http://www.studis-online.de/Studieren/Wissenschaftliche_Texte/01recherche.php Literaturrecherche Im Allgemeinen bekommt man mit der Aufgabenstellung für die Ausarbeitung einige Literaturtipps. Bei kleineren Referaten oder Hausarbeiten mag diese Liste bereits ausreichen. Selbst dann schadet es nicht, noch weiter zu forschen. Bei Abschlussarbeiten ist eine weitergehende Recherche aber unbedingt erforderlich. 1. Recherchemöglichkeiten * Bibliotheks-Kataloge Vorteil: Dank diverser Bibliotheks-Verbünde kann inzwischen über riesige Bestände von Büchern gesucht werden. Schaut z.B. in unser Bibliotheks-Verzeichnis. Nachteil: nur eingeschränkte Möglichkeiten über Schlagwortrecherche * Sichtung aktueller Fachzeitschriften Empfielt sich zusätzlich zur Recherche in Datenbanken, da aktuelle Artikel oft noch nicht erfasst sind * Literaturverzeichnisse in relevanten Artikeln, Monographien und Büchern * Internet Angefangen bei den üblichen Suchmaschinen (es gibt nicht nur Google!) oder z.B. auch für relevante Statistiken Statistisches Bundesamt (www.destatis.de) EU (europa.eu.int) 2. Suchstrategien Entscheidend bei der Literaturrecherche sind die richtigen Schlagwörter. Die Zahl der gefundenen Beiträge kann * sehr umfangreich sein. Hier sollte man die Anfrage weiter spezifizieren, also weitere oder speziellere Begriffe verwenden. * sehr gering sein. In diesem Fall sollte man mit Synonymen suchen, um zu sehen, ob es doch Fundstellen gibt. Ansonsten kann man Oberbegriffe verwenden und in den Treffern sehen, ob für die eigentlich gesuchten Begriffe brauchbare Informationen zu erwarten sind. Einführende Artikel/Bücher (z.B. aus den Literaturtipps zum Seminar, vom Betreuer der Diplomarbeit etc.) können generell hilfreich sein, um passende Schlagwörter zu finden. Außerdem empfiehlt es sich zu prüfen, welche Schlagworte bei bereits gefundenen und als relevant erachteten Beiträgen in den Literaturdatenbanken aufgeführt sind. Fachzeitschriften Zu sich lohnenden Fachzeitschriften sollte man die BetreuerIn der Arbeit befragen und/oder StudienkollegInnen. Autorensuche Hat man bereits Beiträge gefunden, stellt sich oft heraus, dass bestimmte AutorInnen häufiger zu einem spezifischen Thema schreiben. Man kann in diesem Fall gezielt nach weiteren Beiträgen dieser AutorInnen suchen. Schneeballverfahren Hat man zentrale Beiträge zu einem Thema gefunden, kann man über die enthaltenen Literaturhinweise weiter recherchieren und in den so gefundenen ebenso. 3. Literaturverwendung Nicht alle gedruckten Literaturbeiträge sind glaubwürdig! Aussagen aus der Literatur sollten (insbesondere bei Abschlussarbeiten) nicht unkommentiert bzw. unreflektiert dargestellt werden. Beiträge können neben geprüften (bewährten Hypothesen) auch Meinungen, Wertungen, neu aufgestellte Thesen etc. enthalten. Den Stellenwert dieser Aussagen sollte man auch in einer Haus- oder Seminararbeit dokumentieren. Wie aber erkennt man die Relevanz von Beiträgen? Das lässt sich nur von Fall zu Fall entscheiden. Wird eine Aussage oft (und von anerkannten WissenschaftlerInnen) wiederholt, so ist sie sicher glaubwürdiger, als eine einzige Fundstelle von einem Unbekannten. Letzteres kann auch bedeuten, dass es eine neue Erkenntnis ist - die durchaus richtig sein kann, trotz fehlender weiterer Belege oder Bestätigungen. Eine genaue eigene Prüfung ist dann aber nötig. Oder man zitiert mit der Einschränkung, dass die Quelle ungewiss ist. Zumindest ein Argument, warum sie trotzdem brauchbar sein könnte, sollte man jedoch bringen. Literaturbeiträge entstehen nicht in einem Interessenvakuum! Zur Einordnung von Literaturbeiträgen ist es wichtig, sich den Kontext, in dem eine Veröffentlichung entstanden ist, klarzumachen. Man sollte bei Büchern unbedingt Vorwort und Einleitung lesen und bei Zeitschriftenbeiträgen auch auf die Herausgeber achten! Auf die Aktualität der verwendeten Literatur achten! Insbesondere, wenn empirisches Material, z.B. zu Bevölkerungszahlen, dargestellt wird, sollte man möglichst die aktuellsten, verfügbaren Daten verwenden. Ebenso ist bei theoretisch ausgerichteter Literatur auf Aktualität zu achten; wobei es je nach Themenstellung durchaus zu empfehlen ist, auch ältere Originalbeiträge zu lesen. 4. Literatur erfassen Alle relevante Literatur sollte in der Recherchephase notiert werden. Am besten orientiert man sich dabei schon an den Angaben, die man auch für das Literaturverzeichnis brauchen wird. Dieses Verzeichnis sollte während des Schreibens der eigenen Arbeit kontinuierlich gepflegt werden - im optimalen Fall kann man sie so direkt in die Ausarbeitung übernehmen Literaturangaben 1. Grundsätzliche Angaben Name, Vorname: Titel, Ort: Verlag, Jahr Beispiel: Knast, B.: Fertigkeit Schreiben, Langenscheidt: München,1999 2. Mehrere Autoren: Name, V./ Name, V. (Autoren): Titel, Ort: Verlag, Jahr Wenn mehr als 3 Autoren, dann et. al. (=und andere) Beispiel: Bausch, K.-R./ Christ, H./ Krumm, H.-J.: Handbuch Fremdsprachenunterricht, Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag, 2007, S. 292ff 3. Zeitschriften Name, Vorname (Autor): Titel des Aufsatzes/ Artikels, in: Name der Zeitschrift, Jahrgang, Heftnummer, Seitenzahl Beispiel: Bartsch, M. et. al.: Bündnis der Weggucker, in :Der Spiegel, 2010, Nr. 37, S. 21ff 4. Internet Texte Name, Vorname (Autor): Titel des Artikels/ Aufsatzes, Jahr Online-Publikation: Link, wo der Artikel gefunden wurde, Zugriff: Datum und Uhrzeit des Zugriffs auf die Webseite Beispiel: Horeld, Marcus: Integriert die Union, 2010. Online-Publikation: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-10/islam-integration-wulff-union Zugriff: 08.10.2010 11:18 Uhr 2 Bücher mitbringen: Literaturangaben üben