beiden deutschen Staaten der deutschstämmigen igen Ostblockstaaten stieg )03 auf 82,1 Millionen den rund Q^-fi a— 7 1.3. GRUNDZÜGE DER DEUTSCHEN GESCHICHTE BIS 1995 1.3.1. FRÜHGESCHICHTE Die Urheimat der Germanen lag in Südskandi navien und in Jütland. Im Laufe des 1. Jahrhunderts vor Christi Geburt zogen die Germanen nach Süden. Im 1. Jahrhundert nach Christus eroberten die Römei Gallien. Die Germanen kämpften mehrmals gegen die römischen Legionen, die die Grenze des Römischen Reiches bewachten. Den ersten großen Sieg brachte den Germanen die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 nach Christi Geburl. Die Römer befestigten die Grenze ihres Reiches am Rhein und an der Donau gegen die Germanen durch einen mächtigen Grenzwall mit mehreren Wachtürmen, der „Limes" genannt wurde. An Stelle dci einstigen römischen befestigten Armeelager entwickelten sich viele Jahrhunderte später germanische Städte, von denen manche bis heute erhalten geblie ben sind (Köln, Frankfurt am Main, Trier, Mainz. Passau, Regensburg u. a.). Im 3. und im 4. Jahrhundert lebten am Mittel* und Niederrhein mehrere westgermanische Stämme, die nit dem Sammelnamen Franken bezeichnet wur Jen. Am Ende des 5. Jahrhunderts gelang es Phlodwig aus dem Geschlecht der Merowinger, einen ;roßen fränkischen Staat aufzubauen. Im Jahre 198 trat Chlodwig mit anderen germanischen Fürsten um Christentum über. Das Frankenreich erlangte seine größte Machtent-iltung unter Karl dem Großen. Es umfasste Gallien^ Tord- und Mittelitalien und die Gebiete des heutigen leutschland. Im Jahre 800 wurde Karl der Große am Papst zum Kaiser gekrönt. Unter Karls Sohn Karl (k i (nullt1 Ludwig brach das große Reich auseinander. Ludwig teilte das Reich unter seinen Söhnen auf. Auf dem Gebiet des Ostfrankenreiches entwickelte sich der spätere deutsche Staat. Das Wort deutsch ist erst im 8. Jahrhundert aufgekommen. Es bezeichnete zuerst nur die Sprache, die im Osten des Frankenreiches gesprochen wurde. Sonst wurden im Frankenreich teils germanische, teils romanische Dialekte ücspmchen. Die Bezeichnung deutsch winde .ilhiulilkh von der Sprache auf die ■-Sprecher uml sclilielilicli auf das Land übertragen. In den folgenden Jahrhunderten wurde das deutsche Siedlungsgebiet teils friedlich, teils gewaltsam nach Osten ausgedehnt. 1.3.2. MITTELALTER .Vom ersten deutschen Staat spricht man gewöhnlich im ^Zusammenhang mit dem Jahre 911, dem Jahreides Aussterbens des Geschlechtes der Karolinger. Der Reichsname war seit dem 11. Jahrhundert Römisches Reich, seit dem 13. Jahrhundert Heiliges Römisches Reich, im 15. Jahrhundert kam der Zusatz Deutscher Nation auf. Eine Hauptstadt existierte.im mittelalterlichen Reich nicht, der König re-giei iel von Stadt zu Stadt ziehend. Das Reich war eine Wahlmonareh ie, der König wurde vom hohen Ade 1- gewählt. % ?>./ - Der1 Sachsenkönig Heinrich I. (Zeitgenosse unseres Heiligen Wenzel) und vor allem sein Sohn Otto I., brachten das Reich zu hoher Blüte. Otto I. wurde der erste deutsche Kaiser. Mitiden Nachfolgern Ottos kam es zur Schwächung der kaiserlichen Macht. Die Auseinandersetzung: zwischen Heinrich IV. und dem Papst (Investiturstreit) endete mit dem „Canossa-Gang" und bedeutete eine wesentliche Schwächung der Autorität des Kaisers. Im Jahre 1138 kam die Dynastie der Hohenstaufer auf den Thron. In der Person Friedrichs I. Barbarossa (Rotbart) kam die Zentralmacht wieder zu einer neuen Blüte. Friedrich I. setzte den Kampf mit dem Papst fort, kämpfte mit den oberitalienischen Städten und mit seinem Hauptrivalen, dem Sachsenkönig Heinrich dem Löwen. Er starb während eines Kreuzzuges nach Jerusalem. Unter Barbarossas Nachfolgern kam es zu einer immer größeren Zersplitterung des Landes. Friedrich IL Übertrag seinen Sitz nach Palermo. Die Fürsten wurden immer mehr zu souveränen Herren in ihren Ländern. Mit dem Aussterben der Staufer nahm die Kaiserwürde einen eher formalen Charakter an. Die Goldene Bulle Karls IV. aus dem Jahre 1356 war eine Art Reichsgrundgesetz. Hier wurde festgelegt, dass der deutsche König von sieben erhobenen Landesfürsten, den Kurfürsten, gewählt werden sollte. Diese Landesfürsten, unter denen auch der böhmische König war, hatten noch weitere Privilegien. Der niedrigere Adel, besonders die Ritter, verlor allmählich an Bedeutung. Zu dieser Zeit entwickelten sich aber die Städte besonders schnell. Der wichtigste Städtebund, die Hanse, beherrschte seit dem 14. Jahrhundert den Handel, zuerst an der Ostsee, später auch in Mitteldeutschland. 1.3.3. DEUTSCHE REFORMATION Ab 1438 verblieb die Kaiserkrone erblich im Hause Habsburg, obwohl Deutschland auch weiterhin eine Wahlmonarchie war. Zu Zentren der wirtschaftlichen Macht wurden die M^%tM^&0&^ Geist wandte sich gegen Missstände in der Gesellschaft, besonders in der katholischen Kirche, die während des Mittelalters zu einer reichen Feudalmacht geworden war. 1517 trat Martin Luther in seinen 95 Thesen mit offener Kritik an der Kirche auf. Er löste dadurch, obwohl es nicht seine Absicht war, eine revolutionäre Bewegung aus. Zuerst kam es zum Aufstand der Reichsritter, später zu Erhebungen des Volkes, die im Bauernkrieg mündeten. An der Spitze der Volksbewegung stand Thomas Müntzer. Beide Aufstände wurden von den Fürsten niedergeschlagen. lißHfu Da Kaiser Karl V. über Luther die Reichsacht verhängt hatte, lebte Luther einige Jahre nach dem Willen des Sachsenkönigs auf der Wartburg, wo er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Diese Bibelüber- 11 Fragen zum Text (Frühgeschichte-Mittelalter): 1. Gegen wen kämpften mehrmals die Germanen? 2. Wann fand die Schlacht im Teutoburger Wald statt? 3. Wie wurde der Grenzwall mit mehreren Wachtürmen genannt? 4. Nennen Sie 3 deutsche Städte, die sich an Stelle der römischen Armeelager entwickelten und die bis heute erhalten geblieben sind. 5. Wem gelang es, einen großen fränkischen Staat aufzubauen? Wann? 6. Was geschah im Jahre 800? 7. Was bezeichnete das Wort "deutsch"? 8. Charakterisieren Sie Römisches Reich Deutscher Nation. 9. Zwischen wem kam es zur Auseinandersetzung, die mit Canossa-Gang endete? 10. Wie heißt der wichtigste Städtebund, der seit dem 14. Jahrhundert den Handel beherrschte?