Bist du eine Hexe? Text 1 In dem kleinen Zimmer, in dem ich schlafe, wache ich morgens von ihrem ersten Satz auf. Sie sind leise, das hat man ihnen beigebracht. Ich wache trotzdem auf. Mein Herz fängt an zu klopfen. Solange es geht, mache ich die Augen nicht auf. Dann höre ich ihn, wie er mit ihnen balgt und lacht. Manchmal schlafe ich noch einmal ein, wenn sie zusammen ins Bad gehen. Und dann muss ich irgendwann aufstehen, weil ich sonst an meinem Herzklopfen ersticke. Ich habe versucht, lächelnd aus meinem kleinen Zimmer zu kommen. Er sieht mich nicht an. Ich habe versucht, mit den Kindern zu scherzen. Er sieht mich nicht an. Montag, denke ich, bald ist doch Montag, da sieht er mich wieder an. Das Sicherste vom Sichersten ist der Zweifel, sagt er oft. Ich verstehe diesen Satz nicht. Was machst du...??? Text 1 Er nimmt meine Sachen. Wir haben ungefähr dieselbe Größe. Das Geld hat er also nicht für mich ausgegeben. Oder nicht für mich allein. Ich habe mich gefragt, ob er mich noch liebt. Aber sonst ist alles ganz normal. Nicht mehr so leidenschaftlich wie früher vielleicht, aber wir führen eine bessere Ehe als die meisten. Das weiß ich von meinen Freundinnen. Kein Sterbenswörtchen habe ich ihnen davon erzählt. Es ist unser Geheimnis. Ob er die schwarze nimmt oder die rote? Ich frage ihn nicht, ich weiß, dass er das nicht mag. Mein blaues Kleid, das mag er so. An mir. Oder gar kein Kleid? Er hat eine gute Figur, seine Hüften sind schmaler als meine. Schlank ist er, sehr schlank, obwohl er mehr isst als ich. Ich brauche Schokolade nur anzusehen, und schon sitzt sie mir auf den Hüften. Ich frage mich, wie es ihm gefallen würde, wenn ich drei Kleidergrößen zulegen würde – er müsste sich plötzlich seine eigenen Klamotten kaufen.