Autor Leser (Rezipient) Erzähler Adressat T E X T weitere Figuren Rezeption: Autor und Leser Intention Rezeption Autor Werk Rezension: Der Rezipient wird zum Autor Rezension Rezipient → Rezensent Ist der Ich-Erzähler mit Monika verheiratet, oder nicht? Belegt eure Antwort mit Zitaten aus dem oder Verweisen auf den Originaltext! Muster: „Zitat“ (S. X, Z. X) Muster: Verweis (vgl. S. X, Z. X) Tempus für Rezension und literarische Analyse: Präsens (Vorvergangenheit: Perfekt) Übungsfrage zu „Die Linkshänder“ Könnte diese Stelle aus dem Text uns weiterhelfen? „Monika und ich haben diesen Augenblick des Ringewechselns nun schon so oft besprochen und sind doch immer wieder zu demselben Ergebnis gekommen: Wir können es uns nicht leisten, vor einer unwissenden, nicht selten böswilligen Welt, als Verlobte zu gelten, wenn wir schon lang ein getrautes Paar sind und alles, das Große und das Kleine, miteinander teilen. Oft weint Monika wegen dieser Ringgeschichte. Wie wir uns auch auf diesen unseren Tag freuen mögen, wird denn wohl doch ein leichter Trauerschimmer auf all den Geschenken, reichgedeckten Tischen und angemessenen Feierlichkeiten liegen.“ Textstellen finden Beleg 1: „Oft weint Monika wegen dieser Ringgeschichte.“ Wofür ist „oft weinen“ ein konventionelles sprachliches Symbol? Für Traurigkeit. Worüber ist Monika traurig? „wegen dieser Ringgeschichte“ Was ist gemeint mit „dieser Ringgeschichte“? Zwei mögliche Bedeutungen: a) Sie sind noch nicht verheiratet, und darüber ist Monika traurig. b) Sie sind verheiratet, aber alle denken, dass sie nur verlobt seien: „Wir können es uns nicht leisten, vor einer unwissenden, nicht selten böswilligen Welt, als Verlobte zu gelten […]“ – und zwar „wegen dieser Ringgeschichte“. Textanalyse: Beleg 1 Beleg 2: „Monika und ich […] sind doch immer wieder zu demselben Ergebnis gekommen: […] Wir können es uns nicht leisten […] als Verlobte zu gelten, wenn wir schon lang eine getrautes Paar sind […].“ Semantische Analyse: wenn leitet einen Bedingungssatz (Konditionalsatz) ein. Wir wissen aber nicht, ob diese Bedingung auf die Wirklichkeit zutrifft oder nicht, also ob der Erzähler und Monika wirklich ein „getrautes Paar sind“ – denn sind hat hier allgemeine Bedeutung, wie das Wort „immer“ in dem Satz, der die Bedingung vorstellt, betont: „[Wir] sind doch immer wieder zu demselben Ergebnis gekommen […].“ Textanalyse: Beleg 2 Beleg 3: „Wie wir uns auch auf diesen unseren Tag freuen mögen, wird denn wohl doch ein leichter Trauerschimmer auf all den Geschenken, reichgedeckten Tischen und angemessenen Feierlichkeiten liegen.“ Wortschatz: Die Hochzeit wird vom Ich-Erzähler als ein Tag mit „Feierlichkeiten“, „Geschenken“ und einem Festmahl beschrieben, und er nennt ihn „unseren Tag“. All dies legt nahe, dass er von einer Hochzeit und nicht nur von einer Verlobung spricht. Grammatik: „wird […] liegen“ ist eine Futurform. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass dieses Fest noch nicht stattgefunden hat. Aber egal, ob Verlobung oder Hochzeit: Beides würde bedeuten, dass der Ich-Erzähler und Monika noch nicht verheiratet sind. Textanalyse: Beleg 3 Intention des Autors vs. Rezeption des Lesers Die Intention des Autors (also: will Grass den Leser verwirren?) können wir nicht belegen: Wir können den Autor nämlich nicht befragen. Die Aufgabe der Literaturwissenschaft ist auch nicht zu beantworten, was der Autor sagen wollte, sondern was er geschrieben hat. Aber die Literaturwissenschaft kann natürlich in die Rolle des Lesers als Rezipient eines Werkes beschreiben, z.B.: Der Text verwirrt den Leser. Aber ein Rezensent muss mit Zitaten belegen, wie der Text den Leser verwirrt. Belegen Sie aus der Kurzgeschichte „Die Linkshänder“, dass der Leser mit dieser Kurzgeschichte verwirrt wird: • verlobt oder verheiratet? • Ringe auf der linken oder rechten Hand? • Verwirrung der politischen Begriffe links und rechts? Übungsfrage: „Die Linkshänder“ Topos „Jugendverführer und -verderber“ Findet drei Beispiele dafür, dass in der Bühnenfassung von „Dorian Gray“ (Kraft 2010) die Jugend verführt und verdorben wird. a) Welche Figur verführt und verdirbt? b) Welche Figuren werden verführt und verdorben? c) Mit welchem Zitat könnt ihr das belegen? d) Welche Funktion hat dieser Topos im Werk? Wenn ihr nicht drei Beispiele findet, begründet das. Gerne zu zweit! Übungsfrage: „Dorian Gray“