Barock und Klassizismus Bauten, Begriffe, Namen Barock vs. Klassizismus durch kraftvolle, verschwenderisch gestaltete Formen u. pathetischen Ausdruck gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst von etwa 1600 bis 1750 Stilform, die im Anschluss an antike, besonders römische Vorbilder Klarheit u. Strenge der Gliederung, Geradlinigkeit u. die Gesetzmäßigkeit der Verhältnisse betont Klassizistischer Barock z. B. Christopher Wren, St. Paul´s Kathedral Wo steht die Kirche aif dem linken Bild? Die Kirche verbindet den hl. Karl Borromäus mit ihrem kaiserlichen Stifter. Das Relief auf dem Giebel zeigt die von der Pest schwer heimgesuchte Stadt und ihre Retung. Die an die růmischesche Die Trajanssäule erinnerden Säulen zeigen in einem Spiralrelief Motive aus dem Leben Karl Borromäus'. Klassizistischer Barock Das Neue Palais in Potsdam wurde in den Jahren 1763 - 1769 als Schloss für Gäste des Hofes Friedrichs II. nach den englischen Vorbildern gebaut. Rechts Castle Howard (Nach dem Tod von Wrenbaute Nicholas Hawksmoor nach 1690 gemeinsam mit John Vanbrugh). Drehort für die Verfilmung ses Roman von Evelyn Waugh Brideshead Revisited (2008). UNESCO Weltkulterbe http://www.unesco.de/ Die Residenz Würzburg: "Synthese des europäischen Barock". Schlösser und Parks von Potsdam-Sanssouci: "preußisches Versailles", Sommersitz Friedrichs II. , eines der wenigen echten Rokoko-Bauwerke Gartenanlagen Dessau-Wörlitz, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Schlösser, Wallwachhäuser, Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust, Rokoko, Johann Conrad Schlaun , dann von 1728 bis 1768 François de Cuvilliés Salzburger Dom (1614-28), erste Barockkirche nördlich der Alpen, Santino Solari Schloss Schönbrunn, Barock, nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Nicolaus Pacassi Residenz Würzburg, l1719 - 1744 gebaut, Innenausstattung 1781 fertiggestellt. lJohann Lucas von Hildebrandt , Robert de Cotte und Germain Boffrand aus Paris, Entwürfe, die Ausführungspläne zeichnete der Hofbaumeister des Fürstbischofs Balthasar Neumann. Giovanni Battista Tiepolo malte das Deckenbild über dem Treppenhaus und die Wandgemälde des Kaisersaals. 1742 bis 1745 entstand das Spiegelkabinett der Residenz, im Rokoko-Stil. Balthasar Neumann (1687 in Eger- 1753 in Würzburg) lSein Bauherr in Würzburg Johann Philipp Franz von Schönborn beförderte den Oberingenieur Neumann zum fürstbischöflichen Baudirektor. lIn Wien lernte er auch die richtungweisenden Barockbauten von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt kennen. lEine Studienreise über Mannheim, Straßburg und Nancy nach Paris , wo er in Kontakt mit Robert de Cotte, dem Ersten Architekten des französischen Königs, und mit Germain Boffrand war. lNeumanns baute auch in Bamberg, in den Bistümer Speyer, Konstanz und Trier, auch der Kölner Kurfürst Clemens August von Wittelsbach gab ihm Aufträge. https://www.youtube.com/watch?v=q24WIkAasYM lAuf dem Deckenfresko hat der Udinese und Venetianer Tiepolo auch sich selbst (links über der Ecke) dargestellt, dazu den Architekten Balthasar Neumann (mit Schärpe und riesigem Hund) und den Stukkateur Antonio Giuseppe Bossi (schräg rechts über Neumann, mit auffälligem Umhang). Tiepolo und Neumann Tiepolo Nicht den aktuelle Kaiser Franz Stephan I., sondern den Staufer Friedrich Barbarossa, dessen Trauunng mit Beatrix von Burgund, durch den Würzburger Fürstbischof 1156 getraut. Potsdam-Sanssouci Potsdam 1745 bis 1747 von Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff erbaut schlicht gehaltene Nordseite: korinthische Säulen, Kolonnaden umschließen im Halbrund den schmucklosen Ehrenhof bildhauerisch verspielte Südseite: Atlanten Das Schloss entspricht den Grundsätzen eines Maison de plaisance (Lustschloss, pleasure palace) Das Konzertzimmer Zwei Supraportenbilder mit Landschaften malten Maler. Adolf Menzels Gemälde „Das Flötenkonzert von Sanssouci“ gibt die festliche Atmosphäre bei königlichen Konzerten in diesem Raum wieder. Musik in Potsdam Adolph Menzel: Das Flötenkonzert Friedrich des Großen in Sanssouci, Öl auf Leinwand, 1852. Am Cembalo Carl Philipp Emanuel Bach. Er stand 28 Jahre im Dienst des Königs.Franz Benda angeblich ganz rechts an der Wand stehend. Flötenlehrer Friedrichs des Großen Johann Joachim Quantz. Ein Lustschloss wurde nur vorübergehend bewohnt, hier wurde das Hofzeremoniell nicht eingehalten. Links Schloss Favorite, rechts das Residenzschloss Ludwigsburg bei Stutgart. Rheinsberg, ein Schloß des Kronprinzen Friedrich, Baumeister Joh. Gottfr. Kemmeter und Georg Wenzeslaus Knobelsdorff Gartenanlagen Dessau-Wörlitz, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Schlösser, Wallwachhäuser Nach der Rückkehr von seiner Grand Tour wählte Fürst Leopold III. Friedrich Franz Wörlitz als seinen Sitz. Nach dem Vorbild englischer Landhäuser entstand als erster Bau des deutschen Klassizismus zwischen 1769 und 1773 für das jung vermählte Fürstenpaar das Schloss und das Küchengebäude. Beide sind mit einem unterirdischen Gang verbunden, damit die unangenehmen Gerüche aus der Küche nicht im Schloss zu riechen sind. "Mich hats gestern Abend wie wir durch die Seen Canäle und Wäldgen schlichen sehr gerührt wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben einen Traum um sich herum zu schaffen…«. Brief Goethes an Charlotte von Stein (1778) In Anhalt-Dessau, einem kleinen Fürstentum an Elbe und Mulde entstanden in 40 Jahren Landschaftsgärten in und um Dessau:das ab 1780 entstandene Georgium, das Luisium und der der ab 1805 gestaltete Kühnauer Park. Auch die älteren Anlagen in Oranienbaum und Mosigkau wurden bewusst in das Gesamtkonzept miteinbezogen. Zahlreiche Alleen, Deichwege und Sichtachsen, häufig mit Kleinarchitekturen und Plastiken aufgewertet, verbinden die Einzelgärten. Der Fürst Franz favorisierte die Neugotik, die in England Mode war. 1773-1813. Die Front des Hauptgebäudes ist der Fassade der venezianischen Kirche „Maria dell´ Orto“ nachempfunden; zur Gartenseite hin diente ein Bauwerk aus England, Horace Walpoles Strawberry Hill, als Vorbild. Nymphaeum (1768), Venustempel (1794), die Hohe Brücke auf die Einsiedelei Luisium (1778),Rotes Wallwachhaus (1772) Voraussetzung für die Entstehung der Parklandschaft war die Landreform, die Enteignung des anhaltischen Landadels. Leopold I., der Alte Dessauer,wandelte die Frondienste in Dienstgeld um, führte Akzise ein, einen Binnenzoll auf Nahrungsmittel und Genussmittel (Tabak, Kaffee, Tee, Bier, Sekt), aber die Gesamtsteuerlast war - verglichen mit Österreich oder Sachsen- nicht übermäßig hoch. Terminologie z. B http://www.innenarchitekten-in-berlin.de/architektur/barock-architektur.htm http://www.innenarchitekten-in-berlin.de/architektur/begriffe-lexikon-architektur.htm Attika: brüstungsartige Aufmauerung über dem Abschlussgesims eines Bauwerks, oft auch als niedriges Obergeschoss ausgebildet (Attikageschoss). Corps de logis (Fürstenbau) Mittelbau einer barocken Schlossanlage, in größeren Dimensionen und oft mit reicherem Fassadenschmuck als die übrigen Schlosstrakte, im corps de logis befinden sich die Repräsentationsräume und das große Treppenhaus Cour d´honneur (französisch) der von drei Flügeln des Schlosses gebildete Ehrenhof Eremitage (französisch) kleines abgeschieden gelegenes Gartenhaus oder Lusthaus, einer Einsiedelei nachempfunden Das Gesims ist ein waagerecht aus der Mauer vortretender Streifen zur horizontalen Gliederung des Bauwerks. Die einzelnen Geschosse werden durch das Gurtgesims optisch voneinander getrennt.Das Kranzgesims schließt die Fassade nach oben ab. Terminologie Giebel, Tympanon: Das dreieckige Feld des Giebels, des oberen Teil der Wand an der Schmalseite eines Gebäudes, der zu beiden Seiten vom schräg aufsteigenden Dach,oft über großen Türen und Toren wird stilkundlich als Tympanon bezeichnet. Säule, runde Stütze, freistehend, z.B. eine Dachkonstruktion tragend, oder als Halbsäule oder Dreiviertelsäule vorgesetzt und Teil einer Wand Pilaster ist ein flacher Wandpfeiler mit > Basis und > Kapitell bzw. einer Wand vorgesetzte flache Lisene, die von vorn betrachtet das Aussehen einer antiken Säule hat. Pfeiler: rechteckige oder quadratische Stütze Portikus: der von Säulen oder Pfeilern getragene Vorbau an der Haupteingangsseite eines Gebäudes Terminologie Kapitell, der obereTeil einer Säule, eines Pilasters oder eines Pfeilers. Das Kapitell ist das Bindeglied zwischen einer Stütze (Pfeiler, Säule, Pilaster) und der Auflage, dem Bogen oder der Mauer, die auf ihm liegen Karyatide, weibliche Gestalt als scheinbare oder wirkliche Trägerin eines Architekturteils anstelle einer Säule oder eines Pfeilers als tragende Stütze für ein Gebälk (männliches Gegenstück heißt Atlant) Herme bezeichnet in einen Pfeilerschaft mit aufgesetztem Kopf und Schultern Kavalierhäuser: Wohnhäuser für die höheren Bediensteten im Bereich eines Schlosses bzw. einer Schlossanlage Terminologie Kolonnade: Säulengang mit geradem Gebälk Kolossalordnung: Säulenordnung (auch für Pilaster gültig), die mehrere Geschosse eines Bauwerks umfasst, meist in den drei antiken griechischen Säulenordnungen (dorisch, ionisch, korinthisch) ausgeführt Loggia: offene Halle als Vorbau, auf der Erdgeschossebene schaffen Loggien einen Übergangsbereich zwischen Außen- und Innenraum, im Obergeschoss werden sie als Verbindungsgang oder Freisitz genutzt. Eine als Gang genutzte Loggia kann daher auch als Laubengang oder als Galerie bezeichnet werden. Die typische Gestaltung ist die eines Bogenganges beziehungsweise einer Arkade, aber es werden manchmal auch Säulengänge oder Säulenhallen mit geradem Gebälk als Loggia bezeichnet. Im Unterschied zu einem Portikus liegt die Loggia innerhalb der Bauflucht, tritt also nicht aus der Kubatur des Gebäudes hervor. Terminologie Ochsenauge kreisförmiges oder elliptisches, meist im Verhältnis zum Baukörper relativ kleines, Fenster, typisch im Barock Orangerie (französisch) Gartenhaus, ursprünglich ein großes Gewächshaus für die Zucht von Orangenbäumen und die Aufbewahrung von nicht winterfesten Pflanzen Pagode eine Pagode ist ein quadratischer oder polygonaler, aus mehreren Stockwerken turnartig zusammengesetzter Tempel Ostasiens; in Europa nachgeahmt vor allem während der Zeit der China-Mode im europäischen 18. Jahrhundert Piano nobile (italienisch = vornehmes Stockwerk) das hervorgehobene Hauptgeschoss eines Bauwerkes bzw. Wohngebäudes, meist das 1. OG (Obergeschoss).In der Gründerzeit sprach man von der Beletage. Piano nobile hatte die höchsten Räume und war in der Regel am aufwendigsten durchgestaltet, zum Beispiel durch Balkon oder Erker an der Fassade, Stuckverzierungen an den Decken u. ä. m. Terminologie Risalit (italienisch) vorspringender Teil einer Gebäudefassade (über die gesamte Höhe der Fassade bzw. des Bauwerks), immer an Stellen, die sich in die Symmetrie der Gesamtfassade einfügen, z.B. in der Mitte oder gleichartig am rechten und linken Fassadenende Söller: Im Unterschied zum Balkon, der mittels Konsolen oder einer ähnlichen Stützkonstruktion hervorragt, ruht ein Altan auf Pfeilern, Säulen oder einem darunterliegenden Gebäudeteil. Einige Söller sind mit einer Treppe versehen, Altane werden oft durch besondere Säulen oder Pfeiler wie Karyatiden, Atlanten oder Hermen gestützt. Zimmerflucht: Abfolge von Räumen, die durch Türen miteinander verbunden sind. Liegen die Türen in einer Achse, wird die Zimmerflucht Enfilade genannt. Terminologie, Nachträge Die Sala terrena (ebenerdiger Saal) oder Gartensaal genannt, ist ein im Erdgeschoss liegender Saal, Oft wurde der Saal auch prächtig als Grotte angelegt und mit Springbrunnen geschmückt. Belvedere (ital.) oder Bellevue (franz.) Schöne Aussicht; in der Gartenkunst ein meist erhöht gelegener Aussichtspunkt, der auch die Form einer kleinen Terrasse haben kann und seinerseits als oft als Endpunkt einer Gartenachse einen Point de vue bildet; auch für Gebäude mit schöner Aussicht benutzt. Casino (ital.) Wörtlich: Häuschen; Sommerhaus eines Landsitzes, im Vergleich zur Villa meist etwas bescheidener. Chinoiserie An exotischen Vorbildern orientierte Staffagebauten bezeichnet man als Chinoiserien, die besonders im 18. Jh. populär wurden und auf die vermeintlich heile Welt der Asiaten verweisen sollten. Gloriette (franz.) Gartenhaus in Form eines offenen Pavillons oder auch ein monopteros-ähnlicher Tempietto, der auf einer Erhebung des Geländes platziert ist. Terminologie, Nachträge Grotte Meist künstlich angelegte Höhle, in der Wasser eine wichtige Rolle spielt. Spugne (ital.) Wörtlich: Schwämme. Aus Bimsstein (schaumig-poröses vulkanisches Gestein, pemsza) oder Zement bestehende künstliche Struktur der Grottenwände Laubengang Seitlich begrenzter, vor allem aber durch Pflanzen überdachter Weg; Pergola, Nymphäum Aus dem Lateinischen stammendes Wort für ein Nymphenheiligtum; meist halbkreisförmiges Gebäude mit Statuen über einer Quelle oder einem Brunnen; Amaltheum: Kultstätte für die Nymphe Amalthea, Amme des Zeus (Jupiter) Obelisk Eigentlich aus Ägypten stammender hoher, rechteckiger Steinpfeiler, der in Gärten oft als Bezugspunkt bei der Bildung von Achsen eingesetzt wird.