NJII_3980 Phraseologismen im künstlerischen Text Mgr. Milada Bobková Mo 19:10 – 20:45 J22 1. Stunde 17.09.2012 1. Mit Phraseologismen gehen wir durch das Leben … Ergänzen Sie folgende Phraseologismen: Bock, packen, Bauklötze, Leitung, Bahnhof, Eselsbrücken, führen, Flinte Schon als Kinder staunen wir ………….., bauen uns …………. oder …………….. einen Eiertanz auf. Als Jugendliche verstehen wir oft nur …………………, haben eine lange ………………. oder gar keinen ………………….. Und später ………………. wir entweder die Gelegenheit beim Schopf oder werfen die ………………. ins Korn. Mit Phraseologismen gehen wir durch das Leben … 2. Ganz vorsichtig! So etwas Seltsames hatte Wilhelm noch nicht gesehen. Ein Mädchen, das Eier in einem bestimmten Muster auf den Teppichboden legte. Dann nahm es ein Tuch und band es sich um die Augen. Obwohl sie nichts sehen konnte, begann sie zwischen den Eiern zu tanzen. Sie bewegte ihre Füße und die Beine dabei schnell und kraftvoll. Wilhelm sah schon lauter zertretene Eier vor sich. Das Mädchen aber tanzte sicher zwischen ihnen hin und her. Es berührte sie nicht ein einziges Mal. Das war ein wunderbares Kunststück. Wilhelm vergaß den Tanz sein ganzes Leben nicht. Er bat danach das Mädchen immer wieder einmal, den Eiertanz zu wiederholen. Diese Geschichte erzählte Johann Wolfgang von Goethe. Sehr viele lasen sie. Und so verbreitete sich der Ausdruck „einen Eiertanz aufführen“. Man meinte damit, dass jemand sich sehr vorsichtig verhalten muss und auf alles Rücksicht nehmen. So wie ein Mensch bei diesem speziellen Tanz auf die Eier Rücksicht nehmen muss, wenn er im Gegensatz zu dem Mädchen kein Meister ist. Weil so ein Tanz kompliziert ist, sagt man manchmal auch zu einem sehr umständlichen Menschen: „Führ keinen Eiertanz auf!“ Quelle: ESSIG, ROLF – BERNHARD. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Die lustigen Geschichten hinter unseren Redensarten. München: Carl Hanser Verlag, 2009. 3. Christian Morgenstern Unter Zeiten Das Perfekt und das Imperfekt tranken Sekt. Sie stießen aufs Futurum an (was man wohl gelten lassen kann). Plusquamperfekt und Exaktfutur blinzten nur. Quelle: MORGENSTERN, Ch. Galgenlieder: Palmström; Palma Kunkel; Der Gingganz. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1978. 4. Der Klügere kippt nach a) (sich Dativ) einen hinter die Binde / den Schlips kippen / gießen b) Ich trinke, um meine Probleme zu ertränken, aber diese verdammten Bastarde können schwimmen. c) Die Leber wächst mit ihren Aufgaben. (Eckard v. Hirschhausen) d) Ein blindes Huhn trinkt auch mal gern ´n Korn. e) Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier, das rat ich dir. f) Auf einem Bein kann man nicht stehen. g) Wer trinkt, um zu vergessen, wird gebeten, vorher zu bezahlen. (Schild in der Kneipe) h) Voll sein wie eine Strandhaubitze / ein Parkplatz. i) Anständige Leute gehen bei Tageslicht nach Hause. j) Wer mit den Hühnern schlafen geht, kann nicht mit einem Kater aufwachen. Quelle: WILLEN, G. Niveau ist keine Hautcreme. Berlin: Ullstein Taschenbuch, 2011. 3.1 Variationen vs. Modifikationen 3.1.1 Variationen usuelle Veränderungsmöglichkeiten im Lexembestand eines Phr., ohne dass die phraseologische Bedeutung des jeweiligen Ausdrucks zerstört wird Beispiel: mit beiden Beinen / Füßen im Leben / (fest) auf der Erde stehen 3.1.2 Modifikationen okkasionelle für die Zwecke eines Textes hergestellte Abwandlungen eines Phr. Dieser Aspekt spielt besonders für den kreativen Umgang mit Phr. in Werbetexten, Anekdoten, in Zeitungsglossen, in der Literatur usw. eine wichtige Rolle Beispiel: Sie stießen aufs Futurum an Synonymische Substitution (Futurum vs. Zukunft) 3.2 Übersetzungen vom Gedicht Unter Zeiten 3.2.1 Mezi časy Přeložil Josef Hiršal Perfektum s imperfektem zpili se sektem. Na futurum cink přípitek (nebylo žádných námitek). Plusquamperfektum a futurum exaktum jen mrkali k těm faktům. 3.2.2 Mezi časy Přeložil Egon Bondy Perfekt a Imperfekt pili sekt. Pustili se do Futura (snad aby jim půjčil bůra). Plusquamperfekt a Futurum II mžourali na chodbě.