BIBLE 3 Die Bibel und die deutschsprachige Literatur und Kultur, 3. (29. 10. 2020) Die Bibel – Ergänzungen, Erklärungen und Anmerkungen Genres in der Bibel: Geschichtsbücher, liturgische Gesänge, Liebeslyrik (meistens allegorisch), Sprichwörter, Propheten, erbauliche Erzählungen, Weisheitsbücher, Briefe, Gleichnisse, apokalyptische Bücher, Hymnen, Fabeln, Lieder, Klagelieder Einige bedeutende und interessante Etymologien (meistens aus dem Griechischen): Christus - Erlöser, Gesalbter (chriein=salben, christos=gesalbter; Messias) Engel – Bote (griechisch: angelos) Apokalypse – griech. Apokalypsis=Enthüllung (apo-kalypto, kalyptein=verhüllen) Apokryphen – verborgene (apo-kryptein= verbergen) Evangelium – gute Nachricht (euangellion= gute Botschaft) Apostel – Bote (griech. apostolos=Bote, Gesandter, Reisender) Einige wichtige Begriffe und Termini: Apokryphen – nicht in den Kanon aufgenommene, den biblischen Büchern sehr ähnliche Schriften – häufig sehr fantastisch, mit vielen Wundern – im Mittelalter ausserordentlich beliebt, oft bearbeitet Sog. organische Autorschaft, organische Komposition – mehrere Autoren eines Buches, eine Sache wird mehrmals geschildert, oft unterschiedlich (wie z.B. zweimal die Erschaffung des Menschen) – bildlicher, orientalischer Stil (Kontrast zum griechischen sachlichen Stil) – zahlreiche Kryptogramme und Chiffren Qumran – ein Ort im Süden Palästinas, wo nach dem 2. Weltkrieg viele biblische Handschriften gefunden wurden, u. a. hebräische Originaltexte, bei denen man früher nur griechische Übersetzungen kannte oft zwei unterschiedliche Linien: auf der einen Seite Betonung des Kultus, auf der anderen Seite die prophetische Linie, kritisch gegenüber dem Kultus Propheten – von Gott „gerufenen“; sie haben aber nicht prophezeit, das war nicht ihre Hauptaufgabe, ihr Wort war stets auf den Entscheidungscharakter der gegenwärtigen Stunde, auf konkrete Situationen und Ereignisse der Geschichte bezogen. Sie wollten keine allgemeingültigen Wahrheiten verkünden. Die Sprachen der Bibel: Das Alte Testament: hebräisch, aramäisch – Jesus hat aramäisch gesprochen Das Neue Testament: griechisch Die Chronologie des Alten Testaments: 1850 Abraham 1700 Joseph in Ägypten 1000 David 580 Zerstörung Jerusalems cca 50 Jahre – babylonische Gefangenschaft Die Chronologie des neuen Testaments: um 50 - der älteste Brief von Paulus (1. Thessalonicherbrief) um 70 - das älteste Evangelium von Markus Die griechische und die jüdische Tradition – nur einige Momente In der Bibel: die erschaffene Welt ist gut, die Bibel kennt keinen Dualismus, keine negative Idee der Materie; bei den griechischen Philosophen, wie bei Platon, ist die sinnliche Wirklichkeit meistens eine Art Degradation. Für die Gnostiker ist die Erschaffung der Welt ein Fall. Die Sünde ist spiritueller Natur – eine typische Sünde ist Lüge; das Heil sieht die Bibel nicht in der Askese. Die Zeit: die griechische Auffassung – zyklisch, im Kreis; Wiederholung die biblische Auffassung – vorwärts, fortschreitendes Wachsen des Absoluten; kein Fatalismus; man kann sein Schicksal mitbestimmen; utopische Züge der biblische Glaube: nicht Kenntnis von etwas, sondern sich verlassen, auf etwas vertrauen Pneuma – belebender Geist (wie später z.B. bei Thomas Müntzer) -