Überholen eines schlingernden Lastwagenanhängers bekam sie ein starres Gesicht, kniff ihre Lippen zusammen. An einer Steigung in der Rhön entstand eine Stauung. Vor ihnen versuchte ein Laster einen Tanklastzug zu überholen, schob sich zentimeterweise vorbei, aber der Tanklastzug holte wieder auf. Hinter ihnen das Blitzen einer Lichthupe. Was willst du machen, fragte sie, später? Lehrer. Hast du Lust? Lust, nicht so viel. Ullrich schnippte mit den Fingern. Wenn ich nur an diese Lehreraktentaschen mit den Pausenbroten denke. Und dann dieser Geruch in den Korridoren und Klassen, so ein Geruch nach Bohnerwachs oder was das war. Der Laster hatte den Tanklastzug endlich überholt. Der Fahrer grinste aus seinem Führerhaus zu ihnen herunter, als sie vorbeifuhren. Kurz vor Göttingen sagte sie unvermittelt: Herrlich. Ihr Freund, dachte Ullrich. Was wird dein Vater sagen, wenn du nach Hause kommst, fragte Ullrich. Sie wußte es nicht. Warum auch? -Nur so. 12 Sein Vater sagte: Hallo, und dann: Du mußt zum Friseur. Seine Mutter zog ihn an sich. (Ihre warme weiche Hand.) Ja, sagte Ullrich, ich hol jetzt mal die Bekannte rauf, die wartet unten. Und deine Sachen? Die nimmt sie gleich mit nach Hamburg. Sind auch nur ein paar Bücher. Warte, sagte seine Mutter und drückte im Treppenhaus das Licht, als habe er inzwischen vergessen, wo der Schalter war. Er ging die mit Linoleum ausgelegte Treppe hinunter. In der ersten Etage roch es nach gekochtem Kohl. In der Villa am Ratzeburger See riecht es bestimmt nicht nach Kohl. Christa wartete vor dem Auto. Sie hatte schon das Verdeck zugeklappt und seinen zweiten Koffer auf die Straße gestellt. Zwei Stockwerke, schaffst du das ohne Lift? Wieso, fragte sie. Ekelhaft, dieser Kohlgeruch, sagte Ullrich, während er mit dem Koffer hinter ihr die Treppe hochstieg. Seine Mutter begrüßte Christa an der Wohnungstür, schüttelte ihr mit 68 beiden Händen die Hand. Sein Vater wartete im Wohnzimmer. Als sie eintraten, zog er sich den Krawattenknoten hoch. Den Kragenknopf hatte er nicht mehr zubekommen. Sie standen einen Augenblick schweigend im Zimmer. Schließlich fragte sein Vater, wie denn die Fahrt gewesen sei. Schön, sagte Christa. Und Ullrichs Mutter fragte, ob sie auch nicht müde seien. Die Fahrt auf der Autobahn sei doch sehr anstrengend. Ullrichs Vater begann den mangelhaften Ausbau der Autobahn zu beklagen. Christa lächelte. Worüber lächelt sie, fragte sich Ullrich. Er sah plötzlich den Schrank. Diesen klobigen Eichenschrank mit den Voluten an Ecken und Türen und den dreifach kannelierten Leisten. Hinter bräunlich, bleigefaßtem Glas Bücher, Goethe und Schiller: Goldlettern in Leder gepunzt. Daneben Simmel und Dwinger. Den Schrank hatte sich Ullrichs Vater anfertigen lassen, nach eigenen Entwürfen, wie er immer wieder betonte, solide Handarbeit (Vorkriegsware, wie er sagte) und vor allem: das Eichenholz hatte lange abgelagert. Sogar den Bombenangriff hatte der Schrank unversehrt überstanden. Er sei naß geworden vom Löschwasser, als der Dachstuhl und die obere Etage des Hauses brannte, aber nicht einmal die Schranktüren hatten sich verzogen. Der hält noch ein paar hundert Jahre, pflegte sein Vater zu sagen, und, über das Holz streichend: Der wird uns alle einmal überleben. Als Junge hatte Ullrich sich manchmal in das Wohnzimmer geschlichen und, den Schrank betrachtend, sich vorzustellen versucht, wie das sei, wenn der Schrank alle überleben würde. Zweimal wöchentlich rieb ihn seine Mutter mit einer scharfriechenden weißen Flüssigkeit ab und polierte ihn dann mit einem weichen Tuch nach. Setzen wir uns doch, sagte Ullrichs Vater endlich und zeigte auf den beigebezogenen Kordsessel, in den sich Christa setzen sollte. Warum starrte Christa an die Decke. Die Deckenlampe. Er hatte gar nicht gewußt, wie die Lampe im Wohnzimmer aussah. Jetzt sah er, daß sie einem Regenschirm ähnelte. Eine gelbbraun-marmorierte Glasschale. Ullrichs Vater rief: Manfred, wir haben Besuch. Ullrichs jüngeren Bruder hatten sie nach Richthofen benannt. Endlich kam Manfred, gelangweilt hielt er Christa die Hand hin. Gehts noch, sagte Ullrich und boxte ihn vor die Brust. Na ja, gerade noch, sagte Manfred. Ullrichs Vater fragte Christa: Was macht denn ihr Herr Vater? Ullrich zählte die Blumenmuster der Tapete. Nicht einmal die Blu- 69 mensorten waren zu erkennen. Er hätte die Tapete herunterreißen mögen. Ullrichs Vater erzählte vom Ratzeburger See. Den hatte er noch vor dem Krieg erlebt, auf einer Herrentour. Wirklich, sehr schön, landschaftlich, sagte er, damals gab es da auch noch keine Zonengrenze. Wir haben einen Abstecher nach Bamberg gemacht, sagte Ullrich. Ullrichs Vater wollte wissen, warum Ullrich nach Hamburg gehe, jetzt, unmittelbar vor dem Examen, das koste doch nur Zeit, und Zeit sei schließlich Geld. Ullrich sagte: In Hamburg ist es leichter, das Examen. Wieso, fragte sein Vater. Das ist zu umständlich, das jetzt zu erklären. Ullrich sah zu Christa hinüber. Du glaubst wohl, ich versteh das nicht, sagte Ullrichs Vater und strich sich dabei mit der Hand über den Jackenärmel. Und jetzt gibt es was zu essen, sagte Ullrichs Mutter. Ihr müßt ja völlig ausgehungert sein, nach dieser langen Reise. Ullrich brachte seine beiden Koffer in Manfreds Zimmer, in dem noch immer auch sein Bett stand. An die Wände hatte Manfred zwei farbige Poster gepinnt. Ein Schimmel, der einen Strand entlanggaloppiert, dahinter eine kolossale rote Sonne. Und über dem Bett Lee van Clef. Einen Augenblick stand Ullrich schweigend im Zimmer. Ist das ne feste Schnalle, fragte Manfred. Noch nicht, sagte Ullrich. Ein ganz steiler Zahn. Furchtbar, sagte Ullrich und machte eine Kopfbewegung zum Wohnzimmer. Du hast gut reden, kommst mal kurz rein und findest das zum Kotzen. Aber ich. Kennst du schon die neue Platte der Stones? Ich muß raus, sagte Ullrich, ich will Christa nicht so lange mit dem Alten allein lassen. Wann bist du fertig? In zwei Jahren. Dann würde er seine kaufmännische Gehilfenprüfung machen, und dann nichts wie weg. Wo ist Christa, fragte Ullrich seinen Vater, der im Sessel sitzend die Braunschweiger Zeitung las. Die macht sich frisch, sagte er und faltete die Zeitung zusammen. Was macht denn überhaupt dein Studium? Ullrich überlegte, ob er sagen sollte, daß er ein Jahr länger studieren müsse, sagte dann aber nur: Es geht. Erzähl ich später ausführlich. Das Geschäft, sagte sein Vater, das Geschäft geht momentan ganz schlecht. Sauregurkenzeit, jetzt im Sommer. Da machen doch viele Urlaub. Und dann die Kaufhäuser. Unvorstellbar, mit welchen Prei- 70 T sen die uns kaputtmachen, sagte er. Und dann das Reihenhaus in Klein-Stöckheim, wenn das fertig wird, das verschlingt auch noch Geld. Der Umzug soll im kommenden Frühjahr steigen. Endlich. Christa trug eine Platte mit Aufschnitt ins Zimmer. Sie hatte sich gekämmt und trug die Haare offen. Ullrichs Mutter und Manfred trugen die Teller und das Besteck herein. So, jetzt werden wir die hungrigen Kinder erst mal füttern, sagte Ullrichs Mutter und legte Christa eine Hand auf die Schulter. Rotwein, sagte Ullrichs Vater, französischer, er hielt die Flasche hoch, zur Feier des Tages. Alle setzten sich. Ullrichs Mutter stand wieder auf und holte die Römer aus dem Eichenschrank. Ullrichs Vater fragte Christa, wie das denn so sei, in der Nähe der Zonengrenze. Wieso, fragte Christa. Ist das nicht etwas gefährlich, so unmittelbar am Eisernen Vorhang zu leben. Immerhin wird dort doch geschossen. Schüsse habe sie nie gehört, sagte Christa. Manchmal in schneereichen Wintern höre man nachts die Detonationen von Minen, die unter der Schneelast hochgehen. Wie geht es eigentlich dem Schrader, fragte Ullrich, während er Butter auf eine Scheibe Schwarzbrot schmierte. Ullrichs Vater ließ sich nicht ablenken: Aber das Hinterland, das fehlt doch, sagte er, und schnitt sich ein Stück vom Schinkenbrot ab, schob es mit der Gabel in den Mund. Das macht sich bemerkbar bis in mein Möbelgeschäft, ja, bis zu den Sesseln, die bei mir im Lager herumstehen (Lager sagte er, nicht Keller), und dabei müssen die drüben sehr hart sitzen (lautes Lachen, dann mit informativem Ernst): drüben ist gerade die Möbelfabrikation auf den Hund, das heißt auf den Plan gekommen. Christa lachte. Ullrich fragte sich, ob sie über den Kalauer oder über seinen Vater lachte, der diesen Kalauer erzählte. Ullrich sah zu Manfred hinüber. Aber der schien sich ganz auf sein Messer zu konzentrieren, mit dem er sich gerade umständlich ein Stück Brot abschnitt. (Wenn keine Gäste da waren, aßen sie das Brot aus der Hand.) Ullrich war nachts einmal nach einer Party mit Schulfreunden durch die Bruchstraße gegangen. Die Bruchstraße war die Puf f Straße. Sie hatten gelacht und sich gegenseitig angestoßen. Plötzlich hatte ein Freund zu Ullrich gesagt: Sieh mal dort, dein Vater. Zuerst hatte Ullrich gedacht, das sei ein Witz, aber dann hatte er tatsächlich seinen Vater in einer Gruppe von Männern entdeckt. Es waren seine Kegelbrüder. Einer von ihnen rief: Die da, die Oma, die machts bestimmt 71 r umsonst. Die anderen (auch sein Vater) hatten gegröhlt und gelacht. Die Nutte, die in dem dunklen Eingang eines Fachwerkhauses stand, hatte der Gruppe nachgerufen: Ihr alten Schlappschwänze, ihr kriegt ja keinen mehr hoch. Ihr alten Arschficker. Als Ullrich nach Hause kam, war sein Vater schon da. Er kam aus dem Bad und sagte: Schon ganz schön spät, was, dabei kniff er ein Auge zu. Ullrich hatte die Bierfahne seines Vaters gerochen. Später hatte er auf der Toilette sitzend vor Scham und Wut die Fäuste geballt. Christa lobte die Leberwurst. Die sei köstlich. Ullrichs Mutter erklärte ihr, in welchem Geschäft sie diese Leberwurst kaufe. Nun schling nicht so, sagte Ullrichs Vater zu Manfred. Ich muß weg, zu einem Freund. Schon wieder, sagte Ullrichs Vater und dann, ganz unvermittelt, was sind das für Verwilderungen, gerade an der Uni. Studieren die überhaupt noch oder randalieren die nur noch. Niemand randaliert, ausgenommen die Polizisten, sagte Ullrich, und dann, was heißt denn das: studieren die überhaupt noch. Na hör mal, sagte Ullrichs Vater und legte klirrend die Gabel auf den Teller, man darf doch noch mal fragen, schließlich müssen wir ja zahlen. Ullrich wußte, daß er jetzt einen roten Kopf hatte. Christa rührte ihren Tee zum zweitenmal um und starrte dabei angestrengt in die Tasse. Ullrich sah seinen Vater an: Wenn dir deine dreihundert Mark so schwer fallen, dann mußt du das sagen. Ich kann auch jobben. Manfred sah von seinem Teller auf. Ullrichs Mutter sagte schnell: Jetzt hol ich mal den Nachtisch. Ich helfe Ihnen, sagte Christa und stand gleich auf. Was für eine Aufregung, sagte Ullrichs Vater, aber Christa hatte schon die Platte mit dem Aufschnitt vom Tisch genommen und Manfred hielt ihr die Wohnzimmertür auf. Auch Ullrich stand auf: Ich helfe euch. Er stapelte die Teller übereinander und trug sie in die Küche. Christa hantierte am Küchentisch. An ihrem Jeanskleid war vorn ein Knopf aufgesprungen. Was er von ihrer Brust sah, war hell, dort hatte ihr Bikini gesessen. Als sie von München abfuhren, hatte er gehofft, daß sie in irgendeinem Dorf in Franken übernachten würden. Jetzt standen sie nebeneinander vor dem Küchenschrank und holten die Glasschalen für den Nachtisch heraus, während hinter ihnen Ullrichs Mutter am Küchentisch den Pudding stürzte. Schlimm, sagte er. 72 Bevor sie sich umdrehte, lächelte sie ihm zu. Ich hätte sie vorbereiten müssen, dachte er, auf diesen monströsen Eichenschrank, auf die Blümchentapete, auf diesen ganzen Mief. Ullrichs Vater hatte schon die Flasche Rotwein entkorkt. Croix du Pape. Aber erst den Pudding, sagte Ullrichs Mutter und stellte die Himbeersoße auf den Tisch. Himbeersoße, sagte Ullrichs Vater, erinnere ihn an Januar fünfundvierzig, als er mit seiner Kompanie bei Preußisch-Holland lag, die Russen schon überall durchgestoßen waren und niemand mehr einen genauen Überblick hatte. Da hätten sie ein Verpflegungslager der Wehrmacht entdeckt, das ein dicker Zahlmeister verzweifelt verteidigte, obwohl schon die MG-Garben in den Putz spritzten. Und da seine Jungs (er sagte das mit dem Löffel vor dem Mund) schon seit Tagen nicht mehr richtig gegessen hatten, habe er sich den Zahlmeister vorgeknöpft und gesagt: Hörn Sie mal, da steht der Iwan, vorn sind schon die T 34 durch, also geben Sie das Lager frei. Aber der sagt, das ist Plünderung, das Lager wird verbrannt. Daraufhin hab ich gesagt: Bitte schön, dann müssen wir eben einen anderen Weg finden und hab einem Unteroffizier befohlen, mit ein paar Mann ranzugehen und den Schuppen zu knacken. Und die kommen dann auch zurück und schleppen Kisten, und was ist in allen Kisten drin? Ullrichs Vater schob sich in dieser Kunstpause wieder einen Löffel mit Pudding in den Mund. Aber bevor er erzählen konnte, was in den Kisten war, sagte Ullrich: Der Pudding ist gut. Ja, sagte Christa, sehr gut sogar. Verrat ihr mal das Rezept, sagte Ullrich. Ullrichs Mutter begann die Zutaten aufzuzählen. Stumm löffelte sein Vater den Pudding. Ullrich dachte an Albert, der nachts nach Giesing gefahren war, um dort Flugblätter in Hausflure zu legen. Nieder mit dem Henker Hitler, hatte auf dem Flugblatt gestanden. Gegen die Kriegstreiberei. Er hatte nie davon gehört, daß Arbeiter gegen Hitler gekämpft hatten. Von den Kommunisten war kaum geredet worden. Oder nur als Agenten und Spione für Rußland. Vaterlandsverräter. Ullrichs Vater schenkte Rotwein ein, während Ullrichs Mutter die Puddingschüssel in die Küche trug. Jetzt setz dich mal, Mutter, sagte er, wir wollen auf die Heimkehr des verlorenen Sohnes anstoßen. Prost, sagt er, hebt das Glas und will mit Christa anstoßen. Prost, sagt er wieder und stößt mit Ullrichs Mutter an. Während Ullrich mit ausgestrecktem Arm über den Tisch hinweg mit Christa 73 anstößt, sitzt Manfred neben Christa, verlegen sein Glas hochhaltend, und wartet darauf, daß jemand mit ihm anstößt. Aber Christa muß erst mit Ullrichs Mutter anstoßen, während Ullrich mit seinem Vater anstößt, der sagt: Na, dann aufs Examen, und Ullrich versucht zu lächeln und sagt dann, Prost, Mutti, und stößt mit seiner Mutter an, während Christa mit Manfred anstößt, trinkt Ullrichs Vater schon und Ullrich stößt noch schnell mit seinem Bruder an. Prost. Ja, sagte sein Vater, der Rotwein ist gut. Davon verstehen die Franzosen was. Schön, daß ich Sie mal kennengelernt habe, sagte Ullrichs Mutter zu Christa. Christa sah Ullrich an. Ullrich sah kurz zur Decke, das sollte ihr etwas zeigen. Ja, wiederholte Ullrichs Vater, die Franzosen verstehen zu leben, das muß man ihnen lassen. Da können wir alle was lernen. Er trank aus seinem blauen Römer. Solange es überhaupt noch geht, fügte er dann hinzu. Was, fragte Ullrich. 1 Wenn ich nach Osten blicke, sagte sein Vater und sah Christa an, dann sehe ich, wie sich da was zusammenbraut. Er sah nun Ullrich an. Draußen war es dunkel und kühl geworden. I Fast herbstlich, sagte Ullrich. Christa saß schon im Auto, hatte die Kupplung getreten und den Gang eingelegt. Der Motor lief. Sie hatte die Hand an der Fensterkurbel. Ullrich hatte sich herabgebeugt. Es war schlimm. Nein, sagte sie, du hast eine sehr nette Mutter. Ullrich sah sie an. Ich muß jetzt fahren, sonst komm ich überhaupt nicht mehr nach Hamburg. Ja, sagte Ullrich, bis dann, in Hamburg. Bis dann. Bungert wartet, dachte Ullrich, ihr nachwinkend. Sie hatten nicht in Franken übernachtet, wie er es sich vorgestellt hatte, sie würde nur etwas Verspätung haben. An seiner Hand roch er ihr Parfüm, als er die Treppe hinaufstieg, ein blumiger Geruch. I Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist Zur beschiedenen Zeit, aber aus weißem Feld Grüne Halme sprossen, Oft ein einsamer Vogel singt. Seine Mutter wusch in der Küche ab. Sein Vater saß im Wohnzimmer im Kordsessel und las Zeitung. 74 Nett, das Mädchen, sagte er, die Zeitung auf den Tisch legend, aber das Fähnchen, das sie anhatte - etwas kurz. Einen Augenblick überlegte Ullrich, ob er seinem Vater sagen sollte, daß er sein Examen im nächsten Jahr nicht machen würde. Aber dann nahm er sich vor, ihm das erst morgen zu sagen. In Manfreds Zimmer setzte sich Ullrich auf das Bett, über dem Lee van Clef gerade seinen Colt aus dem Halfter zog. Auf der anderen Wand galoppierte der Schimmel am Meer entlang. Diese riesige rote Sonne. Manfred legte eine Beatles-Platte auf. What do I do when my love is away. (Does it worry you to be alone) How do I feel by the end of the day (Are you sad because you're on your own) Manfred saß vor seinem kleinen Schreibpult, die Arme vor der Brust gekreuzt. Was willst du machen, fragte er. Ullrich wußte es nicht. .A