Die Schattenwirtschaft beträgt in Deutschland tatsächlich nur etwa drei Prozent des BIP. Das Bundesministerium für Finanzen hat im Jahr 2006 veröffentlicht, dass der Schaden der Schattenwirtschaft durch nicht gezahlte Steuern und Sozialversicherungsbeträge 70 Milliarden Euro pro Jahr beträgt. Diese Zahl ist nach der Auffassung Ulrich Thießens, eines Mitarbeiters des DIW, viel zu hoch, da sie aus dem 15-prozentigen Anteil der Schattenwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgeleitet wurde. Die Sondereinheit “Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ des Zolls beschäftigt flächendeckend rund 6000 bis 7000 Personen zu jährlichen Kosten in Höhe von schätzungsweise mindestens 500 Millionen Euro. Nach Rechnungshofbericht werden pro Jahr nur zwischen 30 und 40 Millionen Euro eingetrieben, also die Kosten übersteigen somit die Einnahmen um mehr als das Zehnfache. Nach unserer Analyse ist die Hälfte der so genannten Schattenwirtschaft kriminalitätsbezogen, also rund 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Interessanterweise sind für das Entstehen von Schattenwirtschaft soziale Faktoren, wie z. B. das Ausmaß der Korruption, sozioökonomische Bedingungen und die Qualität öffentlicher Dienste entscheidender als arbeitsmarktpolitische Regelungen oder die Abgabenlast. 162 slov