Lyrik in der Weimarer Republik Von Ringelnatz zu Benn, von der Gebrauchskunst und politischem Engagement zu Benns Abschied von der Aufklärung Joachim Ringelnatz eigentl.: Hans Bötticher 1883 - 1934 Und du selber sollst nicht weinen, Wenn du über mich was liest, Oder wenn du plötzlich meinen Hut im Wasser treiben siehst. Frage nicht, warum ich heute Etwa etwas seltsam bin. Grüße bitte meine Leute. – Schau das Laub! – Es welkt dahin. Ringelnatz Hausmeister in einer Pension in England, lAngestellter in einem Münchner Reisebüro. l1898 »Hausdichter« im Künstlerlokal Simplicissimus der Kathi Kobus in München-Schwabing lBibliothekar bei der Familie Yorck von Wartenburg in Schlesien lArchivar im Berliner Scherl-Verlag. Ringelnatz Die Schnupftabakdose. Stumpfsinn in Versen und Bildern von Hans Bötticher und Richard Seewald (Mchn. 1912) 1920 Engagement an Hans von Wolzogens Berliner Kleinkunstbühne »Schall und Rauch«. vom Seemann Kuttel Daddeldu (Bln. 1920) der Turngedichte in einem 16-Seiten-Heftchen (Bln. 1920). Ringelnatz Alfred Polgar: »waghalsiger Humor«, mit dem Ringelnatz »den Stein der Narren entdeckt« habe lRngelnatz über sich selbst: er sei »etwas schief ins Leben gebaut«. Gottfried Benn ( 1886 - 1956) Schädelstätten in Heiligtumen tyrrhenischer See Stier unter Blumen an Danaë, in Leuenzügen Mänadenklang, und Götter fügen den Untergang Benn 1929 war er wegen Urgesicht von Johannes R. Becher u. Egon Erwin Kisch angegriffen , die ihm vorwarfen, aus jeder Zeile seiner Prosa stänke »widerliche Aristokratie«. In seiner Replik Über die Rolle des Schriftstellers in dieser Zeit (GW 4, 205-212) lehnte B. die Forderung nach sozialistischen Engagement schroff ab und setzte seinen tragisch-heroischen Geschichtspessimismus dagegen.