Prozessorientierte Schreibdidaktik — — Wissenschaftliche Texte planen, entwerfen, überarbeiten — —3. 11.. 2021 —Johannes Köck —koeck@mail.muni.cz Bildergebnis für schreiben Einstieg: Paarinterview —Wie geht es dir mit dem Schreiben (generell, allgemein)? —Welche Schreibprojekte stehen bei dir an? Sind besonders relevant gerade? —Was hilft dir beim Schreiben? —Gibt es ein Schreiben, das Dir Spaß macht? —Welche Schreiben ist besonders „schlimm“? WARUM könnte das so sein? — Prozessorientierte Schreibdidaktik —Produktorientierung vs. Prozessorientierung? — —Stille Reflexion(3 Minuten). Was dominiert eure Schreibbiographie? Bildergebnis für käse machen Bildergebnis für reblochon Bildergebnis für schreiben hayes flower Bildergebnis für schreiben hayes flower —Strukturelle Merkmale des Schreibprozesses nach Hayes & Flower: —Allgemein: der Schreibprozeß ist zielgerichtet, die Schreibziele sind hierarchisch organisiert, Schreiber benutzen vornehmlich 3 mentale Prozesse: Planen (planning), Satzgenerieren (translating) und Revidieren (reviewing). —Zielgerichtetheit: zu Beginn des Schreibens beschäftigen sich Schreiber mit den hauptsächlichen Zielen des Schreibvorhabens (writing assignment). —Hierarchische Anordnung: nach der Beschäftigung mit den Hauptzielen entwickeln Schreiber untergeordnete Ziele; dies geschieht z. T. nach dem Sammeln von Ideen (brainstorming), die dann hierarchisch angeordnet werden. — —Planungsprozesse: da das Wissen auf sehr unterschiedliche Art und Weise gespeichert ist (z.B. in Form von Spruchweisheiten (Morgenstund hat Gold im Mund), festen Redewendungen oder in Bildern usw.), sind auch Schreibpläne komplex; wichtig ist in jedem Fall ausreichendes Wissen über das Thema (the writer's long term memory); jedes Thema erfordert eine angemessene textuelle Umsetzung (z.B. ernst, humorvoll, Märchen, usw.); strategisches Wissen über die schrittweise Realisierung des Schreibplans. —Satzgenerierung: die entwickelten Schreibpläne werden schrittweise in Sätze "übersetzt" (translating); meist werden Sätze in kleineren Einheiten erzeugt und geschrieben. —Revidieren "Schreiben ist Revidieren"; Anfänger haben noch kaum Kapazitäten für Revisionsprozesse (reviewing); erst erfahrene Schreiber gehen einen produzierten Text systematisch mehrmals durch. — Phasen des Schreibprozesses nach Bräuer — — Bildergebnis für phasen des schreibprozesses bräuer — Freewriting – Écriture automatique —André Breton hat die Écriture automatique als — —„Denkdiktat ohne jede Kontrolle der Vernunft“ beschrieben, als Vorgang, bei dem das Schreiben dem Denken unzensiert folgt, ihm gleichsam hinterherläuft. Bildergebnis für google Bilder Andre Breton Écriture automatique —Meine Abschlussarbeit/Masterarbeit….. —Schreiben Sie die 3 Minuten durchgehend, legen Sie den Stift nicht aus der Hand, hören Sie nicht auf zu Schreiben!!!!!!! —Schreiben Sie gegebenenfalls „Mir fällt nichts ein“ Bildergebnis für ecriture automatique Auswertung —Nehmt euch 5 Minuten Zeit und versucht jetzt 5 zentrale Begriffe zu „destillieren“ —Arbeitet in Paaren und erstellt eine „Mind Map“ zu den 5 übergeordneten Begriffen Schreibprozessforschung —Schreiben als hochkomplexe Tätigkeit —Latente Überlastung des Arbeitsgedächtnisses —„Making plans and juggling constraints“ —(Flower/Hayes 1980) —Schreibprozess verläuft in Phase — Vorschläge für das Schreiben —Zerlegung eines Schreibprojekts in handhabbare —Teilschritte —Arbeit mit Entwürfen —Überarbeitungsphasen —Feedback in allen Phasen des Prozesses —Echte Leser*innen — Bildergebnis für vorschlaghammer Empfehlung — — —https://www.tuhh.de/t3resources/tuhh/download/studium/studienberatung/Onlinetipps/ZSB_TUHH_Tipps_z um_Wissenschaftlichen_Schreiben.pdf — — — Bildergebnis für empfehlung Schreib(ert)ypen —nach Hanspeter Ortner: 10 verschiedene Typen von „nichtzerlegendes Schreiben“ bis „Schreiben nach dem Puzzle-Prinzip, extrem produktzerlegend“ —nach Daniel Chandler: —Architectural Strategy: bewusstes Planen —Bricklaying Strategy: ein (perfekter) Stein nach dem anderen — —Oil-Painting Strategy: Arbeit mit Entwürfen, „Übermalen“, Überarbeiten, Text bildet sich schrittweise heraus —Watercolour Strategy: Erstentwurf ist (fast) Endprodukt —nach Gerd Bräuer: StrukturschafferIn – Strukturfolger —PROBLEM: ERLERNET STRUKTURFOLGER_INNEN — Welcher Schreibertyp sind Sie? —Schreiben Sie gern drauflos? —Planen Sie gerne? —Haben Sie den Text im Kopf, bevor Sie anfangen zu schreiben? —Überarbeiten Sie Ihre Texte? —Schieben Sie das Schreiben gerne auf? —Haben Sie Freude am Schreiben? — —Finden Sie sich in ‚gemischten Gruppen‘ zusammen: —je 2 StrukturfolgerInnen und 2 StrukturschafferInnen —Erarbeiten Sie Strategien für kollaboratives Arbeiten (10 min.): —Wie können StrukturfolgerInnen und StrukturschafferInnen —produktiv zusammenarbeiten? —Inwieweit wünschen Sie sich von Ihren Ko-AutorInnen Verständnis für Ihre Arbeitsweise? —Welche Methoden könnten zwischen den beiden Arbeitsweisen vermitteln? — Writing to learn —Janet Emig (1971): Writing as a mode of learning —Schreiben als Medium des Lernens —writer-based: heuristisches, epistemisches Schreiben —für sich selbst —Kurze Übungen mit verschiedenen —Zielsetzungen (ins Schreiben kommen, Vorwissen —aktivieren, einen Gegenstand schreibend —erarbeiten, einen Fokus finden, ...) — — — Textlooping —Schritt 1: Freewriting —Schritt 2: einen Satz oder eine Phrase einringeln, —die mich überrascht oder die ich interessant finde —Schritt 3: diesen Satz/diese Phrase auf eine neue —Seite schreiben —Schritt 4: 1-3 wiederholen —Schritt 5: 1-3 wiederholen — Bildergebnis für looping 3-Minute Paper/Stille Abschlussreflexion —Was war Ihnen schon bekannt (Stichworte) —Welche Inhalte waren neu für sie (ganze Sätze) Wallario-Premium-Glasbild-50x50cm-Sonnenuntergang-See-idyllischer-Steg-Steg Schreibtischtext —Beschreiben Sie Ihr letztes Schreibprojekt aus der —Perspektive Ihres Schreibtisches oder Ihres Schreibgeräts. —Sprache: frei wählbar, wenn es eine/n —SprachenpartnerIn im Seminar gibt, der/die sie spricht •Stellen Sie den Text zu Hause fertig und nehmen Sie ihn zur nä. Einheit mit. — Bildergebnis für schreibtisch alt — —Bibliografie —Angelo, Thomas A. und Cross, K. Patricia (1993): Classroom assessment techniques. A handbook for college teachers. 2. Aufl.. San Francisco: Jossey-Bass. —Arbia, Ali (2012): Wie man einen Tweet zitiert. In: zoon politikon (ScienceBlogs). [http://scienceblogs.de/zoonpolitikon/2012/03/04/wie-man-einen-tweet-zitiert/; 17.05.2020]. —Artelt, Cordula et al. (2005): Expertise – Förderung von Lesekompetenz. Berlin/Bonn: Bildungsministerium für Bildung und Forschung. (= Bildungsreform 17). —Bean, John C. (2001): Engaging Ideas. The Professor's Guide to Integrating Writing, Critical Thinking, and Active Learning in the Classroom. San Francisco: Jossey-Bass. (= Jossey-Bass Higher and Adult Education). —Becker-Mrotzek, Michael und Böttcher, Ingrid (2006): Schreibkompetenzen entwickeln und beurteilen. Berlin: Cornelsen. (= scriptor). —Becker-Mrotzek, Michael und Schindler, Kirsten (Hrsg.) (2007): Texte schreiben. 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