Das Hausarchiv der Regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein von Arthur Stögmann Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Archivalien des fürstlichen Hauses dezentralisiert gelagert, teilweise bei den einzelnen Verwaltungsbehörden, teilweise bei den verschiedenen Gutskanzleien. Die familiengeschichtlichen Archivalien im engeren Sinne sowie jene aus der fürstlichen Zentralverwaltung befanden sich um 1900 in den Gewölben des sogenannten „Kanzleihauses“ in der Wiener Herrengasse (damals Herrengasse 6). Die beiden liechtensteinischen Gebäude in der Herrengasse (das „Kanzleihaus“ und das Majoratspalais, damals Herrengasse 8) wurden im Jahr 1913 verkauft und demoliert, um einer gründerzeitlichen Verbauung zu weichen.[1] Um 1900 verfügte Fürst Johann II. (1840–1929)[2] eine Sichtung der einzelnen Archivteile im Hinblick auf ihre Zusammenführung mit den in Wien aufbewahrten Beständen. Erst 1902 wurden konkrete Schritte zur Umsetzung dieses Planes unternommen und Fachkräfte zur Sichtung, Ordnung und Verbringung der Archivalien in dafür adaptierte Räume des Gartenpalais in der Rossau (wo sich von 2004 bis 2011 das LIECHTENSTEIN MUSEUM befand), aufgenommen (Franz Wilhelm 1902–1938, Oskar Mitis 1902–1908, Viktor Fleischer 1906–1908). Hinsichtlich des Archivaufbaus sollten alle Familiendokumente und auch sämtliche Verwaltungs- und Wirtschaftsarchivalien bis zum Stichdatum 12. November 1858, dem Regierungsantritt des Fürsten Johann II., zusammengeführt werden. Der neugeschaffene Archivkörper erhielt den Titel: Hausarchiv der regierenden Fürsten von Liechtenstein. [3] Die Sichtungs- und Ordnungsarbeiten fanden übergangsweise im Stadtpalais in der Bankgasse statt, bis 1908 die Einrichtung des Archivs im Gartenpalais fertiggestellt war. In diesem Jahr übernahm Dr. Franz Wilhelm die alleinige Betreuung des Archivs. In den Jahren danach erfolgte die schrittweise Übernahme archivwürdiger Materialien aus den diversen Depots, ihre Sichtung und Bewertung sowie ihre Ordnung nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Teile der fürstlichen Besitzungen im Zuge der tschechoslowakischen Bodenreform auf dem Gebiet des neugegründeten Staates gegen eine geringe Ablöse enteignet. Dabei kam es auch zu Verhandlungen über die Rechtsstellung der liechtensteinischen Archivalien in der Tschechoslowakischen Republik. [4] Anfang der 1930er- Jahre gingen die Archive und Wirtschaftsregistraturen der enteigneten Güter in die Verwaltung der ČSR über. Aus dem Wiener Bestand wurden die urbariellen Aufzeichnungen der ehemaligen Herrschaft Mährisch-Trübau (Moravská Třebová), Restbestände des ehemaligen Hausarchivs der Markgrafen von Brandenburg sowie die Registratur des Fürstentums Jägerndorf (Krnov) vor dem Jahr 1620 abgetreten.[5] Weit gravierender für das Hausarchiv waren die Folgen des Zweiten Weltkrieges. Die Enteignungen in der Tschechoslowakei auf der Grundlage der sogenannten Beneš -Dekrete im Jahr 1945, durch die das Haus Liechtenstein ca. 62 Prozent seines gesamten Besitzes an Grund und Boden einbüßte, führten auch zum Verlust, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Gebiet der ČSR deponierten Archivalien, die heute im Mährischen Landesarchiv in Brünn (Moravský zemský archiv v Brnĕ) in einer eigenen Abteilung untergebracht sind. [6] Hier befinden sich das umfangreiche Rechnungsmaterial der fürstlichen Zentralbuchhaltung, die mit Unterbrechungen von 1722 bis 1924 in Butschowitz (Bučovice) situiert war, und für die anschließende Zeit die Bestände der Olmützer Zentraldirektion, einer 1924 errichteten übergeordneten Verwaltungsstelle für den gesamten fürstlichen Besitz in der ČSR, unter deren Leitung die vormalige Zentralforst- und die Zentralbaudirektion sowie die Zentralbuchhaltung zusammengefasst wurden.[7] Ein wichtiger Bestand, der sich im Mährischen Landesarchiv befindet, ist jener des ehemaligen Eisgruber Bauamts bzw. des Bauarchivs. Nach Gütern geordnet, umfasst das Material mit 8551 Plänen den Zeitraum von 1752 bis 1944. Besonders reichhaltige Unterlagen sind für die ehemaligen Herrschaften Eisgrub (Lednice)[8], Feldsberg (Valtice)[9], Lundenburg (Břeclav)[10], Sternberg (Šternberk) und Karlsberg (Karlovec) vorhanden.[11] Trotz der im Zuge des Aufbaus des Hausarchivs durchgeführten Zentralisierungsmaßnahmen befand sich 1945 immer noch Schriftgut in der ČSR, das aus der Verwaltung einzelner Herrschaften bzw. Güter hervorgegangen ist, vor allem Material über Butschowitz, Steinitz (Ždánice), Eisgrub, Feldsberg, Lundenburg, Mährisch-Kromau (Moravský Krumlov) und Mährisch-Trübau. In Brünn befinden sich auch Teile der Korrespondenz der fürstlichen Hofkanzlei, vor allem ab dem Jahr 1803, Archivalien des Liechtensteinischen Pensionsfonds der Angestellten in der ČSR ab dem Jahr 1867 und Schriftgut der Inspektionen Lundenburg (für die Jahre 1745–1814), Mährisch-Trübau (für die Jahre 1620–1844) und Sternberg (für die Jahre 1662–1810).[12] Die im Jahr 1945 erlittenen Verluste beschränkten sich allerdings nicht auf die in der ČSR befindlichen Archivalien, auch in Österreich ging ein umfangreicher Teil des Archivgutes verloren. Aufgrund der Bombenangriffe auf Wien wurde bis 1944 das Hausarchiv partiell evakuiert, wobei das sogenannte Familienarchiv, die meisten Urkunden, die Handschriften und ca. zwei Drittel der Herrschaftsakten (Archivalien, die großteils aus der Verwaltung der Grundherrschaften hervorgegangen waren) in das Schloss Vaduz übersiedelt wurden. Ca. 800 Urkunden sowie jene Archivalien, die sich auf die Herrschaften A – L beziehen (611 Kartons), wurden vom fürstlichen Sammlungsdirektor Dr. Gustav Wilhelm im Frühsommer 1944 auf die Burg Liechtenstein bei Maria Enzersdorf, den „Stammsitz“ des Hauses, verbracht und in festen Räumen im Untergeschoß der Burg deponiert.[13] Während aus den Schlössern Feldsberg und Eisgrub noch in den letzten Kriegsmonaten Waggons mit dort untergebrachten Kunstwerken nach Vaduz abgesendet werden konnten, erwies sich die von Gustav Wilhelm noch vor Kriegsende beabsichtigte Räumung der Burg Liechtenstein, um die dort verwahrten Archivalien nach Vaduz zu transferieren, leider als nicht mehr durchführbar. 1945 kam es in der Burg Liechtenstein zu Übergriffen sowjetischer Truppen, woraufhin die Archivalien verschleppt wurden. Ein Teil des Materials, darunter 250 Urkunden, wurde auch verbrannt bzw. vernichtet. Nach 1945 kam es zu einer Zweiteilung des Hausarchivs in einen Wiener und einen Vaduzer Teil, wobei – vereinfacht gesagt – in Wien vor allem die Dokumente zur Zentral- und zur Lokalverwaltung und im Schloss Vaduz jene zur Familiengeschichte (Urkunden und Familienarchiv) und die meisten Handschriften aufbewahrt wurden.[14] Im Herbst des Jahres 2007 wurden im Auftrag S. D. des Fürsten Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein sämtliche Vaduzer Archivalien bis zum Stichdatum 31. 12. 1954 nach Wien transferiert. Diese Archivalien dürfen ohne Einschränkung für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Bestandsgruppen kurz beschrieben: Urkundensammlung Zur Urkundensammlung zählen heute etwa 3000 Urkunden, die chronologisch geordnet sind. Erschlossen sind sie durch Regesten sowie durch eine Orts- und Namenskartei. Ein Teil des Bestandes wurde mikrofilmiert. Die älteste erhaltene Urkunde betrifft eine Schenkung König Heinrichs IIII. an die Abtei Niederaltaich (3. Juni 1045). Eine Auswahl von Urkunden des Hausarchivs vor allem des 12. bis 16. Jahrhunderts liegt in einer von Rudolf Jenne erarbeiteten Edition vor.[15] Im Jahr 1991 erschien eine Edition der mährischen und schlesischen Urkunden des Hausarchivs für den Zeitraum 1173 bis 1380.[16] Regesten bis zum Jahr 1526 liegen ebenfalls in publizierter Form vor.[17] Handschriftensammlung Die Handschriftensammlung umfasst rund 2.500 Manuskripte vom 15. bis zum 20. Jahrhundert.[18] Der Bestand setzt sich aus Aufzeichnungen unterschiedlichster Art und Provenienz zusammen. Aus der Herrschaftsverwaltung stammen etwa Urbare seit dem 15. Jahrhundert, darunter das sogenannte „Nikolsburger Urbar“ von 1414.[19] Weitere Handschriften sind aus der Tätigkeit der fürstlichen Zentralverwaltung und Hofhaltung hervorgegangen. Dazu zählen etwa Lehenbücher seit dem 15. Jahrhundert sowie Hofzahlamts- und Hauptkassarechnungsbücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert, weiters sogenannte „Guardarobainventare“ seit der Regierungszeit des Fürsten Karl von Liechtenstein (1569–1627).[20] Die letztgenannte Quellengattung ist sehr wichtig für die Erforschung der fürstlichen Sammlungsgeschichte sowie für die Bau- und Ausstattungsgeschichte fürstlicher Schlösser und anderer Gebäude. Unter den Handschriften befinden sich auch persönliche Dokumente diverser Fürsten von historischer Bedeutung, darunter etwa ein Tagebuch des Fürsten Anton Florian (1656–1721) aus der Zeit seiner Botschaftertätigkeit in Rom (1691–1694).[21] Die Archivalien sind durch ein digitales Findmittel (Textdatei) erschlossen. Familienarchiv Hierbei handelt es sich um Quellengut im Umfang von ca. 670 Einheiten.[22] Der größte Teil des Bestandes setzt sich aus Archivalien zusammen, die alphabetisch nach den Mitgliedern des Fürstenhauses geordnet sind. Der Bestand ist in folgende Sachbereiche untergliedert: Familiensachen, Biographica, Finanzielles, Korrespondenz und Verlassenschaft. Das Schriftgut setzt mit dem österreichischen Ministerialen Heinrich I. von Liechtenstein (genannt 1233–1266) ein und reicht bis in die Gegenwart.[23] Das Schriftgut, das die Zeit ab dem 1. 1. 1955 betrifft, befindet sich noch im Archiv des Schlosses Vaduz. Eine Benützung ist nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit S. D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein möglich. Während die Frühgeschichte des Hauses bis 1600 nur mangelhaft belegt ist, wird das familiengeschichtliche Archivmaterial als Folge des politischen Aufstiegs der Liechtenstein ab ca. 1600 merklich dichter. Dies manifestiert sich im Reichtum des Schriftguts zu den Söhnen Hartmanns II., Karl (1569–1627), Maximilian (1578–1643) und Gundaker (1580–1658).[24] Die diplomatischen Tätigkeiten Fürst Joseph Wenzels in Paris und Berlin, aber auch seine berühmte, im Jahr 1760 unternommene Mission zur „Einholung“ der Braut des Thronfolgers Erzherzog Josef (des nachmaligen Kaisers Josef II.), Prinzessin Isabella von Parma, haben in der Korrespondenz und in den Hofstaatsrechnungen besonders reichen Niederschlag gefunden.[25] In dieser Bestandsgruppe befinden sich auch Dokumente zu den zahlreichen Stiftungen der Herzogin Maria Theresia von Savoyen (geb. Liechtenstein, 1694–1772) sowie eine umfassende Korrespondenz zum Sammler- und Mäzenatentum des Fürsten Johann II. (1840–1929).[26] Umfangreiches Material gibt es auch zu den kunstsinnigen Fürsten Karl Eusebius (1611–1684) und Johann Adam Andreas I. (1657–1712), relativ wenig zu Alois I. (1781–1805) und Alois II. (1836–1858).[27] Ein Teil des Familienarchivs betrifft die Rechtsstellung des Hauses Liechtenstein sowie die der fürstlichen Besitzungen. Hier finden sich, beginnend mit dem 14. Jahrhundert, Bestimmungen über Vererbung, Kauf, Verkauf und Teilung von Familienbesitz, Fideikommissangelegenheiten, Besitzaufnahmen, Akten zur Grundentlastung, zur Bodenreform und zu den Enteignungen in der ČSR. Einige Sachgebiete sind in gesonderten Beständen zusammengefasst. Es handelt sich dabei um die Betreffe Privilegien und Stiftungen (ab 1249), Münzregal (ab 1613), Palatinatsrechte (ab 1607), Ebenbürtigkeit und Rangstreitigkeiten, Souveränität, Exterritorialität, Orden, Titulaturen, Wappen etc. sowie ferner Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat und im Schwäbischen Reichskreis. Zahlreiche Dokumente zu Kunst und Wissenschaft belegen umfassend das Mäzenatentum sowie die Bau- und Sammlertätigkeit der Fürsten von Liechtenstein seit dem 17. Jahrhundert, weiters die fürstliche Hofhaltung, wozu auch der für das Selbstverständnis des Fürstenhauses vom 17. bis in das frühe 20. Jahrhundert sehr wichtige Bereich „Gestüt und Pferdezucht“ (dokumentiert seit 1611) gehört.[28] Die Archivalien sind durch ein digitales Findmittel (Textdatei) erschlossen. Herrschaftsakten Darunter werden all jene Dokumente verstanden, die sich auf die Verwaltung der Grundherrschaften und der fürstlichen Stadthäuser in Wien, Prag und Brünn beziehen. Der Bestand ist eingeteilt in A. Herrschaften in genere und B. Herrschaften in specie: unter A. sind all jene Instruktionen, Verfügungen, Dekrete etc. abgelegt, die an alle Herrschaften bzw. deren Beamte ergingen und unter B. jene Archivalien, die sich auf die einzelnen Besitzungen beziehen und zwar mit wenigen Ausnahmen auf solche, die sich im Besitz des jeweiligen Regierers des Hauses Liechtenstein befanden. Die Archivalien sind alphabetisch nach dem Namen des jeweiligen Besitzes (z. B. „Feldsberg“ oder „Wiener Häuser“) geordnet und innerhalb dieser Ordnung nach folgenden Sachgebieten unterteilt: Gruppe 1: Besitzstand, Grenzen, Kauf, Verkauf, Tausch; Prozesse der Herrschaftsinhaber u. a.. Gruppe 2: Ökonomische Verwaltung: Land- und Forstwirtschaft, Wein, Viehzucht, Mühlen, Brauereien etc.; Bauangelegenheiten (Schlösser, Wohn- und Wirtschaftsgebäude); ungebundene Urbare, Jagdsachen u. a. Gruppe 3: Verwaltung der Kirchen-und Schulpatronate: Pfarr- und Filialkirchen, Besetzung von Pfarren, kirchliche Gebäude, Schulwesen; ausserdem Armen-, Kranken- und Waisenhäuser Gruppe 4: Beamte: Instruktionen, Anstellungen, Gehälter, Pensionen, Dienstvergehen; Kanzlei- und Registratursachen u. a. Gruppe 5: Politische bzw. öffentliche Verwaltung: staatliche Eingriffe, Heerwesen, Kriege, Handel, Verkehr, Seuchenzüge u. a. Gruppe 6: Untertanen und Gerichtsbarkeit: Angelegenheiten der Stadt-, Markt- und Dorfgemeinden sowie einzelner Untertanen; Gewerbe; Zivil- und Strafprozesse. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über den Bestand an Herrschaftsakten im Hausarchiv gegeben. Aufgelistet werden nur die Besitzungen des Majorats, Güter, die in Nebenlinien vererbt wurden, werden vernachlässigt. Die Angaben über die Rechtsqualität der Herrschaften beziehen sich im Wesentlichen auf die Zeit um 1800. Bei jenen Orten, die sich heute auf dem Gebiet der tschechischen Republik befinden, wird jeweils die historische Landeszugehörigkeit angegeben.[29] Ács (Komitat Komárom, Ungarn): Allod; erworben: 1824 Auřinowes (Uhřinĕves; Okres Praha-východ, Böhmen): Allod, 1874–1896 Fideikommiss; erworben: 1622 Butschowitz (Bučovice; Okres Vyškov, Mähren): Fideikommiss; erworben: 1597 Ebergassing (Bez. Schwechat, Niederösterreich): Fideikommisslehen; erworben: 1650 Eisenberg (Ruda nad Moravou, Okres Šumperk, Mähren): Böhmisches Kronlehen, ab 1903 Fideikommiss; erworben 1622 Eisgrub (Lednice; Okres Břeclav, Mähren): Fideikommiss; erworben: um 1370–1571/1572, 1575 Feldsberg (Valtice; Okres Břeclav, Mähren): Fideikommiss; erworben: ab 1371 Fischhorn (Bez. Zell am See, Salzburg): Allod; erworben: 1867/95 Goldenstein (Branná; Okres Šumperk, Mähren): Böhmisches Kronlehen, Fideikommiss; erworben: 1622 Hohenstadt (Zábřeh; Okres Opava, Mähren): Böhmisches Kronlehen, Fideikommiss; erworben: 1622 Judenau (Bez. Tulln, Niederösterreich): Allod; erworben: 1701 Kaunitz (Kounice; Okres Nymburk, Böhmen): Allod; erworben: 1760/1772 Landskron (Lanškroun; Okres Ústi nad Orlicí, Böhmen): Fideikommiss; erworben: 1622 Lichtenthal (Wien): Fideikommiss; erworben: ab 1687 Veste Liechtenstein (Bez. Mödling, Niederösterreich): Fideikommiss ab 1825; erworben: 12. Jahrhundert; 1807 Fürstentum Liechtenstein: 1719 Reichsfürstentum; erworben: 1699 (Schellenberg), 1712 (Vaduz) Lundenburg (Břeclav; Mähren): Allod, ab 1712 Fideikommiss; erworben: 1385–vor 1561, 1638 Mährisch Aussee (Úsov; Okres Šumperk, Mähren): Allod, ab 1874 Fideikommiss; erworben: 1598 Mährisch Kromau (Moravský Krumlov; Okres Znojmo, Mähren): Fideikommiss; erworben: 1622 Mährisch Trübau (Moravská Třebová; Okres Svitavy, Mähren): Böhmisches Kronlehen; Fideikommiss; erworben: 1622 Nikolsburg (Mikulov, Okres Břeclav, Mähren): Allod; erworben: 1249 (bereits 1560 verkauft) Pernau (Pornóabáti; Komitat Vas, Ungarn): Allod; erworben: 1824 Plumenau (Plumlov; Okres Prostĕjov, Mähren): Fideikommiss; erworben: 1600 Posorschitz (Pozořice, Okres Brno-venkov; Mähren): Fideikommiss; erworben: 1597 Rabensburg (Bez. Mistelbach, Niederösterreich): Fideikommiss; erworben: 1385 Radim (Radím; Okres Kolín, Böhmen): Fideikommiss; erworben: 1783 Rattay (Rataje nad Sázavou; Okres Kutná Hora, Böhmen): erworben: 1764/1772 Rostok (Roztoky u Prahu; Okres Praha-západ, Böhmen): Fideikommiss; erworben: 1623 Rumburg (Rumburk; Okres Dĕčín, Böhmen): Fideikommiss; erworben: 1681 Schönau an der Triesting (Bez. Baden, Niederösterreich): Allod; erworben: 1829 Schottwien-Seebenstein (Bez. Neunkirchen, Niederösterreich): Allod, sp. Fideikommiss; erworben: 1824/30 Schwarzkosteletz (Kostelec nad Černými Lesy; Okres Praha-východ, Böhmen): Allod; erworben: 1622 Skworetz (Škvorec; Okres Praha-východ, Böhmen): Allod, 1874–1896 Fideikommiss; erworben: 1622 Steinitz (Ždánice; Okres Hodonín, Mähren): Fideikommiss, erworben: 1626 Sternberg (Šternberk; Okres Olomouc, Mähren): Allod, 1874 Fideikommiss; erworben: 1695 Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung, Oberösterreich): Lehen bzw. Allod, erworben: ab 1406 (bis 1580) Troppau (Opava, Schlesien) - Jägerndorf (Krnov; Okres Bruntál; Schlesien): Herzogtümer, Böhmische Kronlehen, Fideikommiss; erworben: 1613/14 (Troppau), 1622/23 (Jägerndorf) Ungarisch-Ostra (Uherský Ostroh, Okres Uherské Hradištĕ; Mähren): Fideikommiss; erworben: 1625 Wilfersdorf (Bez. Mistelbach, Niederösterreich): Fideikommiss; erworben: 1436 Zur Bestandsgruppe Herrschaftsakten gehören ausserdem die Hofstaatssachen (ca. 80 Kartons), also die Akten der Hofämter (Haushofmeisteramt, Kammer, Stallamt und Garde). Der Kammerdiener besorgte die persönliche Bedienung des Fürsten und leistete sämtliche Zahlungen für Anschaffungen und die Besoldung seiner Untergebenen. Diesbezüglich sind Rechnungen aus den Jahren 1786 bis 1836 erhalten. Die Pflichten des Haushofmeisters bestanden in der Überwachung des fürstlichen Haushaltes, ihm unterstanden die Küche, die Zuckerbäckerei und die Kredenz (bestehend aus Kellerei, Silberkammer und Tafeldeckerei). Er stand dem Livréepersonal vor und war auch zuständig für die Instandhaltung des Inventars der Schlösser und Häuser. Diese mussten für die jährlichen Aufenthalte des fürstlichen Hofes komplett eingerichtet und bezugsfertig sein. Das einschlägige Rechnungsmaterial beginnt ca. 1750 und führt mit Lücken bis 1875, gesondert sind Kelleramtsrechnungen von 1717 bis 1836, dem Todesjahr Fürst Johanns I., vorhanden.[30] Die größte Abteilung innerhalb des Hofstaates bildete das Stallamt. Geld- und Fouragerechnungen. Dokumente der Stallämter Wien und Feldsberg, der Gestüte Eisgrub und Hohenau von ca. 1700 bis ca. 1900 werden im Verband der Herrschaftsakten verwahrt. Die fürstliche Garde diente ab ca. 1800 nur mehr repräsentativen Zwecken und ist mit Unterhaltsrechnungen zwischen 1784 und 1822 vertreten. Das „Liechtenstein-Archiv“ im Staatlichen Sonderarchiv der UdSSR Der Bestand konnte im Jahr 1992 erstmals im Zentrum für die Aufbewahrung der historischen Dokumentensammlungen lokalisiert werden und an zwei Tagen dieses Jahres von den Archivaren Dr. Alois Ospelt (damals Direktor des Liechtensteinischen Landesarchivs in Vaduz) und Dr. Evelin Oberhammer (damals Direktorin des Hausarchivs) teilweise gesichtet werden. Es handelte sich um den Fonds Nr. 1388, insgesamt 546 stark gefüllte Kartons (Folioformat, ca. 19 cm hoch). Das ehedem Sonderarchiv genannte Archivzentrum war vollständig geschlossen und diente nur dem sowjetischen Sicherheitsdienst. Es umfasste ausschließlich Schriftgut ausländischer Herkunft, das von der „Roten Armee“ in den besetzten Territorien beschlagnahmt worden war. Die Prioritäten der Bearbeitung der Bestände des Sonderarchivs richteten sich nach den Interessen des Sicherheitsdienstes. Das Sonderarchiv wurde in der Sowjetunion erst 1989 offiziell bekannt und unter der neuen Bezeichnung den staatlichen Archivdiensten zugeordnet. Fürst Hans-Adam II. führte sofort nach der Entdeckung des Fonds Sondierungsgespräche über dessen Rückgabe, wobei er sich verschiedener Vermittler bediente. Einer von ihnen, Andrey Meilunas, lenkte seine Aufmerksamkeit als mögliches Verhandlungsobjekt auf das Sokolow-Archiv.[31] Die Verhandlungen führten am 3. September 1996 zu einem Abkommen zwischen Fürst Hans-Adam II. und dem russischen Aussenminister E. M. Primakow. Die Archive selbst wurden am 30. Juli 1997 ausgetauscht. Die 134 Akten des Sokolow-Archivs wurden der russischen Botschaft in Bern erst ausgehändigt, nachdem der grösste Teil des „Liechtenstein-Archivs“ am selben Tag in Vaduz eingetroffen war. Es handelte sich bei diesem Vorgang somit um einen Tausch, nicht um eine Restitution.[32] Das „Liechtenstein-Archiv“ wurde erst im Herbst 2002 in die Wiener Abteilung des Hausarchivs transferiert, um neu geordnet zu werden. Bei der kurzen Einsichtnahme durch Ospelt und Oberhammer im Jahr 1993 hatte sich gezeigt, dass der Bestand die zuvor besprochenen Herrschaftsakten mit den Anfangsbuchstaben A bis L umfasste. Die Aufbewahrungseinheiten entsprachen keiner inhaltlichen Gliederung. Die Akten waren durch Personal des Sicherheitsdienstes, nicht durch Archivare, auseinandergenommen worden. Dabei wurde die ursprüngliche Archivordnung weitgehend zerstört. Von den (nach der Umbettung der Akten in kleinere Kartons[33]) 640 Einheiten sind aktuell ca. 430 fertig geordnet und benützbar, ca. 210 sind grob geordnet und ebenfalls unter gewissen Voraussetzungen benützbar, darunter die Bestände Butschowitz, Hohenstadt und Lundenburg. Fertig geordnet, mit Findmitteln versehen und daher uneingeschränkt benützbar sind bis jetzt die beiden hausgeschichtlich besonders wichtigen und umfangmäßig sehr beträchtlichen Bestände Feldsberg und Eisgrub, ausserdem Aurinowes, Mährisch-Aussee, Mährisch-Kromau und Landskron, die österreichischen Bestände Ebergassing, Lichtenthal und Loosdorf sowie einige kleinere Bestände. Insgesamt handelt es sich bei der Gruppe der Herrschaftsakten (einschließlich der derzeit noch nicht feingeordneten Akten) um ca. 2 870 Kartons in zwei unterschiedlichen Formaten.[34] Die Archivalien sind teilweise auch durch digital vorhandene Findmittel erschlossen. Korrespondenz der Hofkanzlei Die Errichtung der Hofkanzlei erfolgte aus der Überlegung heraus, durch die Schaffung einer Zentralbehörde eine reibungslose Abwicklung aller Verwaltungsgeschäfte zu erzielen. Nach ersten Anfängen im 17. Jahrhundert kam es erst in den 1780er- Jahren zur Konstituierung der Hofkanzlei im Sinne einer Behörde.[35] Mit der Gründung der Olmützer Zentraldirektion 1924 verlor die Hofkanzlei an Bedeutung, wurde zuerst dem Namen nach und 1933 auch faktisch aufgelöst. Um 1814 wurde das bis dahin bestehende Ordnungsprinzip nach inhaltlichen Betreffen zugunsten einer chronologischen Reihung der Schriftstücke aufgegeben, wobei ein Aktenlauf zumeist beim Endakt abgelegt wurde.[36] Als oberste Zentralbehörde sollte die Hofkanzlei die Erhaltung der Besitzungen und aller damit verbundenen Rechte überwachen, für deren bestmögliche Nutzung sowie für das Wohl der Untertanen sorgen. Im 20. Jahrhundert wurden die Befugnisse der Kanzlei wie gesagt stark eingeschränkt, die Registratur wurde zwar bis 1955 weitergeführt, es handelt sich dabei aber nur um den Schriftverkehr einer kleinen, zeitweilig der Olmützer Zentraldirektion unterstehenden Verwaltungsabteilung in Wien.[37] Das Schriftgut umfasst 2. 619 Aktenkartons[38] sowie Protokoll- und Registerbände.[39] Das Material setzt 1786 ein und wird durch zeitgenössische Protokoll- und Indexbände erschlossen. Korrespondenz der Kabinettskanzlei Die Kabinettskanzlei wird erstmals im Schematismus von 1914 fassbar, doch erst 1920 erhielt sie Statuten und damit offiziellen Charakter: demnach leitete sie den gesamten Dienst um den Fürsten und war diesem direkt unterstellt: Übernahme und Behandlung der einlaufenden Post nach Weisung, die Vermittlung zwischen dem Fürsten und den diversen Amtsstellen, Ausfertigung und Ausgabe der Höchsten Entschliessungen, die Vermittlung von Audienzen und die Überwachung der gesamten Hofverwaltung. Dazu ist im Wiener Archiv Schriftgut von 1919 bis Ende des Jahres 1954 vorhanden. Dieses Material wurde ebenfalls 2007 aus Vaduz nach Wien transferiert. Findmittel sind vorhanden (Indexbücher). [40] Separatfaszikel Die Separata bilden einen eigenen, nach Sachgebieten geordneten Bestand, der aus Materialien der Hofkanzleiakten und der Herrschaftsakten zusammengestellt wurde: ca. 100 Faszikel, v. a. Material aus dem 19. Jh.[41] Korrespondenz des Industriedepartements Das Industriedepartement war eine 1864 gegründete Verwaltungsstelle, die der Hofkanzlei unterstellt war und mit der Leitung und Kontrolle landwirtschaftlicher und industrieller Betriebe mit Ausnahme der Forstindustrie befasst war. Das Schriftgut ist in 58 Aktenkartons (die Jahre 1864 bis 1872) abgelegt. Plan- und Fotosammlung Dabei handelt es sich um (ehemals) 728 Mappen, die sukzessive aufgelöst und in säurefreie Mappen umgebettet werden: vor allem Pläne und Karten, die aus der Verwaltungsarbeit hervorgegangen sind wie Herrschaftskarten, Jagd- und Forstkarten, Situationspläne von Ortschaften, Pläne für die Anlage von Teichen und Fabriken sowie Dokumente der fürstlichen Bautätigkeit wie Pläne und Risse von Schlössern, Palais, Gärten, Kirchen, Kapellen, sakralen Kleindenkmälern und Pfarrhöfen. Das Material ist für kunsthistorische Forschungen sehr wertvoll und wird auch für Ausstellungen genützt.[42] Weiters gibt es im Hausarchiv eine Sammlung historischer Fotos (Alben und zahlreiche Einzelaufnahmen von Objekten und Personen) und eine kleine Siegel- und Stempelsammlung (Amts- und Kanzleisiegel). Historische Pläne, Karten und Fotos werden sukzessive in die Datenbank der Fürstlichen Sammlungen eingepflegt. Ehemalige Leihgaben Jene Dokumente aus dem Hausarchiv, die sich seit 1982 als Leihgaben im Liechtensteinischen Landesarchiv in Vaduz befanden, wurden ebenfalls im Herbst 2007 nach Wien übersiedelt: Es handelt sich dabei zur Gänze um Archivalien, die sich auf die Verwaltungsgeschichte des Fürstentums beziehen: das Archiv der Domäne Vaduz[43], Pläne aus der Zeit von 1862–1945 und Handschriften aus der ehemaligen Butschowitzer Buchhaltung, die ausschliesslich das Fürstentum betreffen. Personalbögen und Conduitlisten aus dem 19. Jahrhundert sind im Umfang von 78 Aktenkartons vorhanden, zu dieser für ahnengeschichtliche Forschungen wichtigen und auch häufig genützten Gruppe gehören auch zahlreiche Amtsschematismen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Ein weiterer wichtiger Bestand ist die Korrespondenz der Sammlungen, bestehend aus 22 Aktenkartons, 31 Aktenfaszikeln und ca. 100 Aktenordnern (ab der Regierungszeit Fürst Johanns II.). Das gesamte Wiener Archivgut ist heute in einem modernen, klimatisierten Archivdepot untergebracht, ausgestattet mit staubsicheren, mobilen Regalen für Urkunden, Akten und Handschriften, mit modernen Schränken für Pläne, Karten, Stempel und Siegel sowie mit Hängeordnern für die Fotos. Der Benützerbereich befindet sich im Verwaltungstrakt der Fürstlichen Sammlungen Art Service GmbH & Co OG (Adresse: Fürstengasse 1, 1090 Wien). Aufgrund der geringen Personal- und Platzressourcen können pro Tag maximal zwei ForscherInnen betreut werden. Besuchstermine können telefonisch oder per E-mail mit dem Archivar vereinbart werden. Die das Hausarchiv konsultierenden ForscherInnen befassen sich mit unterschiedlichsten Themen. Folgende Schwerpunkte lassen sich ausmachen: Geschichte des fürstlichen Hauses, einzelner Familienmitglieder und der fürstlichen Kunstsammlungen, Bauführungen, Garten- und Forstkultur, sowie auch allgemeinere Fragestellungen wie Kulturgeschichte und Beziehungsnetze des Hochadels in der Habsburger Monarchie, Demographie-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der ehemaligen fürstlichen Besitzungen sowie private Ahnenforschung. Dabei ist ein zeitlicher Schwerpunkt auf der frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert) festzustellen, vor allem bei HistorikerInnen aus der Tschechischen Republik, die eine wachsende Klientel des Hausarchivs bilden.[44] ________________________________ [1] Feuchtmüller, Rupert: Die Herrengasse. Wien-Hamburg 1982, S. 45-51. [2] Höß, Karl: Fürst Johann II. von Liechtenstein und die bildende Kunst. Wien 1908. [3] Oberhammer, Evelin: Das Hausarchiv der Regierenden Fürsten von Liechtenstein. In: Scrinium 24 (1981) S. 165-184, hier: S. 165. [4] Zu diesen beiden großen Eigentumseingriffen in der neueren tschechischen Geschichte siehe jetzt die Abhandlung: Horák, Ondřej: Liechtensteinové mezi konfiskací a vyvlastnĕním. Praha 2010, v. a. S. 54ff. Siehe auch: Dallabona, Lucia: Die Bodenreform in der Tschechoslowakei nach dem 1. Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung des fürstlich-liechtensteinischen Besitzes. Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien 1978. [5] 1621 floh Johann Georg von Brandenburg als Anhänger des böhmischen Königs Friedrich V. aus seinem Herzogtum Jägerndorf (Krnov). Das Herzogtum wurde konfisziert und 1623 dem Fürsten Karl von Liechtenstein von Kaiser Ferdinand II. als Mannslehen verliehen, die Verwaltungsregistratur des Herzogtums Jägerndorf (Krnov) vor dem Jahr 1620 wurde abgetreten. Fukala, Radek: Jan Jiři Krnovský. Stavovské povstání a zápas s Habsburky. České Budĕjovice 2005, S. 382-391. [6] Am 26. 6. 1945 verlautbarte das tschechoslowakische Landwirtschaftsministerium unter Berufung auf das Dekret Nr. 5, dass die Vermögenswerte von Franz Joseph II. von Liechtenstein unter nationale Verwaltung gestellt werden. Beattie, David: Liechtenstein. Geschichte und Gegenwart. Triesen 2005, S. 148. Siehe auch: Horak: Liechtensteinové mezi konfiskací, S. 85. [7] Siehe dazu: Státní Archiv v Brnĕ. Průvodce pro archivních fondech. Svazek 2. Praha 1964, S. 38-109. Moravský zemský archiv v Brnĕ (www.mza.cz), Fondová skupina F (u. a.). [8] 2864 Pläne aus den Jahren 1800 bis 1944. [9] 1778 Pläne aus der Zeit von ca. 1790 bis 1938. [10] 1382 Pläne aus den Jahren 1797 bis 1944. [11] 243 Pläne. [12] Die Inspektionen waren der Hofkanzlei unterstellte und bezirksweise organisierte Behörden. [13] Wilhelm, Gustav: Der Weg der Liechtenstein-Galerie von Wien nach Vaduz. München-Berlin-London-New York 2005, hrsg. von Johann Kräftner, S. 20f. [14] Gebundene Urbare befanden sich bis 2007 in der in Vaduz aufbewahrten Handschriftensammlung, ungebundene im Verband der Herrschaftsakten in Wien. [15] Jenne, Rudolf (Hrsg.): Documenta Liechtensteiniana, Privatdruck, o. O. 1910. [16] Bistrický, Jan - Spurný, František - Václavek, Ludvík - Zemek, Metodej (Hrsg.): Moravské a slezské listiny liechtenštejnského archívu ve Vaduzu 1173–1380. Die mährischen und schlesischen Urkunden des Familienarchivs der regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein in Vaduz. Brno 1991. [17] Zemek, Metodej - Turek, Adolf: Regesta listin z lichtenštejnského archivu ve Vaduzu z let 1173–1526. In: Sborník Archivních Prací 33 (1983), S. 149-296; S. 483-527. [18] Maße: Höhe zw. 22–53 cm, Tiefe 15–50 cm, hinzu kommen unterschiedliche Überformate. [19] Bretholz, Berthold: Das Urbar der Liechtensteinischen Herrschaften Nikolsburg, Dürnholz, Lundenburg, Falkenstein, Feldsberg, Rabensburg, Mistelbach, Hagenberg und Gnadendorf aus dem Jahr 1414. Reichenberg u. Komotau 1930. [20] Zu Fürst Karl von Liechtenstein siehe vor allem: Haupt, Herbert: Fürst Karl I. von Liechtenstein. Obersthofmeister Kaiser Rudolfs II. und Vizekönig von Böhmen. Hofstaat und Sammeltätigkeit. Edition der Quellen aus dem liechtensteinischen Hausarchiv. Text- und Quellenband. Wien-Köln-Graz 1983. (Quellen und Studien zur Geschichte des Fürstenhauses Liechtenstein, Band 1/1 und Band 1/2). [21] Hörrmann, Michael: Fürst Anton Florian von Liechtenstein (1656–1721). In: Liechtenstein – Fürstliches Haus und staatliche Ordnung. Geschichtliche Grundlagen und moderne Perspektiven, hrsg. von Volker Press, Dietmar Willoweit. München-Wien 1987, S. 189-209. [22] Maße der Aktenkartons: Höhe: max. 16 cm, Breite: max. 30 cm, Tiefe: max. 45 cm. [23] Falke Jacob von, Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein. 3 Bände. Wien 1868-1882. Zu Heinrich I. siehe: Band 1, S. 279-303. [24] Winkelbauer, Thomas: Fürst und Fürstendiener. Gundaker von Liechtenstein, ein österreichischer Aristokrat des konfessionellen Zeitalters. Wien-München 1999 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 34). Auserdem: Winkelbauer, Thomas: Gundaker von Liechtenstein als Grundherr in Niederösterreich und Mähren. Normative Quellen zur Verwaltung und Bewirtschaftung eines Herrschaftskomplexes und zur Reglementierung des Lebens der Untertanen durch einen adeligen Grundherrn sowie zur Organisation des Hofstaates und der Kanzlei eines „Neufürsten“ in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Wien-Köln-Weimar 2008 (Fontes Rerum Austriacarum - Dritte Abteilung. Fontes Iuris, 19. Band). [25] Haupt, Herbert: Diplomatie und Repräsentation im Dienst des Kaiserhauses. Die Öffentlichen Einzüge des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein, S. 25-54. In: Joseph Wenzel von Liechtenstein. Fürst und Diplomat im Europa des 18. Jahrhunderts. Ausstellungskatalog, hrsg. von Reinhold Baumstark. Vaduz 1990, S. 24-54. [26] Höß: Fürst Johann II. von Liechtenstein und die bildende Kunst. Siehe auch: Straková, Martina: Johann II. von Liechtenstein. Mäzen des Mährischen Gewerbemuseums in Brünn: In: 62. Bulletin Moravské galerie v Brnĕ (2006), S. 141-148. [27] Zu Fürst Karl Eusebius siehe: Haupt, Herbert: Von der Leidenschaft zum Schönen. Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein 1611–1684. Quellenband. Wien-Köln-Weimar 1998 (Quellen und Studien zur Geschichte des Fürstenhauses Liechtenstein, Band 2/2) sowie: Haupt, Herbert: Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein 1611–1684. Erbe und Bewahrer in schwerer Zeit, hrsg. von Johann Kräftner. München-Berlin-London-New York 2007 (Biographien der Fürsten von Liechtenstein, LIECHTENSTEIN MUSEUM WIEN). Der Quellenband zum Sammler- und Mäzenatentum des Fürsten Johann Adam Andreas I. soll im Herbst 2011 erscheinen, eine Biographie ist in Vorbereitung. [28] Siehe dazu: Haupt, Herbert: Rara sunt cara. Kulturelle Schwerpunkte fürstlichen Lebensstils. In: Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel. Das Fürstenhaus Liechtenstein in der frühen Neuzeit, hrsg. von Evelin Oberhammer. Wien-München 1990, S. 115-137, v. a. S. 115-123. [29] Vgl.: Oberhammer: Das Hausarchiv, S. 178-181. [30] Stekl, Hannes: Österreichs Aristokratie im Vormärz. Herrschaftsstil und Lebensformen der Fürstenhäuser Liechtenstein und Schwarzenberg. München 1973, S. 59. [31] Zu Geschichte und Bedeutung des Sokolow-Archivs siehe: Beattie: Liechtenstein, S. 208f. [32] Beattie: Liechtenstein, S. 209. [33] Maße: Höhe: ca. 13, 5 cm; Breite: ca. 30 cm, Tiefe: ca. 44 cm. [34] Ältere Kartons: Höhe: ca. 16 cm; Breite: max. 30 cm; Tiefe: max. 45 cm. Neuere Kartons: Höhe: ca. 13, 5 cm; Breite: ca. 30 cm, Tiefe: ca. 44 cm. [35] Stekl: Österreichs Aristokratie, S. 40-45. [36] Oberhammer: Das Hausarchiv, S. 173. [37] Oberhammer: Das Hausarchiv, ebd. [38] H: max. 16 cm, B: max. 30 cm, T: max. 43 cm. [39] Umfang: ca. 40 Laufmeter; Höhe: max. ca. 52 cm, Tiefe max. ca. 40 cm, Breite unterschiedlich. [40] In Wien befinden sich derzeit 79 Aktenkartons (H: 10,5 cm, B: 28 cm, T: 37,5 cm). Diese Aktengruppe wurde bis jetzt v. a. von Esther Tisa Francini und von Peter Geiger benützt. Siehe: Francini, Ester Tisa: Liechtenstein und der internationale Kunstmarkt 1933–1945. Sammlungen und ihre Provenienzen im Spannungsfeld von Flucht, Raub und Restitution (Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 4). Vaduz-Zürich 2005. Geiger, Peter: Kriegszeit. Liechtenstein 1939 bis 1945. Vaduz-Zürich 2010. [41] 330 Aktenkartons (H: max. 16 cm, B: max. 30 cm, T: max. 43 cm). [42] Siehe z. B: Oasen der Stille. Die grossen Landschaftsgärten in Mitteleuropa, hrsg. von Johann Kräftner. Wien 2008, S. 121-129. [43] Ca. 100 kleinformatige Aktenkartons (Höhe: 10,5 cm; Breite: 27 cm; Tiefe: 39,5 cm). [44] Einen Überblick über bis ca. 1913 erschienene Quelleneditionen und Literatur bietet eine von Hanns Bohatta erstellte Liechtensteinische Bibliographie: I. Das Geschlecht der österreichischen Liechtensteine, II. Das Fürstentum Liechtenstein, III. Die österreichischen Besitzungen des fürstlichen Hauses. Buchs o. J.