Bismarck-Ära im Deutschen Reich: Landwehr, Vorderladegewehr, Hinterladungs-Zündnadlegewehr System Dreyse; Einheitspatrone: metallische Dichtung anstelle einer Filzplatte am Boden der gebräuchlichen Papierpatronenhülse. Golo Mann, 349: Wenn wir es nötig finden, Krieg zu führen, so werden ihn führen, mit oder ohne Ihr Gutheißen.: die Bezahlung der preußischen Truppen Krieg vom Abgeordnetenhaus verweigert. Der Norddeutsche Bund: Preußen und seine Provinzen: Ostpreußen 1827 – 1878 mit Westpreußen, samt Memelgebiet, das 1923 an Litauen kam 37 000 qkm. Westpreußen entstanden nach der ersten (1772) und zweiten (1793) Teilung Polens, nach der Entstehung der Provinz Posen wesentlich kleiner. Zu Westpreußen gehörten Ermeland (Varmie), Pomerellen (das Kaschubenland), Kulmer Land. Die wichtigsten Städte: Danzig (159 685 Einwohner - 1905 = 28. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs., Elbing (Elblag), Thorn. 66% Deutsche, hauptsächlich Nachfahren niederdeutscher Sachsen und germanisierter Slawen. 33% Polen, fasst alle links von der Weichsel, dort auch die 100 000 Kassuben. Posen - Hauptstadt Posen 137 067 Einwohner - 1905 = 34. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs, 28 970,4 km^2, polnische Mehrheit: 1 009 885 Römisch-katholisch 511 429 Evangelisch (vorwiegend bei Meseritz und Bromberg) 61 982 Juden. Lissa – Leszno, Bromberg – Bydgoszcz, Landsberg – Gorzow Wielkopolski Pommern - Stettin 224 078 Einwohner - 1905 = 17. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Landwirtschaft: Die Provinz hat im ganzen keinen fruchtbaren Boden. Vorherrschend sind Sandflächen und Moore, letztere nehmen 1/10 des Landes ein. Fruchtbar sind Vorpommern, Rügen, der Pyritzer Weizacker; mäßig fruchtbar ist die hinterpommersche Küste von Köslin bis Stolp. Schöne Wiesen an der Oder und Peene. Am ungünstigsten ist der Höhenrücken. In Vorpommern und im Odertal Zuckerrüben, im Odertal auch Tabak. Pommern hat unter allen Provinzen den meisten Großgrundbesitz (64 % des Grundbesitzes entfällt auf Güter von über 150 ha). Schiffswerften (Vulkan) und Maschinenfabriken. Handel infolge der Seelage und der Oder bedeutend. Mit seiner Handelsflotte steht Pommern in Preußen an zweiter Stelle (hinter Schleswig-Holstein). Der Hauptplatz ist Stettin mit Swinemünde, dann Stralsund. Hessen-Nassau - . Aus dem ehemalige Kurfürstentum Hessen-Kassel und dem ehemalige Herzogtum Nassau wurde 1868 die preußische Provinz Hessen-Nassau gebildet. Die Provinz Hessen-Nassau bestand aus dem vormaligen Kurfürstentum Hessen einschließlich der am 2. März 1866 an das Großherzogrum Hessen gekommenen vormaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg, ferner dem vormaligen Herzogtum Nassau und der freien Stadt Frankfurt a. M. Das vormalige Kurhessen bildet den Regierungsbezirk Kassel, die anderen Gebietsteile den Regierungsbezirk Wiesbaden. Kassel 120 488 Einwohner - 1905 = 36. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Größe: 15 699,3 km^2 . Gewässer: Lahn im Westen, Fulda im Osten, Grenzflüsse Rhein, Main, Werra-Weser bis Karlshafen, Eder Rheinland – Hauptsatdt Koblenz. Die Provinz Rheinland bestand, nachdem am 01. Januar 1822 der ehemalige Regierungsbezirk Kleve, sowie die Provinz Kleve-Berg aufgelöst und die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf zur Provinz Rheinland vereinigt wurden, aus 5 Regierungsbezirken. Durch Staatsvertrag vom 07. Dezember 1849 wurden die ehemaligen Fürstentümer Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen der Rheinprovinz als 6. Regierungsbezirk (Regierungsbezirk Sigmaringen) angegliedert. Koblenz 53 902 Einwohner - 1905 = 78. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Größe: 26 995 km^2. : 1871 · 2 628 409 Römisch-katholisch · 909 000 Evangelisch · 3 456 sonstige Christen · 38 424 Juden Eupen und Malmeden seit 1815 preußisch, bis es 1920 an Belgien kam. Industrie steht im Deutschen Reich an erster Stelle. Hauptzweig Metall-Industrie (Essen, Remscheid, Solingen), dann Weberei (Elberfeld-Barmen), Saarbrücken und Aachen. 1. Regierungsbezirk Koblenz, dazu gehörte auch Wetzlar 2. Regierungsbezirk Köln (11 Kreise) 3. Regierungsbezirk Düsseldorf (21 Kreise) 4. Regierungsbezirk Aachen 5. Regierungsbezirk Trier 6. Regierungsbezirk Sigmaringen (Durch Staatsvertrag vom 07. Dezember 1849 wurden die ehemaligen Fürstentümer Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen der Rheinprovinz angegliedert), Karl von Hohenzollern wurde 1866 zum rumänischen König. Westfalen - Regierungsbezirken Münster, Minden und Arnsberg mit 36 Kreisen, darunter den Stadtkreisen Münster, Dortmund, Bielefeld und Bockum. Hohensyburg: zwischen Hagen und Dortmund. Erst 1902 enthüllt. Ursprünglich, 1857m war es ein Denkmal für Ludwig Freiherr von Vincke (1774-1844), einen beliebten preußischen Statthalter von Westfahlen. Die Reiterstatue vor einem 34-Meter-hohen Turm, flankiert von Bismarck, Moltke und den Prinzen Friedrich Wilhelm und Friedrich Karl. Im Jahr 1935von den Nazis renoviert und umfunktioniert. Es blieb nur die Erinnerung an das Jahr 1971 und nazistische Symbolik wurde hinzugefügt.In den 90er Jahren restauriert. Natürliche Gebiete: 1. Das südliche Gebirgsdreieck: Rothaargebirge, Sauerland (mit Ruhrkohlengebirge), Haarstrang; Das Gebirgsdreieck gehört zu den waldreichsten Gebieten Deutschlands ( 40 %). 2. Das Münsterland 3. Wesergebirge Gewässer: Durch die Mitte die Lippe; nördlich davon die obere Ems, südlich die Ruhr mit der Lenne; in der Nord-Ost-Ecke ein kleines Stück Weser. Dortmund-Emskanal. Wirtschaft : Im Ruhrgebiet vor allen Dingen Kohlen, aber auch Eisen, wofür jedoch die äußerste Südspitze, der Kreis Siegen, noch wichtiger ist. Ferner: Zink, Kupfer, Blei usw.; Kalk- und Bausteine, Marmor, Schiefer, Ton. Mineralquellen Oeynhausen, Lippspringe. Industrie hervorragend und zwar außer im Bergbau (namentlich Metallverarbeitung) in der Bielefelder Gegend (Leinenindustrie). Regierungsbezirke Münster, Minden (hier Bielefeldt), Arnsberg (mit Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm, Bochum) Hannover - Hannover 250 044 Einwohner - 1905 = 11. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Größe: 38 511km^2 . 1714 bestiegt der hannoversche Kurfürst als Georg I. den Thron Großbritanniens und Irlands - 123 Jahre dauerte diese Personalunion an. Nach der napoleonischen Besetzung erstand das Land als Königreich Hannover wieder. Im Deutschen Krieg von 1866 kämpfte Hannover an der Seite Österreichs und musste nach der Niederlage seiner Truppen bei (Bad) Langensalza kapitulieren. Preußen annektierte das Land und der letzte Welfen-König (Georg V.) ging ins Exil nach Wien. Die Provinz Hannover bestand aus dem durch Gesetz vom 20. September 1866 mit der Preußischen Monarchie vereinigten vormaligem Königreich Hannover. Landwirtschaft: Hervorragend fruchtbar der Marschsaum (Elbmarsch, Seemarschen: Wursten, Ostfriesland); fruchtbar auch das Hügelland im Süden; unfruchtbar Heide, Geest und Moor. Auf Äcker und Gärten entfallen nur 30 %; das ist weniger als in irgend einer andern Provinz. Das ostfriesische Vieh ist berühmt. Bergbau bedeutend im Harz: Clausthal und Zellerfeld, Goslar, Andreasberg. Zwölf Salinen, die wichtigsten bei Hannover, Lüneburg. Petroleum in der Lüneburger Heide. Regierungsbezirke: Hannover, Stade (eine Kleinstadt, um 10 000 Einwohner), Lüneburg, Hildesheim, Osnabrück, Aurich (eine Kleinstadt, um 10 000 Einwohner). Brandenburg Die Provinz enthielt den größten Teil der Stammlande des preußischen Staates und bildete dessen Mitte. Der Aufstieg Brandenburgs begann Anfang des 16. Jahrhunderts mit der Herrschaft des aus der fränkischen Linie der Hohenzollern stammenden Albrecht. Sein Enkel Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (1640-1688), legte schließlich die Grundlagen für den brandenburgisch-preußischen Staat. Im Jahre 1682 sandte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die erste Expedition zur Gründung einer afrikanischen Kolonie (Groß-Friedrichsburg) aus. Berlin schied am 1. April. 1881 aus dem Provinzialverband mit Brandenburg aus. Hauptstadt: Potsdam 61 373 Einwohner - 1905 Regierungsbezirk Potsdam, Frankfurt an der Oder, Bergbau Die Niederlausitz liegt im Gebiet eines großen Braunkohlelagers, das bei Spremberg abgebaut wird (ebenfalls südlich von Eberswalde und Frankfurt an der Oder. Unter dem Gips bei Spremberg befindet sich ein mächtiges Salzlager. Sehr ertragreich sind die Kalksteinbrüche bei Rüdersdorf, östlich von Köpenick. Zahlreiche Ziegeleien, namentlich in der Umgebung Berlins. Tuchweberei ist. (Hauptsitze: Cottbus, Guben, Finsterwalde). Preußische Provinz Sachsen Verwaltungshauptstadt: Magdeburg 240 661 Einwohner - 1905 = 14. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Das Herzogtum Magdeburg, die thüringischen Gebiete und die Altmark wurden 1816 zur preußischen Provinz Sachsen vereinigt. Hervorragend ist die Gewinnung von Salz (Staßfurt, Schönebeck, Halle, Erfurt) und Braunkohlen (bei Halle). Schusswaffenproduktion am Thüringer Wald ((Suhl). 3 Regierungsbezirke: Magdeburg (mit Halberstadt, Quedlinburg, Stendhal, Wernigerode), Merseburg (mit Halle, Weißenfels, Torgau, Naumburg und Wittenberg), Erfurt (mit Mühlhausen, Suhl, Langensalza, Heiligenstadt). Schlesien 1763 mit dem Frieden von Hubertusburg (bei Leipzig) endete der Siebenjährige Krieg. Schlesien blieb als Provinz bei Preußen, nur ein kleines Gebiet um Troppau und Teschen verbleibt als Herzogtum Schlesien bei Österreich. Den südöstlichen Teil Schlesiens nennt man Oberschlesien, den nordwestlichen Teil, der sich der Tiefebene zuwendet, Niederschlesien. Neben der preußischen Provinz Schlesien gab es auch das Herzogtum Schlesien in Österreich-Ungarn. Breslau 470 751 Einwohner - 1905 = 6. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs. Religion: 1871 1 761 661 Evangelisch (vorwiegend im Regierungsbezirk Liegnitz) 1 895 321 Römisch-katholisch (vorwiegend im Regierungsbezirk Oppeln und in den Kreisen Glatz und Habelschwerdt) 49 619 Juden (vorwiegend in und bei Breslau, Liegnitz, Königshütte/ Chorzów und Gleiwitz). Dank den Lößböden gilt Mittelschlesien von Oppeln bis Liegnitz ist die schlesische Kornkammer, erzeugt aber nicht bloß Getreide, sondern auch Flachs, Tabak und Zichorien dazu große Mengen Zuckerrüben. Der Weinbau bei Grünberg ist der nördlichste der Erde. Leinenindustrie (Hauptsitze Schweidnitz, Hirschberg) Tuchweberei (Grünberg, Sagan und das Oberlausitzsche Görlitz). Der Hauptsitz der Metallindustrie ist die Oberschlesische Platte, aber auch Breslau, Görlitz u.a. Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz (mit Görlitz, Liegnitz, Glogau, Sagan, Grünberg, Hirschberg, Oppeln (mit Königshütte, Gleiwitz, Neiße, Kattowitz). Gebietsgewinne nach 1866: Schleswig-Holstein, Hannover (samt Ostfriesland, nördliches Eichsfeld, ohne Lauenburg) , Kurhessen (Kassel, 9.581 qkm; seit 1868 Teil von Hessen-Nassau), Nassau (Wilhelm der I. von Nassau-Dillenburg begründete im 16. Jh. das Haus Oranien-Nassau, das den niederländischen Thron sein 1815 innehat: Wilhelm IV. als Wilhelm der I.; Wiesbaden - Aquae Mattiacae – seit dem 19. Jh. Resudenz der Herzöge von Nassau und ein Weltkurort mit 27 warmen quellen. Biebrich – Sommerresidenz der Herzöge, rechtes Rhein-Ufer und nördlich der Mosel; 4 708 qkm) und Frankfurt wurden annektiert, lediglich Sachsen blieb unangetastet, weil sowohl Frankreich als auch Österreich darauf bestanden hatten. Hessen-Darmstadt verlor nach 1866 Hesen-Homburg und wurde Mitglied des Norddt. Bundes. Norddeutscher Bund war ein Bundesstaat aus den 22 selbständig gebliebenen Mittel- und Kleinstaaten sowie den Freien Städten Hamburg, Bremen und Lübeck. König von Preußen – erblicher Präsident des Bundes. Es gab keine Regierung, kein Reichministerium im Ndt. B. Bundesrat – Vertreter der einzelnen Bundesstaaaten. Kanzler des NdDt. Bundes auch Bismarck. Von den 43 Mitgliedern hatte Preußen 17 Delegierte. Der Reichstag ging aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen hervor dtv-Atlas zur Weltgeschichte – S. 354: nach 1871 Golo Mann, 353. Ein Berliner Witzblatt erklärte, sein erscheinen einstellen zu müssen, denn bessere Witze als Herr von Bismarck könne es nicht machen. September 1866 - Indemnitätsvorlage (Hais-Hodek: 3 práv. beztrestnost, indemnita, act of ~ omilostnění, amnestie ) – Golo Mann, 357 Ein nachträgliches Gutheißen aller Ausgaben, die seit 1862 vom Staate ungesetzlich gemacht worden waren. es war der Schein der Legalität, den man dem Landtag einräumte. Über die Frage, ob diese Idemnität zu gewähren sei, geriet die große liberale Fortschrittspartei in Brüche. Ja sagen hieß: Unrecht zum Recht machen, weil es Erfolg gehabt hat. Nein sagen hieß: in Opposition verharren und bei der Gestaltung des Norddeutschen Bundes nicht beteiligt sein. November 1866 Nationalliberale unterstützten danach Bismarck. (zuerst Neue Fraktion der nationalen Partei, im März 1867: Die Nationalliberale Partei: Rudolf von Bennigsen[1] (deutscher Nationalverein 1859 in Eisenach gegründet; der Sitz des Ausschusses war Coburg, Johannes von Miguel, beide aus Hannover.) Auch Reichsgründungspartei genannt (Industrielle, Bankiers, protestantisches Bildungsbürgertum). Miguel, Bürgermeister von Osnabrück , früher ein Anhänger von Marx. Dezember 1866: Die Zeit der Ideale ist vorüber. Die dt. Einheit ist aus der Traumwelt in die prosaische Welt der Wirklichkeit hinuntergestiegen. Politiker haben heute weniger als je zu fragen, was wünschenswert, als was erreichbar ist. Zentrumpartei – Ludwig Windthorst, Justizminister, die zweitstärkste Fraktion im Reichstag. Von Polen und Elsässer unterstützt. Rudolf Virchow, Führer der Fortschrittspartei, spottete über die Religion im Reichstag. Im Kulturkampf 1874 konnte die Zentrumspartei ihre Stimmen verdoppeln. Kanzelparagraph als Reichsgesetz eingeführt (Amtsentlassung drohte den Geistlichen, die von der Kanzel herab staatliche Angelegenheiten kritisierten), 1872 der Kirche die Schulaufsicht entzogen, 1872 Verbot des Jesuitenordens innerhalb des Reichsgebietes, Studium an einer dt. Universität als Voraussetgzung, um Geistlicher zu werden. 1875 Zivilehe. Orden verboten, falls sie sich nicht mit der Krankenpflege beschäftigten. Deshalb wurden unter dem neuen Papst, Leo XIII. viele Maßnahmen wieder zurückgenommen, bestehen blieben der Kanzelparagraph, die Zivilehe, die staatliche Schulaufsicht und bis 1917 die Jesuitengesetze. In der Oppostion blieb Deutsche Fortschrittspartei (Ziele im Gründungsjahr 1861: Die Einigung Deutschlands unter Preußischer Führung, Verfassungsstaaat, Verantwortlichkeit der Minister, Trennung von Kirche und Staat. Mit der Mehrheit der Sitze im preußischen Abgeordnetenhaus waren sie Gegner des Königs im Verfassungskonflikt. Mittelstand, Kleinbürgertum) Gemäßigte unter Konservativen stimmten ebenfalls der Indemnitätsvorlage zu: Freikonservative Partei – seit 1871 hieß sie Deutsche Reichspartei Deutsch-französischer Krieg: 1867 – ein Versuch, Luxemburg den Niederländern abzukaufen. Das Ländchen durch den Londoner Vertrag neutralisiert. Golo Mann, 379. eine Pressenotiz, die uns zum Lachhaften harmlos vorkommt, nach dem damals bestehenden Ritterkodex jedoch einer Kriegserklärung gliechkam Gefangenahme und Absetzung des Kaiser nach der Schlacht bei Sedan am 2. 9. 1870 durch Moltkes Armee.(Helmut Graf von, Feldmarschall). Die Hauptstadt ausgehungert, Dörfer eingeäschert, Partisanen erschossen. Sedanstag zum deutschen Nationalfeiertag. Kriegsziel der Nationalliberalen – Elsaß- Lothringen. Gegen die geplanten Annexionen erhoben sich die Sozialdemikraten – Liebknecht und Bebel im Norddt. Reichstag. Benedetti, französischer Außenminister das katholische Hohenzoller-Sigmaringen (an der oberen Donau, Kreuzpunkt der Bahnlinien Tuttlingen – Ulm und Tübingen – S., 1895 nur 4321 Einwohner, davon 538 Evangelische und 8 Juden) Frankreich erklärte am 19. Juli Preußen den Krieg, Casus belli – zwang die Südstaaten sich an der Seite Preußen am Krieg zu beteiligen. *die 1866 geschlossen Bündnisverträge traten in Kraft) Auch nach der Reichsgründung blieben Reservatrechte für Bayern und Württemberg aufrechterhalten: eigenes Heer, diplomatischer Dienst, Eisenbahn, Postwesen Am 21 März trat in Berlin der nach dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht gewählte dt. Reichstag zusammen. Am gleichen Tag wurde Bismarck zum Fürsten erhoben. Reichsland Elsaß-Lothringen nach rund 200 Jahren im Friedensvertrag von Frankfurt (Festungen Metz und Straßburg, Vogesen, die Elsässer und Lothringer wären lieber bei Frankreich geblieben. Eine preußische Provinz, erst seit 1911 im Bundesrat vertreten. Der Bundesrat bestand aus Vertretern von 25 Bundesstaaten. Stimmenverteilung: Preußen 17, Bayern 6, Sachsen 4 Württemberg 4 Baden 3 Hessen 3 Braunschweig 2 Mecklenburg Schwerin 2 5 Milliarden Francs Kriegsentschädigung – schon 1873 eine Weltwirtschaftskrise, Kurssturz an der Börse, Zusammenbruch von Banken und vielen Firmengründungen ------------------------------- [1] Bennigsen brach mit Bismarck nach dem Sozialistengesetz und legte 1883 alle Mandate nieder. 188798 war er wieder MdR, 188898 auch Oberpräsident der Prov. Hannover.