WILL FAHR! GI WISSENSCHAFT CHI UNřVltSlTAT WlfN - 194* Bockhorn philosophie und Politik an der Universität Wien 1930-1950 (Wien 1989, scher vf*^'j< im Druck). gus 1938 124) AVA Unecht Hsz_ . ^ ^ Volkskunde an der... Universität Graz, 48. 125) Eberhart. D" 8 def Universitat Innsbruck; ihre Entstehung und unsere 126) Karl 11g, D«f J™"* und Osmund Menghin (Hg.), Die Geisteswissenschaften «eilen sieh vor (= Veröffentlichungen der Universität Innsbruck 137, Innsbruck ineii 135-144.hier. 135 f. ^Hermann Wopfner, Hermann Wopfner, In: Osterreichische Geschichtswissenschaft ^derTegenJn in Se.bstdarste.lungen 1 (= Schlern-Schriften 68, Innsbruck 1950), 199. 128) He Die Volkskunde an der Universität Innsbruck, 136. 129 Vgl dazu die Lebenserinnerungen von A. Helbok: Adolf Hclbok, Erinnerungen. Ein lebenslanges Ringen um volksnahe Geschichtsforschung (Innsbruck 1964). 130) Ilg, Die Volkskunde an der Universität Innsbruck, 136. 131) BA NS, 21. 132) Lixfeld, Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Dachverbändc der deutschen Volkskunde, 76. 133) BA NS 8/245 fol. 114 f.; BA NS 15/243 fol. 251-253. 134) Zu dieser schillernden Figur vgl.: Helga Drusowitsch, Romuald Pramberger. Leben und Wirken, 2 Bde. (masch. phil. Diss. Graz 1978). 135) Zur Arbeit der Kulturkommission siehe: Kater, Das "Ahnenerbe" der SS 1935-1945, 159 ff.; Karl Stuhlpfarrer, Umsiedlung Südtirol 1939-1940, Bd. 1 (Wien - München 1985), 390 ff.; Gunther Waibl, Photographie und Geschichte. Sozialgeschichte der Photographie in Südtirol 1919-1945, 3 Bde. (masch. phil. Diss. Wien 1985), 734 ff. 136) Eine Arbeit des Autors befindet sich in Vorbereitung. 137) Kater, Das "Ahnenerbe" der SS 1935-1945,170 ff. 138) Oesterle, John Meier, weitere Arbeiten der Autorin zu diesem Thema befinden sich in Vorbereitung. 139) Ein besonders widerliches Zeugnis dafür sind die schon erwähnten Lebenserinnerungen von Adolf Hclbok. 140) Leopold Schmidt, Die Volkskunde als Geisteswissenschaft. In: Mitteilungen der niTiC1h^nrPeSellSChaft fÜf ^»Potogfe. Ethnologie und Prähistorie, 73-77 ,7' "r~V »* mancne A*e»ten Leopold Schmidts deutlich vom "Mythologen" Karl Spieß beeinflußt sind, sei hier immerhin erwähnt. ZI vZTht\ mcChte ^ S°genannte "Entnazifizierung" nach 1945 möglich; zu rg) VeZLtn ?aSt|r MCiSSl> KlaUS-Dict" M^ und ™™ ™i ^ r V?hltC SÜhne' E—«i-ng in Österreich 1945-1955. 142) SF£££?£ fW,~haft «"» Kunst. Wien, März 1985 (Wien 1986). 143) Richard Wolfram, Die Sinnbilder i 39 Klings- und U^^T^^,ilUB»^-In: Jankuhn (Hg.), For- ^Wissenschaften, ftu££ J^"**™1 (. österr. Akademie 145) Das Salzburger U^^.^**»**«**** 480, Wien 1987), 6. ^ 'nstitu, stellt sie« V°"f ^^-Wolfram-Fo^u^,,, ( SabbUrgCr *««■» «X Volkskunde 1, Salzburg £) Gernot Heiß Von Österreichs deutscher Vergangenheit und Aufgabe Die Wiener Schule der Geschichtswissenschaft und der Nationalsozialismus Nach der Befreiung Österreichs wurden drei der vier ordentüchen Universitätsprofessoren für allgemeine, mittlere und neuere Geschichte an der Universität Wien (Wilhelm Bauer, Heinrich Srbik und Otto Brunner) in Anwendung des Verbotsgesetzes vom Dienst suspendiert und vorzeitig in den dauernden Ruhestand versetzt, da sie nach ihrem "bisherigen Verhalten keine Gewähr dafür" bieten würden, "jederzeit rückhaltlos für die unabhängige Republik Österreich" einzutreten. Auch der vierte, Leo Santifaller, mußte sich wegen des nationalsozialistischen Gehaltes einer Publikation von 1938 vor der Sonderkommission beim Bundesministerium für Unterricht verantworten.2 Für die junge Republik waren die Wiener Mittelalter- und Neuzeitordinarien3 als Beamte untragbar bzw. der Unzuverlässigkeit gegenüber der Staatsverfassung verdächtig. Anders lagen die Dinge für den NS-Staat, nach dessen Machtübernahme keiner der damals drei ordentlichen Professoren (Hans Hirsch, Wilhelm Bauer, Heinrich Srbik) vergleichbare Schwierigkeiten hatte. Das Bild ändert sich nur wenig, wenn die außerordentlichen Universitätsprofessoren, die Dozenten und Assistenten in die Betrachtung miteinbezogen werden.4 Die Vorbehalte der Republik bzw. das Wohlwollen des NS-Staates gegenüber den Historikern in ihrer großen Mehrheit nehmen auf deren Tätigkeit an der Universität und in einer breiteren Öffentlichkeit Bezug, welche die Gruppe als ideologisch relativ einheitlich und geschlossen erscheinen läßt. Ausgehend von eigenen und (partei-)amtlichen Beurteilungen der politische Einstellungen, des persönlichen Verhaltens und der Lehr- und Forschungstätigkeit und nicht nur aufgrund von Publikationen soll im folgenden dieser Gruppenideologie nachgegangen werden. Dabei interessieren ebenso die Bedingungen innerhalb der Wissenschaft und des Wissenschaftsbetriebes, die zu dieser Einheitlichkeit führten5, wie - umgekehrt - die Folgen dieser Selbst- und Fremdeinschätzung für die Forschungsinhalte bzw. die einzelnen Karrieren. 1. Rückblicke: Die "Tätigkeit für die NSDAP" vor dem März 1938 Die Historiker der Wiener Schule konnten sich 1938 gegenüber den neuen Machthabern recht einhellig sowohl auf eine Unterstützung deutschnationaler Heiss Wiener Schule der Getchichtmstenichaft 41 bzw. sckafihches Wirken Organisationen als auch auf ein langjährige« nuten. für die deutsche Einheit berufen. l.L In deutschnationalen Organisationen m Aufnahme in die NSDAP, aber auch in den Fragebögen und In ^'SSZ^S*anTuruversilät eingefordert wurden, waren Belege für PersonalWättenv.die™ und fQr Verdienste um die Bewegung anzufüh- deutschnanonale nationalen Verbänden- Fast alle Histo- TDarU^ mfL2fSSSS"der DienststeUe mehrere deutschnationaJe, SSSVS EL Jahren vor 1938 bereits eindeutig kr^to-natic-■T^SSta"vereine in den Formularen, mit denen um Aufnahme in (He S^chtTrde überging freilich keiner der Bewerber diese Rubrik, um s£ der MitgUelchaft würdig zu erweisen^ Genannt wurden der ZZrlin SM ebenso wie der Deutsche Klub, der Österreich-Deutsche Votksbtmdote die Österreichisch-Deutsche Arbeitsgem* Wanun und wie diese Tätigkeit in deutschnationalen Vereinen als Leistung für den Nationalsozialismus gewertet werden konnte, sollen zwei Beispiele veranschaulichen: , Im August 1938 wurde im letzten Heft von D/e Wo/te, herausgegeben vom Österreichisch-Deutschen Voksbund, zur eigenen Geschichte nicht nur der Vorgänger-Zeitschriften gedacht ("Drei Titel und ein Geist") , sondern auch der Gründung im Jänner 1936 (von Seyss-Inquart im Vorfeld des Juliabkommens) und der Zielsetzung. Diese sei die nun erreichte "Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich", "der Kampf gegen alle Widersacher der Verständigung und der Wiedervereinigung" gewesen. Besonderen Dank zollte Die Warte nun "nochmals ... den Männern, die an ihrer Wiege Pate standen und ihr mit anderen Leuchten unserer Hochschulen bis zum Ende die Treue bewahrt haben: Heinrich v. Srbik, Josef Nadler und Hans Eibl." Die drei Universitätsprofessoren waren schon in den programmatischen "Aufrufen" im ersten und im dritten Heft9 als Mitarbeiter hervorragend genannt worden und hatten fast in jedem Heft im Sinne ihrer Werke "Deutsche Einheit", "Das stammhafte Gefüge des deutschen Volkes" und "Vom Sinn der Gegenwart" publiziert, die im ersten Aufruf bejubelt worden waren. Über "die Entwicklung des Deutschen Klubs" führte Wilhelm Bauer unter dem Titel Nationales Zentrum in Wien am 15. Jänner 1939 in der Neuen Freien Presse aus, dieser sei "in der Systemzeit ... noch immer (das) unauffälligste Asyl" gewesen, in dem "ständig die Amtswalter der Partei (tagten), ... die Zusammenkünfte der nationalsozialistischen Ärzte, der nationalsozialistischen Rechtswahrer statt(fanden)" und "für die Opfer des Systems gesammelt (wurde)"10. Ais Mitgliedschaften bei anderen Parteien vor 1938 wurde - abgesehen von jener bei der Vaterländischen Front, der die Beamten ab 1934 beizutreten verpflich-HauTJL' JeHe, dCr Gr°ßdeutschen Volkspartei genannt.11 Der Leiter des vZtll l k ^aatsarchivs und Dozent (tit.o.Prof.) Ludwig Bittner, führender Funkt onär bzw. 1922 bis 1928 sogar Leiter der Bezirksgruppe Wien-Währing war der Überzeugung, diese Mitgliedschaft habe seit dem "15 Mai 1933, mhTm Kampfabkommen der Großdeutschen Volkspart ei mit der NSDAP" als Mit gliedschaft bei der NSDAP zu gelten.12 Zu seiner -seit frühester Jugend" —fff-nalen und antisemitischen Einstellung steht in den Parteiakten, Bittner «ei schon als "nationaler Farbenstudent Teilnehmer am Badeni-Rummel ...*° gewesen und habe als Schönerianer schon immer dem "radikal-nationalen Lager* angehört Seiner Sorgfalt verdanke "das Staatsarchiv die heute rein naiionalsoziaHaiwte Zusammensetzung des Beamtenkörpers."14 Bittner legte seinem Ansuchen um Aufnahme in die Partei bzw. um Anerkennung als (quasi) Illegaler Belege weiterer Leistungen für die NSDAP bei: Er hatte vor 1938 bis zu sechs illegale Nationalsozialisten mit Geldern des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands im Archiv beschäftigt ("in den Räumen des Bundeskanzleramtes", "neben Schuschnigg", wie in Zeitungsartikeln nach dem März 1938 mit sichtlichem Vergnügen berichtet wurde); sie hauen für das Reichsinstitut Judaica-Verzeichnisse anzulegen, "das ganze Hof- und Staatsarchiv danach durch(zu)sehcn inwiefern die Juden von den Staatsstellen und vor allem von den Habsburgern begünst gt wurden.'13 Weiters bestätigte Julius Streicher am 5. April 1938, daß E aner seinem "Beauftragten für Archivforschung, Dr. (Peter) Deeg" "zu einer deit.... in der die Judenherrschaft in Österreich noch nicht gebrochen war" "die Benützung der österreichischen Archive zur Schaffung des Werkes 'Hofjuden'" er nöglicht habe - des ersten Bandes einer auf sechzehn Bände geplanten "Monumentalhistorie" Juden, Judenverbrechen und Judengesetze in Deutschland von der Vergangenheit bis zur Gegenwart}6 Auch für die Ausstellung Der ewige Jude hatte Bittner "insgeheim" Ausstellungsstücke aus dem Archiv nach München gesandt.17 Bittner war bereits vor 1938 offiziell von wissenschaftlichen Institutionen des Deutschen Reichs geehrt worden: Walter Frank berief ihn am 13. April 1937 als einen (nach Srbik) weiteren Vertreter "gesamtdeutscher Wissenschaft" aus dem "deutsch-österreichischen Bruderstamm" ins Reichsinstitut und hob dabei besonders Bittners Leistungen "auf dem Gebiete der Kriegsschuldforschung" hervor.11 Ebenfalls "wegen seiner großen wissenschaftlichen Verdienste ... bei der Bekämpfung der Kriegsschuldlüge"19, weiters "wegen seiner Fürsorge für die ungeschmälerte Erhaltung der Aktenschätze des Ersten Reiches20 und seiner engen Zusammenarbeit mit den deutschen Archiwerwaltungen" hatte Bittner zwei Monate vorher auf Antrag Wenzel Graf Gleispachs in Berlin das Ehrendoktorat der Staatswissenschaften erhalten.21 Bittner, der außerdem noch selbst im Erfassungsantrag der NSDAP am 20. Mai 1938 anführte, sein "Kampf gegen die Kriegsschuldlüge" sei "vom Berliner Auswärtigen Amt" unterstützt worden22, hatte also (wie andere Staatsbeamte im Austrofaschismus) seine Stellung zu Dienstleistungen für den Nationalsozialismus mißbraucht und sich des Archivs als Arsenal bedient, deutschnationalen und rassistischen Argumenten einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen. Er wurde wegen dieser Leistungen von den Nationalsozialisten als Illegaler eingestuft, erhielt den Titel Alter Kämpfer und mit 1. Mai 1938 die Mitgliedsnummer i>,22A.9Jl^ Durch Bittners Personalpolitik waren zwar auch alle jene Archivare, die in diesen Jahren an der Universität lehrten, deutschnational gesinnt, aber die Aktivitäten aus der Zeit vor 1938, die sie nun gegenüber Parteistellen nannten, waren sehr unterschiedlich: Nach eigenen Angaben dürften sich weder Lothar Groß Wiener Schule der Geschichtswissenschaft fir Geschichte des Mittelalters und historische Hilfswissen-.: •. • 1925 Dozent für östenti^ blöder Beriicksichtigung der Terntonalgeschichte, tit. ao — Huter (seM Jänner 193S Dozent für österreichische Gel P^LT^^dro 1938 den Antrag um Aufnahme in die NSDAP stellten, ***AMh besondere nationalsozialistische Aktivitäten hervorgetan haben.*1 •- ' . •, i^emeine Geschichte der Neu- /to^TaTa Juni 1938 gegenüber der Partei auf besondere Verdienste SietaEr führte an - und er nannte Zeugen -, bereits im Jänner 1934 der ircnÄpbetoactea zu sein, für illegale NS-Organisationen gerarbeitet, geworben mriseineWota-ang für geheime Sitzungen der Stabsführung der Wiener SA, als fjatetkuntt ftr P(artei)g(enossen) aus dem Altreich, die mit politischen Aufträgen kamen _" und als Versteck für Akten der illegalen Landesleitung zur Vedi-jgue Bestdk zu haben; außerdem habe er mit seinen "wissenschaftlichen Arbei-tJenund Vortragen ... der Idee des Nationalsozialismus" gedient. Laut par-.'. m Borodajkewycz von Februar 1535 bis März 1938 Vertrauensmann im SS-Nachrichten- und Sicherheitsdienst (SD) und von 1936 bis habe er mit Wissen seines Vorgesetzten Bittner r>>kurnentenabschriften für die NSDAP verfertigt; 1934 sei wegen seiner Mitarbeit am östermchischen Beobachter gegen ihn polizeilich ermittelt und in den folgenden Jahren seine Wohnung viermal durchsucht worden. Er sei deshalb - so der Ortsgruppenkiter - "als aber Kampfer anzuerkennen" und erhielt dementsprechend auch mit 1. Mai 1938 die Mitgliedsnummer 6,124.741.26 Von den Dozenten, die an anderen Wiener Archiven tätig waren , soll hier Heinrich Kreudnnayr (seit 1898 Dozent für österreichische Geschichte, tit. o. Prot- «ad schon im Ersten Weltkrieg publizistisch äußerst aktiv) erwähnt werden , der sich - ähnlich wie Bioner - unter Berufung auf seine Mitgliedschaft bei der "großdeutsche(n) Partei und (beim) Volksbund" im Juni 1938 "als Parteianwärter der NSDAP gemeldet' hatte.9 Wohl mit Recht wurde er von Parteifunktionären ab seit seiner Jugend national Gesinnter beurteilt, der auch die Aufgabe, ia der Sdnucluügg-Zeit die ideologische Pflichtvorlesung über che ideellen and gesdnehthehen Grundlagen des österreichischen Staates "für die Wiener fM^yf ™ hahen^'nMt feinem Takt im Sinne großdeutscher Einstellung zu öeaNS-Kern in der Studentenschaft des östemichschen Instituts für Ge-^^afonchung, der trad*ioiisre»cher. Ausbüdungsstätte der Archivare, schildert dforfte MaTCZtk " •dncr Autobiographie31; ähnliche Gruppierungen T"" i"fÜTi>*1 utcrischen Seminar gegeben haben.32 Unter den Mitarbeitern kaum JW? r**"*6*(fea>tcfa äam2h Personell verflochten waren, gab es 1938 Paul BKRaSSWarCn ^dcrZcild« Austrofaschismus ausgeschieden, so derseh«^Eade^»l!™!, Österreichischen ***** ■« Geschichtsforschung, '""-'J 5er ce-:=^r.r.v.ior.aie Studer.tenkrawalle organi-Dar^T^l^t^ "3?" Haft in Wollersdorf bereits 1935 ins schnitt THrnfTT^^Jf*" ^Sicherheitsdienstes im Unterab-Deuuch. derim^^Z^l10'^ H*0***« Seminar Wilhelm P°utiscnen Gründen nicht verlängert wurde; Deutsch war Mitglied der NSDAP seit Mai 1932 mit der Nummer 1300-596, Mitarbeiter der Zeitschrift Der Weg, der "Führerschule der Brigade *S~ (seit 1936), des Amtes -Wissenschaft' des Landeskulturamtes Österreich der NSDAP" und des "Deutschen Volksrat(s) für Österreich" (beides seit 1937); 1936 erhieh er 'einen Arbeitsauftrag des Reichsinstitutes für Geschichte des neuen Deutschlands über das Problem der österreichischen Balkanbeziehungen"3* (und 1940 kehrte er als Assistent ans Institut zurück ). Drei der Wiener Historiker beriefen sich auf Benachteiligungen und Verfolgungen in der Zeit der Schuschnigg-Regierung und suchten um Wiedergutmachung an: Der namhafte Wirtschafts- und Sozialhistoriker Alphorn Dopsch, Ordinarius für allgemeine und österreichische Geschichte seit 1900, meldete bereits am 8. April 1938, daß er durch seine vorzeitige Pensionierung (1936 als 68jähriger) neben der Kränkung auch einen Schaden von jährlich 10 000 Schaag erlitten habe; "sowohl Kardinal Innitzer, wie Minister Perm er" hätten seine "nationale Gesinnung ganz unverhohlen als Ursache" dieser "Maßregel" bezeichnet. Sein Antrag wurde jedoch abgelehnt.38 Viktor BibL seil 1913 außerordentlicher Professor (tit. o. Prof.) für allgemeine Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar, war wegen seiner deutschnationalen Einstellung bereits Ende August 1934 "gegen Wartegeld" beurlaubt worden und 1937 wurde gegen ihn (nach der Veröffentlichung seines Buches Die Tragödie Österreichs) eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Mit Einverständnis des Dozentenbundführers March« -"obwohl ihm ... wohlbekannt" war, daß die "Wiener Historiker-Kollegen (Bibl) fachlich" ablehnten - erhielt er dann auch eine finanzielle Entschädigung.3' Emst Klebl hatte 1931 die venia für Geschichte des Mittelalters erhalten, die ihm jedoch nach dem Juli 1934 aberkannt wurde; das Umerrichtsnünisterium warf ihm Sympathien mit dem Nationalsozialismus vor, nach Klebel wegen einer "Reihe von Artikeln im Weg in der Deutschen Einheitin Volk und Reich ... 1934", in denen er "gegen die Habsburger und für den Anschluß eingetreten" war Er behauptete, daß er dadurch auch um die Nachfolge Wilhelm Erbens an der Universität Graz gekommen sei, wo er an aussichtsreicher dritter Stelle gestanden habe, und er verlangte deshalb nicht nur die Wiederzuerkennung der Lehrbefugnis, sondern auch ein Extraordinariat oder zumindest eine Archrvarstelle. Gleichzeitig betrieb er seine Anerkennung als Illegaler seit 6. Juli 1933, wobei er seine Tätigkeit in der Deutschen Studentenschaft anführte.41 Da seiner Darstellung zu den Chancen in Graz 1934 widersprochen wurde42, erhielt er nur die venia und ab 1. April 1939 die Stelle des vertriebenen Karl Helleiner als Stadtarchivar in St. Pöl- ten. IL Zu den anderen Bediensteten dieser beiden Institute, die 1938 Dozenten, Assistenten oder wissenschaftliche Hilfskräfte waren und von den Nazis nicht entlassen bzw. in den beiden folgenden Jahren angestellt wurden oder sich habilitierten, fanden sich keine Hinweise auf ähnliche nationalsozialistische Aktivitäten; freilich ist auch nicht zu allen Personen die Aktenlage bzw. der Zugang zu diesen Informationen gleich günstig: Hans Sturmberger, 1938 Bibliothekar am Historischen Seminar, war zwar Mitglied des NS-Studentenbundes seit der "Neuaufstellung" im Mai 1936, konnte aber als "bisherige Tätigkeit für die tls. Bewegung* nur seine "Teilnahme an den Veranstaltungen und Appellen" dieser illegalen Parteiorganisation nennen.43 Die regelmäßige Beitragszahlung, die der Dozent für 44 Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 45 die Geschichte des Mittelalters und historische Hilfswissenschaften46 Karl f^t, seit 1933 geleistet hatte, wurde vom zuständigen NS-Dozentenführer zwar sehj positiv aber nicht als Mitgliedschaft gewertet. Auch Reinhold Lorenz, seit 1930 Dozent für neuere Geschichte (tit. ao. Prof.), wurde nicht eteJUegaler anerkannt trotz seines Beitritts zum NS-Lehrerbund am 2. Februar 1938 , trotz seiner regen publizistischen und Lehrtätigkeit im Sinne der NSDAP (so seine damalige Darstellung), trotz seines Auftretens gegen das "Friedensdiktat" von Saint Germain, obwohl er einem Studenten beim Weiterstudium geholfen hatte, der aufgrund des Sprengstoffgesetzes verurteilt worden war49, trotz seiner Spenden "für die NS-Winterhilfe während der Verbotszeit"50 und obwohl er "als Mitglied der Südostdeutschen Arbeitsgemeinschaft ... für das Auslandsdeutschtum gewirkt" hatte.31 Er erhielt aber in Umgehung der Aufnahmesperre die Mitgliedschaft zum 1. Mai 1938 mit der Nummer 6,149351. Ähnlich reichten auch bei Erich Lindeck (nach 1939 zuerst wissenschaftliche Hilfskraft, dann Assistent am Institut für Geschichtsforschung52) die Leistungen für die NSDAP vor 1938 nicht Tür eine Anerkennung als Illegaler aus.53 Und Paul Müller, seit 1934 Dozent für allgemeine Geschichte der Neuzeit, bildete insofern eine Ausnahme, als er sich überhaupt nicht um eine Parteimitgliedschaft bemühte und es deshalb auch nicht nötig hatte, nach Verdiensten für die illegale NSDAP zu suchen und diese hervorzukehren.54 55 Ohne illegal der Partei angehört zu haben , hatten nach den eigenen Ausführungen bzw. jenen der Funktionäre die meisten der Professoren und Dozenten der mittleren und neueren Geschichte doch an der Universität einiges für verfolgte Nationalsozialisten oder im Sinne der Ziele der Bewegung getan. So etwa unterstrichen die NS-Dozentenführer in ihrer Beurteilung Wilhelm Bauers, er habe sich als Vorsitzender des Ausschusses für volkstümliche Universitätsvor-trigt nicht nur Verdienste um die Volksbüdung erworben, sondern "dabei auch • darauf gesehen, daß nur Arier als Vortragende in das Programm kamen"56. m *"cn harten in den letzten Jahren nationalsozialistische Studenten ~ ••'•.v:"V;i'--" --soor des Österreichischen Insti-■~ -"■ ■ ■ z:t politischen Spitzenfunktionäre an „-^"T* ^ "" " hefaupteten, "daß er ein meist unbekannt bleiben-: ~! z' t: .-Anitas um Auf- J*" 5"** btAA *** me gestellt haben dürfte58) als «MPwrde«März 1938 an, "r^orialscrialisiische Studenten -'z >"'ni " 1»''Ii..... c_»h Ir.ter.-er.tion und *- 2* Pwec schrieb der NS-Dozenten-_ stets in der Verbotszeit dort zu "^\"Ptn naöonahoziahstjschen ,Lf~~*4' denen ein Hochverrats-"1 der Unmnkar drohte51 U. Geschichte, Propaganda für die NS-Herrscbaft in Österreich? Die Wiener Historiker waren ihrer eigenen damaligen Einschätzuna nach ak Vertreter der gesamtdeutschen Geschichtsauffassung geistige Wegbereiter des^,-Schlusses Österreichs an Nazi-Deutschland: So trug Heinrich von Srbüc am 29 Mai 1938 selbst im Aufnahmebogen in der Rubrik "Angaben des Antragstellers über sonstige Tätigkeit für die NSDAP" ein: "Begründung und Führung^ 'gesamtdeutschen Geschichtsauffassung'."62 Auch Srbiks Assistent Reinhold Lorenz und der Staatsarchivar und spätere Dozent (1955) Friedrich Walter (Paneimit-glied seit 1932 mit der Nummer 1,206.228) stuften ihre Publikationen im Sinne der gesamtdeutschen Geschichtsauffassung als Leistungen für die NSDAP ein61 Hier können nur jene (freilich zentralen) Punkte behandelt werden, auf die sich dieses Selbstverständnis und die ähnlichen Beurteüungen durch NS-Srelkn bezogen: Die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung - so Srbüc in einem Rückblick nach 1945 - führe die großdeutsche Geschichtsauffassung insofern fort, als sie "die Verkennung und Mißachtung des alten Heiligen Reiches in die rechten Schranken verweisen und der oft empörenden Geringwertung Österreichs in der deutsche Geschichte Halt gebieten" will (es ging ihr um die Rolle Österreichs bzw. des habsburgischen Großreichs in der deutschen Geschichte und um eine Ehrenrettung6*). Sie wollte die "großdeutsche" insofern korrigieren, als sie "die tiefe politische Kluft zu überwinden oder doch zu überbrücken (suchte), die im besonderen der historische deutsche Dualismus ... aufgerissen hatte , und sie milden zu diesem Zweck die Urteüe zu den großdeutsch-kleindeutschen Konfliktthemen- Das Deutsche Reich Bismarcks etwa wurde nun zwar "in semer zeitgeschichtlichen Bedingtheit" erkannt und in ihm "nur eine, allerdings eine höchst bedeutende Wegstrecke im Werden des deutschen Volkes und im Reichswerden erblickt" (die "gesamtdeutsche Geschichtsauffassung" sah also eine geschichtliche Notwendigkeit der Bildung eines kleindeutschen Nationalstaates im nationalstaatlichen 19 Jahrhundert - auf dem Weg zur gesamtdeutschen Losung).60 Die "gesamtdeutsche Geschichtsauffassung" erstrebte idealistisch ein harmonisches "Verhältnis der großen Ideen deutscher Vergangenheit, der universalen und der nationalstaatlichen, wie der mitteleuropäischen" (das entsprach gewissermaßen den politischen Ideen der drei Perioden - Heiliges Reich, Bismarckstaat und Bund der Mittelmächte -, die nach dieser historistischen Konstruktion ab die deutsche Geschichte ein ausgewogenes, organisches Ganzes bildeten*7). Ideologisches Ziel war die "Schaffung eines gemeinsamen deutschen Volksbewußtseins auf der Grundlage eines gemeinsamen Geschichtsbewußtseins". Das Bemühen Srbücs und seiner Gefolgschaft "dem Deutschtum (he Werte deutscher Leistung Österreichs ins Bewußtsein (zu) rufen . fand einen Rahmen in einer politischen Geschichtsschreibung, welche die habstorgisch-österreichi-sche Großmachtpolitik und ihre Helden verherrlichte, insofern diese ihrer Meinung nach für die deutsche Vorherrschaft in Mitteleuropa eine Rolle spielten. Denn der Raum deutscher Geschichte war für Srbik Mitteleuropa und der in Innsbruck (ab März 1938 auch als nationalsozialister Rektor) wirkende Historiker Harold Steinacker (ein prominenter Vertreter dieser Geschichtsauffassung) sprach bereits 1929 auch vom -Lebensraum" einer "natürlichen Nation". den_er «eh (so resümiert Fritz Fellner) jedenfalls im "Südosten unbegrenzt vorstellte n er 46 Heiss Wiener Schule der Geschichtswissenschaft «,hiv immer wieder schwungvolle Worte zur Gleichberechtigung Wenn auch ^ wesensfremd den Deutschen der ImpenV der Nationen tan h ^ ^ „^^,.„5 e5enso pathetischen üsmus der E^J^f N^,l^diBkeU für die Vorherrschaft der Deutschen in ntr dem deutschen Volk gestellten, in seinem "Wesen" grundenden "Aufgabe".73 1937 führte er in Köln zu Mitteleuropa aus: •Die Zeit der rein staatlichen Formung und Prägung der Erdteilsmitte ist vorbeigegangen, die Zeu des über den Staaten stehenden Volkstums ist gekommen. Das deutsche Volk als das gricte und führendste!'.] Volk der Mitte erkennt heute jeder anderen Nation rück-hahlos ihr wüstes Lebensrecht zu und verlangt für sich nicht mehr als für die anderen: Achtung seines Blutes, seiner Ehre, seines Bodens. bereits hier geht er davon aus, in ~----w;..-i----■*— i Mitteleuropa könne nur und müsse "die stärkste Tragfläche und der machtvolle Kern und Schirm ... das nationalstaatliche deutsche Reich sein*. Nach 1938 wurde Srbik deutlicher. Während des Krieges sprach er in seinen Aka-demiereden immer wieder vom "deutschen Frieden" in Anspielung auf die pax mmana oder vom "lebendigen Beruf (des deutschen Volkes) die große Ord-"- _t. ■- :er Ra^m des irdt» - zu sein. : Und am Ende des vierten und Vernes Bandes der Deutschen Einheit (1942)76 schrieb er schließlich von ei- ungsberuf des alten deutschen Ordnungvolkes", und daß "der Konti-tuiopa- nun "in dem Großdeutschen Reich wieder seine ordnende und rührende Mitte «halten" habe, "die auf gewaltiger Macht beruht und vom Verantwortungsgefühl für die Gliederungen erfüllt ist. Das nationalstaatliche Dritte Reich trägt noch immer und wieder eine große übernationale Verpflichtung, das Erbe des ersten Heiligen Reiches und seines Kaisertums, des Deutschen Bundes und Österreichs: die Verantwortung des deutsche» Volkes für die Neuordnung im Osten und im Westen, ausstrahlend von dem festen Kein des geeinten deutschen Staates und Volkes. Deutschland hat die ihm seit tausend Jahn auferlegte Sendung und Führerstellung bis etwa zur alten Grenze des Abendlandes und Ratende «ad bis zur westlichen alten Reichsgrenze wieder auf sich genommen ..." Die Historiker der Wiener Schule propagierten ihre Auffassung von den deutschen Leistungen und Aufgaben der österreichischen Geschichte, der deutschen Sendung de* deutschen Österreichers und des Historikers sowie vom völkischen Sinn der deutschen Geschichte in zahlreichen Publikationen und Vorträgen. Die glei-chCTldeen wurden mit den gleichen Beispielen aus der Geschichte belegt, immer wieder in rhetorisch neu ausgebauten Varianten wiederholt und möglichst mehr-' :": V Patau mBtkn dialektische Gegensätze rheto- n^twgebradu und sogleich wieder in einer allgemeinen Synthese harmonisch -r^rwS^r05!^ WUrden kontraPunktisch gesetzte Gegensätze in einem nne? ^ri*1™ Raum, einem "Kaiser der Zeiten-war freüichdan^ ""Gemenge von Paradoxen und Widersprüchlichkeiten «todSwSTn'L Wuaen*Aaften ebenso üblich, wie es uns heute unver-W^^S^^^^^T^ be-on*» er war de. Drir^X^ , , Mltghed m w^enschaftlichen Gesellschaften Hermann Onckerl'a^eJen « U ***** ?T°^T * der Nachfolge 47 Letzteres stand bereits in Zusammenhang mit seinem Naheverhältnis zu Walter Frank in den dreißiger Jahren, in dessen Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands er bereits bei der Gründung 1935 als Ehrenmitglied aufgenommen wurde. Ebenso blieb er nach der Entlassung Friedrich Meineckes 1936 Mitarbeiter der Historischen Zeitschrift und so sind in diesem Jahrgang nicht nur das Vorwort "Zum Geleit" des neuen Herausgebers Karl Alexander von Müller, die programmatische Rede Walter Franks bei der Eröffnung des Reicnsinshtuts für Geschichte des neuen Deutschlands und ein wissenschaftlicher Artikel von Srbik abgedruckt, sondern auch SrbDcs Brief an Walter Frank zur Eröffnung des Reichsinstituts mit Ausführungen zu den politischen Aufgaben des Historikers: Er war sich "gewiß, daß das Institut die wertvollen deutschen Wissenschaftsüberlieferungen, das Festhalten an der strengen Forschungsmethode, den unbedingten Wahrheitswüien und den universalen Blick mit dem heißen Drang nach der Formung des volkhaften Denkens und Wollens durch die Geschichtswissenschaft vereinen und ... eine Harmonie kämpfender und Rankescher erkennender Wissenschaft anstreben ..." werde. Von Gerhard Ritter auf seine Zusammenarbeit mit Karl Alexander von Müller und der neuen Historischen Zeitschrift angesprochen, meinte schon damals Srbik. er "wähle den Weg des Mitarbeitens, um das Wertvolle zu stärken und das Gefährliche zu schwächen"85 - wovon ihn auch Rittes Warnung mit Wilhelm von Humboldts Worten "Ich habe es immer für verderblich gehalten, das Schleen!e durch Beimischung von etwas Besserem zum Halbguten zu machen' nicht abhalten konnte.84 Noch später hielten ihm seine Gegner unter den Nazis diese seine Nützlichkeit und Rolle bei der Ausschaltung "üT>cralisUscher" und "kleindeutscher" Historiker zugute.85 Die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung war jedenfalls für Srtnk 1938 Tätigkeit für die NSDAP", die als solche durch seine "Ernennung zum Miiglied des großdeutschen Reichstags durch den Führer und Reichskanzler" anerkannt worden sei.86 Und es ging in den skizzierten politischen Idyllen schon Ende der zwanziger Jahre nicht nur um den Anschluß, sondern um die historische Begründung und Verherrlichung einer Großmachtstellung und Vorhemchaft der Deutschen in Mitteleuropa. - Nach 1945 harten sich für den zurückblickenden und enttäuschten Srbik die Rollen verkehrt: seine Geschichtsschreibung war nicht mehr Leistung für die Partei, es hatte nur "eine Zeitspanne lang geschienen", daß "der Nationalsozialismus ... eine freilich nur äußere Stütze" der gesamtdeutschen Geschichtsauffassung würde.87 Otto Brunner, der für die Entwicklung der Geschichtswissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wohl wichtigste der hier genannten Wiener Historiker, dessen Land und Herrschaft 1939 zum ersten Mal erschien88, vertrat ebenfalls in vielen seiner Publikationen die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung. Er ging bei der Beurteilung der Geschichte Österreichs von ähnlichen sinnstiftenden Annahmen aus wie Srbik, so von einer "gescrüchtliche(n,) nie völlig zur Wirkung gelangte(n) Funktion Österreichs.... den Versuch einer Organisierung der mitteleuropäischen Staatenwelt zu machen" (die nun als immer schon "gesamtdeutsche" "Aufgabe eines friedlichen Zusammenlebens der mitteleuropäischen Völker" - in einem "deutschgeführten Mitteleuropa" - zur Lösung anstünden); mit diesem perspektivischen Interesse verfolgte Brunner die "europäische^), mitteleuropäischen; und deutschen)" "Ziele der habsburgischen Politik", suchte er nach der "Idee ei- der Wiener Hofh-ir^> So war denn auch 1939 "Volksgeschichte- für Otto Brunner 'das Geb« der Stunde" (1943 -politische Volksgescwchte". 1959 ■Smiknirgesc*k4tOr, was »». aaischaftlich für ihn hieß. Ähnlich der deutschen Soziologie*, rechts- und verfaß ngsgeschichtbdien sowie sprach- und eben, auch kulrursoziologische und und - wie Heinrich Mitteis in ' Herrschaft meint - von einem "im vollen ! in "WUnpfenscher Haltung" als erster "für die verlai schung die StaatsreclKslehre des neuen ] Der breite Ansatz kennzeichnete von den Wh— IfeorikerB wohl vor i Brunner. wahrend die indete» - Ar die ebeafaBs die "Hoherwerrung des sehen Volkes Ober dem[!] Staat**** (also die liinili—tif des Volkes i ordnet« Prinzip der nationalen Einheit) ein Keraattz der gemmäaackoi GV-jübintja-ajhjiiaij, war - rmt großer Bcgtiatcriiag für Mn tai m—täai Thranea der aeuzeatbchea polnischen G<*rnichte) aber aa> beaaaWfcawja Dibei korkten auch £e ! zügen finden, wie Hans Hirsch 1938 in der Festschrift für Srb* rot der 1 tuag, daß "die Geschichte Großdeutschlands, die anat Probkme gestellt sein (wird), die die SumBcaeä i Auch für ihn hatten die ■ : >.-__-.£'•" und auch er war SÄSChLich cer Ihnfata -er ■ .- e;e';_- A-:s::eg j.^ ... ;. . ■ * ~iz.it.:;- ' -. ■• ''- zt~ ae~uher. A-icrs- Hirsch die Einladung T~:s z:: Nh^rs c^.t_: rer^rwence. cai jener ia Prag^ Gießen, Freiburg L Br. aad ana i 7e_ zsr ?s~r-. Volksgruppen m im ;-rr.:.?r. £':r^:r..zr. 50 Heiss Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 51 Achtums mit: So war Hans Hirsch "Leiter der Südostdeutschen Forschung*. SSTßetreuung der deutschen Volksgruppen im Ausland"'« und 0£ Brunner (schon 1933 Mitherausgeber des Handworterbuchs des Grenz- und Aus-landdeutschtums) hatte "an den nationalpolitisch wichtigen Arbeiten der Südostdeutschen Forschungsgemeinschaft teilgenommen" . In diesen Forschungen und Publikationen deutschnationaler österreichischer Historiker ging es um deutschsprachige Volksgruppen in Europa, insbesondere in Ost- und Südostmitteleuropa110; nur Paul Müller plante bereits anläßlich seiner Habilitation 1934, in Vorlesungen zur "Geschichte des Auslandsdeutschtums" nicht nur die "Ostbewegung" sondern auch die "Oberseefahrt", nicht nur die "Siebenbürger Sachsen", sondern auch das "Deutschtum in Italien" und das "amerikanische Deutschtum" zu behandeln, freilich die Fragen "des Zusammenhangs der geistigen Entwicklung des Auslandsdeutschtums mit der Gesamtnation" ebenso wie "die Bedeutung Wiens für das Südostdeutschtum"111. 2. Die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich 2.1. "Deutsche Märztage"112 -Die "Erfüllung des großdeutschen Traumes"113 Der "Anschluß-" oder "Umbruchrausch", wie der damalige Student der Geschichte Albert Massiczek den blinden Begeisterungstaumel in den ersten Wochen nach dem Einmarsch deutscher Truppen nennt, hatte die Wiener Historiker - Lehrende wie Studierende - mit wenigen Ausnahmen ergriffen. Die Voraussetzung für ihre ideologische Geschlossenheit war, daß sie in Wissenschaft und Lehre immer schon recht einheitlich die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung vertrat« hatten, die sie nun mit dem "Führer" ihrer Schule "die Vereinigung öster-ii- . Schlußakt einer tausendjährigen Entwicklung" se- = He--kehr ein politisches Einswerden von Teilen, die durch ""J*6Naturzusammengehört haben ... und die niemals die Ge-■MMßtean», der Erde, des Geistes und des Herzens verloren haben." «™° ***™*Rittgvon Srbiks aus dem Völkischen Beobachter11', die ' ':. \ z - :' --- '•'••■.icere-_-iu?.r.s des deutscher. Sudetenlan- ~-C ; .:>:'.' \\\ hl '"l?7" v:r der- Mitgliedern úst Akademie der Wis- "."ih :-: l'—^-'S ser.es Schülers ur.d Epigonen Rein--. - . " z-':íí -s:-=rk zu: Wiedergeburt Deutsch- te 10.*Sm unermeßUche Bedeutung des 13- eKMKdttPrt^ SJt Ausweitung (des Drinen Reichs) auf Öster-teaheStetefeUÍmenmienem Wesen *****Reichs,in '-■ Orc-2n.nťgkei: und der Vielheit ir. "Ii mihiI Mi ** naüonalen Staates", in der Entste- «hKk »°™*(«), geboren aus dem Willen der Nation 8B«»en Deutschen (Adolf Hitler)"117 Da< Ende der Eigenstaatlichkeit Österreichs - der Anschluß - war ihm die Erfüllung nicht nur der persönlichen politischen Wünsche, sondern vor allem auch des Sinns, den er schon lange der deutschen Geschichte gegeben hatte. In dieser hi-storistischen Konstruktion lag dem historischen Ablauf eine Aufgabe zugrunde ("Österreich war durch Jahrhunderte einer der stärksten Träger deutschen Lebens, ... deutsch war die bestimmende Farbe des geistigen Antlitzes und deutsch die geschichtliche Sendung Österreich" *), die es zu erfüllen galt; ja es gab für diese natürliche Entwicklung sogar (ahistorisch, endzeitlich) einen Zustand der Vollendung. Srbik sah "in der Schöpfung des großdeutschen Volksreichs den Abschluß eines durch die Natur und die Geschichte gewiesenen Weges ..."!I9; die "Idee" wurde für ihn "nun Wirklichkeit ein Volk, ein Reich. "'""Mit zu den Keimzellen" "deutscher Volkswerdung" gehörte - so Reinhold Lorenz - die "Wiener Schule der Geschichtswissenschaft", nachdem die Wiener Historiker ihre "politische" "deutsche Sendung" erkannt und erfüllt hatten.121 Die konservative, großdeutsche Grundeinstellung der Historiker, die antidemokratisch war, und aus der heraus sie Groß- und Staatsmacht verherrlichten und autoritäre Ordnung mit Kultur gleichsetzten (dabei redeten sie von Kultur und zitierten Kernstock1 ), dürfte die Voraussetzung dafür geboten haben, daß sie -trotz fünfjähriger Terrorherrschaft der Nazis in Deutschland - vorerst keine Sorge darüber zeigten, daß sich der "Volksstaat", die "Deutsche Einheit" unter nationalsozialistischen Vorzeichen erfüllte. Zu dieser Ausblendung von Realität hatte es keiner völligen ideologischen Übereinstimmung bedurft. 22. Vertreibungen - Annäherungen und Karrieren Die gesamtdeutsche und völkische Einstellung der Vertreter der Wiener Schule der Geschichtswissenschaft, deren Einfluß sowohl auf ihr deutschnationales und antisemitisches, poütisches Verhalten als auch auf ihre wissenschaftlichen Publikationen in den bisherigen Ausführungen deutlich werden sollte, ließ sie im 13. Marz 1938 die Erfüllung des Sinns der deutschen Geschichte bejubeln; ebenso verständlich ist es, daß sie von den Nationalsozialisten nicht bedrängt wurden Während 1938 von der Gesamtfakultät 14 der 45 Ordinarien. 11 von 22 EtfraordMav neu, 13 von 32 Emeriti und 56 der 159 Privatdozenten entlassen wurden , waren im Bereich der mittleren und neueren Geschichte an der Universität Wien keiner der Professoren und nur wenige der Privat dozenten für das neue autoritäre und rassistische Svstem untragbar Friedrich EngeUanosi . Gerhard Ladner und August Loehr126 durften aufgrund der rassistischen Gesetze. Anton Julius Walter127 wegen seiner Tätigkeit bei der chnsthchsozialen Reichspost und als Sekretär der ständestaatlichen Pressekammer nicht mehr lehren. Viele vollzogen mit ihrem .Antrag um Aufnahme in die Parte, (auch) h» Annäherung an das NS-System. einige wurden für Are Verdienste um die Regung geehrt12", (einzelne versuchten offenbar bereits wieder, Uistm z»gcwi"-nenH Weiterhin wurde im gesamtdeutschen bzw. > wnnrhpn Berlin etc." unternommen ; Lothar Groß 23. Enttäuschungen, Konflikte, Distanzierungen Es tauchen jedoch in den Akten recht bald (und mit den Jahren zunehmend) Hinweise auf kleinere Konflikte auf. Sie finden sich etwa auch m den Bemerkungen der Blockwarte und Ortsgruppenleiter über das »Verhalten zum heutigen Staat und zur Partei" oder über die Spendenbeteüigung, die als sensibler Indikator für die Zufriedenheit mit dem System galt und beobachtet wurde. Die Schlüsse (vor allem die wohlwollenden) beruhen freilich sehr oft auf Fehleinschätzungen, spiegeln manchmal die Abneigung oder die Bewunderung des kleinen Mannes gegenüber dem/der Intellektuellen und enthalten GefäUigkeitslugen; sie bleiben jedoch aufschlußreich für das Funktionieren des Systems, für dessen Nonnen und interne Konflikte.160 Distanzierungen vom NS-System sind häufig zu beobachten, Intensität und Verlauf waren freilich recht unterschiedlich. Albert Massiczek schildert glaubwürdig, wie die Annäherung an die illegalen NSDAP-Organisationen bei vielen der jungen Studenten und Akademiker mit einer auch emotionalen Ablehnung des Schuschnigg-Regimes und der Vaterländischen Front zusarnmenhing und wie jene, die unter anderem aus diesem Grund zu Illegalen geworden waren, recht rasch auch vom neuen autoritären System angewidert sein konnten. Zur Änderung der Meinung über den Nationalsozialismus auch dort, wo die Berichte von der NS-Herrschaft im Deutschen Reich vor 1938 nicht gewirkt hatten, trugen in Einzelfällen persönliche Erlebnisse und Konflikte mit dem neuen System, häufiger noch die Eskalation der politischen Ereignisse zum Krieg hin bei. Äußerungen von Hans Hirsch, die seine Schüler überliefern, weisen etwa in diese Richtung, ebenso das Verhalten von Erna Patzelt, das unten noch beschrieben werden w • rmSt widerset2te si<* dem rassistischen und politischen Terror des "Wenn Z T "\ und rassisch folgte unterstützte.162 ehtuldtrund?rMß ™ ST anderCr Wdse u*d wenn S08ar der IS^S^Zu^ ÖStCrreiCh' aKP«flP und die G^ »* dem All-*r Wr6 ™ter ->daß sie ke^n Wert mehr auf die Mitgliedschaft zur NSDAP S unEüS erkttr^%AUfhalrS ^ " °hne beSOndere Folgen "> wedele ParteELidaß " Puchen Beurteilungen ab 1942 Vor 1938 hlnTp Th3ft n°Ch die ^lehnung erwähnt sind, holfen «ad £ ^S,^ ^ nf-alsozi^^n Studentinnen geOrtsgruppe nkht "La? m"f TT11121 <1943 sPendete zur Empörung der Partei 2 ' ^ ""^ (n3Ch AuLgen von NSDAP betätigt" ia sieti^ TT sind) auch "illegal für die lonial-Amtes deVisDAp nT f ^ NSDAP8se* 1934 und ... des Ko-wurdevonParteifunktionä enlnC,iet\geWf,Sen Sdn Der Ge^ungswandel 1938 keine feste Anstellung ' h lhrer Verärge™g darüber erklärt daß sie "Stellung an der Universität bekommen hatte.179 Da Datum des Endes ihrer Beitragszahlung (September 1939) läßt aber auf den Krieg als Hauptursache schließen. Ema Patzelt äußerte auch ihre Meinung zum NS-Regime, und sie wurde deshalb "nach dem Heimtückegesetz" angezeigt: Sie hatte Ende 1943 im Katalogzimmer der Universitätsbibliothek gegenüber einer Mittelschulprofessorin (eine der Studentinnen, die sie 1935 gedeckt hatte) die "Unisiedlungsaktion" und vor allem die Neutralitäts- und Vertragsbrüche veruteilt, was jene beim Gauschulungsamt zu Protokoll gab. Die Denunziation wurde zwar an die Gestapo weitergeleitet180, und es kam auch zu Verhören, aber zu keiner Verhaftung. Die Distanzierung des niederösterreichischen Landeshistorikers und Archivars Karl Lechner soll im folgenden skizziert werden, obwohl er erst nach 1945 Dozent an der Universität wurde: Auch er begüßte begeistert den Anschluß und beantragte noch im Mai 1938 die "Ausstellung einer vorläufigen Mitgliedskarte""1. In der umfangreichen Aufzählung seiner "sonstige[n] Tätigkeit für die NSDAP" vor März 1938 führte auch er seine Vorträge und Werke im Sinne der "gesamtdeutschen Geschichtsauffassung (gegen 'österreichische Geschichtsauffasung' und 'österreichischen Menschen'! [so Lechner])" an. In dieser Selbstdarstellung gegenüber der Partei, die sehr stark seine anfängliche Begeisterung vermittelt, nennt er Propagandatätigkeit an seiner Dienststelle, im Rahmen des "Vereins für Landeskunde (von Niederösterreich, der) als 'Nazi-Verein' bei der Landesregierung bekannt" gewesen sei, in seinen Publikationen, in der CV-Verbindung Küm-berg und in der Jugendbewegung Neuland sowie in seiner Heimatgemeinde Mauer bei Wien; wie Bittner, so hatte auch er "ohne Wissen der vorgesetzten Stellen archivalisches Material für die Ausstellung 'der ewige Jude', München 1937/38, bereitgestellt"; "seine nationalsozialistische Gesinnung und Betätigung" wurde ihm unter anderem vom Wiener Stadthistoriker Gustav Gugitz (der auf eine alte Parteimitgliedschaft mit der Nummer 50.771 hinweisen konnte) bestätigt. Für Lechner war - wie für Srbik, Bittner, Patzelt, Mayr - wegen dieser Leistungen 1940 eine Aufnahme "zum 1. 5. 1938 vorgesehen" (und die Nummer 6.275.553).182 Jedoch bereits um die Jahreswende 1938/39 "(trat) die wirkliche politische Emsteilung des Lechner ... kraß in Erscheinung im Zusammenhang mit der Angelegenheit eines katholischen Kaplans Nowotny, zu dessen Gunsten Lechner als Parteianwärter Unterschriften sammelte", so der empörte Kreisleiter, nach dessen Grundsätzen Lechner gerade als Parteimitglied eine Beschwerde "lediglich dem Hoheitsträger mitzuteilen, sich aber nicht gegen die Parteiweisungen in katholische Angelegenheiten einzumischen hatte". Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung zog Lechner Anfang 1940 seinen Aufnahmeantrag zurück und die Mitgliedschaft wurde ihm nicht mehr ausgefolgt; zu diesem Schritt dürfte ihn nicht nur die persönliche Verärgerung veranlaßt haben, sondern auch, daß damit^ein gegen ihn beim Parteikreisgericht eingeleitetes Verfahren eingestellt wurde. In den folgenden Jahren überwog in den Beurteüungen Lechners durch Parteistellen das Bild, welches die Antiklerikalen in der NSDAP von den religiösen Parteigenossen entwarfen, die sie für besonders gefährlich hielten: so wurde Lechners "gegenwärtiges Verhalten" nun als "äußerst zurückhaltend und vorsichtig, echt jesuitisch" und sein "Charakter" als Verschlossen und hinterhältig" bezeichnet ; nun war er plötzlich immer schon bemüht gewesen, "am richtigen Ort und zur 56 Heiss Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 57 daC das antipreußische Verhalten Paul Müllers kaum Folgen hatte: . . ■ a__J1 1 C\Aft Kor oirvrfSTVi *InQ7lArfTQnrr in öl««.- A_ i das antwreupixnc »«i.»-. —----- x-uigen natte: räCkÄr hLte sich im April 1940 bei einem Spaziergang in einer Auseinan-Paul ^^^^^m J. und H.G. zu antipreußischen Äußerun-T lassen ("Gehts dorthin, wo ihr hergekommen seid, wir brauchen die Sl^^ta«*« wir da euch Preußen! ... ausfressen tuts uns und ^oresTen wie eine Zitrone, die ganze Kultur habt ihr uns genommen...." - seine SSTSTvom "herrlichen Mutterboden"); er hatte mit den Worten "Ihr Hunnen'" ("wobei er in verächtlicher Weise auf den Boden spuckte") geendet. Nach einer Anzeige bei der Gestapo saß er zehn Tage lang in sog. Schutzhaft, das Verfahren wegen staatsfeindlicher Äußerungen nach dem "Heimtückegesetz" wurde jedoch eingestellt. , „ , Das war jedoch nicht alles: Als für ihn 1941 und dann nochmals Ende 1943 die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor beantragt wurde, ergaben die parteiamtlichen Nachforschungen nicht nur, daß Müller außerhalb der Universität den deutschen Gruß immer mit guten Tag beantwortete und nicht sehr gebefreudig war, sondern daß er 1936 das illegale Parteimitglied B. denunziert haben soll (was jenem 'Von nationalsozialistisch gesinnten Polizeibeamten" mitgeteilt worden war; Polzeibeamte hatten auch eine andere Hausbewohnerin vor Müllers "Neigung zu Anzeigeerstattung gewarnt") und daß er "beim Zusammentreffen mit dem im gleichen Hause wohnhaften Pg. Br... im Hinblick auf die Zurücknahme unserer Truppen aus den besetzten Ost- und Westgebieten" "eine ähnliche Gebärde zeigt", "wie der Führer(, der) bei Einlangen der Bitte Frankreichs um Waffenstillstand sich mit einer freudigen Geste auf die Schenkel schlug." Die Ernennung Paul Müllers zum außerplanmäßigen Professor wurde auch zum weiten Mal abgelehnt175, andere Folgen dieses Verhaltens sind den Akten nicht zu entnehmen. Aber nicht nur Dozenten, die wie Paul Müller wohl von Anfang an gegen den Nationalsozialismus eingestellt waren, gerieten mit dem System in Konflikt. Erna ni^urspmnglich Sympathisantin und Parteigängerin, nahm im Sommer 1941 «tel^tgüedskane der NSDAP nicht an, welche ihr rückwirkend mit 1. Mai 1938 IAA" und mit der niedrigen Nummer 6,118.216 zuerkannt worden war. Die (von Anwärtern ebenfalls zu leistenden) Beiträge hatte sie nur bis September 1939 und -trotz Aufforderung der Ortsgruppe - nicht weiter bezahlt, und nun erklärte sie "dem Blockleiier daß sie Vnn« w---- lege*17*. Die "vorgesehene i lk MtfH| erklär/", l weder dje Panaanwäne 1 * -- ^™y?0<*^-. daß sieben wZ"'" uezaiUt' und ™n erklärte sie Sř™- «* ^tm^^SSZZ V 2 IÄ*fed-*aft ™ NSDAP 55» und Í5£ *? Folgen -) umic uesonaere Folgen -) 1 so gelöscht, daß in politischen Beurteilungen ab 1942 ~« uk rcrtetamranerschaft noch die Ablehnung erwähnt sind. Vor 1938 hatte Erna Patzelt nicht nur nationalsozialistischen Studentinnen ge-taHfc««»il die Partei materiell unterstützt (1943 spendete sie zur Empörung der Ortsgruppe mcht einmal mehr für die NSV), sondern sich (nach Aussagen von Paneiaelka, die freilich nicht immer zuverlässig sind) auch "illegal für die NSDAP betätigt*, ja sie soll sogar "Mitglied der NSDAP seit 1934 und ... des Ko-Irruri ftmtct der NSDAP in München" gewesen sein.178 Der Gesinnungswandel wurdevon Parteifunktionären nun mit ihrer Verärgerung darüber erklärt, daß sie 1938 keine feste Anstellung an der Universität bekommen hatte.179 Das Datum des Endes ihrer Beitragszahlung (September 1939) läßt aber auf den Krieg als Hauptursache schließen. Erna Patzelt äußerte auch ihre Meinung zum NS-Regime, und sie wurde deshalb "nach dem Heimtückegesetz" angezeigt: Sie hatte Ende 1943 im Katalogzimmer der Universitätsbibliothek gegenüber einer MittelschuJprofessorin (eine der Studentinnen, die sie 1935 gedeckt hatte) die "Umsiedlungsaktion" und vor allem die Neutralitäts- und Vertragsbrüche veruteilt, was jene beim Gauschulungsamt zu Protokoll gab. Die Denunziation wurde zwar an die Gestapo weitergeleitet180, und es kam auch zu Verhören, aber zu keiner Verhaftung. Die Distanzierung des niederösterreichischen Landeshistorikers und Archivars Karl Lechner soll im folgenden skizziert werden, obwohl er erst nach 1945 Dozent an der Universität wurde: Auch er begüßte begeistert den Anschluß und beantragte noch im Mai 1938 die "Ausstellung einer vorläufigen Mitgliedskarte"1*1. In der umfangreichen Aufzählung seiner "sonstigefnj Tätigkeit für die NSDAP" vor März 1938 führte auch er seine Vorträge und Werke im Sinne der "gesamtdeutschen Geschichtsauffassung (gegen 'österreichische GeschichtsauffasungJ und 'österreichischen Menschen'! [so Lechner])" an. In dieser Selbstdarstellung gegenüber der Partei, die sehr stark seine anfängliche Begeisterung vermittelt, nennt er Propagandatätigkeit an seiner Dienststelle, im Rahmen des "Vereins für Landeskunde (von Niederösterreich, der) als 'Nazi-Verein' bei der Landesregierung bekannt" gewesen sei, in seinen Publikationen, in der CV-Verbindung Küm-berg und in der Jugendbewegung Neuland sowie in seiner Heimatgemeinde Mauer bei Wien; wie Bittner, so hatte auch er "ohne Wissen der vorgesetzten Stellen archivalisches Material für die Ausstellung 'der ewige Jude', München 1937/38, bereitgestellt"; "seine nationalsozialistische Gesinnung und Betätigung" wurde ihm unter anderem vom Wiener Stadthistoriker Gustav Gugitz (der auf eine alte Parteimitgliedschaft mit der Nummer 50.771 hinweisen konnte) bestätigt. Für Lechner war - wie für Srbik, Bitmer, Patzelt, Mayr - wegen dieser Leistungen 1940 eine Aufnahme "zum 1. 5. 1938 vorgesehen" (und die Nummer 6,275.553).182 Jedoch bereits um die Jahreswende 1938/39 "(trat) die wirkliche politische Einstellung des Lechner ... kraß in Erscheinung im Zusammenhang mit der Angelegenheit eines katholischen Kaplans Nowotny, zu dessen Gunsten Lechner als Parteianwärter Unterschriften sammelte", so der empörte Kreisleiter, nach dessen Grundsätzen Lechner gerade als Parteimitglied eine Beschwerde "lediglich dem Hoheitsträger mitzuteilen, sich aber nicht gegen die Parteiweisungen in katholische Angelegenheiten einzumischen hatte". Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung zog Lechner Anfang 1940 semen Aufnahmeantrag zurück und die Mitgliedschaft wurde ihm nicht mehr ausgefolgt; zu diesem Schritt dürfte ihn nicht nur die persönliche Verärgerung veranlaßt haben, sondern auch, daß damit^ein gegen ihn beim Parteikreisgericht eingeleitetes Verfahren eingestellt wurde. In den folgenden Jahren überwog in den Beurteüungen Lechners durch Parteistellen das Bild, welches die Antiklerikalen in der NSDAP von den religiösen Parteigenossen entwarfen, die sie für besonders gefährlich hielten: so wurde Lechners "gegenwärtiges Verhalten" nun als "äußerst zurückhaltend und vorsichtig, echt jesuitisch" und sein "Charakter" als "verschlossen und hinterhältig" bezeichnet ; nun war er plötzlich immer schon bemüht gewesen, "am richtigen Ort und zur 58 Heiss richtigen Zeit das Wort zu gebrauchen, das geeignet gewesen wäre, zersetzend gegefdas nationalsoziaüstische Gedankengut zu wirken. 3. Brüche und Kontinuitäten nach 1945 3.1. Die Entnazifizierung der Institution Die Parteimitglieder und -anwärter unter den Professoren, Dozenten, Assistenten und wissenschaftlichen Hilfskräften wurden im Laufe der beiden Jahre nach der Befreiung Österreichs vom Dienst suspendiert und meist vor eine ministerielle Sonderkommission geladen; es wurde nach den Verbotsgesetzen verfahren, die für die Vertreter des ideologieträchtigen Faches Geschichte mit besonderer Schärfe galten.186 Am Historischen Seminar und im Institut für österreichische Geschichtsforschung betraf dies nicht nur die Professoren Wilhelm Bauer, Otto Brunner, Reinhold Lorenz und Heinrich Srbik, sondern auch die Dozenten Wilhelm Deutsch187, Heinrich Fichtenau und Herbert Hassinger, die Assistenten Karl Drössler und Erich Lindeck sowie die wissenschaftliche Hilfskraft Edith Rauscher.188 Leo Santifaller mußte sich wegen einer Publikation rechtfertigen. Als unbelastet galten die Dozenten Paul Müller und (vorerst) Erna Patzelt sowie die vertretungsweise für Wilhelm Deutsch als wissenschaftliche Hilfskraft eingestellte Wanda Malojer. Vom Dekanat, daß sich bei den Maßnahmen gegen Fakultätsmitglieder sonst eher zögernd verhielt, wurden Srbik, Borodajkewycz und Glaise-Horstenau bereits auf den ersten Listen unter jenen genannt, denen die Lehrbefugnis sofort zu entziehen war.191 Keiner der Dozenten aus den Archiven behielt seine Lehrbefugnis (weder Ernst Klebel noch Josef Karl Mayr, noch Ferdinand Stöller).192 Mitglied- bzw. Anwärterschaft waren freilich recht formale Kriterien, die über Je ideologische Einstellung und das Verhalten noch sehr wenig besagten. Die ^mTT1^^1 f***0*"* und ti* Stellungnahmen ihrer Zeugen wurden nSZT^J^n.(V°[^rSt eher ««"g«) Urteflen der Sonderkommissionen oerir^L ^ : S0 heißt es etwa in der Begründung zum Erkenntnis hStaTd z^ZTOnu0m 19- Juni 1946' Wühelm Bauer * den dauernden Ru-^Ä4tUer 561 ■** - - betrachten und ihm SSSäÄEs*^^ Gesinnung an den Ta* daß dem zu £22 «nfc. wobei 3^5" dlc Unabhängig- unbekannt gebüebenZT5 die ** »"d Weise der Maph»,!^;:tUC nicht anzunehmen öste ' T^i0n w' W«»„Use7nBr ITT■ Gtsinn™S an den Tag keit einmal mit den Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 59 - enten, die 1938 die venia verloren hatten, erhielten diese zurück, so August l ehr der interimistisch das Historische Seminar und kurz auch das Institut für österreichische Geschichtsforschung leitete195, so auch Anton Julius Walter, dem sie aber sogleich wieder entzogen wurde, nachdem eine kompromittierende schriftliche SelbstdarstelJung gegenüber dem Parteigericht der NSDAP bekannt geworden war.196 Nachweislich gab es auch Bemühungen, die Emigranten zurückzuholen. Friedrich Engel-Janosi stand auf einer Berufungsliste in Graz an zweiter Stelle und kam zum ersten Mal im Sommersemester 1949 als Gastprofessor nach Wien.197 Für Gerhard Ladner, der in der Nachfolge des entlassenen Kunsthistorikers Hans Sedlmayr an dritter Stelle genannt worden war198, bemühten sich 1946 August Loehr um eine Gastprofessur in Wien199 und Ignaz Philipp Dengel um eine Berufung nach Innsbruck. Ab 1947 wurden die Gesetze gemildert. Dem schwer kranken Viktor Bibl waren mit 1. Mai 1945 nach § 14 des Verbotsgesetzes von 1945 als Parteimitglied Nr. 6,297.923 alle Pensionsanspriiche gestrichen worden; nach Aufhebung der betreffenden Bestimmung sollte er nun mit Februar 1947 Enthobenenbezüge erhalten.201 Bauer und Srbik konnten mit Erreichung ihres Emeritierungsalters (1948) wieder die vollen Pensionen beanspruchen.202 Die Entscheidungen der Kommissionen wurden Ende der vierziger Jahre nicht nur wegen der geänderten gesetzlichen Grundlage weniger rigoros, sondern auch wegen der politischen Polarisierung (aufgrund von Antfkommunismus und Kaltem Krieg) und einfach deshalb, weil an der Universität die neuen Universitätslehrer nun sicher etabliert waren. In ministeriellen Korrimissionen wurden Hinweise in den "parteiamtlichen Unterlagen" zugunsten des Beschuldigten übergangen"" T-'--------'~ «»—*t nniin'sriie Verhalten wäh- gen203, und Anfang der fünfziger Jahre wurde dann das politische Verhalten während der NS-Herrschaft möglichst nicht mehr erwähnt: Als etwa Heinz Zatschek 1955 um die Wiederverleihung der Lehrbefugnis ansuchte, wurde im Kommissi-onsbericht nur mehr hervorgehoben, daß er "trotz schwierigster äußerer Verhältnisse seit 1947 eine große Anzahl bedeutender Arbeiten ... veröffentlicht hat"; die Ursachen seiner Schwierigkeiten wurden nicht mehr genannt. Der sonderbare Weg, auf dem es Taras Borodajkewycz über eine Mitarbeit beim Institut für Wissenschaft und Kunst und mit Beziehungen zu Kardinal Theodor Innitzer, zu Alfons Gorbach und zu Julius Raab wieder zu einer Professur gebracht hat, soU hier nicht nachgezeichnet werden.205 1954 wurde er jedenfalls Professor an der Hochschule für Welthandel in Wien, im gleichen Jahr, als der in Österreich politisch nicht rehabilitierte Otto Brunner den Ruf nach Hamburg annahm20 3.2. Die Geschichtsauffassung? Die politischen Ereignisse und die personellen Veränderungen sprengten die alte Einheit der Wiener Geschichtsauffassung. Neue Forschungsschwerpunkte wurden gesetzt207; einige der Ansätze Otto Brunners von 1939 haben (umformuliert) seit den fünfziger Jahren auch an der Wiener Universität Einfluß ausgeübt. Innerhalb der Zunft unterblieb jedoch die Diskussion über die gesamtdeutschen Geschichtsauffassung, deren Positionen im Bereich der politischen Geschichte weiterhin ver- Heiss 60 Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 61 treten wurden wenn es auch nun nicht mehr um die Legitimierung deutscher Machtansprüche in Mitteleuropa oder um den Kampf gegen die Eigenstaatlichkeit Österreichs ging. Während in der Bundesrepublik die Diskussionen um den deutschen Sonder- oder Irrweg20* zu einer Revision bisheriger Geschichtsinterpretationen führten, vermeinte man in Wien, immer schon den richtigen österreichischen und anti-borussischen Standpunkt eingenommen zu haben. Bei gleichzeitiger nostalgischer Zuwendung zu einer idyllisierten Geschichte der Habsburgermonarchie, in die alte Groß- und Ordnungsmachtschwärmerei einflössen, blieben Untertanenmentalität und Militarismus ebenso die Probleme der anderen wie die Rolle der Historiker dabei oder etwa im ideologischen Vorfeld des Revanchis- mus. 'Bauer der schon in seiner Jugend Uterarischen Ambitionen nachgegangen «9» enektierte die eigene politische Haltung nach dem Ende der NS-Herr-Sift «SÄ autobio'graphischen Roman Wo Hegt Österreich? Roman etes Suchenden, der zwar verloren ging, den er aber in zwei Bnefen folgender- maßen charakterisiert: ■Mit selbstbiographischem Hintergrund schildert er an der Entwicklung eines jungen Mannes die letzten Jahrzehnte vor 1918, berührt die Bewegung Schonerers, beleuchtet den deutschen Nationalismus überhaupt. Es ist ein Buch der Enttäuschung von einem Mann, der 1918 für den Anschluß an das Deutsche Reich gekämpft hat, dann etwas zögernd der NSDAP beitrat, jetzt aber dort angelangt ist, wo er 1917 die (Historische) Zeitschrift 'Österreich' begründete .... Zu dieser verlorenen und neu gefunden Position schrieb er, der Schilderung liege Vor allem die Idee eines Altösterreichertums zugrunde, die in tragischer Weise von den Österreichern verkannt und abgelehnt worden ist" . Für Wilhelm Bauer scheint - zumindest in dieser romanhaften Verarbeitung seines Lebens - die tatkräftige Ablehnung der Eigenstaatlichkeit Österreichs durch seinesgleichen nach der Erfahrung mit dem Nationalsozialismus zum "tragischen" Irrtum geworden zu sein. Nicht so für Heinrich von Srbik, der - in einer "Darlegung* seines "wissenschaftlichen und politischen Verhaltens" gegenüber der Diensuteüe - noch ungebrochen sein Bemühen, Österreich den "ihm von der vorwiegend kleindeutschen Historiographie versagten) Ehrenplatz in der gesamtdeutschen Geschichte wieder" zu gewinnen, als (die erforderliche) patrio tiseh^tterreichische Haltung verstand bzw. beurteilt haben wollte. Ausführlich versuchte er darzutun, daß die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung, als deren Mitbegründer und Führer" er "mit Fug ... gegolten habe", entgegen "perfide(r) Verleumdung", "mit einer tiefen und reinen Liebe für mein Heimatland Öster-■•■ BWWM indes am deshalb darum gegangen sei, "das alte Füh-ZEul f rC'ChS im 8csamtde"tschcn politischen Körper an ... Hand seiner k sSefnde" Tätigkeit" ZU eiwdsen; der "alte Reichsgedanke SETÄ^-f °nalen und univers^n Größe, seine Prinzipien der Christ- Sä:1- uEnd sä rdnung und ?- Fortführuns *«* öSJ Beesen und h?h- ■ ZUglekh &roßdeutsch ™* - österreichisch gesinnt" SnSSfÄÄZÄ' SSSSü RCiCh mit föde^ische? Struk-ner stolzen °*erreich euie besonderen kultureUen Note und sei- E-genwSi :S^**ßÄ -kommen und1 5i men soüte." - NcSi ^ hr T^S^* WeSCnS Zur voUen Gelt«"g kom-Noch 1945 bbeb es für Srbik Aufgabe des österreichischen Histori- kers, eine Rolle Österreichs für ein Gesamtdeutschland historisch nachzuweisen, und das Reich blieb ihm die Friedensordnung. Trotz der Folgen jener Politik der Größe, (mittel-) europäischen Vorherrschaft und Weltgeltung, welche er und seine Gefolgschaft publizistisch mit wissenschaftlichen Argumenten legitimiert hatten, verstand er es nicht, diese zentralen Positionen der eigenen Geschichtsauffassung kritisch zu überprüfen. Die hohen Ehren, die er bisher für seine Leistungen erhalten hatte, dürften es ihm erschwert haben, die Basis seiner Auffassung zu reflektieren oder gar von dieser abzugehen. Und zur Kontinuität trug wohl auch bei, daß in unserer Kultur weniger der Lernprozeß geachtet wird, als das standhafte (treue, charakterfeste) Beharren bei einmal gefaßten Ansichten. Auch Otto Brunner berief sich in einer Rechtfertigung für sein Buch "Der Schicksalsweg des deutschen Volkes", das zu Kriegsende noch im Druck war und dann nie erscheinen sollte, auf seine "ausführliche und ... einwandfreie Behandlung der Geschichte Österreichs"214; gegen das vorherrschende "geschichtliche Wissen ... aus den von Parteiphraseologie und kleindeutsch-preußischen Vorurteilen durchsetzten Mittelschullehrbüchern und den bei der Hitlerjugend verbreiteten Lehren" habe er sich bemüht, "alle Verzerrungen zu beseitigen und dabei die geschichtliche Leistung Österreichs eingehend und gerecht zu würdigen". Das Manuskript hegt nicht vor, aber Brunner dürfte hier ebenfalls der Meinung gewesen sein, die Republik Österreich habe als patriotisch-österreichisch zu bewerten, daß er (wie die anderen Historikern mit gesamtdeutscher Geschichtsauffassung) die Rolle Österreichs in der deutschen Geschichte betont hatte. Ein Vorfall scheint mir für das völlige Unverständnis bezeichnend zu sein, das bei den Historikern auch nach 1945 gegenüber dieser Problematik bestand: Hugo Hantsch hatte sich in den Jahren vor 1938 deutlich gegen den Nationalsozialismus geäußert und betätigt und war auch im März sofort entlassen und verhaftet worden. 1946 wurde er im Zuge seiner Berufung als Nachfolger Srbiks von - gewiß übersensiblen - Publizisten kritisiert, er hätte in seinen Werken "zur Schaffung eines pangermanischen Reiches und zum Kreuzzug gegen den barbarischen slawisch-sozialistischen Osten" aufgerufen; Zitate aus den Werken von Hantsch über einen "Befehl des Schicksals an Österreich, Bollwerk zu sein gegen den barbarischen Osten, für Reich und deutsches Volk und Abendland", mit der Behauptung, "alles , was auf dem Boden der österreichisch-ungarischen Monarchie an kulturellen Hochwerten vorhanden war, geht auf deutschen Ursprung zurück" u.a., sowie seine Bemühungen um das Auslandsdeutschtum (vor 1938) wurden als Belege angeführt. Da konnte auch Hantsch nur vorbringen, es sei in der dreißiger Jahren darum gegangen, "gegenüber den Schlagworten des Nationalsozialismus die deutsche Leistung Österreichs hervorzuheben', weshalb er gesucht habe, "die Zusammenhange Österreich mit dem Reich ... im Sinne der christlichen abendlandischen Reichsidee zu deuten und Österreich gerade in die universalen Beziehungen dieses europäischen Ordnungsgedankens einzubauen, ja als ihren wichtigsten Träger erkennen zu lassen Die historistische Sinnkonstruktion, die Auffassung von einer deutschen bzw österreichischen (einer nur kulturellen oder auch politischen) Mission in Mitteleuropa lebte weiter, wie auch die Meinung, Historiker hätten sich vor allem über Stentstunden der staatlichen Machtexpansion und Weltgeltung auszulassen, hätten Machtverhältnisse und -ansprüche (ihres Volkes, ihres Landes, ihres Staa- Heiss 62 r .hirhte zu legitimieren, hätten durch die Verkündigung solcher teS) aus der G^hte zu cgi _ ^ Qeschichte hätte (so Adam Wandruszka Aufgaben eine zu ^ »das einstige hohe Niveau nicht einzu- 1955) 'Zl Seder zu eSien"216. Er hat hoffentlich nicht ein »hohes Niveau" bÜßen ,r!L Ausdehnung gemeint, denn im vorhergehenden Satz sprach er im-ÄSSSi« von konkreter Aussage und metaphorischer Aus-SaAeit - zugunsten einer Sinngebung je nach Beheben - verwischenden Sprache) von "engeren und kleineren Verhältnissen". In der Diskussion um Wandruszkas Artikel wurde von Borodajkewycz gegen die Angriffe eingewandt, man könne, ja dürfe doch nichts von der Geschichte auslassen - was für ihn allemal bedeutete, mit gleichbleibender ideologischer Ausrichtung immer wieder die gleiche Aus-Wahl zu treffen. Anmerkungen hörige über die Weiterbestcllung politisch belasteter Kollegen. 3) Im folgenden können die Vorgänge 1945 bzw. 1938 am Archäologisch^p.graph.schen Seminar und am Seminar für osteuropäische Geschichte nicht behandelt werden. Vgl. Walter Leitsch und Manfred Stoy, Das Seminar für osteuropäische Geschichte der Universität Wien 1907 - 1948 (=Wiener Archiv für Geschichte des Slawentums und Osteuropas 11, Wien-Graz-Köln 1983) bes. 172-203. Für weitere Hinweise zur Laufbahn der einzelnen Universitätslehrer s. Erich Cermak, Beiträge zur Geschichte des Lehrkörpers der philosophischen Fakultät der Universität Wien zwischen 1938 und 194S (masch. phil. Diss. Wien 1980) und Margarete Kowall, Die 1938 von der Universität verwiesenen Mitglieder des akademischen Lehrkörpers der philosophischen Fakultät Wien (masch. phil. Diss. Wien 1983). 4) Vgl. dazu die Hinweise in den folgenden Ausführungen. 5) Die Frage nach dem herrschenden Wissenschaftsparadigma, die Günther Fellner, Die österreichische Geschichtswissenschaft vom "Anschluß" zum Wiederaufbau. In: Friedrich Stadler (Hg.), Kontinuität und Bruch 1938 - 1945 - 1955. Beiträge zur österreichischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte (Wien-München 1988) 135-155 stellt. -Genauer zu differenzieren wäre Wissenschaftsparadigma und Schule, die freilich die Mächtigkeit des Paradigmas wesentlich mitbestimmte, besonders bei dem hohen Grad der Institutionalisierung der Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum: vgl. dazu Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft in Deutschland und Frankreich 1830 bis 1918 und die Rolle der Sozialgeschichte. Eine Vergleich zwischen zwei Tradi-üonen bürgerlicher Geschichtsschreibung. In: Jürgen Kocka (Hg.), Bürgertum im 19. bes 185 T"1' DeUtSChland im eur°Päi*chen Vergleich 3 (Frankfrut a.M. 1988) 175 ff., 6) DaChs' Östcrrc'chische Geschichtswissenschaft und Anschluß 1918 - mju (Salzburg 1974). 7) b=1deTIhT;bÖgen in dtn Peisonalakle" *<* Universitätsarchivs Wien (UA) und der Ablesungen des Österreichischen Staatsarchivs, Allgemeines Verwaltungsar- Wiener Schule der Geschichtswissenschaft chiv Wien (AVA) bzw. Archiv der Republik Wien (AdR) Unterricht-Hochschulen (Unterricht), sowie in den Gauakten, die im Bundesministerium für Inneres Wien (BMI) liegen. Zu diesen Organisationen: Wolfgang Rosar, Deutsche Gemeinschaft. Seyss-Inquart und der Anschluß (Wien-Frankfurt-Zürich 1971); Winfried R Garscha, Die Deutsch-Österreichische Arbeitsgemeinschaft. Kontinuität und Wandel deutscher Anschlußpropaganda und Angleichungsbemühungen vor und nach der nationalsozialistischen "Machtergreifung" (gedr. phil. Diss. Wien 1982). 8) Die Warte, 3. Jg., letzte Folge, August 1938 (mit dem Hefttitel "Unser Ziel ist erreicht!") 1: Hinweis auf die Vorgängerzeitschriften Der Anschluß, herausgegeben vom Österreichisch-Deutschen Volksbund Wien, Jänner 1927 bis zum Verbot im August 1933, und Deutsche Einheit, Mitteilungen der Österreichisch-Deutschen Arbeitsgemeinschaft, Oktober 1926 bis zum Verbot im April 1935. 9) Wiederabgedruckt in der letzten Folge der Warte, August 1938, 2. 10) Wilhelm Bauer, Nationales Zentrum in Wien. In: Neue Freie Presse, 15.1.1939, 9 f. Zu Bauers "Mitgliedschaften und Tätigkeit bei politischen Gruppierungen" vgl. Elisabeth Schulz, Wilhelm Bauer. Studien zu Leben und Werk (phil.Diss. Wien 1977, gedruckt 1979) 144-155. 11) ZB. Heinrich Kretschmayr und Josef Karl Mayr. 12) Erfassungsantrag der NSDAP, von Bittner am 205.1938 ausgefüllt, Or. BMI Gauakt Nr. 124.661 - Ludwig Bittner. Ähnlich argumentiert Heinrich Kretschmayr, vgl. unten bei Anm. 29. 13) Auszug aus einer Beurteilung durch das Gauamt für Beamte, s.d., BMI Gauakt Bittner. Angespielt wird hier auf die Demonstrationen gegen die Sprachenverordnung der Regierung Badeni von 1897. 14) Beurteilung durch die Personalstelle der NSDAP-Gauleitung Wien, 9.11.1942, BMI Gauakt Bittner. 15) Illegale Arbeiten im Bundeskanzleramt. Dokumente für "Der ewige Jude" aus dem Staatsarchiv. In: Deutscher Telegraf, Nachtausgabe, 16.5.1938; Hof- und Staatsarchiv -illegal. Ausstellung "Der ewige Jude" kommt. In: Kleine Volkszeitung, 17.5.1938. 16) Vgl. Helmut Heiber, Walter Frank und sein Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands (Stuttgart 1966) 468. 17) Hof- und Staatsarchiv - illegal. Ausstellung "Der ewige Jude" kommt. In: Kieme Volkszeitung, 17.5.1938. 18) Frank an Bittner, Berlin, 13.4.1937, Abschrift BMI Gauakt Bittner. 19) Bittner war einer der führenden Herausgeber der neunbändigen Edition der Akten zu "Österreich-Ungarns Außenpolitik von der Bosnischen Krise 1908 bis zum Kriegsausbruch 1914" (Wien-Leipzig 1930). Dazu vgl. Friedrich Engel-Janosi, Zur Geschichte des österreichischen Aktenwerks über den Ursprung des Ersten Weltkriegs. In: Zeitgeschichte 5 (1977/78) 39-52. 20) Es handelte sich um die Verhinderung der im Friedensvertrag vorgesehenen Auslieferung von Akten an die Nachfolgestaaten. Mit dem gleichen Verständnis wurden während des Krieges Akten in Belgrad und Südtirol requiriert; vgl. zur Anklage gegen Franz Huter wegen der Entführung des Tolomei-Archivs 1943 und zum Freisprach (da er auf Befehl von Vorgesetzten handelte): Tolomeiprozeß endete mit vollem Freispruch. In: Dolomiten, 15.11.1955, 8. 21) Rektor an Bittner, Berlin 18.2.1937, Abschrift BMI Gauakt Bittner. 22) Erfassungsantrag der NSDAP, ausgefüllt am 20.5.1938, Or. BMI Gauakt Bittner. Heiss Wiener Schule der GescWchtswissenschaft SS 23) Beurteilung durch die Personalste!* der NSDAP-Gauleitung Wien, Wien, 9.11.1*2, M ZlBmG^, 11.300 - Lothar Groß (er wurde 1942 mit 1.1.1941 und der Nr. M81 848 in die NSDAP aufgenommen; er habe "wiederholt unter schwersten persön-ichcn Gefahren" "aus der Haft entsprungene Nationalsozialisten" unterstützt); Per. sonalblatt von Mayr am 21.11.1938 ausgefüllt, UA Personalakt Josef Karl Mayn "Po. litische Betätigung: Bisher im Rahmen der großdeutschen Volkspartei (Wahlbeisitzer u ä) und des Deutschen Schulvereins Südmark. Seit 1. Mai 1938 Mitglied der NSDAP .„■; BMI Gauakt Nr. 109.979 - Franz Huter (Mitglied mit 1.6.1941 und der Nr. 8,225.291). 25) Fragebogen (zur Aufnahme in die Partei), ausgefüllt von Borodajkewycz am 12.6.1938, BMI Gauakt Nr. 13.985 -Taras Borodajkewycz. 26) Beurteilung durch den Sicherheitsdienstes der SS, Wien, 9.2.1943, BMI Gauakt Boro- dajkewycz. 27) Zu Ferdinand Stöller, Archivar im Kriegsarchiv, seit 1934 Dozent für mittlere und neuere Kriegs- und Heeresgeschichte (erst 1941 "Dozent neuer Ordnung"), sind keine Gauakten vorhanden; in einem Fragebogen des Staatskommissars bei der Reichs-statthalterei, eh. ausgefüllt am 12.5.1938, Or. im Österreichischen Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv Wien (AVA) Unterricht Karton "NS Fragebögen für Universitätsangehörige 1938. Akad. Legion beim Hohen SS und Polizeiführcr Wien 1943" (mit Lebenslauf) führt er keinerlei "bisherige Tätigkeit für die n.s. Bewegung" an; lt. liste der Privatdozenten etc., die Parteimitglieder oder -Anwärter waren (Dekanat an Staatsamt für Volksaufklärung etc.), 28.7.1945, AdR Unterricht ZI. 1.397/in aus 1945, war er Parteianwärter. Zu Edmund Glaisc von Horstenau, seit 1934 Dozent für neuere Kriegs- und Heeresgeschichte, möchte ich nur auf seine Memoiren verweisen, in denen auch zahlreich interessante Urteile über die hier genannten Historiker zu finden sind: Peter Broucek (Hg.), Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen Edmund Glaise von Horstenaus, 3 Bde. (»Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs 67,70, 76, Wien-Köln 1980-1988). 28) VgJ. Gunther Ramhardter. Geschichtswissenschaft und Patriotismus. Österreichische Htstonker im Weltkrieg 1914 -1918 (Wien 1973) und auch Ingrid Epstein, Professor Dr. Heinnch Kreischmayr - Leben und Werk (masch.phil.Diss. Wien 1977). Kre^n^ 'A (W38)' ^retscßmayr ausgefüllt, UA Personalakt Heinrieh 30) *J*üung durch March«, s.d. (September 1938), AVA Unterricht ZI. 21.690 aus M) richu 5? Fasdnati°n " Ernüchterung - Bruch. Ein Lebensbe- Ti S im UDd dereelbe-Ich habe ™ ««ine Pflicht erfüllt: von 32) Lebeasbericht 2 (W,e„ 1989). es habe ia^Z^l "' ' enemali»en Oeichichtsttudwitin H.G. gegen Krna . . "' '>*■'■"'■'/> Wien weitergeleitct und von dieser am 9.3.1944 rttpäetf** ^ be'm Landc*«cricht Wien aU Sondergericht nach dem Nr «i« T*0"*^ I>rotoko,! das Zwiegespräch im Juli 1943, BMI Mf> ■ f *t«»t («ehe unten). 62) Fragebogen, ausgefüllt am 295.1938, BMI Gauakt Srbik. 63) Fragebogen der NSDAP, ausgefüllt am 215.1938, BMI Gauakt Nr. 95.818 - Reinhold Lorenz. Fragebogen der NSDAP, ausgefüllt am 245.1938, BMI Gauakt Nr. 7.276 -Friedrich Walter. So auch Karl Lechner (siehe unten). - Zur Beurteilung durch Partei-steilen vgl. Gaulcitung der NSDAP Wien an Bibl , 26.3.1941. Auszug im AdR Unterricht Personalakt Bibl: die "parteigerichtliche Überprüfung ... (habe) zu dem Ergebnis geführt, daß seine politische Betätigung, speziell seine literarischen Arbeiten zu den Voraussetzungen zu der Entwicklung des 11. März 1938 beigetragen haben." 64) Vgl. unten bei Anm. 213. 65) Heinrich Ritter von Srbik, Geist und Geschichte vom deutschen Humanismus bis zur Gegenwart 2 (München-Salzburg 1951) 346 ff. 66) Heinrich Ritter von Srbik, 1000 Jahre Deutschland. In: Völkischer Beobachter, 10.4.1938, Beilage, 4 und in: Die Warte 3/letzte Folge (August 1938) 4. 67) Vgl. Heinrich Ritter von Srbik, Stirb und werde. In: Das Innere Reich. Zeitschrift für Dichtung, Kunst und deutsches Leben 5 (München 1938) 119: "Wir sehen in der Schöpfung des großdeutschen Volksrcichs den Abschluß eines durch die Natur und die Geschichte gewiesenen Weges, der im Zeitalter der deutschen Volkxwerdung organisch in das Ganze mündet, von dem er ausgegangen ist." 68) Heinrich Ritter von Srbik, Gesamtdeutsche Geschichtsauffassung ([Vortrag in Salzburg 1929] Leipzig-Berlin 1932) 5. 69) Heinrich Ritter von Srbik, Zum Geleit. In: Wilhelm Deutsch, Der Weg zum großdeutschen Reich. Bilder aus gesamtdeutscher Geschichte (Jena 1938) 5. 70) Vgl. etwa ebenda 5 ff. 71) Fritz Fellner, Die Historiographie zur österreichisch-deutschen Problematik als Spiegel der nationalpolitischen Diskussion. In: Heinrich Lutz und Helmut Rumpier (Hg.), Österreich und die deutsche Frage (■ Wiener Beitrage zur Geschichte der Neuzeit 9, Wien 1982) 52 f. 72) Vgl. auch Heinrich von Srbik, Mitteleuropa. Das Problem und die Versuche seiner Lösung in der deutschen Geschichte (Weimar 1937) 39 (abgedruckt auch in mehrern Folgen in Die Werne 1937-1938). 73) Heinrich Ritter von Srbik, Die Reichsidee im Wandel der Geschichte. In: Das größere Reich. Großdeutschland am Anfang des IX. Jahres Nationalsozialistischer Staaisfüh-rung. Eine Vortragsreihe veranstaltet von der Verwaltungs-Akademie Wien (Berlin 1943) 5 f.: die "metaphysische" das "erste tausendjährige Reich" überwölbende Reichsidee sei eine dem deutschen Volk zugefallene "über den eigenen Daseinsraum weit hinausreichende Aufgabe" und "den Urgründen des eigenen Wesens, dem Erbe der staatsgriindenden germanischen Stämme gemäß gewesen". Vgl. Gyula Tokody, Der Weg der großdeutschen Geschichtsschreibung zum Faschismus. In: Etudes histo-riques 1970, Bd. 1 (Budapest 1970) 441. 74) Srbik, Mitteleuropa 38. 75) Heinrich Ritter von Srbik, Eröffnungsansprache (Juni 1940). In: Akademie der Wissenschaften in Wien. Almanach (Almanach) für das Jahr 1940, 90. Jg. (1941) 156 (er greift dieses Thema im folgenden Jahr wieder auf: Almanach 1941,167). 76) Heinrich Ritter von Srbik, Deutsche Einheit. Idee und Wirklichkeit vom Heüigen Reich bis Königgratz 4 (München 1942) 483. Vgl. ders., Das Werden des Großdeutschen Reiches. In: Heimat und Reich 8 (1941) 67. Wiener Schule der GetdtkteawMieaichaft 77) Zar ?C tt»ir-t- Wendungen, vgl pao, : -vp^dec .... [« '• reafaefte (fa Zefega. «,3 (»55) 240-275. 7« Am* Her (fcb*, DwMcfce Baaea 4 4M), che» iei kein Imperialismus. •Kern' zahne m für Stbik bereru auch Böhmen und Mahren (ebenda boAam.115. _ Hoüridi Rjoer v. Srtnk, Österreich im Heiligen Reich und im. Bwd 1521/22 - «66. In; Josef Sadkr and Heinrich v. Srbik (Hg.;, öster-E*be«ndScBrJangim*rift, Beiheft lö, Mönchen 1989) 9 f. In Berlin hielt Srbik 1935 a«* ofeamiVoricmu^'Oattrreicfa in der deutschen Geschichte" (Mandat* B) SsNk m Pmafc, Wie«, 14.10.1935. Iä Historische Zeitschrift 153 (1936) 221 f. 13) ScWk an Ritser, 113.1936, Henrich Ritter von Srbik, Die wissenschaftliche Kone- -*-az des Hasorikers 1912 -1945, hg. Jürgen Kämmerer ( = Deutsche Geschieh ts- de» 19. «ad 20. Jakraaadeits 55, Boppard aJL 1988) 441. a Srbik, Frefcurg LBr„ 213.1936, ed. ebenda 443 f. so; xk waten bei Aaa. 169 f. 16) Fragebogen, aMfefiMk am 293,1938, BMI Gauakt Srbik. «57, Srbik, Geist und Geschichte 2 34% K) Otto Pr—fr. Laad aad Herrschaft. Grundfragen der territorialen Verfassungsge-Khkate fflrttmrtrawhlaarli im Mittelalter (Briinn-Leipzig-Prag '1939, 21942, 1943, oaaa- wrraallm - ab 41959"_ Vertassungsgeschichre Österreichs..."). Vgl. zuletzt die ••• <-■-'>::;».:r<-#. -.».: 'Otto Brunner-Tagung" vom 19.-21.3.1987 in Triem. Im AaaaE delTTatitttto Stork» italo-gerrnanico in Trento 13 (1987) 11-205. 89) Oho Beamter, Die grarhirhflirhc Funktion des alten Österreich. In: Friedrich F.G. ■■■■■ -■• ■■■■ m Hg.) Die Ar.vchlaßfrage in ihrer kulturellen, po- ■tachea nad wirttrhafthehen Bedeutung (Wien-Leipzig 1930) 3 und 6-11. 90) Ono Braaaer, Österreich, das Reich und der Osten im späten Mittelalter. In: Nadler aad Srbik (Hg,), Österreich 61. Vgl. Fellner, Historiographie zur österreichisch-deut- * Problematik 36 f., der nicht die Fragen nach der Ideologie hinter dieser Äuße-*eU'. sondern sie nur als "Mahnung" zur sorgfältigen Klärung der Begriffe ver- ^ ü"""1'.' ^neTmA <*** Roch und der Osten im späten Mittelalter 63. " 2 Wi-t. BMI Gauakt Nr. 3%.136 - Otto Brunner. Vgl. ^nf**"* V*e*" Bauers durch Marchet aad Pfalz, s.d. (1938), BMI Gauakt B"jtt-"0*§6a die Systemflktion des 'Österreichischen Menschen' ist er in Zeitungs- '^^t* —CTlr*W**«-" aufgetreten." »Üvi ,r'"""''' Modenlcr VerfmaungSbcgiiff und mittelalterliche Verfassungsge-'rZZjZt* ^c_>finra"P" des Instituu für österreichische Geschichtsforschung des Historischen Museums der Stadt Wien (Wien 1988) 198. 124) Friedrich Eagct-Janosi, *_ aber ein Stolzer Bettler*. Erinnerungen aus einer verlore-aea Generation (Graz-Wien-Köln 1974) bes. 157 ff. Er war seit 1929 Dozent für all-gEfacaae «euere Geschichte (tit. ao. Prof). 125) Gerhard Ladner war soeben erst im Jänner 1938 Dozent für Geschichte des Mittelalters und tertofiaxhc Hilfswissenschaften geworden. Er arbeitete 1933 bis 1938 in Rom, von wo er im Herbst nach England und im folgenden Jahr nach Canada emigrierte: Gespräch mit Professor Ladner bei dessen Besuch in Wien am 313.1989. 126} Seit 1929 Honorarprofessor für Münzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Vgl. UA Personalakt August Loehr. 127) Zu Anton Julius Walter vgl. sein Schreiben an die philosophische Fakultät, Wien, 274.1938, UA phil. Fakultät ZI. 659/11 aus 1937/38, in dem er unter Bezugnahme auf den Entzug seiner Lehrbefugnis vom 23.4.1938 und auf seine berufliche Überlastung die venia zurücklegt. Vgl. unten Anm. 203. 128) Durch die rasche Aufnahme in Umgehung der Sperre und durch die Verleihung einer 6-Millionen-Mitgliedsnummer Vgl. die bereits und im folgenden genannten Beispiele. 129) Dazu die eindrucksvollen Schilderungen bei Massiczek, Ich habe nur meine Pflicht er-1301 7 n ^SS'm faUCh CtWa 15 f'zu Roman Karl Scholz'51 zu Kari Pivcc)- ) Z.B. Wilhelm Deutsch, Der Weg zum großdeutschen Reich. Bilder aus gesamtdeutscher Geschichte (Jena 1938). Friedrich Walter, Wien. Die Geschichte einer deutschen Großstadt an der Grenze, 3 Bde. (Wien 1940-44) (im Auftrag des Kulturamtes er Stadt Wien). Reinhold Lorenz, Der Staat wider Willen. Österreich 1918-1938 (Berlin 1940, 1941,31943). 131) Vgl. Srbik, Die deutsche Wissenschaft und die Wiener Akademie im Großdeutschen 132) Vö UT'" MÜnChe" 1939 Kpant erech"nen)' & Heiß, ... wirkliche Möglichkeiten für eine nationalsozialistische Philosophie"» In diesem Fach hatten sich freilich durch die geringe Zahl der Entlassungen 47t L nicht jene großen Möglichkeiten für wie anderswo. 133) Srbik an Hirsch. ErwaJd, 138.1937, Srbik, Die l ders. an Paul Kluckhohn, Wien, 15.10.1937, ed. ebenda 482. 134) Lorenz an Friedrich Plattner (Professor für Physiologie, Leiter der Abteilung m Ministenum). 1.8.1938, AVA Unterricht Fast 761 ZL 317807 aus 1938; Lorenz an Ober-regierungsrat (Huber), Wien. 48.1938. ebenda Fast 762 ZL 33636 aus 1939; Plartner an das Reichsministerium. Wien, 203.1939, ebenda. 135) Rekrhsstatthaltcr in Österreich (gez. Dr. SmoUe) an MikA, 4.4.1939, AVA Unterricht ZI. 317807 aus 1939 (Ablehnung, da Lorenz nicht die Staatsprüfung des Instituts für Geschichtsforschung habe). 136) Antrag des Dekans, Wien, 13.7.1939, LA Personalakt Lorenz und AVA Unterricht ZL 334.461; Befürwortungen Plattners an Reichsministenum, Wien, 98.1939, ebenda ZL 335202 aus 1939 und 9.10.1939, ebenda ZL 340357 aus 1939; zur Ernennung 31.10.1939, vgl. Bundesminsterium für Unterricht an phiL Dekanat, 82.1949, UA Personalakt Lorenz. 137) Erhebungsbogen, 21.9.1938, BMI Gauakt Brunner. Ganz anders war die Beurteilung durch Marchet, 21.2.1939, ebenda. 138) Einspruch der Kreisleitung, 18.12.1943, BMI Gauakt Brunner. Aufriahmeschreiben der NSDAP Reichsleitung, München, 18.21944, ebenda (rückwirkend zum 1.1.1941 mit der Nr. 9,140.316). 139) Vgl. die Personalstands- und Vorlesungsverzeichnisse, bzw. BMI Gauab Nr. 130896 -Karl Drössler (Beschluß des Gaugerichts Wien zum Erfassungsantrag, 2.1.1942 'seit Oktober 1936 im Studentenbund Dienst versehen ..."; er erhielt deshalb am 93.1942 rückwirkend zum 1.5.1938 die Nr. 6299.222). 140) Er war (It. Lebenslauf, s.d. (1940), UA Personalakt Wilhelm Deutsch) seit Marz 1938 "Gausachbearbeiter für Geschichte im Gauamt für Erziehung ..." Lt. Santifaller an den Dekan, 20.10.1945, ebenda, war Deutsch auch Lektor bei der Parteiamtlichen Prüfstellc zum Schutz des NS-Schrifttums. Nach dem Urteil Srbiks (HabUitationsgut-achten, 15.4.1940, ebenda) hatte sich Deutsch in seinem Buch "Der Weg zum Großdeutschen Reich" "mit heißem Herzen dem Werden des Großdeutschen Reichs in unseren eigenen Erlebnisjahren gewidmet." 141) Lt. Eintragung im Protokollbuch zu den Akten des Historischen Seminars, des heutigen Instituts für Geschichte. 142) Srbiks Habilitationsgutachten, 15.4.1940, UA Personalakt Wilhelm Deutsch; Lebe» lauf, s.d. (1940), ebenda (vgl. oben bei Anm. 36). 143) Heiß, "... wirkliche Möglichkeiten für eine nationalsozialistische Philosophie"? (im Druck). 144) Vgl. Conze an die philosophische Fakultät der Universität Wien, Königsberg, 303.1939, UA Personalakt Werner Conze. Er reichte seine Arbeit "Agrarverfasiung und Bevölkerung im Gebiet des alten Großfürstentums Litauen" ein (Agrarverfas-sung und Bevölkerung in Litauen und Weißrußland, Leipzig 1940). 145) Ipsens Beurteilung, im Feld, 10.10.1940, UA Personalakt Conze: Sich (im Sprachgebrauch) an den Rassismus anpassend, behauptete Ipsen, die Arbeit zeige "auch die Einnistung des Judentums in die Risse und Hohlräume eines aus rassischen Gründen unstimmig gewordenen Gefüges." 72 Heiss 146) Kochs radiographiscbe Befürwortung, Sofia, 26.10.1940, ebenda; DtpJom, 14.12.1940, ebenda. 147) Dekan Christian an Corrze, 132.1941, UA Personalakt Conze. MS) Protokoll, 1321941, UA Personalakt Conze. Zur Zusammenarbeit "miau- m Conzes (sowie Ipsens) im •Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte" ab 1957 v»i CJ_I_ n ■ I r- 1 ■ l.Iifcl—Ii.., i,. 1i ifl 1 1 Ii 111' "l ton TT '' Wiener Schule der Ge 73 *4^De««cteG«crücfatJwi^ 1945 259,292 ff. 149) Dekan Raabs*. Warna« an Dekan Christian, Posen, 3.1.1942, UA PersoaaJ* Conzr. Christa»« an die ptotosc^jokehe Fakultät der Universität Posen, Wie«, UJMZ.ebeada. 150) tiliMliaf Beda*, 1110-1940, UA PeaoaaJakt Heümuth Rdßler. 131) Stbifcs Gxaeasea. id. (1940/41), LA Peoonalakt Roßler. 152) VgL »a. Srbao Gutachten iber die dttaatraJapr. Probevorlesung Rößleo lue Sehnest und das Rekh 1490 Im 1871*, L3.1942, UA Peoonalakt Roß 1er. Ernennung «Hch dem tiii«si«Miii. Beda«, 16.1942. ebenda. 153) Dastefae gat fseaach auch, fax dar Akademie der Wissenschaften: vgl. Srbik an Staats- . •. "; >:>-: A'-P Vr.-.err.'.ht ZI 11.179 aus 1945, ■mc er mc ZapstawtaMc out der Sorge um das Wohl der Akademie rechtfertigt. 154) VgV Deka* Vakaor Caaätbaai (Prot L atiaeanätische Philologie und orientalische As» 1 Iiijji) 11 Ti iiliiiaiiiiniii ■, IL6.1940, UA phtL Dekanat ZL 1.129 aas 1939/4» er sesoat «he Li—nj/ii Voraaaaerzaagea zur Einrichtung einer ao. Professur für die riliiiahuaa, iln y ■in/« fTiiiaiBfi ■ des Jude lawa in Wien, die Bücherbestände Mi 4k f-araaeutc («a. Wsaaehm Bauer «od Otto Brunner;, und die Notwendig** fang des Mcswaaa*. VgL die Damcfioag. die Reaahoid Lorenz von seinem Prosemi-msgas«,«at (tniirr 19»,n— Antrag trm eine apLProf.j, UA Personalaki Lorenz "- IMm _ ist Birhtwf eaaer gr"*%ft-**flrf f* Volkslehre", auch mit "rristorischcr ItataralraaJf-, Trat W Vofsuau&iuti* and Votkapohttscher Fragestellung'. 155) Vgl ttmitriaau, durch Aasoa Eraatbergcr, Prag, 21.7.1944, BMI Gauakt Borodajke-•yer hter «erden die PaMsksfjonen und Rundfunksendungen seit seiner Berufung an dfc KirlwiKiiiüH angeführt, ujl -Ein 'Österreich-Weißbuch*", eine Quellensamnv ksag, die 'im Auftrag des Auswärtigen Amtes und mit Wissen und Unterstützung der f*«eh«luhruog SS* gemacht worden sei und im Umfang von über dreihundert Druck-fahoea vorliege. Bofodajltewycz war Anfang 1943 nach Prag Tür Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung Südosteuropas" berufen worden. 156) Srbik an den Dekan, Erwald, 273.1945, eh. UA Personalakt Srbik: er habe deshalb nun das Kriegaverdienstkreuz erster Klasse erhalten. Zur regen Vortragstätigkeit ♦-•-»end des Krieges vgl. unten Anm. 171. Gegenüber dem Staatsamt Tür Volksauf-klarung etc. (Erwald, 3.9.1945, AdR Unterricht ZI. 11.179 aus 1945) führte er aus, er habe vom NS-Regime nicht profitiert, er erwähnt jedoch nicht, daß er 1938 eine ari-nene Villa erworben hatte (vgl. AdR Unterricht ZI. 42.091 aus 1946). 157) Brunner im Namen der Südostdeutschen Forschungsgemeinschaft an den Rektor, 18.10.1940, LA Rektoratsakten ZL 1135 aus 1939/40: wegen der Überlassung der Bibliothek des ehemaligen Instituts für Statistik der Minderheitsvölker. 158) NSDAP Gauleitung an Gaupersonalamt, 26.2.1941, BMI Gauakt Borodajkewycz. In einem Schreiben des Sicherheitsdienstes der SS, Leitabschnitt Wien, an die Gau-«chulungsleitung, 9.2.1943, ebenda, wird Borodajkewycz vor allem als Katholik sehr negativ beurteilt und auch behauptet "Dr. Borodajkewycz arbeitete auch noch lange nach dem Umbruch riachricfatendieiMtheh für dca SD Es kaaa jedoch ha dteser Ar- beit nie etwas besonderes heraus'. 139) BMI Gauakt Groß 160) Unbedachte Äußerungen gegenüber dem Bkxfcwart bei emer 1943 ("Ja glauben sie denn, daß wir den Krieg wirklich rr»i—i« teidigung habe er, wenn überhaupt, höchstens 'damit gewaanea' gesagt) etwa Borodajkewycz in Schwierigkeiten: Urteil des GsaajHächaj Wiest der Mi 7.10.1943 (mit Beilagen), BMI Gauakt Borodajkewycz (aar strenger Vcrweä, ctart Ausschluß). 161) Masssczek, leb habe nur meine Pflicht erfüllt 31. 162) Vgl. Dekan Ferdinand Scherainzky (medizinische Fakultät Innsbruck) an Dekan Wilhelm Cermak, Innsbruck, 2.12.1945, UA Peiscmalaki Otto Brunner (Beispiele). 163) Srbik an das Staatsamt für Volksaufklärung etc., Erwald, 3.9.1945, AdR Unterricht ZL 11.179 aus 1945. 164) Ebenda (zur Abwehr der Umbenennung des "Archivs für österreichische Geschichte" und der "Kommission für neuere Ges--hichte Gsterreichs'). VgL Adam Wandruszka, Heinrich Ritter von Srbik - Leben u -.J Werk. In: Anzeiger der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, philos.-hi.toi. Klasse 115 (1978) 360. • Die Empörung über diese antiösterreichische NS-Politik *nrd auch in den Darstellungen von Erich Lindeck vom 16.7. und 29.10.1945 deutli h: UA Personalakt Lindect 165) Auch Srbik selbst stellt in seiner genannten "Darlegung* vom 3.9.1945 gegenüber dem Staatsamt für Volksaufklärung etc. fest (AdR Unterricht ZL 1L179 aus 1945), daß seine Ansichten "von radikalnationalsozialistischer Seite als kathoüsch-ucrversalutisch heftig angegriffen und 'undeutsch' genannt worden' seien, daß er sich "in extremen Parteikreisen den Ruf eines Klerikalen und Legitinusten erwarb, obwohl er ««der das eine noch das andere" gewesen sei. 166) March« an Gaupersonalamt, 23.11.1942, B.MI Gauakt Nr. 49317 - Heinrich von Srbik. 167) Vgl. auch: Almanach 1938, 88. Jg. (1939) 306-310 (Nachruf auf Emanuel Lowy). Pur den Hinweis danke ich Herrn Professor Erich Zöllner. 168) Gauschulungsamt der NSDAP Wien an die Reichsleitung der NSDAP, sd. (1943) und Beurteilung Srbiks, s.d. (1943), BMI Gauakt Srbik. Beide Schreiben dürften voaa selben Autor sein und im Zusammenhang mit der Verleihung der GoetbemedaaTae an Srbik zu dessen 65. Geburtstag stehen. 169) Srbik, Österreich im Heiligen Reich und im Deutschen Bund 1521/22 - 1866 126c *_ von allen Weltrichtungen her wurde das Antlitz dieses deutschen Zweiges (der Habsburger) geformt, der europaisch und deutsch zugleich wurde, fremdes Blut in sieh aufnahm und es eindeutschte, fähig für eine übernationale völkerverbindende Mission und doch dem .Muttervolk unlösbar verbunden". 170) Vgl. die Einschätzung des Wirkens Srbiks durch den SD der SS: Heinz Boberach (Hg.), Meldungen aus dem Reich 1938 - 1945, Bd. 2 (Hersching 1984) 87: *Die gesamtdeutsche Geschichtsauffassung Heinrich v. Srbiks hat ihre große Bedeutung in der Überwindung der kleinösterreichischen Geschichtsbetrachtung, wie sie in Österreich vor dem Umbruch im März 1938 von den Prof. (Ignaz Philipp) Dengel (Innsbruck) und (Hugo) Hantsch (Graz) vertreten wurde." 171) Dazu liegen die zahlreichen Anträge Srbiks im AdR Unterricht Personalakt Heinrich v. Srbik, einige Erledigungen auch im UA Personalakt Heinrich v. Srbik. 74 Heiss Wiener Schule der Geschichtswissenschaft 75 172, Vri Günther Hamann, Kriegs- und Nachkriegserinnerungen eines Studenten „ Heinrich Ritter von Srbik. In: Anzeiger der Osterreichischen Akademie der scharten, philos. hist. Klasse 115 (1978) 380. 173) Geheime Staatspolizei an Gaudozentenführer Kurt Knoll, Wien, 29.5.1940, UA Per. sonalakt MüUer. Vgl. Christine Kahlig, Paul Georg Müller (1895-1948) (masch. pml. Diss. Wien 1977) 25-29. 174) Gaupersonalamt an die Reichslcitung in München, Wien, 3.8.1944, BMI Gauakt Nr. 174.088 - Paul Müller dass, an dies., 11.9.1944. ebenda; dass, an dies., 30.9.1944, ebenda. 175) Röchsrninister an den Kurator der »Tssenschaftlichen Hochschulen in Wien, Bett«, 13.1.1945. UA Personalakt Müller. 176) Gr«Trhali~ *"*r an Reichsschatzmeister in München, 28.7.1941, BMI Gauakt Ptattek (aa. ebenda). Damit wäre die Darstellung Günther Fellners (Die österreichische Ge-staidttsMScaschan vom 'Anschluß' zum Wiederaufbau 142 f.) zu ergänzen und zu ITT)*!tiXrimyti>Ixiirr an Gauscharnnctster. München, 17.12.1941, BMI Gauakt 17«)TiiailuayTilM 213.1939. BMI Gauakt Patzelt: Erhebungsblatt, 202.1942,ebenda. 179)" i ii 1—- aa RckkskXB&g m Münchca. Wien, 17.7.1941. BMI Gauakt Fände DiexHHltaniMtn' rv—■■1 trv — zurdctEehen. Zur Wiedereiririch- 11945, vgL AdR Unterricht ZL 24.665 aus 1946. (an die Gestapo 18.11.1943. mit der Anzeige von H. ~ BMI Gauakt Patzeh. ■ b. Wien. 19 .5.1938. BMI Gauakt Nr. 316372 - Karl Mt hrAr —«■■, daß Lechner sich als "Illegaler" verstand). Erich Schute in Wien, München, 2- bmi Bb\VjM Lechr.er in die Rckasschrirrrumskammcr). 7.12.1942, BMI , Wien. 9.12.1941, BMI Gauakt Lechner. A=icr\:ngen mm XIX Haupcrüct Abschnitt L l Deutsch bei Stattngrad gefallen war. i die 1 Ihm in. ka den ladkes «oa 1945 ff. des AdR Unterricht, teils zu . DrossJer. Rauscher), (he skaruert wurden, teils zu .Akten, die bei S «csche noch nicht rur Benützung freigegeben i für Unterricht (BML~I an Santifaller. Wien. 27.5.1946 Kopie im i Leo Sannrauer, hier wird die unvenüghebe Wiedereinstellung Santi-■f verfügt. • der Bcgräaduag dieses Freisprachs aber auch ausführlich auf die Vorwürfe. Recnderonaag uad Gutachaea eingegangen. Inkriminiert war das kleine Heft Tluf WTee mihi «od scm Rückkehr in das Reich* (Weimar 1938). MT) la oaoa Finjlnaj ■ niah»in sie 1945 gegenüber ihrer Dienststelle die Parteian-wfcaasekaft aad verwies amf ihre lit—ii ligti in i mit der Gestapo: UA Personalakt Paejett Aber aach aa aaafiae sich iibüWifti verantworten, nachdem ihre 'Vergan- : PfüdU ex-Bauer Index 1946 191) Phil. Dekanat an Staatsamt für Volksaufklärung etc., 165.1945, AdR Unterricht 2 123 aus 1945 (lt. Randbemerkung v. 26. war u.a. Borodajkewycz bereits enthoben). 192) Lothar Groß und Ludwig Bittner lebten nicht mehr. 193) Vgl. oben Anm. 189 zu Leo Santifaller, vgl Heinrich Fichtenau, für dea a der Sazaat der Sonderkommission II der Universität Wien am 14.12.1945 - • , wurde; er hatte nachweisen können, daß er im Mai 1938 durch ei Schreiben des Historikers W. W. an seiner Dienststelle politisch unter Druck | war und zu seiner Entlastung um Aufnahme in die NSDAP an», nationalsozialistischen Verhalten vgl. auch Massiczek. Ich habe füllt 115 f.. 128. 194) Erkenntnis der Sonderkommission beim BML'. 19.6.1946 UA I 195) Vgl. Akten im Institut für Geschichte und Hinweise im AdR Un 196) Walter an Kreisgericht des Kreises IX der NSDAP, s.d. (nach 19401 Abschrift AdR Unterricht ZI. 39.960 aus 1946 Walter gibt, in Berufung gegen die Abweisung seiner Aufnahme in die Partei, eine pronazistische und antisemitische Darstellung seiner Tätigkeit beim CV. in der Redaktion der Reichspost und als Sekretär in der Pressekammer vor 1938. 197) AdR Unterricht, lt. Index 1946 unter der ZI. 99 aus 1947 (der Akt hegt im PersonaUkt von Engel-Janosi. den ich nicht einsehen durfte). Zu seiner Gastprofessur vgl. das Vorlesungsverzeichnis. 198) Darauf verweist August Loehr im Gutachten zum Antrag auf eine Gastprofessur. s. die nächste Anmerkung. 199) Antrag der phil. Fakultät an BML, Wien. 18J.1946 (mit Gutachten Loehrs and Wer-keliste), AdR Unterricht ZI. 15370 aus 1946 (mit Vermerk zur Ablehnung des .Antrags, aber ohne Begründung). 200) Berufungsvorschlag, Innsbruck, 611.1946 AdR Unterricht ZL 46.110 aas 1946 (2 An-ion Julius Walter. 3. Heinrich Appelt); die Verhandlungen wurden eingeleitet (auf dem Hinweis, daß Walter aus politischen Gründen und Appelt, weil er i Graz berufen worden war. auch gar nicht mehr in Frage kämen). Lt. mun teüung von Professor Ladner (am 31. Mai 1989 in Wien) hat er sc«« aus | chen, familiären Gründen den Ruf abgelehnt. Von den Bemühungen Loehrs und voa der Nennung auf dem Besetzungsvorschlag für Kimstgestaachte ■ Wien wußte er nichts, nur Santifaller habe ihn einmal so nebenbei gefragt ob er nach Wien zunick wolle. 201) AdR Unterricht - Pcrsonalakt Viktor Bibl. Er starb am 15.7.1947. 202) AdR Unterricht Pcrsonalakt Srbik und Bauer Bauer waren die Bezüge 1946 aar, 10 * gekürzt worden, Srbik bis zur Erreichung des rlmenüerungsalters (ba> 112-1948) am 1A 203) Karl Prvec (Parteianwälter) war in keiner Diei wohl deshalb nicht vor eine SondeitomnussJon des------ ab dem Wintersemester 1946/4- bis zum Wintersemester 1950/S1 »ehrte er aät Gastprofessor (vgl. die Vorlesungsverzeichnisse). 1950 wurde i fung gegen den Entscheid der Kommission des »' ziTksamtes. er sei in die Registnerungslisten als bt seh Werdekommission beim Bundesministerium für Inneres stat aus den Gauakten sehr genau begründet, warum Prvec nur als ten habe - übergangen wurden jedoch die hier enthaltenen Mit- ■~~r. <*r mu —. »ss.ro* (l. Tim Borodaikewycz aad AKm HoO««m,Z Jm Jacob«m KltwM) «ad de« Bericht» des 'Ausschusses zur Betet zMcder ao. Uftriuazel für Wirtidwfttf^rtiidtte- (23.6.1934) zur Veiflkp*«*. Gefachte* zatbfcje mH Otto Dm—er Wer zum letzten Mal versucht haben, ia Wie* eiae Pfofcatar zu hckoiatra; nach dea Akten durfte er sich jedoch weht haacittt» haben; aägacb Wobt jedoch, dafl diese Bemühungen bereits durch eine Viiiilijs rwt( der Retabffauen>ag abpbiockt wonJen sind. Die Akten im AdR sind dazu aoc» «cto M»Kks. Vjt Brich Zöttaer, Nachruf auf Otto Brenner. In: MIÖO 90 (MH) 521. 107) V^l die nicht hetoirieiende Damelteng Karts des -Großen" durch Hcanfca Rchtcna« (vfj. Ferdinand Werner, Das NMcscMctesbild and die deaMca* 4a> irkirhtniwarairhafl, atoopst ctc M7, 7%; und d»e kulturgeschichtlich orientier«*» 5*»/ 2« den Tbcasca «gl «k awfae 1 nfiMilnax ia entern Leserbrief «ca Ada« rwnka. lac Forwa 3 (MW) 316 (vgl die Betonung der "caterreiehiichen" The-»dcr AiMH ,tf0a R{twho44| Ltotcaz), Vm Beruf der oitenwcaa»aeB4.1Lr»( Wto4i.B-c» M6( 2t2) Baanr an den Vertag Almcto Dato* (sitjraa« zn> Waat aa «a» ~ aas IM». W,Om> ^«Lnterncbt ZI. IM79 -^»4caaasnahm*Za«eai Bach'Der iiiTtiikaahiicg des deutschen Vot- __y *f 0*V*H LA frwnnaMl Otto Braaaer. '* «■ frWfitof (Otto fhaicaaar), nd. (Oktober 1*46), AdR Unterricht Zi ********** Deafcaehritt («es HiaaSirialitiMir» Kart) Haeirt, November ****' *•»*•*, «er «es zar "Bctoanag der historisch** Bedeutung Otterreichs als ****** T«*aw ■*•* «aaoaaaekea Oanaaajagaatakcas* «criunzt 1 *eri arsaa hauche Ötseneictr? kr Foraat 2 (1955) 385. tt. Die «eatschea Basdaapta- in: Fora« 2 (1955) 427. peter Haiko -Verlust der Mitte" von Hans SedJmayr als kritische Form im Sinne der Theorie von Hans Sedlmayr 20 1985 erscheint als iiagjajtriti TascherJ3uchauigj.be der 10 Bach von Hans Sedlmayr 'Vertust der Mitte. Die bildende Jahrhundert« als Symptom und Symbol der Zett* 194t es allein in den ersten fünf Jahren Nicht nur das bis heute ungebrochene Interesse - die hohe : igt et - an Sedlmayr« "Vertust der Mitte" fordert, sie» not dea ia Positionen der Kunst des 19. und 20. zen. Der 'wertfreie' Umgang gebietet es; setzten doch geniert Sedbnayrs "Verlust der Mitte" als Pfltrfatlfilflie ben das Buch so in den Rang eines Ürjerbbckwerks zur Kunst des 19 Jahrhunderts. Es wird damit jeder anderen Arbeit mehr noch, gleich gestellt. Und die», obwohl schon allein der Titel "Vertust der Mitte" in Beziehung gesetzt zur Kunst des 19. und 20 denn anderes, als daß in dieser Periode die Mine, das Man, die letztendlich die Kunst an sich mit ihren Kategorien des Wahren, Gasen und Schönen in Vertust gehen All die« nun «ieht der Autor - so ja der Untertitel - ab SjMptom und Symbol der Zeit. Allein schon einige Kapitel- und UnterkarnteWKrsriailtea wie "Zerfallsprodukte des .Gemäldes-, Tod des Ge*arntloinstwerks*, Tod der Ikoooiogie", Tod des Ornament»", "Die Architektur wird abgeschafft", "Das entfesselte Chaos*, "Der entstellte Mensch', "Der Unsinn der Weh", "Das schreiende BtkT, "Die eat-k»*lte Malerei und das Chaos-, "Das Chaos de» totalen AMafls*, "Fort von der Mitte*, Tort vom Humanismus", Tort vom Menschen". "Vertust des Meruchen-J*»«»", "Gegen den Menschen und seine Web*. 'Hinab zum A«xganachea*, "Hinab zum Chaotischen" etc. müßten eigentlich ynigra, am dem Werk zumuv de« kritischere Aufmerksamkeit zu schenken. Wie dem Nachwort der Erstauflage von 1948 zu entnertmen, ist •Vertust der Mitte' eine Kompilation von zu verschiedenen Zeiten verfaßten Texten. Ein Teil kurz nach 1930, ausgelöst durch die Forschungen Emu Kaufmann» zur ^"ZÖMichen Revolutionsarchitektur. 1934 trägt Sedlmayr diesen Teil in einer Vorlesung erstmals vor. "Die erste Zusammenfassung für die gesamte Kunst der versucht Sedlmayr 1937 in einem Vortrag, der "im Keim schon dies was dann in "Verlust der Mute" ausgeführt werden wird. Den Hauptteil Epoche enthielt ^reibt Sedlmayr 1941 "in ungefähr gleichem Umfang' und trägt ihn 1941 and ;944 5" akac^rnischen Vorlesungen vor. Damals entscheidet sich der Autor auch Ur d«n endgültigen Titel. Wesentlich Neues - so Sedlmayr - ist nach 1945 mehr