320 Uber die magnetischen Momente der Atomkerne. Von E. Fermi in Rom. (Eingegangen am 18. Dezember 1929.) Die magnetischen Momentc der Natrium- und C~isium-Kcrnewerden aus den Hyper~ feinstrukturea dieser Elemente abgeleitet. w1. Einlcitung. w2. Problemstellung und Ergebnisse. w3. Diskussion der Ergebnisse. w Ableitung der Formeln filr die s-Terme. w5. Ableitung der Formeln fiir die p-Terme. 1. Die Hyperfeinstrukturen der Atomspektren rtihren bekanntlich in den meisten FMlen yon der Kopplung(des Eigenmoments des Kernes mit dem totalen Impulsmoment der Elektronen her. Durch einen u der beobaehteten Hyperfeinstrukturen mit einer theoretlschen Berechnung dieser Kopplung kann man also den Wert des magnetischen Moments des Kernes ableiten. Fiir die meisten Atome bietet iedoch eine solche theoretische Berechnung wegen der Anwesenheit yon vlelen Valenzelektronen grol]e Schwierigkeiten. u einfachcr ist der Fall der Alkaliatome. Die Hyper[einstruktnren der Alkalien wurden bisher fiir Cs und Na untersueht. Jackson* hat die Hypeffelnstrukturen f[ir drei Dublette der Hauptserie des Cs mit dem Ergebnis beobaehtet, dal] alle Linien aus zwei Komponenten mit einem Abstand yon ungef~hr 0,3 Wellenzahlen bestehen. It. Schiiler** hat die Hyperfeinstrukturen der D-Iqatrlumllnien untersueht; seln Ergebnis ist, dab diese Linlen Dublette mit elnem Komponentenabstand yon etwa 0,02/~, d.h. ungefihr 0,06 Wellenzahlen, sind. Aus der Tatsaehe, dal] z. B. alle Linien der ttauptserie des Cs ungef~ihr denselben Komponentenabstand aufweisen, dfirtte man annehmen, wie aueh Jackson es rut, dab der grJ~]te Teil der Au~spaltung yon einer Hyperieinstruktur des @rundterms 6 ~$112des Cs herr~ihrt. Die kleineren beobachteten Untersehiede in den Aufspaltungen der versch~edenen Linien rUhren dagegen wahrscheinlich yon unaufgeljsten Strukturen der p-Terme her. Sei k (in Einheiten h/2~ gemessen) das meehanisehe Moment des Kerns. Naeh den gewJhnliehen Regeln fiir die Kopplung der Quantenvektoren hat man dann zu erwarten,-dal] der Grtmdterm der Alkalien (mit tota[em elektronischen Impulsmoment ~) sich in zwei Terme mit totalem Moment (Kernmoment + Elektronenmoment) i nnd f~k 1 * D. A. Juckson, Proc. Roy. S0c. 1~1, 432, 1928. ** It. Schiller, l~aturw. 16, 512, 1928. E. Fermi, Uber die magnetischen ~[omente der Atomkerne. 32l aufspaltet. Dies ist in Einklang mit der beobachteten Dubletthyperfeinstruktur, wenn man annimmt, dal] eine eventuelle kompliziertere Struktur der 2-Terme nicht aufgeliist werden kann. Aus der einfachen Angabe der GrSl]e der Hyperfeinstrukturaufspaltung sehelnt es nicht m(iglieh, oder jedenfalls sehr gewagt, etwa auI den Wert yon k sehliefen zu wollen. Einfaeher und sicherer fiir die Bestimmung yon k ist wahrseheinlich die Beobaehtung des Intensitatsverhaltnisses der beiden Hypeffeinst~ukturkomponenten. Nach den gewiihnlichen Intensit~tsregeln, welche sich auch fiir den Fall der Hypeffeinstrukturen ohne Miihe quantenmechanisch bestiitigen lassen, finder man namlich fiir die beiden Komponenten alas Intensitatsverh~ltnis 2fx+l k-+-I 2 f~ + 1 -- k ' (1) also dasVerh~ltnis 3, 2, '~ 3-~,. ., 1 fiir k ~ 1~, 1, oc. Jackson gibt keine Angaben fiber das Intensitatsverh~ltnis der Cs-Feinstrukturen. Sc]aiiler schatzt das IntensitatsverhMtnis flit den Fall des Natriums auf 2 bis 2,5. Ffir Na kann man also k ~ 1 als wahrscheinlichstes Kernmoment annehmen; es ist jedoch wohl miiglich, daft das Moment etwa 1 oder s ist. 2. Unser Problem besteht ietzt in tier Berechnung der Feinstrukturen, welehe man ftir ein Alkaliatom theoretiseh zu erwarten hat; aus einem Vergleich mit den experimentell gehndenen Aufspaltungen werden wir nachher Schliisse auf den Wert des magnetischen Kernmomentes ziehen kiinnen. In einer ktirzlich erschienenen Arbeit hat Hargreaves* die Hypcrfeinstrukturtheorie fiir Atome mit einem Elektron ausgcfiihrt. Er 1 nimmt ein Kernmoment k ~--- ~ an und wendet die Pauli-Darwinsche Theorie des Elektrons an. In der Theorie yon Hargreaves wird die magnetische Wechselwlrkungsenergie der magnetischen Eigenmomente des Kerns und des Elektrons vernaehlassigt. Die yon dieser Wechselwirkung herriihrenden Glieder sind aber, wle man leicht nachrechnet, yon derselben GrS~enordnnng der Weehselwirkung zwischen Kernspin und Bahnimpuls nnd miissen deshalb mitgerechnet werden. Ftir die s-Terme habe ich die Diracsehe Theorie des Elektrons benutzt, well die Paulische Theorie in diesem Falle zu keinem verniinftigen Ergebnis fiihrt. Da tier Fall der s-Terme der wichtigste ist, well der grii~te Tell der Aufspaltung, wie oben bemerkt, aus der Aufspaltung dieser Terme herriihrt, habe ich fiir die s-Terme die Formeln fiir einen beliebigen Wert des mechanischen Kernmomentes k aufgestellt. Fiir die ~o-Terme * J. Hargreaves, Proc. Roy. Soc. 124, 568, 1929. 322 E. Fermi, habe ieh die einfachere Paullsehe Theorie mit k ~ -~angewendet, indem aber aueh die magnefisehe Wechselwirkung yon Kern- und Elektronspin mit beriicksiehtigt wurde. Fiir die p-Terme ist eine numerische Bereehnung der Elektroneneigenfunktion nieht notwendig, weil die in den Formeln vorkommenden Konstanten aus den bekannten Aufspaltungen der p-Terme durch die Wirkung des elektronisehen Eigenmoments mif genfigender Annaherung abgelei~et werden k~nnen. Dies Verfahren ist Iiir die s-Terme selbstverstandlich unmSglich, und man ist in diesem Falle auf eine numerlsehe Auswertung der Eigenfunktion angewiesen. Diese Auswertung babe ich fiir die Grundterme des Na und des Cs mib Hilfe der statistisehen Betrachtung der Elektronen im Atom* gemacht; eine grSflere Genaulgkeit wfirde man vielleicht mit der Hartreeschen** Methode des ,self consistent field" erhalten. Da aber die Rechnungen mit dieser Methode etwas umstandlicher sind, babe ich mieh mit der Annaherung der statistisehen Methode begniigt. Am Ende dieser Arbeit werde ich die Beweise ffir die erhaltenen Formeln kurz angeben. Ich mSchte hier die Resultate darstellen und die Folgerungen diskutieren, welche sieh aus ihnen ableiten lassen. Die Wirkung des Eigenmoments des Kernes auf die s-Terme besteht in einer Au[spaltung in zwei Terme mit dem Energieuntersehied (vgl. w4) 8~ 2k-~l d (s) ~ 3 k ~o ~'~ (o). (2) Bier ist #o das Bohrsehe Magneton, # das magnetisehe Moment des Kerns, ~ (0) der Wert der normierten Eigenfunktion des Elektrons am 0rte des Kerns. Ffir die p-Terme habe ich die Reehnungen nut fiir den Fall k -- 1 ausgefiihrh In diesem Falle spaltet sieh ieder p-Term in zwei Terme. Die Aufspaltung ist fiir die 2Pl/~-Terme (vgl. w5) 32 z/(~P~/~) ---- -~- ~o r-~, (3) wo den Mittelwert yon 1/r3 darstellt. (4) * Vgl. z.B. den Artikel desYerfassers in: Falkenhagen, Quantentheorie und Chemie, Leipzi~ 1928. ** D. R. Hartree, Proe. 0arab. Phil. See. 24, 89, 1928. ~lber die magnetischen ~omente tier Atomkerne. 323 Die Aufspaltung der 2P812-Terme ist 64 A (~i%~) _-- ~ ~ ~o 7 (5) Zur Auswertung der Aufspaltung (2) der s-Terme ist es notwendig, wie oben bemerkt, die Eigenhmktion des Elektrons numerisch Zu berechnen. Das babe ich fiir die Grundterme 6 S des Cs und 3 S des Na ausgefiihr~. Es ergab sich fiir Cs ~b~(0) = 2,7.102~, ftir Na ~p2(0) = 2,45.10 ~. Aus (2) erhalten wir ietzt, indem wir fiir das Bohrsche Magneton seinen Wert einsetzen und die Aufspaltungen in Wellenzahlen ausdriicken: fiir Cs A(6S) = 146 9 2k~-l-I ~0 k 1/ftir Na A(3S) = 13,4/~ 2k~- (6) ~o k Zur Berechnung der Aufspaltungen (3) und (5) der p-Terme ist die Kenntnis der Eigenfunktionen, wie bereits gesagt, nicht notwendig. Man tinder namlich (vgl. w5), dab mit gentigender Annaherung 1 /~ -- . ~, (7) ra 3 Z ~o wo ~ den Energieunterschied zwischen den beiden Termen ~2112and 2Pal2 darstellt. Setzen wit diesen Ausdruek in (3) und (5) ein, so finden wit die folgenden ttyperfeinstrukturaufspaltungen fiir den ~P~/2-Term 32 _~ ~, (s) J (22112) = "9 Z tto ftlr den 2_P32-Term ~(~%~) __ 64 ~ ~. (9) 45 Z ~o Der erste p-Term des Cs, 6t ), hat elne elektronische Aufspaltung = 554 Wellenzahlen; aus (8) und (9) bekommen wir also, da Z ~-- 55, z/(6~P~12) = 36--~ und A(6~P3/~) = 14 ~, ~o /~o alles in Wellenzahlen ausgedriiekt. Die aus (6) in der Annahme k -- 1 ftir den Grundterm des Cs folgende Aufspaltung is~ 584~/#o. Diese Aufspaltung ist also mehr als zehnmal gr(il]er als die Aufspaltungen der p-Terme. Hierdurch wird das experimentelle Ergebnis gereehtfertigt, dab man immer Dublette beobachtet, weil die viel kleineren, yon den s herriihrenden Strukturen nicht aufgeliist werden kSnnen. 324 E. Fer~, Aus den bekannten ttyperieinstrukturaufspaltungen (0,3 tiir Cs und 0,06 fiir Na) kann man mit Hil~e yon (6) das VerhMtnis 9o/9 des Bohrsehen Magnetons zum magnetisehen ~[oment des Kernes berechnen, wenn man den Wert yon k kennt. Die unter der Annahme yon verschiedenen Werten yon k fiir dlesVerhMtnis sich ergebendenWerte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. k = 112 1 3/2 Cs ......... 1950 1460 1300 980 Na ......... 890 670 600 450 Wie oben bemerkt, kann derWert yon k aus dem Intensiti~tsverha]tnis der beiden Hyperfeinstrukturkomponenten gewonnen werden; der wahrscheinlichste Wert fiir l~atrium ist k ~ 1. Wir sehen also als wahrscheinliehsten Wert des magnetischen Moments des ~atriumkerns ~o/670 an. Die in den s der Tabelle mSgliehen Fehler riihren teilweise yon der Unsieherheit der kufspal~ungsmessungen, teilweise yon der statistischen Auswertung der Eigenfunktionen her. Diese letztere Fehlerquelle kiinnte einen Fehler yon 20 bis 30 % verursaehen. Die Genauigkeit der Messungen ist wahrseheinlieh viel grii~er. 3. Es hat ein gewisses Interesse, diese Ergebnisse mit den Hypothesen zu vergleichen, welche man fiber den Magnetismus der Kerne machen kaun. In Analogie zum Verhalten des Elektrons kSnnte man annehmen, wie es 1 rut, dal] das magnetisehe Momentz.B. Jackson fiir den Fall k ~--~ eines Kernes dutch Zeh ~ 2k4~mc gegeben wird, wo m die Masse des Kernes dars~ellt. Das Verhaltnis des Bohrschen Magnetons zum magnetischen Moment des Kernes wfirde dann 1840 2M -- 920 i Zk Zk 9 t Mseln, wo M das Atomgewieht darstellt. Fiir den Fall des Cs IS ~- ~--- 2,41. Es wfirde sich also ~o __ 2220 ergeben. Durch Vergleieh mit den Er- k gebnissen der vorigen Tabelle wiirde man Mr k einen Wert in der NiChe yon 2 erhalten. Die Hypothese scheint aber tfir den Fall des Natriums M unhaltbar. Fiir dies Element ist namlich -- ~ 2,09; man wtirde also Z 0ber die magnetischen MomenCeder Atomkerne. 325 /,o --_:- 1920 bekommen. Durch Vergleieh mit der Tabelle wfirde sich ffir k t~ k ein Wer~ yon 3 bis 4 ergeben. Ein so hoher Wert yon k seheint jedoch nach den S ch fil er schen Angaben fiber das Intensltatsverhaltnis der Hyperfeinstrukturkomponenten ausgeschlossen. 4. In diesem letzten Teile tier Arbeit wollen wir die Beweise tfir die bisher benutzten Formeln (2), (3), (5) und (7) kurz angeben. Zuerst wollen wir die Theorie der Aufspaltung der s-Terme entwlckeln. Ffir diesen Zweck sehreiben wit die Diracsche relativistische Hamiltonfuaktion in die Form W = eV-- ca X (p --eU)-- (fl + l)mc ~, (10) wo 1o den Impuls des Elektrons (also den Operator h/2~i grad) bedeute~; fl und ~ sind bzw. ein q-Ska]ar und ein q-Vektor, welche als Operatoren dureh die Matrizen 1 0 0 0 0 1 0 0; 0-1 0 0- 0 0 0-~ 0 0 i 0-i 0 ~; i 0 0 0 0 ~X ~ ~Z Z 0 0 0 0 0 l 1 0 !o0 0 -1 0 1 1 0 0 0 0 0 (11) 1 0 0-1 0 0 0 0 dargestellt werden. Das elektrisehe Potential V hangt fiir den Fall eines Alkaliatoms nur vom Radiusvektor r ab. Um die Theorie vollst~ndig konsequent durchzu~iihren, sollte man den Kern naeh einer der Diracschen Theorie des Elektrons ahnlichen Methode behandeln; dies scheint aber sehr schwierig zu seln. Wir k~nnen indessen eine gemisehte Methode anwenden, und zwar das Elektron mlt der Diraeschen Theorie, den Kern mit einer der Paullschen Theorie des Elektrons ahnliehen Methode behandeln. Zur Reeht[ertigung dieses Verfahrens sei bemerkt, daft die Unterschiede zwischen der Diraesehen und tier Paulischen Behandlungsweise fiir den Fall des Kernes wegen seiner grol]en Masse und kleiner Geschwindigkeit praktisch verschwinden dfirften. Wir nehmen also an, dal] t~,/ty, tL~die Komponenten des magnetischen Moments des Kernes darstellen, tt~,/tv, tG sind q-Zahlen mit den Eigenwerten -~ ~ (k-2), ~ (7~-2),-~(k-1),-~. (12) 326 E. Fermi, F~, g~t, Fz geniigen den Vertauschungsrelationen (13) und sind mit x, y, z, ~o~,~ov,/%, u~, ~v, a~, ~ vertauschbar. Das vom magnetischen Moment des Kernes" herrtihrende Feld kann vom Vektorpotential U- [F, r] abgeleltet werden; wir haben also r 3 1 1 (xFz-- z ~); (14) 1 Gehen wit mit diesem Ausdruck fiir U in (10) ein, so linden wir W: eV--ca X p--(fl ~- 1)me ~ e -~-~[o:x(zFy--yF~)+ay(xFz--zFx)-~-az(y~--xFy)]. (15) Das letzte Glied stellt die yon der Wirkung des Kernmagnetismus herriihrende Stlirung dar. Die Stiirungsenergie ist also e w = ~ [~(zFy -- yt~) + ~y(x~ -- z~x) + a~(yt~ -- xt~)]. (16) Wenn wir yon der Wirktmg des Eigenmoments des Kerns absehent besteht ~ede Eigenfunktlon aus vier Funktionen ~r ___~(~Pl, ~/~, Vs, V~) der Ortkoordinaten x, y, z allein. Die beiden ersten dieser Funktionen, ~Pl und Ss, sind sehr klein in bezug auI ~P8 und ~P4; in erster Naherung hat man namlieh* ih 0 (17) Vs -- § V3--~-V, 9 ~a und ~a geniigen in erster Niiherung der gewiihnliehen nich~relafivistischen SchrSdingergleichung. Sieht man yon der Wirkung des Kernmoments ab, so sind die s-Terme zwelfach entartet. Die belden * Vgl. z. B. C. G. Darwiv. Proc. Roy. Soe. 118, 654, 1928. Uber die magnetischen ~fomente der Atomkerne. 327 Eigenfunktionen eines S-Terms sind bekanntlich in erster Niherung die folgenden (vier Funktionen fi~r jede Eigenfunkfion) (18) ih[~h 'r ]~s = ~ncSinOe-i~ ( )' ~eosOr 0, ~p(r) , r, O und cp sind Polarkoordinaten; ~ ist eine Funktion yon r allein, welehe in erster N.iherung mit der gewShnliehen SchrSdingerfunktion des be~reffenden s-Terms iibereinstimmt. Wenn man die yon den 2 k + 1- OrientierungsmSgliehkeiten des Kerns herriihrende Entartung mit beriicksichtigt, wird der s-Term 2 (2 k + l)-faeh entarte~. Die Eigenfunktion wird ietzt auch yon elner anderen, den Kernspin beschreibenden Koordinate (z. B. gtz) abhingen. Da diese 2 k + 1 Eigenwerte hat, linden wir ]etzt fiir iede Eigenfunktion 4 (2 k + 1) Funktionen yon x, y, z allein. Diese kSnnen zweclonil~ig in der Form ~21,k--1 ~2, k-- 1 ~3, k--1 V4, k--1 .................. (i9) ~l, -~+ i ~, -k+ x~Ps,-k+ i ~4, --k+ i ~,-k V~,-k #Ja,-k V4,-k gesehrieben werden. ~, toy,tzz, ~ operieren dann auf die vier Spalten dieses Schemas; /t~, gy, p~ operieren auf die 2 k + 1-Reihen. Als Beispiel wollen wir den Fall k = 1 niher untersuchen. In diesem Falle sind nach (12) die Eigenwerte yon g~, ~ty.,~tzdie tolgenden: ~t, 0, ~/x. Aus den Vertausehungsrelationen (13) finder man also, daft man fiir ~t~, ~tu, /~z dis von den [olgenden Matrizen dargestellten Operatoren nehmen kann: 1 o~o V2 ~ 1 ; try = tt o 1/~ o V'~ o- ;~=~ i o ~/~ 1 0 0 o o o. (20) 00--1 328 E. Fermi, /ix, ~tv, fez operieren, wie oben bemerkt, auf die Reihen des Ausdrucks (19), so dal] z. B. rex •1,1 'P2,1 ~V3,1 ~V~,l ~Pl,-1 *P2,-1 'Pa, -1 ~P4,-1 9 V~, o ~, o *Ps, o ~P~,o -- ~ "~1,1 -]- "/~J1,--1 "/~, 1 "Jr-'~, --1 "~.53,1 + "/~fS,--1 '4,1 7!- 1]~4,--'1 Fiir ]eden s-Term linden wir 2.3 = 6 unabhangige , ungestiirte Eigenfunktionen; der s-Term ist ngmtieh seehs[aeh entartet. Als ungest~irte Eigenfunktionen kSnnen wir z. B. die folgenden nehmen ~/r1 0 , , ~r.r 0 0 ~g1 0 ~ wo der Kiirze limber die vier Funktionen einer Reihe mit einem einzigen Symbol ~lr, ~tr oder 0 dargestellt wurden. Die Bedeutung yon ~F1 und ~/r ist yon (18) angegeben; 0 steht fiir die Reihe 0, 0, 0, 0. Zur Bereehnung der Termaufspaltung miissen wir ietzt, naeh dem gew(ihnlichen Verfahren der Stiirungstheorie entarteter Systeme, die die Stiirungdunktion (16) darstellende sechsreihige Matrix bilden. Dies bietet ietzg keine Sehwierigkeit mehr, da die Bedeutuag aller in (16) vor]~ommenden Operatoren as, avi uz, /~, tt~, /zv, fez bereits angegeben worden ist. Mit Beaehtung yon (18) and yon den Formeln I1 2~ -- ~sln ~O~o'dv = ~-~,~(0), -- (1 + cos ~ O) ~O~p' d v --~ -~- ~/,~(0) finder man durch eine etwas lange, aber einfache Rechnung die folgende Stiirungsmatrlx: 1 0 0 0 0 0 0 0 0 - V2 o o S~ 0 0 - 1 0 ~/2 0 -~- tt ~'o*-"(0) 0 - ~/2 0 - I 0 0 (21) 0 0 ~/~ 0 0 0 0 0 0 0 0 1 Uber die magnetischen Momente der Atomkerne. 329 Die Eigenwerte dieser Matrix geben die yon dem Kernmagnetlsmus herriihrenden Termversehlebungen an. (21) hat die folgenden Eigenwerte 8~ wI ~ y/~ uo~p~(0) (vierfach) und 16 zc w~ -- 3 ~ ~o$~(0) (zweifach). Der s-Term spaltet sich also in einen oberen, vierfach entarteten und in einen unteren, zweifach entarteten Term. Die Aufspaltung ist w1-- w2 ~ 8 ~/~/4 ~P~(0). (22) Fiir einen beliebigen Wert yon k finder man in ahnlicher Weise eine Aufspaltung des s-Terms in einen oberen, 2 k -[-2-fach entarteten und in einen unteren, 2 k-fach entarteten Term. Die Aufspaltung ist durch Formel (2) gegeben. 5. Es bleib~ nur noch die Theorie der Aufspaltungen der s [Formeln (3) und (5)] anzudeuten. Wie gesag~, habe ich ftir die/o-Terme die Paulische Theorie an Stelle der Diracschen benutzt*. Ieh habe die 1 durchgefiihrt. Als ttamilton-Rechnungen eingehend ftir den Fall k ~ [unktlon erster Naherung nehmen wlr die folgende: Po 1 dV W~ ~ 2ml pg.+eV__2mc------il (Wo_eV)2+2mc -r dr (a' y/)" (23) Die beiden ersten Glieder sind die gewShnliche niehtrelativistische Hamiltonfunk~ion ohne Berticksichtigung des elektronischen Eigenmoments. Das drltte Glied stell~ die StSrung durch die Relatlvitat dar; das vierte G]ied gibt die Wirkung der Kopplung zwlschen BahnlmpulsmomentM und Elektronspin 6 an. Da 6 bekanntlich durch die zweireihigen Ma~rizen IO 1 / I~--1] I1 ~t 6~ -~- 1 0 ' av ~ 0 ' 6~ ~ 0 dargestellt werden kann, spal~et sich iede Eigenfunktionj wenn man die Wirkung des Kernspins vernachliissigt, ~n zwei Funktionen yon x, y, z allein. Als ungestSrte Eigenfunktionen linden wit, wle in der gew~hnlichen Paulischen Theorie, fiir den zweifach entarteten :2~h-Term 1 1 f r Po] (24) wo V V5s176~ ~sinOei% Po ~ cosO, P-1 ---- sinOe--iq~ * Fiir die ~Pz/ -Terme habe ich die Rechnungen auch naeh der Diracschen ~fethode ausgefiihrt. Das Ergebnis ist mit dem der Paulischen ~[ethode identiseh. 330 E. Fermi, die drei Kugelfunktlonen erster Ordnung darstellen. Ftir den vierfach entarteten sP3/2-Term finden wir die vier Eigentunktionen [f(r)P1, 0]; [--~f(r)P o, ~f(r)~l]; [~f(r)P_l, VTf(r)Po]; [O,f(r) P_l]. (25) Die durch die Wirkung des magnetischen Moments des Kernes hinzukommende StSrung besteht in der Wechselwirkung des Kernmoments mit dem Bahnimpuls M und mit dem Elektronspin. Die erste Wechselwirkungsenergie ist: e m crSl~ "M lind die zweite, welche in der Arbeit yon Hargreaves vernachlRssigt wurde, ~ 3#0 --r ~ "9-[-7(r'6)(r'~)" Als gesamte Stiirung linden wir also e ~o 3~o w = m c r3~" M-- ~ 6. ~ -~ 7 (r. 6) (r. ~). (26) Wie im vorigen Falle, ist ~ ein q-Vektor, dessen Komponenten den Bedingungen (12) and (13) gentigen miissen. In dem yon uns betrach- 1 spaltet sich iede Eigen[unktion in vier Funktionenteten Falle k ~yon x, y, z allein. Diese vier Funktionen schreiben wir in tolgender Anordnung : V~,~V~,~ . ~1,~ ~2,2 Die den Elektronspin dars~ellenden Operatoren operieren dann auf die Spalten dieses Schemas. Die das Kernmoment darste]lenden Ope- ratoren o 1~ o operieren dagegen auf die Reihen. Es ist z. B. Der urspriinglieh zweifach entartete s/)l/s-Term wird ietzt durch Betraehtung der be~den Orientierungsm~igliehkelten des Kernspins vier- Uber die magnetischen 5fomente tier Atomkerne. 331 fach entartet. Als ungest~rte Eigenfunktionen k~nnen wir z. B. die folgenden vler nehmen: 1/ 0 , l/yr.>, o,O, 0 1 0 0 , t- l!3 1/~-fp_ 1' _}1~1_f.p~ Um die yon der St~rungsfunktion (26) herriihrende Spaltung des '~P1/2-Terms zu berechnen, miissen wit die die StSrunffsenergie darstellende vierreihige Matrix bilden. Dies geschieht jetzt ohne Schwierigkeit. Man beaehte die Formeln: hf:2(e_l--PO; M~2o = i (P~+e-O; M.P~ = O, MxP-~ -- h[2po; Mv-P-~ = -- i Po; M..P_~ __ h P-~. 4a: 2~r Man ~indet dann ~iir den ~2P~/~-Term die folgende S~Srungsmatrix yl o o o o 8 ~1 --2 0 3 ~/x~ r 2 --2 -- 1 0 0 0 1 mit den Eigenwerten: 8 1 1 (einfaeh).~t~to~ (dreifaeh) und ~ 8 g ~to Fiir den ~P3/2-Term finder man in iihnlicher Weise die StOrungsmatrix: 1 0 0 0 0 0 0 0 ' o o 2/t;~ o o o0 1 0 0 4 0 00 0 ~ 0 0 0 -- 1 0 0 2/~/38 0 0 2/y3" 0 0 -- 1 0 0 0 0 0 ~ 0 0 a 0 08 3 1 0o o o 2/1/-~ o o 0 0 0 0 0 0 0 1 332 E. Fermi, mit den Eigenwerten: 8 T 8 i ~ ~o ~ (fiinffach) und -- ~" ~ ~o~ (drelfach). Es ergibt sich also, daI] der ~/D~/2-Termsich in einen oberen, dreifach entarteten und in einen unteren einIachen Term spaltet; die Au[spaltung ist durch Formel (3) gegeben. Der ~i%/2-Term sloaltet sich in einen oberen, [tinf[ach entarteten und in einen unteren, 4rei~ach entarteten Term; die Au[spaltung ist (5). Es bleibt nur Formel (7) zu beweisen. Fiir diesen Zweek bemerken wir, da~ der Energieuntersehied zwischen den beidea Termen :Pa/~ und ~P~]2 durch die Wirkung des elektronischen Eigenmoments, bekanntlieh 39oh 1 dV 4~mc r dr ist. Wir linden also 1 dV 4~rmc -- & (28) r dr 3/~oh In der N~he des Kernes hat man aber V = Z e]r, also I dV 1 Ze--. r dr r 8 Da nun die ffir die Bildung des Mittelwerts (28) wiohtigen Glieder yon der n~chsten Nfihe des Kerns herriihren, finden wir mit geniigender Ann~herung -1 1 1 dV" 47rmc r ~ Ze r dr 3yoZeh T d, h. diese Formel ist mit (7) identiseh. Ffir den Fall des ersten p-Terms des Cs ist der aus (7) sich ergebende Wert nut etwa 4% kleiner als der genaue Werh Zusatz bei der Korrektur. 1. Inzwisehen babe ich auch fiir die 9Pa/,-Terme Formel (5) mit der Diraeschen Theorie des Elektrons bestatigen kSunen. Auch fiir die /0-Terme kann ich ietzt die Hyperfeinstruk~uraufspaltungen fiir einen beliebigen Werg des Eigenmoments k des Kernes angeben. Uber die magnetischen Momente der Atomkerne. 333 Fiir die 2_Pl/2-Terme finder man eine Aufspaltung in einem oberen 2k + 2-faeh und in einem unteren 2k-fach entarteten Term; die Aufspaltung ist: z/(~/~1/2) -- 2 k + 1 8 1 Ftir die s23[2-Terme bekommt man eine Aufspaltung in zwei, drei oder vier Terme, je nachdem k : 1/2, k : ! oder k~ 1. In diesem letzteren Falle sind die Abstitnde der vier Terme yore ungestiirten Term die folgenden : --, -- ~-~o ,--5- v" v'~ r~ ~ 1 Die statistisehen Gewiehte dieser vier Terme sind 2k+4, 2k+2, 2k, 2k--2. Fiir k = 1 fehlt der letztere und ftir k = { fehlen die beiden letzteren dieser vier Terme. Alle diese Ergebnisse sind mit den gewiihnlichen Regeln fiir die Kopplung der Quantenvektoren in Einklang. 2. In einer kiirzlich ersehienenen Notiz geben Filippow und Groos (Naturw. 17, 121, 1929) die Hyperfeinstrukturen des Rubidiums an. Auch ftir Rb besteht die Hyperfeinstruktur der Hauptserienllnien in einer Aufspaltung in zwei Komponenten. Der Komponentenabstand betragt 0,114Wellenzahlen. Durch Daten, welche mir ~reundlicherweise yon 9Prof. Dr. Hartree brieflieh mitgeteilt wurden, habe ich fiir den Grundterm des Rb ~2(0)= 8,8.102~ bereehnen kiinnen. Man finder dann 2k+ 1 ~ __ 0,0024. k ~o Wir bekommen also fiir Rb: _~2 = 1700, 1300, 1100,..., 840, ftir = 1/2~ 1, 8/2,... , ~). Zeitschrfft fiir Physik. Bd. 60. 23