Stücke Tödliche Sünden Autor: Mitterer Felix Sieben Einakter 3D/ 1H/ 5Dek (Variable Besetzung pro Akt) In einer modernen, futuristisch-kühlen Welt sündigen Menschen einer zukünftigen Generation. Sie bewegen sich fremdartig und Außerirdischen gleich. Mit auffälligen Gesichtsdeformationen und in düstere Mäntel gehüllt, begehen sie in lichtumschrankten, sterilen Räumen die sieben Todsünden. Hochmut, Trägheit, Unzucht, Zorn, Geiz, Neid und Unmäßigkeit sind fernab eines tradierten, kirchlichen Moralbegriffs die Vergehen einer erstarrten, unheimlichen Menschheit, deren Sündigkeit seltsam entrückt, nahezu unfassbar und undefiniert sich in Handlungen entlädt, die den Begriff der Sünde teilweise umkehren, neu beleuchten und gleichzeitig als literarische Botschaft des Autors eine untrügliche Moral manifestieren, die in ihrer Sichtweise ebenso fremdartig erscheinen mag, jedoch niemals unsolidarisches, liebloses Verhalten gegenüber den Menschen und der Gesellschaft zulässt. Aber auch in dieser zukünftigen Welt, in der der Glaube an die Gerichtsbarkeit des Jüngsten Tags scheinbar nie existiert hat, gibt es eine Bestrafung - die Sünden dieser fern von uns existierenden Wesen richten sich unabwendbar und schlussendlich immer gegen sie selbst. So bleibt der Mann, der in maßlosem Hochmut und der Überschätzung seiner Person ein genetisches Ebenbild seiner selbst erschaffen ließ, bar jeder Hoffnung, in Verzweiflung und Enttäuschung zurück. Zorn endet in Fanatismus und kaltblütigem Mord, Geiz und vordergründige Nächstenliebe im Tod und Neid, Egoismus sowie Vorteilsdenken in einem Blutbad. Und plötzlich ist diese scheinbar so fremde, ferne Welt, dieser lebensunfreundliche und feindliche Planet unsere alltägliche Welt geworden, in all ihrer Perversität, Amoralität, Lieblosigkeit und Kälte. Dieses Szenario einer Zukunft, von der man hofft, dass sie nie eintreffen mag, ist mit seinen psychischen und physischen Morden, mit Kindesmissbrauch, Genmanipulation, politischem Irrationalismus und Fanatismus sowie der übermächtigen Präsenz einer trügerisch virtuellen und voyeuristischen Medienwelt schon längst ein Spiegelbild unserer "unheimlichen" Existenz in der sich Hoffnung lediglich als ein banales und lächerliches Element einer Fernsehtalkshow entpuppt. Trotz der skurrilen Distanz und Befremdlichkeit, die es hervorruft, ist Felix Mitterers "Tödliche Sünden" ein sehr persönliches Theaterstück. Mit diesen sieben kunstvoll verflochtenen und modernen Einaktern ist er literarisch in eine neue Welt aufgebrochen, in der weder thematisch noch idiomatisch etwas an seine Verwurzelung mit dem Volkstheater erinnert. Mit "Tödliche Sünden" stellt sich Felix Mitterer auf neue Weise radikal, kompromisslos und mit moralischer Verantwortung unserer Zeit. Rezensionen: Französische EA, Théâtre des Quartiers d´Ivry, Paris 17. Mai 2004, Regie: Jean-claude Fall Libération, 19. Mai 2004 "Amusante, rageuse et trés cadrée, l´écriture de Mitterer est servie par Jean-Claude Fall dans un registre á michemin entre burlesque et huis clos intimiste." Paris Observer "C´est quoi, l´humour allemand?" Réponse: "C´est l´humour juif, moins l´humour." Bien que l´auteur soit Autrichien, on se dit qu´il y a un fond de vérité dans cette vieille blague juive. Aprčs tout, le Tyrol, oú il est né, jouxte la Baviére. Elles ne sont pas inintéressantes, ces petites pičces. Mais d´une telle brutalité qu´elles amusent moins qu´elles ne glacent. Un peu comme les sketches de Karl Valentin." *ConFusion Von Erika Ehrler. Wer es nicht schon selbst erlebt hat, wird davon gelesen oder von anderen erfahren haben: Mittels "feindlicher Übernahme" wird eine Firma verkauft, "reorganisiert" und nach einiger Zeit ein weiteres Mal verkauft. Auf der Strecke bleiben bei diesem oft ruinösen Prozess Firmenkultur, Arbeitsplätze, Mitarbeiter-Know-how und langfristig angelegte Unternehmensstrategien. Die menschliche Seite solcher Veränderungen zeigt dieses Stück. Es ist eine anschaupliche Zusammenfassung der Schicksale und möglicher Verhaltensweisen der betroffenen Angestellten, vom Büroboten bis zum Chef. Dabei wird auch deutlich, dass der Kreislauf solcher Prozesse "Werte" im umfassenden Sinne vernichtet. * Spieler: W:6 M:7 * Spieldauer: 90 Min. * Alter: Erwachsene * Leseprobe PDF Terra incognita Von Clemens Schäfer. Eine Parabel Eine Produktion des Theaterjugendclubs Theater im Zentrum, Stuttgart. Um einen Wald vor der Abholzung zu schützen, beschließt eine Gruppe junger Umweltaktivisten, sich gut verteilt auf zentralen Bäumen einzurichten. Jeder allein auf seinem Baum - nur über Funk miteinander verbunden - beginnen sie, sich mit ihrem selbst auferlegten Versprechen "durchzuhalten", auseinander zu setzen. In unbekannter Umgebung beginnt für jeden eine Reise in sein Ich - in vorher nicht gekannte Seiten seiner Persönlichkeit. Die Gruppe erzählt ihre selbstentwickelte Geschichte nicht im herkömmlichen Sinne. Das heißt, die Spieler werden nicht tatsächlich mit Funkgeräten auf Plattformen zu sehen sein. Die Inszenierung von Clemens Schäfer versuchte über chorisch betontes Spiel, die seelischen Befindlichkeiten der handelnden Personen zu beleuchten. Konzipiert ist das Stück als eine Parabel vom Durchhalten. Warum hält man etwas durch, das einem unangenehm ist? Geht es im Laufe des Durchhaltens zuletzt gar nicht mehr um das einmal anvisierte Ziel? Ausschlaggebend wird eine gewisse Eigendynamik der Unternehmung. Diese ist verbunden mit Machtstrukturen und der damit einhergehenden Dynamik in einer Gruppe. Spieltyp: Parabel Spielanlass: Umwelttage, Schulveranstaltungen Spielraum: Einfache Bühne genügt Darsteller: 4m, 8w Aufführungsrecht: Bezug von 12 Textbüchern * Spieler: W:8 M:4 * Spieldauer: 60 Min. * Alter: 13-16 Jahre * Leseprobe PDF Böse Mädchen! Von Konrad Riggenmann. Ute Erhardts "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Überall hin", ist zum geflügelten Wort der 90er-Jahre geworden. Konrad Riggenmanns Stück ist aber keine Umsetzung dieses Romans, sondern geht in lockeren, teilweise musikalischen Szenen der Frage nach, wie Mädchen mehr für ihr Selbstbewußtsein tun können und warum es manchmal so schwer ist, sich selber anzunehmen und zu sich zu stehen. Die Rahmenhandlung bildet ein Fernsehmagazin, ebenfalls ein Massenerfolg der 90er-Jahre und außerdem als Form gut geeignet für ein Schultheaterstück. Anpassungen an die Besonderheiten der aufführenden Gruppe, Improvisationen und Parodien sind leicht möglich, und auch der Wechsel zwischen "Studio" und "Spielszenen" sorgt für Kurzweil und gute Unterhaltung. * Spieler: W:10 M:5 Liedtexte im Buch. Musik ad lib. * Spieldauer: 90 Min. * Leseprobe PDF KomA Autor: Schmidt Volker (Multimediales Stationentheater) für Schulklassen geeignet 10D/ 7H/ Simultanbühne Columbine, Erfurt, Montreal, Emsdetten, Blacksburg… Eine Vielzahl von Schulmassakern haben in letzter Zeit die Menschen erschüttert. Die Namen der Orte sind Synonyme geworden für den ungreifbaren Schrecken, für den Tod Unschuldiger, für die nackte Angst, für die Hilflosigkeit der Gesellschaft, für die immer wiederkehrende Frage nach dem "Warum". Konnte man bei der Ursachenforschung die Amokläufe in den USA noch auf die laxen Waffengesetze und die Leichtigkeit, mit der man dort Waffen erwerben kann, zurückführen, zeigt das Massaker von Erfurt, dass einfache Antworten nicht ausreichen. In Form eines Stationstheaterstücks wird das Publikum mit fiktiven Vorfällen eines Schulamoklaufes und seiner Vorgeschichte konfrontiert. Die Zuseher erleben die Alltagswirklichkeit, Ängste, Sorgen und Sehnsüchte von Schülern und machen sich so auf die Suche nach dem "Warum", nach den möglichen Ursachen und Zusammenhängen der Bluttat. STELLA 2008 Darstellende.Kunst.Preis für junges Publikum in Österreich Nestroy 2008 für die beste Off-Produktion Rezensionen: ...Atem(be-)raubend. ***** Kurier ...hartes, lebendiges und berührendes Theater. Standard ...vitales, natürliches und ungekünsteltes Spiel, wie es am Theater selten zu erleben ist. Falter Meyer, Clemens Die Nacht, die Lichter Er setzt alles auf eine Karte, der Hundebesitzer, der auf der Rennbahn sein Geld verwettet, um eine teure OP zahlen zu können. Sie will es allen zeigen, die junge Frau, und sich vom Flüchtlingsschiff in die erste Liga hochboxen. Clemens Meyers Geschichten spielen in der stillen Wohnung, in der Lagerhalle und am Fluss. Seine Helden sind dem Leben ausgesetzt, es sind die Heimatlosen und Träumer, die die nächtliche Stadt durchstreifen. Meyer trifft die Töne unserer Zeit: In seinen rauen, präzisen und zarten Sätzen erzählt er von großen Illusionen, von Sehnsucht und Einsamkeit. 7 D 13 H Sprechtheater – Schauspiel Besetzungshinweis (Mehrfachbesetzung möglich) Aufführungsgeschichte UA 25.03.2010, Centraltheater Leipzig, R: Sascha Hawemann In den Katalog aufgenommen am 22.06.2010 theater@fischerverlage.de http://www.fischertheater.de Dämmerung Stück in 10 Szenen 6 D, 7 H, 1 K, 1 Dek In diesem Theaterstück schildert Gerhard Roth eine Gruppe Kleinbürger, die sich zum Leichenschmaus im Garten eines Gasthauses treffen. Reden werden gehalten - oder auch wegen Trunkenheit des Redners nichts -, es wird gegessen, wahllos getrunken, gestritten, werden Bosheiten ausgetauscht. Gerhard Roth erzählt von der Verlogenheit dieser Menschen, von ihrer Sprach- und Gefühllosigkeit. Es gibt kein Verständnis füreinander, auch kein Aufeinandereingehen, denn das würde das Einverständnis mit sich selbst voraussetzen. Auch Liebe ist nicht mehr möglich, allenfalls geile Erregung oder Vergewaltigung. Die Ehefrau leidet unter der Kälte des Mannes, doch seine Geliebte ebenfalls. Es gibt noch andeutungsweise wenigstens ein Verstehen-Wollen, aber: "Das Verstehen verschlimmert alles in mir", sagt eine der Figuren. Dem Autor geht es darum, "das Leben von in sich selbst gefangenen Egozentrikern grotesk darzustellen, die aus sich selbst heraus nicht mehr leben können. Sich selbst und dem Mitmenschen fremd, sind sie weniger als die Schatten ihrer selbst. Sie dämmern dahin." (Ekkehard Schönwiese) Gerhard Roth Erinnerungen an die Menschheit 28 Szenen 6 D, 8 H, 2 Liliputaner, 1 K, St, Verwandlungsdek Gerhard Roth erinnert sich an das, was er von "Geschichte" weiß. Dabei ignoriert er aber jene Form von Geschichtsschreibung, die sich ausschließlich an Herrschaftsgeschichte orientiert. Es geht um Abrisse einer inneren Geschichte der Menschheit. Der Titel erklärt sich aus der Ästhetik des Schreibvorgangs - ein Sich-Erinnern an etwas wie die "Kindheit der Menschheit". Das Formale der 28 Szenen entspricht dem Inhaltlichen. Sie sind Ausdruck einer babylonischen Sprach- und Denkverwirrung der Menschheit, in Floskeln und Sprichwörtern, im Schießen und Schlagen, im Wahnsinn, in der Lüge, in Clownerien, aber auch im Leiden. Die Sprache ist Kampfmittel zwischen den Geschlechtern, da gibt es die Wissenschaftssprache und Sophistik, die Befehlssprache, die Sprache der Macht, den Hymnus. "Gerhard Roth will keine Geschichte erzählen: die 28 Szenen seines Stückes ergeben keinen Handlungsablauf, sondern verweisen assoziativ aufeinander. Sie treten zu einer Komposition von Zeichen zusammen, deren Sinn sich erst erschließt, wenn man sich auf ihre poetische Logik einlässt. Indirekt zielt Roth dann freilich doch auf Geschichte. Sie erscheint, oft in grotesken Verzerrungen, als Unheil, das die Menschen in seinen Bann schlägt, ihnen ein falsches Bild von sich selbst und dem Leben vorgaukelt." (Gerhard Melzer) Einer von meinen Favoriten: Turrini, Peter Die Minderleister "Die Minderleister", um die es Peter Turrini in seinem Stück geht, arbeiten in einem Werk der krisengeschüttelten Stahlindustrie. Soziale Existenzangst hängt über den Leuten. Personalabbau droht nicht mehr nur, sondern erfaßt als ersten Hans, Schmelzers tüchtigsten Mann. Als auch noch dessen Frau Anna ihre Arbeit verliert, schwinden die Träume vom kleinen Glück mit neuem Kinderzimmer und der Reise zu den Malediven. Die Hilflosigkeit von Hans und Anna wächst. Die Angst vor Armut treibt Anna in die Arme eines Pornofilmers, bei dem sie sich als Sexobjekt verkauft. Aufwärts scheint es erst wieder zu gehen, als Hans dank der Gnade eines Ministers in seinem Werk wieder eingestellt wird. Doch seine Zeiten als Stahlarbeiter sind vorbei. 5 D 12 H Sprechtheater – Schauspiel Bodo Kirchhoff Wer sich liebt 6 D, 6 H, (Doppelbesetzungen möglich), St In Wer sich liebt begegnen sich mehrere Personen, am Rande eines literarischen Ereignisses, in einem Kongress- und Freizeitzentrum. Mehr oder wenigerZugehörige im Hinblick auf ihre unterschiedlichen Beziehungen zu abwesenden Berühmtheiten - zum Imaginären. Ludger ist Schriftststeller und fühlt sich selbstverständlich nicht wohl; Astrud ist Kulturredakteurin und möchte auf Distanz gehen; Margit sammelt Autogramme und will mehr als nur die Namenszüge; der Verleger Mayer-Lay glaubt sich von einem abgewiesenen Autor verfolgt; seine Tochter Frederike recherchiert für ein Buch über Folter; Werner, sein Leibwächter, wirft ein Auge auf Margit; Vera erteilt Lebensrat; Friedhelm ist ihr Begleiter; eine Bedienung erkundigt sich nach Wünschen. Dazwischen treten hin und wieder zwei schwarze Asylanten in Erscheinung sowie Dieter, Ingrid, Klaus und Petra, die über Tennis reden. Die Unterhaltungen, Gespräche und Szenen, die sich aus den laufenden Begegnungen ergeben, sind Variationen über ein Begehren nach dem Selben, Variationen über das Konservative; sie ergänzen sich in einem Text, der immer wieder auf eine Komödie zusteuert. Hansjörg Schertenleib Das Loch 8 D, 7 H, männliche Statisten Die Baustelle, das Loch: Hier treffen sie sich, die Männer, die wenig begriffen haben und doch alles besser wissen. Eine Imbissbude ist das Zentrum, um das sie ihre Kreise ziehen. Jeder für sich und alle gegen die, die unsichtbar die Arbeit tun, unten im Loch. Und so begegnen sie sich nie, die Frauen und Männer. Erst nachts steigen die sieben Arbeiterinnen aus der Unterwelt: Der Chor, die Stimme des Feminismus. Die Kriegserklärung an die Männer liegt Jahre zurück. Die Geschlechter können ein Auskommen nebeneinander nicht finden? Die Schlacht jedenfalls beginnt von vorn. Rocker/Popper Von Alexander Buhmann. Es geht um das Aufeinandertreffen zweier Jugendgruppen während einer Party. Dabei zeigen sich verschiedene Verhal-tensmuster, die durch das soziale Umfeld geprägt wurden, und natürlich auch unterschiedliche Erwartungen an eine solche Party. Die eine Gruppe (Popper) hat die Party liebevoll vorbereitet und legt Wert auf die Einhaltung bestimmter äußerer Formen. Die andere Gruppe (Rocker) kann mit diesem äußeren Rahmen nichts anfangen und zerstört ihn. · Spieler: W:10 M:5 Spieldauer: 40 Min. Eros und Psyche Von Bernd Klaus Jerofke. Dem ewigen Kampf zwischen Göttern und Menschen wird in diesem Stück genüsslich das Feld bereitet - das Schlachtfeld der Liebe, versteht sich. Venus empfindet die Schönheit Psyches als Beleidigung und Zeus schickt der reinen Seele drei schlimme Prüfungen. Aber auch unter den Göttern tobt der Kampf, und Apollon und Eros scheuen sich nicht, Venus ihren Dünkel heimzuzahlen. Bevor sich am Schluss doch noch alles zum Guten wendet, hat auch das einfache Volk, vertreten durch burleske und derbe Charaktere, noch manche Last mit der Lust. · Spieler: W:10 M:8 Spieldauer: 90 Min. Schlaf Autor: Wilson, Anthony T. Damen:8 Herren:7 Eine Traumsequenz in 18 Bildern Inhaltsangabe: Matti schläft. Schläft Matti? Das Unbewusste dringt durch und Matti wird durch eine Welt getrieben, die ihn mit existenziellen Fragen bestürmt. Traumdeutung, Archetypen, Märchen und psychoanalytische Elemente bilden die Antwortebenen. Letztlich ist nichts wirklich sicher. Hinter jeder Ebene verbergen sich weitere. Ein Stück, dessen Echo noch lange nachhallt. Nuran David Calis Homestories - Geschichten aus der Heimat Ein Stück von Jugendlichen aus Katernberg und Nuran David Calis 20 Darsteller, (Doppelbesetzungen möglich) Für Homestories haben sich 20 Jugendliche aus dem Essener Stadtteil Katernberg auf den den Weg gmacht, um gemeinsam mit Nuran David Calis die Welt des Theaters zu entdecken. Sechs Monate lang hat Nuran David Calis in Katernberg gewohnt und sich von den Jugendlichen die ihre Geschichten und die ihres Stadtteils erzählen zu lassen. Gemeinsam haben sie sich die großen Fragen nach Liebe, Freundschaft und Heimat gestellt, sich auf die Suche nach dem großen Drama begeben und dem ganz normalen Leben nachgespürt. Sie haben ihre Träume aufgeschrieben und über ihre Wut geredet, über Hoffungen und Sehnsüchte und über den Weg zum Glück. Herausgekommen ist eine gemeinsame Geschichte, die gleichzeitig viele Geschichten ist. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden unter schwierigen Bedingungen, über Fremdheit und Nähe und natürlich immer wieder über Liebe und Freundschaft. Weiters hab ich noch den Vorschlag von Miša: „Draußen vor der Tür“ Wolfgang Borchert eine Leseprobe des Hörspiels findet ihr hier: http://www.utexas.edu/courses/swaffar/distance/titel.htm Die Geschichte des jungen Kriegsheimkehrers Beckmann, der im zerbombten Deutschland keine Heimat mehr findet und an sich und der Welt verzweifelt, ist einer der Klassiker des Theaters nach 1945. Eindringlich und authentisch rechnet das Stück mit den Nachwirkungen von Krieg und Faschismus ab und untersucht eine Gesellschaft, in der der Schrecken nie zu Ende geht. Borchert, 1921 geboren, starb schwer krank einen Tag vor der Uraufführung seines Dramas, das im Untertitel heißt: «Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will.» Seither wurde es in aller Welt in weit über 300 Inszenierungen gezeigt und war zuletzt 1997 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 6 D 10 H Sprechtheater – Schauspiel und Evas Vorschlag: *Wolken Von Ramon Pierson. Wenn jemand eine Zeitlang nach oben oder intensiv auf den Boden schaut, werden andere natürlich neugierig. Sie machen mit - wenn auch nur kurz. Sie suchen, schauen mit; sie fragen sich, was da sein könnte. Es könnte alles sein. Improvisationen zu diesem Thema sind zwar interessant, aber es kann sich wenig entwickeln, bis Figuren erfunden werden - zuerst Typen, dann Menschen mit Namen, Geschichten. Und, während sie einen Moment zusammen schauen, projizieren sie ihre eigenen Hoffnungen und Ängste auf das Unbekannte. Im Text existieren wenig Charakterisierungsmittel. Ausnahmen sind F. , die die Welt durch eine rosa Brille sieht; B. , die etwas ängstlich ist, und D. , die zum Praktischen neigt. Diese Eigenschaften entstanden aus den frühen Improvisationen. Von diesen, wie auch den anderen Rollen, könnte es mehrere geben, mit Variationen. Jedoch sollten in jedem Fall Eigenschaften, Mannerismen, Namen, usw. , erfunden werden, um ihnen menschlichen Konturen zu geben. Mit nur einem männlichen Spieler (als K. ) ist das Motiv männlicher Domination stark. Aber auch bei einer gemischten Gruppe, würde der allmähliche Übergang zur totalen Kontrolle noch sichtbar werden. Der Figur K wird von seinen Ängsten vor allem, was nicht festgelegt, nicht geregelt ist, beherrscht. Seine Ängste bestimmen, was geschieht: alle normalen Impulse der anderen werden von ihm zu seinen Zwecken umfunktioniert; jeder Schritt ist in sich logisch. Jederzeit könnten die anderen entscheiden, nicht länger "sein" Spiel mitzuspielen, jedoch fügen sie sich. Für das, was passiert, sind sie ebenso verantwortlich wie K. · Mind. 7 Spieler/innen (erweiterbar) · Spieldauer: 40 Min.