch Jana und Martin. Kralicek und Rasko sind verletzt. Raško: Du redest nicht mit mir wie mit schwule Kiewer! Kralicek: Eine Kugel ist kein Schiefer, jo! Zeno: Bitte, still sein. Das ist so enervierend. Die ganze Zeit geht’s nur um euch! Tania: Zeno! Btte, beruhig dich! Zeno: Beruhig dich! Ich bin ich so froh, dass wir keine Kinder haben. Tania: Weiß du was? Ich auch. Jana: Eure Gehässigkeit treibt einen noch zum Wahnsinn. Komm, lass uns zum ficken gehen. Martin: Das ist jetzt gerade kann ich aber nicht. Jana: Womit es bewiesen wäre. Schnüffler, ha? Martin: Wir sollten die Polizei rufen. Zeno: Du spinnst? Der Schober ist in jeden Moment da. Dr. Schober: Hier ist er schon. Jana: Haben Sie ein Schlüssel? Dr. Schober: Was? Zeno: Die zwei Trottel haben si gegenseitig angeschossen. Dr. Schober: Haben sie eine Zange im Haus? Raško: Nein! Kralicek: Dann warte man schon. Dr. Schober: Ist das wohl so eine Art Nachbehandlung, ja? Tania: Ja, doch! Ferry: Sitz, Rasko! Rasko! Rasko! Rasko zu Ferry: Ich bring dich um. Tania: Rasko, bitte! Sagen Sie mal, muss man den Arm vielleich amputieren? Dr. Schober: Das kann man jetzt nicht sagen. Kralicek: Oh, Was? Dr. Schober: Wenn sie nicht bald ins Krankenhaus… Kralicek: Wissen Sie was das in meinem Beruf bedeutet, wenn man nur einen Arm hat? Szene 5, 5:30– Severin Sonnborn springt über das Tor zum Anwesen Rauchensteiner. Alle sind immer im Haus: Zeno, Tania, Kralicek, Rasko, Ferry, Jana und Martin. Dann kommt Liane und ist sehr verärgert. (zeit) Rasko: Ich hole mir deine Arm, wenn ich meine verliere. Kralicek: Dann hast aber zwei linke. Wird dir auch nicht viel helfen, göi? Rasko haut Kralicek in die Wunde. Liane: Bitte, mein man braucht Ruhe! Es ist jetzt ungünstig. (zum Doktor Schobber) Dr. Schobber: Ich bin nicht wegen dir hier. Liane: Du meinst wegen Rolf… Dr. Schobber: Ja, wegen Rolf… wegen Herrn Rauchensteiner. Zeno: Bitte sparen sie sich das Getue, es weiß doch eh jeder hier, dass Sie was mit meiner Mutter haben. Jana (zu Martin): Können wir jetzt bitte ficken, sonst muss ich kotzen. Tania: Ich bitte sie sich doch brauchen nicht zu flüstern in diesem Haus. Das ist einzige Vorteil in dieser Familie: Keiner schämt sich ein Arschloch zu sein. Liane zu Tania: Wir sind auch sozial, sonst wärst du nicht hier. Rasko: Du redest nicht mit meiner Schwester wie mit einer Hure! Liane: Bitte verlangen Sie nicht, dass ich auf Sie reagiere. Zeno: Er ist ein Mörder! Tania: Tue … bitte ja? Rasko: Unschuldig. (zur Liane) Liane: Meine Seele ist schon tot. Sie können also nichts anrichten. Rasko zu Tania, serbisch: Sag es Ihnen. Tania serbisch: Was? Rasko serbisch: Wer hier der Totschläger ist. Tania serbisch: Spinnst du? Rasko: Die Wahrheit ist dem Menchen zumutbar. Ingeborg Bachmann. Tania serbisch: Niemand hat dich gebeten, für mich ins Gefängnis zu gehen. Ja, Puppilies! Ferry serbisch zu Tania: Mörderin. Liane serbisch: Totschlägerin. Zeno: Du sprichst Jugo? Liane: Ich bin viel allein. Da hat man Zeit Sprachen zu lernen. Serbisch ist die Sprache der Liebe. Zeno: Was hat sie jetzt g’sagt? Liane: Dass Belgrad eine schöne Stadt ist, und im Frühling dort viele bunte Blumen wachsen. So! Und jetzt laufen die Hühnen wieder in ihren Stall. Dr. Schober: Mit Stall meinst du hoffentlich Krankenhaus. Liane: Wo auch ihn immer es jeden hinträgt. Aber Rolf braucht Ruhe! Kralicek ins Handy: Hallo Mama. Zeno: Kralicek? Jana zu Martin: Wir fahren jetzt zu mir. Kralicek ins Handy: Naa… nicht so gut. Fleischknödel ist super. Ja, in einer Stunde könnt ich… wenn’s noch nicht zu spät is… Tania serbisch: Komm Ich bringe dir zu Dr. Bobovic. Komm aufstehen. Du bleibst da. Szene X, 7:53–8:18 Jacob raucht vor dem Haus und Max will mit ihm sprechen. Max: Jacob! Ich muss wirklich mit dir reden. Jacob: Das Personal hat heute frei. Max: Ich bin privat da. Jacob: Man musst beruflich und privat trennen, und privat kennen wir uns nicht. Max: Jakob, bitte. Es ist wirklich wichtig. Jacob: Gute Nacht! Szene X, 8:20 – 8:46 Jana und Martin sind zusammen und er telefoniert. Wo? Martin: Ja? Hallo? Ich bin noch da, ja. Danke. Ja, dankeschön. Wiederhören. Siebzehn Minuten. Jana: Die lügen doch immer. Komm! Sie eilen in den Garten. Jakob: Gute Nacht! Szene Zeitraum 8:47 – 9:40 Liane und Dr. Schober stehen zusammen und sprechen. Dann kommt Zeno. Liane: Klaus, bitte, nur ganz kurz. Ich möchte, dass du ihn dir ansiehst. Dr. Schober: Ich kann jetzt nicht. Ich muss jetzt, wirklich. Zeno: Ich will ihn sehen. Liane: Seit wann? Dr. Schober: Sie stecken sich nur an. Zeno: Das is mir egal. Liane: Dein Vater braucht Ruhe. Zeno: Bin ganz ruhig. Liane: Deine Anwesenheit ist laut. Dr. Schober: Morgen abend sollte alles vorbei sein. Liane: Du hörst, was der Doktor sagt. Zeno: Ihr bringts ihn um. Ihr zwei… Liane: Zeno, geh schlafen! Zeno geht ab, schmunzelnd, kommt dann wieder. Zeno: Es gibt so viele Leute, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben – und ihr bringts ihn um. Zeno geht rauchend in den dunklen Garten. Szene X, 10:00 - 10:45 Jana: Ich will jetzt ficken! Martin: Du bist so crazy… okay! Jana: Hast du einen Gummi? Martin: Was? Jana: Na, ich will nicht schwanger werden. Martin: Ich hab aber keinen. Jana: Hm. Dann leck mich! Neue Einstellung, 10:46–12:00 Max schläft in der Limousine, während Sonnborn ins Anwesen eindringt. Zeno steigt in den Teich im Park, während Martin Jana oral befriedigt. Jakob beobachtet die Szene von der Terrasse. Plötzlich schreit Jana laut. Jakob tritt ab. Jana: Ich glaub Taxi ist da. Martin: Ja, aber… was ist mit mir? Hey! Szene X, 12:01- 12:30 Zeno singt und in den Teich. Sonnborn tritt zu ihm und zielt auf ihn mit einer Pistole. Sonnborn: Ausziehn! Szene X, 12:31 – 14:54 RR spricht mit zwei Puppen. Dann kommt ein Soldat, der seinen Nazi Vater darstellen sollte. RR: So, Rolf. Jetzt ist aber wirklich Zeit, schlafen zu gehen. Draußen ist Krieg! Wir mussen morgen früh aufstehen. Mamma? Wirst du weggehen? Muss ich mit dem Nervengas-Papa alleine bleiben? Nein! Ich bleibe bei dir! Ich versprech es dir. Ich liebe dich. Ich liebe auch den Papi. Aber der Führer liebt dich nicht. Doch! Doch, Ralfi, der Führer liebt alle Menschen. Merk dir das! Und denk an das Auto, was er Papi geschenkt hat. Und jetzt, mein kleines Hasi Prasi, musst du schlafen! Hasi, Prasi, schlaf ein. Hasi, Prasi, … Plötzlich fallen ihm die Hauthandschuhe in den Schoß. Es ist kalt, Rolf. Zieh sie dich an! Mamma! Das ist der Grund warum sie gegangen ist, wegen diesem Kretin? Du hast sie ins KZ gebracht! Du hättest das Gleiche getan. Ich bringe niemanden um. Ich auch nicht. Keinen einzigen, hab ich! Keinen! Warum bist du mit ihr nicht nach Israel gegangen? Du hättest das Gleiche getan. Sie war schwanger! Ich wollte nicht, dass mein Kind im KZ aufwächst. War es von ihm? So! Und jetzt schlaf! Morgen ist Krieg! Szene X, 14:55–15:40 Sonnborn entführt Zeno in seinem Wagen mit. Zeno ist gefesselt und fast nackt. Zeno: Ich hab keine Angst vor Ihnen. Was glauben Sie, was los ist, wenn ich weg bin? Eine ganze Legion steht hinter mir. Wohin bringen sie mich? Ich hoffe, dort gibt es was zum Anziehen. Sonnborn: Ich würde sie bitten, ruhig zu sein. Zeno: Dürften Sie mit der Prothese überhaupt fahren? Was machen sie eigentlich, wenn die Polizei aufhält? Es ist verboten, maskiert mit dem Auto zu fahren. Das ist schon ziemlich auffällig. Sonnborn Ich würde sie bitten, still zu sein. Zeno: Warum knöbelt sie mich nicht? Ich hab keinen Angst vor ihnen. Mein Vater iste in mächtiger Mann. .... Ich merk mir Ihre Prothese. Wollen Sie Lösegeld? Ich gebe Ihnen 2 Milionen Euro, dann können Sie sich einen neuen Arm einpflanzen lassen. Sonnborn: Ich hab sie gebeten, still zu sein. Zeno: Bitte, passen sie auf der Straße. Legen sie die Waffe weg und lenken Sie nicht mit der Prothese. Okay, okay, Ich bin still, ich bin still.Versprochen. Szene X, 15:42–17:58 Dr. Schobber und Liane gehen zussamen durch die Halle. Dr. Schobber: Zenos Leber wäre ideal… Liane: Er braucht aber keine Leber. Dr. Schobber: Ich würde jetzt viel lieber zu dir ins Zimmer gehen. Liane: Nachher! Komm jetzt! Neue Einstellung: Liane, Dr. Schobber gehen zusammen in Rolfs Zimmer. Dieser nimmt ein Fußbad. Dann kommt noch Jacob. Dr. Schobber: Guten Abend. Rolf: Ist Zeno wirklich von mir? Liane: Er glaubt, ich bin Gudrun. Dr. Schobber: Was? Liane: Seine erste Frau. Rolf: Wo warst du? Du siehst gefickt aus. Liane: Er hat schon immer zu früh aufgehört mit seinen Frauen zu schlafen. Rolf: Ist das er? Dr. Schober: Wer? Rolf: Sind Sie der kleine Futtschlecker? Liane: Ist diese Sprache Teil seiner Krankheit? Dr. Schober: Ich bin nicht sicher. Rolf: Sie können sich das Flüstern ansparen. Jeder kann es sehen. Dr. Schober: Was sehen? Rolf: Das es Ihr Balg ist. Nehmen Sie ihn mit! Jacob tritt ein. Jacob: Du scheinst ja wieder gesund zu sein! Liane: Jakob, bitte, geh aus! Du steckst dich an. Jacob: Mit was? Mit seiner Bösartigkeit? Dr. Schober: Das ist ein sehr ansteckender Virus. Jacob: Ich bin immun. Liane: Dr. Schober meint das nicht metaphorisch. Jacob: Seid ihr per Sie? Liane: Im Dienst schon. Dr. Schober: Und jetzt zum beim Spiel bin ich im Dienst. Jacob: Ja, dann sehen Sie ja, dass er nicht gut aussieht. Rolf: Das Wasser ist zu heiß! Dr. Schober: Das ist eine harmlose Grippe. Jacob: Ich dachte, es ist gefährlich. Dr. Schober: Für Sie! Ich bin Arzt. Liane: Jacob, bitte! Sei vernünftig! Jacob: Die Sache stinkt! Dr. Schober: Kranke riechen nie gut. Rolf: Lavendel! Liane: Was? Dr. Schober: Es wäre jetzt wirklich besser für Sie, wenn Sie hinaus gehen. Liane: Klaus? Jacob: Ach! Jetzt wird es privat. Liane: Klaus, lass uns kurz allein, okay? Dr. Schober: Umgekehrt wäre besser. Liane: Wie umgekehrt? Dr. Schober: Ich bin der Arzt, also wäre es umgekehrt besser. Jacob: Er meint, wir sollen gehen. Szene X, 18:00 – 18:40 Jacob und seine Mutter Liane sind in der Halle und sprechen zusammen. RR steckt die Zunge aus Jacob: Das ist keine Grippe. Das weißt du genau. Liane: Wissen, was weiß man schon. Es gibt viele Arten von Grippe. Jacob: Du willst ihn umbringen. Liane: Das klingt, als hättest du was dagegen? Jacob: Unter diesen Umständen schon. Liane: Unter diesen Umständen. Jacob: Ja, es macht Unterschied, wenn man jemanden über Jahre in den Grab bringt oder innerhalb von 48 Stunden. Ich dachte immer, du hättest dich für das erstere entschieden. Liane: Das Leben ist aber mehr Nietzsche als Heidegger, Jakob. Jacob: Hör auf mit diesen bildungsbürgerlichen Dreck. Liane: Wie mache ich dich zu meinem Komplizen? Jacob: Deine Direktheit widert mich an. Liane: Ich bin deine Mutter. Ich muss mich vor dir nicht verstecken. Jacob: Wenn du ihn umbringst, zeig ich dich an. Liane: Ich bringe ihn nicht um, sein Körper bringt ihn um. Er braucht dringend eine Leber. Leider sehr dringend. Szene X, 18:41- 21:29 Im Haus des Kommanders: Sonnborn und Zeno warten. Zeno zum Kommander: Jetzt weiß ich, wo du wohnst. Kommander: Schad… weil ich habe Jahre in die Einrichtung investiert. Sonnborn versetzt Zeno einen Elektroschock. Zeno schreit laut auf. Kommander: Zu viel Stress ist schlecht für das Fleisch. Also bitte, reg dich nicht auf. Weiß du, warum du weißt, wo ich wohn? Weil’s wurscht is. Sonnborn versetzt Zeno einen zweiten Elektroschock. Wo ist der Doktor? Sonnborn: Wir haben vereinbart: frei Haus. Hier ist die Ware. Kommander: Ich mag nicht, wie du über Menschen sprichst. Wir empfinden sie nichts als Ware. Sonnborn: Wir sind nicht per Du. Haben Sie das Geld? Kommander: Mario ist beim Bankomat. Zeno: I hab übrigens eine Fettleber, du Arschloch! Kommander: Deine Fettleber kommt vermutlich von unterdrückenen Emotionen. Die Leber ist ja das zentrale Organ der Wut, hm? Dein Sonnenchakra ist blockiert. Nein, wir kriegen das hin. Sonnborn versetzt Zeno einen dritten Elektroschock. Zeno: Es Oaschlächa! Es Oaschlächa, es gschissene! Es Schwuchteln! Mario: Sodala. Ich seh, ihr habts a neigs Spielzeug… sehr süß. Kommander: Mario, haben wir das mit dem Zynismus nicht besprochen? Mario: Entschuldigung. Kommander: Wo ist der Doktor? Mario: Keine Ahnung, Mobilbox. Kommander: Mobilbox? Hast du den Massagetisch? Sonnborn: Sicher. Und der braucht sonst nix für die Operation? Kein Werkzeug oder so? Kommander wedelt mit den Fingern: Na, das is sei Werkzeug. Mario: Arg. Sonnborn möchte sich den Koffer mit dem Geld von Mario nehmen. Kommander: Nein, nicht bevor der Doktor kommt. Szene X, 21:30 - 22:00 Auf der Polizeizentrale sitzt Brandner mit einem Inder. Brandner: So, Herr Doktor Nanda Kuma. Sie wissen, warum Sie hier sind ? Dann denken’S einmal nach. Wir haben Zeit. Der Polizeichef tritt ein. Vorgesetzte: San Sie jetzt völlig deppert? Brandner: I kumm glei. Und Sie, denken. Szene X, 22:01 – 22:48 Chef: Wer ist das? Brandner: Das ist der Arzt von Kommander. Chef: Was macht der da? Brandner: Darüber denkma no nach. Chef: Sie können doch ned beliebig Leut verhaften… Brandner: Der steht doch eh unter Verdacht. Chef: Für was? Brandner: Ja, des… darüber kann i jetz ned redn. Chef: Dann Sie jetzt völlig deppert? Sie lassen ihn sofort gehen! Brandner: Es geht um Leben und Tod, glauben’S mir das! Chef: Dann sagn’S, was los is… Brandner: Naa! Aber… Chef: Hören Sie, i bin Ihr Vorgesetzter. Wo is’n überhaupt der Stranski? Mit dem kann man besser reden als mit Ihnen. Brandner: Der ist krank. Vorgesetzte: Krank? Der is doch nie krank! Ein Kollege kommt und spricht beide an: ’tschuldigung, ist das Ihre Waffe? Die hat jemand im Besprechungszimmer lassen. Szene X, 22:02- 24:38 Jandl sitzt bei dem Tisch und spricht mit Tochter Katzenberg, Hilde Katzenberg und Canitz. Canitz: Also, haben Sie sich was überlegt? Jandl: Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich mir etwas überlegen muss. Canitz: Das dachte ich mir. Deshalb hab ich mir etwas überlegt. Jandl: Bitte. Canitz: Es geht hier nicht um einen kleinkarierten Familienstreit, mit dem eine Schwester ihrem Bruder eins auswischen will. Es geht hier schon um den Holocaust: Das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Jandl: Es geht um die totale Vernichtung. T.Katzenberg: So ist es, totale Vernichtung. Jandl: Das werden’S aber mit einem Kunstwerk nicht hinkriegen. Canitz: Es könnte aber der Beginn sein. Sch.Katzenberg: Mein Bruder hasst nichts mehr als die Öffentlichkeit. Canitz: Was? Ich meine, wie bitte? T.Katzenberg: Ihr Bruder hasst Öffentlichkeit. Jandl: Na bitte, perfekt. Dann funktioniert auch die übliche Erpressung und wenn er gscheit ist, restituiert er. Und am Ende haben alle einen Haufen Geld verdient. Canitz: Es geht uns aber nicht ums Geld. Jandl: Ich weiß. Canitz: Des bissl Göld wird ihm wurscht sein. Jandl: Sie wollen Rache. Aber sie werden halt nicht alles kriegen. Sch.Katzenber: Es geht um meinen Vater. T.Katzenberg: Es geht um meinen Großvater, Florian Grünbaum. Canitz: Würden Sie sagen, dass, äh… Handschuhe unter Umständen ein Kunstgegenstand sind? Jandl: Sicher. Alles ist Kunst. Canitz erfreut: Meine Worte! Szene X, 23:40 – 26:56 Jakob tritt zu seinem Vater ins Schlafzimmer. Dieser hält die Handschuhe in den Händen. RR: Papa? Jacob: Leg sie zurück. RR: Zurück in den Sarg? Jakob: In die Schatulle. RR: Niemals! Sie gehören mir. Das ist alles, was mir von Mama geblieben ist. Jakob: Das ist nicht deine Mutter, das ist nur ein dreckiger Jude. RR: Sie war von ihm schwanger. Gib’s zu! Jakob: Das weiß ich nicht. RR: Doch, das weißt du. Deshalb hast du ihn ins KZ geschickt. Und sie nach Israel. Jakob: Damals mussten alle Juden ins KZ oder nach Israel. RR: Durften, durften nach Israel. Du alte Nazi-Sau! Jakob : Leg sie zurück. RR: Warum? Damit du sie nicht mehr sehen musst? Aus den Augen, aus dem Sinn? Wie dein Scheißgas! Jakob: Diese Handschuhe bringen kein Glück. RR: Warum hasst du mich? Jakob: Bei uns hassen die Söhne immer die Väter. RR: Ich hab dich getötet. Das weißt du. Jakob: Was heißt, du hast ihn getötet? RR: Hätte ich die Rettung rufen, wärst du bestimmt nicht gestorben. Ich hab dir zugesehen dabei, und es hat mir nichts ausgemacht. Du hättest bestimmt das Gleiche getan. Jakob: Ich bin nicht wie du. RR: Doch, das bist du. Und hinter dem Rauchensteiner wartet der nächste Rauchensteiner, und dahinter der nächste Rauchensteiner und dahinter der nächste Rauchensteiner… Während RR spricht, fließt ihm plötzlich Blut aus dem Mund. Jakob nervös: Papa? Scheiße! Wie geht die Nummer von der Rettung? Szene X, 26:57 – 28:21 Liane, Rolf, Dr. Schober, Jacob und der Fahrer fahren mit dem Auto ins Kankenhaus. Dr. Schobber telefoniert. Dr. Schober: Du brauchst nicht auf mich zu warten, Schatz. Kurze Sätze, Gabi. Ich weiß, dass heute Dienstag ist. Wir holen das nach. Versprochen. Was, das sagen, das kann ich jetzt nicht? Liane: Wir sind gleich da. Alles wird gut. Dr. Schober: Also gut: Ich verspreche dir, nie wieder einen Kuscheldienstag ausfallen zu lassen, zufrieden? Liane: Klaus! Sie stößt Klaus mit dem Fuß. Dr. Schober: Nein nein, es ist nichts. Liane: Hörst du mich? (Zu ihrem Mann) Dr. Schober: Hallo? Schhhh, Hallo? Er beendet den Anruf. Liane: Sehr glaubwürdig! Warum war Max eigentlich so schnell da? Seltsam. Jacob: Hast du ein Moment aufs Gas zu steigen? Max: Entschuldigung? Ich hab mir gedacht, grad dir wär’s recht, wenn wir nicht zu schnell fahren. Jacob: Den Ampitel bringt mir zu krotzen. Max: Ich hab’ sie nicht freiwillig… Jacob: Wieso, hat er dich gefoltert? Max: Er hätt’s sowieso rausgefunden. Jacob: Genau, die tausend Augen des Rolf Rauchensteiner und du bist eines davon. Max: Er hat die Operation von meiner Mutter bezahlt, okay? Ich wollte das nicht gefährden. Jacob: Sie ist trotzdem gestorben. Tut mir leid. Max: Sie lebt. Jacob: Ich dachte, sie ist tot. Max: Die Frau, die du überfahren hast – die lebt. Jacob: Wir haben sie überfahren. Max: Nein, du. Ich wär ausg’wichen. Jacob: Ja, wär ich auch, wenn du nicht so aufs Gas g’stiegen wärst. LR: Fahren Sie bitte nicht so schnell! Merken Sie nicht, dass er stirbt? 1. Szene Zeitraum 28:22 – 29:43 Herwig gibt Barbara ein Band. Herwig: Entschuldigung. Barbara: Ich hasse Überraschungen. Herwig: Die ned – Aug’n zua! Barbara: Kalt. Naa, Herwig – danke, das … Barbara: Das macht mir jetzt schon Verspannungen. Herwig: Verspannungen? Barbara: Du weiß doch ganz genau, das ich nicht mit so was ned wohlfühl. Das ist nur für die Frauen ohne Selbstwertgefühl. Herwig: Weiß du was sie ’kost hat? Barbara: Eben. Herwig: Warum muss du immer alles vorher schon kaputt machen? Barbara: Weißt, solche Steine kannma ned kaputtmachen, aber alles andere schon. Herwig: Alles andere schon. Barbara: Herwig, du siehst nur di! Herwig: Merkst du nicht, dass i nur das Beste für di wü? Barbara: Herwig: Schatzi, __ Papa kommt gleich. Barbara: Dann lasst’as halt schrein, sie wird’s schon überleben. Herwig: Barbara: Herwig: Barbara: Du hast immer irgendan Grund, dass du irgendwas ned kannst, oder?! Herwig: Szene X, 29:43 – 30:40 Barbara läuft aus dem Haus weg und sie trifft Philip Canitz. Barbara: Entschuldigung. Philip: Frau Brunner, gehen Sie Ihren Schmuck ausführen? Da werden die Leute in der Gegend aber ganz schän neidisch sein. Barbara: Und wer genau sind Sie? Philip: Verzeihung. Philip Canitz. Ich bin der Vorgänger von ihrem Mann. Barbara: Ach, aha. Philip: Also, beruflich. Ist er zu Hause? Barbara: Ja, um was genau geht’s denn? Philip: Ähm… Wir haben gar keine richtige Übergabe gemacht und da wollt ich ihm meine Hilfe anbieten. Barbara: Abe das ist nett von Ihnen. Aber ich hab das Gefühl, er hat schon sehr gut gearbeitet. Wiederschaun. Philip: Frau Brunner! Geh, sein’S so lieb, sperrn’S ma nochmal auf. Sie läutet an der Tür und tritt ab. Canitz: Sehr lieb, danke. Szene X, 30:42 – 31:56 Im Gefängnis. Anwalt spricht mit Kerstin Bachmann. Anwalt: Also, Ich hab den Akt studiert – ________ – und ich habe alle Möglichkeiten hin und her geschoben – also, alle beide – und ich empfehle Ihnen die Tat zugestehen. Das wird die Strafe mindern, wenn sie küm_____ nach zwei Jahren wieder herraußen. Entschuldigen, könnt i aa oan ham? Polizist: Leider aus. Kerstin: Aber ich bin unschuldig. Anwalt: Sehen Sie – und das wäre die zweite Möglichkeit gewesen, zu riskant. Kerstin zu wem?: Ich will einen echten Anwalt haben! Anwalt: Warum beleidigen Sie mich? Kerstin: ’s ist doch offensichtlich, dass Sie völlig unfähig sind. Anwalt: Wissen Sie, auch in der Stadt hat nicht jeder Hochstapler in Harvard studiert. Aber ich beherrsche meinen Beruf. Und ich bin bereit, mich für sie einzusetzen. War bereit. Offenbar können Sie sich einen Harvardhochstapler leisten. Kerstin: Wie hoch ist die Kaution? Anwalt: Keine Kaution. Zu hohe Fluchtgefahr.. Schaut nicht gut aus, also… Kerstin: Sie müssen Jakob Rauchensteiner kontaktieren, er ist mein Verlobter. Anwalt: Mit Unzurechnungsfähigkeit kommt es nett durch. Das kennen die Unsrigen gar ned. Aber das können sie dann meinen Kollegen erzählen. Viel Erfolg! (Er geht weg.) Szene X, 31:58 – 34:39 Mario und Zeno sitzen in einem Zimmer. Dann kommt Kommander mit dem Kommando. (TV) Zeno: Kann ma des bitte umschalten? Mario schaltet aus. Zeno: Nicht auschalten. Mario: Gusch. (Ein Handy klingelt.) Pronto. Was? Was, gehen lassen?! Der Doktor is sei Lebensversicherung. Ja, logisch ist das ein echter Doktor. Aber halt ned schulmedizinisch. ...ist ganz schlecht. Servas. Zeno: Krank? Mario: Wieso? Zeno: Geht’s um den Doktor, der nicht ’kommen is? Mario schaltet den Fernseher ein. Zeno: Was? Versuchst du mein Leben zu retten? Mario: Herst, halt die Goschn und schau fern. Zeno: _______ Mario: _______ Zeno: Bist du mein Aufpasser? <überlegt> Das heißt, du weißt Bescheid. Mario: Nichts weiß ich. Zeno: Oh, doch, du weißt wer i bin. Mario: Des nutzt dir da aber nix. Zeno: Operation Säbelzahn. Mario: Was? Zeno: Säbelzahn. Mario: Kusch jetzt, ich muss mich konzentrieren. Zeno: Ich bin der Biber. Mario. (Handy klingelt nochmal.) Mario: Was ist’n jetzt schon wieder? Ja, wieso? Was? Säbelzahn, was soi’n der Scheiß? Commander: Was is da los? Mario: Nichts, alles oki doki. Zeno: Nichts, alles Bestens. Commander: Du weiß es, ich hab das dritte Auge. Mit wem hast du telefoniert? Mario: Mit meiner Mama. Der Commander fordert Marios Handy. Commander: Code? Mario: Null-null-null-null. Commander: Na, ich weiß. Szene X, 34:40 – 35:48 Brandner spricht mit dem Vorgesetzten. Brandner: Es ist ganz einfach: Ohne Doktor keine Leber, weil ohne Leber kein Zeno Rauchensteiner. Der Vorgesetzter: Verhaften Sie sofort diesen Kommander. Brandner: Ich hab genau gwusst, dass Sie das sagen werden, aber mir san so knapp vor dem, der über dem Kommander steht. Der Vorgesetzter: Solche vertragen kein Darüber, glauben’S ma des? Und jetzt verhaften’S den Kommander, sonst können’S morgen wieder zum studieren anfangen. Mario: (Telefon): Stranski, Servus, ich hab nachgedacht, du musst den Commander verhaften. Kommander: Den Kommander verhaften? Den Kommander kann man nicht verhaften. Den Kommander kann nur einer verhaften und an den glaubt’s ihr nicht! Oder glaubt hier irgendjemand am Gott? Ups. Verbindung unterbrochen. So, jetzt packts den Judas und den Organspender ein. Sonnborn: So, der Doktor wär dann da – was ist mit dem Geld? Szene X, 35:49 – 38:06 Herwig und Philip sitzen in der Küche und trinken Kaffee. Herwig: Wir müssen still sprechen. __ __ hat den sehr leichten Schlaf. Also, was für denn noch …? Philip: Ich hoff, ich hab ihn gut vorgewärmt. Herwig: Es hat dich niemand gezwungen, das Geld zu unterschlagen. Philip: Es hat dich niemand gezwungen, darüber zu schreiben. Herwig: Es ist die Aufgabe von einem Journalisten, die Missstände von unsrer Gesellschaft aufzudecken. Philip: ___ eigentlich. Du vergisst offenbar, wer dich da reingebracht hat. Herwig: Nein. Das werde ich nie vergessen. Du wirst hier immer einen Kaffee bekommen. Philip: Ich scheiße auf dein Gschloder. Wie hast du Eierschädel es überhaupt geschaft, dass ich die Falkners über mich schreiben lassen? Herwig: Es kam von oben. Philip: Oben? Über dem Rauchensteiner gibt kein Oben. Herwig: Eben. Philip: Es kam von ihm. Persönlich. Na, ich hätt ihm doch alles zurück gezahlt. Herwig: Du hast sein Vertrauen missbraucht. Da reagiert er sehr empfindlich. Philip: Und du meines. Und da reagier ich sehr empfindlich. Herwig: Was ist los? .. dann vergisst du offenbar, dass es einen Haftbefehl gibt. Und Da wird dir der depperte Diplomatenpass auf Dauer aa ned helfen. Philip: Spar dir deine Ratschläge. Du solltest dich lieber ein bissl mehr über deine Frau kümmern. Der scheint nämlich der neue Lebensstil zu Kopf zu steigen. Herwig: Wie lebt sich’s so auf Flucht? Huren und Koks gibt’s ja überall, na? Philip: Oje. Mach ich dich so nervös? Sag, weiß der Alte von deinem Vater? Herwig: Loss mein Vater aus’m Spü! Philip: Gut. Er wird sich bestimmt nicht daran erinnern, dass der sich wegen ihm aufgehängt hat – das ham viele. Aber es wird ihn sicher interessieren, dass du der Graf von Monte Christo bist und nicht ich. Herwig: _______________ es funktioniert nicht. Philip: Aha. Und warum nicht? Herwig: Weil Ich persönlich mit ihm alles besprechen werde, wenn er wieder gesund ist. Philip: Krank? Der ist doch nie krank. Herwig: So, stellst dein Häferl in die Abwasch. I kann ned aufstehn. Szene X, 38:07 – 39:49 Liane und Jacob befinden sich in der Cafeteria eines Spitals. Kellner: Darf ich Ihnen noch nachschenken, Frau Rauchensteiner? LR: Danke. Dr. Schober kommt. LR: Er is tot. Jacob: Sie haben ihn ohne unser Einverständnis operiert? Dr. Schober: Ich habe jemanden anderen operiert. Liane: Während wir gewartet haben? Jacob: Und wie sieht’s aus? Textové pole: Dr. Schober: Um ehrlich zu sein… Liane: Nicht ehrlich sein, bitte. Jacob: Keine Leber? Dr. Schober: Ihr Vater ist auf der akuten Warteliste leider ganz unten gereiht. Liane: Ganz unten. Dr. Schober: Tscheppe… Jacob: Der ist doch verschwunden. Dr. Schober: Eben. Da hat jetzt niemand mehr Einfluss darauf. LR: Rolf würde sich im Grab umdrehen… Jacob: Er ist nicht tot, Mutter. Liane: Sag nicht Mutter zu mir. Der Direktor des Krankenhauses kommt und ruft an Dr. Schober und er geht. Direktor: Doktor Schober! Haben Sie kurz? Dr. Schobber: Ja, natürlich. Direktor: Der Rauchensteiner ist doch Ihr Privatpatient? Dr. Schober: Ja aber deswegen beeinflusst das noch lange nicht meine Urteilsfähigkeit… Direktor: Wie ist das möglich, dass Sie ihn in dem Zustand herbringen? Dr. Schober: Wenn er gesund wär… Direktor: Ja, jetzt spün’S ned deppert! Er ist einer unserer besten Kunden. Und ich will, dass es so bleibt. Sonst können’S morgen wieder im AKH schuften, ja? Dr. Schober: Er braucht sofort eine neue Leber. Direktor: Dann besorgen’S ihm eine. Szene 18, 39:40–41:37 Der Bürgermeister geht die Stiege zu seiner Wohnung nach oben, telefonierend: Naa… Naa… No amoi: Vergiss den Ausschuss. Kaana geht hin: I ned, du ned, kaana. Wart, i ruaf di glei zruck. Im Esszimmer sitzen Tscheppe und eine große Puppe. Tscheppe: Sie ist schön, Ihre Frau. Bürgermeister: Sie is ned mei Frau. Wie san Sie da rein’kumma? Der Bürgermeister greift zum Telefon und ruft einen Leibwächter an. Tscheppe: Sie müssen keine Angst haben. Bürgermeister ins Telefon: Grüß Sie. Sag’n’S, wie kann des sei, dass bei mir dauernd Leut ein- und ausgehn? Ja? Bitte. Danke. Sie san glei da. Tscheppe: Ich brauch nicht lang. Burgermeister: Ja, wir auch nicht. Tscheppe: Ich bin ja nicht da, um Ihnen zu schaden. Ich bin da, um Ihnen was vom Schicksal auszurichten. Bürgermeister: Offenbar hat das funktioniert, dass man Sie ins Irrenhaus schreibt. Tscheppe: Man hat mich nirgendshin geschrieben. Ich bin jetzt genau dort, wo ich immer war. Bürgermeister: Na, servas. Tscheppe: Sie müssen das nicht tun. Das ist nicht Ihre Geschichte. Sie sind nicht für alles zuständig. Nur für sich selbst. Bürgermeister: Geb’n’S den depperten Blick weg. Tscheppe: Man kann sie nur erpressen, weil Sie das Bedürfnis nach Macht haben. Sie haben aber keine Macht, wenn man Sie erpressen kann. Lösen Sie sich aus diesem Kreislauf. Treten Sie zurück. Es wird Sie glücklich machen. Bürgermeister: Sie sind wahnsinnig. Tscheppe: Glauben Sie mir: Alles was Sie brauchen, ist Liebe. Es klopft von draußen an der Tür. Bürgermeister: Der Trottel klopft, i glaub’s ned. I könnt tot sein. Tscheppe: Genau um das geht’s. Es klopft nochmal an der Tür. Bürgermeister: Herein! Ein Leibwächter stürmt herein: Herr Bürgermeister! Alles in Ordnung? Bürgermeister: Festnehmen! Der Leibwächter sieht sich um, aber Tscheppe ist nicht mehr da. Bürgermeister erstaunt: Wo is er? Szene 19, 41:38–42:28 Im Krankenhaus. Liane weint. Jakob spielt mit seinem Handy. Jakob: Tränen und Orgasmen vortäuschen: Das sind die Waffen der Frauen. Liane: Wer hat dich so zerstört? Jakob: Ich bin nicht wie du. Liane: Man kann nicht immer für alles die Eltern verantwortlich machen. Jakob: Ich sage nur die Wahrheit. Liane lacht. Jakob: Immer. Liane: Es gibt nichts Feigeres als die Wahrheit. Max tritt auf. Max: Entschuldigung. Liane: Sie können gehen, Max! Wir brauchen Sie nicht mehr. Max: Jakob. Kommst du mal, bitte? Jakob: Du entschuldigst mich, Mutter? Max: Es ist die überfahrene Frau, ganz sicher. Jakob: Die muss sehr reich sein, wenn sie hier zwei Jahre lang im Koma liegen kann. Was wissen die? Max: Nix natürlich. Ich hab das nur gesagt, dass du mit ihnen reden möchtest. Jacob: Okay. Danke. Max: Wie bitte? Jacob: Danke, Maximilian. Sie treten zu einer Frau, die in Koma liegt. Zwei andere Frauen sitzen bei ihr. Alle tragen Burka.