NJII_3343 PLANEN UND GESTALTEN VON UNTERRICHTS-EINHEITEN Block 6: Fertigkeit Leseverstehen Do. 10.50-12.25 Uhr K12 Mgr. Andrea Eskisan Wiederholung... ... ist die Mutter der Weisheit. C:\Users\owner\AppData\Local\Microsoft\Windows\Temporary Internet Files\Content.IE5\GIO1MP6Y\MC900434389[1].wmf Ergebnisse der Reflexion: —Die Grammatik ist in alltägliche Formen der Kommunikation eingebettet. —So viel Grammatik wie nötig und so wenig wie möglich. —Vielfältige Übungstypen lockern die „trockene“ Grammatik auf. Häufige Probleme mit der Fertigkeit Leseverstehen — —Texte sind häufig lang —schwieriger/neuer Wortschatz —Lesen macht keinen Spaß —uninteressantes Thema —nimmt viel Zeit in Anspruch — Fragestellungen: —Diskutieren Sie: 1.laut vorlesen oder leise lesen lassen? 2.authentische oder adaptierte Texte? 3.Dialogtexte oder Monolog-/Sachtexte? 4.Wort für Wort alles verstehen oder den Text allgemein verstehen? 5.zu Hause oder im Unterricht lesen lassen? Ziele des Leseverstehens —Prozess der Informationsentnahme — (Text = Informationsträger und Kommunikationsmittel) — —zum Verstehen notwendig: —sprachliche Kenntnisse —Verstehensprozesse —Verstehensstrategien — — — — — Was kann man lesen? —Im Internet: ◦Online-Artikel, E-Mails, Chat, Blogs, Kommentare… —Texte aus den Printmedien ◦Zeitungen, Zeitschriften —Literatur ◦Belletristik, Sachbücher, Fachliteratur —Inserate, Werbung —… Was soll gelesen werden? —abhängig von: — 1.den Lernzielen 2.den Lernvoraussetzungen der Lerngruppe 3.dem Lerngegenstand „Text“ selbst 4.der Lernsituation 5. Lesearten —Orientierendes Lesen (Globalverständnis, skimming) ◦Überblick über den Text ◦inhaltliche Schwerpunkte —Kursorisches Lesen — (selektives Verständnis, scanning) ◦Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden ◦sprachliche Elemente identifizieren, die Träger der relevanten Informationen sind —Totales Lesen — (Detailverständnis) ◦vollständige Textaufnahme ◦exaktes Satz-für-Satz-Rezipieren ◦(nach: Schreiter 1996) Lernpsychologische Grundlagen: Teilprozesse beim Lesen —Wahrnehmen der schriftlichen Zeichen —Assoziieren der schriftlichen Zeichen mit ihren lautlichen Entsprechungen auf der Grundlage phonetischer Kenntnisse —Assoziieren der Schriftzeichen mit den Wortbedeutungen, Erschließung des Sinns, Einbau in den Kontext —Erschließen unbekannter Lexik aus dem Kontext oder durch sprachliche Analyse —Erfassen des Inhalts der Aussagen, Einordnung in den Erfahrungsschatz, evtl. Wertung —(nach Schreiter 1996) Lesestrategien —Wie verstehe ich auch einen schweren Text??? — —Lesestrategien auf ◦Textebene: ◦Satzebene: ◦Wortebene: — Entwicklung von Lesestrategien —auf Textebene: §Aktivieren von Vorwissen und Vorerfahrung zum Textinhalt §Aufbau einer Leseerwartung §Aufbau einer Leseabsicht (Aufgaben zum Text) §Entschlüsselung der Textinformation (Zahlen, Namen usw. unterstreichen ) Entwicklung von Lesestrategien —auf Satzebene: §Schlüsselwörter unterstreichen §Textkonnektoren unterstreichen und die Bezüge, die sie herstellen, angeben; vorhersagen, welche Informationen sich vermutlich anschließen §Kontextbezüge (Kontextreferenz) herausarbeiten, d.h. Verbindungswörter (Herr Meyer – der Leiter – er – dieser...; ◦ mein, unser, ...; deswegen, dafür...) Entwicklung von Lesestrategien —auf Wortebene: §Ausnutzung sog. „Cognates“ (Wörter der Fremdsprache, die dem muttersprachlichen Wort ähnlich sind) und Internationalismen §Wortbildungsregularitäten §Ausnutzung des Kontextes ◦ ◦(nach: Bimmel 1990; Buhlmann/Fearns 1987) — Phasen der Texterschließung — —Phase 1: Übungen vor dem Lesen — —Phase 2: Übungen während des Lesens — —Phase 3: Übungen nach dem Lesen — —(nach Ehlers 1992; Stiefenhöfer 1989; Piepho 1990) Phase 1: Übungen vor dem Lesen —Aktivierung sprachlichen und thematischen Vorwissens z.B. durch: —ein thematisches Gespräch —Bildbeschreibung (Thema erraten) —Assoziogramm —Assoziationen und eigene Erfahrungen —Brainstorming —Thematisieren einer Schlüsselszene —Bearbeitung eines Paralleltextes —Formulierung von inhaltlichen Erwartungen und Hypothesen an Textüberschriften etc. —Vergleich mit eigener Kultur —Anhand der Textform Herkunft des Textes erraten — Phase 2: Übungen während des Lesens —siehe Teilprozesse beim Lesen — —Übungsaufgaben z.B. —Präsentation des Textes als Puzzle —Ordnen von Bildfolgen —Multiple-Choice-Aufgaben —Ausfüllen von Diagrammen/Textrastern —Schlüsselwörter unterstreichen —gezielte Fragen zum Hauptinhalt —W-Fragen als Leithilfe —Sinnabschnitte identifizieren und mit Überschriften versehen —Hypothesen bilden: Wie geht es weiter? —Chronologische/tabellarische Darstellung —Fragen zum Text beantworten Phase 3: Übungen nach dem Lesen —weiterführende Aufgaben z.B. —Anknüpfen an die Erfahrungswelt der Lerner —Vergleich des ersten Eindrucks oder ursprünglicher Hypothesen mit dem abschließenden Verständnis —Formulierung eines eigenen Schreibens —Dramatisierung (Nachspielen, Theater) —Produktion von Zeichnungen oder eines Plakates —Erstellung von Zusammenfassungen —Korrektur von falschen oder unklaren Textwiedergaben —persönliche Stellungnahme (mündlich, schriftlich) —Einordnung der Textinhalte in einen größeren Zusammenhang, z.B. in Form eines Referates oder einer Problemerörterung Spielerische Übungsvarianten —Text sucht Überschrift —Überschrift sucht Text —Schlüsselwörter vorm Lesen – worum könnte es im Text gehen? —Fragen zum Text erstellen Lerner selbst —Umgedrehte Fragen zum Text —Resümee zum Text mit Fehlern —Stationenarbeit — — — — Reflexion: —Haben Sie heute gut aufgepasst??? J — —Was wurde alles in den 90 Minuten gemacht? — —Warum wurde es so gemacht? — — Ergebnisse der Reflexion: —LeseVERSTEHEN ist ein komplizierter Prozess. —Man muss nicht immer alles verstehen. —Lesen kann und soll man auf verschiedenste Art und Weisen. —Lesen macht Spaß J Quellen —JANÍKOVÁ, Věra; MICHELS-MCGOVERN, Monika: Methodik und Didaktik des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache im Überblick. Brno: Masarykova universita v Brně, Pedagogická fakulta, 2002. ISBN 80-210-2344-9 —