DIE JUDEN UND JUDENGEMEINDEN MÄHRENS IN VERGANGENHEIT UND GEGENWART Ein Sammelwerk i'"'.....ff'"" HUGO COLI) 14 2 9 J fnl i sc her Buch- unrl Knastvarlag Brana 416 ■m l. It. /• in)r I891 stattgefunden, in welcher die Auflösung der Relifcinusgciiosseuschafl per .11. Dezcui-!■■ i 1891 hMchllMBM wurde. Herr Jtmef Her« war »(111111 der letzte Vorsieh t drr hVIigionsgrnossenschafl. Ani 22. Dezember 1891 hat die kousli tuicrende Sitzung der Kultusgemeinde in Neu-Titscheii, t\atv gefunden, in welcher kaiserlicher Kat Dr. S. M. Per| /um Vorsteher. Hi-rr Josef Herz zum Vnrstehcrstell-Vertreter gewählt wurden. llahh. Dr. S. Mandl, f<>. AUKUM V't\ »ih'i i.rk'lr i,i K."if'l Wii-TiMrhrm l;i(W !»• lüfC al> Hahliini In der Silzung mm 5. September 1906 wurde der Beschluß gefaßt, die Ausschreibung de» Baue« für den rempel roraunehmen. In der Sitzung vom 9. September 1906 hat der Vorsteher Herr lud«. Kai Dr. S. M. Perl «eine Stelle als Vorsteher niedergelegt und wurde in derselhen Silzung Herr Dr. Theodor F i ■ e h e r zum Vorsteher gewählt. Der Tempell.au wurde narli den Plänen des Architekten Li ndn er aus Iii,Iii/ beschlossen und dem Baumeister Richard Klus« übertragen. Dr. Theodor Fischer war bis zum 19. Februar 1920 Kultutwonteher. In der au diesem Tag gefundenen Auwchußsitaujig hat Herr Dr. Fi«' Vorsteher demissioniert und wurde Herr Irid 11er zum Kultusvorsteher gewählt. Herr Isidor Körner war Vorsteher bis zu im September 192". erfolgten Tode. I" der am 22. Oktober 1925 stattgefunden«!! ausschuBsitziing wurde Herr Kommerzialrat B K I a p p Ii o 1 z zum Vorsteher und Herr Schwarz zum \ orstehcrstellvertreter gewählt. Stellen sie beide noch heute bekleiden. statt-ier als ■ Korci neni Kultus-crthold Josef welche GESCHICHTE DKK .11 l)K.\ IN NIKOLSBURG. U.jil.. h.l lull llrunu \f|(Pb iftlrififibnclrr....... 1 1 :»" MiUl ........... 1 1 m ............. 1 - 1 :I2 SPicrll............ 1 — 1 AabcjHgevteUi und ne münnen «ich zur Itolmt ein. finden. io oft es ihnen angesagt wurde unil man sie nötig hatte. Auch waren sie verpflichtet, das Schloß allwöchentlich mit frischem Fleisch zu beliefern, wcl-dies sie in der Stmlt um .'l Denare das Pfund einkaufen Ii muten. Im Maiitlarifc erfreuten sie sich einer besonderen Fürsorge der Obrigkeit, da /. B. ein reiten, der Jude 1 Kreuzer und ein zu Füll gehender bloß 2 Denare als Mautgebühr zu entrichten halle. El folgen nunmehr die Namen der 68 in NikoUlnirg ansässigen, beziehungsweise behausten JndeiifamiMf-n. Die Schreihart der Namen ist dieselbe wie im Urbariom. /\wrk- näherer Erklärung sei festgestellt, daß an der Schreibweise der Personennamen ans dem Urbare von L560 nichts geändert oder verbessert wurde. rittsthhtmdel ist ein weißer Pfennig, die geringste Geld münze. .1 Piitscbhamlel sind erst ein Kreuzer. (, wand'tvn ist ein Flächenmaß für Ackcrgriindc. Ackerbau betrieb nach diesem Urbare bloß Moses G ä u ii s 1 und L e Ii 1. welcher auch 94 Vi Wein- aalten in den verschiedenen Vi ciugchirgcu um Nikols- burg bearbeitete. H ä 1 s e b 1 hatte auch y» Wcin- garten bebaut. Zwei jüdische Metzger Muse hl und Joseph versahen ihre Glaubensgenossen mit rituellem Fleisch. Wer die Funktionäre innerhalb der Gemeinde waren, geht aus dem tlrbare nicht hervor. Leid hatte 1560 in dem Riede „Mittern Sätzen" Vtt Weingarten und zinste dafür 22 Kreuzer 2 Denare, in den äußeren Neiihergcn % Weingarten für 45 kr. /ins. im Alten Herg ~ , und zinste hicvoii je 26 kr. 2 d., im Turold 'n für .10 kr. Zins, im ..Pockhen" Vs für 22 kr. 2 d. Zins. Iliii-i Ii! besaß in der „oberen Laimgruben" 'ii und zinste dafür 15 kr. Die Verhältnisse und Lebensbedingungen für die Mknlshiirger Judenschaft scheinen sich trotz der anderswo sprichwörtlichen Draugsalie-rangen iloch besser befunden zu haben, obgleich sie der Robot, dem Briefauslragen und dergleichen anderen ziemlich hoben geldlichen Leistungen unterworfen waren. Waren im Jahre 15 60 erst 32 Juden-häuser in Nikolshurg. so finden sich kaum 11 Jahre später, also im Jahre 1574 schon 68 Judenhäuser vor, allerdings fehlen die vordem von Juden bearbeiteten \cker und Weingarten ganz. Was die Judrnrobot uns diesem Jahre anlangt, so ist sie der Herrschaft ganz 8(f,anft( ."UbeniAaft ^utattn üorftabt fjintet htm 'SAJojj: _ jin|rn auf (Scorgt: 2)atiib tjjßtxtj..... ©alomoit........ m.......... öilnbf......... 3ofob.......... 3ona« ......... Wah'b Srfjrod'tjfflcv . . . ■ 3atob ©(flffr....... SHULjel......... 3(attf.......... »ntoiiiou, Wittib £mtim ■ ■ '»«(oinoti 9|fBl Btaafcl ®lo(rr . Iiutf*......... '.Wämibl, 3*MB..... 3ofia« ......... SBnriid)......... Sdjmott........ ©Amoll, Sffiittib..... i'aimg 316vol)aLi! .... Wl'talmm........ (Sänttfl, 3»bin..... Ciirmfj........ •De» SKnbi $au« . . . ©ailirl @allt i'ÖnttljV) SJtofer....... SDÖIffl...... »uffl, Sittib .... Midjrf Snbei'I . . . 8rjetf....... Jtfjlam...... ■Samuel...... Vlbrarjaui S05etuer . . '.Iii eil i'cbl .... ^antd)...... ■Saloman..... Sit«....... Stbam Jejtr . . . . Ätftr....... 3afob 5d]tDfr . . . @ilH0It ...... ©auib ©aloiuon . . «rai)t Mönnbl . , . SDIerttjr 3übtn . . . 2iitf4el...... «mfyufl..... ^ojmann, ,\übtn . . aHufdjt. 3übtn . . . \i iil niiiri ...... Xnbt....... $abei(f...... Sitae....... fii(rfd)[...... •tt|l ...... 'Äauiutl...... 3n bet 3ubenaoji( niortn folfltnbe 3ubm bf^auü: SftnfcQ........... ü)(aufai tMMferl...... a»ax ^Buji........ 3o»o8 ©la!et....... Saatd Öioffv....... Still ?i(pmon....... Uutfdi- f)0!lbtl .\n bti .iitbrngaflc iitarrn folgrubt '.iihni hSann: Hut.,,» »j;«, . 1.5... Qt jinfrii auf lÜtettf: .tiuifl Vobl......... i < i M .\oitpb ®Io|er....... < < i R6 mm........... i ■ i Wi ^QlDlll.lU......... l i i 07 itnnbtr.......... l l l 68 ■V>i'flilUV.iitiif: .;ri.:uii! ;"t. l i l Von den Funktionären ist nur der SceUorgrr. der lt a b h i Ii e r, erwähnt; wie er hieß, i.l nicht lx-kaiml. Di»' Gemeinde war also -chon in der Laar, ihmu bV-rater in GIaiihcn**achen ein eigene« llrim /u htrleti Aber auch die Obrigkeit wußte sich das A«>l. das iir den vielleielit auderxwd vertriebenen Juden in der Stadt Nikolshurg bot. gut bezahlen zu la»«rii. mußte doch jeder Hausbesitzer, wenn mau das ao neunrii w alljährlich einen vnllgewiehtigen geheii. r (riilsberr Maximilian L. Iteiclmfrciliirr \ I) i e t r i e Ii h t c i ii. geb. 156°. geit. 2°. Mär/ zu Wien, übernahm nach dem Tode seiiira Va-\ ila in Heiehsfreiherrn \ou D i e I r i r Ii a I e i u. Oktober 1527. gest. 5. Jänner 1590. dir vätrr-■ Herrschaft \ikolshiir(i unil gab der hiesigen Ju-dl chaft am 1. November 15 9 1 ein Privilegium. dem ihnen unter anderem auch die freie W d ihres J u d e u r i e b I e r ■ mit /weijährigrr 1 datier eilige räumt und der gau/e \\ ahlvorgauic f. >i beschrieben wurde. Iliefür hatten «ie zu Maria t ii. ß eine Tonne öl ins Schloß zu gehen \uch von der Pflicht des Briefa in tragen* in Nikolahurg iunerhalh »'iiier Itanimicile um die Stadl wurden sie gegen eine jährliihe (Fehlleistung von M Gulden befreit. 161 tei.: gel _ kkra trraiia t trifft, (• bU Um MWt ■ 'MB. krttlrutra ff*«' JudiHpriiiitp"'» .lt. . . . Mlinnt Wimilt onl. Ibnn MM mL": ton(( k„ fcn na m mS^Jff^iSTVLETSatm m im out winm ij 5*1*2 t^SR^SSmZSßS» * mnn «ilitbllit $irt »nl »"» . h „„„n «nim Ii«» anlonBrn W »«,,w*"*„rfS >» "l" M •tini.1. rwajtam tM t--|4 . ... UKrtrtr., UmtWmt iu4 .1. fi „k | Ni| Hin aiart »fit mtß ^ Haar* ■<■■. ■aa v*m .r-«.*V. ra» ««Maar« raufe fermmwe an iraitK^u* •rWi'amta aai.nfe.ar« |raan «al ferarla) M («afetawaa. batiaarfera 3t"B waoVaitiA .u^t t**t,t Jai tua*1i<< »hia» ffiablflrtf« f ttaal aaife ... fn rau U4n* «htab ««fetri.H.H,( .i.'i-.i •ba» rv^laai mttaVa aal tit&tmtl Mtm* an Utfeatl ial ?4l.ti inlioVa |Bi«taVa Ii« rrferftra. ibar«, tfena K«*taaiaani fenaUlat »ab aal fef b«fe«a |rfcaa»lrl »ab taiubri am tfn nwai«inra atdn aOnia.n. veifera I.B/.. tna*if,niaVB l"#rt*fli tab mi»i«V. bau. «a fe.tr. Mftla* aaA aa wt\» «r»aa>n mrtar Uatnifeaara. »j KufMi»ni*ri .tabta aia>l alala rviWi fViaranuag UloVt ibara Mi mriarai y luMt« 0- »«Uia IfrlMjifer. r».(fetaul k^bfaf anpiaigaai. Uafena au« »tat aafTlaaaai »ab nlafluai Ifl »nrfitiaafa». hn ..«lidK« %t mux «aa> WrtiaVa U.i.p, »ulb,.. »«^ ,u MitrHAubllaVa tri attara wo ob»« hi tTlraaaa bfi iwatbuahit »uffraa »tiaulaft 4uraindata fcnailllart »alntfetalflflrl« rHudVt. fluife vbu Utk* »ab fear»™* flrbaifanbliA «rtaitra. baliAibara aiar Irrif »< ■ i l(u 111 Ar ■•II nad st ida ir ■». nwiawi brt ibnra «Oriktafl uapartdltafe •bft »ambaeilll« Ma miitr. aOr (taan |.i m artarurta, nvtoVr bta burrl midi o*n monra ftaubtinaa, nit btrudjlid) brflditM \u ron»ni »flrai pti» fcrA.tngri «rrbra l.n. flarbtgflid« |Ulaflra Mflf. wi bni lela> itiir. Xidiirc.iD.bl trlqrnrwr mafirn vak fanftall |rfo>fera »ab lurstaamaira nnara UO Üiftlidwn 1.11 au« bra »rrra martnritn Vn'oara (iritt>rnin|) »nh n ufüi:nV trat)! bafern fir fiA IditieVa auf flrditiitrfi otar luanr CH Ial CAloft fllfftripurfl in lirtfrta i-rt'prcAni »nb iu|riagl. Wan IA ban \bnta grmalnrn nnift niAt lU'in ,;n:i fri.:.:et lonbrrR auA bralrlbrn In almrgr tu brfurbfrn Hf'i'iiiifiT ^ubrm auA ntAt rrfninrn laa, ipIA ibi fefflftfn t>ntimbhA tu (Ha. Hfl bafe IA blrrauf iflnra blrlr obitrtttirlblr artIM la raaftrii abvrrflaBbrit nllrrbtnfll brmlllitfrn »ab mit errfrrliguM IlMrl fVIrrt* brtrrtftigra rvlflrn. beA min blrlrm w| aaA |u»ar brIArbrarn Uai< l'fbaü. ab iA »brt mrlar Qrbra ebrr abrr mrlnr llntmbamn bi .inhnt blfrn fJrtrR mit frinrin ganfera Inbalt ;u baOtrn niAt Hrmalalra, lad telaVl ala bafbrt jai iiii-im erbratllA eiilar'aiii nfrbrn. aürl hriiliA unb »agrllTtiA. fl.lutn Viifbe(l»ar| brn 1. Tag Wotxmbrr anne (V 0 I «. TirtriAflflin F r i ii i Seraph Gardiual und Kuml \un Iii. i r j r h a I r i ii. geb. ITiTO. ge.|. Id.'tn. hr.lätigle und v erheaarrlr mm I. Jänner I I .' rlie Privilegien der Niknlahurger Jude imrhaf I. \o. dem umfang reichen Srhriftatiiek arien hier nur die Mteliliiaten Punkte erwähnt. Sit i.l i. B. die Jiidengemeimlr m. Iii drin Ge-rirhtaalamle der Stadl, aundrrn iat in ilieaer lliiiaiehl unter I!. i im k-ii Li i. ii ii . aller ihrer Bechle zum Schloß . i Ii..ii Sie haben dir freie Wahl für rleii Juden-riehler und dir zur llraetziiug der \mlrr not wendigen 1*. r ...in ii »'Uli in dem Buche de« Sinimi w'erl-Ii. im. f .-.iliii > ■ i r -i In i. I.. ti .iiiil. deren H- -t .Ii im. durch dir Obrigkeit rrfidal. Für ilirar Bea;iina|igiiiig halten air an öl- und W., 1,1.. LI jährlich Infi 10 kr. in die fiir.lhrhrti Kenten rtutiiiahlrn. Außer der nhrig-keitlieheu Jiiri.diklinn können air .irh au ihren Bali-htlier in Streilaaeheii wenden. Die H.ni.l t)|i|>ruheiiu-• ' In Sludrnleii.tifliitiK wird vom Kardinal al. I» Minden gulr. \\ . rk lieirirhnel und die ordrntlirhr airhere Anlage der Kapital im vnrgeaeli rieben, dem Babbiner wird daa Strafrecht eingeräumt, die Obrigkeit behält «ich die Appellation Mir. Gegen Knlrirh-tiiug jährlirhrr .100 fl. wird ihnen die KoIhiI niil llaml und Pfrrtl erlaaarii. Vuch zahlen .ie jährlich Wl ft. da- gnaabAwii