Šimon Koleček 542421 Tagsold, Christian. “Der Japanische Blick Auf Versailles: Gärten Zwischen Autoorientalismus Und Okzidentalismus.” Okzidentalismen: Projektionen Und Reflexionen Des Westens in Kunst, Ästhetik Und Kultur, edited by Birgit Mersmann and Hauke Ohls, 1st ed., transcript Verlag, 2023, pp. 143. JSTOR, http://www.jstor.org/stable/j.ctv371chtx.8. Satō Dōshin hat in seinem grundlegenden Werk Modern Japanese Art and the Meiji State: The Politics of Beauty (Satō 2011) die Genese der modernen japanischen Kunstgeschichte klar beschrieben. Zunächst einmal war der junge Meiji-Staat darauf angewiesen, Devisen zu erwirtschaften, und kunstgewerbliche Güter spielten in diesem Unterfangen eine wichtige Rolle (ebd.: 37). Fünf Jahre nach der Meiji-Restauration nahm man erstmals an einer Weltausstellung teil, und zwar in Wien 1873; dabei fokussierte man sich darauf, zum einen den Westen davon zu überzeugen, dass Japan keineswegs ein unzivilisiertes Land sei und zum anderen, Exportmärkte zu eröffnen. Als Kulisse für die Verkaufsausstellung diente ein japanischer Garten. Dahinter steckte jedoch noch nicht besonders viel Kalkül; vielmehr ließ sich die Fläche des japanischen Pavillons auf diese Weise relativ kostengünstig ansprechend verwandeln (Tagsold 2018: 38). Zudem hatte sich das Konzept des japanischen Gartens noch lange nicht gefestigt. Tatsächlich würden viele Bereiche dieses Raums heute als nicht besonders authentisch gelten. So waren die Steinlaternen und Bronzetiere sehr dicht gestellt, da sie nicht einfach nur Dekorationselemente waren, sondern verkauft werden sollten. Die japanische Teilnahme an dieser und folgender Weltausstellungen verlief überaus erfolgreich. Die Waren begeisterten westliche Besucher*innen durch handwerkliche Kunstfertigkeit, eine exotische Anmutung und eine besondere Ästhetik. In Verbindung mit den Gärten, die seit Wien immer als Verkaufshintergrund eingesetzt wurden, entwickelten sich Ästhetik und Naturnähe zu wesentlichen Markenzeichen Japans (Tagsold 2017: 32–37). Auf diese Weise führten die Weltausstellungen eine Vorstellungswelt fort, die bereits durch europäische, vor allem französische Künstler*innen vorstrukturiert wurde. Die Bewegung des Japonismus hatte Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt, nachdem in Folge der Mission Perrys der Handel anzog und japanische Kunstgüter in größeren Mengen ihren Weg nach Europa fanden. In Verbindung mit den Weltausstellungen wurde der Konsum japanischer Waren dann ab den 1870er Jahren für die breite Masse anziehend und erschwinglich. Fragen: 1) Welche Art von Produkten spielte eine wichtige Rolle für Japan im Devisenhandel? 2) In welchem Jahr hat Japan zum ersten Mal an einer Weltausstellung teilgenommen? 3) Was war der Hauptgrund für Japans Teilnahme an der Weltausstellung? 4) Wie war die allgemeine Reaktion auf die erste japanische Ausstellung? 5) Womit konnten japanische Produkte die Europäer beeindrucken? 6) Welche Auswirkungen hatte die Weltausstellung auf den Konsum japanischer Produkte?