Nejèastìj¹í chyby v testu 20051213 Ver Sacrum bedeutendste österreichische Zeitschrift des Jugendstils, erschien als Organ der Wiener Secession von Jänner 1898 bis Oktober 1903 (bis 1899 monatlich, dann halbmonatlich), übte durch ihre Mischung von kunsttheoretischen Artikeln und praktischen Beispielen sowie durch Beiträge in- und ausländischer Schriftsteller und Dichter größten Einfluss auf das Kunstschaffen der Zeit um 1900 aus. Die künstlerische Gestaltung besorgten Künstler der Wiener Secession vielfach mit Originaldruckgraphiken (besonders G.Klimt, K.Moser, J.Hoffmann und A. Roller), zahlreiche Hefte wiesen monographischen Charakter auf und machten so ein breiteres Publikum mit dem Werk einzelner für die Entwicklung der modernen Kunst wichtiger Künstler bekannt. Literarische Beiträge (vor allem im 2. Bd. häufiger) wurden von Hermann Bahr und M. E. Burckhard ausgewählt und stammen u. a. von Bahr, Rilke, Richarda Huch, Hofmannsthal, Holz, Saar, Salus, Schaukal u. a. m. Blätter für die Kunst 1892-1919 Begründet von Stefan George, herausgegeben von Carl August Klein, einem Freund Georges seit der Gymnasialzeit. Seit 1898 wurde Georg Bondi zum Verleger von Stefan Goerge. Die Zeitschrift war ein in loser Folge erscheinendes programmatisch-poetisches Zirkular, aus dessen Mitarbeiterkreis sich seit 1892 der <> bildete, zunächst ein loses Bündnis junger Dichter, die Goerge als ihre geistige Autorität anerkannten. Im Programm der <> sollte <> ausscheiden: <> u. insofern indifferent gegenüber allen moralischen, sozialen oder politischen Zielen. Dem entsprach der Abdruck von Gedichten des internationalen Symbolismus. Beiträger wurden - neben den Herausgebern und Hofmannsthal - Leopold Andrian, Ludwig Klages, Karl Wolfskehl und Max Dauthendey. Die sezessionistische Absicht ihrer Kunst äußerste sich auch typographisch durch generelle Kleinschreibung, Fehlen von Satzzeichen, Verwendung einer eigens entworfenen latinisierenden Type, kostbarer künstlerischer Ausstattung (1894-1907 durch Melchior Lechter) und dadurch, dass die ersten Jahrgänge unverkäuflich waren. Georges Abgrenzung von dem damaligen Literaturleben klang so: Den wert der dichtung entscheidet nicht der sinn (sonst wäre sie etwa weisheit gelahrtheit) sondern die form d.h. durchaus nichts äusserliches sondern jenes tief erregende in maass und klang wodurch zu allen zeiten die Ursprünglichen die Meister sich von den nachfahren den künstlern zweiter ordnung unterschieden haben. Der wert einer dichtung ist auch nicht bestimmt durch einen einzelnen wenn auch noch so glücklichen fund in zeile strofe oder grösserem abschnitt. die zusammenstellung das verhältnis der einzelnen teile zu einander die notwendige folge des einen aus dem andern kennzeichnet erst die hohe dichtung. Reim ist bloss ein wortspiel wenn zwischen den durch den reim verbundenen worten keine innere verbindung besteht. Für ein breiteres Publikum waren Auswahlbände der Zeitschrift aus den Jahren 1899 und 1904 bestimmt. Bänkelsang ist ein episches Genre, das von umherziehenden Schaustellern und Jahrmarktssängern (Bänkelsängern) auf einer Holzbank stehend vorgetragen wurden. Üblicherweise wurden sie von einer Drehleier begleitet und mit Hilfe einer das Geschehen illustrierenden Bildtafel vorgetragen. Sie handelten häufig von Unglücksfällen, Familientragödien, Morden, Naturkatastrophen oder Liebesgeschichten. Als die historische Bänkeldichtung um 1900 von den Jahrmärkten verschwunden war, entstand in Deutschland eine Kunstform, die dieses Genre parodierte und es als "stilisierten Bänkelsang>> populär machte: das Kabarett. Wolzogens "Überbrettl>> und das Münchner Kabarett "Die 11 Scharfrichter>> boten "Bänkellieder>> und Chansons von Bierbaum, Morgenstern, Liliencron, Wedekind (Brigitte B.). Heym, Holz, Mühsam und Mehring schrieben im Bänkelliederton und der junge Brecht ließ sich vom Bänkelsang zu seiner Auffassung des epischen Theaters anregen. Ding-Gedicht In einem Dinggedicht wird ein Gegenstand oder Lebewesen distanziert oder objektiviert erfasst und beschrieben. Das Gedicht hat den Anspruch, das Ding so auszudrücken, als ob es über sich selbst spricht. Es soll das Innere, das Wesen(tliche) des Gegenstandes ausdrücken. Häufig behandelt das Dinggedicht Sujets aus der bildenden Kunst, die in strenger Form sprachlich gestaltet werden. Der Terminus "Dinggedicht" wurde 1926 von dem Germanisten Kurt Oppert geprägt. Beim Dinggedicht tritt das lyrische Ich meist in den Hintergrund, während gleichzeitig versucht wird eine Sache, oft auch symbolisch, auszudeuten. Bekannte Beispiele sind Mörikes Auf eine Lampe, Conrad Ferdinand Meyers Der römische Brunnen oder Rainer Maria Rilkes Archaischer Torso Apollos. (Wikipedia) Kammerspiele wird meist eine kleinere, zweite Spielstätte eines Theaterbetriebs bezeichnet. Als die Zeit des Repräsentationstheaters vorbei war, entstanden Kammerspiele. Max Reinhardt begründet das erste Theater dieser Art 1906 in Berlin[1], 1907 folgt dann das Intima Theatre in Stokholm (Schauspieler und Produzent August Falck mit Strindberg). Dieses Theater lebt von der Atmosphäre, nicht von Handlung und großen Gesten, der Dialog gewinnt eine andere Funktion, nämlich nicht die Figur allein, sondern die Stimmung darzustellen, die in Seelen aller herrscht. Er wird immer mehr monologisch, wie. z. B. in Hofmannsthals Das kleine Welttheater oder Die Glücklichen (1903, geschr. 1897, eine Aufführung lehnte er ab), in dem sich ein Dichter , ein Gärtner, ein junger Herr, ein Bettler, ein Fremder, Mädchen und Bänkelsänger und der junge Wahnsinnige auf einer Brücke über dem Fluß des Lebens in ihren Auftritten ablösen. Brettl ist eine Kleinkunstbühne, Kabarett. Man sprach von Brettl-Liedern, Brettlbühne und seit 1924 erschien die Anthologie Die Zehnte Muse. Dichtungen vom Brettel und fürs Brettel. Aus vergangenen Jahrhunderten und aus unsern Tagen gesammelt. [Herausgeber:] Maximilian Bern. Neu bearbeitet und herausgegeben von Richard Zoozmann. Décadence (nach Hermann Bahr) Wichtig war, die Aufwertung des Begriffs bei Bahr zu betonen. Ähnlich galt der Begriff auch Hofmannsthal als letzte Verfeinerung des ausgehenden Jahrhunderts. Die Söhne und Töchter der >Gründerväter< verstanden sich als eine Generation von Erben, von überfeinerten >Spätgeborenen<, als Repräsentanten einer Rückwärtsgewandtheit, Willenslähmung und Lebensferne. Hofmannsthal hat es im ersten seiner Essays über Gabriele d'Annunzio (1893) folgemndermaßen formuliert: <> Zwar hatte sich auch der Naturalismus für Erscheinungsformen der >Degeneration< interessiert, erst in der Décadence erhalten solche zuvor negativ bewerteten Phänomene einen positiven Akzent, wie z. B. bei Joris Karl Huysmans als ein Merkmal intellektueller und emotionaler Verfeinerung, Empfänglichkeit für sensuelle und ästhetische Reize, für erlesene Künstlichkeit. Monismus Der Begriff "Monismus" wurde erst am Ende des 19. Jahrhunderts als griechisch-lateinisches Kunstwort (von mono, deutsch "eins") geprägt. Der Deutsche Monistenbund wurde 1906 von Ernst Haeckel gegründete. Er trat für die für die Verbreitung der monistischen Weltanschauung und wissenschaftlicher Kenntnisse, das Prinzip der Einheit des Wirklichen und eine weltliche Ethik gegen christliche Dogmen ein. Kern dieser Lehre ist die volle Einordnung des Menschen in die Natur, ein Atheismus oder ein Natur und Gott gleichsetzender Pantheismus und schließlich der Verzicht auf jeden Offenbarungs - und Wunderglauben . Zu den Gründungsmitgliedern des Monistenbundes zählte auch Wilhelm Bölsche, der spiritus agens des Friedrichshagener Kreises. Er popularisierte die Freidenker und das naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit, vor allem die Lehren von Charles Darwin und Ernst Haeckel. Das süße Mädel Die meisten von Ihnen betonten, das süße Mädel sei dumm, statt seine Herkunft aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und die daraus resultierende Aussichtslosigkeit zu nennen, ihren Liebhaber aus dem reichen Bürgertum je zu heiraten. Naiv sicher, weil ganz zynisch waren sie nicht; etwas Hoffnung auf ein Wunder spielte sicher mit, als sie sich auf ein Liebesabenteuer einließen. Schnitzler schildert sie in seinem Tagebuch durchaus zwiespältig: verdorben, ohne Sündhaftigkeit, unschuldvoll ohne Junfräulichkeit, ziemlich aufrichtig und ein bisschen verlegen, meistens sehr gut gelaunt ... Gründerzeit Zeit im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, in der während eines starken wirtschaftlichen Aufschwungs viele [industrielle] Unternehmen gegründet wurden u. eine rege Bautätigkeit (mit einer vergangene Baustile imitierenden Bauweise) einsetzte (c) Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 5. Aufl. Mannheim 2003 [CD-ROM]. Meistens haben Sie den Gegensatz zwischen dieser Repräsentationskunst und dem Naturalismus richtig benannt, den Stilpluralismus der Reaktionen auf den Naturalismus auf die Atmosphäre der Gründerzeit zurückzuführen finde ich nicht richtig. In der Literatur der Gründerjahre erlebt der >Historismus< einen spektakulären Erfolg. Themengeschichtlich bedeutet dies eine Vorliebe für die mittelalterliche Kaiserzeit und die Epoche der >deutschen< Reformation u. Renaissance. Als >Professorenroman< werden Werke von Felix Dahn und Georg Ebers bezeichnet. Dahn verbindet in seinem Roman Der Kampf um Rom Germanenkult, Kulturkampfthematik und aristokratischen Heroismus des Untergangs, der Ägyptologe Georg Ebers aktualisiert in seinem Roman Uarda den Machtkampf zwischen Königshaus und Priesterschaft unter Rames II.als Parallele zum Kulturkampf in Deutschland. Gustav Freytag, der Mitherausgeber der Zeitschrift <>, schrieb aus nationalliberalen Perspektive den Romanzyklus Die Ahnen ( 1872-80), der die Genese des deutschen Bürgertums anhand von Familienschicksalen bis in die Germanenzeit verfolgt. Geschätzt wurde nach der Reichsgründung besonders die Repräsentationskunst, aber auch in anspruchsloseren Genres herrschte die Formstrenge, die Reproduktion von Stillagen und historisierend nachempfundenen >Tönen<, darunter auch des>Volkstons< der <>, wie Paul Heyse die >Scholaren<-Verse von Rudolf Baumbachs Lieder eines fahrenden Gesellen bezeichnete. Die Formstrenge prägt auch die normativ begründete Gattung der Novelle, wie sie die Anthologie Deutscher Novellenschatz (Hg. Paul Heyse.1871-76) vertritt. Münchner Dichterkreis war keinesfalls ein Dichterkreis um Michael Georg Conrad, sondern eine Gruppe um Heyse und Geibel: Der bayerische König Maximilian II. berief 1854 den 24jährigen Paul Heyse nach München, damit er regelmäßig an den <> des Königs im Dichter- u. Gelehrtenkreis um Emanuel Geibel teilnimmt. Daraus ergaben sich vielfältige gesellschaftliche Verbindungen, die Heyse ausnutzte und seine herausragende Stellung als literarische Autorität aufbaute und über Jahrzehnte als Hofpoet und Dichterfürst in der Nachfolge Goethes behauptete. Seit 1874 lebte er mit seiner großen Familie in der repräsentativen Neo-Renaissance-Villa nahe der des Malers Lenbach. Die Dichtervereinigung <>, zu der neben den Norddeutschen Geibel und Heyse auch süddeutsche Literaten wie Bodenstedt, Dahn oder Lingg gehörten, stellte sich mit dem von Geibel herausgegebenen Münchner Dichterbuch der Öffentlichkeit vor. Die Naturalisten kritisierten die glatte Leere, den lüsternen Schönheitskult, die verlogenen Gefühle, die Mißachtung der sozialen Wirklichkeit, den Anspruch Heyses, in dem sie einen bloßen Kunstgewerbler sahen, ein zweiter Goethe zu sein. Thomas Mann nannte Heyse <>, als ihm 1910 in seinem 80. Lebensjahr (als erster deutscher Dichter) den Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. ------------------------------- [1] Neben dem Deutschen Theater, das Reinhardt 1905 umbauen ließ, wurde auch das benachbarte ebenfalls von Titz eingerichtete Casino in der Schumannstraße 13 A einbezogen und zu den Kammerspielen, einem intimen Theater mit 300 Plätzen, umgestaltet.