Stand: 8.8.2007 Carl von Ossietzky Universität Hilbert Meyer Ergänzung zum LEITFADEN, ACHTEN LEKTION, (2007), S. 227 ff. Zehn Beobachtungsbogen zu Einzelmerkmalen In diesem Skript werden 10 Beobachtungsbogen vorgestellt, die Lehramtsstudierende der Carl von Ossietzky Universität im Wintersemester 2004/2005 hergestellt und einmal im Unterricht erprobt haben. Die 10 Bogen sollen Studierenden, Referendarinnen und Praktikerinnen helfen, ihre Beobachtungskompetenz zu schulen. Zugleich findet, wenn Skript 8 hinzugenommen wird, ^eine Einführung in die Anfänge der empirischen Datenerhebung statt. Beim Einsatz dieser Bogen im Schulalltag entstehen aber - trotz der Pflicht, die Bogen „ordentlich", also methodisch kontrolliert auszufüllen - noch keine objektivierten Messergebnisse, weil noch die „Eichung" der zehn Bogen fehlt. Erst nach gründlichen Kontrollen der Reliabilität und Validität (siehe Skript 8) sowie nach einer Beobachter-Schulung könnte von verlässlich erhobenen und seriös kumulierten Beobachtungsdaten gesprochen werden. Jeder Bogen ist ein wenig anders aufgebaut, aber die Grundstruktur bleibt gleich. Grundlage für die Formulierung der Teilkriterien und der Indikatoren ist das Buch H. Meyer: „Was ist guter Unterricht?" (Cornelsen Berlin 2004). ® Beobachtungsbogen zum Merkmal: Klare Strukturierung Schule: Datum: Klasse: Uhrzeit: Lehrer/in: Fach: Indikatoren Trifft voll zu Trifft überwiegend zu Trifft überwiegend nicht zu Trifft gar nicht zu Nicht relevant Punkte Bemerkungen Teilkriterium: Unterrichtsablauf 1. Der Einstieg passt zum Unterrichtsverlauf 2. Der Unterricht folgt einem methodischen Grundrhythmus (Einstieg/Erarbeitung/ Ergebnissicherung) 3. Die einzelnen Unterrichtsschritte bauen aufeinander auf 4. Anfang und Ende der einzelnen Unterrichtsphasen sind zu erkennen Teilkriterium: Lehrer- & Schülerverhalten 5. Lehreraktive und schüleraktive Unterrichtsphasen können klar unterschieden werden 6. Im Unterricht gibt es sinnvolle Pausen (z.B. Frühstückspause), die von der Lehrkraft eingehalten werden 7. Die Lehrkraft formuliert die Aufgabenstellung/ Arbeitsanweisungen klar und verständlich 8. Die Schüler verstehen die Arbeitsaufträge und können sie umsetzen 9. Die Lehrkraft verwendet eine verständliche und den Schülern angemessene Sprache 10. Die Aussagen der Schüler sind für alle (Mitschüler und Lehrer) verständlich 11. Die Aktivität des Lehrers ist der gewählten Unterrichtsmethode angemessen bei: (Sozialformen) Teilkriterium: Organisation des Unterrichts 12. Es gibt erkennbare Regeln und Rituale 13. Regeln und Rituale werden eingehalten und wahrgenommen 14. Der Lärmpegel ist der Unterrichtsmethode angemessen 15. Die Lehrkraft hält sich konsequent an ihre Ankündigungen Elke Wilken, Gabriele Krieger, Melanie Stubbemann Seminar: Merkmale guten Unterrichts, Hilbert Meyer, WS 2005/2006 1(3 Überarbeiteter Beobachtungsbogen: Hoher Anteil echter Lernzeit Klasse/Schulform: Anzahl der Schüler: Datum/Uhrzeit: Unterrichtsfach: Thema d. Stunde/Einheit: Teilkriterien und Indikatoren Beurteilung Kommentar I.Organisation 1.1 Der Lehrer beginnt die Stunde pünktlich 1.2 Die Schülerinnen beginnen die Stunde pünktlich 1.3 Die Schülerinnen kommen pünktlich zum Unterricht 1.4 Der Lehrer kommt pünktlich zum Unterricht 1.3 Der Unterricht beginnt zügig (Auslagerung von Org-Kram etc.) 2. Orientierung 2.1 Es besteht ein visueller oder anderer Fahrplan 2.2 Der Lehrer sorgt für die Einhaltung dieses Plans 2.3 Die Schülerinnen folgen dem Fahrplan 3. Schülerverhalten 3.1 Der Lärmpegel ist der Unterrichtsform angemessen 3.2 Die Mehrheit der Schülerinnen nimmt aktiv am Unterrichtsgeschehen teil 3.3 Die Schülerinnen lassen sich durch Kleinigkeiten nicht ablenken, schweifen nicht ab_ 3.4 Unter den Schülerinnen herrscht keine Langeweile 3.5 Es gibt wenig Disziplinstörungen 3.6 Gewährte Freiheiten werden von den Schülerinnen nicht missbraucht 4. Arbeitsergebnisse 4.1 Es entstehen der Aufgabenstellung entsprechende Arbeitsergebnisse_ 4.2 Es entstehen inhaltlich reiche und kreative Arbeitsergebnisse_ 5. Lerntempo_ 5.1 Unterschiedliche Arbeitstempi der Schülerinnen werden berücksichtigt ,5.2 Aktive Lernphasen und erholsame Pausen wechseln sich ab_ 6. Lehrerverhalten 6.1 Der Lehrer schweift nicht ab 6.2 Der Lehrer lenkt die Schülerinnen beim Lernen nicht ab und stört sie nicht Subjektive Bewertung des Merkmals: Hoher Anteil echter Lernzeit 1 Lernförderliches Klima Schule: Klasse: Fach: Datum: + trifft zu - trifft nicht zu 0 keine Bewertung Bemerkungen 15 Min 15 Mm 15 Min gesamt 1. Gegenseitiger Respekt 1.1 Es herrscht ein höflicher Umgang zwischen Lehrer - Schüler (freundliches Anreden, ausreden lassen) Schüler - Schüler 1.2 Es herrscht kein aggressives Verhalten (kein Beißen, Schlagen, Schupsen, Kratzen etc.) 1.3 Reaktion auf Äußerungen Lehrer - Schüler (+ positive, bestärkende Äußerungen) (- negative Äußerungen) Schüler - Schüler (0 neutrale Äußerungen) Urteil 1 2 3 2. Verlässlich eingehaltene Regeln 2.1 Der Unterricht fängt pünktlich an (Lehrer und Schüler kommen pünktlich) Die Stunde wird bis zum Schluss genutzt 2.2 Schüler reden nur nach Aufforderung 2.3 Die Lautstärke ist der Arbeits- und Sozialform angemessen > ■4: Urteil 3. Gemeinsam geteilte Verantwortung 3.1 Es gibt verschiedene Klassendienste und diese werden eingehalten / ausgeführt (wie Tafel wischen, Zettel verteilen, Blumen gießen, Kalenderblatt etc.) ( + trifft zu, - keine Klassendienste oder nicht eingehalten, 0 nicht erforderlich) 3.2 a) Es herrscht Ordnung (kein Müll, kein Papier, keine Kreidereste) b) Die Unordnung wird thematisiert Urteil 12 3 4. Gerechtigkeit 4.1 Es gibt keine Bevorzugung oder Benachteiligung beim Annehmen von Meldungen oder bei Aufforderung zum Sprechen ( + keine Bevorzugung o. Benachteiligung, - es gibt Bevorzugung oder Benachteiligung) 4.2 Es gibt keine Diskriminierung einzelner Schüler Lehrer - Schüler oder Schülergruppen (Ausdrucksweise, Schimpfwörter) Schüler - Schüler Urteil 1 2 3 5. Fürsorge 5.1 Es wird bei Unkleiten nachgefragt und / oder sich ggf. gegenseitig geholfen 5.2 Lehrer bleibt immer präsent (auch bei Schülerarbeit usw.) 5.3 Lehrer geht auf Schülerprobleme ein Urteil 1 2 3 Gesamturteil der Merkmalsstärke + + + + = _:5 = _ ® C'-l -ŕ- •ť p c: Cr. T Z! i; -T illdfi I •m* Ä J Š ■_, CZ 3 .S 5 r." ~o 5 ti f 1 o; r: S u. ě r- If 5 1 5 to 'ô o -2 rr C- i -r 3 íl Ii _ CZ c: = B = - 7ÍI — — E 5 ^ > Ji « = ! 5 E5 = t -— ^ X T? r ~ i—i ~ w "u x: s CC 4- -r "1 r3 S Ii "5 + = ■= x 5 r -ŕ "S 1 1! i/: 'Si L; 3 i. -— i, E š o r ,3 "8; i IX) "f - -ľ -c — r; i- y b. 7 S iE o S- Merkmal: Inhaltliche Klarheit Schule: Datum: Klasse: Zeit: Fach: 0. Befragung der Lehrkraft Vorwissen der Schüler Platz der Stunde in der Einheit Grobziel der Einheit 1. Verständlichkeit der Aufgabenstellung ++ + Memo Indikatoren 1 2 3 4 n.rel. 1.1 Die Aufgaben sind unmissverständlich und in sich schlüssig formuliert 1.2 Die Aufgabenstellungen bauen aufeinander auf 2. Plausibilität des thematischen Gangs Memo Indikatoren 1 2 3 4 n.rel. 2.1 Der Lehrer gibt einen klaren Überblick über den Verlauf der Stunde 2.2 Der Lehrer schweift nicht vom Thema ab und bleibt seinem roten Faden treu 2.3 Der Lehrer unterstützt seinen Unterricht durch Methodenvielfalt 2.4 Der Lehrer unterstützt seinen Unterricht durch Medienvielfalt 2.5 Der Lehrer knüpft an bereits vorhandenes Wissen der Schüler an 3. Klarheit der Ergebnissicherung Memo Indikatoren 1 2 3 4 n.rel. 3.1 Der Lehrer sorgt für die Klärung / Beantwortung der von ihm gestellten Aufgaben 3.2 Der Lehrer sorgt für die Klärung der Schülerfragen 3.3 Die Ergebnisse werden vom Lehrer zusammengefasst 3.4 Die Ergebnisse werden von den Schülern zusammengefasst 3.5 Fehler werden korrigiert 3.6 Der Lehrer praktiziert eine saubere, strukturierte Tafelarbeit 3.7 Der Lehrer fordert und überprüft eine korrekte Heftarbeit der Schüler 3.8 Der Lehrer spricht klar und verständlich 4. Verbindlichkeit der Ergebnissicherung Memo Indikatoren 1 2 3 4 n.rel. 4.1 Die Ergebnissicherung wird betrieben 4.2 Die Schüler werden aufgefordert die Ergebnisse in irgendeiner Form festzuhalten 4.3 Der Lehrer teilt verbindlich mündlich oder schriftlich mit, was in Hinblick auf den weiteren Unterricht von den Schülern erwartet wird 5. Gesamteindruck der Stunde Memo Indikatoren 1 2 3 4 n.rel. 5.1 Im Gesamteindruck erscheint die Stunde inhaltlich klar Anleitung: • Vor der Beobachtung müssen für jeden Punkt Benotungskriterien festgelegt werden. • Zu Punkt "0": Vor der Beobachtung muss eine ausführlichere Befragung der Lehrkraft erfolgen, um sich ein Urteil bilden zu können. Beobachtungsbogen für das Merkmal „Sinnstiftendes Kommunizieren" Schule: Schülerzahl: Klasse: Fach: Tag: Stunde: Indikatoren LEHRER Bewertung^ Kommentar Reaktion des Schülers2) Kommentar 1. Der Lehrer zeigt ein effektive Körpersprache 2. Der Lehrer gibt den Schülern Feedback 3. Der Lehrer fragt nach, wenn Schülerbeiträge unklar sind 4. Der Lehrer ermutigt dazu Fragen zu stellen 5. Der Lehrer ermutigt dazu persönlich Stellung zu nehmen 6. Der Lehrer geht auf Fragen (z.B. Verständnisfragen) ein 7. Der Lehrer fördert es, dass sich die Schüler aufeinander beziehen 8. Der Lehrer geht auf persönliche Interessen ein 9. Der Lehrer geht auf persönliche Probleme ein ++ (sehr stark) + (mittel stark) ' + (Reaktion erkennbar) - (gering) 0 (nicht beobachtbar) - (Reaktion nicht erkennbar) Indikatoren Schüler Bewertung^ Kommentar Reaktion des Schülers2) Kommentar 10. Die Schüler stellen Verständnisfragen 11. Die Schüler stellen weiterführende Fragen 12. Die Schüler stellen kritische Fragen 13. Die Schüler nehmen persönliche Stellung 14.Die Schüler beziehen sich aufeinander 15. Die Schüler geben dem Lehrer Feedback 16. Die Schüler geben Rückmeldung über Lernschwierigkeiten 17. Die Schüler verknüpfen die Unterrichtsinhalte mit bereits bekanntem 18. Die Schüler sind an der Planung beteiligt 19. Disziplinschwierigkeiten ++ (sehr stark) + (mittel stark) ' + (Reaktion erkennbar) - (gering) 0 (nicht beobachtbar) - (Reaktion nicht erkennbar) ® 1 Andreas Maske/Petra Schulte/Sandra Schulte (Februar 2006) Beobachtungsbogen „MethodenVielfalt" Schule: Fach: Datum: Lehrer: Klasse: Beobachter: Thema: 1. Sozialformen: +1 Ii O1" Bemerkung Plenumsunterricht Gruppenunterricht Tandemarbeit Einzelarbeit 2. Inszenierungstechniken vom Lehrer ausgehend von den Schülern ausgehend Bemerkung # 2 (>5) 1 (<5) 0 (= 0) # 2 (>5) 1 (<5) 0 (= 0) Verbal Frage Provokation Aufforderung Lob Tadel Gestisch Zeigen Körperl. Bewegung: mit Armen mit Beinen Mimisch Lächeln/Lachen missbilligender Blick auffordernder/ fragender Blick Tonfall Auffallend laut Auffallend leise ® 2 3. Handlungsmuster +1 ii 0 nicht relevant Bemerkung Vortragsformen Lehrervortrag Geschichte erzählen Vorlesen Schülervortrag Medieneinsatz Tafel OHP Beamer Modelle Plakat Schulbuch Arbeitsblatt Computer Heft / Papier Gesprächsformen Gelenktes Gespräch Schülerdiskussion Abfragen Brainstorming Experiment Schülerexperiment Demo-Experiment Themenzentrierte Selbstdarstellung Mind Map Concept Map Wandzeitung Erkundungen vor Ort Szenische Arbeitsformen Gruppenpuzzle Planspiel Stationenlernen ' vorhanden und sinnvoll (an der jeweiligen Stelle) eingesetzt " vorhanden, aber an dieser Stelle als nicht sinnvoll eingesetzt empfunden "' nicht vorhanden ® Memo der Unterrichtsbeobachtung - Beobachtungsbogen „Methodenvielfalt" - 1) zur Anwendung des Beobachtungsbogens a) Besonderheiten zum Ausfüllen des Beobachtungsbogens Im Teil 1 (Sozialformen) betrachtet man lediglich, ob diese vorlagen und an der gegebenen Stelle im Unterricht sinnvoll eingesetzt wurden. In diesem Fall bewertet man die Sozialform mit einem „+". Sollte der Einsatz der jeweiligen Sozialform nicht geeignet eingesetzt worden sein, so wertet man dies mit „-" und falls eine Sozialform während des ganzen Unterrichts nicht eingesetzt worden sein sollte, so erteilt man „0". Im zweiten Teil zählt man in der ersten Spalte „#" die Häufigkeit der Inszenierungstechniken und bewertet diese im Anschluß, je nach der Häufigkeit mit 2,1 oder 0 Punkten. Der dritte Teil „Handlungsmuster" lässt sich wie der erste Teil anhand des Einsatzes der Methode je nach Angemessenheit (+) oder Unangemessenheit (-), Abwesenheit (0) und Irrelevanz unterteilen. Im ersten und dritten Teil setzt man lediglich ein Kreuzchen für die jeweilige Methode und verzichtet dabei auf das Zählen derselben. b) Auswertung des Beobachtungsbogens Alle drei Blöcke, Sozialformen, Inszenierungstechniken und Handlungsmuster, werden nach unserer Bewertungsmethode gleichwertig gehandelt, da sie uns gleichermaßen wichtig erscheinen. Alle drei Blöcke werden jeweils mit maximal 52 zu erreichenden Punkten bewertet. Daraus ergibt sich folgende Einzelbewertungen: Block 1 - Sozialformen: Für jedes „+" erhält man 6,5 Punkte, während man ein „-" mit -6,5 Punkten bewertet. „0" wird mit 0 bewertet. Damit erhält man eine Spanne von -26 bis 26 Punkten. Block 2 - Inszenierungstechniken: Bei der Präsenz einer Häufigkeit, die >5 liegt, bewerten wir die Methode mit 2 Punkten. Liegt sie trotz Präsenz unter fünf, so vergibt man einen Punkt und bei völliger Abwesenheit 0 Punkte. Für die Bewertung dieses Blocks ergibt sich damit eine maximal zu erreichende Punktzahl von 52 und eine minimale von 0 Punkten. Block 3 - Handlungsmethoden: In diesem Block betrachtet man zunächst die Anzahl der überhaupt relevanten Methoden und bewertet sie so, dass eine maximale Punktzahl von 26 Punkten erzielen kann. Dabei berechnet man die Wertigkeit eines „+", indem man 26 durch die Anzahl der relevanten Methoden teilt und ein „-" mit dem negativen Wert dieses Ergebnisses. Bsp: • Man hat 20 relevante Handlungstechniken beobachtet, von denen 11 mit „+" bewertet wurden, 4 mit „-" und 5 mit „0". • Also: 26/20= 1,3 => ein „+" hat den Wert „1,3". • Bei 11 „+"-Werten erhält man 11 * 1,3 Punkte = 14,3 Punkte • Ein „-" wird demnach mit-1,3 Punkten bewertet: 4 * (-1,3) Punkte = -5,2 Punkte • Bei 5 „0"-Werten erhält man 5 * 0 Punkte = 0 Punkte • Als Ergebnis für den dritten Block ergibt sich in unserem Beispiel somit: 14,3-5,2 + 0 = 9,1 Punkte Für die Bewertung dieses Blocks ergibt sich also eine Spanne von -26 bis 26 Punkten. Gesamtberechnung der Merkmalsstärke Nun werden die erreichten Punkte der drei Blöcke addiert. Damit ergibt sich eine Summe zwischen der minimalen Punktzahl von -52 und der maximalen von 104 Punkten. Diese wird nach der folgenden Skala bewertet: -52 bis -13 Punkte: „Methodenmissbrauch" -12 bis 26 Punkte: niedrig 27 bis 65 Punkte: mittelstark 66 bis 104 Punkte: hoch „Methodenmissbrauch" liegt natürlich nur selten vor. Wenn man sich vorstellt, was man tun müsste, um in diesen Bereich zu fallen: Man müsste fast alle Sozialformen und Handlungsmuster sinnlos eingesetzt haben, um die in jedem Unterricht vorhandenen Inszenierungstechniken auszugleichen und so eine negativen Punktebereich zu erreichen. F - S p Merkmal Nr.7 „Individuelles Fördern" / 5 ^ ^ Schule: Tag: I Klasse: Uhrzeit: '~ Fach: Sozialform: Ja Nein Bemerkungen Punkte Relevant in Stunde? 1. Gibt es Extraaufgaben für Einzelschiiler? /2P. 2. Sind Extraaufgaben auf Einzelschüler zugeschnitten und motivierend? /2P. 3. Gibt die Lehrkraft dem Einzelschüler Hilfen? /2P. 4. Gibt die Lehrkraft anderen Schülern Hilfen? /2P. 5. Geben Mitschüler dem Einzelschüler Hilfen? /2P. 6. Gibt es in dieser Stunde differenzierte Aufgaben für die übrigen Schüler? /4P. 7. Bezieht die Lehrkraft Schwierigkeiten des Einzelschülers auf den Unterricht? AIP. 8. Liegen im Klassenzimmer differenzierende Lcrnmaterialien vor? /4P. 9. Gibt es Expertendiagnosen über Einzelschüler? /4P. 10. Gibt es einen Förderplan für Einzelschülcr? /4P. 11. Schule/Klasse: Fach/Stunde: Beobachtungsbogen zum Merkmal 8: Intelligentes Üben INDIKATOREN + liegt vor 0 nicht relevant liegt nicht vor BEMERKUNGEN GESTALTUNG DER ÜBUNGSPHASE (1) Häufigkeit des Übens (a) 0-2x: 1 Punkt (b) 3-5x: 2 Punkte (c) 6-...x: 3 Punkte (2) Die Schüler sind an das Üben gewöhnt. (Ritualisierung) (3) Die Übungsphase ist kurz, d.h. nicht länger als 10 min. (4) Die Übungszeit ist der Aufgabenstellung angemessen. ! (5) Regeln bzgl. des Übens sind zu erkennen. (a) bei den Schülern: • Sie beginnen sofort mit dem Übungsauftrag. ] • Sie verhalten sich ruhig. ! • Sie arbeiten selbstständig. I (b) beim Lehrer: • Sorgt für eine ruhige Arbeitsatmosphäre. • Gibt klare Aufgabenstellung. (6) Die Regeln werden eingeharten. (a) von den Schülern (b) vom Lehrer (7) Die Schüler haben ihre Materialien zum Üben dabei. (8) Es treten keine Unterrichtsstörungen beim Üben auf. (9) Störungen werden beiläufig geklärt. AUFGABEN/MATERIALIEN 1 (10) Die Aufgabenstellung ist klar verständlich und | eindeutig. j (11) Die Übungsaufgaben sind differenziert gestellt. (a) Leistungsdifferenzierung | (b) Problemorientierte Differenzierung I (c) Geschlechterdifferenzierung (d) Interessendifferenzierung (12) Die Übungsmaterialien sind ansprechend. (13) Die Übungsmaterialien erklären sich selbst. KONTROLLE / WÜRDIGUNG (14) Die Materialien bieten den Schülern die Möglichkeit zur eigenständigen Kontrolle des Lernerfolgs. (15) Der Lehrer beobachtet und leistet fachliche Hilfestellung. (16) Die Übungsaufgabe wird vom Lehrer - oder den Schülern selbst - kontrolliert. Beobachtungsbogen: Transparente Leistungserwartungen Klasse/Schulform: Damm/Uhrzeit: Unterrichts thema: sev\ Anzahl der Schüler: Unterrichtsfach: Teilkriterium Indikatoren 4 3 2 1 Liegt nicht vor Kommentar Zielklarheit 1. L. macht einen informierenden Einstieg 2. L. nennt Lernziele 3. L. gibt eindeutige Aufgabenstellung (S. sind bei der U.arbeit jederzeit über die Aufgabenstellung informiert) 4. L. gibt Möglichkeit zu Verständnisfragen 5. L. bespricht Leistungserwartungen mit den Schülern Feedback 1. L. gibt angemessene und differenzierte Lcrnentwicklungsbericht 2. L. gibt zeitnahe Leistungsrückmcldung 3. L. erläutert Leistungsrückmeldung in verständlichen Worten (Fremdwörter werden erklärt). 4. S. geben Feedback zu gesetzten Zielen Nonverbale Kommunikation 1.Leistungserwartungen werden signalisiert durch: Mimik Gestik 2. ... Proxemik (Distanz, Berührung, Blickkontakt...) Vorbereitung der Leistungskontrollen 1. Klare thematische Eingrenzung der Leistungskontrollen 2. Leistungskontrollen werden vorher angekündigt. 3. Erläuterungen, was der L. in der Klausur hören möchte. 4. Vcrsch. Formen der L.kontrolle (mdl., schriftl., prakt.) Nachbereitung der Leistungserwartungen la. Häufig auftretende Fehler werden aufgegriffen. Ib. Korrektur individueller Schwächen. 2. S. werden über ihre aktuelle und individuelle Lernsituation informiert. Leistungsi'örder-liches Klima 1. S. zeigen sich motiviert in ihrem Arbeitsvcrhalten, Mcldeverhaltcn, usw. 2. S. kontrollieren sich konstruktiv selbst und untereinander Punkte 9 Seminar: Merkmale guten Unterrichts Judith Lassner & Insa Dralle Hilbert Meyer SS 2005 Memo zum Beobachtungsbogen Transparente Leistungserwartung und Rückmeldung Der vorliegende Beobachtungsbogen wurde am 8.06.05 in der 9. Klasse einer Gesamtschule im Grundkurs Deutsch eingesetzt. Es wurde eine Doppelstunde beobachtet, der Beobachtungsbogen wurde während der ersten Stunde einmal ausgefüllt. Am Unterricht nahmen 15 Schüler/innenteil. Auffallend war, dass die Teilkriterien Vorbereitung von Leistungskontrollen und Nachbereitung von Leistungskontrollen normalerweise nicht gemeinsam in einer Unterrichtsstunde vertreten sind. Um die Reliabilität unseres Beobachtungsbogens zu gewährleisten, überlegten wir uns, die Teilkriterien Vorbereitung von Leistungskontrollen und Nachbereitung von Leistungskontrollen optisch voneinander zu trennen und separat zu bewerten. Die Teilkriterien Zielklarheit, angemessenes Feedback, nonverbale Kommunikation und leistungsförderliches Klima stellen einen weiteren, separat bewerteten Komplex dar. Somit sind auf dem Beobachtungsbogen drei Teilkomplexe zu erkennen, die man je nach Bedarf verwenden kann. Findet in einer Unterrichtsstunde eine Vorbereitung einer Leistungskontrolle, jedoch keine Nachbereitung statt, so lässt man das Teilkriterium Nachbereitung von Leistungskontrollen weg. Dies beeinträchtigt nicht die Bewertung der Stunde. Insgesamt konnten wir feststellen, dass unsere Bewertungen der Stunde einander sehr glichen, was auf eine hohe Validität des Bogens schließen lässt. Viele Teilkriterien waren im Unterricht nur implizit enthalten, dies führte zum Teil zu einer schwächeren Bewertung auf beiden Seiten. Schließlich haben wir erkannt, dass der Bewertungsbogen die Gesamtnote exakt wiedergibt, wenn man die zweite Teilnote zweimal in die Endbewertung einbezieht. Sonst fällt die Bewertung zu positiv aus. Bei der Berechnung der ersten und zweiten Teilnote ist uns aufgefallen, dass die Prozente nicht den eigentlichen Schulnoten entsprechen. Somit haben wir eine strengere, an die Schulnotenvergabe angelehnte Berechnung nach Prozenten aufgestellt. Diese strengere Beurteilung entsprach unseren Beobachtungen. Wir füllten diesen umfangreichen Beobachtungsbogen einmal während der zwei Doppelstunden aus, um eine genaue und intensive Beobachtung zu garantieren. Schule: Klasse: Fach Tag: Zeit: Merkmal: Vorbereitete Umgebung (einmaliger Beobachtungsbogen) Indikator/ Kriterien Bei rteilung der Kriterien Memo/ Gespräch mit dem Lehrer/ Notizen zur Situation + 0 - gute Ordnung Der Klassenraum erscheint auf den ersten Eindruck aufgeräumt und ordentlich. funktionale Einrichtung Der Klassenraum ist ästhetisch gestaltet. Es bestehen Möglichkeiten zur Veränderung der Sozialformen. Es gibt Funktionsecken im Klassenraum. Genügend Licht ist vorhanden. Die Beleuchtung funktioniert. Es bestehen Möglichkeiten zum Lüften. Die Akustik im Klassenraum ist gut. brauchbares Lernwerkzeug Es gibt Ablagemöglichkeiten (z.B Schrank, Schubladen) Der OHP/ PC/ TV funktioniert. An Pinnwänden werden Arbeitsergebnisse ausgestellt. p_ Um 9 \Ama.-. fc'v-U-b^,/Awm- K-