Der Mörder Sie saßen beim Essen und herein trat der Mörder. Er hatte ei-1 nen schwarzen aufgezwirbelten Schnurrbart, über seinem I Haupt schwang er die Axt und in der rechten Ecke seines Mundes glitzerte ein Goldzahn. Der Mörder blieb recht lange in der Türe stehen. Beim Schwingen der Axt hatte er einen Türpfosten angeschlagen. Er war zurückgefahren und hielt das Mordbeil jetzt unbeweglich über seinem Kopf. Es war eine ungeschickte Haltung, in der er dastand. Aber sein Blick war dennoch mörderisch. Niemand wagte, sich zu rühren. Endlich war es Monsieur, der das Schweigen unterbrach. »So nehmen Sie doch Platz«, sagte er. Er sagte es in einem fast verärgerten Ton, aber seine Stimme zitterte wie der Klang einer kleinen Trompete, die schwach und schlecht geblasen wird. Madame und Eugenie sahen einander an. Der Papa hatte als erster gesehen, daß für den Mörder plötzlich ein viertes Gedeck am Tische stand. Er hatte es bemerkt, obwohl er sonst im Bemerken sehr langsam war. Der Mörder setzte sich und entfaltete seine Serviette. Dann winkte er dem Diener. Er winkte mit einer weiten, ausladenden Bewegung, ziemlich rüpelhaft; das Mordbeil hatte er an seinen Stuhl gelehnt. Der Diener war von der Prinzessin Coubilesco entlassen worden, aus unklaren Gründen. Aber Madame fand, daß er sehr gut aussah, und, da er bei der Prinzessin immerhin drei Jahre im Dienst gewesen war ..: Jetzt war er sehr bemüht, den Mörder zu bedienen. Der Mörder nahm große Bissen in den Mund, ab und zu wischte er mit der Serviette unter seinem Schnurrbart, manchmal räusperte er sich. Sein Räuspern kam aus der Tiefe, klang voll so wie ein schwacher Donner. Niemand sprach ein Wort. Es war ein schöner warmer Tag, darum hatte man das große Schiebefenster herabgelassen. Das Meer glänzte in seinem tief- 188