03 Barock 17. Jahrhundert Jesuitenorden Religionskriege 1546-1648, Augsburger Religionsfrieden 1555 Thomas Hobbes, Lehre von Staatsvertrag, freiwilliges Unterwerfen dem Souverän, der dann Frieden sichert Weiterführung des textkritischen Ansatzes der Humanisten, Reine Sprache wird gepflegt und Dialekte werden verpönt Barock politisch und kulturell •Reformation und Restauration/Gegenreformation •Der dreißigjährige Krieg •Bedeutungsverlust des dt. Reiches •Territorialer Absolutismus („Fleckerlteppich“) • •Sprach- und Kunstpflege (Sprachgesellschaften, Poetische „Trichter“) • • Barockliteratur •Kontraste, Paradoxien, Antithetik •Starke Stilisierung •Metapherreihen, Hyperbeln, Oxymora •Höfische Repräsentationsliteratur •Imitatio als die höchste Kunst •Affirmative Kunst •Romanische Vorbilder (Petrarca, Picaroromane, franz. Komödien) Jambus (als Kontrast zum Knittelvers) Glaubenskriege Lyrik – Vergänglichkeitsbewusstsein und … •Andreas Gryphius •vanitas •Sonett, Alexandriner, Zäsur •„Ausweg“: Glaube •Schlesien Andreas Gryphius – Es ist alles eitel •Andreas Gryphius – Es ist alles eitel •Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden. •Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein; •Wo jetzund Städte stehen, wird eine Wiese sein, •Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden; • •Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden; •Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein; •Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein. •Jetzt lacht das glück uns an, bald donnern die Beschwerden. • •Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehen. •Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehen? •Ach, was ist alles dies, was wir für köstlich achten, • •Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind, •Als eine Wiesenblum, die man nicht wieder find't! •Noch will, was ewig ist, kein einzig´ Mensch betrachten. • Geistliche Lyrik - Epigramme •Angelus Silesius •Mystik, Mensch und Gott •mystein •Mystische Tradition •Catharina Regina von Greiffenberg •„Über das unaussprechliche heilige Geistes-Eingeben“ Angelus Silesius – aus dem Cherubinischer Wandersmann •Gott lebt nicht ohne mich. •Ich weiß daß ohne mich Gott nicht ein Nu kann leben / •Werd' ich zunicht Er muß von Not den Geist aufgeben. • •Ich habs von Gott / und Gott von mir. •Daß Gott so selig ist und Lebet ohn´ Verlangen / •Hat Er sowohl von mir / als ich von ihm •empfangen. • •Ich bin wie Gott / und Gott wie ich. •Ich bin so groß als Gott / Er ist als ich so klein: •Er kann nicht über mich / ich unter Ihm nicht sein. •Gott ist in mir / und ich in ihm. •Gott ist in mir das Feuer / und ich in Ihm der schein: •Sind wir einander nicht ganz inniglich gemein? • •Gott ergreift man nicht. •Gott ist ein lauter nichts / Ihn rührt kein Nun noch Hier: •Je mehr du nach Ihm greifst / je mehr entwird Er dir. • Lyrik - … Aufwertung des Menschen •Paul Fleming •carpe diem •menschliches Selbstbewusstsein •Stoa • •Paul Flemings eigene Grabschrift •Ich war an Kunst und Gut und Stande groß und reich, •des Glückes lieber Sohn, von Eltern guter Ehren, •frei, meine, konnte mich aus meinen Mitteln nähren, •mein Schall floh überweit, kein Landsmann sang mir gleich, […] • • Paul Fleming – An sich •Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren! •Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid, •Vergnüge dich an dir, und acht es für kein Leid, •Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen. • •Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren, •Nimm dein Verhängnis an, lass alles unbereut. •Tu, was getan sein muss, und eh man dirs gebeut. •Was du noch hoffen kannst das wird noch stets geboren. • •Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke •Ist sich ein jeder selbst. Schau alle Sachen an: •Dies alles ist in dir. Lass deinen eitlen Wahn, • •Und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke. •Wer sein selbst Meister ist, und sich beherrschen kann, •Dem ist die weite Welt und alles untertan. Weitere Tendenzen der Barocklyrik •Sprachspiel, Manierismus •„Figurengedichte“ •Kirchenlied (protestantisch, katholisch) •Schäferdichtung (galante Dichtung) •Auftragsdichtung (Fürstenpreis) • Roman – Der Schelmen- oder Picaroroman •Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen – Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch •„Froschperspektive“ •Eitelkeit der Welt, Rolle des Menschen •Erfolgsbuch, Fortsetzungen Drama 1: Lateinisches „Schuldrama“ •Jakob Bidermann: Cenodoxus •Illusionstheater •„Totentanz“ menschliche Todesgewissheit, Bewahren innerer Freiheit trotz gräßlichster Greueltaten Drama 2: Geschichtsdramen •Andreas Gryphius: Catharina von Georgien •memento mori: Märtyrerdramen Drama 3: Volkstheater, Komödien •„Hanswurst“ (→ Altwiener Volkstheater) •Andreas Gryphius – Absurda Comica oder Herr Peter Squentz •„Schimpfspiel“ •Satire auf Handwerker-Schriftsteller •Vorlage: innere Handlung von Sommernachtstraum Lektüretipps •Anthologien der Barocklyrik •Komm, Trost der Nacht, o Nachtigall •Růže ran. Básně německého baroku • •Hans Jakob C. von Grimmelshausen: Dobrodružný Simplicius Simplicissimus (1668, č. 1976) •Friedrich Schiller: Wallenstein-Trilogie, 1800 •Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder (1939, nach einem Roman von Grimmelshausen) •