Der schwarze Ritter Leipzig Ich stehe in einer Rüstung aus schwarzem Stahl vor einem höllischen Schloß. Seine Mauern sind schwarz, die riesigen Türme blutrot. Vor den Toren schießen weiße Flammen als lodernde Säulen empor. Ich schreite hindurch, überquere den Burghof und steige die Treppen hinan. Saal an Saal, Flucht an Flucht schließt sich vor mir auf. Der Hall meiner Schritte zerschellt an den gequaderten Wänden, sonst ist es totenstill. Endlich trete ich in ein kreisrundes Turmzimmer ein, über dessen Tür eine rote Schnecke in den Stein gemeißelt ist. Es ist fensterlos, und doch ist die riesenhafte Dicke der Mauern zu spüren; kein Licht brennt, und doch erhellt ein schattenloser Glanz den Raum. Um einen Tisch sitzen zwei Mädchen, ein schwarzes und ein blondes, dazu eine Frau. Obwohl die drei sich nicht ähneln, müssen es Mutter und Töchter sein. Vor der Schwarzen liegt ein Haufen langer, blitzender Hufnägel auf dem Tisch. Sorgfältig nimmt sie einen nach dem anderen in die Hand, prüft seine Schärfe und sticht ihn der Blonden durch Gesicht, Glieder und Brust. Die rührt sich nicht und tut keinen Laut. Einmal streift ihr die Schwarze den Rock zurück, und ich sehe, daß die Schenkel und der zerfleischte Leib nur noch aus einer blutigen Wunde bestehen. Diesen lautlosen Bewegungen haftet eine ungemeine Langsamkeit an, als ob geheime Vorrichtungen den Lauf der Zeit verzögerten. Auch die Frau, die den beiden gegenübersitzt, hält sich stumm und regungslos. Sie trägt wie die ländlichen Heiligenbilder ein großes, aus rotem Papier geschnittenes Herz, das fast die ganze Brust verbirgt. Mit Entsetzen bemerke ich, daß bei jedem Nagelstich, den die Blonde empfängt, sich dieses Herz schneeweiß wie glühendes Eisen färbt. Ich stürze hinaus, dem Ausgang zu, mit dem Gefühl, dieser Probe nicht gewachsen zu sein. Vorüber fliegt Tür an Tür, von stählernen Riegeln verwahrt. Da weiß ich: hinter jeder Tür, vom tiefsten Keller bis in das höchste Turmgelaß, spielen endlose Folterqualen, von denen nie ein Mensch erfahren wird. Ich bin in die geheime Burg des Schmerzes eingedrungen, doch war bereits das erste seiner Modelle zu stark für mich. S.23-24 Der stereoskopische Genuß Berlin Bei den Korallenfischen im Aquarium. Eines dieser Tiere war ganz unübertrefflich gefärbt, tief dunkelrot und mit sammetschwarzen Binden gestreift, von einer Tönung, wie sie nur an jenen Stellen der Erde möglich ist, an denen das Fleisch in Inseln wächst. Sein cremeartiger Körper schien so durchaus weich, so durchaus Farbe, daß man das Gefühl hatte, mit einem ganz leichten Fingerdruck durch ihn hindurchstoßen zu können. Bei diesem Anblick wurde mir einer der Genüsse höheren Grades bewußt, nämlich die stereoskopische Sinnlichkeit. Das Entzücken, wie es eine solche Farbe erweckt, beruht auf einer Wahrnehmung, die mehr als die reine Farbe umfaßt. In diesem Falle trat etwas hinzu, das man den Tastwert der Farbe nennen könnte, ein Hautgefühl, das den Gedanken der Berührung angenehm erscheinen ließ. Dieser Tastwert tritt vor allem an sehr leichten und sehr schweren, aber auch an den metallischen Farben hervor, und entsprechend wissen die Maler sie in einer Weise zu verwenden, die auf das Gebiet des Hautsinnes überspielt, wie Tizian in seinen Gewändern und Rubens in seinen Körpern, von denen Baudelaire als von »Kissen frischen Fleisches« spricht. Auch ganzen Bildgattungen wohnt diese Eigentümlichkeit inne, wie dem Pastell; und es ist kein Zufall, daß die Pastellmalerei sich mit Vorliebe den anmutigen Frauenkopf zum Vorwurf nimmt. Sie gehört zu den erotischen Künsten, und es hat etwas Symbolisches, daß ihr »Sammet«, der erste blühende Schmelz ihrer Farben, so bald verlorengeht. Auf stereoskopische Weise besonders genießen wir Karnation, Laubgebung, Strich, Lasur, Transparenz, Firnis und den Untergrund, etwa die Maserung der Holztafel, den gebrannten Ton der Vase oder die kreidige Porosität der gekalkten Wand. Stereoskopisch wahrnehmen heißt, ein und demselben Tone gleichzeitig zwei Sinnesqualitäten abgewinnen, und zwar durch ein einziges Sinnesorgan. Das ist nur auf die Weise möglich, daß hierbei ein Sinn außer seiner eigenen Fähigkeit noch die eines anderen übernimmt. Die rote, duftende Nelke: das ist also keine stereoskopische Wahrnehmung. Stereoskopisch dagegen können wir die sammetrote Nelke, stereoskopisch den Zimmetgeruch der Nelke wahrnehmen, von dem nicht nur der Geruch durch eine aromatische, sondern gleichzeitig der Geschmack durch eine Gewürzqualität betroffen wird. In diesem Zusammenhang ist auch ein Ausflug an die besetzte Tafel aufschlußreich. So wird das Aroma der Gewürze, Früchte und Fruchtsäfte nicht nur gerochen, sondern auch geschmeckt; es wird zuweilen, wie bei den Rheinweinen, sogar nach Farben schattiert. Auffällig ist das Hinübergreifen des Geschmacks in die Bezirke des Tastsinnes; das geht so weit, daß bei vielen Speisen die Freude an der Konsistenz überwiegt, ja daß bei einigen der eigentliche Geschmack ganz in den Hintergrund tritt. Es kann wohl kein Zufall sein, daß dies gerade bei besonders gepriesenen Dingen so häufig ist. Hierher gehört der Mousseux, der dem Sekt seine besondere Stellung unter den Weinen verleiht. Hierher gehört auch der Streit darüber, was denn eigentlich an einer Auster sei; er wird unentschieden bleiben, solange man nicht den Tastsinn zu Rate zieht. Der Geschmack wird gezwungen, seine Grenzen zu überschreiten; und er ist dankbar, wenn man ihm mit einem Tropfen Zitronensaft zu Hilfe kommt. Ganz ähnlich scheint auch vielen das Kölnische Wasser mehr eine Erfrischung als ein Parfüm; aus diesem Grunde setzt man ihm gern einen Tropfen Moschus zu. Der Baron Vaerst bemerkt in seiner »Gastrosophie«, daß gerade Gegenstände, die an den Grenzen der Naturreiche stehen, besonders schmackhaft seien. Daran ist insofern etwas Richtiges, als hier fast immer extreme Ausflüge in Frage kommen zu Dingen, die eigentlich gar nicht eßbar sind. Ihr feiner und verborgener Reiz ist auf die kräftigere Instrumentation des Tastsinns angewiesen, und es gibt Fälle, in denen dieser die Rolle des Geschmackes fast gänzlich übernimmt. Es scheint überhaupt, daß der Tastsinn, von dem sich auch alle anderen Sinne ableiten lassen, eine besondere Rolle in der Erkenntnis spielt. Ähnlich wie wir, wenn uns die Begriffe im Stich lassen, immer wieder zur Anschauung unsere Zuflucht nehmen müssen, so greifen wir bei vielen Wahrnehmungen unmittelbar auf den Tastsinn zurück. Daher lieben wir es, über neue, seltene oder kostbare Dinge mit den Fingerspitzen zu streifen — das ist eine Geste ebenso naiver wie kultivierter Art. Um auf die Stereoskopie zurückzukommen: ihre Wirkung liegt darin, daß man die Dinge mit der inneren Zange faßt. Daß dies durch nur einen Sinn, der sich gleichsam spaltet, geschieht, macht die Feinheit des Zugriffes groß. Die wahre Sprache, die Sprache des Dichters, zeichnet sich durch Worte und Bilder aus, die so ergriffen sind, Worte, die, obwohl uns seit langem bekannt, sich wie Blüten entfalten und denen ein unberührter Glanz, eine farbige Musik zu entströmen scheint. Es ist die verborgene Harmonie der Dinge, die hier zum Klingen kommt und von deren Ursprung Angelus Silesius sagt: Die Sinnen sind im Geist all ein Sinn und Gebrauch: Wer Gott beschaut, der schmeckt, fühlt, riecht und hört ihn auch. Jede stereoskopische Wahrnehmung ruft in uns ein Gefühl des Schwindels hervor, indem wir einen sinnlichen Eindruck, der sich uns zunächst in seiner Fläche bot, in der Tiefe auskosten. Zwischen dem Erstaunen und dem Entzücken liegt, wie von einem köstlichen Sturz, eine Erschütterung, in der sich zugleich eine Bestätigung verbirgt — wir fühlen, wie das sinnliche Spiel sich als ein geheimnisvoller Schleier, als ein Vorhang des Wunderbaren leise bewegt. Es gibt an dieser Tafel keine Speise, in der nicht ein Körnchen vom Gewürz der Ewigkeit enthalten ist. S. 24–27 Die Schleife Leipzig ... und in die Methodik führte mich Nigromontanus ein, ein vortrefflicher Lehrer, dessen ich mich leider nur tastend zu entsinnen vermag. Daß ich ihn fast ganz vergaß, liegt daran, daß er hinter sich die Spur zu löschen liebte wie ein Tier, das im innersten Dickicht haust. Doch ist der Vergleich nicht gut gewählt; besser ließe sich von ihm berichten, daß er wie ein Lichtstrahl war, der das Verborgene sichtbar macht, während er selbst im Unsichtbaren bleibt. Nur wenn ich guter Laune bin, bei vorzüglichem innerem Barometerstand, fallen mir gewisse seiner Eigentümlichkeiten ein, aber auch dann nur wie die Zeichen einer längst vergessenen Schrift. So strenge ich mich stets vergeblich an, im Geist den Weg zu seinem Seminar zurückzulegen, wie man doch oft verflossener Schulwege gedenkt. Indem ich darüber nachgrüble, gerate ich sogleich in sonderbare Verwirrungen. So weiß ich wohl, daß er den dritten Stock eines Braunschweiger Mietshauses bewohnte, das sich nahe der Oker zwischen Laubengärten erhob. Auch Schuttplätze waren in das Viertel eingesprengt, in deren Zäune der bittersüße Nachtschatten segne Ranken flocht, während auf ihren Halden der Flughafer gilbte und der Stechapfel die weißen Kelchfähnchen im Abendwinde schaukelte. Wenn ich durch die schmalen Wege, schritt, hörte ich die Drosseln, Goldhähnchen und Zaunkönige, die mich in den Hecken flatternd begleiteten. Noch waren hier weder Laternen noch Straßenschilder angebracht, und so kam es wohl, daß ich oft in die Irre ging. In der Erinnerung nun vergrößern sich diese Irrwege auf unentwirrbare Art, so daß es mir fast scheint, als ob er inmitten eines Archipels auf einer Insel gewohnt hätte, und zwar auf einer solchen, der kein Schiff sich zu nähern vermag, weil die Abweichung allen Berechnungen trotzt. Hier fällt mir ein, daß er einmal auf gewisse Gegenstücke des Magnetberges zu sprechen kam, auf geistige Zentren von so abweisender Kraft, daß sie dem gewöhnlichen Sinn unnahbar und unbekannter als die Rückseite des Mondes sind. Es geschah dies in seiner Vorlesung über die metalogischen Figuren, und zwar im besonderen über jene, die er als die Schleife bezeichnete. Unter der Schleife verstand er eine höhere Art, sich den empirischen Verhältnissen zu entziehen. So betrachtete er die Welt als einen Saal mit vielen Türen, die jeder benützt, und mit anderen, die nur wenigen sichtbar sind. Wie man in Schlössern, wenn Fürsten erscheinen, besondere, sonst streng verschlossene Portale zu öffnen pflegt, so springen vor der Geistesmacht des hohen Menschen die unsichtbaren Türen auf. Sie gleichen Fugen im groben Bau der Welt, die nur das feinste Vermögen zu durchgleiten vermag, und alle, die sie je durchschritten, erkennen sich an Zeichen von geheimer Art. Wer so die Schleife zu beschreiben weiß, genießt inmitten der riesigen Städte und im Sturm der Bewegung die herrliche Windstille der Einsamkeit. Er dringt in verkleidete Gemächer ein, in denen man der Schwerkraft und den Angriffen der Zeit in geringerem Maß unterliegt. Hier wird leicht gedacht; im unfaßbaren Augenblick erntet der Geist Früchte ein, die er sonst durch jahrelange Arbeit nicht gewinnt. Auch schwindet der Unterschied zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft dahin. Das Urteil wird wohltätig wie eine leuchtende Flamme, ungetrübt von den Einflüssen der Leidenschaft. Hier auch findet der Mensch die rechten Maße, an denen er sich zu prüfen hat, wenn er am Scheidewege steht. Nigromontanus wußte von einsamen Geistern zu berichten, deren Wohnung, obwohl sie mitten unter uns zu weilen scheinen, das Unzugängliche ist. Diese, an die reinen, hohen Grade des Feuers gewöhnt, treten nur hervor, wenn die Nähe der höchsten Gefahr ihnen den Übergang erträglich macht. Glücklich aber, meinte er, sei schon der zu schätzen, der im umgekehrten Verhältnis in der Welt sich tätig bewege und nur für einen Augenblick der Schleife fähig sei. Als Gleichnis solcher Augenblicke führte Nigromontanus gern das kurze Schweigen an, das der Aufforderung zur Übergabe folgt. Dann wird sie verneint. Wie hoch indessen er die Kraft, die Wände unserer stumpfen Sinne zu durchschreiten, pries, so sehr pflegte er auch vor der Verachtung des Menschen zu warnen, die der Anblick der Schwäche allzu leicht erzeugt. Wenn er dies berührte, hörte ich ihn oft erwähnen, daß es eine Schleife gebe, die auch der Letzte zu beschreiben fähig sei, und daß das Todestor, als das wichtigste der unsichtbaren Tore, für uns alle, ohne Unterscheidung, Tag und Nacht geöffnet sei. Er nannte den Tod die wundersamste Reise, die der Mensch vermöchte, ein wahres Zauberstück, die Tarnkappe aller Tarnkappen, auch die ironischste Replik im ewigen Streit, die letzte und unangreifbare Burg aller Freien und Tapferen — überhaupt war er bei der Behandlung dieser Materie ganz unerschöpflich in Vergleichen und Lobsprüchen. Es ist leider richtig, daß ich seine Lehren allzu bald vergaß. Anstatt bei meinen Studien zu verweilen, trat ich bei den Mauretaniern ein, den subalternen Polytechnikern der Macht. S. 27–29 Der Oberförster Goslar Der ungeheure Wald, den ich durchschritt, war mir vertraut und unbekannt zugleich. Er bestand aus regelmäßigen Forsten, die sonntags von Großstädtern wimmelten, dazwischen aber waren Urwaldinseln und unerforschte Gebirgszüge eingesprengt. Ich war in sein Inneres eingedrungen, um den Oberförster aufzusuchen, denn ich hatte erfahren, daß er einen Adepten vernichten wollte, der nach der blauen Natter auf Jagd gegangen war. Ich traf ihn in seinem gotischen Jagdzimmer an, das einer Rüstkammer glich. Alle Wände waren mit Fallen behangen, sie waren ganz unter Fußangeln, Reusen, Netzen, Dohnen und Maulwurfsgalgen versteckt. Von der Decke hing eine Sammlung von listig geflochtenen Schlingen und Knoten herab — ein krauses Alphabet, und jeder Buchstabe war fängisch gestellt. Selbst der Leuchter entsprach dieser Einrichtung: seine Kerzen waren auf die Stacheln eines großen, ringförmigen Tellereisens gesteckt. Es war von der Sorte, die man im Herbst auf einsamen Waldwegen unter dürrem Laub verbirgt und die bei der leisesten Berührung durch einen Menschenfuß wie ein tödliches Gebiß in Brusthöhe zusammenschnellt. Heute jedoch ragten seine Zähne kaum sichtbar hervor, denn zu Ehren meines Besuches umwand sie ein aus mattgrüner Mistel und roten Vogelbeeren geflochtener Kranz. Der Oberförster saß hinter einem klobigen Tisch aus rötlichem Erlenholz, das in der Dämmerung phosphorisch erglimmt. Er war damit beschäftigt, kleine, drehbare Spiegel-/ chen zu putzen, mit denen man im Herbst die Lerchen berückt. Nachdem er mir den Gruß erwiesen hatte, gerieten wir gleich in ein lebhaftes Gespräch, das sich auf die Jagdgerechtsame an den Hängen der blauen Natter bezog. Da ich beobachtete, daß er während dieses Gespräches zuweilen unauffällig die Anordnung der Lerchenspiegel veränderte, war ich sehr auf der Hut. Überhaupt benahm er sich recht sonderbar; so beschränkte er sich während langer Abschnitte unseres Streites, anstatt zu antworten, darauf, verschiedenartige Lockflöten aus der Tasche zu ziehen, auf denen er pfiff, fiepte oder blattete. Bei den bedeutsamen Wendungen des Gespräches aber griff er immer wieder auf eine große hölzerne Kuckucksflöte zurück und stieß Töne wie eine Kuckucksuhr hervor. Ich begriff, daß das seine Art zu lachen war. Wie verwickelt unsere Unterhaltung auch war, so kehrte sie doch stets zu ein und demselben Punkte zurück. Immer wieder betonte er: »In meinen Wäldern ist die blaue Natter das wichtigste — sie lockt mir das beste Wild ins Revier.« Und immer wieder versuchte ich vergebens, ihn zu beschwichtigen: »Aber die Hänge, an denen die blaue Natter lebt, werden doch nie von Menschen besucht.« Es schien, daß dieser Einwand ihn besonders erheiterte, denn sowie ich ihn vorbrachte, wiederholte er schier endlos seinen närrischen Kuckucksruf. Da Nigromontanus mir das Ohr auch für die ausgestorbenen Figuren der Ironie geschärft hatte, verzichtete ich weislich auf die Replik. So stritten wir lange in rätselhaften Sätzen, die zuweilen in eine reine Zeichensprache übergingen, hin und her. Endlich brach der Oberförster die Unterhaltung ab: »Ich sehe wohl, daß Sie mir im hieroglyphischen Dominospiel gewachsen sind. Sie sind seit dem Alten Pulverkopf der erste, der ansetzen kann. Aber steigen Sie nur selbst einmal zu den Hängen empor, dann werden Sie ja merken, was da oben im Gange ist!« Ich machte mich also auf den Weg, geleitet durch die tief im Tann verlorenen Wirbel der Feuerhenne, die zu den Wappentieren der Mauretanier zählt. Bei höchstem Sonnenstand verließ ich den Wald und trat in den heißen, öden Bergkessel ein, dessen Boden ganz von niedrigen Disteln bewachsen war. Sie waren von der stengellosen, wie ein Wetterstern gezackten Art, die man die Eberwurz nennt. Auch Wolfsmilch war spärlich eingemengt. Viele schmale, uralte Pfade zogen sich kreuz und quer durch das Gestrüpp dahin. Sie alle waren durch die blaue Natter versperrt. Als ich die Tiere erblickte, wurde ich sehr vergnügt und dachte: »Da sieht man doch gleich, daß der alte Fuchs auch mit gar zu billigen Mitteln spielt.« Ich schloß das aus dem Umstand, daß ihr Leib zu einem Sperrknoten verschlungen war, dessen Bedeutung nur der übersehen konnte, der in solchen Schlichen noch ein Neuling war. Trotzdem verbarg ich mich hinter einem Busch und lauerte den ganzen Nachmittag, natürlich ohne einen Menschen zu sehen. ^1 Gegen Abend erschien eine steinalte Frau, die einen klei-• nen Spatel in den Händen trug. Sie kauerte sich auf der offenen Fläche nieder und riß mit ihrem Gerät ein Rechteck, ungefähr von der Größe einer Tischplatte, in den Grund. Dann trat sie hinein, hob an jeder Ecke einen Stich Erde aus, besprach ihn und schleuderte ihn über die Schulter davon. Bei jedem Wurf sah ich das Eisen wie ein Spiegelchen aufblitzen. Da dieser Vorgang mich mit so starker Neugier erfüllte, daß ich die Sperrknoten ganz vergaß, schlich ich mich leise hinter sie und flüsterte ihr zu: »He, Mütterchen, was machst du denn da?« Sie wandte sich ohne eine Spur von Überraschung um, gleichsam als ob sie mich erwartet hätte, sah mich an und flüsterte mit einem Kichern, das mir das Blut gerinnen ließ, zurück: »Söhnchen, das soll dich nichts kümmern — das erfährst du schon früh genug!« Da leuchtete mir mit entsetzlicher Klarheit ein, daß ich dem Oberförster dennoch ins Garn gegangen war. Und ich begann meiner Klugheit zu fluchen und meinem einsamen Übermut, der mich in solche Gesellschaft verstrickt hatte, denn zu spät sah ich ein, daß alle Feinheit meiner Operationen nur dazu gedient hatte, die Fäden unsichtbar zu machen, mit denen er mich umspann. Ich selbst war ja der Adept gewesen, der Mensch, den er vernichten wollte, ich selbst das Wild, das durch die blaue Natter verlockt worden war! S. 40–43 Das Beschwerdebuch Leipzig Träumte, daß ich in einem kleinen, entlegenen Bahnhof, in dem die Fliegen schwirrten, auf Anschluß wartete. Da mich der trübselige Zustand des Wartesaals verdroß, suchte ich meine üble Laune an den Beamten auszulassen; ich stellte sie zur Rede und verlangte großherrlich dies und das. Endlich riefen sie den Bahnhofsvorsteher herbei, der sich devot bei mir entschuldigte und mich bat, doch von einer Eintragung in das Beschwerdebuch abzusehen. Da ich mich auf seine Ausflüchte nicht einlassen wollte, mußte er es schließlich wohl oder übel herbeischaffen, und ich machte mich zu einer bösartigen Epistel bereit. Nun aber traten allerlei Hindernisse ein: Die Tinte war ausgetrocknet, ich mußte um einen Federhalter bitten und ähnliches. Die Sache wandelte sich allmählich so, daß die Beamten das Übergewicht bekamen; ich wurde nun von ihnen mit Maßregeln bedroht, mußte Fahrkarten und Ausweise vorzeigen, verpaßte meinen Zug und sah mich in tausend Scherereien versetzt. Das könnte man noch ausspinnen, etwa in der Weise, daß der Beamte mir das Beschwerdebuch aufzunötigen beginnt und mich endlich zur Eintragung zwingt, aus deren Schriftzügen dann das Unangenehme wie ein Ameisenschwarm erwächst. S. 44–45 Fortunas Unkraut Leipzig Mitten in einer einsamen Landschaft saß ich mit einem Unbekannten beim Kartenspiel. Der Tisch stand auf dem Grunde einer eingesunkenen Grube, einer Art von Doline, deren obere Wände schwarze Kohlestreifen bänderten. Ich war im Begriff, eine große Summe zu setzen — da schoß mir der Gedanke durch den Kopf: Der Kerl spielt vielleicht kein ehrliches Spiel. Dann sagte ich mir wiederum: Dieser Spieltisch muß, bevor er auf den Grund der Grube gesunken ist, so lange gebraucht haben, daß unendlich viele Spiele auf seinem Tuche ausgetragen sind. Wenn der Kumpan also nicht ehrlich spielte, so müßte es längst einmal herausgekommen sein. Und Geld muß er auch besitzen, denn warum sollte es gerade, wenn er mit dir hier spielt, zu Ende sein? Diese Überlegung, die noch weit verwickelter war — zog sie unter anderem das Alter der Gesteinsschichten in der Grube zu Rate und rollte gleichsam die Geologie für ihre Schlüsse auf — blitzte auf wie ein Licht und schloß ebenso schnell ab. Das Ungewisse und Unwahrscheinliche trat ganz zurück, dafür war das Bewußtsein der Überlegenheit stark ausgeprägt. Durch solche Bilder leuchtet uns zuweilen ein, daß es eine besondere Art, vielleicht eine Kurzschrift, des Denkens gibt, die das Element der Ähnlichkeiten und Anklänge im Grunde erfaßt und spielend beherrscht. Da genügt uns der Klang eines Wortes, eine unbekannte Sprache zu verstehen. In die harmonische Ordnung einbezogen, wandelt sich uns der erstbeste Gegenstand, den wir erblicken, zum Universalschlüssel um. Dies und nichts anderes begründet auch den eigentlichen Reiz aller Glücksspiele. Die rote Serie gibt dem Spieler mehr als Geld; sie schenkt ihm jenen Glauben, dessen wir im Innersten bedürfen — nämlich: mit der Welt verschworen, mit ihr im Einverständnis zu sein. Wenn die Kugel für uns rollt, das Blatt sich für uns wendet, kosten wir einen erlesenen Genuß — den Genuß einer geheimsten, materiellen Intelligenz. In der Tat ist das Glück nichts anderes als die Elementarform der Intelligenz — im Glück denken die Dinge, denkt die Welt für uns mit. Hierauf beruht die merkwürdige Tatsache, daß wir einen Gegner, der über uns durch Glück triumphiert, mit tieferem Grolle betrachten als den, der uns durch geistige Überlegenheit, etwa im Gespräch oder am Schachbrett, widerlegt. Gegen den Sieger im Wettkampf erheben wir beim Mahle heiter das Glas, aber der Ring der Fortuna trennt uns bitterer als der Kranz des Apoll. Alle Leute von Geist sind Brüder, aber der Unglückliche ist des Glücklichen Stiefbruder. Der empfindet sein Mißgeschick stärker, der sieht, was die Welt ihren Lieblingen zu spenden vermag. Ähnlich verhält es sich beim Tanz, wo die bloße Gegenwart eines vortrefflichen Tänzers den Ungeschickten peinigt und seine Schwerfälligkeit bestätigt — ihn ergreift das Gefühl, daß alle Welt über ihn lacht und daß jeder Gegenstand ihm die Spitzen und Kanten weist. Der Glückliche aber ist wie ein Tänzer, dessen Schritte dem großen Weltkonzert angemessen sind. Er gleicht den Figuren der Oper; seine Gesten, seine Worte, seine Wendungen werden durch ein geheimes Orchester geordnet und geführt — seine Intelligenz besteht darin, daß er eine höhere Vernunft für sich denken läßt. Daher führt der Spieler den Verlust mit Recht auf Störungen der harmonischen Konstellation zurück. Abweisend kann schon der Wechsel des gewohnten Platzes oder der Eintritt eines unangenehmen Menschen sein. In solcher Lage führt der Versuch, das Glück durch Überlegung oder systematischen Einsatz zur Rückkehr zu zwingen, zum schnellen Ruin. Eher darf man sich schon auf den Talisman verlassen, dessen sich sein Träger als eines Zauberkompasses bedient, der ihn auf die rechte Weisung wieder einschwingen soll. Bereits in der Wahrnehmung des Mißgeschicks spricht sich der Verlust des Einverständnisses aus, und nicht durch Anstrengung stellt sich der Einklang wieder her. Dazu müßte man schon die Lage jener Staubkörner kennen, von denen Napoleon sagte, daß eines genüge, ihn aus der Bahn zu werfen, wenn sein Stern erloschen sei. Lehrreich sind die Lebensläufe, bei denen das Glück sich zurückwendet und wiederholt; der Mensch schwingt sich immer wieder in das Universum ein. Diese Wendungen sind im Leben des Spielers nichts Seltenes, aber auch bei Fürsten und Soldaten zu beobachten. Immerhin erlauben solche Kurven in einer Welt, in der oft schon ein einziger Fehltritt zum Verderben genügt, den Rückschluß auf eine stark ausgeprägte rhythmische Intelligenz. Dergleichen wird in den Fingerspitzen gefühlt, und in der Tat wird man häufig wahrnehmen, daß feine, wohlgebildete Hände auf einen glücklichen Zustand hinweisen. Es gibt eine Wissenschaft des günstigen Augenblicks; wer hier Einblick gewinnen will, benutze Casanovas Kompendium. Diese Lektüre wiegt die Scharteken von hundert Schulfüchsen auf; ihre ungemeine Bedeutung liegt darin, daß sie uns an einer fast verschollenen Musikalität des Lebens teilnehmen läßt. Alle Bemühung wiegt nicht die Erleichterung auf, die ein Zeitalter als solches gewährt, indem es ein jedes Schifflein auf seinem Rücken trägt. Der Mensch erwacht eines Morgens wie in einem Hause, in dem vom Keller bis zu den Böden alles singt und schwingt. In solchen Räumen bilden und prägen sich die Formen von selbst, wie mit magnetischer Kraft, kaum daß man sie mit dem Finger berührt. Zuweilen habe ich das Gefühl, als ob das Füllhorn sich wieder ein wenig gegen uns zu neigen begänne, obwohl keiner der Lebenden seine Gaben genießen wird. Noch hält unser Denken die Erde zu gründlich bestellt, als daß für das köstliche Unkraut Fortunas ein Krümchen zurückbliebe. S. 68 In den Wirtschaftsräumen Goslar Ich saß in einem großen Café, in dem eine Kapelle spielte und viele gutgekleidete Gäste sich langweilten. Um den Waschraum aufzusuchen, ging ich durch eine mit rotem Sammet verhangene Tür, aber bald verirrte ich mich im Gewirr der Treppen und Flure und geriet aus den elegant eingerichteten Räumen in einen Flügel, der stark verfallen war. Ich glaubte, in die Bäckerei gekommen zu sein; ein öder Gang, den ich durchschritt, war wie mit Mehl bestäubt, und schwarze Schaben krochen an den Wänden umher. Es schien noch gearbeitet zu werden, denn ich kam in eine Ecke, in der ein Rad mit langsamen, ruckartigen Drehungen einen Riemen trieb; daneben bewegte sich zuweilen ein lederner Blasebalg auf und ab. Um in die Backstube zu sehen, die wohl darunter lag, beugte ich mich weit aus einem der erblindeten Fenster, die auf einen verwilderten Garten hinausgingen. Der Raum, den ich so erblickte, sah aber eher wie eine Schmiede aus. Bei jedem Stoß des Blasebalges sprühte ein offenes Kohlenfeuer auf, in dem Werkzeuge glühten; und jede Umdrehung des Rades zog allerlei seltsame Maschinen an. Ich sah, daß man sich zweier Gäste, eines Herrn und einer Dame, bemächtigt hatte und sie nötigen wollte, die Kleider auszuziehen. Sie sträubten sich sehr, und ich dachte mir: »Freilich, solange sie noch die guten Sachen anhaben, sind sie in Sicherheit.« Es schien mir jedoch ein böses Zeichen, daß der Stoff schon hier und dort unter den Griffen nachgab und daß das Fleisch durch die Risse zu sehen war. Leise entfernte ich mich, und es gelang mir, den Weg in das Caf6 wiederzufinden. Ich setzte mich wieder an meinen Tisch, aber die Kapelle, die Kellner und die schönen Räume erschienen mir nun in einem ganz anderen Licht. Auch begriff ich, daß es nicht Langeweile war, was diese Gäste empfanden, sondern Angst. S. 72 An der Zollstation Überlingen Der Tod gleicht einem fremden Kontinent, über den niemand berichten wird, der ihn betrat. Seine Geheimnisse beschäftigen uns so stark, daß ihr Schatten den Weg verdunkelt, der dorthin führt — das heißt, wir unterscheiden zwischen dem Tode und dem Sterben nicht scharf genug. Diese Unterscheidung ist insofern von Wert, als vieles, was wir dem Tode zuschreiben, sich bereits im Sterben vollzieht und als unsere Blicke und Vorstellungen in das Zwischenreich zuweilen noch eindringen. Wie fern uns der Tod auch liege, so vermögen wir doch das Klima zu schmecken, das ihn umgibt. Es gibt Fälle, die auf Messers Schneide stehen und in denen der Mensch den Tod bereits gewahrt wie Klippen, die hinter der nahen Brandung stehen. Dann aber zieht das Leben wieder in ihn ein, wie in einem fast erkalteten Herde die Flamme von neuem erwacht. Solche Fälle gleichen einem falschen Alarm; und wie es Schiffe gibt, auf denen der Kapitän erst bei drohendem Sturm die Brücke betritt, so erscheint hier eine sonst verborgene Instanz und trifft ihre Vorkehrungen. Der Mensch besitzt Fähigkeiten, die er wie eine verschlossene Ordre mit sich führt; er verfügt über sie nicht eher, als er ihrer bedarf. Zu diesen Fähigkeiten gehört, daß er seine Lage erfaßt, und in der Tat ist das der Fall — nach einem Augenblick der Verblüffung geht der Annäherung des Todes Erkenntnis voraus. Während wir ihm die Stirne kühlen, ist der Sterbende bereits unendlich von uns entfernt — er weilt in Landschaften, die sich eröffnen, nachdem der Geist den flammenden Vorhang des Schmelzes durchschritten hat. Zeit und Raum als die beiden Keimblätter, zwischen denen das Leben erblüht, falten sich wieder ein, und in diesem Dahinschwinden der Bedingungen fällt dem inneren Auge eine neue Art der Anschauung zu. Nun erscheint ihm das Leben in einem neuen Sinn, ferner und deutlicher als sonst. Es wird übersichtlich wie ein Gebiet auf der Landkarte, und seine Entwicklung, die sich über viele Jahre erstreckte, ist in ihrem Kern zu erblicken wie die Linien der Hand. Der Mensch erfaßt seinen Wandel in der Perspektive des Notwendigen, zum ersten Male ohne Schatten und Licht. Auch tauchen weniger die Bilder wieder auf als die Essenz ihrer Inhalte — als ob nach einer Oper bei schon gefallenem Vorhang noch einmal im leeren Räume von einem unsichtbaren Orchester das Grundmotiv gespielt würde, einsam, tragisch, stolz und mit einer tödlichen Bedeutsamkeit. Er erfaßt eine neue Art, sein Leben zu lieben — ohne Erhaltungstrieb; und seine Gedanken gewinnen Souveränität, indem sie sich der Furcht entwinden, die alle Begriffe, alle Urteile trübt und beschwert. Bereits hier entscheidet sich die Frage der Unsterblichkeit, die den Geist im Leben so ungemein beunruhigte. Das Außerordentliche der Lösung liegt darin, daß der Sterbende einen Punkt erreicht, an dem er wie von einem Grat die Landschaft des Lebens und des Todes überblickt — und er gewinnt vollkommene Sicherheit, indem er sich sowohl in der einen als in der anderen gewahrt. Er erfährt einen Aufenthalt, wie vor einer einsamen Zollstation im höchsten Gebirge, wo ihm die Scheidemünze der Erinnerung in Gold gewechselt wird. Sein Bewußtsein reicht vor wie ein Licht, bei dessen Schein er erkennt, daß man ihn nicht hintergeht, sondern daß er Furcht gegen Sicherheit vertauscht. In dieser Spanne, die zugleich zur Zeit und auch schon nicht mehr zur Zeit gehört, darf man auch die Bezirke vermuten, die von den Kulten als die Purgatorien geschildert sind. Es ist der Weg, auf dem die menschliche Würde ihre Wiederherstellung erfährt. Es gibt kein Leben, das sich ganz vor dem Niederen bewahrt hätte; niemand kommt ohne Einbuße davon. Nun aber gibt es kein Ausweichen mehr, wie in einem felsigen Engpasse, und auch kein Zögern, welche Hindernisse sich auch auftürmen. Der Tod regiert jetzt den Schritt, wie ein ferner Katarakt den Lauf der Strömung bestimmt Der Mensch gleicht auf diesem einsamen Marsche, den nichts zu hindern vermag, einem Soldaten, der seinen Rang zurückgewinnen wird. Wie dem Kinde Organe gegeben sind, welche die Geburt erleichtern und ermöglichen, so besitzt der Mensch auch Organe für den Tod, deren Bildung und Kräftigung zur theologischen Praxis gehört. Wo diese Kenntnis erlischt, verbreitet sich dem Tode gegenüber eine Art von Idiotie, die sich im Anwachsen der blinden Angst wie auch einer ebenso blinden, mechanischen Todesverachtung verrät. S. 108-110 INHALT Die Tigerlilie 7 Fliegende Fische 7 Flugträume 7 Die Kiesgrabe 8 Zur Kristallographie 10 Violette Endivien 11 Im Blindenviertel 12 Das Entsetzen 13 Fremder Besuch 14 »Tristram Shandy« 15 Die einsamen Wächter 16 Blaue Nattern 18 Die Klosterkirche 19 Die Überzeugung 20 Die Hauptschlüssel 20 Der kombinatorische Schluß 21 Der schwarze Ritter 23 Der stereoskopische Genuß 24 Die Schleife 27 In den Kaufläden (1)30 Rot und Grün 34 Aus den Strandstücken (1) 35 Aus dem Guckkasten 36 Der Oberförster 40 Der Erfinder 43 Das Beschwerdebuch 44 In den Treibhäusern 45 Frutti di Mare 46 Der Strandgang 50 Das Lied der Maschinen 51 Grausame Bücher 53 Aus den Strandstücken (2) 56 liebe und Wiederkunft 57 Die rote Farbe 60 Notizen zur roten Farbe 63 An der Abzucht 64 Fortunas Unkraut 65 Zum »Raskolnikow« 68 In den Wirtschaftsräumen 72 Die Phosphorfliege 73 Historia in Nuce:Die Ergänzung 74 DieZinnia75 Nachtrag zur Zinnia 77 Aus den Zeitungen 78 Nachtrag 80 Anschaulicher Skeptizismus 81 Skrupulanten und Posaunisten 83 Aus den Strandstücken (3) 86 Zur Désinvolture 88 Nachtrag zur Désinvolture 90 Historia in Nuce: Der Verlorene Posten 90 Die Vexierbilder 93 Der Grünspecht 98 Mut und Übermut 100 In den Museen 102 An der Zollstation 108 Das Rotschwänzchen 110 Notizen zum Rotschwänzchen 114 Balearische Gänge 115 Der Hippopotamus 117 Die Aprikose 131 Erster Nachtrag 131 Zweiter Nachtrag 133 Dritter Nachtrag 136 Der Überfluß 137 In den Kaufläden (2) 140 Die blaue Farbe 143 Der schwarze Sey 145 Historia in Nuce: Das Glücksrad 147 Das Echo der Bilder 154 Der Fischhändler 156 Ernst Jünger. Das Abenteuerliche Herz: Figuren und Capriccios. Sizilischer Brief an den Mann im Mond. Auswahl aus dem Werk in fünf Bänden. Bd. 4. Stuttgart: Klett-Cotta 1995^2. ISBN 3-608-93300-X.