SIE bestimmen, welchen Gugelhupf Sie servieren 49 Abb. 5: Möglichkeiten zur Eingrenzung des Themas einer wissenschaftlichen Arbeit Kriterium zur Eingrenzung Beispielhaftes Thema Anwendungsbereich konkretisieren (.am Beispiel von") Aspekt auswählen (.vor dem Hintergrund von") Betrachtungsebene festlegen Beziehungen herstellen Einzelfall hervorheben (.am Beispiel von") Institutionen/Personen auswählen Neues hervorheben Quellen eingrenzen (.im Spiegel der") Schwerpunkt setzen (.unter besonderer Berücksichtigung von") System eingrenzen Überblick geben Variablen/Einflussfaktoren spezifizieren Zeitlich eingrenzen Die Bedürfnisse von Stromkunden: eine empirische Analyse am Beispiel Ükostrom Stellenwert des ökomarketings vor dem Hintergrund der sich verändernden sozioökonomischen Struktur Einfluss des ökomarketings auf das Konsumentenverhalten: Eine soziologische Betrachtung Ursachen für das Scheitern von ökomarketingkonzepten: Beitrag von Principal/Agent-Ansatz und verhaltenswissenschaftlichen Theorien Möglichkeiten und Probleme des ökomarketings am Beispiel „Frosch-Reiniger" Bedeutung des Club of Rome für die Entwicklung des Ökomarketings Stellenwert des Internets für das Ökomarketing Entwicklungslinien des Ökomarketings im Spiegel der angloame-rikanischen (deutschsprachigen; französischsprachigen) Literatur Möglichkeiten des Ökomarketings unter besonderer Berücksichtigung der Umweltgesetzgebung Einfluss von Umwelt- und Prestigebewusstsein auf die Bereitschaft zum Kauf von Ökoprodukten Neuere empirische Studien zum Einfluss des Ökomarketings auf den Unternehmenserfolg: Ein Überblick Determinanten der Umsetzung von Ökomarketingkonzepten in klein- und mittelständischen Unternehmen Entwicklung des Ökomarketings von 1980 bis 2000 schaff besteht bekanntermaßen darin, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Eine Forschungsfrage, die von anderen bereits aufgeworfen und beantwortet wurde, ist deshalb weniger zweckmäßig: Wie ein „Klassischer Gugelhupf Elsässer Art" schmeckt, wissen wir halt schon - leider. Und dennoch: Selbst wenn ein Thema bereits bearbeitet wurde, ist noch längst nicht aller Tage Abend! Am Anfang dieses Buches haben wir gesehen, dass auch ein Gugelhupf nicht nur in einer Variante angeboten wird. Ähnlich ist es bei wissenschaftlichen Themen: Man kann sie aus ver- 1« Einleitung .. History is an engel being blown backwards into the future History is a pile of derbis me angel wants to go back and fix things to repair The things that have been broken But there is a storm blowing from Paradise ihe storm keeps blowing the angel backwards into the future And this storm, this storm is called Progress"' .Ohne Katastrophe kein Fortschritt, Mgt Michael Stavaric, ein junger österreichischer Schriftsteller tschechischer Abstammung. Katastrophen spielen in seinem Roman Magma «HO große Rolle, ebenso die Geschichte. Michael Stavané stellt sich die Frage „wie leicht die Gesuchte manipuliert werden kann und ob man sie neu schreiben kann. Glaubt man alles. wo, drinnen im Buch steht?-1 Er bringt damit das Misstrauen gegenüber der Geschichte-'zum Ausdruck. Jst alles, was passiert, Schicksal oder Zufall?"5 Ist das Weltgeschehen also determiniert? Wie wird die Geschichte im Diskurs der Literatur der Postmoderne dargestellt? Diese Arbeit möchte Antworten auf diese Fragen finden. Ist es der Zoohändler, eine Mephisto-Gestalt und zugleich auch die Hauptfigur des Romans Magma, der „Verfuhrer der gesamten Geschichte"6, der es dem Leser erlaubt, sich auf die Spur der Erkenntnis zu begeben? Was bringt die Geschichte eigentlich mit sich? Nach Stavaričs Hauptfigur sind es eher negative Ereignisse, wie Naturkatastrophen, die mit Vulkanen, Regen, oder allgemein mit Wasser verbunden sind, oder die menschlichen Erfindungen, die in der Welt nur Verfall oder Untergang zur Folge haben. Schiffbrüche sind in der Geschichte des Buches gang und gäbe, der Untergang der Titanic bietet sich als das beste Beispiel an. Genau, so wiederholt der Ich- 1 STAVARIC, Michael: Magma. St-Pölten: Residenz Verlag 2008.Anfangszitat von Laurie Anderson. 2 MAYER, Norbert: Michael Stavarič: Ohne Katastrophe kein Fortschritt. In: Die Presse, 7.10.2008. URL http//diepresse.com/home/kultur/literatnr/420725/index.do? vi backhnk=/home/kultur/literatur/index.do -Aktualisierungsdatum: 25.3.2009. 3 Disskusion mit Michael Stavarič nach der Buchpräsentation des Romans Magma, Thalia Buchhandlung, 4 Disskusion rnit Michael Stavarič nach der Buchpräsentation des Romans Magma, Thalia Buchhandlung, s ^™FFR2Katharina- Interview mit Michael Stavarič für öl Morgenjournal, 8.10.2008. 5 MENHOFER Kathar na^n html?filter=5 _ Aktualisierungsdatum: 5.2.2009. 6 Erzähler ständig, dass immer eine Katastrophe passiert, wenn er in Berührung mit Wasser kommt. Und so geht es durch alle Jahrhunderte, vom Anfang der Weit bis zu den heutigen Tagen und später bis zum Ende der Menschheit. Die Sprache und ihre stilistischen Mittel prägen den Roman. Die Ironie ist ein wesentlicher Bestandteil, der im Werk von Michael Stavaric nie fehlen darf. Collage und Montage sind weitere Stilmittel, die der Autor benutzt. Biblische Zitate oder englische Gedichte oder Sätze kommen in dem Roman auch oft vor. Das Tempo ist diesmal über nicht so schnell wie z. B. in stillborn und Terminifera, seinen ersten Romanen, nach deren Erscheinen der österreichische Journalist und ehemaliger Juror beim lngcborg-Bachmann-l'rcis, Klaus Nüchtern, Michael StavariC als „schnell, originell und modebewusst" als „Glamrocker unter den österreichischen Literaten " bezeichnet hatte.1 Eine andere Meinung vertritt der deutsche Journalist Christian Weiss, in einer in der Wochenzeitung Die Zeit veröffentlichten Rezension. Er behauptet, StavariC habe viele Teile seines Romans Magma aus Wikipedia abgeschrieben. Sein Mephisto sei ein typischer Teufel, der haargenau dci Definition in der Wikipedia entspricht. Er zieht den Teufel und seine Behauptung, dass er das Wasser nicht berühren darf, anderenfalls etwas Fürchterliches passiere, ins Lächerliche. Sein Hauptkritikpunkt betrifft die Ähnlichkeiten bzw. bloße Paraphrasen der Passagen aus der Wikipedia, der Deutschen Enzyklopädie und anderen Nachschlagewerken. Der letzte Kritikpunkt ist die trockene Sprache. In wie weit aber stimmt das, was Weiss schreibt? WlvscnMl<^sst,,iU'ho IVll,••,l, II 3 Thoiiiatisicrunj», koinmentioninj» und (ülicricruiiK Damit ein 1VM den I cser verständlich wird, muss dci Auloi Uli das Wissen, dasei vermitteln will, nur .w n km.illi,v I >ai.Mi'llimp. limlrn Man spinhl Inn von dei re\UM!'.mnsatn»n Da/n ,-rho.l sowohl du- .pia« hin In wn- mich die nicht sprachliche Gestalt des Textes, so z.B. Überschiifim. Aulhim, Leserorion-tierung im 1 "c\t wie z.B. das Verknüpfen einzelner Abschnitte milcimmdcr oder \oi und Kückvciweise Beim Formnhcien eines Textes sollte darauf geachtet werden, dass dem Leser liheilernng und Autbau klar kenntlich gemacht werden und dass er im das jeweils rhema herangotilhrl wnd I s nbt nur mehr Auswahl an lrxlp.lirdmidr.il, textkommentierenden und thematisierenden sprachlichen Mitteln, die hierfür zum lms.it/ kommen können. 3.1 Wie macht man etwas zum Thema? In Reden und Texten wird zu Beginn das vom Sprecher gewählte Thema verdeutlicht. Damit wird etwas thematisiert. Der Autor kann später zu anderen Themen bzw. zu Unterthemen übergehen. Erste Thematisierungen können durch Titel und Überschriften realisiert werden sowie mit einleitenden Ankündigungen wie z.B. in dieser Arbeit / in diesem Beitrag / im Folgenden. An eine solche Ankündigung kann dann angeknüpft werden, z.B. mit Ausdrücken wie dies / dabei / hierfür. Bl .Im Folgenden wird der Versuch unternommen, verschiedene Bestimmungen von Text gegeneinander abzugrenzen. Dies geschieht, indem ..." (aus einer studentischen Hausarbeit) Aufgabe: Analysieren Sie ein oder zwei Textbeispiele (z.B. aus Kap. 8). Wie wird dort sprachlich deutlich gemacht, was gerade Thema ist und was Thema werden soll? Markieren Sie die Textstellen. 31-1 Übung: Thematisierung, Anknüpfung und Neuthematisierung in wissenschaftlichen Texten Aufgabe: Lesen Sie die folgenden Beispiele und markieren Sie - die einleitenden Ankündigungen durch Unterstreichen, - die Anknüpfungen und Neuthematisierungen (farbig). Beispiel: P§^3gnde3mtrag legt den thematischen Akzent auf Fragen der Modell-todung und der Entwicklung wissenschaftlicher Schreibfahigkeiten. Dabei Der vorliegende Artikel berichtet von dem Versuch, die Psychoanaly^^ Methode der freien Einfälle zu nutzen, um unbewusste Stellungnahmen v0ll Kindern zum Psychotherapieplan zu erfassen [...]. (aus: Korpus Thielmann, Fach Psycholog Typische Schreibaufgaben der Oberstufe sollen im Folgenden daraufhin untersucht werden, wie Lesen und Schreiben ineinander greifen, welche sprachlichen Kompetenzen im Einzelnen gefördert werden und wie diese an wissenschaftliche Konventionen und Textarten anschließbar sind bzw. welche Desiderate an Schule und Hochschule festzustellen sind. Dabei sollen die Aufgabenarten v.a. daraufhin untersucht werden, welche übergeordneten und d.h. fachübergreifenden Funktionen sie für ein wissenschaftliches Studium erfüllen. (aus: Beste 2003) Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, welchen Einfluss genetisch bedingte Anfälligkeit auf den Verlauf einer Infektionskrankheit hat. So kann eine harmlos verlaufende Infektion mit Streptokokken heimtückische" Spätfolgen haben. (aus: Komplexe Systeme verstehen, 2003) Die vorliegende Untersuchung soll zeigen, dass auch in regionalen Varietäten des Deutschen Unterschiede in der Realisierung des Fokusakzents auf Unterschiede in der tonalen Organisation hindeuten. Ein Beispiel hierfür stellt die Hamburger Umgangssprache dar. (aus: Korpus Thielmann, Fach Phonetik) Gegenstand dieser Arbeit ist die Darlegung von Kriterien zur Bewertung gesundheitiicher Risiken für den Menschen am Beispiel von Ä.. i„„nten im Trinkwasser. Die Bewertungskriterien werden f SSärischer Altlasten entwickelt und "* ES anwendbares Bewertungssystem für Böden und gemeinert. ^ Koipus T___ G. Graefen / M. Mol 34 JÜ" 7™L,«,P»«imhl stammi aus juristischen Texten. Ein Paragraph „, Ausdruck und das Zeichen , werden £ auf die Gliederung wo wissenschaftlichen Texten bezogen. Em Abschnj,, is, dum der klnnstc mit emer Cberschrirt versehene Textteil. Anders als ein typ^ g^A^r Ahsdmrn (auch Absatz genannt) kann er viele Seiten umfassen. }ormulitninsen zur Textkommentirning und Gliederung Die liljUitTi Formubenmgen und Redewendungen sind geeignet, dem Leser die Texiorgansinoo deutlich zu machen. Sie werden in Einleitungen, am Aj, fing oder Ende emes Kapnek oder bei rhrrrarisrhrn Übergängen verwendet Audi m Sduosaeil emer Arbeit (Zusammenfassung, Fazit, Ausblick) kommer, typische Fuiuuuenmgen vor. Die HaqUMifgjbai sind: - WKderjufnihme hereinlaJuialci Anjknnigi n oder Texteinheiten -Angabe von Ziel und Gegenstand emer Untersuchung —8 des Verfiwen (ruclcbbckende Kommenüerung). ist ein jlZieki Ziel der Arbeit ist N. In diesen Batrag werde ich / möchte ich ... In dieser Studie soll N genauer untersucht werden. Diese Arbeit verfolgt das Ziel emer G. Das Ziel der / dieser Arbeit besteht in D Ziel der Arbeit ist (es). A zu untersuchen. In dieser Untersuchung geht es (nur) um die Frage ... Diese Arbeit beschäftigt sich mit D. Die vorliegende Arbeit bat A zum Thema. Zu Beginn werde ich A betrachten / beschreiben. Als erstes betrachte chA. Zunächst wird N analysiert / Zunächst analysiere ich A. Ausgehend von D soll N untersucht werden. Nach einer Darstellung von Di komme ich zu D; Im Anschluss an A... / Daran anschließend... Abschließend ... / Schließlich... danach / dann / anschließend... • Begriffe I Benennungen einfuhren Ni wird hier / im Folgenden als N2 (= Begriff. Terminus) bezeichnet Für A wird in dieser Arbeit der Terminus N verwendet. Wissenschaftssprache Deutsch 35 • Unterthemen / Nebenthemen nennen oder ausblenden Dabei werde ich auch die Frage berücksichtigen, warum ... In diesem Zusammenhang gehe ich auch auf das Thema (A) ein. N kann im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden, da ... Wegen 0 kann dieser Aspekt im Zusammenhang des vorliegenden Thema's nicht aufgenommen werden. • Ankündigungen Auf A werde ich in § 3 zurückkommen. N wird unten im Einzelnen dargestellt. Eine theoretische Einschätzung von D erfolgt im Abschnitt 3. Kap. 4 vertieft die hier entwickelten Bestimmungen. • Überleitung zum nächsten Teil / Teilthema a) am Ende eines Abschnitts Im Folgenden sollen die wichtigsten N vorgestellt werden. Dies sei (nun) an D dargestellt / erläutert. Im folgenden Abschnitt wird N genauer erläutert. Nachdem Ni dargestellt wurde, soll als nächstes N2 analysiert werden. b) zu Beginn des neuen Abschnitts Ich werde nun A erläutern. Als erste Eigenschaft von D ist N zu nennen ... N ist folgendermaßen zu beschreiben:... Diese Einsicht / dieses Ergebnis kann an einem Beispiel vertieft werden. • Rückbezug auf vorherige Textpassagen In Kap. 3 habe ich bereits daraufhingewiesen, dass ... Wie schon im letzten Abschnitt angesprochen, ist N ... N ist... (vgl. oben, Kap. X) Zu Beginn wurde das Thema N aufgenommen / angesprochen. Wie eingangs gesagt wurde,... die vorgenannten Merkmale die bisherigen Ausführungen das oben angesprochene Problem die obige Graphik / das obige Beispiel • Abschließende Formulierungen Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ... Das bisher Gesagte zusammenfassend, ergibt sich ... Festzuhalten ist / bleibt N. Zum Abschluss soll noch darauf hingewiesen werden,... Abschließend komme ich auf die Frage des G / von D zurück. Ich habe zu zeigen versucht, dass ... Der Hauptteil der Arbeit sollte verdeutlichen, dass ... Im bisherigen Verlauf wurde deutlich, dass ... 3.3.5 Schrcibttbung: „Einleitung einer Hausarbeit" Aufgabe: Schreiben Sie mit Hilfe der unten genannten Stichwörter (auf Basis va Kaiser, 2002) eine Einleitung zu einer Hausarbeit. Verwenden Sie dabe textgliedernde und textkommentierende Formulierungen. Thema: Hintergrund: Ziel: Methode: Aufbau: Kulturspezifik wissenschaftlicher Texte Es gibt Vorurteile gegenüber fremden Wissenschaftskulturen, z.B. finden lateinamerikanische Wissenschaftler deutsche Texte langweilig, deutsche Wissenschaftler finden Texte aus Lateinamerika unwissenschaftlich. Unterschiede zwischen deutschen und hispanoamerikanischen wissenschaftlichen Texten herausarbeiten Analyse empirischer Daten 1. Überblick über Forschungsstand zur Kulturspezifik wissenschaftlicher Texte 2. Kontrastive Textanalyse am Beispiel einer Sammlung von studentischen Arbeiten - Auswertung von Quellenangaben und Zitaten - Häufigkeit von Metaphern - Ausdruck von Gefühlen, Zweifeln, Unsicherheiten 3. Konsequenzen für die Schreibdidaktik 4. Zusammenfassung