Wie der Name es schon sagt, ist die Biochemie ein Konglomerat aus Biologie und Chemie. Sozusagen die Anwendung der Chemie in der Biologie. Diese Wissenschaft versucht die Zusammenhänge zu erkennen, die in den lebenden Organismen, also der Biologie, durch chemische Prozesse hervorgerufen werden. Dazu gehört der Aufbau der biologischen Moleküle, der Aufbau des Organismus von Lebewesen auf molekularer Basis, die Herstellung der biologischen Moleküle und deren Zusammenwirken.

Ein weiterer Schwerpunkt der Biochemie ist die Untersuchung des Stoffwechsels von Organismen. D.h., es wird untersucht, welche Stoffe in Lebewesen umgesetzt werden und wie das funktioniert. Diese Wissenschaft ergründet, welche bioenergetischen Voraussetzungen für einen funktionierenden Stoffwechsel erforderlich sind. Sie findet heraus, welche Biokatalysatoren an diesen funktionellen Zusammenhängen beteiligt sind. Die Biochemie erforscht, wie konkret die jeweiligen Mechanismen des Stoffumsatzes ablaufen und wie sie gesteuert werden.

Nicht zuletzt ist die Biochemie an der Untersuchung des Informationsaustausches innerhalb des Organismus und zwischen Organismen interessiert. Sie erforscht, wie biologische und chemische Informationen im Organismus gespeichert, abgerufen und weitergeleitet werden. Auf der Ebene der Zelle untersucht die Biochemie, welche verschiedenen Systeme in der Zelle arbeiten, wie sich die einzelnen Zellen und Organismen koordinieren.

In diesem Zusammenhang interessiert sich die Biochemie insbesondere für Nukleinsäuren, Lipide, Proteine und Kohlenhydrate sowie deren Ableitungen. Diese bilden insgesamt die Stoffgruppe der Biomoleküle. Da sich der überwiegende Teil der biochemisch entscheidenden Vorgänge in Lebewesen abspielt, arbeitet die Biochemie vorwiegend in wässrigem Milieu.

Die Wissenschaft der Biochemie entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus ihren beiden Teildisziplinen. Heutzutage hat sich ein Teil der Biochemie zur Molekularbiologie weiter entwickelt.