Methode(n) der stilistischen Textanalyse: Grundlegende Schritte: Methoden der textlinguistich-stilistischen Analyse: Übersicht der top-down Methoden (von oben nach unten) •Textlinguistische Ansätze: •Allgemeine Textualitätsmerkmale (de Beaugrande/Dressler) •Art der thematischen Progression (F. Daneš: Tradition: Thema-Rhema-Gliederung, Prager Schule, V. Mathesius) •Art der thematischen Entfaltung (K. Brinker) •Text(sorten)muster mit prototypischen Grundelementen (Sandig, Fix) •Stilistische Ansätze: •Funktionalstilistik (FS, Stilzüge, Stilelmente: Fleischer/Michel, Riesel) •Pragmatische Stilistik (Stil als soziales Phänomen, Stil als Handeln: Sandig: W-Fragen: Wer sagt was zu wem zu welchem Zweck mit welcher Wirkung?) • Schritt 1: Beschreibung des Kommunikationsbereiches: •Alltagskommunikation •Fachkommunikation •Offizielle Kommunikation (Rechtswesen, Amtsverkehr, Wirtschaft) •Massenmedien •Belletristik •TEXTSORTE Schritt 2: Beschreibung der Textfunktion: •Informationsfunktion: Textsorten: Nachricht,Bericht…. •Appellfunktion: Textsorten: Kommentar, Rezension, • Gebrauchsanweisung, Antrag, • Predigt, Werbung •Obligationsfunktion: Textsorten: Vertrag, • Garantieschein, Angebot… •Kontaktfunktion: Textsorten: Danksagung, • Glückwunsch, Kondolation… • Unterhaltung: soft news •Deklarationsfunktion: Textsorten: Testament, • Vollmacht, Ernennungsurkunde, • Bescheinigung •poetische Funktion: Belletristik (Fiktion) Schritt 3: Beschreibung der Kommunikationsform: • Medium: schriftlich, mündlich • Face-to-face-Gespräch • Telefon, Handy: SMS • Internet: e-mail, chat, blog… • Online-…Presse • Briefform – privat, offiziell • Printmedien: Zeitungsartikel… • Elektronische Medien: Rundfunk, • Fernsehen • Bücher, Publikationen… Schritt 4: Beschreibung der Textkomposition •Aufbau des Textes: Architektonik: Absätze, Kapitel… •innere Komposition: •themenbedingte Ebene: Synonyme, Antonyme, Hyperonym-Hyponym-Beziehungen, semantische • Felder • Metaphern, Periphrasen, Idiome… Schritt 4: Beschreibung der Textkomposition •verfahrensbedingte Ebene: Stilverfahren: Beschreiben, • Berichten, Erzählen, Schildern, Argumentieren, Erörtern (Erklären), Charakterisieren… Schritt 5: Beschreibung sprachlich-stilistischer Mittel: •Stilelemente: •lexikalische SE unter verschiedenen Aspekten: Archaismen, Neologismen, Dialektismen, Jargonismen, Fach- und Fremdwörter, Wortbildungarten • grammatische SE (morphologisch-syntaktisch): direkte Rede, Doppelpunktstruktur, Parenthese, Ellipse •phonetische SE: Alliteration, Onomatopoie •Tropen und Stilfiguren: Metapher, Metonymie, Periphrase, Oxymoron, Antithese, Klimax, Zeugma… •Stilzüge – Wirkung des Textes Fashionputtel & böse Fee •1. Kommunikationsbereich und Textsorte (Pragmatik, Kulturwissen): Massenmedien – Printmedien, Wochenmagazin FOCUS: „Qualitätspresse“, anspruchsvolle Leser: Informationen, Analysen, Unterhaltung („Infotainment“) •Rubrik: Kultur – Kino •TS: Filmrezension/-kritik („Erfahrungen“ des Rezipienten über bestimmte Textmuster, Intertextualität) • Fashionputtel & böse Fee •Rezension/Kritik: meinungsbetonte/subjektive/ • persuasive (überzeugende) TS •Informationen über: Schauspieler, literarische Vorlage, Erfolg/Misserfolg •Appellative Funktion: positive/negative Bewertung des Filmes •DARSTELLEN •BEWERTEN/EMOTIONAL BEWERTEN •UNTERHALTEN • Wortschatz •famos -außerordentlich, erstklassig, herrlich, super, toll, überragend •Farce - Burleske, Komödie, Lustspiel, Posse, Schwank •umwerfend - außergewöhnlich, außerordentlich, beachtlich •verrucht - amoralisch, gemein, lasterhaft, unsittlich •Camouflage – Tarnung •Binse – Binsenweisheit - Bagatelle, Banalität, Bedeutungslosigkeit, Belanglosigkeit •entrückt - träumerisch, versunken, verträumt •Attitüde - Einstellung, Haltung •Chuzpe - Bösartigkeit, Gemeinheit, Grobheit, Rohheit, Rücksichtslosigkeit •sardonisch - beißend, bissig, bitter, ironisch, sarkastisch • Sprachlich-stilistische Realisierung der Funktionen: •Eine famose Mode-Farce mit einer wieder umwerfenden Meryl Streep: „Der Teufel trägt Prada“ und sieht dabei verdammt gut aus. •Informationen: Filmgenre: Mode-Farce, Filmtitel, Schauspielerin M.S. •Appellative F.:positive Bewertung •exklusive Fremdwörter: famose Mode-Farce •Umgangssprachliche Ausdrücke: umwerfend, verdammt gut •Unterhaltung: Kontraste zwischen Exklusivität u. Umg., Originalität • 3. + 4. Textkomposition und ihre sprachstilistische Realisierung •Architektonik: der äußere Aufbau, Textstrategien: •Titel: Fashionputtel & böse Fee – Aufmerksamkeit fesseln • Untertitel: bewertende Informationen • Bilder (Fotos) mit Untertext: Hunde-Leben – Herrin-Jahre – Zicken-Alarm (Textstrategie von FOCUS, Erzählen der Filmstory) •Textkörper: Absätze: 1. Absatz: Einstieg; letzter Absatz: Pointe • 3. + 4. Textkomposition und ihre sprachstilistische Realisierung •Innere Komposition: thematische Kohärenz-Kette (Inhalt des Filmes): •Thema Mode: Märchen- und Mythologie - Metaphorik mit (Sex)Symbolik: • Fashionputtel (Anspielung auf Aschenputtel) - böse Fee (Figurenkonstellation) • (Frauen)=verkleidete Teufel – Sündenfall – fatale Attraktion verruchter Weiblichkeit - sein Unwesen als Mode-Domina treiben – sexuelle Camouflage – Welt des Hochglanzes (Abs. 1) • Film: Überraschungshit des US-Kinosommers … bereitet … teuflisches Vergnügen (Abs. 3) • Anne Hathaway…, die hier als … Andy ihre neue Aschenputtel-Rolle mit cleverer Chuzpe exekutiert (Abs. 4) • … M.S. thront mit ihrer einzigartigen Verkörperung des Fashion-Drachens Miranda Priestley (Abs. 5) • Sprachstilistische Realisierung •Metaphern/Metonymien und (modifizierte) Idiome: •sich etw. von der Seele schreiben – „schreiben, was einen bedrückt (und sich dadurch Erleichterung verschaffen) (DUDEN 11, 651) •Schlüsselloch-Blick (etw. heimlich beobachten) •Scheunentore einrennen (D 11, 741: [bei jmdm.] offene Türen einrennen – „mit großem Engegement f. etw. eintreten, was ohnehin befürwortet wird“) •Binse(n)wahrheit (-weisheit) – „eine allgemein bekannte Tatsache, Information“ •(Abs. 2, Hintergrundinformationen, Bewertung, Unterhaltung) • 5. Stilistischer Sinn, Stilwirkung •Originalität, Kreativität, Exklusivität: •Kontraste zwischen bildungssprachlichen Fremdwörtern/Fachwörtern und umgangssprachlichen Stilelementen: • fatale Attraktion, sexuelle Camouflage, sarkastische Demaskierung, etw. mit cleverer Chuzpe exekutieren, das sardonische Mienenspiel, bitterböse Farce, Penetranz versus Zicken-Alarm, sich auf die Schenkel klopfen •Abschließende positive Bewertung des Filmes: Das sind grandiose Schau- und Showwerte, die über die schlichte Märchen-Moral … triumphieren (Alliteration, Wortspiel, bewertende Adjektive), obwohl versteckte Kritik an der Welt des Hochglanzes (Abs. 3) • Koenigin Cate im freien Fall •blasiert, selbstgefällig, selbstzufrieden - blazeovaný •Synonymgruppe: anmaßend, arrogant, auf dem hohen Ross sitzen • • • •das Edelluder – noblesní potvora, mrcha • • •Proll-Lover – proletářský milenec • • • • • • • • • • • • http://www.dwds.de/static/website/img/bleue/plus.gif http://www.dwds.de/static/website/img/bleue/plus.gif •Klamauk •mask., -s, ohne Plural •salopp, abwertend lärmende Ausgelassenheit •mit viel Klamauk wurde das Fest gefeiert •ungestümer Lärm, Geschrei • •seid still, Kinder, macht nicht solchen Klamauk! • •meist groteske, aber geistlose Unterhaltungsdarbietung • •diese Szene des Films ist (billiger) Klamauk Unpretty Woman •tumb •Synonymgruppe: einfallslos, fantasiearm, fantasielos, geistlos, ideenarm, ideenlos, phantasiearm, phantasielos, tumb, unkreativ, unoriginell, unschöpferisch •Screwball-Comedy •Screwball-Comedy bezeichnet eine spezielle Unterart der Filmkomödie Hollywoods, die ihren Höhepunkt von Mitte der 1930er bis Anfang der 1940er Jahre erlebte. Der englische Slang-Ausdruck Screwball beschreibt eine Person mit eigenartigen bzw. skurrilen Angewohnheiten. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Baseball-Sport und bezeichnet dort einen angeschnittenen Ball, der ebenso unberechenbar ist.