Ronald G. Asch: Rearistokratisierung statt Krise der Aristokratie? Neuere Forschungen zur Geschichte des Adels im 16. und 17. Jahrhundert, in: Geschichte und Gesellschaft, 30. Jahrg., H. 1, 2004, S. 144-154. První vybraná část (str. 152-3) pojednává o pozici aristokratek v raném novověku: Brown wendete sich gegen ein Bild der Ehe in der altständischen Gesellschaft, das diese ausschließlich als gefühlskalte Zweckgemeinschaft erscheinen ließ. Vielmehr zeigten zeitgenössische Korrespondenzen, dass oft die politisch bedingte Vernunftehe mit emotionalen Bindungen einhergingen und dabei die Ehe trotz der rechtlichen deutlich schwächeren Position der Frau durchaus einen partnerschaftlichen Charakter hatte, auch weil die Frauen während der häufigen Abwesenheiten ihrer Männer auch oft die Besitzungen der Familie allein verwalteten. … In einer Zeit, welche die Männer oft zur konfessionellen Anpassung zwang, waren es meistens die Frauen, die an der ursprünglichen konfessionellen Position der Familie festhielten. Úryvky druhé části (146-7) se věnují aristokracii obecně, konkrétně etablované tezi o krizi aristokracie: Für ganz Westeuropa stand freilich lange Zeit auch die sogenannte Krise der Aristokratie im Zentrum der Diskussion, der angeblich unaufhaltsame Machtverfall vor allem des Hochadels im späten 16. Jahrhundert und frühen 17. Jahrhundert. Der Adel passte sich der wirtschaftlichen Entwicklung nicht an. … Zmora wies die alt-etablierte und trotz vieler Einwände der Forschung immer noch einflussreiche These von einer tiefgreifenden Adelskrise zu Beginn der Neuzeit energisch zurück. Statt sich zu verbürgerlichen, aristokratisierte sich die europäische Gesellschaft im 16. und 17. Jahrhundert eher zunehmend, ein Vorgang, der eng verbunden war mit dem Staatsbildungsprozess, aber auch der Juridifizierung des Adelsstatus.