Arm wie eine Kirchenmaus G; iecl eld an sich, aber auch die verschiedenen Münzen und I Scheine sind in der deutschen Sprache unter den unterschiedlichsten Bezeichnungen und Namen bekannt: Geld, Zaster, Moneten, Kohle, Cash, Moos oder auch Mäuse. Viele dieser Bezeichnungen sind von Begriffen aus anderen Sprachen abgeleitet, auch aus dem Rotwelschen, also dem Idiom des fahrenden Volks, bei dem es beispielsweise auch ums Geld ging, wenn von »Mous« geredet wurde. Im Jiddischen spricht man von »moo«, was so viel wie Pfennig bedeutet. Wer nun aber keinen »Sack voller Mäuse« hat und vielleicht sogar Not leiden muss, von dem heißt es, er sei »arm wie eine Kirchenmaus«. Bei diesen mittellosen Verwandten der Geldmäuse handelt es sich tatsächlich um echte graue Nager. Denn da in den Kirchen keine Vorräte gelagert werden und die heiligen Oblaten meist knabbersicher weggeschlossen sind, hatten und haben die Kirchenmäuse also schlechte Karten. Aber da es in Gottes Räumen, zumindest offiziell, selten Katzen gibt, hat wohl ab und zu eine Mäusefamilie in den geweihten Räumen Asyl gefunden. Überliefert ist die Geschichte von einer Mäusefamilie, die sich im Salzburger Oberndorf in einer Orgel eingenistet hatte und dem ohnehin schon schadhaften, aber offenbar recht nahrhaften Instrument den Rest gegeben hatte. Nun war aber der weihnachtliche Gottesdienst ohne die beliebte musikalische Begleitung für den dortigen Pfarrer völlig 14 undenkbar. Deshalb schrieb er schnell einen einfachen Liedtext, zu dem der Lehrer Gruber dann ebenso schnell eine Gitarrenbegleitung komponierte. Keiner von beiden hätte sich auch nur im Traum einfallen lassen, dass dieses Lied zu einem Riesenhit werden sollte! Auch heute wird es an Weihnachten weltweit gesungen, dieses andächtige »Stille Nacht, heilige Nacht«. Es ist nicht zu leugnen, dass ausgerechnet die armen hungrigen Kirchenmäuse einen wesentlichen Anteil an der Entstehung eines unserer beliebtesten Weihnachtslieder hatten. *5. r 15