112. Grammatikerwerb und -vermittlung 1007 Rues, Beate 4292 1995 4293Standardaussprache im Gespräch und Phonetikunterricht. Deutsch als Fremdsprache 32: 111Ϫ118. 4294 Slembek, Edith 4295 1995 4296Lehrbuch der Fehleranalyse und Fehlertherapie. Deutsch hören, sprechen und schreiben. Für Lernende mit griechischer, italienischer, polnischer, russischer oder türkischer Mutterspra- 4297 che. 2., erw. Aufl. Heinsberg: Agentur Dieck. 4298 Thompson, Irene 4299 1991 4300Foreign accents revisited. The English pronunciation of Russian immigrants. Language Learning 41: 177Ϫ204. 4301 Trubetzkoy, Nikolai Sergejewitsch 4302 1971 4303Grundzüge der Phonologie. 5. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hg.) 4304 2000 4305Duden. Das Aussprachewörterbuch. Wörterbuch zur deutschen Standardaussprache. 4., neu bearb. und aktual. Aufl. Mannheim/Leipzig/Wien: Dudenverlag. 4306 Julia Settinieri, Bielefeld (Deutschland) 4307 112. Grammatikerwerb und -vermittlung 4308 1. Grundfragen 4309 2. Grammatikerwerb 4310 3. Grammatikvermittlung 4311 4. Fazit: Eine lernergerechte Grammatik 4312 5. Literatur in Auswahl 4313 1. Grund ragen 4314 Wie erwerben Lernende des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache grammatisches 4315 Wissen und Können? Wie soll Grammatik vernünftigerweise im Fremdsprachen- 4316 unterricht vorkommen? Diese und verwandte Fragen sind „seit undenklichen Zeiten das 4317 beliebteste Streitobjekt der Praktiker, Didaktiker und Linguisten“ (Rall 2001: 880), und 4318 es sind Fragen, die in den letzten 40 Jahren auch dadurch immer wieder sehr grundsätz- 4319 lich ins Blickfeld gerückt sind, weil im Rahmen der Spracherwerbsforschung und der 4320 Sprachlehr- und -lernforschung, teils auf empirischer Basis, versucht wurde, fundiertere 4321 Antworten darauf zu finden (siehe Kapitel VIII sowie VanPatten und Williams 2006). 4322 Ob das wirklich gelungen ist, kann weder im Rahmen dieses Beitrags noch außerhalb 4323 dieses Beitrags bisher zufriedenstellend beantwortet werden Ϫ zu komplex ist am Ende 4324 das Bedingungsgefüge, zu vielfältig sind die verschiedenen Lernkontexte und Lern- bzw. 4325 Lehrvoraussetzungen, Lernmotivationen und Lernziele, als dass derartige Fragen einfach 4326 beantwortbar wären (für einen kleinen historischen Abriss zur Bewertung des expliziten 4327 Grammatikunterrichts vgl. Rall 2001, 880Ϫ881). 4328 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1008 In den letzten Jahren haben sich zum einen durch verschiedene empirische Forschun-4329 gen und die Weiterentwicklung von Beschreibungsmodellen in verschiedenen disziplinä-4330 ren Kontexten neue Perspektiven auf den Grammatikunterricht bzw. den Grammatiker-4331 werb ergeben (vgl. etwa Börner und Vogel 2002, die Themenschwerpunkte in Wolff und4332 Riedner 2003, Babylonia 2003/2, die Beiträge in Hinkel und Fotos 2002 sowie Fotos und4333 Hossein 2007). Dennoch scheinen sich Ϫ teilweise auch unabhängig vom theoretischen4334 Ansatz Ϫ gewisse Konsensbereiche zu ergeben, was die Schlussfolgerungen für die Gram-4335 matikvermittlung im Fremd- und Zweitsprachenunterricht anbetrifft (vgl. Abschnitt 3).4336 Daneben haben Ergebnisse der Forschungen zum Grammatikerwerb und zu allgemei-4337 nen grammatische Fragestellungen in den letzten Jahren auch für viele andere DaF- und4338 DaZ-Kontexte an Relevanz gewonnen (vgl. auch Art. 17): So ist die Frage der Beschrei-4339 bung sprachlicher Kompetenzen bei der Formulierung von Richtlinien, Niveaubeschrei-4340 bungen und Testformaten in den Blick gerückt, was teilweise auch zu einer kritischen4341 Hinterfragung der zugrundeliegenden Vorstellungen von sprachlicher Kompetenz zur4342 Folge gehabt hat (vgl. die Beiträge in Bausch et al. 2003 sowie Fandrych und Thonhauser4343 2008; zu Deutsch als Zweitsprache vgl. Grießhaber 2006). Vor allem im Bereich der4344 Vermittlung des Deutschen in Bildungskontexten (Schul- und Hochschulkommunika-4345 tion) ist in den letzten zehn Jahren die Erforschung der pragmatisch-textuellen, sprech-4346 wissenschaftlich-rhetorischen und fachlich-akademischen Dimensionen von Sprachkom-4347 petenz noch wesentlich deutlicher in den Blick geraten, als dies schon bei Rall (2001:4348 883Ϫ884) anklang (vgl. auch die Beiträge in Linke et al. 2003, kritisch dazu Helbig 2007;4349 zur Frage der Bildungssprachlichkeit bzw. Textkompetenz vgl. insbesondere die Beiträge4350 in Schmölzer-Eibinger und Weidacher 2007). Dadurch wurde die vormals häufig recht4351 strikt gezogene Grenze zwischen Sprachsystem und Sprachverwendung auch aus der4352 Lernerperspektive deutlich relativiert. Die Begriffe Grammatikerwerb und Grammatikver-4353 mittlung sind in dieser Hinsicht selbst teilweise unscharf, da sie Ϫ wie bei Rall (2001:4354 882) bereits dargelegt Ϫ einerseits häufig eine eher traditionelle, auf die satzbezogene4355 Morphosyntax beschränkte Konzeption von Grammatik meinen. Gleichzeitig ist doch4356 an vielen Stellen deutlich geworden, dass eine ganze Reihe von grammatischen Phänome-4357 nen ohne den Bezug auf den Text bzw. den (mündlichen) Diskurs nicht adäquat erklärt4358 und auch erworben werden kann (Celce-Murcia 2002, Fandrych und Thurmair i.Vorb.).4359 Die Reduktion von „Grammatikwissen“ auf die Morphosyntax scheint daher zumindest4360 problematisch und vorläufig.4361 Im Rahmen des vorliegenden Beitrags kann die Komplexität und Vielschichtigkeit4362 der Forschungsfragen, -methoden, -ergebnisse zum Grammatikerwerb und ihre mögliche4363 Relevanz für verschiedenste Lehr- und Lernkontext nur kurz und in Auswahl dargestellt4364 werden (vgl. Kap. VIII für eine ausführlicher Darstellung des Verhältnisses von Gram-4365 matikvermittlung und Spracherwerbstheorien).4366 2. Grammatikerwerb4367 Die Diskussion um den Grammatikerwerb hat in den letzten Jahren durch verschiedene4368 Erwerbsstudien auch mit Bezug auf das Deutsche als Fremd- und Zweitsprache wieder4369 Aufwind erhalten (zu DaZ vgl. hierzu den Überblick bei Ahrenholz 2008, wichtige An-4370 sätze zu DaF finden sich in Börner und Vogel 2002). Einige grundlegenden Fragen wer-4371 den im Folgenden kurz skizziert.4372 112. Grammatikerwerb und -vermittlung 1009 2.1. Spezi ika und Gemeinsamkeiten beim Grammatikerwerb 4373 DaZ und DaF 4374 Neuere Untersuchungen auf empirischer Basis und Auswertungen von Forschungsergeb- 4375 nissen verschiedener Disziplinen scheinen darauf hinzudeuten, dass die Hypothese einer 4376 critical period, nach der ein erfolgreicher Erwerb nach einer bestimmten Entwicklungs- 4377 phase (etwa der frühen Pubertät) nicht mehr möglich ist bzw. der Zugang zu den für die 4378 Erstsprache(n) genutzten Spracherwerbsmechanismen danach nicht mehr besteht, we- 4379 sentlich differenzierter betrachtet werden muss (Grießhaber 2009). Es scheint so zu sein, 4380 dass bei früher Zweisprachigkeit morphologische und syntaktische Kompetenzen in bei- 4381 den Sprachen in ähnlicher Weise neuronal verankert sind, während für später gelernte 4382 Sprachen (meist) zusätzliche neuronale Verankerungen aufgebaut werden müssen, also 4383 andere neuronale Ressourcen genutzt werden (nach Grießhaber 2006: 6 scheint dies 4384 schon ab dem siebten Lebensjahr zuzutreffen). Frühe Mehrsprachigkeit scheint das Ler- 4385 nen weiterer Sprachen auch zu einem späteren Zeitpunkt zu fördern (vgl. Grießhaber 4386 2009, 123Ϫ127), die unterschiedlichen Lernerfolge älterer Lerner könnten u. a. mit der 4387 individuell unterschiedlichen Fähigkeit zur kompensatorischen Nutzung anderer neuro- 4388 naler Ressourcen zusammenhängen. Dafür spricht auch, dass die Erstsprache(n) beim 4389 Sprachenlernen älterer Lerner eine wichtigere Rolle zu spielen scheinen als bei jüngeren 4390 Lernern (vgl. Ahrenholz 2008: 71). Als grundsätzliche Unterschiede zwischen dem Gram- 4391 matikerwerb im DaZ- und im DaF-Bereich nennt Ahrenholz (2008: 75) die folgenden 4392 Faktoren: DaZ-Lernende verfügen häufig noch über keine voll ausgebildete Erstsprache, 4393 v. a. im Bereich bildungsorientierter Sprachverwendung („Textkompetenz“, vgl. Port- 4394 mann-Tselikas 2002); sie sind noch stark in ihrer kognitiven und psychischen Entwick- 4395 lung begriffen; für DaZ-Lernende stellt daneben das Deutsche die zentrale Umgebungs- 4396 und Institutionensprache dar. Obwohl diese Immersionssituation eine gute Erwerbsper- 4397 spektive bieten sollte, da zumindest prinzipiell vielfältiger Input vorhanden ist, führt dies 4398 nicht automatisch zum erfolgreichen Erwerb auch im Bereich der Morphosyntax (vgl. 4399 die „Schere“ zwischen guten und weniger erfolgreichen Kindern, Grießhaber 2009: 121). 4400 Dies zeigt, dass für den erfolgreichen Grammatikerwerb weitere Faktoren von wesentli- 4401 cher Bedeutung sind. Hierzu gehören unter anderem emotionale Aspekte, sprachliche 4402 Handlungsmotive und -bedürfnisse (vgl. Multhaup 2002: 86), daneben spielt Ϫ sicherlich 4403 damit in Zusammenhang stehend Ϫ die Frequenz und Vielfalt der von den Lernenden 4404 verwendeten sprachlichen Mittel eine wichtige Rolle für den Erfolg des Grammatiker- 4405 werbs (vgl. Grießhaber 2007: 190Ϫ191). Letztlich weisen diese Ergebnisse wohl auch auf 4406 den Zusammenhang von erfolgreichem Grammatikerwerb und positiven sozialen und 4407 kommunikativen Beziehungen der Lernenden zur Gesellschaft der Umgebungssprache 4408 hin. 4409 2.2. Lexikalisches Lernen und grammatisches Lernen 4410 In den letzten Jahren ist noch deutlicher geworden, dass der Erwerb sprachlicher Mittel 4411 sehr viel stärker über lexikalisches Lernen (von Wörtern und größeren sprachlichen Ver- 4412 satzstücken, chunks) verläuft, als das etwa universalgrammatische Ansätze annahmen. 4413 Lexikalisches Lernen ist allein schon deswegen ein zentraler Motor des Grammatiker- 4414 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1010 werbs, als es uns erst eine genügend große Menge lexikalischer Einheiten erlaubt, gram-4415 matische Regelhaftigkeiten abzuleiten: „Wir lernen an Beispielen, nicht über die ,Verin-4416 nerlichung‘ einer abstrakten Regel“ (Multhaup 2002: 92). Neuere Ansätze nehmen an,4417 dass Lernende (auch im Kontext des Deutschen als Zweitsprache) früh sowohl mehr4418 oder weniger komplexe (noch unanalysierte) lexikalische Einheiten, als auch bestimmte4419 morphologische Formen aufnehmen (vgl. Grießhaber 2006: 6Ϫ7, 26Ϫ29). Konnektionis-4420 tische und konstruktionsgrammatische Ansätze sehen den Spracherwerb und das Sprach-4421 wissen insgesamt als Erwerb von Konstruktionen unterschiedlicher Abstraktion (vgl.4422 ausführlicher N. Ellis 2003). Die jüngere Forschung stimmt jedenfalls darin überein,4423 dass beim Erwerb grammatischer Strukturen im DaZ- wie im DaF-Bereich die Rolle4424 formelhafter, mehr oder weniger fester und zunächst lexikalisch und situativ gelernter4425 sprachlicher Versatzstücke lange unterschätzt wurde (vgl. Aguado 2004).4426 2.3. Erwerbssequenzen im Bereich der Morphologie und Syntax4427 Verschiedene empirische Studien im Rahmen der Erforschung des (selbstgesteuerten)4428 Spracherwerbs von Arbeitsmigranten haben schon in den 80er und 90er Jahren zur An-4429 nahme einer relativ festen Erwerbsreihenfolge bestimmter morphosyntaktischer Erschei-4430 nungen geführt (vgl. im Überblick Grießhaber 2006: 7Ϫ12; Pienemann 1998). Diese wur-4431 den zunächst von Clahsen (1985), in jüngerer Zeit von Grießhaber (2006) spezifisch für4432 die Bedürfnisse des Deutschen als Zweitsprache zur Profilanalyse adaptiert und genutzt.4433 Ziel ist es, mündliche Daten von Kindern anhand bestimmter vergleichsweise einfach zu4434 bestimmender „Kenngrößen des Zweitsprachenerwerbs“ (Grießhaber 2006: 7) bezüglich4435 des allgemeinen Sprachstands einschätzen zu können. Zentrale Kenngröße ist danach die4436 Wort- bzw. Satzgliedstellung. Die Erwerbsstufen, darauf deuten auch Unterrichtsversu-4437 che hin, scheinen Ϫ bei aller sonstigen individuellen Variation im Erwerbsverlauf Ϫ nicht4438 wesentlich zu variieren und auch für den (gesteuerten) DaF-Erwerb zu gelten. In der4439 Adaption durch Grießhaber stellen sich die Erwerbsstufen folgendermaßen dar:4440 4)4441 Nebensätze mit finitem Verb in Endstellung: …, dass es so schwarz ist. 3)4442 Subjekt nach finitem Verb nach vorangestellten Adverbialien: Dann brennt die. 2)4443 Separierung finiter/infiniter Verbteile: Und ich habe dann geweint. 1)4444 Finites Verb in einfachen Äußerungen: Ich versteh. 0)4445 Bruchstückhafte Äußerungen, ohne finites Verb: anziehn Ge/ (vgl. Grießhaber 2007: 186).4446 Inwieweit diese Erwerbsstufen wirklich unabhängig von der Ausgangssprache gelten, ist4447 noch nicht abschließend geklärt. Anders als Grießhaber kommt Haberzettl (2005) in ihrer4448 vergleichenden Untersuchung zu Kindern mit Türkisch und Russisch als Muttersprache4449 zu dem Ergebnis, dass die Erstsprache doch auch die Erwerbsreihenfolge beeinflusst:4450 Während Kinder mit Türkisch als Muttersprache (eine Verb-Letzt-Sprache) offenbar zu-4451 nächst Ϫ wenn auch kurz Ϫ eine Verb-Letzt-Phase durchlaufen, dann zu einer Verb-4452 Objekt-Stellung übergehen und weniger große Probleme bei der Bildung der Verbklam-4453 mer haben, ist für Kinder mit Russisch als Muttersprache (einer Verb-Objekt-Sprache)4454 112. Grammatikerwerb und -vermittlung 1011 der Erwerb der Verbklammer und der Verbletztstellung im Nebensatz deutlich schwieri- 4455 ger. Eine auf schriftlichen Texten frankophoner Schülerinnen und Schüler basierende 4456 Erwerbsstudie in der Schweiz bestätigte die Grundtendenz der Ergebnisse zum Wortstel- 4457 lungserwerb für den schulischen DaF-Kontext (vgl. zusammenfassend Diehl und Pisto- 4458 rius 2002) mit leichten Unterschieden (bei der Reihenfolge des Erwerbs der Nebensat- 4459 zwortstellung und der „Inversion“, vgl. Diehl und Pistorius 2002: 228). Für einige andere 4460 sprachliche Mittel fand die Schweizer Studie keine festen Erwerbsreihenfolgen, so etwa 4461 für Genus, Numerus und Adjektivflexion (vgl. Diehl und Pistorius 2002). Untersuchun- 4462 gen zum Numeruserwerb deuten darauf hin, dass „irreguläre“ Numerusmorpheme (-er 4463 und -”(e)) offenbar aufgrund ihrer sehr hohen Frequenz lexikalisch gelernt werden, also 4464 keine Regel ausgebildet wird, während bei den restlichen Numerusmorphemen -en als 4465 einfachstes, weil salientestes und validestes Numerusmorphem vor den anderen Nume- 4466 rusmorphemen erworben wird (vgl. Wegener 2005). 4467 Die sich an derartige Ergebnisse empirischer Studien anknüpfende didaktischen Über- 4468 legungen sind durchaus heterogener Natur. Es versteht sich einerseits, dass die Sprachdi- 4469 daktik nicht etwa versuchen sollte, für die sprachliche Prozessierung (Pienemann 1998) 4470 zentrale Schritte des Grammatikerwerbs zu überspringen. Gleichzeitig wird insgesamt 4471 deutlich, dass zumindest im produktiven Bereich die frühen Stufen des Spracherwerbs Ϫ 4472 im DaF- wie im DaZ-Bereich Ϫ wesentlich lexikalisch geprägt sind und dass daher die 4473 Förderung des Chunk- und Wortschatzerwerbs, das Lernen an Beispielen Voraussetzung 4474 für die Beförderung des Grammatikerwerbs ist. Andererseits kann aus der Erkenntnis 4475 über die Existenz einiger basaler produktiver Erwerbsstufen noch nichts über auf die 4476 Rolle und Relevanz rezeptiver Kenntnisse bzw. früher Aufmerksamkeitsschulung geschlos- 4477 sen werden, wie dies teils vorschnell erfolgte, so etwa bei Diehl und Pistorius 2002: 227, 4478 die aus ihren an Produktionsdaten gewonnenen Ergebnissen weitreichende Schlüsse auf 4479 Regelerschließungsprozeduren der Lernenden ziehen. 4480 2.4. Rolle der Muttersprache 4481 Inzwischen herrscht weitgehender Konsens darüber, dass die Muttersprache einen be- 4482 trächtlichen Einfluss auf den Grammatikerwerb besitzt, wenn sie auch nur ein Faktor 4483 im Bedinungsgefüge ist. Empirische Untersuchungen in rein kommunikativen Lernumge- 4484 bungen zeigen, dass bestimmte zielsprachige Strukturen nicht oder nicht angemessen 4485 erworben wurden, was darauf zurückzuführen ist, dass die Erstsprache verhindert, dass 4486 bestimmte, weniger saliente und frequente Phänomene der Zielsprache wahrgenommen 4487 und prozessiert wurden (Ellis 2007: 20, 24). Umgekehrt kann die Erstsprache auch den 4488 Lernweg abkürzen, so etwa im Bereich des Genuserwerbs (vgl. Wegener 2005), der Ver- 4489 bstellung (vgl. Haberzettl 2005) oder auch des Kasuserwerbs (vgl. Kwakernaak 2002, der 4490 aus diesem Grund vorschlägt, das deutsche Kasussytem anhand der Pronomina, nicht 4491 von Nominalphrasen, einzuführen, da im Pronominalbereich auch in vielen anderen Aus- 4492 gangssprachen Subjekts- und Objektskasus morphologisch markiert sind). Zu pragmati- 4493 schen und textuellen Aspekten liegen noch wenig empirische Daten vor, es ist aber davon 4494 auszugehen, dass auch hier die erstsprachliche Prägung eine wichtige Rolle spielt. Wich- 4495 tig scheint nicht nur zu sein, die Lernenden mit genügend Input zu versorgen, so dass 4496 sie nicht auf der Grundlage der eigenen Muttersprache unzutreffende Hypothesen zu den 4497 Regelhaftigkeiten des Deutschen bilden (etwa die Verb-Objekt-Wortstellung übergenera- 4498 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1012 lisieren). Darüber hinaus sollten Lernende auch gezielt auf die Ϫ von der Linguistik4499 im Fach DaF und DaZ teils schon gut beschriebenen Ϫ Besonderheiten der deutschen4500 Grammatik aufmerksam gemacht, sensiblisiert werden (früh etwa für die Verbklammer4501 des Deutschen und die im Deutschen mögliche Vorfeldbesetzung und die Mittelfeldstel-4502 lung des Subjekts, vgl. die Beiträge in Fandrych 2005; zum Konzept der Sprachaufmerk-4503 samkeit im Überblick Luchtenberg 2008). Bisher ist noch nicht empirisch geklärt, wie4504 die neben der produktiven Grammatikkompetenz schon parallel aufgebaute rezeptive4505 Grammatikkompetenz (im Sinne von Wahrnehmung und Verarbeitung zentraler Struk-4506 turmerkmale des Deutschen) den produktiven Grammatikerwerb langfristig vorbereitet4507 (vgl. das Konzept der Verstehensgrammatik bei Neuner 1995). Es spricht aber Vieles4508 dafür, dass hier ein wesentlicher Zusammenhang besteht (vgl. auch Portmann-Tselikas4509 2003, Ellis 2007).4510 3.4511 Grammatikvermittlung 3.1.4512 Prinzipien und o ene Fragen Aus den in Abschnitt 2 skizzierten Forschungsergebnissen zum Grammatikerwerb lassen4513 sich einige Prinzipien des Grammatikunterrichts ableiten, es bleiben aber immer noch4514 viele offene Fragen. Unstrittig ist, dass der Erfolg der unterrichtlichen Grammatikver-4515 mittlung zu einem wesentlichen Teil von der Auswahl der sprachlichen Mittel und der4516 sprachlichen Handlungen (des Inputs), der damit verbundenen sprachbezogenen Aufga-4517 ben und der Aufmerksamkeitssteuerung (des Intake) abhängt. Lernende müssen, um Hy-4518 pothesen bilden und ausprobieren zu können, aber auch um typische Formulierungsrou-4519 tinen und -muster ganzheitlich erwerben zu können, möglichst intensiv mit für sie rele-4520 vanten sprachlichen Mitteln konfrontiert werden und mit ihnen rezeptiv wie produktiv4521 arbeiten, möglichst so, dass sie damit kommunikative Ziele verbinden und eine enge4522 Beziehung zwischen Formen und Bedeutungen herstellen (vgl. R. Ellis 2002a, Multhaup4523 2002). Einig ist man sich weitgehend darüber, dass für den Erwerb Sprachaufmerksam-4524 keit (language awareness) von großer Bedeutung ist (vgl. Schmidt 1995, Portmann-Tseli-4525 kas 2003, Luchtenberg 2008), wobei der hier zentrale Begriff des noticing (Schmidt 1995)4526 schwer exakt fassbar, noch schwerer messbar und operationalisierbar ist (vgl. Portmann-4527 Tselikas 2002, ausführlich Schlak 2004). Wie insbesondere gebrauchsorientierte Spracher-4528 werbstheorien betonen, spielt die Häufigkeit und die Salienz von grammatischen und4529 lexikalischen Merkmalen eine wichtige Rolle für den Erwerb (vgl. Fandrych und Tschir-4530 ner 2007, N. Ellis 2009, Tschirner 2010). Gerade dort, wo die Salienz gering ist (wie4531 beispielsweise bei vielen Endungen in der deutschen Nominalphrase), muss bei der4532 Grammatikvermittlung die Aufmerksamkeit der Lernenden auf die entsprechenden Phä-4533 nomene gelenkt werden. Kontrovers wird nach wie vor diskutiert, inwieweit eine derar-4534 tige Aufmerksamkeitssteuerung mit explizit, mit formorientierten Erklärungen oder Hin-4535 weisen oder eher implizit erfolgen soll und den Fortgang der kommunikativen Ziele und4536 Bedeutungen nicht unterbrechen darf (vgl. für eine Diskussion verschiedener Ansätze4537 Portmann-Tselikas 2002 und N. Ellis 2007). Es scheint sich aber doch ein Grundkonsens4538 dahingehend eingestellt zu haben, dass deklaratives grammatisches Wissen und damit4539 auch explizite Grammatikvermittlung durchaus einen positiven Effekt auf den Gramma-4540 112. Grammatikerwerb und -vermittlung 1013 tikerwerb haben (vgl. DeKeyser 2009, 124Ϫ127, Tschirner 2010: 15Ϫ16), wenn auch die 4541 genaue Form und der Ort der expliziten Grammatikunterweisung noch heftig debattiert 4542 werden. Insgesamt hat sich also mehrheitlich die Auffassung durchgesetzt, dass es ein 4543 weak interface, eine begrenzte, aber wichtige Verbindung zwischen bewusstem Lernen 4544 und deklarativem Wissen und sprachlicher Automatisierung und implizitem Können 4545 gibt. 4546 Wichtige Formen der Aufmerksamkeitssteuerung sind signalgrammatische und visu- 4547 elle Aufbereitungen von Sprachmaterial (in der englischsprachigen Literatur auch als 4548 input enhancement bezeichnet), Produktionsorientierung (pushed output), die bei den Ler- 4549 nenden zu tieferer Verarbeitung und zur Wahrnehmung noch bestehender sprachlicher 4550 Defizite führt (Swain 1995), Rückmeldungen verschiedener Art zu Lerneräußerungen 4551 (die dazu führen sollen, dass den Lernenden der Unterschied zwischen ihren eigenen 4552 Strukturen und der zielsprachlichen Struktur deutlich werden Ϫ noticing the gap, vgl. 4553 u. a. N. Ellis 2007), kooperative Erarbeitung von Aufgaben und kooperative Revisionen 4554 von Aufgabenbearbeitungen (vgl. für DaZ insbesondere Schmölzer-Eibinger 2007, zum 4555 Erzählen bei der Förderung des Grammatikerwerbs auch Schramm 2007). Im Folgenden 4556 sollen einige wichtige Erkenntnisse und Diskussionsfelder im Rahmen der Grammatik- 4557 vermittlung kurz näher besprochen werden. 4558 3.2. Lernerorientierung 4559 Häufig wird die Diskussion um die Rolle von Grammatikvermittlung und die dabei rele- 4560 vanten Faktoren recht abstrakt geführt, ohne auf konkrete Lerner und ihre Lernbedin- 4561 gungen Bezug zu nehmen. Es liegt auf der Hand, dass für den schulischen Deutsch-als- 4562 Zweitsprache-Unterricht die Rolle von expliziter Grammatikunterweisung schon deswe- 4563 gen wesentlich anders gestaltet werden muss, als viele Lernende auch in der Mutterspra- 4564 che noch über kein oder wenig schulgrammatisches Wissen verfügen (vgl. Tschirner 2001: 4565 107, der dieses Wissen als „kulturgrammatische Kompetenz“ bezeichnet). Diese Bedin- 4566 gungen sind im DaZ-Unterricht, insbesondere mit Kindern, besonders zu berücksichti- 4567 gen (vgl. Decker und Oomen-Welke 2008). Anders verhält sich die Situation beispiels- 4568 weise beim DaF-Unterricht für Erwachsene im nicht-deutschen Sprachraum, wo auf- 4569 grund von Zeitbeschränkungen und geringem Kontakt zu authentischen zielsprachlichen 4570 Sprachverwendungssituationen viel zu wenig Möglichkeiten zum impliziten Regelaufbau 4571 bestehen. Bei erwachsenen Lernern besteht insgesamt ein vergleichsweise hoher Bedarf 4572 an expliziter grammatischer Unterweisung (vgl. etwa Fotos 2002, Schlak 2004: 65Ϫ74). 4573 Gerade für Lernende außerhalb des deutschen Sprachraums kommt noch ein weiterer, 4574 sehr wichtiger, häufig übersehener Aspekt hinzu: Nur über ein Mindestmaß an deklarati- 4575 vem grammatikbezogenem Wissen können sie in die Lage versetzt werden, auch selbst- 4576 ständig an der Verbesserung ihrer Sprachkompetenz zu arbeiten, nur so sind sie in der 4577 Lage, Hilfsmittel wie Wörterbücher und Lernergrammatiken zu verwenden oder aber 4578 auch sich in Tandem-Situationen über ihre sprachlichen Defizite und Bedürfnisse zu 4579 verständigen und sie zu bearbeiten (Fandrych 2000). Für viele erwachsene Lernende im 4580 nicht-deutschsprachigen Raum vermittelt explizite Grammatikvermittlung darüber hi- 4581 naus auch eine gewisse Sicherheit, denn sie kann orientierend wirken und die Systematizi- 4582 tät bestimmter sprachlicher Erscheinungen verdeutlichen (Fotos 2002). Auch hier gilt 4583 aber, dass Grammatikvermittlung und explizites Grammatiklernen eine „dienende Funk- 4584 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1014 tion für den Spracherwerb“ innehaben sollten (Königs 2004: 46). Die Annahme einer4585 direkten und umstandslosen Übertragung bewusst gelernter Wissensbestände in automa-4586 tisiertes, prozedurales Wissen (wie sie eine strong interface-Hypothese annehmen würde)4587 gilt als widerlegt. Das bedeutet, dass stärker als bisher die Lernenden und ihre Lernpro-4588 zesse im Mittelpunkt der Überlegungen stehen müssen (Tönshoff 1995, Portmann-Tseli-4589 kas 2001: 28).4590 3.3. Rezeptive und produktive Grammatikarbeit4591 Viele Ansätze der Grammatikvermittlung haben lange Zeit implizit oder explizit die Auf-4592 fassung vertreten, einmal gelernte Regelkenntnisse (ob sie nun induktiv oder deduktiv4593 erarbeitet wurden) könnten ziemlich umstandslos in Übungen produktiv angewendet4594 werden, von eher stärker gesteuerten Übungen zu immer freieren Übungen. Wie dies in4595 Abschnitt 2 schon angeklungen ist, übersieht ein solcher Ansatz aber, dass Grammatiker-4596 werb gerade im produktiven Bereich nicht beliebig von außen steuerbar ist, sondern4597 teils bestimmten Erwerbsabfolgen unterliegt, gleichzeitig die Sprachverarbeitungs- und4598 Aufmerksamkeitskapazität der Lernenden begrenzt ist. Portmann (2001, 2003) plädiert4599 zu Recht dafür, bei der Grammatikarbeit viel stärker als bisher die rezeptive Kompetenz4600 und Bewusstmachung ernst zu nehmen, und nicht in jedem Fall und sofort zu Produkti-4601 onsübungen überzugehen, die dann zu Automatisierung führen sollen.4602 Übungsmaterial, bei dem rezeptiv-sensibilisierende Arbeit im Vordergrund steht und4603 das differenzierter zwischen rezeptiv wichtiger und produktiv möglicher Sprachkompe-4604 tenz unterscheidet, gilt es erst noch zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wäre auch4605 die Erforschung des Zusammenhangs von Wahrnehmungsprozessen, rezeptiver gramma-4606 tischer Kompetenz und einer gezielten Förderung von „gehörter“ und „gelesener“ Gram-4607 matik von großer Bedeutung (vgl. Lauterbach 2005 für einen Übungsvorschlag zur deut-4608 schen Wortstellung). Auch bei der Vermittlung rezeptiver Grammatikkenntnisse bzw. der4609 Sensibilisierung für die Wahrnehmung von grammatischen Phänomenen gilt es, die Ler-4610 nenden nicht zu überfordern. Allerdings scheint es durchaus sinnvoll zu sein, schon früh4611 auf prägnante typologische Besonderheiten des Deutschen aufmerksam zu machen, um4612 von vornherein falsche Hypothesenbildung zu vermeiden. Hier bestehen bei vielen Lehr-4613 und Übungsmaterialien noch große Defizite, die nicht zuletzt aus dem Bemühen herrüh-4614 ren, die deutsche Grammatik „möglichst einfach“ darzustellen.4615 3.4. Bewusste Kontrastivität4616 Zur Lernerorientierung gehört auch die Kontrastivität. Das implizite Wissen um die Re-4617 geln der eigenen Sprache (und natürlich auch von vorher gelernten Fremdsprachen) kann4618 auf verschiedene Weise das Erlernen des Deutschen positiv beeinflussen, häufig aber4619 auch zu Interferenzen führen. Die Reflexion über Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen4620 Muttersprache und dem Deutschen macht Prozesse bewusst, die bei Lernenden ohnehin4621 ablaufen Ϫ der Abgleich zwischen Bedeutungen, Formen, Ausdrucksweisen in der4622 Fremdsprache und der eigenen Sprache passiert unwillkürlich in jedem Sprachlernpro-4623 zess. Kontrastives Arbeiten kann, muss aber nicht bewusst ablaufen Ϫ wichtig ist, dass4624 112. Grammatikerwerb und -vermittlung 1015 bei der Auswahl der Lernmaterialien und bei der Gestaltung der Sprachcurricula nach 4625 Möglichkeit die je spezifische Konstellation Ausgangssprache(n) Ϫ Deutsch mit reflek- 4626 tiert und die sich daraus ergebenden Lernerleichterungen wie auch möglichen besonderen 4627 Lernschwierigkeiten berücksichtigt werden. Wenn man etwa weiß, dass für Lerner mit 4628 romanischer, englischer oder auch russischer Ausgangssprache die Subjekt-Verb-Objekt- 4629 Abfolge die Normalstellung ist, dann ist es wichtig, dass recht früh schon die Sprachauf- 4630 merksamkeit dieser Lernenden auf die deutlich anderen Möglichkeiten des Deutschen 4631 gerichtet werden (vgl. Fandrych 2005). 4632 3.5. Grammatische Regeln und Lernziele 4633 Grammatische Regeln, wie sie in wissenschaftlichen oder beschreibenden Grammati- 4634 ken des Deutschen gegeben werden, sind nicht auf den Spracherwerb hin orientiert, son- 4635 dern stellen grammatische Phänomene zunächst aus analytisch-sprachwissenschaftlicher 4636 Sicht dar. Für die Sprachdidaktik sind sie häufig nicht ohne weiteres verwendbar, denn 4637 hier müssen die spezifischen Lernvoraussetzungen und der Sprachstand der Lernenden 4638 berücksichtigt werden. Für sie steht die Frage im Mittelpunkt, welche Faktoren etwa 4639 eine Regel „schwierig“ oder „leicht“ machen (vgl. Dietz 2003, der dies anhand der As- 4640 pekte formale und funktionale Schwierigkeit, Kontextabhängigkeit, impliziertes Wissen 4641 und Regelkomplexität diskutiert). Daneben stellt sich die Frage, ob nur „leichte“ Regeln 4642 den Grammatikerwerb fördern oder auch „schwierigere“ (vgl. Schlak 2003) Ϫ eine 4643 Frage, die wiederum in dieser Abstraktheit und für alle Lernenden nicht einfach beant- 4644 wortet werden kann (vgl. Abschnitt 3.2 oben). Als wichtige Kriterien für die Auswahl 4645 von grammatischen Regeln werden auch häufig die Faktoren Häufigkeit, Zuverlässigkeit 4646 und Reichweite (das Phänomen tritt in dem vom Lerner anvisierten Sprachverwendungs- 4647 kontext häufig und in verschiedenen Kontexten auf) genannt (vgl. Schlak 2003). Hierfür 4648 ist es notwendig, wo dies möglich ist, die angestrebten Sprachverwendungskontexte zu- 4649 nächst einer empirischen sprachwissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. 4650 3.6. Grammatikdarstellungen in Lehrwerken und Übungsmaterialien 4651 Es gibt heute kein einheitliches linguistisches Modell, an dem sich die Mehrzahl der 4652 Lehrwerke des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache bei der Grammatikdarstellung 4653 orientiert. Immer noch übt die valenzgrammatische Schule einen mehr oder weniger of- 4654 fensichtlichen Einfluss auf die Darstellung der Satzbaupläne und der Ergänzungen aus 4655 (vgl. Rall 2001), allerdings knüpft die Terminologie doch häufiger wieder an die Schul- 4656 grammatik an, nicht zuletzt, um die Lernenden nicht mit zu vielen unbekannten und 4657 schwierigen Termini zu überfordern. Wichtige Einflüsse haben auch funktionale und text- 4658 grammatische Ansätze ausgeübt, zumindest in der didaktischen Diskussion: Viele gram- 4659 matische Phänomene sind auf der Satzebene nur unzureichend beschreibbar, erst ihre 4660 handlungs- bzw. text- und diskursbezogene Beschreibung wird ihrer Funktion auch aus 4661 der Sprachverwendungsperspektive, die für Lernende ja im Vordergrund steht, gerecht. 4662 Dies gilt etwa für deiktische und phorische Elemente (vgl. Thurmair 2003, Graefen 2003), 4663 für Tempus (vgl. Willkop 2003), für die Negation (vgl. Adamzik 2004), für den Zusam- 4664 X. Sprachenlehren: Zielsetzungen und Methoden1016 menhang von Textsortenspezifik und grammatischen Mitteln allgemein (vgl. Fandrych4665 und Thurmair i. Vorb.) und natürlich auch für die Wortstellung, die im Deutschen ja4666 wesentlich auch für die Thema-Rhema-Strukturierung genutzt wird (vgl. Fandrych4667 2003, Art. 26).4668 4. Fazit: Eine lernergerechte Grammatik4669 Die Rolle der Grammatik wird sicher auch in Zukunft kontrovers diskutiert werden, es4670 wird auch schwer sein, auf der Grundlage von empirischer Forschung wirklich verallge-4671 meinerbare und belastbare Aussagen genereller Natur zu tätigen. Insgesamt ist der Tenor4672 der gegenwärtigen Forschung, dass Grammatikvermittlung vor allem lernergerecht sein4673 muss, was impliziert, dass Lernende unterschiedliche Bedürfnisse haben und kein Ansatz4674 für alle in gleicher Weise gültig sein kann. Zentral ist, dass grammatische Erklärungen4675 und Regelformulierungen für die Lerner verständlich und praxisbezogen sein müssen.4676 Zudem sollten die Phänomene, die beschrieben werden, so einfach und anschaulich wie4677 möglich dargestellt werden Ϫ und sich auch an neuen Erkenntnissen der pädagogischen4678 Grammatik orientieren.4679 Viel zu wenig betont wird meistens die Wichtigkeit von guten Beispielen Ϫ solchen, die4680 dem authentischen Sprachgebrauch nahe kommen und für die Lernenden kommunikativ4681 sinnvoll sind, aber auch typische idiomatische Wendungen oder ungewöhnliche, mnemo-4682 technisch „interessante“, auffallende, prägnante Beispiele. Denn Grammatik wird we-4683 sentlich auch idiomatisch, beispielhaft gelernt. Gute Beispiele helfen auch, den Zusam-4684 menhang zwischen Form und Funktion deutlich zu machen. Lernende müssen die seman-4685 tische und kommunikative Relevanz grammatischer Mittel deutlich und in adäquaten4686 Kontexten kennen lernen Ϫ und auch realitätsnah einüben. Deutlich stärker als in der4687 Vergangenheit muss zwischen einer rezeptiven, auf das Verstehen und die Aufmerksam-4688 keit orientierten, und einer produktionsorientierten Grammatik unterschieden werden.4689 5. Literatur in Auswahl4690 Adamzik, Kirsten4691 20044692 Zur Behandlung der Negation in Übungsgrammatiken für Deutsch als Fremdsprache. In: Peter Kühn (Hg.), Übungsgrammatiken Deutsch als Fremdsprache. Linguistische Analy-4693 sen und didaktische Konzepte, 345Ϫ401. Regensburg: FaDaF.4694 Aguado, Karin4695 20024696 Formelhafte Sequenzen und ihre Funktionen für den L2-Erwerb. Zeitschrift für Angewandte Linguistik 37: 27Ϫ49.4697 Ahrenholz, Bernt4698 20084699 Zweitspracherwerbsforschung. In: Bernt Ahrenholz und Ingelore Oomen-Welke (Hg.), Deutsch als Zweitsprache, 64Ϫ80. 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