1. Merseburger Zaubersprüche 1. Merseburger Zaubersprüche 1. Eiris sazurt Idisi, sazun hera duoder. suma hapt heptidun, suma heri lezidun, suma clubodun umbi cuoniouuidi: insprinc haptbandun, inuar uigandun. H. 1. Einst saßen die Idisen, sie saßen hier und dort. Einige hefteten, einige hemmten das Heer, einige klaubten an den Fesseln. Entspringe den Fesseln, entweiche den Feinden. H. 2. Phol ende Uuodan uuorun zi holza. du uuart demo Balderes uolon sin uuoz birenkit. thu biguol en Sin//igunt, Sünna era suister; thu biguol en Friia, Uolla era suister; thu biguol en Uuodan, so he uuola conda: sose benrenki, sose bluotrenki, sose lidirenki: ben zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden, sose gelimida sin. 2. Phol und Wodan fuhren in den Wald. Da wurde dem Fohlen des Balder sein Fuß verrenkt. Da beschwor ihn Sinthgunt und Sünna, ihre Schwester, da beschwor ihn Freia und Volla, ihre Schwester, da beschwor ihn Wodan, so gut er konnte: Wie Knochenverrenkung, so Blutverrenkung, so Gliederverrenkung; Knochen zu Knochen, Blut zu Blut, Glied zu Glied, auf dass sie zusammengefügt seien. 2. Wurmsegen 2. Wurmsegen Pro nessia. Gang uz, nesso, mid niun nessinchilinon, uz fonna marge in deo adra, vonna den adrun in daz fleisk, fonna demu fleiske in daz fei, fonna demo velle in diz tulli. Ter pater noster. Gegen Würmer Geh hinaus, Nesso, mit neun Nessokindeni, von dem Mark in die Adern, von den Adern in d;is Fleisch, |?von dem Fleisch in das Fell, von dem Fell in diese Spitze' Drei Vaterunser 1. Hildebrandslied 1. Hildebrandslied Ik gihorta dat seggen, dat sih urhettun aenon rauotin, Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem. sunufatarungo iro saro rihtun. garutun se iro gudhamun, gurtun sih iro suert ana, 5 helidos, ubar /iringa, do sie to dero hiltiu ritun, Hiltibrarct gimahalta [Heribrantes sunu]: her uuas heroro man, ferahes frotoro; her fragen gistuont fohem uuortum, /wer sin fater wari fireo in folche, [...] io [...] >eddo /welihhes cnuosles du sis. ibu du mi enan sages, ik mi de odre uuet, chind, in chunincriche: chud ist mir al irmindeot.< Hadubrant gimahalta, Hiltibrantes sunu: >dat sagetun mi usere liuti, 15 alte anti frote, dea erhina warun, dat Hiltibrant hastti min fater: ih heittu Hadubrant. forn her ostar gitveit, floh her Otachres nid, hina miti Theotrihhe enti sinero degano filu. her furlset in lante luttila sitten 20 prut in bure, barn unwahsan, arbeo laosa: her raet ostar hina. des sid Detrihhe darba gistuonturc fateres mines: dat uuas so friuntlaos man. her was Otachre ummet tirri, 25 degano dechisto miti Deotrichhe [ ]. her was eo folches at ente: imo was eo fehta ti leop: chud was her chonnem mannum. ni waniu ih iu lib habbe.< Ich hörte das sagen, dass sich Herausforderer einzeln gegenübergetreten seien, Hildebrand und Hadubrand, zwischen zwei Heeren. Sohn und Vater, sie richteten ihre Rüstungen. 5 Sie bereiteten ihre Kampfgewänder, gürteten sich ihre Schwerter um, die Männer, über die Panzer. Dann ritten sie zu dem Kampf. Hildebrand sprach, [Heribrands Sohn], - er war der Ältere, im Leben erfahrener - er begann zu fragen, mit wenigen Worten, wer sein Vater sei io im Menschenvolk [...], [...] >oder aus welcher Sippe du sein magst. Wenn du mir einen nennst, kenne ich die anderen, junger Mann, im Königreich: Bekannt ist mir die ganze Heldenschar. < Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn: 15 >Das bezeugen mir unsere Stammesgenossen, alte und weise, die schon früher lebten, dass mein Vater Hildebrand geheißen habe: ich heiße Hadubrand. Einst brach er nach Osten auf - er floh vor Odoakers Hass - mit Dietrich und vielen seiner Gefolgsleute. 20 Er ließ im Lande das Kleine sitzen, die Braut im kleinen Haus, das ungeborene Kind, seines Erbes beraubt. Er ritt nach Osten hinweg. Ihn benötigte seitdem Dietrich dringend, meinen Vater: Das war ein Mann so völlig ohne Freunde. 25 Er war Odoaker unmäßig feind, der liebste Kämpfer mit Dietrich. Er war stets an der Spitze der Heerschar, ihm war stets der Kampf sehr lieb: Bekannt war er kühnen Männern. Er ist, glaube ich, nicht mehr am Leben.< 30 I. Heldenlied - Heldensage - Historiographie 1. Hildebrandslied 31 >wettu irmingot<, quad Hiltibrant, >obana ab heuane, 30 dat du neo dana halt mit sus sippan man dinc ni gileitos.< want her do ar arme wuntane bauga, cheisuringu gitan, so imo se der chuning gap, Huneo truhtin: >dat ih dir it nu bi huldi gibu.< 35 Hadubrant gimaAalta, Hiltibrantes sunu: >mit geru scal man geba infahan, ort widar orte. du bist dir alter Hun, ummet spaher, spenis mih mit dinem wortun, wili mih dinu speru werpan. 40 pist also gialtet man, so du ewin inwit fortos. dat sagetun mi seolidante westar ubar wentilseo, dat man wie furnam: tot ist Hiltibrant, Heribrantes suno.< Hiltibrant gimahalta, Heribrantes suno: 45 >wela gisihu ih in dinem hrustim, dat du habes heme herron goten, dat du noh bi desemo riche reccheo ni wurti.< >welaga nu, waltant got<, quad Hiltibrant, >wewurt skihit. ih wallota sumaro enti wintro sehstic ur lante, 50 dar man mih eo scerita in folc seeotantero: so man mir at burc enigeru banun ni gifasta, nu scal mih suasat chind suerto hauwan, breton mit sinu billiu, eddo ih imo ti banin werdan. 30 >Ich mache Gott<, sagte Hildebrand, >oben im Himmel zum Zeugen, dass du noch nie mit einem so [nah] verwandten Mann einen Kampf geführt hast<. Er wand da vom Arm einen gewundenen Spiralring, aus einem Kaisermedaillon verfertigt, den ihm der König gegeben hatte, 35 der Hunnen Herrscher: >Das gebe ich dir jetzt aus Freundschaft. < Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn: >Mit dem Speer soll man eine Gabe empfangen. Spitze gegen Spitze. Du bist, alter Hunne, unmäßig schlau, 40 verlockst mich mit deinen Worten, willst nach mir deinen Speer werfen. Du bist ein so alter Mann und immer noch vollführst du Listen. Das sagten mir die Seefahrer, [die] westlich über das Wendelmeer [kamen], dass ihn der Kampf dahinraffte: Tot ist Hildebrand, Heribrands Sohn.< 45 Hildebrand sprach, Heribrands Sohn: >Deutlich erkenne ich an deiner Rüstung, dass du daheim einen guten Herrn hast, dass du in dessen Reich noch kein Verbannter geworden bist< >Weh nun, waltender Gott<, sagte Hildebrand, >Unhetl geschieht! 50 Ich zog sechzig Sommer und Winler außerhalb des Heimatlands umher, wo man mich stets zu der Schar der Schützen stellte, ohne dass man mir bei irgendeiner Stadt den Tod zufügte. Nun soll mich mein eigener Sohn mit dem Schwert erschlagen, niederschlagen mit seinem Schwert, oder ich ihm zum Mörder werden. 32 I. Heldenlied - Heldensage - Historiographie 2. Quedlinburger Annalen 33 doh maht du nu aodlihho, ibu dir din ellen taoc, in sus heremo man hrusti giwinnan, rauba birahanen, ibu du dar enic reht habes.< >der si doh nu argosto<, quad Hiltibrant, >ostarliuto, der dir nu wiges warne, nu dih es so wel luštit, gudea gimeinun: niuse de motti, /íwerdar sih hiutu dero hregilo rumen muotti, erdo desero brunnono bedero uualtan.< do lettun se aerist asckim scritan, scarpen scurim: dat in dem sciltim stont. do stoptun to šamane staimbort chludun, heuwun harmlicco huitte scilti, unti im iro lintun luttilo wurtun, giwigan miti wabnum [...]. 55 55 Doch kannst du nun leicht, wenn dir dein Mut ausreicht, bei einem so alten Mann die Rüstung erlangen, die Beute rauben, wenn du darauf irgendein Recht hast.< >Der müsste doch nun der feigstes sagte Hildebrand, >unter den Ostleuten sein, 60 der dir jetzt den Kampf verweigerte, wenn dich danach so gelüstet, 60 nach dem gemeinsamen Kampf: Versuche, der es kann, ob er sich heute der Brustpanzer rühmen kann und über diese beiden Brünnen Herr sein.< 65 Da ließen sie zuerst die Speere schreiten, die scharfen Waffen, so dass sie in den Schilden steckten. 65 Dann ließen sie sie zusammenprallen, spalteten die Kampfschilde, hieben erbittert auf die glänzenden Schilde, bis ihnen ihre Schilde aus Lindenholz klein wurden, zerhauen mit den Schwertern [...]. 2. Aus den Quedlinburger Annalen 2. Aus den Quedlinburger Annalen Eo tempore Ermanricus super omneš Gothos regnavit, astutior in dolo, largior in dona; qui post mortem Friderici unici filii sui, sua perpetrata voluntate, patrueles suos Em-bricam et Fritlam patibulo suspendit. Theodoricum similiter, patruelem suum, instimulante Odoacro patruele suo, de Verona pulsum apud Attilam exulare coegit. [...] Ermanrici regis Gothorum, a fratribus liemido el Serihi et Adacearo, quorum patrem interfecer at, amputatis manibus el pedibus turpiter, uti digitus erat, occisio. Amulung 'Vheoderir. Zu dieser Zeit herrschte Ermanarich über alle Goten, an Listigkeit und Freigebigkeit unübertroffen; er ließ nach der Ermordung Friedrichs, seines einzigen Sohnes, die auf seinen Wunsch vollzogen wurde, seine Vettern Embrica und Frilla erhängen. Desgleichen zwang er seinen Vetter Theoderich, auf Anstiftung seines Vetlers Odoaker, aus Verona zu Iiiehen und zu Attila ins Exil zu gehen. [...] Tötung des Brmanarich, des Königs der Goten, durch die Brüder Heniido und Serila und Addaccar, deren Vater er ermordet hatte, nachdem Ermanarich unehrenhaft die I lande und Füße abgehackt wurden, so wie er es verdiente. Der |genannte] Theoderich wird Amelung genannt, sein Vorfahr 1. Wessobrunner Gebet De Poeta Dat gtffregin ih mit firahim firiuuizzo meista, Dat ero ni uuas noh ufhimil, noh paum noh pereg ni uuas, ni sterro nohheinig noh sunna ni scein, noh mano ni liuhta, noh der mareo seo. Do dar niuuiht ni uuas enteo ni uuenteo, enti do uuas der eino almahtico cot, manno miltisto, enti dar uuarun auh manake mit inan cootlihhe geista, (enti) cot heilac. Cot almahtico, du himil enti erda gauuorahtos, enti du mannun so manac coot forgapi, forgip mir in dino ganada rehta galaupa enti cotan uuilleon, uuistom enti spahida enti craft, tiuflun za uuidarstantanne enti arc za piuuisanne enti dinan uuilleon za gauurchanne. ' 1 ! i Vom Schöpfer Das erfuhr ich unter den Menschen als das größte Wunder, dass es die Erde nicht gab noch den Himmel, dass es noch keinen Baum und keine Berge gab, nicht ein einziger Stern, weder die Sonne schien, noch der Mond leuchtete, noch die glänzende See. Als da gar nichts war, kein Ende und keine Wende, und da war da doch der einzige allmächtige Gott, der mildtätigste Mann, und da waren viele auch mit ihm, göttliche Engel - und der heilige Gott. Allmächtiger Gott, der du Himmel und Erde gemacht hast, und der du den Menschen so viel Gutes gegeben hast, gib mir nach deiner Gnade den rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und die Kraft, den Teufeln zu widerstehen und das Böse zu meiden und deinen Willen auszuführen. 2. Muspilli 2. Muspilli ... sin tac piqueme, daz er touuan seal, uuanta sar so sih diu sela in den sind arheuit enti si den lihhamun likkan Iazzit, so quimit ein heri fona himilzungalon, daz andar fona pehhe; dar pagant siu umpi. sorgen mac diu sela, unzi diu suona arget, za uuederemo herie si gihalot uuerde. uuanta ipu sia daz Satanazses kisindi kiuuinnit, F ... sein Tag kommt, an. dem er sterben wird, wenn schnell sich dann die Seele auf den Weg macht und sie den Körper liegen lässt, dann kommt ein Heer von den Steinen ein anderes aus der Hölle: Da kämpfen sie darum [um die Seele], da kann die Seele sich sorgen, bis das Urteil ergeht, zu welchem der Heere sie geholt werde. Wenn sie das Gesinde des Satans gewinnt, 202 VII. Hymnen und Predigten daz leitit sia sar dar iru leid uuirdit, in fuir enti in finstri: daz ist re/zto uirinlih ding. wpi sia auar kihalont die die dar fona himile quemant, enti si dero engilo eigan uuirdit, die pringent sia sar uf in himilo rihi: dar ist lip ano tod, Höht ano finstri, selida ano sorgwn: dar nist neoman siuh. denne der man in pardisu pu kiuuinnit, hus in himile, dar quimit imo hilfa kinuok. pidtu ist dürft mihhil allero manno uuelihemo, daz in es sin muot kispane, daz er kotes uuillun kerno tuo enti hella fuir harto uuise, pehhes pina: dar piutit der Satanasz altist heizzan laue, so mac huckan za diu, sorgen drato, der sih suntigen uueiz. uue demo in uinstri seal sino uirina stuen, prinnan in pehhe: daz ist rehto paluuic dink, daz der man haref ze gote enti imo hilfa ni quimit. uuanit sih kinada diu uuenaga sela: ni ist in kihuetin himüiskin gote, uuanta hiar in uuerolti after ni uuerkota. So denne der mahtigo khuninc daz möhal kipannit, dara seal queman chunno kilihaz: denne ni kitar parno nohhein den pan furisizzan, ni al/ero manno uwelih ze demo mahale sculi. dar seal er uora demo nhhz az rahhu stantan, pi daz er in uuerolti kiuuerkot hapeta. 10 15 20 2. Muspilli 203 das leitet sie schnell dorthin, wo ihr Leid geschieht, in das Feuer und die Finsternis: Das ist eine wirklich schlimme Sache. Wenn sie aber die holen, die da vom Himmel kommen, und sie den Engeln zu eigen wird, bringen die sie schnell hinauf ins Himmelreich: Dort ist Leben ohne Tod, Licht ohne Finsternis, eine Wohnung ohne Sorgen: Dort ist niemand krank. Wenn der Mensch im Paradies einen Bau gewinnt, ein Haus im Himmel, dann wird ihm genug der Hilfe zuteil. Deshalb ist es eine große Notwendigkeit für jeden Menschen, welchen auch immer, dass er sein Herz antreibt, auf dass es den Willen Gottes gerne erfülle und das Feuer der Hölle eifrig meide, den Schmerz des höllischen Feuers: Dort bietet der alte Satan heiße Flammen an. Das kann jeder bedenken, und sich große Sorgen machen, der weiß, dass er gesündigt hat. Weh dem, der in der Finsternis seine Sünden büßen wird, der im Feuer brennen wird: Es ist eine wirklich schlimme Sache, wenn der Mensch zu Gott fleht und ihm keine Hilfe zuteil wird. Es wähnt sich in der Gnade die unwürdige Seele, aber sie ist nicht im Gedächtnis des himmlischen Gottes, denn hier in der Welt hat sie nicht danach gehandelt. Wenn dann der mächtige König das Gericht aufbietet, dann wird dorthin kommen jedes Geschlecht, denn kein Mensch wird es wagen, das Aufgebot zu versäumen. Keiner von all den Menschen, die zum Gericht kommen sollen. Dort wird er vor dem Herrscher zur Rechenschaft bereitstehen, für das, was er in der Welt gewirkt hat. 204 VII. Hymnen und Predigten 2. Muspilli 205 Daz hortih rahhon dia uueroltrehtuuison, daz sculi der antichristo mit chase pagan. der uuarch ist kiuuafanit, denne uuŕrdit untar in uuic arhapan. khenfun siní so kreftic, diu kosa ist so mihhil. .Elias stritit pi den euuigon lip, uuili den rehtkernon daz rihhi kistarkan: pidiu scal imo helfan der himiles kiuualtit. der antichristo stet pi demo altfiante, stet pi demo Satanase, der inan uarsenkan scal: pidiu scal er in deru uuicsteú uunt piuallan enti in demo sinde sigalos uuerdan. doh uuanit des u/lo... gotmanno, daz -Elias in demo uuige aruuartit uuerde. so daz £liases pluot in erda kitriuŕit, so inprinnant die perga, poum ni kistentit enihc in erdu, aha artrukne«t. muor varsuuilhit sih, suilizot lougiu der himil, mano uallít, prinnit mittilagart, sten ni kistentit, uerit denne stuatago in lant, uerit mit diu uuiru uf'riho uuison: ďar ni mac denne mak andremo helfan uora demo muspille. denne daz preita uuasal allaz uarprinnit, enti uuir enti luft iz allaz arfurpit, uuar ist denne diu marha, dar man dar eo mit sinen magon piehc? dm marha ist farprunnan, diu sela steť pidungan, ni uiídz mit uuiu puaze: so uerit si za uuize. Fidiu ist demo manne so guot, denner ze demo mahale quimit, dňz er rahono uueliha reMo arteile. denne ni darf er sorgen, den«e er ze deru suonu quimit. 5.s '65 Ich hörte die Kundigen des Rechts der Welt sagen, dass der Antichrist mit Elias kämpfen wird. Ist der Feind gewappnet, dann wird zwischen ihnen ein Kampf anheben. Die Krieger sind sehr kräftig, die Streitsache ist sehr bedeutsam. Elias streitet für das ewige Leben, er will den Rechtschaffenen das Himmelreich sichern: Dabei wird ihm helfen die Macht des Himmels. Der Antichrist steht auf der Seite des alten Feindes, steht beim Satan, der ihn untergehen lassen wird: Deshalb wird er auf der Kampf statte verwundet niederfallen und auf diese Weise sieglos bleiben. Doch es glauben viele Gottesmänner, dass Elias in diesem Kampf verwundet werde, so dass des Elias Blut auf die Erde tropft: Dann brennen die Berge, kein einziger Baum bleibt stehen auf der Erde, die Wasser trocknen aus, das Moor verschlingt sich, die Flammen verbrennen den Himmel, der Mond fällt herunter, es brennt der Erdkreis, kein Stein bleibt bestehen, wenn der Sühnetag ins Land zieht, er kommt mit Feuer, sucht die Menschen auf: Da kann kein Verwandter dem anderen helfen vor dem muspilli. Wenn die große Erde völlig verbrennt und Feuer und Luft sie völlig verwüstet, wo ist dann die Mark, wo man früher mit seinen Verwandten stritt? Die Mark ist verbrannt, die Seele ist bezwungen, wenn sie die Buße nicht kennt, so fährt sie zur Hölle. Deswegen ist es für den Menschen gut, wenn er zum Gericht kommt, dass er jede Strafe dem Recht gemäß erteile. Dann muss er sich nicht sorgen, wenn er zum Jüngsten Gericht kommt, 206 VIL Hymnen und Predigten 70 74n 7'- ni uweiz der uuenago man, uuielihan uuartil er haber, denner mit den miaton marrit daz reftta, daz der tiuual dar pi kitarm'f stentit. der hapet in ruouu rahono uueliha, daz der man er enti sid upiles kifrumita, daz er iz allaz kisaget, denne er ze deru suonu quimit; ni scolta sid manno nohhein miatun intfahan. So daz himilisca horn kilutit uuirdit, enti sih der suanarz ana den sind arheuit [der dar suannan seal toten ercti Iepenten], denne heuit sih mit imo herio meista, daz ist allaz so paid, daz imo nioman kipagan ni mak. denne uerit er ze deru mahalsteti, deru dar kimarchot ist dar uuirdit diu swona, dia man dar io sageta. denne uarant engila uper dio marha, uuechant deota, uuissant ze dinge. denne seal manno gilih fona deru moltu arsten. lossan sih ar dero \euuo uazzon: seal imo auar sin lip piqueman, daz er sin reht allaz kirahhon muozzi, enti imo after sinen tatin axteilit uuerde. denne der gisizzit, der dar suonnan seal k< enti arteillan seal toten enti quekkhen, denne stet dar umpi engilo menigi, guotero gomono: gart ist so mihhil. dam quimit ze deru rihtungu so uilo dia dar ar resti arstent. so dar manno nohhein uuiht pimidan ni mak, w dar seal denne hant sprehhan, houpit sagen, allero lido uuelihc unzi in den luzigun uiwger, uuaz er untar desen mannun mordes kifrumita. 2. Muspilli 207 Der schlechte Mensch weiß nicht, welchen Aufpasser er hat, wenn er durch Bestechung das Recht verletzt, dass nämlich der Teufel verborgen bei ihm steht. Der kennt die Zahl welcher Strafe auch immer, !#0 was der Mensch früher oder seither Böses getan hat, auf dass er all dies aussagt, wenn er zum Gerichtstag kommt. Darum sollte von nun an kein Mensch eine Bestechung annehmen. Wenn das himmlische Horn laut wird, und sich der Richter auf den Weg macht, [der da richten wird die Toten und die Lebenden], dann erhebt sich mit ihm das größte Heer, es ist so stark, dass es niemand bekämpfen kann. Dann fährt er zur Gerichtsstätte, die dort bestimmt ist: Dort wird das Gericht sein, von dem man immer erzählte. Dann ziehen die Engel durch das Land, erwecken die Menschen, weisen sie zum Thingplatz. Dann werden die Menschen alle gleich aus dem Staub erstehen, lösen sich von der Last der Grabhügel, aber sie werden einen Leib erhalten, damit er seine ganze Rechtssache erörtern kann und er nach seinen Taten abgeurteilt werde. Dann sitzt der da, der das Gericht vollziehen soll und urteilen soll über die loten und die Lebenden. Dann steht darum herum die Menge der Engel, und der guten Menschen: Der Kreis ist so groß. Es kommen zu dem Gericht so viele, die da vom Tode erstehen. Da wird kein Mensch das Geringste verschweigen können, da wird die Hand sprechen, das Haupt aussagen, welches aller Körperteile auch immer, bis zum kleinen Finger, was er unter den Menschen an Mordtaten ausgeführt hat. 208 VII. Hymnen und Predigten 3. Erste Hymne der Murbacher Hymnen 209 dar ni isŕ eo so íistic man der dar iouuiht arliugan megi, daz er kitarnan megi tato dehheina, niz al fora demo khuninge kichundit uuerde, uzzan er iz mit alamusanu ímimegi enti mit fastun dio uirina kipuazti. denne der paldet der gipuazzit hapeí, denner ze áeru suonu quimit. 9% uuirdit denne furi kitragan daz íxono chruci, kmi dar der /jeligo Christ ana arhangan uuard. denne augit er dio masun, dio er in deru menniski anfenc, dio er duruh desse mancunnes minna iardoleta. 3. Erste Hymne der Murbacher Hymnen INCIPIUNT HYMNI CANENDAE PER CIRCULUM ANNI HYMNUS AD NOCTVRNAS DOMINICIS DIEBUS Mittera nahti zite uuizaclichiu stimma manot Mediae noctis tempore, prophetica uox admonet: chuuedem Lop truh[ti]ne faftcjrc simbulum ioh sune dicamus laudes domino patri semper ac filio uuihemu ouh atume duruhnohüu ka[uuis]so driunissa Sancto quoque sp/ritui; perfecta enim trinitas ioh dera einun capurti za lobone uns simbuluw ist uniusque substantia laudanda nobis semper est. egison zit daz hebit demu do uuasüo polo chundo Terrorem tempus hoc habet, quo cum uastator angelus