Adolf-Loos-Ausstellung in Rom Noch bis 11. Februar zeigt die Nationalgalerie für Moderne Kunst in Rom die erste große Loos-Ausstellung in Italien. Pionier der Moderne Der Architekt Adolf Loos (1870 - 1933) gilt vielen als Pionier der Moderne. Als Verfasser zahlreicher Artikel zum Thema Architektur, allen voran sein bekanntester „Ornament und Verbrechen“, sorgte er stets für Gesprächsstoff unter seinen Zeitgenossen. Er trat als Gegner des damals populären Jugendstils und der Wiener Werkstätten auf. Verzierungen jeglicher Art auf Gebrauchsgegenständen wie Häusern betrachtete er als überflüssig und nicht mehr zeitgemäß. Dafür plädierte er für die Verwendung edelster Materialien. Auch in Italien berühmt Abgesehen von einer kleinen Ausstellung zu Lebzeiten Loos’ in Mailand ist die Schau „architettura - utilità e decoro“ (Architektur – Nutzen und Zierde) die erste große Ausstellung zu Ehren dieses auch in Italien außerordentlich berühmten Architekten. Zu sehen sind insgesamt 190 Objekte, darunter 66 eigenhändige Zeichnungen, 20 rekonstruierte Modelle sowie ein Originalmodell aus dem Archiv des Architekten. An den 90 Abzügen zeitgenössischer Fotografien (Porträts, Titelblätter wichtiger Publikationen und Plakate) lässt sich das Leben des Architekten eindrucksvoll nachverfolgen. Facettenreiche Schau Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind nicht realisierte Projekte wie beispielsweise der Entwurf für den Chicago Tribune Tower – „ein Bürohaus in der monumentalisierten Form einer dorischen Säule“ – oder das Rathaus von Mexiko Stadt. Auch der Bedeutung von Loos als Innenarchitekt trägt die Ausstellung Rechnung. Zu seinen bekanntesten Inneneinrichtun-gen zählt u.a. jene für das Café Museum am Wiener Karlsplatz, das aufgrund seiner spärli-chen Ausstattung auch Café Nihilismus genannt wurde. Adolf Loos wurde 1870 in Brünn geboren. Nach Aufenthalten in Dresden und den USA ließ er sich in Wien nieder. Zum 125 Geburtstag ehrte die Republik Österreich den Architekten mit einer Sonderpost-marke, auf der jenes Bauwerk abge-druckt ist, das noch heute seinen Namen trägt. Ein besonderer Teil der Schau ist dem bekanntesten Bau von Adolf Loos gewidmet, dem berühmten Loos-Haus am Michaelerplatz in Wien, das er 1911 im Auftrag der Schneiderei Goldman & Salatsch errichtete. Das Haus wurde wegen des Fehlens der Fenstergesimse auch abwertend "augenbrauenloses Haus" genannt. nach: http://www.wieninternational.at/de/node/2174 (über eine Adolf-Loos-Ausstellung 2006 in Rom)